Inhalt

Vorwort

Meditationseinstiege

Eine kurze Geschichte des Meditierens

Test: Welcher Meditationstyp bin ich?

Auswertung

Meditationsziele

Warum meditieren?

14 Meditationsweisen

Geführte Meditationen

Mantram-Meditationen

Zen-Meditation

Vipassana-Meditation

Neue Alltags-Meditationen

Atem-Meditation

Upekkha-Meditation

Musik-Meditation

Meditation im Stehen

Der kleine Energiekreislauf

Spezielle Meditationsanwendungen

Gebets-Meditation

Meditation(en) in Bewegung

Sport und Meditation

Meditieren als Lebenskunst

Anhang

Bücher & Adressen

Impressum

Vorwort

Heute zieht es immer mehr Menschen auch im Westen zur Meditation. Gründe dafür gibt es viele. Wir verlieren und vergessen die eigene Tradition und ihre meditativen Exerzitien wie etwa das Rosenkranz-Gebet, werden immer früher immer kränker und leben doch länger. In der zunehmenden Hektik und dem zunehmenden Lebenstempo kommt uns die innere Ruhe immer mehr abhanden und viele spüren, wie notwendig es wäre, das eigene Lebensschiff in ruhigere Gewässer zu lenken.

Dieses kleine Buch will – wie schon Jetzt einfach fasten! – ein einfacher und leicht umsetzbarer Wegweiser sein, der die nach ihrer persönlichen Meditationsart Suchenden dort abholt, wo sie sind – vielleicht ganz am Anfang. Es kann dem Neuling helfen, seinen ureigenen Weg zu sich selbst zu finden, und bereits Meditierenden einen Überblick über weitere Spielarten der Meditation geben, die vielleicht noch besser zu ihnen passen. Dabei mag sogar ein Meditations-Test wie der auf Seite 16 helfen.

Mein Weg in die Meditation(en)

Als Elfjähriger bekam ich bei einem Besuch bei meinem Großvater am Kochelsee in Bayern erstmals ein Buch über Meditation in die Hand. Und obwohl ich als kindlicher Bücherwurm schon viel gelesen hatte, berührte mich das Buch wie keines zuvor. Ich verschlang es förmlich und spürte, es würde mein Leben verändern. In meinem jugendlichen Enthusiasmus begann ich sofort zu meditieren, um so rasch wie möglich erleuchtet zu werden.

Überzeugt davon, dass ich, sobald ich nach Indien käme, Erleuchtung erlangte, war die erste Reise dorthin, Jahre später, enttäuschend: Ich bekam zuerst Durchfall und dann blieb auch noch die Erleuchtung aus.

Aber das Thema ließ mich nicht mehr los. Heute mit 66 meditiere ich noch immer, wenn auch seit Jahrzehnten im Zen-Stil, der besonders geeignet ist, sich in Geduld zu üben und nichts mehr zu erwarten.

Innere Welten eröffnen sich über vielerlei Pfade

Als Fan der Beatles, die in indischen Gewändern mit Maharishi Mahesh Yogi auf ihrem Album „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ posierten, ließ ich mich in die Transzendentale Meditation (TM) einweihen und blieb acht Jahre dabei. Später lernte ich von meinem Freund, dem Heilpraktiker Siegfried Scharf, die Herzens-Meditation kennen, Jahre später bei Swami Hariharananda die Kundalini-Meditation. Dann als Sannyasin bei Bhagwan-Osho machten wir die aktiven Meditationen.

Wieder einige Zeit später hatte ich in meiner Praxis in München im Rahmen des Instituts für außerordentliche Psychologie von Thorwald Dethlefsen die geführten Meditationen kennen- und schätzen gelernt. Schließlich stieß ich auf die Zen-Meditation und speziell deren Variante der Sitz-Meditation anlässlich eines Retreats bei Zen-Meister Deshimaru. Auf meinem Weg sind mir noch viele andere Techniken begegnet wie Mandala-Mal-Meditationen. Auf der Suche nach lebendigen Mandalas stieß ich auf die natürlichen Mandalas von Blüten und auf unser menschliches Auge. Daraus entwickelte sich eine Partner-Meditation, die ich bis heute anleite. Verbunden mit dem meditativen Garten der Zigeuner, dem ich in einem Buch von Pierre Derlon begegnete und dann in der Kathedrale von Chartres, entwickelte (s)ich daraus eine weitere Meditation über die Augen, die uns leicht in eine tiefere Dimension führen kann. Noch bewegender wurde für mich die Erfahrung mit dem verbundenen Atem, einer aktiven Atem-Meditation, die mich schon mein ganzes Berufsleben lang begleitet.

Finde deinen Weg

Mit den Meditationseinstiegen findet jeder den richtigen Pfad in die Stille und zu seiner Insel der Ruhe, wo er wieder Kraft schöpfen und (vielleicht) auch Erleuchtung finden kann!

Auf dem Weg dorthin wünsche ich dir alles Gute!

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Eine kurze Geschichte des Meditierens

In der östlichen Weltsicht nimmt Meditation eine herausgehobene Stellung ein, die sich bis in die Heilkunde der alten Chinesen mit ihrer traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und der Inder mit dem Ayurveda hinein spiegelt. Die westliche Medizin hingegen wartet, bis etwas im Körper gestört ist und sich physische Symptome zeigen, um diese dann meist mit Unterdrückung oder Herausschneiden aus der Welt zu schaffen. Lediglich die im Westen entstandene Homöopathie sieht diese Störungen anders und behandelt sie auch entsprechend. Ein Grund, weshalb diese Form der Heilmethode auch in In-dien so rasch, so früh und so tief greifend Fuß fassen konnte.

Dem entspricht auch die Hierarchie der integralen Medizin, da sich – wie jeder, der mitunter im Haushalt tätig ist, weiß – eine Treppe leichter von oben nach unten als umgekehrt kehren lässt. Nur die Schicksalsgesetze als Spielregeln des Lebens sind mir ähnlich wichtig wie die Meditation, da sie ebenfalls unser Bewusstsein prägen. Sie werden gefolgt von den „Säulen der Gesundheit“ wie Ernährung, Bewegung und Regeneration.

Die Verbindung von Körper und Seele

Die Geschichte der Meditation beginnt nachvollziehbar im Osten. Und selbst die aus dieser Region zu uns kommenden Übungen und Exerzitien wie etwa Yoga sind tatsächlich nur in Verbindung mit Meditation zu verstehen. Yoga ohne Bewusstheit reduziert sich auf ein reines Körpertraining, an dem man im asiatischen Raum weitgehend uninteressiert ist. Im Gegenteil, denn das Sanskrit-Wort „Yoga“ heißt zu Deutsch: „Joch“. Das bedeutet, Seele und Körper unter ein Joch zu bringen, sie also zu verbinden. Erst daraus entsteht jenes Körperbewusstsein, das Yoga-Übende erleben und schätzen.

Die frühesten Spuren von Meditation finden sich in den Veden (sanskr.: veda – Wissen) den Heiligen Schriften des heutigen Hinduismus. Allerdings haben deren hohe Priester, die Brahmanen, indem sie daraus eine Religion, eben den Hinduismus machten, komplizierte Vorgaben und Bedingungen entwickelt und auch bestimmte Rituale eingeführt. Diese lassen die Meditation geradezu kompliziert erscheinen und für westliche Menschen ist der Einstieg umso schwieriger. Bis ein Ergebnis aus Sicht dieser Tradition überhaupt als Meditation einzustufen ist, dauert es Jahre.

Der Königsweg zur Meditation

INFO

GLEICHES MIT GLEICHEM BEHANDELN

Ihrem Grundprinzip, dass Symptome mit den Mitteln behandelt werden, die diese normalerweise hervorrufen, verdankt die Homöopathie ihren Namen: Der deutsche Apotheker und Arzt Samuel Hahnemann stellte Ende des 18. Jahrhunderts den medizinischen Grundsatz auf, demzufolge Ähnliches Ähnliches heilt. Das Wort „Homöopathie“ stammt aus den griechischen Wörtern „Homoion“ (für „ähnlich“) und „Pathos“ (für „Leiden“). Homöopathie ist eine eigenständige Therapieform und arbeitet mit Einzelarzneien, die am gesunden Menschen geprüft sind und nach der Ähnlichkeitsregel in potenzierter Form verordnet werden. Rund 2500 verschiedene homöopathische Arzneien gibt es heute – sie stammen aus Mineralien, Pflanzen, Tieren und Tierprodukten. Jeder dieser Stoffe verursacht bei einem gesunden Menschen bestimmte Symptomkombinationen. Und für jedes dieser Beschwerdebilder eignen sich als Heilmittel nach Hahnemanns Lehre eine oder mehrere Substanzen.

Da wirkt der aus dem Hinduismus entstandene Buddhismus schon viel freundlicher auf westliche Menschen. Aus buddhistischer Sicht ist tatsächlich jede Tätigkeit, die mit Bewusstsein verbunden ist, Meditation und das reicht vom Gehen über das Teetrinken und das Betteln bis zum Abspülen in der Küche. Hinduismus und Buddhismus verhalten sich in etwa wie unser Altes zum Neuen Testament.

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Die östliche Einstellung zur Meditation

Im asiatischen Kulturraum gibt es für die Meditation eigentlich nur ein Ziel zu erreichen: das Erlangen von Befreiung oder Erleuchtung. Ansonsten geschieht die Annäherung an dieses letzte Ziel eher absichtslos. Tatsächlich gibt es ebenso viele Worte für diese Seins-Ebene vollkommener Verwirklichung wie Traditionen:

Wo Buddhisten von Satori sprechen, jenem kurzen Moment der Erleuchtung, der sich aber vom dauerhaften Ankommen im Nirwana unterscheidet, sprechen Hindus von Samadhi.

Jüdische Kabbalisten nennen die höchste Ebene oder das oberste Sephirot ihres Lebensbaums Kether.

Im Schamanismus erklärten Don Juan und Don Genaro ihrem Schüler, dem US-Anthropologen Carlos Castaneda, die Entwicklung so: Die erste Stufe sei die des Wildes, wo man, noch völlig gefangen in seinen Instinkten beziehungsweise in Mustern, ausgetretenen und vorgegebenen Trampelpfaden folge. Auf der nächsten Stufe sehen sie den Jäger, der schon so bewusst sei, dass er dem Wild auflauern, es in Fallen locken und sich seiner bemächtigen könne. Die letzte Verwirklichung erlebt der Krieger, der so mächtig geworden sei, dass er sich vor niemandem beuge, und der zugleich so demütig sei, dass er niemandem erlaube, sich vor ihm zu beugen.

Aber die schamanische Tradition kann uns auch an unsere christliche erinnern, wenn etwa der große Mystiker des Mittelalters Meister Eckhart sinngemäß sagt, wenn er in den Spiegel schaue, betrachte Gott sich selbst. Dieser Gedanke, der ihn während der Inquisition leicht das Leben hätte kosten können, ist keinesfalls als Anmaßung (miss-) zu verstehen, sondern drückt die Erfahrung (s)eines Gottesbewusstseins aus. Gott betrachtet sich in jedem verwirklichten Menschen und dieser erkennt natürlich und selbstverständlich in allen Wesen Gott beziehungsweise die Einheit. So erkennt der Krieger, der Gott oder die Einheit in sich verwirklicht hat, natürlich auch in jedem anderen Wesen die Einheit. Warum sollte Gott sich vor jemandem beugen oder erlauben, dass Gott sich vor ihm beugt? Buddhisten sprechen hier vom Mitgefühl mit allen fühlenden Wesen, Albert Schweitzer forderte Ehrfurcht vor allen Lebewesen ein. Christus sagt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Tipp

ZUM WEITERLESEN

Das lässt an die japanische Tradition der Samurai denken, die uns der Film Der letzte Samurai auf beeindruckende Weise nahebringt (siehe dazu die Deutung in Die Hollywood-Therapie – Was Filme über uns verraten). In dieser Krieger-Tradition verbinden sich meditative Elemente in der aktiven Kampf- und Kriegskunst und stille Meditation bis hin zu bewusster Dichtkunst im Sinne des Haiku.

Das Bewusstsein von Einheit in der Meditation verwirklichen

Hindus gehen noch weiter, wenn sie in ihrem Tat Tvam Asi formulieren, sich in allen Aspekten dieser Schöpfung zu erkennen und damit ausdrücken, letztlich sei alles eins. In der christlichen Tradition sprechen wir vom Paradies oder Himmelreich Gottes, das nach Christus‘ Worten in jedem von uns liegt. Für den verwirklichten, den heil Gewordenen oder Heiligen, der die Einheit und sich als vollkommenen Teil derselben erkennt, ist sie natürlich und selbstverständlich auch sonst überall.

So sind sich alle Traditionen und Meditationsrichtungen einig, dass es letztlich um die Verwirklichung von Einheits-Bewusstsein geht, um die Erkenntnis also, dass alles eins ist und es auch immer war. Wenn wir bei der Vielzahl der Ausdrücke und Wege zu diesem Ziel auf die zugrunde liegenden Gemeinsamkeiten schauen, bleibt nur die Einheit, und praktisch lässt sich erkennen, dass diese Seins-Ebene gänzlich frei von Widerstand ist. Daraus folgt allerdings umgekehrt: Wann immer wir nicht auf dieser Seins-Ebene sind, also gerade kein Satori erleben und uns nicht im Paradies der Erlösung und Erleuchtung finden, sind wir im Widerstand. Eine genaue Prüfung des eigenen Alltags macht diese triste Wahrheit immer gewisser und deutlicher.

Wenn wir uns also in Meditation begeben, egal ob im stillen Sitzen oder bewussten Bewegen, gibt es grundsätzlich nur zwei Optionen: die Erleuchtung oder alles, was ihr (noch) im Wege steht. Tatsächlich werden wir die längste Zeit mit der zweiten Option zu tun haben und es wäre gut, sich von Anfang an darauf einzustellen.

Die westliche Einstellung

Der westliche Mensch aber hat weit vor seiner Erleuchtung meist viele andere, ihm vorrangige Wünsche und Ziele. Einen guten Test bietet dazu das einzige vom Stifter unserer Kultur hinterlassene Gebet, das Vaterunser. Wer die Stelle „Dein Wille geschehe …“ problemlos beten und sich dem großen Willen Gottes, der Einheit oder der Schöpfung anvertrauen kann, ist auch mit den östlichen auf Absichtslosigkeit und Gedankenfreiheit zielenden Meditationen gut beraten. Wer dagegen diese Stelle des Gebets zwar spricht, aber still für sich denkt, „Ich hätte da einen Vorschlag, bitte mach das so …“ ist wahrscheinlich ziemlich typisch westlich geprägt und meditiert erst mal, um bestimmte Vorteile für sich herauszuschlagen wie etwa Stressfreiheit und gute Gesundheit. Das macht derjenige nicht ohne Grund: Tatsächlich gibt es ja heute bereits eine Menge Studien, die belegen, wie gesund und Erfolg versprechend verschiedenste Meditationsformen sind.

Solche Gedanken sind also keineswegs verwerflich, sondern bei uns völlig normal, ja fast selbstverständlich. Kaum einer tut hierzulande etwas ohne Absicht und ohne etwas erreichen zu wollen – also frei von Hintergedanken. Wir haben nicht einmal Begriffe für solche Handlungen der Selbst- und Absichtslosigkeit wie der Osten. So bedeutet dort der sogenannte Dienst an der Welt Loka-Sangraha, das Rad der Schöpfung sei zu drehen, einfach weil es gedreht werden müsse, und zwar aus sich heraus und ohne Hintergedanken an eigene Vorteile. Phala-varja besagt nicht weniger als Fruchtverzicht, also was immer man tue, solle man tun, ohne an die sich daraus ergebenden Früchte und ihre Ernte auch nur zu denken.

Die besten Absichten

Wer also ganz bestimmte Absichten mit seinem Meditationseinstieg verfolgt, befindet sich in bester Gesellschaft in dieser Gesellschaft. Und da gibt es wundervolle Ziele! Sie heißen: Gesundheit, Ausgeglichenheit, Geist-Körper-Balance, innere Ruhe bis hin zu Stille oder auch Regeneration und Resilienz – um dieses Modewort für die Erholungsfähigkeit zu nutzen –, die am besten mit Meditation zu verwirklichen sind. Wieder zu sich finden, in die eigene Mitte kommen, genau das meint Meditation, wie übrigens in früheren Zeiten auch Medizin.

INFO

ZURÜCK IN DIE MITTE

Das Heilmittel hieß seinerzeit, als die Medizin noch der lateinischen Sprache vorbehalten war, „re-medium“, was wörtlich meint „zurück zur Mitte“ und im Englischen „re-medy“ bis heute anklingt.M

Das Wichtigste: auf dem Weg bleiben

Und was immer die ursprüngliche Motivation gewesen sein mag, wenn die Seele erst einmal Feuer gefangen hat und auf dem Weg ist, rückt über kurz oder lang das letzte Ziel der Meditation, die totale Befreiung, in den Vordergrund. Da das nur eine Frage der Zeit ist und Zeit eine Illusion beziehungsweise einer der beiden Täuscher, spielt es gar keine Rolle, welche Absichten und Ziele uns ursprünglich zur Meditation gebracht haben, Hauptsache ist, wir bleiben auf dem Weg und halten durch.

Wer sich also diesem eher spekulativen westlichen Weg nahe fühlt, ist besser mit geführten Meditationen als mit stiller östlicher Schweige-Meditation bedient, wobei wir heute auch schon von diesen östlichen Methoden immer hoffnungsvollere Ergebnisse erhalten.

Der kleine Test auf den nächsten Seiten mag dabei helfen, für sich herauszufinden, ob man eher eine bewegte Meditationsform braucht oder etwas Ruhiges oder vielleicht auch Abwechslung zwischen beidem.

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Warum meditieren?

Um das letzte Ziel der Erleuchtung und Befreiung zu verwirklichen, wäre es tatsächlich am besten, gar keine Ziele zu haben. Aber es gibt eine Menge lohnender Ziele vor diesem letzten, besonders für uns westliche Menschen. So sind die großen Forderungen des Ostens an Meditierende in Gestalt von Absichtslosigkeit und Fruchtverzicht von den meisten Bewohnern des westlichen Kulturkreises weit entfernt oder können ihnen (noch) gar kein Anliegen sein – oder sie werden zu einem im Lauf einer Entwicklung, die durch die Meditation angestoßen werden kann. Aber wir können trotzdem anfangen zu meditieren und alles gewinnen, indem wir alles loslassen. Nur ist das ein Prozess, der typischerweise mit konkreten, individuell geprägten Wünschen und Zielen beginnt. Diese werden sich auf dem Weg verlieren, wenn wir ihm mit Disziplin und Konsequenz folgen und diese Absichten letztlich transzendieren.

Motivation und Ausreden

Über unser Durchhalten in der individuell gewählten Meditation und das stetige Üben bis zur Ernte der Früchte beziehungsweise bis hin zur Erkenntnis, dass der Verzicht auf Letztere uns in unserer Entwicklung noch weiterführen wird und uns dann schon selbstverständlich in Fleisch und Blut übergegangen ist, darüber entscheidet das Verhältnis von Motivation und Ausreden, warum man nicht meditieren kann.

Eine gute Motivation, um sich täglich auf den Weg zurück in die eigene Mitte zu begeben, ist schon mal die halbe Miete, doch wird die andere Hälfte oft von unseren Ausreden bestimmt. Sobald Letztere („Keine Zeit“, „Ich kann nicht so einfach zur Ruhe kommen“, „Bringt das wirklich etwas?“) ein höheres Niveau erreichen als Erstere, geschieht nichts und wir fangen gar nicht erst an. Gewinnen die Ausreden auf dem Weg die Übermacht, werden wir aufhören, auf unserem Weg weiterzugehen beziehungsweise zu meditieren. Vielleicht sind auch die zahlreichen modernen Studien, die die Vorteile der Meditation beweisen, eine gute Hilfe, um die Motivation zu steigern. Ein paar wirkungsvolle kleine Anregungen für deine tägliche Meditationspraxis findest du in den Klappen dieses Buchs. Sie machen Ausreden völlig überflüssig.

Mehr als „nur“ ein Plus für die Gesundheit

Die ersten wissenschaftlichen Auswirkungen von Meditation auf unsere Seele und unsere geistigen Fähigkeiten wie auch auf unser Alltagsleben wurden – meines Wissens – von der TM-Organisation durchgeführt. Die Ergebnisse waren auf vielen Gebieten ebenso überraschend wie beglückend. Allerdings war vor 40 Jahren die Zeit noch nicht reif, derartige Erkenntnisse weitreichend zur Kenntnis zu nehmen. Außerdem wurden die Untersuchungen von Forschern durchgeführt, die Maharishi nahestanden, was sie der übrigen Wissenschaftswelt verdächtig machte.

Heute sind es nun Wissenschaftler renommierter Universitäten, besonders in den USA, die mit noch erstaunlicheren und Hoffnung machenden Studienergebnissen aufwarten. Hoffnung machend insofern, als dass (Leistungs-)Druck und Stress in der modernen Geschäftswelt für den Einzelnen immer unerträglicher werden und nachweislich schwerwiegende Krankheiten auslösen können. In der Meditation lassen sich diese Ursachen für eine ganze Reihe von Zivilisationsleiden wiederum nachweislich auflösen.

Die wichtigsten wissenschaftlich belegten Vorteile

So ist inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen, dass Langzeit-Meditation dem Schwund unserer grauen Zellen (im Gehirn) entgegenwirkt und somit vorzeitige Alterungsprozesse verhindert.