Details

Lennox - ein Hund im Schatten des Krieges


Lennox - ein Hund im Schatten des Krieges


1. Auflage

von: Friedrich Wolf

0,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 22.10.2024
ISBN/EAN: 9783689123352
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 36

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Lennox, ein tapferer Airedaleterrier, hat den Krieg nicht vergessen. Einst als Melde- und Militärhund gefeiert, findet er sich nach dem Frieden in einer Welt wieder, die ihm fremd geworden ist. Doch die Narben des Krieges – und die Erinnerung an seine geliebte Gefährtin Dina – begleiten ihn auf Schritt und Tritt. Als Lennox von seinem alten Herrn getrennt wird, treibt ihn der unaufhörliche Drang zurück in die Kaserne, wo seine Kameraden sind. Doch kann er die Geister der Vergangenheit wirklich hinter sich lassen? Eine bewegende Geschichte über Loyalität, Verlust und die tiefen Spuren, die der Krieg in Mensch und Tier hinterlässt.
Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.

Werkverzeichnis
„Es ist ein Kreuz mit Lennox; er kann nicht vergessen“, sagen die alten Sergeanten, da der dunkelgraue drahthaarige Airedaleterrier wieder einmal vor der schottischen Pionierkaserne erscheint. „Es ist doch längst Frieden. Wir müssen Lennox zu Mr. Fitzgerald bringen.“
„Well, bringen wir ihn; das gibt ein gutes Trinkgeld“, meint Sergeant Swallow.
„Zumal er ja doch zu uns zurückkommt“, schmunzelt Jacky Tush, der dicke Furier. „Weiß Gott, Lennox kann nicht vergessen.“

Damit hatte es nun eine solche Bewandtnis.
Lennox war, wie gesagt, ein kräftiger grauhaariger Airedaleterrier; er war als Polizeihund auf den Mann dressiert, ebenso mutig wie intelligent und gehorsam. Der Holzhändler Fitzgerald hatte ihn als Wachhund seines großen Holzlagers benutzt. Lennox gehörte nun nicht zu jenen Hunden, die nachts bei jedem Geräusch aus Angst oder Wichtigtuerei kläffen. Er verhielt sich vielmehr völlig still bei späten Straßengängern; er schlug auch nicht an, wenn ein Dieb begann, über die Mauer zu steigen; erst wenn der Einbrecher in seinem Bereich war, stellte er ihn genau nach Dressur und verbellte ihn.
Im Krieg hatte Fitzgerald den Hund dem in der Stadt gelegenen Pionierbataillon übergeben. Lennox kam in einen besonderen Lehrgang für Militärhunde. Und stark, mutig und intelligent, wie er war, wurde er als Meldehund zum Überbringen von Nachrichten ausgebildet, ferner als Transporthund zur Beförderung von Munition, Arznei, Wasser und Funkgerät. Bei der Belagerung von Tobruk in Nordafrika hatte man ihn sogar zum Legen von Telefonleitungen verwendet, indem man ihm eine Drahtrolle um den Leib wickelte, die sich beim Hinüberlaufen von einer Stellung zur andern abspulte. Auf seinem Nickelhalsband waren die Worte: Tobruk, Monte Cassino und Arnheim eingraviert. Lennox hatte an manchem Kampf teilgenommen.
Zwei tiefe Narben an seinem rechten Vorderlauf und sein hinkender Gang machten ihn eigentlich zum Invaliden. Aber er hatte sich an die Pioniere des I. Bataillons und an seinen Freund, den Sergeanten Bob Swallow, derart gewöhnt, dass es nicht möglich schien, ihn einfach zu pensionieren.
Es gab übrigens bei den Pionieren noch andere Hunde, mit denen Lennox Bekanntschaft gemacht hatte. Es befand sich dort eine glatthaarige, sehr elegante Hundedame, eine Dobermännin, mit Namen Dina. Sie galt als sehr vornehm, aber auch als sehr tapfer. Sie brachte große Mengen Verbandstoff und Medikamente zugleich mit Meldungen nach vorn. Sie war bei dem Minenlegerkommando; sie musste vor allem Nachtarbeit leisten.
Der struppige Lennox schien in die glatthaarige, rotbraune Dina direkt verschossen. Natürlich war er viel zu stolz, der schönen Dame seine Zuneigung zu zeigen. Einem Diensthund, der mit ernster operativer Arbeit betraut ist, steht das nicht an. Und Lennox zeichnete sich ja gerade dadurch aus, dass er außer seinem ebenso gefährlichen wie verantwortungsvollen Dienst nichts anderes kannte.
Deshalb schätzten ihn die Menschen so. Sie hatten ihm dafür das Nickelhalsband mit den Namen der Orte seiner Ruhmestaten umgelegt.

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