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Märkte in Wien: Historischer Rückblick - Aktuelle Situation - Mögliche Zukunft


Märkte in Wien: Historischer Rückblick - Aktuelle Situation - Mögliche Zukunft


1. Auflage

von: Katharina Jutz

19,99 €

Verlag: Bachelor + Master Publishing
Format: PDF
Veröffentl.: 01.02.2015
ISBN/EAN: 9783955495312
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 61

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Die Märkte in Wien sind für das Stadtbild unersetzbar. Sie haben eine lange Tradition und Geschichte. Zudem dienen sie neben ihrer Funktion als Lebensmittelmittelversorger auch als wichtige Orte der Kommunikation und der Identifikation. Die Wiener Märkte haben eine große Auswirkung auf die städtebauliche Entwicklung, vor allem auf die der umliegenden Viertel.
Es ist schwer, die Märkte mit nur einem Wort zu beschreiben, vielmehr können viele unterschiedliche Charakteristika genannt werden: bunt, laut, lebhaft, anziehend, pulsierend, fröhlich, anregend, duftend, vielfältig …
All diese verschiedenen Eigenschaften verleihen den Wiener Märkten eine einzigartige und besondere Atmosphäre, die nicht nur von vielen WienerInnen sondern auch von TouristInnen sehr geschätzt werden.
Doch die Wiener Märkte müssen sich heutzutage einer großen Herausforderung stellen. Von Jahr zu Jahr schrumpft ihre Anzahl, denn sie stehen in einem harten Konkurrenzkampf mit den boomenden Einzelhandelsgeschäften und Einkaufszentren. Viele Märkte verfallen, Marktstände sind schlecht erhalten, die Gegend ist unattraktiv und es fehlt an Infrastruktur.
Dieses Buch soll dem Leser die Vielfalt und Buntheit der Wiener Märkte näher bringen. Dabei sollen nicht nur die sicht- und erlebbaren Eigenschaften der Märkte erwähnt werden, sondern auch die Problemen, mit denen die Märkte heutzutage zu kämpfen haben und wie unsicher das Fortbestehen vieler Märkte in Wien ist.
Die Märkte in Wien sind für das Stadtbild unersetzbar. Sie haben eine lange Tradition und Geschichte. Zudem dienen sie neben ihrer Funktion als Lebensmittelmittelversorger auch als wichtige Orte der Kommunikation und der Identifikation. Die Wiener Märkte haben eine große Auswirkung auf die städtebauliche Entwicklung, vor allem auf die der ...
Katharina Jutz, B.A., wurde 1988 in Bludenz, Vorarlberg geboren. Ihr Bachelorstudium Geographie an der Universität Wien schloss die Autorin im Jahre 2011 mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts erfolgreich ab. Fasziniert von dem Flair der Wiener Märkte entschied die Autorin, sich mit den Zusammenhängen dieser und der städtebaulichen Entwicklung genauer zu beschäftigen.
Textprobe:
Kapitel 2., Begriffsabgrenzung:
2.1., Markt:
Der Begrifft Markt stammt vom Lateinischen 'mercatus' und bedeutet Handel (Brockhaus Online Enzyklopädie: http://www.brockhaus.de).
SCHÄFERS (2006: S. 172) definiert den Begriff Markt als '[…] ursprünglich der Ort, an dem ein organisierter Handel mit Waren erfolgt.'
Heutzutage werden unter dem Begriff Markt auch '[…] nicht-lokalisierbare wirtschaftl. Institutionen objektspezifischer Güter- und Leistungsaustausches […] verstanden' (ebd.). Darunter versteht Schäfers die '[…] Rohstoff-, Arbeits-, Kapital-, [und] Weltm[ärkt]e' (ebd.). Jedoch sind diese nicht Bestandteil dieser Arbeit. Diese Bachelorarbeit handelt vielmehr von organisierten Märkten im institutionellen Sinn, für welche es bestimmte Gesetze und Regeln gibt. Solche städtischen Märkte gibt es in verschiedenen Variationen: Tages-, Wochen-, Jahresmärkte, Saisonale Märkte wie Weihnachtsmärkte, Ostermärkte; Floh- und Antiquitätenmärkte, Straßenmärkte etc. Das Marktwesen unterliegt den Rechtsgrundlagen der Gewerbeordnung von 1994. Laut dieser werden Märkte wie folgt definiert:
'Unter einem Markt […] ist eine Veranstaltung zu verstehen, bei der auf einem örtlich bestimmten Gebiet (Marktplatz, Markthalle) zu bestimmten Markttagen und Marktzeiten Waren feilgeboten und verkauft werden. Ein Markt darf nur auf Grund einer Verordnung der Gemeinde, in der der Markt abgehalten werden soll, stattfinden. Jedermann hat das Recht, auf Märkten Waren nach Maßgabe der von der Gemeinde hierfür durch Verordnung bestimmten Voraussetzungen feilzubieten und zu verkaufen.' (GewO §286, Abs. 1: http://www.ris.bka.gv.at/ ).
Märkte sind in Europa seit dem Mittelalter ein elementares und stadtbildprägendes Element und waren damals das '[…] Zentrum des täglichen Lebens […]' (LAWSON 1989: S. 19). Früher waren die Märkte besonders ausschlaggebend für die Entstehung und den Wachstum von Städten und leisteten einen wichtigen Beitrag '[…] an der bürgerlichen Emanzipation […]' (SCHÄFERS, KOPP 2006: S. 172). Oft gründeten sich Städte erst um einen bestehenden Markt herum. Entscheidend waren hierbei besonders die Fernhandelswege, welche sich im Laufe der Zeit änderten und wodurch entweder neue Märkte auflebten oder alte Märkte verwahrlosten (HARDACH, SCHILLING 1980: S. 114). SCHÄFERS (2006: S. 172) be-zeichnet den Markt '[…] als die früheste Form der Öffentlichkeit im soz. Sinn […]'. HARDACH und SCHILLING (1980: S. 15) schreiben in ihrem Buch 'Das Buch vom Markt', dass sich '[…] die jeweiligen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen […]' in den '[…] Entwicklungen des Marktes […]'(ebd.) wiederspiegeln. Besonders wichtig und ausschlaggebend sind der Marktplatz, das Marktrecht und die Marktveranstaltung. Diese drei Aspekte sind die Grundprinzipien der Organisation Markt, welche eine '[…] fundamentale Institution menschlicher Gesellschaft […]' (ebd.) darstellt. Voraussetzung für die Märkte ist das Vorhandensein von einer Angebots- und Nachfrageseite. Ursprünglich war auch das Vorhandensein einer Bevölkerung, die sich nicht mit eigens angebauten Nahrungsmitteln versorgen kann und somit auf den Kauf von diesen angewiesen war, nötig. Durch das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage ergibt sich das Potential einer Tauschbeziehung (vgl. ebd. S. 15f).
2.2., Marktamt:
Das Marktamt in Wien gehört zu den ältesten städtischen Institutionen und seine Ursprünge reichen bis in das 19. Jahrhundert zurück. Das Wiener Marktamt wurde im Jahre 1839 vom Wiener Bürgermeister Ignaz Freiherr von Czapka, Ritter von Winstetten, gegründet. Es war nun die Aufgabe der Stadt Wien die Märkte zu beaufsichtigen und zu kontrollieren sowie die Versorgung der Bewohner mit Lebensmitteln zu sichern (BAUER 1996: S. 277). Zum heutigen Marktamt, der Magistratsabteilung 59, zählen weiterhin die Kontrolle der Märkte hinsichtlich der Lebensmittelaufsicht, Preisangelegenheiten, Gewerbewesens, Einhaltung des Konsumentenschutzes und die Durchführung verschiedenster Öffentlichkeitsarbeiten (z.B.: Das 'Märktedankfest' beim Wiener Rathaus, 2009) (Eine genauere Beschreibung des Marktamtes erfolgt im Kapitel 4.2. 'Das Wiener Marktamt heute und seine Aufgabenfelder', S. 27) (MA 59_a: http://www.wien.gv.at/).
2.3., Marktordnung:
Die Marktordnung enthält die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Märkte. Die älteste erhaltene Marktordnung vom Jahre 1250 regelte Preisfestsetzungen, Qualitäts- und Gewichtsvorgaben sowie Strafen für das Vergehen gegen die Marktordnung (LAWSON 1989: S. 18). Die Marktordnung wurde zuletzt im Jahre 2006 novelliert. Sie regelt die Wiener Märkte 'im Sinne der Gewerbeordnung 1994, BGBl. Nr. 194 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 15/2006' (Marktordnung 2006, §1 Geltungsbereich). In der Marktordnung sind folgende Punkte angeführt und genau festgelegt:
- Eine Auflistung der Märkte sowie deren Marktgebiet, Markttage und Marktzeiten.
- Marktgegenstände: welche Gegenstände dürfen auf Märkte verkauft werden und welche nicht. Dies kann je nach Markt unterschiedlich sein. Grundsätzlich ist es erlaubt, Waren aller Art zu verkaufen außer '[…] militärischer Kampfausrüstung, Waffen, pyrotechnischen Artikeln, […] lebenden Tieren, ausgenommen Fische, Krusten- und Schalentiere […]' (Marktordnung 2006, §5 Z1 Einschränkungen der Marktgegenstände).
- Gastronomie: darf auf Marktplätzen betrieben werden, solange die dazu erforderlichen Einrichtungen verfügbar und dafür geeignet sind, diese den Marktbetrieb nicht stören und höchstens nur ein Drittel der Marktfläche für den Gastronomiebetrieb verwendet wird.
- Marktparteien: jene Personen, die dazu berechtigt sind, Waren auf den Märkten zu verkaufen.
- Vorschriften zu Vergabe und Verlust von Marktplätzen und Markteinrichtungen: Die Vergabe erfolgt durch Verträge, Zuweisung oder auf Anlassmärkten durch eine/n OrganisatorIn. Der Verlust kann durch Erlöschen, Verzicht oder Widerruf geschehen.
- Gemeinsame Bestimmungen wie zum Beispiel ProduzentInnennachweis.
- Marktbehördliche Bewilligungen und Aufträge: regelt Bewilligungspflicht durch die Marktverwaltung, Bedingungen und Auflagen, Instandhaltungen, Wasserversorgungen etc.
- Marktpolizeiliche Bestimmungen: enthalten die Rechte der Marktaufsichtsorgane, Pflichten der Marktparteien, Angaben zur Abfallentsorgung und Strafbestimmungen etc.
(Marktordnung 2006: http://www.wien.gv.at/).

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