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Nachbarsleute

Ludwig Thoma

Inhalt

Seite
Junker Hans 7
Das Volkslied 59
Auf dem Bahnsteig 73
Tja — —! 81
Der Biedermann 91
Unser guater, alter Herzog Karl 99
Liebe um Liebe 107
Auf der Elektrischen 117
O Natur! 129
Das alte Recht 135
Anfänge 157

Junker Hans

Eine Kleinstadtgeschichte

Wie es gekommen war, ob Herr Pfaffinger höflich oder in barschem Tone das Schließen der Türe verlangt, ob Herr Tresser nach dieser Aufforderung erst recht die Türe aufgerissen, ob Herr Pfaffinger in rüder Weise sie dann ins Schloß geworfen hatte und hierauf von Herrn Tresser als ungebildeter Lümmel bezeichnet wurde, während Herr Pfaffinger diesen, Herrn Tresser nämlich, mit dem Worte Lauskerl schon vorher betitelt hatte, läßt sich aus den erregten Schilderungen der angesehenen Bürger Dornsteins nicht unwiderleglich feststellen, — Tatsache ist, daß Herr Tresser Herrn Pfaffinger einerseits an der Gurgel packte, während Herr Pfaffinger andererseits diesem, dem Herrn Tresser nämlich, eine derart schallende Ohrfeige versetzte, daß der Schlag sogar in den hintersten Sitzreihen des Höllbräusaales vernommen wurde.

Von vielen Zeugen des Vorfalles wird erzählt, daß die Tochter des Herrn Magistratsrates Trinkl, Fräulein Fanny Trinkl, über Zugluft geklagt habe, was den neben ihr sitzenden Brauereivolontär Pfaffinger veranlaßte, aufzuspringen und die Saaltüre zu schließen, worauf Herr Rechtspraktikant Tresser dieselbe sogleich wieder öffnete, sei es nun, weil er und einige mitanwesende Beamte es zu heiß fanden, sei es, weil er über die eigenmächtige Handlung des Herrn Pfaffinger entrüstet war, was aber wiederum diesem, Herrn Pfaffinger, als eine Beleidigung seiner Dame erscheinen mußte, so daß er sich zu einem Schimpfworte hinreißen ließ, wobei freilich nicht bestimmt behauptet werden kann, daß nicht etwa Herr Tresser schon vorher den Ausdruck ungebildeter Lümmel gebraucht hatte, kurz und gut, was hier auch übereinstimmend oder verschieden berichtet wird, — Tatsache ist, daß Herr Pfaffinger von Herrn Tresser an der Gurgel gefaßt wurde, und daß dann Herr Tresser eine dermaßen starke Ohrfeige erhielt, daß seine linke Wange anschwoll.

Mir war und ist es nur darum zu tun, eine vollkommen wahrheitsgetreue Schilderung des Herganges zu geben, wobei ich keineswegs, wie Herr Magistratsrat Trinkl, das Verhalten des Herrn Pfaffinger oder, wie Herr Sekretär Hundertkäs, das Benehmen des Herrn Tresser als absolut berechtigt hinstelle, sondern ich möchte ausschließlich die Tatsache klarstellen, daß Herr Tresser einerseits Herrn Pfaffinger körperlich anfiel, während Herr Pfaffinger andererseits diesem eine wuchtige Maulschelle applizierte.

Das Geschehnis läßt sich weder leugnen noch beschönigen, noch auf irgendeine Weise aus der Welt schaffen, und es ist weiter nichts zu erörtern als die Frage, welche Folgen die Mißhandlung eines den besseren Kreisen angehörigen Mannes haben konnte.

In der Tat wurde der Vorfall auch von den bürgerlichen Elementen nach Verlassen des Höllbräusaales lebhaft erörtert, und Bäckermeister Schwarz bewies vielleicht die größte Heftigkeit der Gesinnung.

„Also mir ... net ... also mir bal oana so was saget ... net ... also ung’hobelter Lackel oder so was ... net ... also i ... mei Liaba ... i den bei de Ohrwaschel nehma und beuteln ... hast d’ g’hört ... und nacha oani links und oani rechts abahau’n ... vastehst ... und nacha no a paar ... also mir bal oana kam! Was? sag i ... an ung’hobelter Lackel bin i ... moanst du vielleicht, weil di dei Vata studiern hat lass’n ... derfst du an Bürgersmann, der wo seine Steuern zahlt ... net ... und wo seine Familli rechtschaff’n ernährt ... schimpf’n ... sag i ... Wer is ung’hobelt? sag i ... vielleicht net a Beamta, der si a so aufführt? Was bin i? A Lackel bin i? Hab Eahna i scho amal an Lackel abgeb’n? Han? Du Herrgottsakrament! sag i. Da hast a paar! sag i ...“

„Plärr do net a so!“ rief Magistratsrat Trinkl ... „Bleib’n ja d’ Leut steh’ und schaug’n ...“

„Ja no ... muß ma si so was hoaß’n lass’n?“

„Zu dir hat er nix g’sagt!“

„Dös is sei Glück, mei Liaba ... mir bal er so was saget! Also den schlaget i sei Batterie scho a so her, daß er alle Engel pfeif’n hörat ... Ung’hobelter Lackel möcht er an Bürgersmann hoaß’n ... so a Schreibersg’sell, so a notiger, der wo si net amal was G’scheit’s z’ fress’n kaff’n ko.... Dir gib i scho an Lackel ... also bloß sag’n braucht er’s zu mir ... nix als wia sag’n ... sag’ i ...“

„Mir g’fallt de G’schicht gar net ... dös ... dös ... i woaß net ... da derleb’n mir no was!“ sagte der Gold- und Silberarbeiter Elfinger und machte ein bekümmertes Gesicht ... „De G’schicht is no net firti ...“

„Was is net firti?“ fragte Trinkl.

„Ja ... dös mit dera Schell’n ...“

„Dös is allerdings firti. Der hat sei Fotz’n, und gar is ...“

„Wer’n ma’s sehen, ob die Sache so einfach verläuft, also gewissermaßen im Sande,“ erwiderte Elfinger, der nicht ungerne hochdeutsch sprach.

„Was will er denn mit a Klag?“ höhnte Magistratsrat Trinkl.

„Bal er z’erscht ’s Maul aufreißt, net, und ganz ordinär werd’ ... und nacha aufs G’richt laff’n! Na, mei Liaba!“

„G’richt laufen!“

„Ja ... da werd halt ’s G’richt sag’n, Herr Rechtspraktikant, werd’s sag’n, bald Sie eine würkliche Bildung besitzen, dürfen Sie nicht anfangen und die Leute aufreizen, und bald Sie aber die Leute aufreizen, müssen Sie Ihnen halt diese Behandlung gefallen lassen. A so red’t ’s G’richt! Vastand’n?“

„Ich rede ja überhaupts nicht vom Gericht,“ sagte Elfinger etwas ungeduldig.

„Net?“

„Nein ... durchaus nicht. Das weiß man doch, daß diese Herren ... also ... die wo auf der Universität studiert haben ... eine Ohrfeige durchaus nicht hinnehmen dürfen wie unsereiner ...“

„Geh! Hör’ auf!“

„Nein! Das lest man doch in der Zeitung, daß für solchene Herren eine Ohrfeige sozusagen eine tödliche Beleidigung ist, und auch bald sie nicht wollen, müssen sie doch, indem es ein Ehrenstandpunkt ist ...“

„Geh! Hör’ auf!“

„Na, frag’ halt Leut’, die ’s wissen! Ob eine Ohrfeige nicht mit Blut abgewaschen werden muß, und bald der Betreffende auch vielleicht nicht will ...“

„Jetzt muaß i scho sag’n ... Elfinger ... red’ net gar so saudumm daher!“

„Ich rede durchaus nicht saudumm daher ... und überhaupts möchte ich mir das verbitten ... net wahr ...“

„Kam er da mit’n Bluat o’wasch’n ... und solche Sprüch!“

„Weil es wahr ist! Jawohl! Wenn einer natürlich seiner Lebtag in Dornstein hockt als Lebzelter, weiß er nicht, wie solche Vorkommnisse sich auswachsen ...“

„O mei! Da balst net gehst!...“

„Ich war dritthalb Jahr in Erlangen, mein Lieber, wo sich eine Universität befindlich ist, und bald du das nicht woißt, kannst es ja nachles’n im Sulzbacher Kalender ...“

„I huast dir auf dei Universatät!“

„Das ist die Sprache der Ungebildeten ... das kann ich dir sagen ...“

„Han?“

„Jawohl! Da muß man einmal in der Welt herumgekommen sein, dann schaut man die Sache etwas anders an. Ich hab viel erlebt in dieser Beziehung, und bald ein Student dem anderen eine Ohrfeigen gibt, diese Fälle kenn’ ich, und da entscheidet dann das Ehrengericht, ob dieser Betreffende nicht mit der Pistole in der Hand Rechenschaft verlangen muß ...“

„Herrgottsakrament, jetzt sag’ i ’s nomal, a so a spinnata Tropf is ma do aa no net fürkemma ...“

„Da spinnt niemand!“

„Net z’ weni, sag’ i ...“

„Nein! Durchaus nicht! Das ist der Standpunkt der Satisfaktion, wennst d’ scho amal was g’hört hast von dem!...“

„Da müaßt da Schorschl ...?“

„Jawohl!!“

„Da müaßt da Pfaffinger Schorschl si vo an so an notinga Hanswurscht’n nauf schiaßn lass’n?“

„Jawohl!! Das heißt, in dieser Beziehung weiß ja der Betreffende nicht, ob ihn das Schicksal trifft, und äh ...“

„Da Pfaffinger Schorschl, der in a paar Jahr de Brauerei von sein Vata kriagt mit achtavierz’g Wirt ... und ...“

„Was hat denn das damit zu tun ...?“

„Und dös schöne Sach in Matzing drauß’n ... langa koane vierhundert Tagwerk ...“

„... Also ...“

„Und a Stuck an achtz’g Küah im Stall ... der soll si ...? Geh! Wia no a Mensch so daher red’n ko!“

„Wenn du oan net red’n laßt und all’s besser woaßt, na brauch ja i net red’n,“ schrie Elfinger, den der Zorn wieder ins Altbayerische brachte.

„Für dös red’n kriagst d’ nix,“ erwiderte der Herr Magistratsrat Trinkl mit gleichfalls erhobener Stimme. „Kam er do mit sein Student’nschmarr’n daher! A Duwäl! Ah! Ah! da kunnt’st scho Grean Baamwirt wer’n!“

„Wenn er an Ehr im Leib hat ... vastehst!“

„An Ehr! Woaßt, was da Pfaffinger Schorschl hat? An Diridari hat a! Maxi hat a! Und auf dei Ehr is ...“

„Mit dir ko ma net streit’n; dös woaß ma scho! Weil du a Hammi bist!“

„I?“

„Ja du! Für dös bist du bekannt in ganz Dornstoa!“

„Ah! Der is guat! Was bist na du?“

„Is scho recht!“

„Was bist na du? A spinnata Deifi bist d’. Mit’n Bluat o’wasch’n kam er daher! Wasch da du ’s Hirn mit Salmiak, dös werd g’scheiter sei!“

„Sie sind ein ordinärer Mensch, Herr Trinkl! Ich verkehre nicht mehr mit Ihnen ...“

„Bleib’ halt weg, spinnata Deifi! Spinnata!“

Herr Elfinger hatte sich mit raschen Schritten entfernt und war schon in der Dunkelheit entschwunden, da schrie ihm Herr Trinkl noch durch die hohlen Hände nach: „Druck di, du Hanswurscht, mit dein Duwäl!“

Und zum Bäckermeister Schwarz sich noch immer erregt wendend, fragte er: „Hast d’ scho amal so was Dumm’s g’hört? Der bracht’s außa, als wenn da Pfaffinger Schorschl so a Karmenadlstudent waar!“

„I hab’n net recht vastand’n,“ sagte Herr Schwarz. „Moant er, daß de mit’n Sabl da so aufanand trischak’n müaßt’n?“

„Oder schiaß’n, vastehst? Mit da Pistol’n! Der Pfaffinger Schorschl werd si von so an Hungerleider aufi schiaß’n lass’n. Dös kost da denk’n!“

„Als der oanzige Sohn vom Danglbräu in Matzing!“ rief Bäckermeister Schwarz voll Hohn aus, denn auch er hatte sogleich die ganze Lächerlichkeit dieses Gedankens erfaßt.

„Also mir sollt oana mit so a’ra Duwälforderung kemma!“ setzte er hinzu. „Grad kemma sollt oana! Was? sag i ... fordern möcht’n Sie mi? Auf was denn, sag i ... und an Schiaßa fürag’langa hintern Bachofa und den am Kopf aufi hau’n mit da Pretsch’n ... vastehst ... daß er drei Tag lang auf alli vieri umanandkriachat ... fordern möcht er mi ... so waar’s recht! Fordern! An Bürger aa no koan Ruah lass’n mit dena Duwälg’schicht’n! I an Nudelwalgla nehma und den aba scho so umanandlass’n ... da hast dei Duwäl! sag i ... und hau eahm oani über sein Gipskopf umi, daß er grad staubet ... da ... sag i ... und da ... hast d’ no oani ...“

„Herrgott! Gib do acht! Haut er mir an Huat aba!“ schrie Trinkl.

„Muaßt scho entschuldinga ... aba da kunnt’st scho belzi wer’n ... net ... bal oan so was unterkimmt ... Fordern möcht oan der Schreiberg’sell ...“

Und man hörte noch lange ihre erregten Stimmen, da sie den Stadtplatz mehrmals hinauf und wieder herunter gingen.

„Sie san aber einer!“ lispelte Fräulein Fanny Trinkl, als sie in Gesellschaft des Herrn Pfaffinger den Höllbräusaal verließ.

Der stattliche Brauereivolontär warf sich in die Brust und sagte mit geheucheltem Gleichmute: „Da gibt’s bei mir nix!“

„Ich bin so derschrocken, wie Sie auf einmal aufg’sprungen sind. Jessas Maria! hab ich mir denkt, es werd doch kein Unglück geb’n, daß er Ihnen was tut ...“

„Der — mir?“

„Man weiß halt oft nicht ...“

Herr Pfaffinger schob den Hut verwegen aus der Stirne.

„Solchene derfen drei daherkemma, nacha fürcht’ i s’ aa no net.“

Das üppige Mädchen sah bewundernd zu dem Ritter auf, der sich kraftvoll in den Hüften wiegte und mit den Fingern schnalzte, gleichsam um zu beweisen, wieviel ihm an einer ganzen Schar von Gegnern läge.

Fannys rehbraune Augen trafen sich mit seinen etwas hervorquellenden wasserblauen und senkten sich sofort, indessen sie wiederum rief:

„Nein, Sie sind aber einer!“

Offenbar hegte Herr Pfaffinger die gleiche günstige Meinung von sich; denn sein ganzes Gebaren verriet, daß er mit der Bewunderung seiner Persönlichkeit beschäftigt war.

„Ich hätt’ mir gar nicht denkt, daß Sie so heftig sein können ...“ sagte Fräulein Fanny.

„Ja, da kenn i nix.“

„Wie Sie den Stuhl z’ruckg’stössen haben, und auf und hin ...“

„Da gibt’s koana Würschtel!...“

„Und wie Sie ihm eine hing’haut haben, daß ’s ihn gleich draht hat!“

Wieder gingen sie eine Weile schweigend nebeneinander, und indessen Herr Pfaffinger beim Schein einer Straßenlaterne respektvoll seine große Hand betrachtete, huschten Fannys Blicke wieder beifällig über ihn hin.

Schön war er nicht —

Ein gewissermaßen viereckiger Kopf auf einem kurzen Halse; eine stumpfe Nase, dicke Lippen, die sich nicht ganz schlossen, so daß man die unregelmäßigen Zähne sah, der Teint von jener biersäuerlichen Blässe, wie sie Schenkkellnern und Bräuburschen eigen ist ... All das ließ den Pfaffinger Schorschl nicht gerade als verführerisch erscheinen, und doch besaß er Reize, die ein altbayerisches Mädchen, wenn auch noch so flüchtig, wohl bemerken konnte.

Derbe Rundungen und Breiten und Grobschlächtigkeiten, die vielverheißend waren.

„Eigentlich san S’ wegen meiner in die G’schicht nein kommen, weil ich mich beschwert hab’, daß die Tür offen war, und mich hat’s nachher schon g’reut ...“

„Da braucht Ihnen nix reu’n, Fräulein Fannerl ...“

„Aber do, wenn S’ jetzt solchene Unannehmlichkeiten hamm ...“

„Dös is mir ganz egal ...“ Schorschl sagte wirklich egal ... „Bald ich amal bei einer Dame sitz ... nacha muß ich auch für die Dame eintreten ...“ Ein zärtlicher Blick traf ihn, und seine wasserblauen Augen streiften wohlgefällig über den sehr stattlichen Busen des Mädchens und blieben daran haften.

Vielleicht war es der Wunsch, diesen straffen Formen näher zu rücken, vielleicht war es eine aufquellende Zärtlichkeit ... Schorschl streckte seinen Ellbogen hin und fragte: „Darf ich Ihnen nicht meinen Arm anbieten, Fräulein?“

Fanny hing sich ein, und beide fühlten wohlig eines die Wärme des anderen.

„Da gibt’s nix,“ sagte Schorschl, „bal ich amal mit einer Dame beisammen bin ...“

„Sie sind einer!“

„In Freising, wia ’r i studiert hab’, da hat amal oana auf an Ball meiner Dame auf ’n Fuaß tret’n. Dem hab i a paar abazog’n und hab’n über d’ Stiag’n abi g’schmiss’n, daß er dös halbe G’lander mitg’numma hat ...“

„Jessas Maria!...“

„Und amal hat inser Verbindung a Gartenfest g’habt ...“

„Waren’s bei an Studentenkorps?“

„Bei der Cerevisia in Weihenstephan in der Brauschul’ ... und da hamm mir a Gart’nfest g’habt, und da hat oana mit meiner Dame ’s Speanzeln o’g’fangt ... dem hab i aa zoagt, wo der Bartl an Most holt ...“

„Sie sind g’wiß ein rechter Don Schuang g’wesen?“

„Han?“

„Daß Sie recht poussiert hamm?“

„Gar so arg is ’s net g’wes’n ...“

Schorschl lächelte aber doch vielsagend, und Fanny wollte hastig ihren Arm zurückziehen und wurde festgehalten.

„Mit Ihnen sollt’ man sich gar net geh’n trauen ... Sie sind vielleicht ein ganz gefährlicher ...“

„Eahna waar i net Feind, Fräulein Fannerl!“

„Sie Schlimmer!“

„G’wiß is wahr, i hab’s Eahna scho lang sag’n woll’n ...“

„Was?“

„Daß S’ mir gar so guat g’fall’n ...“

Ein zärtlicher Blick streifte ihn.

„Sie möcht’n mich g’wiß derbleck’n!“

„G’wiß net ... überhaupts gibt’s dös bei mir durchaus net ... Freil’n Fannerl ... dös dürfens net glaub’n ... Fannerl ...“

Sie drückte sich näher an ihn, und er wurde eifriger.

„Moana S’ denn, i hätt’ mi so gift’ über den Tresser, wenn i Eahna net gern hätt ...“

„Das sagen S’ halt so ...“

„Na! Wenn i no red’n kunnt ... aba da auf da Straß ko ma ja net red’n ... wenn S’ mi bloß a bisserl ins Haus nei lasset’n, Fannerl!“

„Aba Herr Pfaffinger!“

„Bloß in Hausgang! Daß ma dischkrier’n kunnt’n ...“

„Aba dös geht doch net!“

„Warum denn net? Bloß red’n, Fannerl, weil i Eahna gar so gern hab’.“

„Dös merkt doch der Vata!“

„Der merkt nix!“