Alle Jahre wieder …
Betty Fleur
Claudia hatte zugestimmt, das diesjährige Osterfest mit ihren Eltern zu verbringen. Ein wenig enttäuscht war sie zwar, denn Frank und sie wollten eigentlich zum Ski fahren in die Berge, aber daraus wurde nichts, denn Franks Eltern forderten, den Sohn mal wieder zu sehen. Sein Vater, der sich gerade von einer Bypassoperation erholte, hatte ausdrücklich um den Besuch seines Filius gebeten. Schweren Herzens hatte Frank zugestimmt.
So musste Claudia die Feiertage irgendwie überstehen. ‘Am besten Augen zu und durch’, dachte sie.
„Mach nicht so ein Gesicht, du tust ja gerade so, als wäre es eine Strafe, ein paar Tage mit deinen Eltern zusammen zu sein.“
Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte Brigitte ihre Tochter eindringlich.
‘Strafe ist vielleicht ein wenig übertrieben, kommt dem Ganzen aber doch schon recht Nahe’, dachte Claudia. Laut sagte sie: „So ein Quatsch, aber du weißt doch, was wir eigentlich vorhatten. Ein bisschen Enttäuschung musst du mir schon zugestehen.“
Sie rührte gedankenverloren in ihrem Kaffee. Die Osterglocken in der Vase standen in voller Blüte und wenn Claudia nicht ständig voller Sehnsucht an ihren Frank denken müsste, so könnte sie das alles wenigstens ein bisschen genießen. Seitdem sie von zu Hause ausgezogen war, kam es selten genug vor, dass sie Zeit mit ihrer Familie verbrachte. Claudias Vater legte die Zeitung zur Seite und zwinkerte ihr aufmunternd zu.
„Na, am Mittwoch siehst du deinen Schatz doch wieder. Bis dahin werden wir es uns alle hier ein bisschen gemütlich machen, ja?“
Claudia lächelte matt. Ihre dunklen Augen blickten nun ein wenig zuversichtlicher. Ganz Papas Tochter, hatte sie von ihm die dunklen Locken und den südländischen Teint geerbt. Ihr Vater färbte sich mittlerweile heimlich die Haare, damit man die grauen Stellen nicht sah, aber eitel wie er war, stritt er es ab und war jedes Mal höchst entrüstet, wenn ihn jemand darauf ansprach.
„Okay“, seufzte Claudia, „ich werde von nun an guter Dinge sein und gelobe hiermit feierlich, nicht mehr Trübsal zu blasen.“
„Na, das ist doch ein Wort“, sagte ihre Mutter fröhlich und strich ihr über die Haare. „So kenn ich meine Claudi. Und morgen nach der Kirche gehen wir dann alle zu Tante Waltraud zum Mittagessen. Die hat dich ja auch schon ewig nicht mehr gesehen.“
Claudia blieb vor Schreck fast ein Stück vom Brötchen im Halse stecken. ‘Oh nein! Auch das noch! Kirche und Tante Waltraud, wie prickelnd. Gut das sie erst jetzt mit diesem Schlag rausrückt!’
Vestohlen warf Claudia einen Blick zu ihrem Bruder Lukas hinüber, der gedankenverloren ein Brötchen nach dem Anderen verdrückte. Er wohnte noch zu Hause und hielt sich gänzlich aus dem Gespräch heraus. Da er die gestrige hausinterne Sperrstunde um einiges an Zeit nach hinten verschoben hatte, bemühte er sich nun darum, unter keinen Umständen die Aufmerksamkeit der Eltern auf sich zu lenken. Deshalb begnügte er sich damit, seiner Schwester nur einen verständnisvollen Blick in stiller Übereinkunft über den Tisch zu schicken.
Seufzend erhob sich Claudia. „Leute, die Zugfahrt von gestern steckt mir noch in den Knochen, ich möchte mich noch ein wenig hinlegen“, sagte Claudia und fügte grimmig im Stillen hinzu: ‘Und dann werd ich mich eine Runde dafür ohrfeigen, mir nicht eine gute Ausrede zurechtgelegt zu haben, als meine Eltern anriefen, um mich über Ostern zu Ihnen zu locken!’
Claudia schmiss sich auf das Schlafsofa und streckte alle Viere von sich. Ihre Gedanken führten sie zu Frank. Ob er wohl auch gerade an sie dachte? Claudia hatte sich anlässlich ihrer gemeinsamen Reise ein sündhaft teures Dessous gekauft. Ein schicker Zweiteiler mit schwarzer Spitze, dazu halterlose Strümpfe.
Zu Hause hatte sie schon vor dem Spiegel geübt, um Frank mit einem gekonnten Striptease zu verführen. Nun gut, das musste dann eben noch ein paar Tage warten. Es war ja auch Frank, der davon überzeugt war, dass Abstinenz den Reiz erhöhe. Da muss ja etwas dran sein.
Obgleich Claudia bei dem Gedanken grinsen musste, wie man bei ihnen noch irgendeinen Reiz erhöhen könnte. Das war fast unmöglich. Es ist fraglich, ob sie während ihrer 10-tägigen Reise überhaupt dazu gekommen wären, ihre Skier auszuprobieren …
Claudia schloss die Augen und stellte sich vor, ihr Frank stünde vor ihr. Sie würde ihn in die Arme schließen und fest drücken, ihre Lippen träfen seine und … – nein!
Claudia richtete sich aprupt auf, die Träumerei würde nur zu noch mehr Sehnsucht führen, sie wollte einfach an etwas anderes denken. Sie kramte den neuen Roman aus ihrer Reisetasche und fing an zu lesen.
Nach der üblichen Ostermorgen-Familienzeremonie, machten sie sich auf den Weg zur Kirche. Das Wetter war bilderbuchmäßig schön, Bäume und Sträucher standen in zartem grün. Tief sog Claudia die Luft ein. Alles duftete so wunderbar nach Frühling und Leben.
Sie hatte sich heute früh, den etwas missbilligenden Blick ihrer Mutter ignorierend, für den kurzen roten Rock entschieden, den Frank ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Er betonte ihre langen, schlanken Beine, und auch wenn ihre Mutter sich jeglichen Kommentar ersparte, wusste Claudia, dass es in den Augen ihrer Mutter sicherlich nicht der richtige Aufzug für eine Messe war.
Papa Günther trieb seine Familie zu mehr Eile an.
„Kommt, wir wollen nicht zu spät kommen, Pfarrer Reinhard fängt immer pünktlich an.“
Ach, der gute Pfarrer Reinhard! Er hatte seinerzeit schon ihre Eltern getraut und war mindestens 1000 Jahre alt!
Claudia erinnerte sich mit Grauen an den Kommunionunterricht. Er hatte die seltene Gabe alles um sich herum mit seiner langsamen und monotonen Stimme in den Tiefschlaf zu reden.
Er war ein netter, glatzköpfiger, alter Mann, der sich allerdings aufgrund seines eigenen biblischen Alters schon längst hätte in den Ruhestand begeben müssen.
Es war eine angenehm ruhige Atmosphäre in der Kirche. Am heutigen Morgen hatten schon etliche „Schäfchen“ hierher gefunden. Links vom Eingang stand eine lebensgroße Madonnenfigur mit dem Jesuskind auf dem Arm. Rechts ein winziger Altar mit kleinen Kerzen, wo man den heiligen Antonius mit einem Gebet und einer kleinen Geldspende um Hilfe bitten konnte, wenn man etwas verloren hatte. Claudia stellte fest, dass es bei diesem Lichtermeer von vergesslichen Leuten nur so zu wimmeln schien.
In der dritten Reihe war noch eine ganze Bank frei. Günther dirigierte seine Lieben in diese Richtung. Lukas schwang sich rasch als Erster hinein, um so die Chance zu haben, ganz außen sitzend, von seinen Eltern unbemerkt ein kleines Nickerchen machen zu können. Claudia setzte sich gleich daneben, knuffte ihren Bruder sanft in die Seite und flüsterte: „Schnarch aber nicht zu laut!“
Er erwiderte nichts und grinste nur frech.
„Autsch!“, fluchte Claudias Vater, der sich beim Hinsetzen wie üblich das Schienbein an der Kniebank gestoßen hatte und dafür sogleich einen missbilligenden Blick von seiner Frau erntete.
Claudia schaute sich die schönen meterhohen Wandteppiche im Altarraum an, auf der unter anderem das legendäre Abendmahl dargestellt wurde. Durch die seitlichen, riesigen Mosaikfenster fiel die herrliche Frühlingssonne und lies die Kirche freundlich und warm erscheinen.
Die Gemeinde erhob sich, während aus der Sakristei Pfarrer Reinhard mit drei kleinen Ministranten schritt. Komplett mit Albe und Schultertuch und aufgrund des Osterfestes in weißem Messgewand. Im Schlepptau befand sich ein junger Mann in schlichter schwarzer Sutane.
Interessiert beugte sich Claudia ein Stück nach vorne. Wer war denn das?
Nach der üblichen Anfangszeremonie folgte das erste Lied, das bis auf einige wenige, niemand wirklich mitsingen konnte, da weder Text noch Melodie bekannt waren.
Claudia versuchte gar nicht erst mitzusingen, denn ihre komplette Aufmerksamkeit wurde auf den jungen Mann gelenkt. Er hatte wellige, dunkle Haare, die ein wenig ungebändigt und verwuschelt erschienen, und die hypnotisierendsten Augen, die Claudia je gesehen hatte. Hinzu kam ein unglaublich markantes Gesicht, mit einem Grübchen in der Mitte des Kinns. Er lächelte unmerklich und stand beinahe lässig vorne neben Pfarrer Reinhard. Claudia wurde es abwechselnd heiß und kalt, als zufällig sein Blick auf sie fiel.
‘Wie kann jemand nur so unverschämt gut aussehen’, dachte Claudia.
Nachdem das Lied geendet hatte, wandte sich Pfarrer Reinhard an die Gemeinde.
„Ich begrüße sie alle recht herzlich zum heutigen Gottesdienst. Bevor wir allerdings anfangen, möchte ich zuerst einmal Kaplan Holger Mertens vorstellen. Es fällt mir nicht leicht, aber zum Jahresende werde ich in den Ruhestand gehen und überlasse dann ihm meine Gemeinde. Tja, es ist unübersehbar, dass ich meine besten Jahre hinter mir habe. Es wird Zeit, meinen Platz für den …“, er räusperte sich verlegen, „nun sagen wir mal Nachwuchs zu räumen.“
Er lächelte und mit einer freundschaftlichen Geste schob er das Mikrofon seinem Nachfolger zu.
Holger Mertens trat einen Schritt vor, senkte für einen Moment, wie aus Verlegenheit, den Kopf und blickte dann langsam nach vorne in die Menge.
Erstaunt und hingerissen beobachtete Claudia den neuen Kaplan, der ein wenig schüchtern das Wort ergriff. „Ich bin froh, heute und hier vor meiner zukünftigen Gemeinde zu stehen. Etliche meiner Kollegen müssen wesentlich länger warten, bis sie eine solche Chance bekommen …“
Claudia, noch immer die Arme auf die Rückenlehne der vorderen Bank gestützt, beobachtete Holger Mertens unablässig. Sie verfolgte mit den Augen jede seiner Bewegungen, sie konnte sich nicht erwehren, er hatte sie mit seinen Augen in seinen Bann gezogen. Sein markantes, männliches Gesicht stand in starkem Kontrast zu dem schön geschwungenem Mund mit den vollen Lippen. Sie wusste nicht ob sie sich darüber freuen sollte, dass sie so weit vorne saß oder eher nicht. Denn, wann immer sein Blick sie zufällig striff, beschleunigte sich ihr Herzschlag und ihr wurde heiß.
‘Du liebe Güte’, dachte sie. ‘Ich bin doch glücklich in festen Händen und dies hier ist ein Mann Gottes …’
Während Holger Mertens noch immer redete, wurde sich Claudia bewusst, dass es die besondere Aufmachung des zukünftigen Pfarrer war, die es ihr angetan hatte. So schlicht unscheinbar und zugeknöpft, wie er dort oben stand, konnte sie sich nicht den Reaktionen erwehren, die er in ihr auslöste. Es machte sie derart an, dass sie sich beinahe ihrer Gedanken schämte. Sie warf einen vorsichtigen Seitenblick auf ihre Eltern, die ohne eine Miene zu verziehen starr nach vorne blickten.
‘Oh, ich sündiges Etwas’, dachte Claudia und versuchte sich krampfhaft auf das zu konzentrieren, was der Kaplan von sich gab, doch es wollte ihr nicht gelingen. Die ganze Zeit grübelte sie, was sich wohl unter seiner schwarzen Sutane befand. Welche Unterwäsche trug ein Pfarrer?
„ … so ist es auch eine Zeit des Nachdenkens und Zeit der Besinnung auf uns selbst.“
Claudia musste eingenickt sein, denn als sie um sich herum wieder alles wahr nahm, lichtete sich bereits die Kirche, ihre Eltern und ihr Bruder waren schon auf dem Weg nach draußen. Rasch erhob sie sich und folgte ihnen, da bemerkte sie den jungen Kaplan, der sich in Richtung der Beichtstühle bewegte. Blitzschnell überlegte Claudia, dann rannte sie nach draußen zu ihren Eltern.
„Ach, da bist du ja, wir werden noch einen kleinen Spaziergang machen, ja? Kommst du mit?“
Ihre Mutter blickte sie erwartungsvoll an.
Claudia druckste kurz herum, entschied sich dann für eine kleine Notlüge.
„Ich geh schon vor nach Hause, ich hab ein bisschen Bauchweh, keinesfalls will ich ich den Besuch bei Tante Waltraud versäumen, da leg ich mich lieber ein wenig hin, ja?“
„Alles klar, Lukas ist auch schon vorgegangen, der öffnet dir dann die Tür. Mach dir einen Tee, ja?“
Ihre Eltern gingen in Richtung Park. Kaum außer Sichtweite spurtete Claudia zurück zur Kirche. Einmal halb herum, sozusagen zum Hintereingang, durch die Sakristei, die glücklicherweise noch nicht verschlossen war. Alle waren schon weg, die Ministranten schon umgezogen und gegangen.
Ungesehen betrat sie den Altarraum, einzig die Absätze ihrer Schuhe machten ein klackendes Geräusch auf dem steinernen Fußboden und unterbrachen die Stille. Sie blieb stehen und sah sich um. Es dauerte einen Moment, bis sie ihn entdeckte.
Der neue Pfarrer in spe sortierte in der Ecke hinter dem Beichtstuhl irgendwelche Utensilien, war total versunken in seine Arbeit, sodass er Claudia nicht bemerkte.
Claudia atmete noch einmal tief ein, dann steuerte sie bestimmt auf Holger Mertens zu
„Schöne Messe“, bemerkte Claudia knapp und sah ihm in die Augen.
Verwundert schaute Holger auf.
Claudia schlug das Herz bis zum Hals, als er ihren Blick lange erwiderte.
Sie stellte fest, dass er so nah noch anziehender und geheimnisvoller wirkte. Er lächelte zurückhaltend, aber sehr herzlich. Das Grübchen am Kinn war nun sehr ausgeprägt zu sehen. Er hatte stahlgraue Augen, von denen sich Claudia nicht auch nur eine Sekunde abwenden konnte, so zogen sie sie in ihren Bann – es war mystisch, beinahe unheimlich.
„Danke. Das ist aber nett. Hat es ihnen gefallen?“ Fragend sah er sie an.
„Äh“, stammelte Claudia, die nun natürlich in Erklärungsnot geriet, da sie ja die ganze Zeit geistig abwesend war.
„Ja, ich fand es sehr …“, Claudia suchte nach einem Wort, das jetzt passend wäre, „inspirierend. Ja, es war sehr inspierierend“, endete sie, erleichtert einen angemessenen Begriff gefunden zu haben.
„Ach“, erfreut trat Holger näher auf sie zu. Er hatte eine wunderschöne warme und sonore Stimme, die einen zu ummanteln schien. „Inspirierend fanden Sie es, und wenn ich neugierig sein darf, was genau?“
Claudia nahm ein offenbar teures Männerparfum wahr, jetzt, wo er so dicht vor ihr stand.
‘Dürfen sich Pfarrer denn parfümieren?’, fragte sie sich.
Es kribbelte überall wie Ameisen auf ihrer Haut. Mit jeder Pore ihres Körpers zog es sie zu ihm hin, es schien ihr selbst, als setze langsam ihr Verstand aus. Sie schloss für einen Moment die Augen, irgendwie war ihr sehr schwindelig, aber vermutlich war das nur die Flut von Hormonen, die ihren Körper mit einem Mal überschwemmte.
Claudia verlor nun völlig die Contenance. Sie blickte ihm fest in die Augen, nahm sein Gesicht in beide Hände und zog es ein Stück dem ihren entgegen. Der völlig überrumpelte Pfarrer wusste nicht wie ihm geschah, wehrte sich aber nicht, als Claudia sanft seinen Mund küsste. Zunächst noch recht starr und passiv, öffnete er bald seinen Mund und ließ einen intensiven, sehr innigen Zungenkuss geschehen.
Er hatte die Augen geschlossen und erwiderte schon bald ihre heftigen Küsse. Hingebungsvoll schien sie ihn verschlingen zu wollen, er schmeckte unvergleichlich nach mehr …
Mit einem Mal löste Holger sich energisch von ihr und schob sie von sich, trat zwei Schritte nach hinten. Sein Gewissen hatte sich gemeldet.
Entsetzt und überrascht von sich und der Situation starrte er auf Claudia, die mit wildem Blick fest entschlossen ihr „Opfer“ ansah. Er musterte sie schwer atmend von oben nach unten.
„Was hast du bloß angestellt? Willst du mich verführen, mich rumkriegen?“
Claudia lächelte provozierend, ging zwei Schritte rückwärts, tastete eine gepolsterte samtüberzogene Bank, auf der immer die Ministranten Platz nehmen.
Sie hob ihren ohnehin schon kurzen Rock hoch und ohne ihre Augen von den Seinen abzuwenden entledigte sie sich ihres Höschens. Sie setzte sich, öffnete ihre Schenkel weit, lehnte sich langsam nach hinten und bot ihm somit den Blick auf ihr erst kürzlich komplett rasiertes Heiligtum.
Sie knöpfte lasziv und betont langsam ihre Bluse auf, warf den Kopf in den Nacken und schüttelte ihre Locken, die sie auf dem Rücken kitzelten.
Während der ganzen Zeit beobachtete Holger Mertens starr und mit leicht geöffnetem Mund das Geschehen. Er versuchte mit aller Macht gegen die Empfindungen, die dieser Anblick in ihm auslöste anzukämpfen, doch es half nichts. Die Erregung überrollte ihn geradezu. Gut getarnt unter seiner Sutane schwoll sein Glied, er konnte es nicht verhindern.
Claudias nun freigelegte Brust, zeugte ihrerseits auch mit jedem Quadratzentimeter von ihrer puren Lust. Ihre Brustwarzen waren steil aufgerichtet, sie spürte ihre nasse Vorfreude.
Ihr Blick fiel auf die Kerzenständer, die links und rechts der Bank standen. In ihnen steckten lange, weiße Kerzen von etwa fünf Zentimeter Durchmesser. Claudia überlegte nicht lange. Sie nahm eine und legte sie zwischen ihre gespreizten Beine. Sie strich langsam und gemächlich mit dem glatten Wachs an ihrer Blume hoch und runter.
Unwillkürlich stöhnte sie auf. Mit geschlossenen Augen – wie weggetreten in ihrer Welt – streichelte Claudia unablässig ihr Lustzentrum bis alles vor Erregung angeschwollen war. Holger trat unruhig von einem Bein auf das andere, er traute sich nicht so recht einzugreifen, obwohl es ihm sichtlich schwer fiel sich zurückzuhalten. Er genoss die aufregende Show, die man ihm bot aber dennoch und heftete seine Augen auf ihre glänzende Mitte.
Nun ließ Claudia langsam das Ende der Kerze in ihrer Öffnung verschwinden. Zunächst nur ein kleines Stück. Dann zog sie es wieder heraus, bei jedem neuerlichen hinein, war es jedes mal ein Stück mehr, das in ihr verschwand.
Holger sah erstaunt, wie etwa zwanzig Zentimeter hinein und hinaus glitten. Plötzlich trat er unvermittelt und ohne darüber nachzudenken näher, kniete sich vor Claudia hin, nahm ihr wortlos den Lustspender aus der Hand und übernahm die Führung.
Gar nicht überrascht beobachtete Claudia dies und öffnete ihre Beinen noch mehr, um so viel wie möglich von der Kerze aufzunehmen.
Geräuschvoll wand sie sich unter dieser Behandlung. Holger nahm wahr, wie ihre Erregung mehr und mehr zunahm. Wie eine reife Frucht voller Saft lag ihr geöffnetes Delta direkt in Augenhöhe.Wie ein hungriger Mund schloss sich ihre Öffnung mit den Lippen um das zweckentfremdete Spielzeug. Die Stille des hohen Gemäuers gab jeden ihrer Seufzer, jeden noch so kleinen Laut in dreifacher Verstärkung wieder. Holger war völlig fasziniert von dieser Darbietung. Er genoss den Augenblick, einfach nur den Anblick ihrer Lust, die sie erlebte, ihren entrückten Gesichtsausdruck, mit geschlossenen Augen und geöffnetem Mund.
Einem Impuls folgend senkte er seinen Kopf nieder und legte sanft seine Zunge auf ihre geschwollene, feuchtglänzende Knospe, er hielt inne, schmeckte und fühlte für einen Moment ihre pure Weiblichkeit. Er konnte spüren, wie es pulsierte. Noch niemals zuvor hatte er Derartiges mit einer Frau getan, doch instinktiv geleitet taten seine Zunge und sein Mund den richtigen Job, denn Claudia reagierte heftig. Ihr Atem ging immer schneller, die Knöchel ihrer Hände traten weiß hervor, so stark krallten sie sich in das samtene Polster. Mit sehr sanften, langsamen Strichen leckte Holger vom Ansatz der inneren Falten hinauf, ohne mit der Bewegung der Kerze in ihrem Inneren aufzuhören. Mit der linken Hand verschaffte er sich nun noch mehr Zugang zu ihrer Knospe, indem er ihre Lippen wie die Blätter einer wunderschönen Blume weit öffnete. Seine Zunge massierte mit leichtem Druck ihre pulsierende Mitte.
Wie ein gewaltiges Beben durchzuckte es Claudia, ihr Becken schob sich seinem Mund entgegen, sie stieß einen lauten, befreienden Schrei aus. Ihr Oberkörper und Gesicht waren von roten Flecken der Erregung übersäht. Ihre Brustwarzen standen steil und hart empor. Beeindruckt hielt Holger inne, beobachtete ihre Reaktionen wie gebannt.
Rasch hatte sich Claudia wieder gefangen, richtete sich auf. Wie versteinert, die Kerze in der Hand, kniete Kaplan Mertens noch immer vor ihr, sie zog ihn wieder auf die Beine, richtete ein wenig ihre Kleidung, blickte ihm kess in die Augen und knöpfte zügig seine schwarze Sutane auf.
„Das war atemberaubend, Herr Pfarrer, und jetzt bist du dran!“
„Ich kann doch aber nicht …“, stammelte er verdattert.
Claudia ließ sich nicht abhalten und öffnete seine Hose mit geübtem Griff, ging vor ihm auf die Knie. Wie ein Zeltpflock sprang ihr seine Männlichkeit entgegen, er versuchte ein wenig Widerstand zu leisten, indem er ihre Hände zunächst abwehren wollte, die sein bestes Stück umfassten, dann jedoch gab er es auf, da sie ihn entschlossen und gierig in ihrem Mund verschwinden ließ. Holger Mertens legte den Kopf in den Nacken und starrte auf die Wölbung der hohen Kirchendecke. Schweiß trat ihm auf die Stirn, er schloss kapitulierend die Augen, während sie unermüdlich seinen harten Phallus bearbeitete. Eine Flut von Empfindungen spülte das letzte schlechte Gewissen davon, er war nicht mehr Geist, nur noch Körper – wie Wachs schmolz er dahin.
Claudia spürte wie durch ihre Behandlung seine Männlichkeit um noch einiges an Größe zunahm. Holger ließ sich völlig gehen, stöhnte laut, ungeachtet der Laustärke, die von den hohen Wänden wiedergegeben wurde. Sie genoss es diese Macht über ihn zu haben, beobachtete seinen Gesichtsausdruck, wie er mit geschlossenen Augen und offenem Mund keuchte.
Dann, unvermittelt zuckte er in ihrem Mund. Die heiße Flüssigkeit ergoß sich stoßweise in ihr …
„He, Claudia, Clauuudiaa!“, zischte jemand direkt neben ihrem Ohr. Ruckartig schreckte Claudia auf. Mit einem lauten, klatschenden Geräusch sauste das Gesangbuch zu Boden.
Sie sah sich verdattert um.
Der strafende Blick eines alten Mütterchens, das sich kopfschüttelnd aus der ersten Reihe zu ihr umdrehte, ließ sie erröten. Hastig hob sie das Buch auf.
Lukas beugte sich hinüber und flüsterte: „Na, wer verschläft immer die Messe?“
Claudia war noch nicht wirklich aus dem Tagtraum zurückgekehrt. Vorne waren Pfarrer Reinhard und der Kaplan gerade mit der Wandlung beschäftigt. Sie konnte es nicht glauben, so etwas war ihr noch nie passiert.
Sie beobachtete die Bewegungen des Kaplans, wie er vorne am Altar mit der Hostienschale hantierte. Er strich sich mit einer Handbewegung eine Strähne aus der Stirn. Es lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken, sie schüttelte sich ein wenig. In Gedanken spielte sie noch einmal den prickelnden Ablauf ihres Tagtraumes durch.
‘Du meine Güte’, dachte sie. ‘Er sieht aber auch unverschämt gut aus.’
Ihr wurde abwechselnd heiß und kalt bei dem Gedanken an seine Hände und seinen Mund.
‘Ich werde mit Sicherheit ewig in der Hölle schmoren. Wie gut, dass Gedanken frei sind!’
Claudia nahm sich vor, zu Hause gleich ein Pfarrerkostüm für ihren Freund zu kaufen …