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Rein ins Erleben

Die wichtigsten MARCO POLO Highlights!

Die besten MARCO POLO Insider-Tipps

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Schön, auch wenn es regnet

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HOLEN SIE MEHR AUS IHREM MARCO POLO RAUS!

go.marcopolo.de/scot

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JEDBURGH ABBEY »

Romantische Frühgotik: Von den vier Grenzlandabteien ist dies die imposanteste (Foto) zur Karte

GLASGOW SCHOOL OF ART »

Das Jugendstil-Meisterwerk des Designers Charles Rennie Mackintosh beherbergt eine Kunstschule von Weltruf zur Karte (siehe auch »)

BUTE »

Kleine Insel vor Glasgow mit dem märchenhaften Herrenhaus Mount Stuart House zur Karte

ROYAL MILE »

Edinburghs Parademeile führt vom Schloss durch die Altstadt bis zum Regierungssitz zur Karte (siehe auch ») (siehe auch »1)

CAWDOR CASTLE »

Shakespeare machte das trutzige Schloss in den Highlands berühmt zur Karte

LOCH NESS »

Immer noch ungeklärt sind die Geheimnisse um den prominentesten Bewohner des Sees zur Karte (siehe auch ») (siehe auch »1)

MALT WHISKY TRAIL »

Probieren Sie das „Lebenswasser“ – in Schottland sitzen Sie an der Quelle zur Karte

CALLANISH STANDING STONES »

Mystisch wirkende Steinformationen machen den vermeintlichen Rand der Welt zu einem Anziehungspunkt für Reisende zur Karte

TROTTERNISH-HALBINSEL »

Panorama pur auf Skye: die schönsten Blicke aufs Meer und auf zerklüftete Felsen (Foto) zur Karte

STAFFA »

Seevögel sind die einzigen Bewohner dieser bizarren Felseninsel, die für ihre Säulen aus Lava berühmt ist zur Karte

SKARA BRAE »

Wie man vor 5000 Jahren wohnte: das besterhaltene Steinzeitdorf Europas zeigt es zur Karte

BROCH OF MOUSA »

Er ist ein Monolith aus dunklen Zeiten, der mächtigste piktische Wohnturm Schottlands zur Karte

WEST HIGHLAND WAY »

152 km zu Fuß von Glasgow zum höchsten Berg, dem Ben Nevis: Das ist eine Woche Schottland intensiv zur Karte (siehe auch ») (siehe auch »1)

FESTIVALSTADT EDINBURGH »

Von klassisch bis ausgeflippt: 2 Mio. Besucher reisen jedes Jahr im August für drei Wochen zum größten Kulturspektakel Schottlands zur Karte (siehe auch »)

HIGHLAND GAMES »

Zu den traditionsreichen Wettkämpfen im Highlanddörfchen Braemar kommt sogar die Queen mit ihrer Familie, um den Baumstämmen beim Fliegen nachzuschauen zur Karte

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Insider-Tipp

Tête-à-Tête am See  »

Rendezvous mit der Natur: erst am Wasserfall entlang himmelwärts kraxeln, und sich dann am romantischen Loch Skeen (Foto) beim Picknick zuprosten

Insider-Tipp

Wildnis-Pizza »

Der Belag spiegelt die Gegend wieder, in der der einsamste schottische Pub – The Old Forge in der Region Knoydart – liegt: Wild und Seafood.

Insider-Tipp

Kunst im Grünen »

Ein echter Rodin steht am Westufer des Glenkiln-Stausees: Skulpturen von Auguste Rodin, Henry Moore und anderen Bildhauern verschönern den Glenkiln-Reservoir-Skulpturenpark

Insider-Tipp

Erzählen ohne Ende  »

In Edinburgh haben Prosa und Poesie ein Heim mit Besuchszeiten: das Scottish Storytelling Centre im John Knox House auf der Royal Mile

Insider-Tipp

Für Stadtläufer  »

Edinburgh ist eng und voller Treppen, aber entlang dem Flüsschen Leith (Foto) haben nicht nur Jogger einen tollen Auslauf

Insider-Tipp

Buddha auf Schottisch »

Lassen Sie sich im Zentrum für Tibetischen Buddhismus doch auf eine exotische Exkursion in die tibetische Meditation ein – mitten in der Idylle der grünen Borders-Region nördlich von Dumfries

Insider-Tipp

Göttlicher Panoramablick »

Steigen Sie der Stadtkirche St Giles Cathedral aufs Dach und Ihnen liegt die Royal Mile Edinburghs zu Füßen

Insider-Tipp

Alles im grünen Bereich »

Die Jugendherberge am Loch Ossian ist ein Ökoheim im Moor ohne Straßenanschluss. Duschen gibt es nicht, dafür hält der Zug an der eine Meile Fußweg entfernten Corrour Station – falls man dem Schaffner Bescheid sagt

Insider-Tipp

Dundee meets Japan »

Die Stadt an der Tay-Mündung bekommt ein zeitloses Wahrzeichen: Das Designmuseum Victoria & Albert wirkt wie ein filigranes Stück Japan am Rand der rustikalen Highlands – und ist nur der Anfang für die neue Hafenfront

Insider-Tipp

Letzte Ausfahrt St Kilda  »

Zurück blieben die Schafe, die Seevögel und der Wind: Kaum zu glauben, dass sich 2000 Jahre lang Menschen an diese rauen Inselklippen klammerten. Heute ist St Kilda eine Unesco-Welterbestätte – und ein echtes Paradies für Naturfreunde und Vogelforscher

Insider-Tipp

Strandlandung »

Das gibt’s auf der ganzen Welt nicht noch einmal: eine Landebahn, die nur bei Ebbe benutzt werden kann. Auf der Hebrideninsel Barra landet der Linienflug aus Glasgow auf dem Strand, wo sonst Muschelsucher nach Herzmuscheln im Schlick bohren

Insider-Tipp

Historischer Tiefgang  »

In der Meeresbucht von Scapa Flow liegen deutsche Kriegsschiffe aus dem Ersten Weltkrieg. Sieben solcher Wracks warten auf geübte Taucher

Insider-Tipp

Hitchcock-Szenario »

Auf Foula verdunkeln Scharen von Seevögeln den Himmel. Während der Brutzeit von Mai bis Juli ist das hektische Spektakel in den Lüften grandios

Insider-Tipp

Auge in Auge mit Otter & Co. »

Die Küste von Skye mit dem Seekajak: Unter kompetenter Führung erpaddelt man sich die einzigartige Westküstennatur und ihr Wildlife mit reiner Muskelkraft

Insider-Tipp

Der Klang des Sommers  »

Fünf Tage in Dur und Moll: Jedes Jahr zur Sommersonnenwende wird auf Orkney das St Magnus Festival für klassische Musik, Literatur, Tanz und Kunst zelebriert

Insider

Sammelsurium der Extraklasse »

Gefeierte Gemälde, eine Spitfire der Royal Air Force, ausgestopfte Giraffen, Gegenwartskunst: Nur selten findet man eine derart unterhaltsame Michung an Themen wie im Glasgower Kelvingrove Art Gallery & Museum – und das auch noch, ohne einen Penny auszugeben

Picknick vor Renaissancefassade »

Wer die stimmungsvolle Ruine der Wasserburg Caerlaverock Castle betreten will, muss Eintritt zahlen. Viel romantischer aber ist es, auf einer der Wiesen rund um das Schloss zu picknicken. Besonders, wenn der Abend über den betagten Mauern anbricht

Mull in Moll »

Seit Felix Mendelssohn-Bartholdy 1829 Mull und Staffa besuchte, haben die Inseln einen Sound. Anfang Juli hallt dies auf dem Festival Mendelssohn on Mull nach. Die Konzerte kosten nichts

Kapelle am Ende der Welt  »

Sie waren weit von zu Hause und suchten Trost: Italienische Kriegsgefangene bauten die Italian Chapel im entlegenen Inselreich Orkney im Zweiten Weltkrieg ins Tonnengewölbe einer Scheune. Eine Italienerin hat das Versöhnungssymbol frisch restauriert

Kreis aus Gneis  »

Der Sonnenaufgang über den Callanish Standing Stones auf der Insel Lewis (Foto) katapultiert Sie knapp 5000 Jahre zurück in der Zeit. Ein unbezahlbares Gefühl, ganz allein inmitten der rätselhaften Anlage den neuen Tag zu begrüßen

Friedhöfe, die Sie nicht vergessen werden  » (siehe auch »)

Bewundern Sie auf Glasgows Necropolis die kolossale Sammlung von Grabdenkmälern bedeutender Bürger. Und gruseln Sie sich auf Edinburghs düsterem Greyfriars-Friedhof bei der Geschichte der bodysnatcher Burke und Hare, die im 19. Jh. frische Leichen ausgruben und an das Anatomische Institut der Universität verkauften

Edinburghs Prachtmeile »

Auf knapp 2 km versammelt sich alles, was typisch schottisch ist: Die Royal Mile in Edinburgh führt Sie in eine mittelalterliche Kulisse belebt von Dudelsacktönen, Gruseltouren und urigen Pubs

Nessie-Manie »

Alle Jahre wieder taucht ein U-Boot im Loch Ness ab, um ein Lebenszeichen des hartnäckigsten schottischen Mythos zu erhaschen. Bislang keine Spur, aber vielleicht entdecken Sie ja etwas vom Urquhart Castle aus

So weit die Füße tragen  »

Zu Fuß 150 km von Glasgow nach Fort William? Warum nicht. Nach jeder Tagesetappe des West Highland Way legen Sie die Füße in einem Pub hoch. Sehr idyllisch ist das Teilstück am waldigen Ostufer des Loch Lomond, wo sich einst der Outlaw Rob Roy versteckte

Pilgerreise zu den Whiskytempeln  »

Die Schotten haben es geschafft, Geist und Geschmack ihres Landes in Flaschen zu sperren. Kenner pilgern den Malt Whisky Trail entlang und kosten sich Schluck für Schluck durch die Destillerien

Border Collies »

Dabei zuzuschauen, wie diese klugen Hunde nur durch Pfiffe und Rufe gelenkt, Schafe durch einen Parcours fädeln, das ist nicht nur für Kids den Abstecher zur Leault Farm wert

Königliche Highland Games  » (siehe auch »)

Wer Männern in Wickelröcken beim Baumstammweitwurf und beim Steppen zusehen möchte, sollte eins der zahlreichen Volksfeste besuchen. Die Kerle sind Profis! Wer zum Hauptfest in Braemar geht, trifft dort sogar die Queen nebst Familie

Folkmusik, die in Herz und Beine geht  » (siehe auch »)

Melancholisch und dabei enorm tanzbar ist die keltische Volksmusik. Am inbrünstigsten gespielt, gesungen und gejammt wird in Edinburghs Kneipe Sandy Bells und auf den Festivals auf Orkney und Shetland (Foto)

Keltische Pub-Pause »

Das Caférestaurant The Ceilidh Place mit seinem großartigen Buchladen in Ullapool ist derart heimelig, dass Sie hier gerne auf Sonnenschein warten

Runen-Graffiti »

Schon die Wikinger haben in Maes Howe auf Orkney Schutz gesucht. Die Runen, die sie in die Wände des Kammergrabs geritzt haben, lassen schlechtes Wetter vergessen 

Sie beißen auch bei Regen »

Fliegenfischen am River Tweed und in den Highlands funktioniert auch toll bei Regen. Wer schon richtig ausgerüstet im Fluss steht, wird dann auch nicht nasser. Guides zeigen die richtigen Köder bei einsetzendem und andauerndem Niederschlag

Neuschwanstein auf Schottisch »

Eine Kapelle aus blütenweißem Carrara-Marmor, ein Schlafgemach mit der Planetenkonstellation des Erbauers, eine kirchenartige Eingangshalle ... romantischer als im Mount Stuart House der Stuarts auf der Insel Bute geht’s in Schottland nimmer

Romantisch unterm Grasdach »

Was gibt es Gemütlicheres, als komfortabel in einem luxuriös bestückten Häuschen zu sitzen und Sturm und waagerechten Regen durch Panoramafenster zu beobachten? Buchen Sie sich ein in die Blue Reef Cottages, die sich an die dramatische Küste von Harris schmiegen

So spannend kann Wissenschaft sein »

Reisen Sie zu den Sternen oder in die Welt von Alice im Wunderland, besuchen Sie zischende Kakerlaken oder verwandeln Sie sich in einen Riesen: Das Glasgow Science Centre sorgt mit Ausstellungen, Imax-Kino und Turmbau fürs richtige Schlechtwetterprogramm

Wie im Himmel »

Nicht nur im Darroch Learg in Ballater können Sie im Himmelbett träumen, stundenlang am Kamin plaudern und im Ohrensessel bei einem Glas Wein die Highland-Aussicht genießen. Die Schotten haben es nämlich gut: Zahlreiche Herrenhäuser und Schlösser laden zum grandiosen Ausspannen ein

Spa in the city »

Der Badebereich des Sheraton Grand Hotel in Edinburgh ist ein guter Ort für Stunden der Entspannung: mit Hammam, Saunen, Anwendungen aller Art. Und einem großen Pool auf dem Dach

 Ayurveda und mehr »

Lust auf eine vierhändige Ayurveda-Massage? Im preisgekrönten Spa-Bereich des Gleneagles Golfresort gehört diese wohltuende Behandlung zum Angebot. Im schicken Design aus Holz, Leder und edlen Stoffen wird das ganze Programm der Wellnesskunst geboten – vom Kristalldampfbad bis zur Massage mit heißen Steinen

Blaue Stunde in Edinburgh »

Auch wenn die Akropolis von Edinburgh in ihren Anfängen steckengeblieben ist: Wenn Sie zur Blauen Stunde an die Säulen gelehnt auf die Stadt schauen, bietet Calton Hill den schönsten Blick der Hauptstadt. Den Sundownerdrink nicht vergessen

Ein bisschen Frieden »

Sie suchen Ruhe und Abstand? Besuchen Sie wie schon David Bowie und Leonhard Cohen die Insel Holy Island und schöpfen Sie im spirituellen Zentrum und Buddhistenkloster neue Kraft. Schön: der Mandala-Garten

Ein Hoch im Norden »

Von allen schönen Gärten des Landes kommen die Inverewe Gardens (Foto) bei Ullapool dem Garten Eden am nächsten. Genießen Sie das subtropische Paradies – so weit im Norden Schottlands eine kleine Sensation

Bild:Hochlandrinder

Schottland ist Kult! Nessie und Whisky, Dudelsack und Kilt, Burgen und Mythen locken in das wildromantische Nordland: Die Windschutzscheibe des Autos wird zum Panoramafenster für Bergkuppen, Moorseen und Steilküsten. Das atlantische Wetter sorgt hier für ständige Lichtwechsel, und die Dramatik der Highlands erleben Sie am allerbesten zu Fuß. Diese außergewöhnliche Natur mit ihrem wechselhaften Wetter hat die Menschen, die hier leben, tief geprägt. Das Naturell dieses Volks ist von historischen Härten, subarktischer Randlage und calvinistischer Strenge genauso beeinflusst wie von dem ebenso hitzigen wie melancholischen Wesen ihrer Ahnen, den Kelten, Skoten und Pikten.

Diese Mischung hat die Schotten zu einem offenherzigeren und impulsiveren Menschenschlag werden lassen als ihre reservierteren südlichen Nachbarn, die angelsächsischen Engländer. Seit gut 300 Jahren ist man politisch zusammengerückt und hatte zuletzt mit Tony Blair und Gordon Brown sogar zwei Schotten zum Premierminister. Blairs Devolution verdanken die Schotten heute gesetzliche Befugnisse und ein eigenes Parlament. In Edinburgh regiert aktuell die Scottish National Party (SNP), deren Unabhängigkeitsreferendum 2014 allerdings scheiterte. Da eine große Mehrheit der Schotten beim Brexit-Votum 2016 jedoch für den EU-Verbleib stimmten, könnten Schottland demnächst entweder ein neues Referendum oder weitreichende politische Zugeständnisse ins Haus stehen. Selbstbewusst können die gut 5 Mio. Schotten, die auf einem Gebiet von etwa der Größe Österreichs leben, in die Zukunft schauen. War es vor 150 Jahren der Schiffbau am Clyde, der Schottland wirtschaftlich unter Dampf brachte, sind es heute vor allem Computer- und Gentechnik im sogenannten Silicon Glen zwischen Edinburgh und Glasgow. Studienplätze in Schottland sind begehrt, dazu kommen Kreativität und das gute Bildungswesen.

Ganze Kerle tragen hier karierte Röcke

Die meisten Besucher kommen der Natur wegen, und doch ist das Land auch ein Kulturziel. In die sanften Hügel der südlichen Lowlands schmiegen sich hübsche Orte wie Jedburgh und Dryburgh mit romantischen Abteiruinen als dramatischer Kulisse. Unter gotischen Bögen wird schottische Grenzgeschichte nachvollziehbar. Am intensivsten erlebt man Klosterruinen und Forellenflüsse auf einer Radtour oder Tageswanderung etwa um Melrose – wobei man auch gleich der Literatur auf die Spur kommen kann. Denn ein Besuch im Abbotsford House ist ein Muss: Es war im 19. Jh. die märchenhafte Residenz des Romanciers Sir Walter Scott, der Schottland und seine Highlands in ganz Europa berühmt machte. Ohne Scotts Erzählungen wäre das Klischee von ganzen Kerlen in karierten Kiltröcken nicht entstanden. Es gäbe keinen Hollywood-Highlander ohne den Lowlander Scott, keine Donizetti-Oper „Lucia di Lammermoor“ ohne seine Vorlage. Einzig die Legende vom Ungeheuer im Loch Ness, der quäkende Dudelsack, der im Whisky destillierte Geschmack der Highlands und der Charme Sean Connerys sind nicht auf Scott zurückzuführen.

Zwischen Lowlands und Highlands bildet die gedachte Linie zwischen den Städten Glasgow und Edinburgh beinahe eine urbane Grenze. Unterschiedlicher können zwei Städte, getrennt nur durch eine Stunde Bahnfahrt, nicht sein. Edinburgh (sprich: Edinbarra) verströmt pittoresken Charme: Auf der Royal Mile, einer der wohl atmosphärischsten Straßen Europas, erreicht das Flanierbarometer oft südländische Hochs. Schotten feiern hemdsärmelig den Büroschluss in Straßencafés, Touristen stecken ihre Nasen in die Gassen, in denen mit der Dämmerung der Spuk von Hexenverfolgungen und die Moritaten eines Dr. Jekyll wieder aufzuleben scheinen. Ganz anders Glasgow. Hier gibt es keine Fassade wie aus einem Guss, stattdessen konkurrieren klassizistische Tempel mit neugotischen Türmen und Jugendstilansichten. Straßenplan und Drive erinnern eher an Chicago als ans Mittelalter. Schottisches Lebensgefühl und Temperament sind nirgends authentischer als hier. Auch wenn der Dialekt schwer verständlich ist, wird jeder Besucher vom Streetlife, den Musikclubs, der lebendigen Kunstszene und der Gastfreundschaft positiv überrascht sein.

Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth bei Edinburgh

Heideflächen, die wie Lauffeuer glühen

Nördlich der Städte beginnen die Highlands: eine grünsamtige Region, zwischen deren Bergen (bens) fischreiche Seen (lochs) blinken wie Spiegel. Hier haben Forellenangler ihr Revier, in den Flüssen gehen die Schotten auf Lachse. Wenn Sie mit dem Auto reisen, können Sie Ihren Blick nur schwer von den Panoramen wieder auf die Straße lenken. Links ziehen Nebelfetzen über das Torfmoor, rechts leuchtet das rötliche Fell eines Highlandbullen in der pinkfarbenen Heide. Lichtfinger tasten suchend vom Himmel herab, beleuchten eine einsame Kieferngruppe inmitten eines Sees, streicheln dann die aufstrebenden Flanken eines gezackten Gipfels, über dem Adler und Raben ihre Kreise ziehen. Nie ist das Meer weiter als eine Autostunde entfernt. An der rauen Westküste, zwischen Oban und Mallaig, verfärbt sich der Himmel abends von Türkis nach Pink. Im Osten, über den kleinen Häfen der Halbinsel Fife, klärt sich der typische Morgennebel, haar genannt, oft zu einem fast mediterranen Licht. In dieser Landschaft sollten sie auch als Anfänger mal Golf spielen, besonders die links genannten Plätze in den Dünen der Ostküste zwischen St Andrews, Aberdeen und Peterhead sind landschaftliche Highlights.

Nördlich des geologischen Grabens Great Glen und der „Highland-Hauptstadt“ Fort William wirkt das Land fast menschenleer. Doch die rollenden lila Heideflächen, die ab August wie ein Lauffeuer glühen, sind keine wilderness – auch wenn Schottland hier durch und durch wild wirkt. Rauschende Mischwälder prägten einst die heute steppenartige Natur. Im 19. Jh. wurden die Reste gerodet von Großgrundbesitzern, die die ansässigen Kleinbauern (crofters) vertrieben, um im großen Stil Schafzucht zu betreiben und auf die Jagd zu gehen. Das Rotwild, das die neuen Herren dafür einführten, kann heute bei Safaris, etwa im Cairngorm-Nationalpark, beobachtet werden. Ohne natürliche Feinde – der letzte schottische Wolf starb vor gut 260 Jahren – pflanzen sich die Hirsche rasant fort. Von den ursprünglichen Kieferwäldern existieren nur noch ein Prozent.

Eine Ausstrahlung, die süchtig macht

Wer noch weiter gen Norden reist, begegnet mit Orkney und Shetland fast eigenständigen Reichen, deren Steinkreise und geografische Namen an die über 5000-jährige Besiedlung und die Verbundenheit der Insulaner mit den Wikingern erinnern. Die Inseln sind gut mit dem eigenen Wagen zu bereisen, wenn man die Fährfahrt nicht scheut. Eher keltisch-verträumt sind die Hebriden im Westen. Ein Segeltörn zwischen den gebirgigen Inneren Hebriden Mull, Skye und Rhum verschafft einen wilden Ritt durch brodelnde Gezeiten. Oder man nimmt Kurs auf die Äußeren Hebriden, zu den entrückt wirkenden Uists und dem mächtigen Steingebirge von Harris. Auf Lewis faszinieren der zweitgrößte Steinkreis Britanniens, auf Harris menschenleere Strände. Die abgelegenen Inseln sind etwas für Fans der Einsamkeit. Sie kommen wegen der süchtig machenden Ausstrahlung, die vom Lichtspiel der Himmelsgezeiten auf herbschöner Landschaft rührt. Den nachhaltigsten Eindruck aber hinterlässt Schottland, wenn Sie sich an den zahlreichen Parkplätzen zu Spaziergängen in die Landschaft, entlang der Küste oder zu den vielen Burgruinen und Schlössern verleiten lassen. Wanderschuhe gehören also immer griffbereit in den Kofferraum einer perfekten Reise hoch im Norden Großbritanniens.

Es gibt sie zuhauf, die einsamen Sandstrände – hier Sandwood Bay südlich von Cape Wrath


6000 v. Chr.

Mesolithische Jäger und Sammler kommen über eine Landbrücke auf die Insel

500 v. Chr.

Keltische Stämme ziehen ins heutige Schottland

843

Kenneth MacAlpine wird erster Schottenkönig

1296

Schottland wird englische Provinz

1297

William Wallace (Braveheart) verjagt die Engländer in der Schlacht von Stirling, wird später vom schottischen Adel verraten und 1305 hingerichtet

1314

Robert the Bruce schlägt die Engländer bei Bannockburn und erklärt Schottland für unabhängig

1542–87

Maria Stuarts Leben führt über den schottischen Thron zu ihrer Enthauptung durch Englands Königin Elisabeth I.

1692

Beim Massaker von Glen Coe sterben 78 Mitglieder des MacDonald-Clans. Bis heute wird der Toten dort am 13. Februar gedacht

1707

Act of Union: Union mit England, nachdem das schottische Parlament das Land für bankrott erklärt

1746

Der letzte Aufstand der Schotten, angeführt von Stuart-Prinz Bonnie Prince Charlie, scheitert endgültig und blutig in der Schlacht von Culloden

1782–1854

Während der Highland Clearances vertreiben Großgrundbesitzer flächendeckend die Bevölkerung des schottischen Hochlands und beginnen mit der Schafzucht. Zum Ende der Räumungen war das schottische Clanwesen zerstört und die gälische Sprache in Schottland weitgehend ausgestorben

1970

Orkney und Shetland werden Nordsee-Ölmächte

1999

Die Devolution bringt ein eigenes Parlament mit Teilautonomie

2002

Loch Lomond and Trossachs heißt der erste schottische Nationalpark

2011

Die linksliberale Scottish National Party (SNP) gewinnt die relative Mehrheit

2014

Trotz Scheiterns des Unabhängigkeitsvotums gewinnen die Schotten mehr Eigenständigkeit

2016

Die SNP mit Regierungschefin Nicola Sturgeon gewinnt 63 von 129 Sitzen


My home is my castle

Atemberaubend einsam Schotten ziehen es neuerdings vor, ein einsames Stückchen ihrer Heimat im Urlaub ganz intensiv und ganz allein zu erleben – self catering als neuer Trend. Aber bitte durchaus stylish, mit eigener Küche und Panoramafenster: Das grasgedeckte, fein bestückte Beach Bay Cottage (Tel. 0845 2 68 08 01 | www.beachbaycottage.co.uk | ab £ 1190/​Woche) liegt abgelegen am Westküstenstrand auf Lewis. Am Loch Duich nahe dem Eilean Donan Castle logiert man in der nordisch modernisierten Stallung Leachachan Barn (Tel. www.leachachanbarn.net | ab £ 650/​Woche) mit Seeblick. Noch mehr herrliche Zufluchten in spektakulär-einsamer Lage unter www.wildernesscottages.co.uk.

Schlitterpartie

Wischen wie die Weltmeister Eigentlich bedeutet Curling, der in Schottland erfundene Wintersport, einfach nur „Drehen“ – eben weil es darum geht, schwere Granitsteine auf Eis drehend ins Ziel zu bringen. Bis 2020 finden zwei Curling-WMs in Schottland statt. Wer nicht nur zuschauen, sondern Ausprobieren möchte: Den glatten Spaß gibt’s von September bis April auf dem Kinross Curling Rink (www.kinrosscurling.co.uk) in The Green Hotel (Kinross | Loch Leven). Oder man sucht sich – als Gruppe – beginners classes unter www.trycurling.com.

Funky Schottland

Tanz den Céilidh Der Traditionstanz bekommt durch moderne Einflüsse Aufwind, hält mit traditionellen Instrumenten Einzug in Nachtclubs und wird mit Bass und Beats aufgepeppt, z. B. samstags im The Skipinnish Ceilidh House (34–38 George Street | Oban | http://www.skipinnish.com/). Hud yer Wheesht (www.hudyerwheesht.co.uk)  verleihen der gälischen Musik einen funky Einschlag. Das Event der Szene: der jährliche Bandwettbewerb auf der Isle of Bute (short.travel/scot15).