Autorin: Birgit März
Illustrationen: Julia März, Birgit März
Umschlaggestaltung: Monika Verhees-Krämer
Lisa Flunkermanns Geschichten Band I: Lisa und der Pfannkuchen, Lisa und der Schatz
von Birgit März
© 2017 Birgit März
Alle Rechte vorbehalten.
Autorin: Birgit März
Kontakt: lisaflunkermann@kabelmail.de
ISBN: 9783963137471
Es gongte zur großen Pause.
Wie immer trafen sich Lisa und ihre Klassenkameraden Mona, Sarah, Anton, Uwe und Tim an ihrem Lieblingsplatz am Zaun im hinteren Teil des Schulhofs. Hungrig vom Sportunterricht packten die Kinder ihre Brote aus.
Lisa hatte heute drei Frühstücksboxen dabei!
„Mann, Lisa!“ Tim mampfte bereits ein Käsebrot. „Willst du das alles essen?“
Dass Lisa immer besonders großen Appetit hatte war ihm längst bekannt. Lisa war groß und für ein Mädchen ziemlich stark, da musste sie ja ordentlich essen. Aber - gleich drei Portionen Pausenbrot?
Lisa grinste: „Wieso nicht? Hab ja auch was besonders Leckeres dabei!“
„Deine Lieblingswurst, Fleischwurst mit Pilzstückchen?“
Sarah war Lisas beste Freundin und wusste genau, was sie am liebsten aß.
„Nein!“ Lisa schüttelte verschmitzt den Kopf.
„Dann sicher eine Butterbreze? Stimmt's?“
„Wieder falsch, Sarah!“
Mit einem breiten Grinsen klappte Lisa den Deckel der ersten Dose auf, langsam, Millimeter für Millimeter, als öffne sie eine Schatzkiste.
Und was kam zum Vorschein?
Drei fein säuberlich zusammengerollte Pfannkuchen!
Das Geheimnis war gelüftet!
„Uiii - zum zweiten Frühstück Pfannkuchen?“, staunte Mona und vergaß an ihrem Kakao weiter zu nippen.
Das dunkelhaarige Mädchen war sehr zierlich gebaut. Meistens trank Mona in der Pause nur ein paar Schlückchen von ihrem Schokogetränk.
Ihr ohnehin kleines Brot blieb unberührt in der Dose liegen oder wurde von einem ihrer Freunde verspeist.
Mona war das ganz recht! Dann musste sie sich keine Predigt von ihren besorgten Eltern anhören.
„Habt ihr wieder euer
Nachbarschaftspfannkuchenessen gehabt?“
„Ins Schwarze getroffen, Sarah!“
Lisa angelte sich einen Pfannkuchen und biss hinein.
„Wie bitte, Nach-bar-schafts-pfann-ku-chen-es-sen?“
Anton wiederholte das lange Wort Silbe für Silbe um sich nicht zu versprechen. Er schob seine Brille etwas höher auf die Nase und sah Lisa aufmerksam an.
Auch die anderen Kinder spitzten ihre Ohren:
Nachbarschaftspfannkuchenessen?
Was für ein komisches Wort! Aber es hörte sich höchst interessant an.
Hoffentlich würde Lisa ihnen gleich ein spannendes Abenteuer erzählen!
Oh, ja, sie liebten nichts mehr als ihren
aufregenden Geschichten zu lauschen. Allerdings konnte es durchaus passieren, dass Lisa dabei flunkerte.
Mehr als einmal war unter ihren Deutschaufsätzen zu lesen:
„Eine sehr spannende Geschichte, Lisa! Du solltest jedoch nicht so stark übertreiben!“ Oder: „Eigentlich eine sehr gute Arbeit, Lisa, aber diesmal bist du mit deiner Flunkerei zu weit gegangen!“
Von diesen und ähnlichen Bemerkungen erhielt Lisa ihren Spitznamen:
„Lisa Flunkermann“.
Denn eigentlich hieß sie mit Nachnamen „Funkmann“.
Inzwischen hatte Lisa den ersten Pfannkuchen aufgegessen und rülpste kurz, aber laut.
Die Kinder lachten. Das war typisch Lisa!
„Ihr könnt gern alle mitessen. Es gibt genug davon!“ Einladend hielt Lisa ihren Freunden die beiden anderen Boxen hin.
„Können wir dann auch so toll rülpsen wie du?“ Kichernd griffen die Kinder zu. Sogar Mona wollte einen der Pfannkuchen probieren.
„Mann, schmecken die gut!“ Tims Lippen waren mit Zimtzucker bedeckt. Auch Mona war begeistert!