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Brummlg'schichten Die Annonce


Brummlg'schichten Die Annonce

Kurt Wilhelm's Brummlg'schichten
Brummlg'schichtn

von: Wilhelm Kurt, Michl Lang, Barbara Gallauner, Rudolf Vogel, Heinrich Hauser, Maria Sigg

4,49 €

Verlag: TeBiTo
Format: MP3 (in ZIP-Archiv)
Veröffentl.: 17.07.2020
ISBN/EAN: 9783946070429
Sprache: deutsch

Dieses Hörbuch erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

DIE ANNONCE (2.7.50)
Bis zur 'Währung' 1948 jammerte man über den Mangel an Essen, Kleidung, Wohnung und lebensnotwendigen Hausrat. Zwei Jahre später drehte sich alles schon wieder ums liebe Geld. Die Leute werkelten gegen ihre bedrängende Geldknappheit an, und kamen dabei absurde Geschäftsideen, wenn sie sahen, mit welchem Quatsch und Trick so Mancher ekelhaft reich wurde. "Herrschaftseiten, das kann ich doch auch" dachte Jeder, aber nur wenigen gelang es. So ein Rentner wie Xaver Brumml, ein pensionierter Beamter aus einem Ministerium, von dem er nie genau begriff, wofür es gut sein sollte und was es verwaltete - so einer war ein leichtes Opfer für Skrupellose, die reich wurden, indem sie Chancen und Bargeld den minderbemittelten Mitbürgern aus der Tasche zogen. Von beiden Gruppen gabs damals, wie immer auf der Welt, nicht wenige, und die einen waren so erfindungsreich, wie die anderen naiv. Wenn die Geschichte mit der Annonce auch ein bissel albern zu sein scheint - es gab damals so manche Existenzgründung mit noch geringwertigeren Handelsgütern, die den reingefallenen Opfern daraufhin Albträume verursachten.
BEPPO BREM ist seit etwa 1932 einer der meistbeschäftigten Filmschauspieler gewesen. Das über 1.90 große, etwas ungelenke Mannsbild mit Händen groß wie Eßteller, war ein seltener Urtypus. Er konnte ebenso komische, groteske und alberne Rollen darstellen, wie ernste Charakterstudien von hilflosen, gutmütigen und gütigen Typen. Das Publikum kannte ihn vor allem aus bayrischen Dorf-Gaudi-Filmen, wo er mit Joe Stöckel und Josef Eichheim ein Trio bildete, das Lachstürme erntete. Viele Leute hielten ihn für so einen Dorfdeppen, der einfach sich selber spielte - aber das war ganz falsch. Erstens stammte er nicht vom Dorf, sondern aus München-Schwabing ( *11.3.1906) und wuchs in der Stadt auf. Zweitens genoß der junge, schlanke, naturburschenhaft hübsche Mann eine solide Schauspielausbildung und bekam Theaterengagements, in denen er klassische Liebhaber spielte. In Versen. Allerdings erkannte er damals schon seine Begabung als Komiker und weil der Jugend Schönheit ach so rasch vergeht und nur der Charakter besteht, engagierte die UFA 1931 den 25-jährigen für das Heldenepos 'Kreuzer Emden'. Ich weiß nicht, ob es sein allererster Film war, aber seine tagisch-komische Darstellung eines Matrosen war so eindrucksvoll, daß er von da an keine ganzjährigen Theaterengagements mehr annehmen konnte. Er wurde von einem Film zum nächsten weitergereicht. Es müssen in seinen fast 60 Berufsjahren weit über 100 gewesen sein. Zwischendurch war er auch gern zu einer Funkrolle bereit. So auch für den alten Freistilringer Hänschen Klein in der vorliegenden 'Brummlg'schicht'.
Mit Aufkommen des Fernsehens startete er quasi eine zweite Karriere, bei der Man nur selten Dorfdeppen von ihm verlangte Als eigenwilliger Kriminalkommissar Franz Josef Wanninger war er jahrelang einer der beliebstesten TV Stars. Ich habe später noch oft mit ihm gearbeitet. Zum Beispiel bei einem Film über die Entstehung der Olympischen Spiele, wo er als Dorer namens Bepepposeires die olympische Flamme durch die Jahrtausende trug - eine leicht literarisch-historische Gaudi.
Theater gespielt hat er immer, wenn es die Zeit erlaubte. Boulevard Komödien, Volksstücke, Thoma (den Filser in 'Erster Klasse) im Staatstheater, den 'Grillhofer', die Hauptrolle in Anzengrubers 'G'wissenswurm', hat lange Tourneen gemacht, immer begleitet von seiner prachtvollen Frau Marga, die rührend für ihn sorgte. Gar, wenn er sp#ter ernsthaft erkrankte. Sie besänftigte ihn auch geduldig zu, wenn er sich über was ärgerte, eine schier endlose Anklagerede vor sich hin masselte oder den Anlaß des Ärgers auf gut Münchnerisch ohne feine Wortwahl zusammenstauchte. Beim Rengagement auf der Freilichtbühne in Wunsiedel holte er sich, bei strämendem Regen nahe den Minusgraden spielend eine schwere Erkältung, die in einem Herzinfarkt endete, den dessen Spätfolgen er am 5.9.1990 starb.

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