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Crüsemann


Crüsemann

Wenn die Welt ruft
1

von: Klaus J. Heyl

6,99 €

Verlag: Kadera-Verlag
Format: EPUB
Veröffentl.: 09.08.2018
ISBN/EAN: 9783944459950
Sprache: deutsch

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Es ist die Vor- und Gründungsgeschichte des Norddeutschen Lloyd von 1848 bis 1869. – Eduard Crüsemann, Sohn eines Berliner Seidenhändlers, will seinen eigenen Weg gehen. Nach seiner Banklehre und einem Volontariat bei einem Bremer Kaufmann, gründet er in der Hansestadt an der Weser seine Reederei & Handelscompagnie. Sein romantisches Ziel: Er will Henriette heiraten und ihr ein Leben im Großbürgertum bieten. – Dann verschlingt eine Monsterwelle eines seiner Schiffe. Er will aufgeben, zurück ins biedere Bankgeschäft. Doch die Seefahrt ist seine Berufung. Mit dem Konsul Hermann Henrich Meier gründet er den »Norddeutschen Lloyd« – ein Weltunternehmen, das wächst und Kontinente verbindet … –
Autor Klaus J. Heyl ist der Ur-Ur-Enkel von Eduard Crüsemann. Der biografische Roman basiert auf Annalen der Familie und Recherche in Zeitdokumenten.
Es ist die Vor- und Gründungsgeschichte des Norddeutschen Lloyd von 1848 bis 1869. – Eduard Crüsemann, Sohn eines Berliner Seidenhändlers, will seinen eigenen Weg gehen. Nach seiner Banklehre und einem Volontariat bei einem Bremer Kaufmann, gründet er in der Hansestadt an der Weser seine Reederei & Handelscompagnie. Sein romantisches Ziel: Er ...
Juni 1848
Bürgertum und neue Zeiten
Selbstständig – jetzt wird es ernst
Auf Freiersfüßen in Berlin
Chaos und Erfolg im Kontor
Hochzeitsplanung
Hochzeit in Berlin
Gefährliche Nachbarschaft
Eine Weihnachtsüberraschung
Nachwuchs im Hause Crüsemann
Neue Ideen zum neuen Schiff
Venezianische Kontakte
Die Reise in die Neue Welt
Bremer Planspiele
Eine folgenschwere Katastrophe
Start ins Ungewisse
Der Durchbruch
Eine schwierige Gründung
Der Norddeutsche Lloyd unter Dampf
Schwere Zeiten
Der Aufstieg
Die goldenen Jahre
Auszeit in mondänen Badeorten
Verbindungen zwischen den Welten
Helle und dunkle Wolken
Hedwig hat eine Überraschung
Eine schreckliche Gewissheit
»Es liegt nicht mehr in unserer Hand«
»?Erst der Ruhestand gemeinsam mit meiner Frau in Spanien, ständig das Meer vor Augen und genug Zeit zum Reisen und zum Schreiben, weckte in mir die Neugierde am Leben meiner Ahnen – und ich war überrascht?…?«?

KLAUS? J.??HEYL kam im Frühjahr 1948 in Detmold zur Welt, studierte Architektur und Innenarchitektur und arbeitete zunächst in namhaften Büros in Göttingen, Frankfurt und Hamburg, wo er sich später selbständig machte.
Mag es die weltoffene Hafenstadt an der Elbe gewesen sein, die ihn in die Welt hinauslockte. Auf einer USA-Reise faszinierten ihn technische Produkte aus der Raumfahrt, die auch in der Industrie und in Privathaushalten von Nutzen sein konnten. Der Weiterentwicklung und dem weltweiten Vertrieb dieser Produkte galt seine Firmengründung in Hamburg. In diesem Zusammenhang verfasste er technisch-physikalische Fachbücher für das Fachpublikum und entwickelte für unterschiedliche Branchen Betriebskonzepte und Machbarkeitsstudien auf betriebswirtschaftlicher Grundlage.
Juni 1848
Seit Tagen war es heiß in Bremen – viel zu heiß. Die Stadt schien hinter zugeklappten Fensterläden eingeschlafen zu sein. Kein Windhauch trieb die Mittagshitze aus den Mauern.
In Zukunftsgedanken versunken schleppte sich Eduard Crüsemann gegen drei Uhr nachmittags am Roland-Denkmal vorbei über den staubigen Marktplatz. Er hoffte, am Weserufer mehr Abkühlung für einen klaren Kopf zu bekommen.
Dort flirrte die stickig-heiße Luft über dem Wasser. Im Schatten des Uferschilfs fand er einen großen Stein zum Rasten. Er lockerte die Halsbinde und legte den langen Gehrock und die cremefarbene Weste ab. Dann ließ er seine Gedanken mit den trägen Wellen in Richtung Nordsee treiben – dort, wo die weite Welt beginnt.
Gleich nach seiner Lehrzeit bei Klemme Bankiers in Berlin war er nach Bremen gezogen und hatte dort die Bürgerrechte für sich beantragt. Die alte Hansestadt mit dem Hafen, den Segelschiffen und dem Duft der weiten Welt hatte seine Leidenschaft geweckt.
Fast zwei Jahre arbeitete er als Volontär bei dem Kaufmann und Reeder Heinrich von Fischer. Die Nähe zum Hafen, die Kontakte zu Kaufleuten und Reedern aus den verschiedensten Teilen Europas und Amerikas, sowie der damit verbundene Warenumschlag faszinierten ihn. Kein Zweifel, er hatte viel hinzugelernt und Neues schnell erfasst. Die Banklehre vertrug sich vorteilhaft mit dem Kaufmännischen und dies wiederum mit der Seefahrt.
Eduard Crüsemann fühlte sich mit seinen 22 Jahren gefestigt genug, bald auf eigenen Füßen zu stehen. Es galt, die Fülle der Ideen, die ihm durch den Kopf schwirrten, in eine Ordnung zu bringen und daraus ein tragbares Fundament für sein eigenes Unternehmen entstehen zu lassen. Der vertrauensvollste Berater hierfür war sein Vater in Berlin, mit dem er eine intensive Korrespondenz pflegte.
***
Der Großkaufmann Conrad Crüsemann hatte sich im Laufe seines Lebens in Europa als bedeutendster Importeur für Seidenstoffe etabliert, mit besten Kontakten nach China, Indien und Persien. Wie nahe hätte es gelegen, dass sein Filius in diese Handelsgesellschaft einstieg und als Familienunternehmen fortführte. Doch er spürte mit väterlichem Stolz, dass Sohn Eduard es ihm gleichtun würde und seinen eigenen Erfolgsweg anstrebte. Er lenkte nur behutsam, was ihm wichtig erschien. So kam es nicht von ungefähr, dass er seinem Sohn auf einem prachtvollen Berliner Ball Henriette Böhm als Tochter eines Geschäftsfreundes vorstellte.
Zwischen Eduard und Henriette hatte es sofort geknistert. Sie tanzten die ganze Nacht hindurch und hatten sich unendlich viel zu erzählen. Hinzu kam, dass beide Elternpaare miteinander bekannt waren und sich mehr und mehr in ihre eigene Konversation vertieften. So fiel nicht auf, dass die jungen Leute es mit der Etikette nicht ganz so genau nahmen, wie es sich geschickt hätte.

Die Erinnerung zauberte ein Lächeln in Eduards Gesicht. Ja, Henriette war ohne Zweifel sein wichtigster Grund, Zukunftspläne zu entwickeln. Sein Ziel war, sie so schnell wie möglich zu heiraten. Dazu aber gehörte, ihr ein Leben zu bieten, das ihren Kreisen entsprach. Ein eigenes mit der Seefahrt verbundenes Handelsunternehmen – das wäre so ein standesgemäßer Start in die Ehe. Ständig notierte Eduard Ideen für die Zukunft. Und damit sie ihm nicht in der Sommerhitze verdampften, zog er einen Zettel aus der Tasche des Gehrocks und kramte nach einem Bleistift.
Er erschrak, als eine heisere Stimme hinter ihm Unverständliches krächzte. Er drehte sich um und starrte auf ein langes Messer, das ihm eine ausgemergelte, in dreckige Lumpen gehüllte Gestalt entgegenhielt.
»Geld!«, keuchte der Lump. »Geld her!«

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