Für all meine lieben Leser

Mögen alle Wesen glücklich sein

Zum Buch

Nach einem Schicksalsschlag begibt sich die Zoologin Tina Vogt einer inneren Eingebung folgend auf eine spirituelle Reise nach Indien, fest entschlossen, möglichst nichts zu planen und sich einmal nur von der Intuition leiten zu lassen. "Ratio", ihr kritisch-analytischer Verstand ist entsetzt – alleine die Vorstellung “einfach mal intuitiv" in dieses Land reisen zu wollen findet er absurd, und fordert zumindest eine grobe Zielsetzung, wozu unter anderem der Wunsch nach einer Begegnung mit wilden Delfinen, das Erlernen einer Meditationstechnik sowie diverse Erleuchtungserwartungen gehören. Eine abenteuerliche Reise beginnt……

Zur Autorin

Tina Vogt, geboren 1971 in Niederbayern, ist promovierte Zoologin und passionierte Globetrotterin. Sie lebt und arbeitet meist in den Tropen Asiens und Afrikas, derzeit in Liberia, wo sie sich zusammen mit ihrem Mann im internationalen Naturschutz engagiert und um den Schutz und Erhalt vom Aussterben bedrohter Tierarten, speziell des Waldelefanten kämpft. Auch privat reist sie gerne und interessiert sich besonders für Yoga, Meditation, östliche Spiritualität, und damit vor allem für Indien. Schon lange verspürte sie den Wunsch, über ihre faszinierenden Erlebnisse und skurrilen Abenteuer zu schreiben, doch fand sie dafür aufgrund ihres sehr zeitintensiven Berufs kaum Gelegenheit. Bis sich diese in Form einer völlig unerwarteten, eher unfreiwilligen Auszeit bot, in der sie sich, einer inneren Stimme folgend, auf unbestimmte Zeit nach Indien begab. Der Bericht über diese außergewöhnliche und inspirierende Reise ist Tina Vogts erstes Buch.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de

abrufbar.

© 2018 Tina Vogt

Umschlaggestaltung: Bernhard Forster

Umschlagmotive: © Tina Vogt

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7481-1362-1

INHALT

  1. In der Wirklichkeit?
  2. Reisen
  3. Ankommen
  4. Panchakarma
  5. Die Katze
  6. Im Nirwana
  7. Yoga und der Klangschalenmeister
  8. Abschied von Goa
  9. Osho
  10. Im Zeichen des Hara
  11. Im spirituellen Disneyland
  12. Kulinarisches
  13. Vipassana oder wie Buddha zur Erleuchtung kam
  14. Es werde Licht?

1 In der Wirklichkeit?

Ich sitze im Flugzeug nach Abu Dhabi und muss den Verstand verloren haben. Genau genommen muss er mir bereits vor einigen Wochen abhanden gekommen sein. Was mache ich hier eigentlich? Ich fliege nach Indien. Einer spontanen Eingebung folgend - auf unbestimmte Zeit, mit unbekanntem Ziel. Das heißt, nicht ganz. Erste Anlaufstelle ist Goa - Indiens berühmter Bundesstaat an der Westküste mit seinen zahlreichen Traumstränden -, das weiß ich bereits. Aber was dann kommt, steht in den Sternen. Nur so viel hat sie mir gesagt: Du musst nach Indien! Was?? Nach Goa. Alles andere wird sich zeigen. Aha?! Sie, das ist meine innere Stimme, die sich in letzter Zeit immer lauter Gehör verschafft hat. Was Ratio, meinem guten alten Verstand, überhaupt nicht passt. Aber es gibt kein Zurück. Eine unausweichliche Folge einer Verkettung von Umständen, die vor ein paar Monaten ihren Lauf nahm. Mein Mann und ich waren gerade aus Liberia zurückgekommen, mehr oder weniger zeitgleich mit dem Ausbruch der Ebola-Krise. Aufgrund unserer Tätigkeit im Naturschutz leben wir seit vielen Jahren in den Tropen und kehren nur hin und wieder nach Deutschland zurück, etwa zu kurzen Heimatbesuchen oder, wie dieses Mal, zwischen zwei Projekten. Ehe wir uns nun wieder auf das nächste Vorhaben stürzen wollten, beschlossen wir, zum Ausspannen ein paar Tage in die Berge zu fahren. Und dort hatte Bernhard, mein Mann, dann einen schweren Unfall, der unsere gesamten Zukunftspläne über den Haufen warf. Es folgten Monate der Krankenhausaufenthalte, Physiotherapie, Reha. An eine weitere Projektplanung war vorerst nicht zu denken. Bei Bernhard sowieso nicht, und auch ich sah mich komplett aus der Bahn geworfen. Als es Bernhard nach ein paar Monaten allmählich besser ging, glaubte ich, den Kopf nun so langsam wieder frei zu haben, um an so etwas wie Arbeit denken zu können. Fehlanzeige. Seltsamerweise war ich nach wie vor total blockiert. Ich liebe meinen Beruf, doch jetzt lähmte mich der bloße Gedanke daran. Ich konnte mich einfach nicht aufraffen, fühlte mich energielos und unmotiviert. Dennoch spürte ich eine zunehmende innere Unruhe, wollte etwas tun. Irgendetwas brodelte da unter der Oberfläche. Aber was? Immer öfter tauchte in mir die verzweifelte Frage auf "Was genau soll ich denn eigentlich machen?". Bis ich eines Morgens beim Yoga endlich die Antwort erhielt. Ich saß gerade mit geschlossenen Augen ganz entspannt in ein paar Atemübungen vertieft, als plötzlich wie aus heiterem Himmel eine Stimme in mir klar und deutlich "sagte": Du musst nach Indien! Ich riss die Augen auf, war wie elektrisiert. Was?? Nach Goa. Alles andere wird sich zeigen. Wie verrückt! Was war das denn? Nach Indien, wie abgefahren! Ich kann doch jetzt nicht nach Indien! Warum eigentlich nicht? - Ratio lachte sich natürlich einen Ast und meinte, das sei doch lediglich ein Hirngespinst. Flucht auf der ganzen Linie. Ich sollte jetzt lieber mal wieder etwas arbeiten, dann würden mir diese Flausen schon vergehen. Ja, wahrscheinlich hatte er recht. Schließlich musste ich über mich selber schmunzeln, und widmete mich, statt dieser Schnapsidee weiterhin Beachtung zu schenken, wieder ganz pflichtbewusst dem Yogaprogramm.

Doch keine Chance. Mit einem Mal stolperte ich nur noch über Indien: In einem Fernsehkanal war Indien eine Woche lang Spezialthema. Der neueste Lufthansa-Newsletter schrie mich an: Buchen Sie jetzt einen günstigen Flug nach Delhi! Bald war mir klar, dass das alles kein "Zufall" mehr sein konnte. Und wenn ich ehrlich war, dann hatte sich der Gedanke in dem Moment, als er so urplötzlich über mich hereingebrochen war, sofort stimmig angefühlt. Wie ein typisches Aha-Erlebnis: Genau, das ist es! Ich konnte noch zwei Wochen lang meine Klappe halten, dann platzte ich Bernhard gegenüber heraus: "Ich muss nach Indien!" Entgeistertes Gesicht, Gegenfrage: "Wie lange? Wohin?" "Keine Ahnung...!" Verständlicherweise hielt sich Bernhards Begeisterung in Grenzen, doch tolerant und großzügig wie er ist, ließ er den verrückten Vogel halt ziehen. Ich wusste es, auf ihn ist Verlass. Auch wenn mich wahrscheinlich sowieso nichts und niemand aufhalten konnten, war ich erleichtert über seine Reaktion.

In Erstaunen versetzten mich dagegen einige andere Personen ob meiner Enthüllung: So meldete eine Freundin, die selber gerne reist und ein sehr offener, begeisterungsfähiger Mensch ist, sogleich Bedenken an: "Oh, pass bloß auf, das ist doch gefährlich!" Nanu? Das hätte ich eher von meiner Mutter erwartet, die jedoch verblüffend cool reagierte. Nächtelang hatte ich bereits überlegt, wie ich es ihr wohl am schonendsten beibringe. Basierend auf (a) zu erwartender Reaktion und (b) weiterem Gesprächsverlauf die kompliziertesten Szenarios entworfen, deren Anzahl jedoch bald gegen unendlich ging und mir wegen fortschreitendem Schlafentzug langsam der Kollaps drohte. Und ich Indien somit nie mehr sehen würde. Also warf ich sämtliche mühselig ausgearbeitete Rhetorik kurzerhand über Bord und entschied mich für die brutale Methode. Schonungslose Direktkonfrontation, kurz und schmerzlos. Natürlich nicht ohne eine ellenlange Liste schlagkräftiger Argumente in petto zu haben, um (a) etwaigen Bedenken sofort den Wind aus den Segeln zu nehmen und (b) stattdessen auf die Genialität sowie absolute Risikofreiheit meines Vorhabens zu verweisen. Doch, nanu, meine vermeintliche Hiobsbotschaft wurde mit einem strahlenden Lächeln aufgenommen! Mama fand die Idee super! Erleichterung Nummer Zwei. So spontan wie das kam, war es bestimmt ehrlich gemeint, was mich unheimlich freute.

Ich mag es nicht, wenn Leute sich Sorgen machen. Zumindest nicht um mich. Natürlich sind sie verständlich und "gut gemeint", aber letztendlich erreicht man damit nicht viel mehr als der Zielperson ein schlechtes Gefühl zu geben. Bei näherer Betrachtung sind Ängste dieser Art sogar ziemlich unlogisch, ergo völlig überflüssig. Erstens, sie bringen ohnehin nichts. Zweitens bekommt derjenige, um den man sich so sehr kümmert, ein schlechtes Gewissen und fühlt sich mies, verantwortlich für das Elend des anderen. Drittens könnte je nach Schweregrad der Bedenken nach dem Prinzip der selbsterfüllenden Prophezeiung am Ende tatsächlich noch etwas passieren. Woran dann aber der Jammerlappen schuld ist. Und viertens spiegeln Sorgen meist nichts anderes als einen Mangel an Vertrauen wider. Was ziemlich niederschmetternd ist. Beispiel: "Ich gehe Fahrrad fahren, bis später!" "Ist gut, aber pass schön auf!" Hä? Wie wär's mit: "Ui, wie toll, viel Spaß!" Oder "Super, sollte ich auch mal machen". Was denkt der andere eigentlich? Dass man wie ein Idiot total bescheuert durch die Gegend rast? Leichtsinnig, ohne auf den Verkehr oder den Weg zu achten, alles darauf anlegt, um umzukommen? Wohl kaum, es sei denn man ist lebensmüde. Auf das Verhalten anderer wiederum hat man nur bedingt Einfluss, wenn überhaupt. Also, alles was man tun kann, ist umsichtig und vorausschauend zu fahren, was man auch Selbsterhaltungstrieb nennt. Wie traurig, wenn einem nicht einmal das zugetraut wird. Dagegen scheint groteskerweise angenommen zu werden, man verfüge über ein wunderliches Talent namens "schön aufpassen". Also ich nicht, da muss ich enttäuschen. Im Grunde weiß ich gar nicht, was man sich darunter eigentlich vorstellt. Kann man denn auch hässlich aufpassen? Nein, also einen Selbsterhaltungstrieb, den habe ich, aber die Gabe des "schön aufpassens" liegt mir fern.

Wie auch immer - egal, was andere Leute denken, ich muss jedenfalls nach Indien! Mich auf eine spirituelle Reise begeben. Und sitze nun also im Flugzeug nach Abu Dhabi. Das natürlich nicht in Indien liegt, aber auf dem Weg dorthin. Dort muss ich umsteigen, um ins Land der Antworten zu kommen. Es ist nicht meine erste Indienreise; überhaupt bin ich schon viel gereist in meinem Leben, meist in Gesellschaft, aber auch alleine, so wie jetzt. Gehöre der Rucksackfraktion an, sprich ich brauche neben besagtem Gepäckstück meist nur noch ein Ziel, Hin- und Rückflugticket sowie eine ungefähre Vorstellung davon, was ich mir ansehen möchte. Aber so planlos wie dieses Mal bin ich noch nie aufgebrochen. Ein Hinflugticket nach Goa, das war's. Und der Rucksack, natürlich. Wie aufregend! Ich freue mich. Im Grunde entspricht das, was ich vorhabe, einem schon lange gehegten Traum: Wegzufahren, ohne viel im Gepäck zu haben, dafür aber ein wertvolles Gut: Zeit. Zeit, sich treiben zu lassen. Zeit, so lange an einem Ort zu verweilen, bis es einen wieder weiter zieht. Keinen Plan zu haben. Aufzubrechen mit unbekanntem Ziel, sich seiner inneren Führung anzuvertrauen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Sobald wir wieder in einem neuen Projekt stecken werden, würde sich solch eine Gelegenheit so schnell nicht wieder ergeben.

Also zurücklehnen und entspannen. Auch wenn ich es rational nicht weiter erklären kann, weiß ich, dass ich genau das Richtige tue. Notfalls ohne Verstand. - Wieso eigentlich notfalls? Hoffentlich! Wäre ein verstandloser Zustand manchmal nicht geradezu begrüßenswert?! Zumindest für mich als verkopfte Naturwissenschaftlerin, geprägt vom Zeitgeist und materialistisch-mechanistischen Denken der "westlichen" Welt, in der der Verstand dominiert und die Seele oftmals auf der Strecke bleibt. Genauso wenig aber, wie wir auf diesem Planeten ohne Körper, Verstand und Vernunft auskommen, kommen wir ohne Seele aus. Das haben wir heute längst erkannt, ein Paradigmenwechsel steht an, beziehungsweise ist längst im Gange. Wir sind es leid, in einem spirituell verarmten Universum aufzuwachsen - man muss sich nur den, zwar gerne verschrienen, doch geradezu explodierenden Esoterikmarkt ansehen! Noch nie dürfte das spirituelle Angebot so groß gewesen sein wie heute! Um die große Nachfrage unserer hungrigen Seelen zu stillen. Wir sind auf der Suche. Reisen wie verrückt schamanisch in der Gegend umher, wild entschlossen, unserem Krafttier zu begegnen. Klopfen bei den Erzengeln an. Bestellen beim Universum. Versöhnen uns mit dem inneren Kind. Bitten die himmlischen Lichtwesen um Rat, Hilfe, Begleitung. Lassen unsere Aura erst lesen. Dann behandeln, reinigen. Müssen uns selbst finden. Alles Mögliche heilen. Maschine Mensch ist kaputt, bedarf zahlreicher Reparaturen. Und so weiter, die Liste ist endlos. Und ich mittendrin. Grotesk, gewiss, und man mag sich über diesen ganzen Irrsinn lustig machen. Doch stellt er der westlichen Moderne nicht auch ein beschämendes Armutszeugnis aus? Trotz - oder gerade wegen - materiellem Wohlstand im Überfluss sind viele unglücklich, ausgebrannt und orientierungslos. Rastlos auf der Suche nach mehr Lebenssinn, Erfüllung, innerem Frieden, Glückseligkeit. Längst haben wir kapiert, dass Geld allein nicht glücklich macht. Unser materialistisch-mechanistisches Weltbild beginnt zu bröckeln, ist nicht länger haltbar, und zwar auf allen Ebenen. Sei es in der Wirtschaft, dem Finanzbereich, im Gesundheitswesen, Sozialsystem, den Naturwissenschaften et cetera. Wir beginnen einzusehen, dass unser intellektuell geprägtes Verständnis der Welt, die "Realität", in der wir leben, so nicht mehr länger funktioniert.

Doch was genau ist dann eigentlich die Realität? Das, was gemeinhin angenommen wird? Mainstream? Oder eher ein Konstrukt unserer persönlichen Sichtweisen, Gedanken, gespeicherten Muster, Paradigmen und Vorstellungen? Demnach müsste es auf Erden circa sieben Milliarden verschiedene Realitäten geben, sieben Milliarden auf ein und demselben Planeten! Du meine Güte - kein Wunder, dass das mit der Völkerverständigung nicht hinhaut! Noch dazu, wenn man bedenkt, dass sich die individuelle Weltsicht mit zunehmender Lebenserfahrung ja mehrmals verändern kann. Meine zumindest. Blicke ich auf mein bisheriges Leben zurück, so gab es bereits einige notwendige Kurskorrekturen, sei es, was die Existenz von Osterhase, Nikolaus und Christkind betrifft, den Wahrheitsgehalt gewisser Lerninhalte in Schule und Studium, ganz zu schweigen von den bedrohlichen Szenarien und Ammenmärchen, die einem die katholische Kirche weismachen will, um nur einige Beispiele zu nennen. Und auch nun scheint es wieder Zeit für eine persönliche Neuausrichtung zu sein.

Ich suche etwas, ahne, dass da weit mehr ist, als ich bisher angenommen habe. So etwas wie eine höhere, reine Wahrheit. Etwas von überwältigender Schönheit, Freude, Leichtigkeit und Intelligenz. Etwas, das ich vor lauter Ablenkung durch die üblichen irdischen Alltagsdramen wie Aufstehen, Arbeiten, Essen, Termindruck, Sport, Freizeit und sonstige Wichtigkeiten scheinbar ganz vergessen habe: Das, was ich wirklich bin, wo ich tatsächlich herkomme und, vor allem, wo ich überhaupt hin will. Geographisch gesehen zunächst mal nach Indien, schon klar, aber was genau sucht eigentlich meine Seele? - Wahrscheinlich sich selbst. Die Antwort auf die Frage, was meine Existenz auf der Erde mit all dem Auf und Ab letztendlich zu bedeuten hat. Und um diese Wahrheit zu erkennen, muss ich der Intuition und inneren Führung mehr Raum geben in meinem Leben, das spüre ich. Von daher wäre es schon wünschenswert, Ratio hin und wieder einmal beiseitelassen zu können. Den Verstand zu verlieren hieße doch, die Welt für einen Augenblick absolut naiv, bar jeglicher Voreingenommenheit, Prägungen und Paradigmen zu sehen – und somit eventuell einen Blick "hinter die Kulissen" zu erhaschen. Den Schleier der Maya, jener trügerischen Illusion, die unser verblendetes Ich daran hindert, die einzig wahre Wirklichkeit zu erkennen, etwas zu lüften. Dann wäre meine Seele vermutlich gerettet und ich könnte für den Rest dieses Lebens und bis in alle Ewigkeit sorglos und unbeschwert, Purzelbäume schlagend glückselig durchs Universum düsen! Im spirituellen Vollrausch sozusagen. Kosmisches Delirium, ein psychodelischer Regenbogentrip, und doch gleichzeitig klar, wach und erkennend.

Noch aber trage ich schwer am Erbe der westlichen Denke. Bin oft zu kopflastig, zu sehr in eingefahrenen Denk- und Handlungsmustern verhaftet. Treffe vermeintlich vernünftige Entscheidungen, obwohl sie sich instinktiv nicht richtig anfühlen. So leicht lässt sich der Verstand eben nicht ausblenden. Nicht dass hier Missverständnisse entstehen – ich weiß meinen Verstand durchaus zu schätzen, bin in meinem irdischen Dasein auf ihn angewiesen. Ihn komplett auszuschalten wäre Wahnsinn. Natürlich habe ich Ratio auch auf dieser Reise mit im Schlepptau; er ist ja ein Teil von mir, und ich brauche ihn. Manchmal zumindest. Aber nicht immer. Insgesamt ist er mir zu dominant, meint, sich stets überall einmischen zu müssen. Hat die Führungsrolle übernommen und trampelt auf meiner inneren Stimme herum. Bleibt skeptisch, meldet Bedenken an, erhebt Einspruch, schürt Zweifel. Das muss sich ändern, ein Ausgleich zwischen Kopf- und Bauchentscheidungen ist angesagt, mehr Platz für die Intuition! Gleichmal angefangen mit dieser Reise. Ratio empfindet diese Ankündigung natürlich als Bedrohung und bricht in Panik aus. Sieht seine Felle davon schwimmen, rebelliert: "Mehr Intuition - du meine Güte, wo kämen wir denn dahin?!" In ein Flugzeug nach Indien, zum Beispiel! "Eben, und was soll das bitte schön bringen? Ist das Ganze nicht nur eine Flucht, scheinheilig in das Mäntelchen der spirituellen Suche gehüllt?" Seufz, ein Kompromiss muss her. Ratio abzuwürgen und achtlos beiseite zu schieben bringt nichts, das weiß ich bereits. Er brüllt auch aus der Versenkung. Zu Recht, und seine Argumente sollen in Zukunft ja nicht gänzlich ignoriert, sondern müssen - alleine schon aus überlebenstechnischen Gründen sowie der Gleichberechtigung halber - zumindest angehört werden. Um ihn zu versöhnen, einige ich mich mit ihm schließlich darauf, dieser Reise, wenn schon keinen richtigen Plan, dann wenigstens eine grobe Zielsetzung zu geben:

  1. Delfine sehen
  2. Eine passende Meditationsmethode finden
  3. Meine Yogakünste von einem Profi begutachten und gegebenenfalls korrigieren lassen
  4. Die Präsenz eines echten Gurus, eines wahrhaftig Erleuchteten erleben
  5. In puncto Erleuchtung vielleicht sogar selber einen kleinen Schritt vorankommen?

Na dann mal los!

2 Reisen

Ich liebe es, zu reisen! Die internationale, brodelnde Atmosphäre an den Flughäfen, das globale Flair, das Abenteuer, Exotik und Unternehmungslust versprüht. All das ruft bei mir ein übermütiges, aufregendes Bauchkribbeln hervor und versetzt mich in Euphorie. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich als Naturschützerin hinsichtlich des CO2-Abdruckes bei der Fliegerei ein erstaunlich reines Gewissen habe. Politisch korrekt wäre, so zu tun, als ob dies nicht nur die Umwelt, sondern auch mich massiv belasten würde. Ich könnte irgendetwas Unsinniges von mir geben, wie etwa "Ich weiß mein Verhalten trägt zur Umweltkatastrophe bei und deswegen plagt mich das schlechte Gewissen, aber ich fliege für mein Leben gern..." blablabla - gähn. Das wäre nicht nur geheuchelt, sondern kompletter Quatsch – wozu sollte diese falsche Moral gut sein? Damit ist überhaupt niemandem gedient – weder der Umwelt, noch mir selbst. Es wäre nur eines dieser Pseudo-Hintertürchen, das mir und anderen vorgaukeln soll, ein guter, verantwortungsbewusster Mensch zu sein. Ohne grünes Gewissen ins Flugzeug zu steigen wird verdammt, nachdenklich mit sorgenvollen Öko-Stirnfalten an Bord zu gehen gilt als salonfähig. Nein, ich stehe voll und ganz hinter meiner peinlichen Skrupellosigkeit. Nicht dass es mir Spaß machen würde, die Umwelt zu verpesten, aber dieses Wissen kann mich einfach nicht davon abhalten zu reisen. Ich fliege für mein Leben gerne. Nirgends fühle ich mich der Schöpfung, den Sternenwesen so nahe wie über den Wolken. Hier oben eröffnen sich ganz neue Perspektiven, die den Geist beflügeln und einen Einblick in die Ewigkeit gewähren. Scheinbar mühelos schwebt man dahin und gleitet elegant der Unendlichkeit entgegen, vorbei an schneeweißen Wattebergen, die sich wie im Wettbewerb in die Höhe schrauben, lichtdurchflutet von der strahlenden Sonne. Besonders faszinieren mich Nachtflüge gen Osten, in die Morgendämmerung hinein. Wer schon einmal einen Sonnenaufgang über den Wolken erlebt hat, das berührende Farbschauspiel um das zarte Orange der Babysonne, der weiß, welch erhabenes Gefühl die Schönheit der Schöpfung in einem hervorrufen kann.

Nun ist es also wieder soweit - mein spirituelles Abenteuer beginnt! Zu meiner Ernüchterung gleich mal mit Hindernissen. Auf der Fahrt zum Flughafen geraten wir in einen völlig überflüssigen Stau, brauchen für zwei Kilometer eine knappe Stunde. Ich sitze wie auf Kohlen - sollte das ganze Unternehmen jetzt schon zum Scheitern verurteilt sein? Und was wäre das für eine Botschaft vom Universum? Sofort springt Ratio helfend ein, analysiert den Kosmos und führt daraufhin eine Palette denkbarer Erklärungen an – bis sich der Stau unvermittelt auflöst, und wir es, sogar ohne sämtliche Radarfallen herauszufordern, noch rechtzeitig zum Flughafen schaffen. Vielleicht war die Botschaft ganz simpel: Vertrauen. Oder es gab überhaupt keine Botschaft, man muss ja nicht immer alles deuten müssen.

Nun aber nichts wie rein, in den Terminal, und zum Abflugschalter! Das gibt’s nicht – schon wartet der nächste Stau auf mich! Diesmal in Form von Horden von Arabern, die wild durcheinanderredend die ganze Abflughalle zu blockieren scheinen. Soviel zu brodelnder Flughafenatmosphäre. Ich kämpfe mich durch, zum Teil rücksichtslos, was eigentlich nicht meine Art, jetzt aber die einzige Methode ist, um nach Indien zu kommen. Blöderweise liegt der Schalter meiner Airline genau am anderen Ende der Halle. In dem Geschiebe und Gedränge entdecke ich plötzlich zu meiner Linken den Wrap-Service, wo man seine Gepäckstücke in Plastikfolie einwickeln lassen kann. Bei Rucksäcken unbedingt zu empfehlen! Es kursieren Gerüchte über Diebstähle oder, noch schlimmer, Drogen, die per leicht zugänglichem Gepäck geschmuggelt werden, und wenn du dann in einem Land mit Todesstrafe auf Drogenbesitz erwischt wirst, bist du im Arsch. Selbstredend lasse ich meinen Rucksack stets verpacken, so auch diesmal. Das heißt, das wollte ich, doch die Menge schiebt mich gnadenlos außer Reichweite daran vorbei, keine Chance auf Entkommen. Fieberhaft sucht Ratio nach einer Lösung - eventuell lauthals verkünden, dass es in der Moschee Freibier gibt (alkoholfrei, versteht sich)? Gute Idee, doch ob wir damit genügend Leute aus der Halle weglocken können, steht in den Sternen. Dem Andrang bei der Wickelstation zufolge wohl eher nicht, denn scheinbar schätzen auch eine Million Araber Sicherheit beim Reisen und hatten dieselbe Idee wie ich. Man muss ja Prioritäten setzen - Bombenfreiheit statt Freibier! Sie nehmen es wirklich ernst und lassen sogar Hartschalenkoffer einschweißen! Meine Güte, welch Plastikverschwendung! Ich bin bestimmt kein Rassist, aber das finde ich nun nicht in Ordnung, (a) natürlich wegen der Umwelt und (b) weil mein eigenes Sicherheitsrisiko dadurch unnötig erhöht wird. Ratio nimmt uns vor, das nächste Mal bereits vier Stunden vor Abflug am Terminal zu sein (alternativ könnte man dort übernachten), und vorab im Internet alle Eingänge sowie die genaue Position von Abfertigungsschalter und Wrap-Maschine zu recherchieren. Ok, machen wir. Jetzt aber Augen zu und Vertrauen – wenn sie mich irgendwo mit Drogen erwischen, dann stelle ich mich einfach blöd, verweise auf das Universum, behaupte, noch nie Drogen genommen zu haben, was ist das überhaupt, und werde im Notfall schließlich meine Ware zum Kauf anbieten – natürlich zum Schleuderpreis. In vielen Ländern soll man damit ganz gut durch kommen, man macht einfach einen kleinen Deal und schon flutscht es. Je korrupter ein Land, desto besser natürlich. Nicht überall auf der Welt nämlich gehört Bestechlichkeit zu den Schimpfwörtern, sondern vielerorts zum guten Ton. Auch Indien dürfte in dieser Hinsicht sehr vielversprechend sein, kein Grund zur Sorge also, dort werde ich meine hypothetischen Drogen schon loswerden. Und somit, anstatt im Knast oder gleich am Galgen zu landen, sogar noch die Reisekasse aufstocken!

Entgegen aller Wahrscheinlichkeit erreiche ich irgendwann tatsächlich den Abfertigungsschalter meiner Airline, der erstens noch nicht geschlossen und zweitens relativ wenig Andrang zu bieten hat. Na, wer sagt's denn, jetzt geht endlich einmal etwas voran! Einchecken und Sicherheitskontrolle verlaufen rasch und problemlos, und es bleibt sogar noch Zeit für einen Latte macchiato im Stehen.

Erstes Etappenziel ist Abu Dhabi, Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Spannend, das hier ist Neuland für mich! Zwar bin ich nur auf Transit zum Weiterflug nach Mumbai, bekomme daher von der Stadt selber außer im Landeanflug nicht viel zu sehen, aber alleine das Wissen, auf bisher unbekanntem Boden zu stehen, ist schon aufregend. Ebenso der Flughafen, der mindestens die Hälfte der Vereinigten Arabischen Emirate einnehmen muss! Anders kann es gar nicht sein, denn nach der Landung dauert es fast eine Stunde, um in den Terminal zu gelangen! Zunächst kurvt das Flugzeug ewig auf dem schier endlosen Airportgelände umher, um dann im vermeintlichen Nirgendwo anzuhalten, wo uns vermutlich ein Bus abholen soll. Der ist entweder noch nicht da, oder es muss irgendwelche anderen logischen, für mich jedoch nicht näher ersichtlichen Gründe geben, warum die Crew weitere zwanzig Minuten lang die Türen unter Verschluss hält. Meine Blase meldet sich, eigentlich ist sie schon kurz vorm Platzen. Also, das muss man unbedingt wissen – ein Transit in Abu Dhabi bedarf möglicherweise mehr Zeit als eine Reise zum Mond. Zum Glück habe ich zwei Stunden bis zum Weiterflug nach Mumbai – das sollte doch wohl reichen, oder?! - Die Blase wird vorübergehend aufdringlicher als Ratio. Endlich! Die Schlange ungeduldiger Passagiere kommt langsam in Bewegung und schiebt schließlich einen nach dem anderen hinaus in die exotische Nachtluft Abu Dhabis. Ich liebe diesen ersten Eindruck - jedes Land riecht anders und begrüßt einen mit seiner ganz eigenen, charakteristischen "Luft-Duftnote". Abu Dhabis Atmosphäre ist warm, orientalisch, feucht, leicht salzig. Während der sich nun anschließenden Odyssee mit dem Bus (wird das eine Flughafenbesichtigung? – es ist doch längst dunkel!) muss ich mich voll auf die Kontrolle des Blasenmuskels konzentrieren. Als wir entgegen aller Erwartungen irgendwann den Terminal erreichen, erfordert meine missliche Lage erneut grobe Rücksichtslosigkeit, diesmal nicht um nach Indien, sondern schleunigst auf die Damentoilette zu kommen. Welch Erleichterung! Und wie grotesk – bestand die Welt vor kurzem nur noch aus einem Blasenmuskel, ist dieser jetzt längst wieder in der Versenkung verschwunden und lässt mich auf wichtigere Dinge konzentrieren.

Zunächst mal auf Gate 11, da muss ich nämlich hin. Angekommen waren wir – wie erwähnt eine Stunde nach der Landung... – bei Gate 70. Großer Gott, 60 Gates zu passieren könnte bei den Ausmaßen dieses Flughafens einen Marathon bedeuten! Vielleicht gibt es ja einen Sky Train? - Einen Sky Train nicht, dafür aber eine Sky Bar, und zwar mehr oder weniger direkt bei Gate 11! Das hätte ich in einem arabischen Land nicht erwartet, aber natürlich sind Flughäfen internationales Pflaster, auf dem andere, eben globale Gesetze herrschen, um dem Publikum aus aller Welt gerecht zu werden. Also, nichts wie rein, die Zeit reicht sogar locker noch für ein frisch gezapftes Bier! Auf der Leinwand läuft ein wohl eher belangloses, für mich aber trotzdem unterhaltsames Fußballspiel. Salzburg gegen Celtic – nie gehört, was mag das wohl für eine Liga sein? Gott, wie herrlich – es ist doch einfach affengeil, abends am internationalen Flughafen der Vereinigten Arabischen Emirate in der Sky Bar zu stehen und ein frisch gezapftes Bier zu zischen, anstatt zu Hause den üblichen Heimatalltag ausklingen zu lassen! Für mich zumindest. Ich bin nun mal eine Weltenbummlerin und keine heimatverwurzelte Dorftussi im Lokalkolorit, die bereits beim Anblick eines Globus in Panik gerät. Der Planet ist meine Heimat! Ich höre empörte Aufschreie – von weltoffenen Nicht-Tussis, die ihren Heimatort lieben und sich nun diskriminiert fühlen. Zu Recht, denn natürlich malt mein Sarkasmus in Schwarz-Weiß. Klar existieren sie, die Entweder-Oder-Typen, doch dürfte die Mehrheit der Menschen eher der Kategorie Mischtyp angehören, der sich zwischen den Extremen bewegt. Sprich, heimatverwurzelt heißt nicht automatisch Dorftrottel, und jemand, der in Tracht aufs Oktoberfest geht, kann durchaus mit dem Hundeschlitten am Nordpol gewesen sein.

Grundsätzlich scheint es allerdings schon so etwas wie eine negative Korrelation zwischen Heimatliebe und der Begeisterung für Fernreisen zu geben. Neulich zum Beispiel traf ich zufällig nach über zehn Jahren eine ehemalige Schulkameradin, die mir erzählte, ihr größter Traum sei es, einmal den Ferienbauernhof ihrer Lieblingsbäckerei im Schwarzwald zu besuchen. Leider aber sei ihr Mann ein derartiger Reisemuffel, dass daraus bisher nichts geworden ist. In meinem Hirn poppte sofort die Option auf, dann eben alleine zu fahren – wäre doch eine attraktive Alternative! Mal raus aus dem trauten Heim, Mann und Kinder zu Hause lassen und sich eine Auszeit schenken! In ihrem Hirn schien nichts aufzupoppen. Nein, nicht etwa, dass diese Option schüchtern in der hintersten Reihe durch ein verschämtes Handzeichen auf sich aufmerksam machen wollte, aber leider übersehen wurde, nein, diese Möglichkeit schien in ihrem Kopf überhaupt nicht existent! Aha. Ja, und wie ging die atemberaubende Urlaubsgeschichte weiter? Nun, sie und ihr Göttergatte sind dann halt in den 100 Kilometer entfernten Heimatort zu seinen Eltern gefahren – das heißt wollten sie, aber dann fühlte sie sich plötzlich nicht wohl, und beide beschlossen, gleich daheim zu bleiben. Da weiß man wenigstens, was man hat...

Echt jetzt? Wahnsinn. Mir wird klar, dass es sie tatsächlich geben muss, die sieben Milliarden Realitäten, die eine Völkerverständigung schier unmöglich machen. Wenn schon bei meiner Bekannten und mir Welten aufeinanderprallen, und das obwohl wir aus derselben Generation und Umgebung, demselben Kulturkreis stammen, in einem vergleichbaren Wertesystem und Zeitgeist aufgewachsen sind, wie kann man da jemals Zugang zu anderen Ethnien finden? Uns bleiben wohl einzig und allein Offenheit, Toleranz und Respekt, um den Weltfrieden zu erlangen, denn wirklich verstehen werden wir den anderen nie (und das fängt bereits beim Nachbarn an - oder bei sich selbst...?).

Doch wie komme ich eigentlich dazu, die Lebensweise anderer zu kommentieren. Paragraph Eins, jeder macht seins. Es gibt kein Patentrezept für Glück, das muss jeder auf seine Art finden. Mit meinem Lebensstil kann bestimmt auch nicht jeder etwas anfangen; im Gegenteil, wahrscheinlich würden sich die meisten lieber erschießen als stets mehr oder weniger aus dem Koffer zu leben, in den Hotels und Flughäfen dieser Welt zu Hause, ohne permanente Bleibe, meist weit weg von Freunden und Familie. Aber wer weiß - vielleicht gibt es unter meinen sieben Milliarden Mitmenschen ja doch den einen oder anderen, der nachvollziehen kann, wie affengeil ich es finde, jetzt mit einem frisch gezapften Bier in der Sky Bar Abu Dhabis zu stehen, anstatt zu Hause den üblichen, geisttötenden Provinzalltag ausklingen zu lassen. Ich liebe es. Wie schön ist es, kein Dorftrottel zu sein!

3 Ankommen

Nach einem weiteren Zwischenstopp in Mumbai geht es um 05:25 auf zur letzten Etappe nach Goa. Es ist 2 Uhr morgens in Deutschland, ich bin hundemüde und den ganzen Flug über ziemlich weggetreten. Mit der Landung aber erwachen meine Lebensgeister, ich muss mich innerlich wappnen - für den ersten Drogendeal meines Lebens! Im Geiste gehe ich noch einmal Schritt für Schritt die Argumentationskette durch und überlege, wie viel Rupien pro Gramm ich verlange, sollte es zum Ernstfall kommen. Zu meiner großen Enttäuschung kommt es weder zum Ernstfall noch sonst irgendetwas. Sowohl Passkontrolle als auch Zollabfertigung verlaufen völlig harmlos, kein dämlicher Spürhund weit und breit, und so platzt mein Traum vom dicken Einstieg ins Drogengeschäft ehe er überhaupt richtig begonnen hat - vermutlich wegen Lieferunfähigkeit. Mann, die ganze Aufregung und sorgfältige Planung umsonst! Scheinbar war der internationalen Schmugglerszene mein Rucksack als Transportmittel für ihre heiße Ware nicht gut genug gewesen. Na ja, vielleicht auch besser so, Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel, man muss damit rechnen, dass nicht alle Beamten korrupt sind, sondern der ein oder andere eventuell mehr auf die Todesstrafe steht...

In der Ankunftshalle organisiere ich mir schnell ein paar Indische Rupien zu einem für Flughäfen typischen, sprich miesen Wechselkurs, und buche ein Taxi zu einem der Strände im Süden. Das Taxisystem an Indiens Flughäfen ist gut organisiert und sehr komfortabel, da die Preise zu den verschiedenen Zielorten festgelegt und auf einer offiziellen Tafel am Taxistand angeschrieben sind. So bleibt es dem frisch eingetrudelten, oft müden Traveller erspart, zum Einstieg gleich wild verhandeln zu müssen (es sei denn man hätte Drogen dabei) oder übers Ohr gehauen zu werden. Vorerst – eine kleine Schonfrist, sozusagen, denn das kommt noch früh genug!

Wer zum ersten Mal in Goa ist, und angesichts der schier unendlichen Strandauswahl noch gar nicht weiß, wo er eigentlich hinmöchte, entscheidet sich zunächst meist für einen der Strände Zentral-Goas, die nicht so weit vom Flughafen entfernt liegen. Und wird sehr wahrscheinlich herb enttäuscht. Zumindest derjenige, der palmengesäumte, romantische Buchten mit direkt am Strand gelegenen, einfachen aber gemütlichen Bambushütten erwartet hat, und stattdessen eine Pauschaltouristenhochburg vorfindet! Doch keine Sorge, Idylle und Alternativszenen sind noch nicht ganz von der Bildfläche Goas verschwunden, doch haben sie sich seit Ankunft des Massentourismus in den 1980er Jahren mehr nach Norden und Süden verlagert.

Also, nichts wie los! Dank meiner kläglich gescheiterten Rauschgiftmission sitze ich bereits dreißig Minuten nach der Landung im Taxi - Rekord! - und auf geht's, kopfüber hinein ins verrückte Indien! Obwohl schon so sehr vertraut mit dieser einzigartigen, mit Worten kaum zu beschreibenden Atmosphäre Indiens, amüsiere ich mich jedes Mal aufs Neue darüber und bin glücklich, wieder hier zu sein. Es ist dieses Potpourri aus allem - Düfte, Klänge, Hektik, Lärm, Farben, Hitze, Müll, Menschenmengen, Rindviehherden im Straßenverkehr, Büffelhaufen und Kuhfladen soweit das Auge reicht, Fahrräder, Dreck, Geplapper, ohrenbetäubende Musik aus Lautsprechern, das rumpelnde Taxi, das von außen immer besser aussieht als von innen, und und und -, das man selbst erlebt haben muss. So mancher Neuling auf indischem Boden mag es eher als abschreckend empfinden, auf mich jedoch wirkt es ansteckend, einladend, wie eine Aufforderung, doch Teil dieser Welt zu werden, mit ihr zu verschmelzen, wenn man möchte. Nicht jedem fällt es leicht, sich voll darauf einzulassen, vor allem weil wir "Westler" üblicherweise einen sehr dominanten Verstand im Gepäck haben. Man muss loslassen können und die deutsche Denke baldmöglichst abstellen, die bringt hier nix. Natürlich würde mich schon auch interessieren, ob und wann in Indien denn nun endlich mal die Gurtpflicht eingeführt wird, beziehungsweise - als essentielle Voraussetzung dafür – wo in dieser Karre sich die Sicherheitsgurte überhaupt befinden. Ich sitze hinten, hier sind definitiv keine. Vorne scheinbar auch nicht, der Fahrer zumindest ist in dieser Hinsicht völlig nackt, im Falle eines Unfalls gnadenlos der Windschutzscheibe ausgeliefert... Im Grunde fährt mir der junge Mann viel zu rasant (mal angenommen, der Büffel da vorne springt aus Schreck vor einer Schlange plötzlich auf die Fahrbahn, dann sind wir Matsche und der Büffel geht weiter), aber die Inder kennen ihre Fauna – ein Büffel springt nicht unkontrolliert in der Gegend herum, schon gar nicht auf die Fahrbahn, und erst recht nicht bei 28 Grad im Schatten.

Also, entspannt zurücklehnen und das Potpourri genießen. Dem mit Devotionalien großzügig dekorierten Armaturenbrett zufolge haben wir ohnedies alle guten Geister und ausreichend Schutz von oben dabei, es ist also für alles gesorgt! Hier geht das Potpourri nämlich gleich weiter: neben einem Tacho (der gar keine Nadel mehr hat), ein paar Schaltknöpfen und Lüftungsschlitzen präsentiert sich ein wildes Durcheinander sämtlicher Glaubensrichtungen. Angefangen mit Bildchen und Aufklebern verschiedenster Gottheiten und Heiliger (auch Jesus ist dabei), über Malas, Kreuz und Rosenkranz bis hin zu Blumengirlanden und Räucherstäbchen – es ist eine Schau.

Auf einmal bemerke ich, wie der Fahrer etwas hektisch wird und seitlich an seiner Tür herumfummelt, irgendetwas zu suchen scheint. Dann reißt er schließlich ein gurtähnliches Teil aus der Versenkung und wirft es sich über die Brust. Aha, sieh mal an, in dem Wagen existiert also doch so etwas wie eine Sicherheitsleine – zumindest auf der Fahrerseite, hinten kann ich beim besten Willen immer noch keine entdecken -, und scheinbar ist die Gurtpflicht in Indien längst Gesetz (zumindest auf den vorderen Plätzen), denn wir düsen eben an einer Polizeikontrolle vorbei. Die uns aber nicht näher kontrollierenswert findet, und schon landet das Teil wieder im Abgrund. Devotionalien und Gurt passen auch gar nicht so gut zusammen, das könnte übertrieben wirken, so, als ob man den Göttern nicht trauen würde. Ist Ansichtssache – mir fiele zum Beispiel auch noch die Option "doppelt genäht hält besser" ein, aber von Doppelnähten scheint der Inder generell nicht so viel zu halten. Das merkt man spätestens dann, wenn man sich, um so richtig cool zu sein, am Strand ein paar schicke indische Klamotten kaufen wird – die sind zum Teil wirklich spottbillig, aber wie gesagt, die Doppelnaht...

Doch ich schweife ab. Jetzt muss ich mich wieder auf die Fahrt konzentrieren. Eigenartigerweise meint man ja, man wäre sicherer, wenn man den Straßenverkehr mit im Auge behält, anstatt zum Beispiel zu schlafen oder von Traumstränden zu träumen. Völliger Quatsch, man ist den Fahrkünsten, gesundem Menschenverstand und der Aufmerksamkeit seines Fahrers sowie der anderen Verkehrsteilnehmer - Büffel inklusive – hoffnungslos ausgeliefert. Trotzdem scanne ich weiterhin sorgfältig die Straße und analysiere das Verkehrsgeschehen vor uns, es gibt mir ein gutes Gefühl. Dafür mag unter anderem der ständige Blickkontakt mit dem als Armaturenbrett getarnten Altar mitverantwortlich sein, der sich automatisch durch meine nach vorne fixierten Augen ergibt. Mir ist alles recht, ich bin relaxt. Vertrauen.

Nach knapp einer Stunde erreichen wir schließlich ohne größere Zwischenfälle mein Quartier, ein wunderschönes Öko-Resort, wo ich bereits für die erste Woche eine einfache, doch urgemütliche Hütte gebucht habe. Das Label "Resort" hat in Goa übrigens nicht viel zu sagen, so nennt sich hier fast alles, egal ob die Unterkunft aus notdürftig zusammengenagelten Bretterbuden, Bambushütten mit Ventilator oder etwas nobleren Holzhäuschen mit Klimaanlage besteht. Meine Bleibe liegt inmitten eines herrlichen Palmenhains circa fünf Gehminuten vom Strand entfernt. Die Anlage ist sehr liebevoll gestaltet und verfügt sogar über ein kleines Ayurvedazentrum. Ach, ist es herrlich, wieder hier zu sein! Trotz der Euphorie bin ich von der langen, nahezu schlaflosen Reise geplättet und beschließe, nicht sofort zum Strand zu stürzen. Den hebe ich mir für später auf. Jetzt erst einmal in Ruhe ankommen, drei Gänge zurückschalten und heimisch werden.

Mein rechtes Ohr schmerzt. Bei der rasanten Taxifahrt waren fast alle Fenster offen oder zumindest auf Halbmast, und mein Fensterhebel natürlich nur noch Attrappe, sprich kaputt gewesen, ergo ließ sich die Scheibe keinen Millimeter in irgendeine Richtung bewegen. Na egal, ging schon irgendwie, ich war viel zu müde, um mit dem Taxifahrer zusammen das Projekt Problemlösung anzugehen. Nicht zu vergessen, dass ich ja die Straße im Auge behalten musste. Nun bekomme ich die Rechnung. Aber alles halb so schlimm. Wir Frauen haben den Vorteil, dass wir unseren Körper in der Regel besser kennen als Männer. Männer kennen den Körper von Frauen meist auch besser (außer vielleicht in der Regel), zumindest besser als ihren eigenen. Ihr Body muss als Vorzeigeobjekt herhalten, und wird dementsprechend getrimmt und dekoriert, aber so etwas wie ein Körpergefühl oder eine eigene Stimme wird ihm vehement abgesprochen. Das ist allseits bekannt. Trotzdem war ich schockiert, als ein Bekannter vor kurzem bemerkte, er habe seltsamerweise überhaupt keinen Bezug zu seinem Körper, der sei wie ein Fremd-Körper, an dem er eigentlich ganz schön oft Raubbau begeht... Oh ja, Raubbau kenne ich, ich mache ebenfalls Dinge, die dem Körper nicht guttun (dafür aber scheinbar der Seele), doch bin ich mit meinem Körperbewusstsein stets verbunden. Auch wenn ich es vorübergehend stur ignoriere höre ich es natürlich aus dem Kerker noch schreien, es ist nicht plötzlich weg. Meist folgt dann sehr schnell die Retourkutsche, woraufhin ich mir zum wiederholten Male vornehme "Nie wieder..." – vergeblich, übrigens. Also, ich weiß, was mir mein Körper sagen will. So auch jetzt, und ich gönne mir für den Rest des Tages viel Schlaf, Wärme und eine große Kanne heißen Masala Chai – den köstlichen indischen Gewürztee, mit einer ordentlichen Portion Zucker und Milch.

Die Eigentherapie hat gewirkt – um 03:40 wache ich auf und bin putzmunter. An Schlaf ist nicht mehr zu denken, es kribbelt mich. Daher halte ich es auch nicht lange mit einem Buch aus, sondern springe bald voller Energie und Tatendrang aus dem Bett. Natürlich ist es noch stockdunkel und Goa in tiefem Schlaf versunken. Ich mache Yoga; inklusive Atemübungen und Meditation kann ich mich damit gut zwei Stunden beschäftigen. Bin gespannt, wann es denn hell werden wird. Ab fünf, halb sechs ändert sich langsam die Atmosphäre, man spürt, wie sich die Nacht stillschweigend zurückzieht und Platz für den nahenden Morgen schafft. Zwar ist es immer noch dunkel, doch liegt der Tagesanbruch deutlich in der Luft. Die Lichtverhältnisse, Temperatur, Geruch und Geräusche, Luftfeuchtigkeit - alles ist im Wandel begriffen. Die Natur erwacht, und um kurz vor sechs dämmert es. Die Übergänge von Tag zu Nacht und umgekehrt erfolgen in den Tropen recht abrupt, dementsprechend kurz gestalten sich Morgen- und Abenddämmerung. Um zehn nach sechs ist es hell. Der Strand ruft, es zieht mich nun wirklich ans Meer. Schnell schlüpfe ich in ein paar luftige, bequeme Klamotten und mache mich auf den Weg. Das Traumparadies empfängt mich mit offenen Armen. Stillschweigend lasse ich den überwältigenden Augenblick auf mich wirken, atme tief durch und sauge ihn ein, lasse meinen Blick über das unendliche Meer schweifen und begrüße den Morgen in all seiner Pracht. Hier findet man wirklich eines der letzten Paradiese vor – eine traumhafte, halbmondförmige Bucht, gesäumt von majestätischen Kokospalmen, die sich sanft in der Morgenbrise wiegen und dabei dieses unverkennbare Wispern von sich geben. Die orange Babysonne, die zügig den Himmel emporsteigt, sich dabei stufenweise ins Knallgelbe umfärbt und immer größer zu werden scheint. Gleichzeitig verändert sich fast unmerklich die Farbe des Himmels, bis er schließlich im gleißenden Licht der Sonne in einem perfekten Blau erstrahlt, und sich damit virtuos gegen das satte Grün der Palmwedel abhebt. Sanft rollen die Wellen heran, umspülen meine Füße und tränken den Sand. Am südlichen Ende der Bucht erheben sich einige schwarze, von der Brandung abgerundete Felsen aus dem Meer, am nördlichen Ende liegt vor der Küste eine kleine Insel. Im Hinterland, soweit das Auge reicht, sanfte Hügel voll üppiger tropischer Vegetation. Orten wie diesen liegt eine ganz besondere Magie inne, die der Verstand nicht in vollem Umfang erfassen kann, und jeder Versuch, sie zu beschreiben, wirkt erbärmlich. Die Natur ist voller Prana, jener Lebensenergie, die wir nicht sehen, doch auf andere Art wahrnehmen, erfühlen können. Ich stelle sie mir als unzählige winzige, goldene Lichtfunken vor, ständig in Bewegung, in einem kosmischen Tanz. Ein goldener Sprühregen aus Licht, der meine Zellen berührt, mit Energie auflädt und in ein kosmisches Vibrieren versetzt. Ich tanke auf. Und atme auf, fühle mich frei und unbeschwert. All die einzelnen Kraftelemente - Felsen, Wasser, Sonne, Sand, Palmen, Himmelsblau und salzige Meeresbrise - verschmelzen zu einer einzigartigen, geheimnisvollen Einheit, die tief berührt und eine ganz besondere Anziehung ausübt. Strände wie dieser gehören für mich zu den mächtigsten Kraftorten, die ich bisher auf Erden kennengelernt habe. Ein ähnliches Gefühl erlebte ich auf den Seychellen und an der Westküste Süd-Neuseelands. Es raubt einem den Atem und man erahnt das überwältigende Ausmaß, die unendliche Größe, Schönheit und Faszination der Schöpfung. Das hier muss das Goa sein, das die ersten westlichen Hippies in den 1960er Jahren vorgefunden hatten, und dem sie heute so sehr nachtrauern, denn so ruhig und unberührt wie damals ist es mittlerweile bestimmt nicht mehr. Längst haben auch andere das Paradies entdeckt und bevölkern jedes Jahr zur Hauptsaison zu Hunderttausenden die Küste Goas.

Vorerst aber herrscht noch die Ruhe vor dem Sturm. Es ist Mitte September, Ende der Regenzeit. Die Hauptsaison beginnt erst Ende Oktober/Anfang November und dauert bis April. Dies ist sowohl staatlich geregelt, das heißt die meisten Restaurant- und Hotelbetreiber erhalten auch nur für diesen Zeitraum eine offizielle Lizenz, als auch durch das Klima bedingt. Im Gegensatz zu den permanenten Gebäuden der Touristenhochburgen findet man an denjenigen Stränden, die noch nicht fest im Griff des Pauschaltourismus sind, oft direkt am Strand gelegene Holz- und Bambusbuden unterschiedlichen Komforts vor, die kurz vor der Hauptsaison auf- und am Ende wieder abgebaut werden müssen. Nicht nur aus Lizenzgründen, sondern vermutlich auch weil sie Gefahr laufen, in der Monsunzeit entweder weggespült zu werden oder zu vergammeln. Manche der nicht direkt am Strand befindlichen Einrichtungen, darunter mein Resort, dürfen dagegen mit Sondergenehmigung das ganze Jahr über betrieben werden.

Ich mache mich auf zu einem Strandlauf, um die Lage zu checken. In der Hauptreisezeit wird die Bucht nicht nur von Palmen, sondern zudem von einem fröhlichen Mix aus sich aneinanderreihenden Restaurants und Hütten in den abenteuerlichsten Formen und Farben gesäumt. Kleine, große, schiefe, naturfarben oder in grellster Couleur gehalten, manche liebevoll dekoriert, andere auf Stelzen, mit kleiner Veranda oder ohne und und und. Hat man dieses Bild vor Augen, so präsentiert sich jetzt ein eigenartiger, fast grotesker Anblick - die Bucht ist quasi nackt! Dort, wo sonst kunterbuntes Bauwerk steht, befindet sich entweder nichts (außer Palmen) oder eine mit blauer Plastikplane verhängte Baustelle, hinter der schon eifrig gezimmert wird. Goa bereitet sich auf den bevorstehenden Urlauberansturm vor, man ist gewappnet. Meinem ersten kurzen Überblick zufolge haben direkt am Strand drei bis vier Restaurants geöffnet, und ein paar Hütten werden auch schon vermietet – weiß der Geier ob legal, halblegal oder illegal. Günstig sind sie bestimmt, da nebenan ja gehämmert wird, Baustellenrabatt sozusagen. Die Laden- und Shoppingmeile im Hinterland nehme ich mir für später vor, da dürfte ebenfalls schon so einiges los sein. Natürlich bin ich nicht die Einzige weit und breit am Strand, neben Kuhherden und herumtollenden Hunden sind bereits die Einheimischen, meist Fischer oder Bauarbeiter sowie Frauen und Kinder unterwegs, und mir begegnet auch der eine oder andere Urlauber. Das volle Ausmaß des Touristenansturms lässt sich im Moment angesichts der frühen Morgenstunde zwar noch nicht erfassen (die meisten Traveller liegen bestimmt noch im Bett), doch dürfte er sich in Grenzen halten.

Um diese Jahreszeit in Goa zu sein hat Vor-und Nachteile. Für denjenigen, der vor allem Party, viele Kontakte und eine große Auswahl an Restaurants und Kneipen sucht, ist die Nebensaison weniger zu empfehlen. Dazu ist es noch zu ruhig. Genau dies mag für den anderen der Grund sein, in der Vorsaison herzukommen. Es ist nicht so überlaufen, am Strand findet man das eine oder andere einsame Plätzchen, und im Wasser muss man nicht Slalom schwimmen. Nein, stellenweise gehört einem der Ozean sogar ganz alleine, wo hat man das schon?! Das ist übrigens ein weiterer Pluspunkt dieser Bucht – man kann herrlich