Details

Caravaggio - Ein außergewöhnliches Malerleben


Caravaggio - Ein außergewöhnliches Malerleben

Romanbiografie
1. Auflage

von: Siegfried Stang

9,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 22.07.2019
ISBN/EAN: 9783956557460
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 522

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

In der „Ich-Form“ lässt der Maler Caravaggio im Roman sein durchaus abenteuerliches Leben Revue passieren, erinnert sich an Ereignisse und die Entstehung seiner berühmten Werke.
In dem Buch werden die entscheidenden Lebensstationen des Malers beschrieben, wobei auch auf die Lebensumstände der Menschen zur Zeit des Barock in Italien eingegangen wird.
Von besonderem Interesse waren die Charakterzüge und Eigenarten des Künstlers. Ebenso die Motive und Hintergründe seiner kriminellen Taten, wobei neuere Erkenntnisse und bislang nicht allgemein bekannte Dokumente Berücksichtigung fanden. Der Roman beschränkt sich nicht auf Einzelereignisse (wie z. B. die Flucht Caravaggios aus dem Gefängnisverlies des Castel Sant‘Angelo auf Malta), sondern bietet einen Gesamtüberblick zu Leben und Schaffen des Künstlers. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Leben Caravaggios.
Die ersten Lebensjahre
1576 – Die Pest
1584 – 1588 Malerlehre in Mailand
Landverkäufe, Tod der Mutter, Erbauseinandersetzung
1592 – Monsignor Insalata/In den Malerwerkstätten „Sicilianos“ und Grammaticas
1593 – Cesari: Im Studio des Cavalier d‘Arpino
1594 – Selbstständiger Maler/Der Bilderhändler Costantino Spata
Eintritt in den Haushalt des Kardinals del Monte
1595/96 – Der Lautenspieler/ Früchtekorb/ Neue Auftraggeber und Kunden
1597 – Ein Vorfall im nächtlichen Rom
1597/1598 Stilelemente
1598 – Zweite Medusa/Casino Ludovisi
Eine Bande junger Spießgesellen
Fillide Melandroni
Chiaroscuro
Narziss
Mein Bruder Giovan Battista
1599/1600 – Die Contarelli-Kapelle
1599 – Erste Fassung des Hl. Matthäus
1599/1600 – Die Seitenbilder für die Contarelli-Kapelle
1600 – Das Heilige Jahr/Giordano Bruno
1600 – Das Leben auf der Straße
1600/1601: Cerasi-Kapelle – Die ersten Versionen der Seitenbilder
1601 – Wechsel in den Haushalt der Mattei/Das Emmausmahl
1601/1602 – Amor als Sieger
1602-1603 Johannes der Täufer (Zwei Versionen)
1602–1603 – Gefangennahme Christi/ Dornenkrönung
1603 – Der ungläubige Thomas
1603 – Der Verleumdungsprozess
1603/1604 – Maffeo Barberini/Grablegung Christi
1604 – Pilgermadonna (Madonna di Loreto)/Ein Haus zur Miete
1604 – Eine Platte mit Artischocken
Steinwürfe
Noch eine Beleidigung der Sbirri
1605 – Unruhen/Ein neuer Papst/Der Papstneffe Scipione Borghese
Ärger mit der Obrigkeit/Beschmutzung einer Haustür
Ein Überfall auf den Juristen Pasqualone
Flucht nach Genua
Eine Aussperrung und die Folgen
Rosenkranzmadonna/Tod Mariens
1606 – Porträt des Papstes/Scipione Borghese/Hl. Hieronymus
Madonna dei Palafrenieri
Das Duell
Auf der Flucht
Zagarolo, Palestrina und Paliano
1606 Erster Neapel-Aufenthalt/Die sieben Werke der Barmherzigkeit
Neapel – Geißelung Christi/David und Goliath/Kreuzigung des hl. Andreas
Drahtzieher eines versuchten Mordes?
1607 – Beweggründe/Abenteuerliche Reise
Valletta/Harte Sitten
Der Großmeister lässt sich porträtieren
Aufträge von Malaspina und Martelli
Schlafender Amor
Der Ritterschlag/Die Enthauptung Johannes des Täufers
Ein „Tumult“
In der Guva
Die Flucht aus der Guva
1608 – Ankunft in Syrakus
Begräbnis der hl. Lucia
Das Ohr des Dionysius
Messina
Todsünden/Das concetto der Auferstehung des Lazarus
Bezeichnung als Ritter/Beschwichtigungsversuche
Anbetung der Hirten
Der Vorwurf, Jungen nachzustellen
Palermo/ Geburt Christi mit den hl. Franziskus und Lorenz
1609 – Wiederaufnahme bei den Colonna
Siegfried Stang ist Jurist und Kriminalist und hat viele Jahre eine der flächengrößten Polizeidienststellen Deutschlands in der Mecklenburgischen Seenplatte geleitet. Als Leiter dieser Dienststelle rief er das Projekt „BlauArt – Polizei trifft Kunst“ ins Leben, um bildende Kunst für Zwecke der Kriminalprävention zu nutzen.
Im Rahmen der „BlauArt“-Ausstellungen in Neubrandenburg stellten viele bekannte Künstler ihre Werke aus, unter anderem auch Günter Grass.
Ein „Tumult“
Am Abend des 19. August 1608 erschien eine Gruppe von sechs Männern am Haus des Organisten der Co-Kathedrale des hl. Johannes, Fra Prospero Coppini. Die Gruppe wurde von Fra Giovanni Pietro de Ponte, dem Diakon der Kirche, angeführt. Außer mir waren noch zwei gestandene, erfahrene Ritter dabei, nämlich Giulio Accarigi und Battista Scaravello. Außerdem zwei junge Novizen, Francesco Benzi und Giovanni Pecci.
Wir hatten uns in einer Gaststätte zusammengefunden und ausgiebig dem Wein zugesprochen. De Ponte, bekannt dafür, dass er ihm missliebige Personen gern beleidigte, führte das große Wort. Er hatte wohl noch eine Rechnung mit dem Organisten offen, und stachelte uns auf, ihn zu dessen Haus zu begleiten, „um es dem Hund mal richtig zu zeigen“. In der weinseligen Stimmung, in der wir anderen waren, ließen wir uns dazu überreden, mit ihm zu kommen. Am Hause des Organisten angekommen, meinte de Ponte, Coppini müsse zu Hause sein. Wir klopften an die Tür, riefen, machten uns bemerkbar. Aber im Hause rührte sich nichts. De Ponte begann, laut zu rufen und den im Hause vermuteten Coppini aufzufordern, herauszukommen und sich ihm zu stellen. Aber auch das blieb erfolglos. „Der feige Kerl hat sich in seinem Haus verkrochen. Kommt, den holen wir uns!“, rief de Ponte schließlich und warf sich gegen die Haustür, die allerdings sehr robust war und nicht nachgab, sondern weiterhin fest geschlossen blieb. Nun versuchten wir, die massive Tür einzutreten. Es wurde laut, denn in unserem angetrunkenen Zustand schrien wir herum und riefen nach dem Organisten. Das Holz der Haustür splitterte bereits an einigen Stellen, aber sie sprang nicht auf. Während dieses Treibens wurde die Tür plötzlich aufgerissen. Überrascht hielten wir inne. Aus dem Haus trat nun Fra Giovanni Rodomonte Roero, der Conte della Vezza, mit gezogenem Schwert. Hinter ihm erschien etwas ängstlich und zögerlich der Organist selbst. Roero war wohl mit Coppini bekannt oder befreundet und hatte ihn an diesem Abend besucht. Wir wichen vor Roero und seinem Schwert zurück. Nun stellte er sich schützend vor Coppini und war offenbar sehr aufgebracht, denn er schrie: „Ihr wertloses, besoffenes Gesindel! Jetzt reicht es aber, ihr habt hier schon genug kaputtgemacht. Weg mit euch! Fort! Lasst Fra Coppini endlich in Ruhe!“ Etwas ratlos standen wir fünf da, während de Ponte nun das Wort ergriff: „Aus dem Weg, Kerl! Mit dir haben wir nichts zu schaffen! Wir haben nur mit Coppini ein Hühnchen zu rupfen.“ Aber Roero kam seiner Aufforderung nicht nach, sondern bewegte sich ganz langsam auf de Ponte zu, mit der Schwertspitze auf ihn deutend. Beide waren aber noch etwa zwei bis drei Meter auseinander. Nun griff de Ponte schnell entschlossen in seinen Wams und zog eine kleine Pistole (sclopo ad rotas), mit der man Bleikugeln verschießen kann, hervor. Er fühlte sich wohl massiv bedroht, denn er schoss damit ohne ein weiteres Wort auf Roero, der in sich zusammensank. Einen Moment lang standen wir alle fassungslos da, dann rannten wir erschreckt auseinander, auch de Ponte.

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