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Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment auf Teneriffa möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Schauen Sie einfach nachts in den Sternenhimmel. Er ist hier atemberaubend! Völlig frei von Lichtverschmutzung können Sie im Nationalpark Teide einen Blick ins Universum werfen. Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen, die ich mitnehme …

1.

Die sichere Gewissheit, an fast jedem Urlaubstag die Ferienunterkunft in Shorts und Sandalen verlassen zu können

2.

Eine Tüte Drachenbaumsamen für den heimischen Balkon

3.

Keine auch noch so kleine vulkanische Bombe aus dem Teide-Nationalpark

4.

Den süßlichen Duft der Oleanderhecke neben dem Meerwasserpool

5.

500 Gramm Gofio, in der Hoffnung, dass das kanarische Grundnahrungsmittel zuhause genauso exotisch schmeckt

6.

Ein Glas des kanarische Mandeldesserts »Schmeckt mir gut«

7.

Einen Wasserkrug aus dem Töpferzentrum Arguayo, der nach Art der Guanchen ohne Töpferscheibe hergestellt wurde

8.

Eine garantiert auf Teneriffa in Handarbeit gemachte Hohlsaumstickerei

9.

Den Klang des Timplespielers im Ohr, der bei dem Auftritt auf der Dorffiesta aus seinem kleinen Instrument wirklich alles herausholte

10.

Den kitschigen Sonnenuntergang von der Terrasse des Lieblingsfischlokals

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

6 x Einfach unbezahlbar:

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekomen sind > > >

6 x Natur:

Einfach mal raus und ein wenig Grün tanken > > >

6 x Unterschätzt:

Genau hinsehen, nicht dran vorbeigehen, einfach probieren > > >

6 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Gute Laune:

Das hebt die Stimmung! > > >

© mauritius images/Westend 61/David Herraez calda

Wo kann man im Urlaub schon mal in die Milchstraße schauen?

D

Das ist...

Teneriffa

Die großen Themen rund um die Insel des ewigen Frühlings. Lassen Sie sich inspirieren!

© Bildagentur Huber/R. Schmid

Aus Feuer Geboren

Den Vulkanen, die die Insel geformt haben, werden sie überall begegnen – ob in der Kunst von Óscar Dominguez, im Inselwein, in den Bodengemälden zu Fronleichnam. Oder einfach nur, weil sie von fast überall aus sehen können, wie der perfekt geformte Vulkankegel des Pico del Teide majestätisch über der Insel thront. Statten Sie ihm doch einen Besuch ab!

© Bildagentur Huber/Armelin Andrea

WIE lebt man jeden Tag mit einem Feuerberg? Die Tinerfeños haben sich mit ihrem König der Vulkane arrangiert, heute ist er sogar ein absoluter Touristenanlaufpunkt. Früher wäre das undenkbar gewesen, kein Guanche wäre dem Gipfel des Teide freiwillig nahegekommen: Die kanarischen Ureinwohner glaubten, dass dort der Gott Guayote sitze, der die Verfehlungen der Menschen mit Vulkanausbrüchen bestrafe. Deshalb nannten sie den Berg auch »Echeyde«, »Hölle«. Auch wenn diese Zeiten lange vorbei sind, das vulkanische Treiben auf dem kanarischen Archipel ist es nicht.

Bis in die jüngste Vergangenheit kam es zu (glimpflich verlaufenen) Vulkanausbrüchen und damit zu Szenen, wie wir sie eigentlich nur aus Filmen kennen: 2011 entstand, von leichten Erdbeben angekündigt, vor El Hierros Küste ein neuer Unterwasservulkan – dampfende Pyroklasten wurden in die Atmosphäre geschleudert, auf dem Meer bildete sich ein riesiger Schwefelfleck, an Land musste der Ort La Restinga zeitweilig evakuiert werden. Auf Teneriffa selbst liegen die letzten Eruptionen schon eine Weile zurück. 1909 brach etwa 10 km nordwestlich des Teide der Chinyero aus, 1798 der Chahorra an der Südwestseite des Pico Viejo. Auch der Teide ist noch nicht erloschen – beim Aufstieg können Sie beobachten, wie aus Erdlöchern, Ritzen und Rissen im Gestein Schwefeldampf entweicht.

Schwarzer Schnee

Der Vulkanismus hat das Landschaftsbild der Insel geformt wie nichts Zweites. Ganz deutlich wird das in den Cañadas, einem vorzeitlichen Riesenkrater am Fuß des Teide, der zusammen mit dem Vulkangipfel den Nationalpark bildet. Hier bekommen Sie wie in einem riesigen Freilichtmuseum die unterschiedlichsten vulkanischen Gesteinsarten in einer ausgebrannten Mondlandschaft präsentiert. Besonders auffällig sind der blauschwarze Basalt und der hellere Trachyt mit seiner rauen Oberfläche. Graugrünlich kommt der Phonolith daher, der auch Klingstein genannt wird, da er beim Anschlagen einen fast glockenhellen Klang erzeugt. Aus dem dunklen, glasig wirkenden Bruch des Obsidians stellten Teneriffas Ureinwohner Werkzeuge und Waffen her, wie sie im Naturgeschichtlichen Museum von Santa Cruz ausgestellt werden. Erstaunlich auch der Bimsstein: Er ist so porös, dass er sogar auf Wasser schwimmen kann. Vielleicht nimmt man ihn deshalb, um »stone-washed« Jeans herzstellen...

Und dann gibt es noch Lapilli. Diese grobkörnigen, erbsengroßen Auswurfprodukte, die beim Wandern über ein Lavafeld wie harscher Schnee unter den Schuhsohlen knirschen, sind rund um den Teide allgegenwärtig. Außerhalb des Nationalparks werden sie vielerorts abgebaut und im Trockenfeldbau verwendet: Lapilli sind hygroskopisch, sie können also nächtlichen Tau aufnehmen, diesen binden und an den Boden abgegeben. Wer seine Felder mit einer Lapillischicht abdeckt, kann also eine Menge Wasser sparen – ein wichtiges Thema auf den Kanarischen Inseln. Gärtner schätzen Lapilli noch aus einem anderen Grund: Auf damit abgedeckten Blumenrabatten hat Unkraut kaum eine Chance.

Besuch Bei Der Inselmajestät >>>

Wer Teneriffa besucht, sollte sich persönlich beim Teide vorstellen – das gehört hier schon fast zum guten Ton. Und die Aussicht vom höchsten Berg Spaniens ist unvergleichlich! Um einen Blick in die Kraterschüssel zu riskieren, brauchen Sie beim Teide eine Sondergenehmigung; wesentlich stressfreier und fast noch beeindruckender ist da der schüsselförmige Krater des Pico Viejo, zu dem Sie in einem guten Viertelstündchen spaziert sind. Eine faszinierend fremde Welt direkt vor Ihren Füßen!

© Dumont Bildarchiv/Sasse

Wäre der Himmel nicht blau, man könnte sich unterhalb des Teide wie auf dem Mond fühlen.

Wal! Da bläst er!

Und plötzlich sind sie da: Die ersten Rückenflossen tauchen auf, riesige Nebelfontänen sprühen in die Luft, ein Delfin springt übermütig ums Boot herum. Beim sanften Whale Watching können Sie Wale und Delfine in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten – ein Erlebnis der Extraklasse.

© iStock/bv213

»MOBY DICK« ist ein Filmklassiker, aber die wenigsten wissen, dass er nicht im Pazifik, sondern in kanarischen Gewässern gedreht wurde. Dafür ist die Region wie gemacht: Hier gibt es nicht nur Pottwale wie in Herman Melvilles Erzählung, sondern bis zu 26 verschiedene Walarten. Das ist mehr als ein Viertel der Arten, die auf der ganzen Welt vorkommen! Und sie fühlen sich hier offensichtlich pudelwohl; etwa 500 Grindwale haben vor den Kanareninseln sogar ihren permanenten Wohnsitz eröffnet. Der Grund: Das Wasser hat durch den kalten Kanarenstrom nicht nur die perfekte Wohlfühltemperatur für die bis zu 8 m langen Tiere. Es ist auch ein Tummelplatz für mannigfache Fischarten und bietet dadurch ausreichend Nahrung – immerhin verspeisen ausgewachsene Grindwale täglich zwischen 50 und 60 kg kleinere Fische. Grindwale gehören zur Familie der Delfine und damit sind sie vor Teneriffa und La Gomera in bester Gesellschaft. Große Tümmler gelten spätestens seit der Fernsehserie »Flipper« als der Delfin schlechthin und begleiten immer wieder auch die Fährschiffe, wo sie mit ihrer quirligen Art für Wasserbegegnungen der besten Art sorgen. Sie leben ganzjährig in diesen Gewässern, besonders viele andere Delfinarten versammeln sich im Herbst und Frühjahr vor Teneriffa herum, wenn ihre Wanderrouten die Kanaren kreuzen. Einfach großartig ist natürlich, wenn Sie den Atlantik als Walkindergarten erleben dürfen: Immer öfter sieht man Gruppen von Muttertieren mit ihren Jungen.

Kein Stress für die Wale!

Auch deshalb ist Teneriffa einer der ganz wenigen Orte auf der Welt, wo dem man ganzjährig Wale und Delfine beobachten kann; für Europa gelten die Gewässer vor der Kanareninsel als absoluter Hotspot. All das lockt jährlich aber mehr als eine halbe Million Ausflügler auf Walsafari vor Teneriffa. Für die Tiere kann das natürlich zu Stress ausarten, vor allem wenn sie von Booten mit Geld-zurück-Garantie bei Nichterspähen von Walen regelrecht gejagt werden.

Seit einigen Jahren gibt es auf den Kanaren deshalb ein Gesetz, das Standards (wie Mindestabstände und natürlich das Verbot des Hinterherjagens) bei der Walbeobachtung vorgibt und Reiseleiter zu Schulungen verpflichtet – ein guter Anfang, von dem auf lange Sicht alle profitieren. Das Gütesiegel »barco azul« zeichnet solcherart lizensierte Boote aus. Wenn Sie also sicher gehen wollen, halten Sie beim Ticketkauf einfach Ausschau nach der gelben Flagge mit zwei Walen vor blauem Hintergrund. Dann können Sie bedenkenlos auf Walsafari gehen, die erstaunlich eleganten Riesen in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten und mehr über ihre faszinierende Lebenswelt in der Tiefe erfahren.

Blas und Blubber

Und da gibt es eine Menge zu lernen. Wussten Sie, dass man die verbrauchte Atemluft der Tiere, die sie in bombastischen Nebelfontänen an der Wasseroberfläche abgeben, »Blas« nennt? Dass Grindwale mit ihren zwei Tonnen Gewicht normalerweise mit gemütlichen 6 km/h unterwegs sind, im Fall der Fälle aber auf das Siebenfache beschleunigen können? Dass die wärmende Fettschicht von Walen »Blubber« heißt? Oder dass Pottwale bis zu 3000 m tief tauchen können? Nein? Dann auf zum sanften Whale Watching!

Kollektiv Staunen

Ein so einheitlich begeistertes »Oh!« und »Ah!« in den verschiedensten Sprachen hört man sonst nur beim Silvesterfeuerwerk – aber die Wal- und Delfintouren vor der Südküste Teneriffas lassen alle kollektiv wieder zum staunenden Kind werden. Es ist aber auch ziemlich großartig, wenn ein Delfin auf der Bugwelle des Schiffes surft, sich die Rückenflosse eines Pottwals aus dem Atlantik erhebt oder junge Grindwale ihre Pirouetten drehen.

© Gumm, Monica

Mit einem Gütesiegel lizensierte Anbieter respektieren die Tiere.

Insel Des Ewigen Frühlings

300 Sonnentage im Jahr, im Sommer wie Winter milde Temperaturen, rund ums Jahr subtropische Pflanzen von Aloe bis Zylinderputzer und an die drei Meter hoch wuchernde Weihnachtssterne, die pünktlich zum Fest ihre tiefroten blätter zeigen – klingt zu gut, um wahr zu sein? Ist es aber! Kein Wunder dachten die Dichter der Antike, dass auf den Kanaren das Paradies auf Erden herrschte.

© iStock/horstgerlach

AUF Teneriffa kann sich jeder sein Lieblingswetter aussuchen. Sie wollen die warme Sonne auf der Haut spüren und vergessen, dass es so etwas wie Regen überhaupt gibt? Dann fahren Sie nach Playa de las Américas und Los Gigantes an der Süd- und Westküste, wo fast immer die Sonne scheint und wo Wolken sich kaum trauen, ihr Gesicht zu zeigen. Hier lassen die großen Badeorte All-inclusive-Träume wahr werden, hier können Sie den feinen Sand der künstlich angelegten Strände zwischen den Zehen spüren.

Sonne ist schön und gut, aber Sie lieben tiefgrüne Wälder und wollen beim Altstadtbummel Kultur tanken, ohne zu sehr ins Schwitzen zu kommen? Dann ist der Inselnorden wie für Sie gemacht, hier setzt atemberaubende wuchernde Natur einen Kontrapunkt zum wüstenhaft trockenen Süden. Und La Laguna wartet nicht nur mit einer bezaubernden kolonialen Altstadt auf, sondern auch mit einem Wetter, das ein wenig die tinerfeñische Interpretation von Großbritannien sein könnte: Die Welterbestadt liegt an 220 Tagen im Jahr unter einer dichten Passatschicht und ist berüchtigt für Wolken und Nieselregen.

Das Zauberwort heißt »mild«

Kalt und klamm wird es trotzdem nie, als vom Winter geplagter Mitteleuropäer kann man schon neidisch werden: Selbst im kühlsten Monat, dem Januar, herrschen auf Teneriffa angenehme Tagestemperaturen von um die 20 Grad und auch das Wasser an den Atlantikstränden wird nie kälter als 18 Grad. Nicht von ungefähr sind die Kanaren deshalb ein klassisches Winterziel und viele Urlauber feiern hier Weihnachten. Aber mittlerweile sind auch im Sommer die Unterkünfte gut belegt, schließlich heißt das Zauberwort »mild«: Im Unterschied zu den Ländern am Mittelmeer, wo im August viele Urlauber unter der Hitze stöhnen, wird es auf Teneriffa selten wärmer als 30 Grad. Irritationen kommen lediglich auf, wenn ein heißer Wind aus Afrika herüberweht. Dann steigen die Temperaturen über Nacht um etliche Grad an – und dann suchen selbst die in puncto Strandleben zurückhaltenden Canarios Abkühlung am Wasser. Doch dieser »Spuk« namens Calima ist spätestens nach drei oder vier Tagen wieder vorbei.

Zuständig für das kanarische Wetter ist eine von den Azoren kommende kühle Meeresströmung, der Kanarenstrom. Das ganze Jahr sorgt er für ein relativ ausgeglichenes Klima ohne große Temperatursprünge. Mit dem Kanarenstrom vermischt sich der Nordostpassat >>> und nimmt vom Meer feuchte Luft auf, die er an Teneriffa und die Nachbarinseln heranträgt. Dort zwingen die ihm zugewandten Nordflanken der Berge die Luftmassen zum Aufsteigen, auf Teneriffa besonders am Pico del Teide, im Anaga- und Teno-Gebirge. Spätestens gegen Mittag stauen sich die Luftmassen zu einer dichten Wolkenschicht, die an der Nordabdachung des Teide bis auf etwa 1600 m hinaufreicht. »Mar de nubes«, Wolkenmeer, nennen die Canarios das Phänomen. Spektakuläre Momente erleben Sie an der Nordauffahrt ins Gebirge, wenn nach unzähligen Kurven irgendwann die Wolkendecke aufreißt und der Blick, über den Wolken stehend, bis zur Nachbarinsel La Palma reicht – ihre zwei Bergzüge ragen meist wie Kamelhöcker aus der Passatschicht hinaus.

Wolkenwasserfall

Dieses Naturphänomen können Sie im Anaga-Gebirge fast täglich beobachten: Langsam wälzt sich eine geschlossene Wolkenbank wie überschäumende Milch über den Gebirgskamm, fast im Zeitlupentempo kriecht diese dann ein Stück den Südhang hinab, um sich dort unvermittelt in Nullkommanichts aufzulösen.

© Wrba, Ernst

Über den Wolken geht der Blick nach La Palma.

Was Rang und Namen Hat

Architekten von Weltrang haben Santa Cruz einen zweiten Frühling verschafft und Gebäude und Plätze gebaut, die man am liebsten rahmen und nach Hause mitnehmen möchte wie das hier abgebildete TEA. Und es gibt einen tollen Ort, um das zu genießen.

© Gumm, Monica

SIEHT ganz so aus, als hätten die Stadtplaner Teneriffas aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Statt des kopflosen Baubooms der 1960er-Jahre mit seinen Bettenburgen und Geschwindigkeitsrekorden steht jetzt eine nachhaltigere Planung im Vordergrund: Überall gehen ambitionierte Projekte und Kunst im öffentlichen Raum Hand in Hand, sei es am neuen Kreuzfahrtterminal, dem Palmetum oder dem »Walk of Fame« an der Uferpromenade. Innerhalb von nur zwanzig Jahren hat die Hauptstadt das Image einer antiquierten Provinzstadt abgestreift und sich zur modernen Metropole gemausert.

Tradition neu interpretiert

Das renommierte Architekturbüro Herzog & de Meuron gestaltet das Santa Cruz von morgen maßgeblich mit – und ist dafür bekannt, bei seinen Projekten vorhandenes Potenzial auszuschöpfen und das kulturelle Erbe der Bauländer zu wahren. Das haben sie bei der Elbphilharmonie in Hamburg getan und beim »Vogelnest«, dem Olympiastadion in Peking. Und das haben sie auch hier gemacht, u. a. gemeinsam mit ihrem kanarischen Kollegen Virgilio Gutiérrez beim Bau des Tenerife Espacio de las Artes (TEA).

Auf den ersten Blick sieht der Kunsttempel gar nicht so kanarisch aus: kubische Form, klare Linien, eine scheinbar geschlossene Betonfassade, deren Strenge durch Hunderte kleiner, unregelmäßig angeordneter Fenster aufgebrochen wird. Auf den zweiten Blick merkt man, dass das Herzstück der Anlage ein Innenhof ist, wie bei den kanarischen Herrenhäusern. Und dass das Gebäude relativ flach ist. Das ist nicht nur signifikant für kanarische Architektur, die selten in die Höhe strebt. Es erlaubte auch, das TEA an den Rand des Barranco zu schmiegen und den Blick auf die gegenüberliegenden Kirchtürme freizulassen (Abb >>>).

Glänzende Schuppen, grüne Palmen und kreisrunde Seen

Alt und neu stehen in Santa Cruz oft harmonisch nebeneinander. Denn auch wer sich auf seine Tradition und kulturelle Identität besinnt, kann ruhig an die Zukunft denken. Das sieht man auch an der Plaza de España, ebenfalls von Herzog & de Meuron: Das Franco-Denkmal für die Gefallenen steht zwar noch immer dort. Aber ihm wurde seine Schärfe genommen, indem der Fokus nun auf dem kreisrund gestalteten See liegt, an dem Einheimische wie Besucher die lauen Sommernächte genießen können. Auch Santiago Calatrava hat einen im Kern ähnlichen Weg eingeschlagen mit dem Auditorio. Es ist wohl kein Zufall, dass das Gebäude dank seiner schwerelos scheinenden Überdachung mit einer Welle, einem Segel und einem Dampfer verglichen wurde – nautische Motive für eine Insel im Atlantik. Und dann schimmert die Oberfläche auch noch, als bestünde sie aus unzähligen kleinen Schuppen.

Es wird aber auch kreativ nachgenutzt und umgebaut. Bestes Beispiel: Der Palmengarten, der mit modernster Entlüftungstechnik auf dem Hügel einer ehemaligen Müllkippe entstand, heute eine Oase in der Großstadt. Hier zeigt sich das neue Santa Cruz und damit auch das neue Teneriffa: umweltbewusst, nachhaltig, kreativ und wahnsinnig schön. Da ist man gespannt, was sich die Tinerfeños in den nächsten Jahren noch alles einfallen lassen.

Auf Einen Kaffee Mit Calatrava

Allein schon die Kaffeeterrasse über dem Atlantik ist ein Traum und genau der richtige Ort, um sich im Auditorio diese Frage zu stellen: Ist es ein aufgeblähtes Segel oder eher eine Welle, die sich gerade bricht? So oder so: Die Statik der Dachkonstruktion über der Konzertmuschel ist verblüffend. Auf einer Führung erfahren Sie mehr über Santiago Calatravas Architektur.

© Ludovic Maisant/hemis.fr/laif

Schritt Für Schritt

Machen Sie es wie Alexander von Humboldt, der Teneriffa-Wanderer par excellence: Erkunden Sie die unzähligen Facetten der Insellandschaft zu Fuß. Es gibt keinen besseren Weg, die Insel kennenzulernen.

© mauritius images/Westend61 / Walter G. Allgöwer

EINE Woche war er hier und zu sagen, er hätte die Zeit genutzt, ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Auf dem Weg zu seiner berühmt gewordenen Südamerika-Expedition machte der Naturforscher und Geograf Alexander von Humboldt (1769–1859) auf Teneriffa Station und teilte dabei nicht nur die Vegetationszonen der Insel so ein, dass man sich noch heute daran orientiert. Er stieg auch einfach mal schnell auf den 3 718 m hohen Pico del Teide – als einer der ersten, im Juni 1799.

Heute sind die Wegenetze viel besser ausgebaut und Sie werden schwerlich irgendwo der oder die Erste sein. Teneriffas Zauber als Wanderziel tut das aber keinen Abbruch. Immerhin haben Sie es hier mit einem viel gerühmten Kontinent im Kleinen zu tun! Eine vergleichbare landschaftliche und botanische Vielfalt hat keine andere Kanareninsel: angefangen von den trockenen Küstenzonen, in der vor allem anspruchslose Wolfsmilchgewächse zu Hause sind, über thermophile Busch- und immergrüne Lorbeerwälder bis hinauf zu den lichten Kiefernwäldern über den Passatwolken und schließlich der subalpinen Gebirgsflora rund um den Teide.

Märchenwälder und Mondlandschaften

Das allein erklärt aber noch nicht ganz, warum die Insel für so viele Wanderer ganz oben auf der Wunschliste der Wanderziele in Europa steht. Denn zusätzlich spielt auch das Klima eine entscheidende Rolle: Teneriffa hat für Wanderer ganzjährig Saison. Und bietet wirklich für jeden Geschmack etwas: spektakuläre Steilküsten, tief eingekerbte Schluchten wie jene in Masca, vom Vulkanismus geprägte bizarre Mondlandschaften genauso wie tiefgrüne Märchenwälder und liebliches Kulturland. Bergwanderer haben die Wahl zwischen drei großen Gebirgsstöcken – und jeder für sich allein würde genug Routen bereithalten, um damit spielend ein oder zwei Wanderwochen zu füllen. Insgesamt können Sie auf Teneriffa an die 100 verschiedenen Tagestouren unternehmen, von bequemen Halbtagestouren bis hin zu ganztägigen anspruchsvollen Gipfelzielen. Das Anaga-Gebirge im Nordosten reicht bis auf 1 000 m hinauf und auch wenn es oft in eine dicke Wolkenschicht gepackt ist, macht die einzigartige Vegetation das wieder wett. Die Küstenpfade in den tieferen Lagen gehören zum Schönsten, was die Kanaren zu bieten haben. Sehr ursprünglich mit stillen Pfaden und eingestreuten Bergdörfern präsentiert sich auch das Teno-Massiv, dessen schroffe Felswände ebenfalls um die 1 000 m erreichen. Wer ganz hoch hinaus will, tut es Humboldt gleich und wagt den ambitionierten Aufstieg auf den Teide. Neu sind die fünf Wanderrouten »Volcanes de Vida« (Vulkane des Lebens), die den vulkanischen Ursprung der Insel erkunden und Ihnen Land und Leute auf eine etwas andere Weise nahebringen.

Therapeutische Wirkung

Wofür auch immer Sie sich entscheiden, Humboldt selbst würde der Sache wohl eine fast schon therapeutische Wirkung zuschreiben. Schließlich notierte er nach seinem Besuch: »Kein Ort der Welt scheint mir geeigneter, die Schwermut zu bannen und einem schmerzlich ergriffenen Gemüte den Frieden wiederzugeben als Teneriffa und Madeira ...«

Im frühtau ...

Wie gemalt verteilen sich die kleinen Häuschen in der fast schon unwirklich schönen Landschaft: Masca ist ein absolutes Bilderbuchdorf und entsprechend hoch im Kurs. Wenn Sie dem Trubel ein Schnippchen schlagen möchten, kommen Sie ganz früh und steigen von dem zauberhaften Bergdorf in die imposante Schlucht von Masca ab – schon nach wenigen Minuten ist der Lärm der Welt vergessen.

© Dumont Bildarchiv/Sasse

Hier geriet Humboldt ins Schwärmen: »Ein so mannigfaches, so anziehendes, durch die Verteilung von Grün und Felsmassen so harmonisches Gemälde« tat sich am heutigen Mirador Humboldt vor ihm auf.

T

Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie die beste Seiten von Teneriffa kennen.

© Bildagentur Huber/R. Schmid

Urlaub Auf Teneriffa

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Der richtige Urlaubsort

Sie wollen durch grüne Lorbeerwälder wandern? Oder lieber am Strand in der Sonne fläzen? Sport treiben oder durch denkmalgeschütze Altstädte schlendern? Egal wie Ihre Antwort lautet, Teneriffa ist immer die richtige Urlaubsinsel – weil sie so unglaublich vielseitig ist. Wichtig ist daher vor allem, den für Ihre Ansprüche richtigen Urlaubsort zu finden.

Der Teide, an dem sich die aus Nordost heranziehenden Passatwolken stauen, teilt die Insel in eine grüne Nord- und eine trockene, sonnige Südhälfte. Beeindruckende Landschaften und traumhafte Wanderziele, dafür steht Teneriffas Norden. Wichtigstes touristisches Zentrum ist hier Puerto de la Cruz mit der Playa Jardín und einem attraktiven Meerwasserschwimmbad. Charme haben außerdem einige kleine Hotels in den noch sehr ursprünglichen Orten La Orotava und Garachico.

Deutlich mehr Sonnenstunden als der Norden haben die Touristenzentren im Süden zu verzeichnen. Spürbar wird das vor allem im Winter. Dann kann es durchaus vorkommen, dass sich eine ganze Woche lang die Sonne in Puerto de la Cruz nicht blicken lässt, während die Urlauber in Playa de las Américas herrliche Strandtage verbringen. Für einen reinen Badeurlaub stehen die Touristenzentren des Südens: Überall ist das Sportangebot riesig, für Unterhaltung ist rund um die Uhr gesorgt. Etwas abseits im Südwesten liegt Puerto de Santiago – wer hier urlaubt, sollte den Mietwagen gleich mitbuchen und sich der Tatsache bewusst sein, dass die zur Verfügung stehenden Strandflächen klein sind. Also besser gleich ein Domizil in Los Cristianos, Playa de las Américas oder Costa Adeje buchen. Alle drei Orte verbindet eine kilometerlange Strandpromenade. Am meisten los ist sicher in Playa de las Américas, ruhig und edel präsentiert sich Costa Adeje, und Los Cristianos hat mit seinem Fischer- und Fährhafen wenigstens noch ein bisschen Ursprünglichkeit zu bieten. Kommt man hauptsächlich wegen des Surfens nach Teneriffa, muss der Ferienort El Médano heißen. Der hier beständig wehende Wind lockt eine Jahr für Jahr wachsende Fangemeinde an.

Fortbewegung auf der Insel

Das öffentliche Verkehrsnetz ist auf Teneriffa gut ausgebaut. Wer nur gelegentlich Ausflüge unternimmt, kann das gut mit den öffentlichen Bussen organisieren. Problematischer ist die Anfahrt zu abgelegenen Zielen im Inselinnern. Wer hier viel unterwegs sein möchte, mietet sich am besten einen Wagen; das ist auf der Insel eine recht preiswerte Angellegenheit.

Einmal Rundum

Start und Ziel: Playa de las Américas | Dauer: 1 Tag | Länge: 220 km

Tour 1

Teneriffa an einem Tag: Für einen ersten Überblick über die beschaulichen Landstädtchen und die vielseitigen Naturschönheiten ist die Fahrt über die Ringstraße super. Und wenn Sie erst einmal wissen, welche Ecken Ihnen gefallen, planen Sie viel gezielter!

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Man verlässt Playa de las Américas in nordwestlicher Richtung. Über die vierspurig ausgebaute TF-1 ist das hübsche Städtchen Adeje schnell erreicht. Da es so nahe liegt, spart man sich die Besichtigung jedoch besser für einen anderen Zeitpunkt auf. Hinter Adeje müssen Sie sich entscheiden, wie es weitergeht: Schönere Ausblicke als die Küstenstraße gewährt die etwas weiter landeinwärts verlaufende TF-82. Über sie gelangt man nach Guía de Isora, das mit keinerlei bedeutenden Sehenswürdigkeiten aufwarten kann. Weiter geht es über Chío und dann auf einer Nebenstrecke nach Arguayo. Hier ist der erste Stopp der Tour: Im Centro Alfarero können Sie zuschauen, wie Keramik nach Art der Guanchen hergestellt wird. Bald hinter Arguayo tauchen die ersten Häuser von Santiago del Teide auf. 

Abstecher nach Masca

Nur wer sehr frühzeitig aufgebrochen ist, wird sich den Abstecher nach Masca leisten können; ansonsten sollten Sie sich diesen Streckenabschnitt für eine andere Gelegenheit aufsparen. Von Santiago del Teide aus sind es 4 km bis Masca. Die Straße ist extrem schmal, sobald ein Bus entgegenkommt, muss man mitunter ein Stück zurücksetzen, um die Durchfahrt zu ermöglichen. Von Masca aus geht es in unzähligen Kurven durch das Teno-Gebirge, zwischendurch eröffnen sich prächtige Ausblicke. Buenavista del Norte ist nach 13 km erreicht. Von hier gelangen Sie über Los Silos nach Garachico und können dort die Tour wie nachfolgend beschrieben fortsetzen.

Auf dem höchsten Punkt

Einige Kilometer hinter Santiago del Teide ist der höchste Punkt dieser Fahrt erreicht, Sie passieren den Pass von Erjos (1 117m ü. d. M.), der häufig eine Art Wetterscheide markiert. Das zeigt sich am Vegetationsbild, es wird nun deutlich grüner. Die Straße schlängelt sich durch eine einsame Gebirgslandschaft. Bei der Ortschaft El Tanque zweigen Sie links von der Hauptstraße ab und fahren eine sehr kurvenreiche Strecke hinab nach Garachico. Einen Rundgang durch das hübsche Städtchen, das maßgeblich durch einen Vulkanausbruch geformt wurde, dürfen Sie sich nicht entgehen lassen – fürs leibliche Wohl ist durch viele Restaurants auch gut gesorgt.

Zum Drachenbaum

Nächstes Ziel ist das nur 6 km entfernte Icod de los Vinos. Zum Programm fast jeder Inselrundfahrt gehört hier die Besichtigung des ältesten und schönsten Drachenbaums der Insel. Relativ zügig kommen Sie nun auf der parallel zur Küste verlaufenden Hauptstraße vorwärts, bald geht sie in eine vierspurig ausgebaute Schnellstraße über. Wer Puerto de la Cruz nicht bei anderer Gelegenheit ausführlich besichtigen möchte, sollte zumindest einen Bummel entlang der Promenade einplanen und kurz in einem der Cafés verweilen. Die Nordautobahn verbindet Puerto de la Cruz mit La Laguna und Santa Cruz. Weinliebhaber werden unterwegs einen Halt in El Sauzal vornehmen, hier kann man in der Casa del Vino die besten Weine der Insel probieren und kaufen (mit Restaurant). La Laguna und Santa Cruz bieten so viele Sehenswürdigkeiten, dass man die beiden Städte im Inselnorden am besten zu anderer Gelegenheit ausgieber besichtigt. Wenn das nicht geht, sollten Sie sich zumindest einen kurzen Rundgang durch die von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärte Altstadt von La Laguna nicht nehmen lassen. Kurz hinter La Laguna wechselt man auf die Südautobahn und folgt ihr bis Candelaria mit seiner weithin sichtbaren Wallfahrtskirche. Auch für die weitere Fahrtstrecke wählen Sie am besten die Autobahn, denn die parallel verlaufende Landstraße ist sehr kurvenreich und bietet kaum neue Eindrücke.

Ausklingen lassen können Sie den Tag hervorragend in  Los Abrigos. Von den Fischrestaurants im Ort bietet sich ein schöner Blick aufs Meer. Zurück auf der Autobahn sind danach die Touristenzentren des Südens schnell wieder erreicht.

Im Bann Des Teide

Start und Ziel: Playa de las Américas | Dauer: 1 Tag | Länge: 180 km

Tour 2

Machen Sie es wie Humboldt und entdecken Sie die botanische Vielfalt: Dieser Ausflug bringt Sie von der Küste durch alle Vegetationszonen bis fast auf den Gipfel des Teide hinauf. Eine kleine Wanderung durch die spektakuläre Mondlandschaft des Nationalparks lohnt sich auf jeden Fall.

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Von Playa de las Américas gelangen Sie am schnellsten über die gut ausgebaute Straße über Chayofa, Arona und Vilaflor hinauf in die Caldera de las Cañadas. Spätestens in Vilaflor bietet sich der erste Stopp an: Vom Mirador de San Roque am nördlichen Ortsausgang haben Sie einen tollen Blick auf Teneriffas höchstgelegenen Ort. Durch duftenden Kiefernwald windet sich die Straße weiter bergauf. Bald passieren Sie die Zona Recreativa Las Lajas. Am Wochenende treffen sich viele Einheimische hier an den Grillplätzen. Nach vielen weiteren Kurven ist in 2 046 m Höhe an der Boca de Tauce das Tor zur Caldera de las Cañadas erreicht.

Man biegt hier rechts ab, und sofort nimmt die Mondlandschaft des Parque Nacional del Teide gefangen. Vereinzelt wächst Buschwerk, in erster Linie bilden anspruchslose Bodendecker die Vegetation. Fast schnurgerade zieht sich die Straße durch die weite Ebene (Llano de Ucanca). Etwa 7 km hinter der Boca de Tauce zweigt links die Zufahrt zu den Los Roques ab, der wohl markantesten Felsformation im Nationalpark. Ein gut angelegter Rundweg bei Los Roques vermittelt einen schönen Eindruck von der grandiosen Landschaft. In der Cafeteria im nahen Parador können Sie eine Imbiss- oder Kaffeepause einlegen. Nach weiteren 4 km ist die Zufahrt zur auf den  Pico del Teide führenden Seilbahn nach links beschildert. Die Seilbahn verkehrt nur bei günstigen Witterungsbedingungen, Sie sollten lange Wartezeiten einkalkulieren. Auch bei der Weiterfahrt überrascht immer wieder das in den unterschiedlichsten Farbtönen schimmernde Gestein. Bei der Montaña Blanca beginnt ein möglicher Aufstieg zum Teide. Ein weiterer Stopp lohnt beim Centro de Visitantes nahe El Portillo. Der zugehörige kleine botanische Garten gibt einen Überblick über die Pflanzenwelt im Nationalpark. Bei El Portillo verlassen Sie das Nationalparkgebiet und biegen rechts auf die TF-24 Richtung La Laguna und Santa Cruz ab.

Die Höhenrückenstraße Carretera Dorsal verläuft auf dem Kamm des Gebirgszuges, der die nördliche und südliche Inselhälfte voneinander trennt, durch den Bosque de la Esperanza. Der Wald liegt in der Passatnebelzone der Insel, die den dichten Baumbestand erst ermöglicht. Bald sehen Sie rechts der Straße die Observatorien (Observatorio de Izaña, Observatorio del Teide) auf dem Berg Izaña. Im weiteren Verlauf haben Sie – vorausgesetzt, die Passatwolken verhindern nicht jegliche Sicht – schöne Ausblicke nach beiden Seiten des Gebirgskammes. Etwa 18 km hinter El Portillo zweigt von der TF-24 rechts die Straße nach Arafo ab. Nach ca. 18 kurvenreichen Kilometern erreichen Sie die von Obstgärten und Weinbergen umgebene Ortschaft. Nur 4 km südöstlich liegt Güímar, das wegen der hier entdeckten Pyramiden in die Schlagzeilen geriet. Das Gelände ist als Parque Etnográfico Pirámides zugänglich. Wer der ständigen Kurven und Kehren noch nicht müde ist, wählt für die Weiterfahrt die kurvenreiche TF-28; erheblich schneller kommt man auf der parallel verlaufenden Autobahn vorwärts. Rechts der TF-28 erheben sich kahle Bergrücken, links schimmert tief unten das blaue Meer. Obwohl es hier kaum regnet, wird überall auf kleinen Feldern Landwirtschaft betrieben.

Das schlichte Städtchen Fasnia erfordert keinen längeren Halt, wohl aber Arico, das aus mehreren Teilgemeinden besteht. Sehenswert ist vor allem der Ortsteil Arico Nuevo mit noch typisch kanarischen Häuschen. Die Rückfahrt von Arico nach Los Cristianos und Playa de las Américas erfolgt über die Autobahn.

© Fan & Mross/Friedel

Sportliche Naturen sind natürlich mit dem Mountainbike unterwegs

Highlights Im Norden

Start und Ziel: Puerto de la Cruz | Dauer: mind. 6 Stunden

Länge: 120 km

Tour 3

Der höchste Berg Spaniens, die traumhafte Weltkulturerbestadt La Laguna und die ursprünglichen Kanaren in La Orotava – der Inselnorden hat einige Höhepunkte zu bieten und diese Tour führt Sie an den wichtigsten vorbei!

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Für Urlauber im Inselnorden ist diese Tour das Pendant zu Tour 2. Wenn Sie im Süden wohnen, können Sie die Auffahrt über Vilaflor in den Nationalpark nehmen. Eigentlich startet die Tour aber in Puerto de la Cruz, von dort geht es zunächst auf einer der Verbindungsstraßen ins südlich gelegene La Orotava mit einem der hübschesten Ortsbilder der Insel. Hier beginnt die in die Caldera de las Cañadas hinaufführende Straße TF-21. Anfangs säumen noch üppige Bananenplantagen die Straße durch das Valle de la Orotava, aber schon bald sind es Felder mit Wein, Gemüse und Obst. Bei Aguamansa in 1 000 m Höhe ändert sich die Vegetation erneut: Dichte Lorbeer- und Kiefernwälder sowie Baumheide prägen die Landschaft.

Etwa 1 km hinter dem Wanderparkplatz bei Aguamansa führt links eine Abzweigung zur Caldera, einem kleinen Nebenkrater. Sie können ihn in einem kurzen Spaziergang (etwa 10 Min.) umrunden oder von hier zu den knapp 1,5 km entfernten Los Órganos (»Die Orgelpfeifen«) gehen. Diese seltsam anmutenden Felssäulen haben sich aus dem Lavagestein herausgebildet. Weiter aufwärts gelangen Sie zum Mirador Marguerite, ebenfalls ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen. Die Straße verläuft vorbei an der Montaña Roja (1 800 m ü. d. M.) und trifft bei El Portillo (2 020 m ü.d.M.), dem Eingang in die Caldera de las Cañadas, auf die von La Laguna heraufführende Straße. Sie bleiben auf der TF-21 und passieren kurz hinter El Portillo das Besucherzentrum des Parque Nacional del Teide. Ab hier entwickelt die Mondlandschaft der Caldera de las Cañadas ihren Bann. Die Straße steigt nur noch geringfügig an. Vorbei an der Montaña Blanca dringt man immer weiter in die beinahe surreal anmutende Landschaft ein. Bei gutem Wetter ist die Auffahrt zum Pico del Teide per Seilbahn sicher nicht nur der Höhepunkt dieser Rundfahrt, sondern eines der großartigsten Erlebnisse des gesamten Teneriffa-Urlaubs. Die Rückfahrt vom Fuße des Teide erfolgt bis El Portillo auf derselben Strecke. Dort biegt man allerdings auf die Höhenrückenstraße Carretera Dorsal ab, die durch den Bosque de la Esperanza führt. Sie vermittelt völlig andere Landschaftseindrücke als die Auffahrt durch das Valle de la Orotava. Etwa 6 km hinter El Portillo passieren Sie die Zufahrt zu den Observatorien auf dem Berg Izaña. Die TF-24 passiert in ihrem weiteren Verlauf zahlreiche Aussichtspunkte: Zu den schönsten gehören der Mirador de Ortuño in 1 804 m Höhe sowie der Mirador Pico de las Flores mit prächtigem Blick auf die Hochebene von La Laguna und das Anaga-Gebirge. Kurz hinter dem letztgenannten Mirador zweigt rechts der Weg zur Gedenkstätte Las Raíces ab, wo General Franco die Garnison der Insel Teneriffa zur Vorbereitung des Militärputsches auf dem spanischen Festland versammelte. Danach tauchen die Häuser von La Esperanza auf. Sie lassen den Wald nun hinter sich und durchfahren ein intensiv landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Rund 6 km nördlich von La Esperanza beginnt das Stadtgebiet von La Laguna mit seiner einmaligen Altstadt. Die Weiterfahrt erfolgt auf der Nordautobahn bis El Sauzal. Mehrere schöne Parkanlagen und die Casa del Vino La Baranda, in der ein Museum, ein Restaurant und eine Vinothek zusammengefasst sind, machen den Besuch zum Erlebnis. Über die Autobahn ist danach Puerto de la Cruz schnell wieder erreicht.

Entdeckungen Im Anaga-Gebirge

Start und Ziel: La Laguna | Dauer: mind. 5 Stunden | Länge: 80 km

Tour 4

Wildromantischer geht es kaum: Teneriffas grüne Lunge im Nordosten überrascht mit subtropischen Bergwäldern und bizarren Küstenlandschaften. Der perfekten Abschluss der Rundfahrt ist eine Badepause in San Andrés – und vielleicht sogar noch ein kurzer Bummel durch Santa Cruz.

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Ausgangsort für die Tour ist das sowohl vom Inselnorden als auch Inselsüden über die Autobahnen schnell erreichbare La Laguna. Von hier geht es durch den Bosque de las Mercedes aufwärts zum Kamm des Anaga-Gebirges (die Rundfahrt durch das Gebirge ist bei den Reisezielen von A bis Z unter Las Montañas de Anaga ausführlich beschrieben). Lohnende Abstecher führen in das Bergdorf Chinamada, dessen Einwohner teilweise noch in Höhlen leben, und nach Almáciga an der Nordküste. Für eine Mittagspause bieten sich die Fischrestaurants von Roque de las Bodegas bei Almáciga an. Von dort fahren Sie zurück nach El Bailadero und folgen dann der in südlicher Richtung nach San Andrés führenden Straße. Für eine Badepause eignet sich die nahe Playa de las Teresitas. Die Palmen an dem künstlich aufgeschütteten hellen Sandstrand sind mittlerweile hoch genug, um Schatten zu spenden. Danach noch Lust auf ein bisschen städtisches Treiben? Die Inselhauptstadt Santa Cruz ist nur 10 km entfernt. Ein schöner Ort, um den Tag Revue passieren zu lassen, ist das Café del Príncipe auf der gleichnamigen Plaza. Danach erreichen Sie schnell wieder den Ausgangspunkt der Rundtour, die Universitätsstadt La Laguna.

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