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Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte
(*) kostenpflichtige Telefonnummer

Preiskategorien Hotels

€ € € über 120 Euro
€ € 80—120 Euro
bis 80 Euro

Die Preise gelten pro Nacht für zwei Personen im Doppelzimmer mit Frühstück in der Zwischensaison

Preiskategorien Restaurants

€ € € über 35 Euro
€ € 25–35 Euro
bis 25 Euro

Die Preise gelten für ein Menü mit Vorspeise, Hauptgericht sowie einem Getränk

Inhalt

Die Touren-App

zeigt, wo’s langgeht, mit Tourenverlauf und Offline-Karte

© mauritius images: P. Lehner

Events & News

clever und schnell auf dem Smartphone – tagesaktuell. Events, News und neueste Insider-Tipps

Holen sie mehr aus ihrem Marco Polo Raus!

http://go.marcopolo.de/gar

© mauritius images: M. Zirn

Die wichtigsten Marco Polo Highlights!

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© DuMont Bildarchiv: Bernhart

Funivia Malcesine–Monte Baldo »

Der Blick aus den Kabinen der Panoramaseilbahn und vom 2000 m hohen Gipfel ist umwerfend zur Karte (siehe auch >>)

Madonna Della Corona »

Die Wallfahrtskirche an der Ostflanke des Monte Baldo krallt sich in schwindelerregender Höhe an eine senkrecht abfallende Felswand zur Karte

Arena di Verona »

Auch wer sonst nichts mit der Oper am Hut hat: Das Freiluftspektakel in Veronas römischer Arena sollten Sie sich unbedingt einmal ansehen: tolles Ambiente und italienische Lebensfreude pur! zur Karte

Punta San Vigilio »

Eines der edelsten Eckchen des ganzen Sees liegt bei Garda zur Karte (siehe auch >>)

Strada Della Forra »

Atemraubende Panoramastraße von Pieve hinunter an den See zur Karte (siehe auch >>)

Museo Delle Scienze Muse in Trento »

Auf sieben Etagen erleben die Besucher alpine Natur, Entstehung der Dolomiten, Gletscher, ein tropisches Gewächshaus und vieles mehr

Grotte di Catullo In Sirmione »

In den römischen Ausgrabungen lässt es sich herrlich spazieren gehen zur Karte (siehe auch >>)

Piazza Giacomo Matteotti in Bardolino »

Abends flanieren Urlauber und Einheimische auf dem bis zum See hinunterreichenden Platz zur Karte (siehe auch >>)

Rocca Scaligera in Sirmione »

Vom zinnenbewehrten Turm der Wasserburg schauen Sie über die Dächer der Altstadt zur Karte (siehe auch >>)

Castello di Arco »

Wie ein Adlerhorst sitzt die Burg auf dem 300 m hohen Burgfelsen zur Karte

Sant’Andrea Apostolo in Maderno »

Ein unscheinbares Kleinod: Madernos schöne romanische Kirche zur Karte (siehe auch >>)

Vittoriale Degli Italiani in Gardone »

Park, Mausoleum und Wohnhaus des Dichters D’Annunzio: ein skurriles Kuriositätenkabinett (Foto) zur Karte (siehe auch >>)

„Schauderterrassen“ in Pieve »

Für den Cappuccino auf diesen Caféterrassen sollten Sie schwindelfrei sein (Foto) zur Karte (siehe auch >>)

Uferpromenade in Salò »

Die Ruhe genießen auf der längsten autofreien Uferpromenade am See zur Karte (siehe auch >>)

Giardino Botanico André Heller in Gardone »

In dem außergewöhnlichen Park verstecken sich wunderbare Kunstwerke namhafter Künstler zur Karte (siehe auch >>)

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© Laif: Bungert

Die besten Marco Polo Insider-Tipps

Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten

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© Laif: H. D. Zinn

Insider-Tipp Frische Felchen vom Fischer »

Da stehen die Einheimischen gern mal Schlange: Alberto Rania gehört zu den rund 50 Berufsfischern am See und holt Sardinen und Felchen aus dem lago. Fangfrisch oder in Salz und Öl eingelegt verkauft er sie dreimal die Woche auf der Piazza in Riva

Insider-Tipp Biergarten alla gardesana »

Statt unter Kastanien genießen Einheimische wie Urlauber in der Speckstube in Malcesine unter Schatten spendenden Olivenbäumen Schweinshaxen, Ripperl und ein kühles Bier. Kinder toben auf der großen Wiese mit Spielplatz, während die Eltern in Ruhe essen

Insider-Tipp Gaumenkitzler »

Wer auf den Geschmack der Trentiner Küche gekommen ist, nimmt im ehemaligen Adelssitz Palazzo Roccabruna im Zentrum von Trento an einer Verkostung teil

Insider-Tipp Aperitif in der Ölmühle »

Jeden Dienstagabend organisiert die Ölmühle der Azienda Agricola Manestrini bei Manerba eine Besichtigung mit Degustation von Olivenöl, Wein und typischen Produkten

Insider-Tipp Historische und kulinarische Höhenflüge »

Im Gemäuer der Azienda Agricola Pratello isst und schläft es sich fast wie im Mittelalter – aber mit modernem Komfort. Das Weingut ist auf Bioweine spezialisiert

Insider-Tipp Karibikfeeling »

Der Giamaica Beach bei Sirmione macht seinem Namen alle Ehre: heiße Quellen und türkisblaues Wasser

Insider-Tipp Soooo romantisch »

Romantisch und biologisch: Bei Vollmond macht die Weinverkostung in der Villa Calicantus auf den Hügeln von Bardolino noch mehr Freude

Insider-Tipp Köstliche Bauernküche »

Mal Lust auf was Besonderes? Dann scheuen Sie nicht den Weg hoch hinauf nach San Zeno. In der Taverna Kus werden einfache Zutaten zu köstlichen Gerichten verwandelt

Insider-Tipp Wo die Zeit stillsteht »

Das fast verlassene mittelalterliche Dorf Campo am Nordostufer erreichen Sie nur zu Fuß

Insider-Tipp Heiraten auf der Burg »

Das perfekte Ambiente für eine außergewöhnliche Hochzeit: Auf dem Scaligerkastell von Torri del Benaco geben sich Brautpaare im Zitronengewächshaus oder im Turm das Jawort (Foto)

Insider-Tipp Auf dem historischen Zweimaster über den See »

Urlauber mit Sinn für Segelromantik gleiten auf der San Nicolò, einem historischen Fischerboot aus der Mitte des 19. Jhs., von Bardolino oder Garda aus über die Wellen

Insider-Tipp Alltagsflucht »

Sie wollen mal richtig abschalten? Dann rauf aufs Boot und rüber zur Isola del Garda in den herrlichen Park der pompösen Villa

Insider-Tipp Chillen mit Seeblick »

Im Torre San Marco in Gardone wird unter alten Bäumen, auf bunten Lichtwürfeln und weißen Loungesesseln gechillt

Insider-Tipp Blick in den Himmel »

Nirgendwo im weiten Umkreis ist die Luft so sauber und frei von Lichtsmog: Deshalb hat man auf der Cima Rest im Hinterland von Gargnano die Sternwarte Osservatorio Astronomico di Cima Rest eingerichtet

Insider-Tipp Für Tatendurstige und Bewegungshungrige »

Unternehmungslustige melden sich bei der Bergschule Mmove in Arco zu geführten Klettertouren an, zum Canyoning und einigem mehr

Insider

© Look: A. Strauß

Best of ...
Tolle Orte zum Nulltarif

Neues entdecken und den Geldbeutel schonen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Kurioses und Kultur »

Ist er der kürzeste Fluss der Welt? Der Aril entspringt in Cassone bei Malcesine und mündet nach schlappen 175 m in den See. Dort im Hafen liegt das kleine, sehr liebevoll gestaltete Fischerei-Museo del Lago. Eintritt frei!

Die Karte mit dem Sparfaktor »

Mit der kostenlosen Garda Promotions Card gibts viele Attraktionen wie Vergnügungsparks, Museen und Fähren günstiger. Die Karte bekommen Sie rund um den See in Informationsbüros und Unterkünften

Mitswingen bei Gratiskonzerten »

Jazzfans kommen im Juni und Juli im Rahmen der Reihe Jazz Café voll auf ihre Kosten – ganz ohne Kosten!

Sättigende aperitivi »

Mit einem Gläschen Spritz oder Spumante klingt der Tag wunderbar italienisch aus. Am besten genießen Sie es in einer klassischen Aperitifbar, denn die bieten zur frühen Abendstunde gratis zu den Getränken auch appetitliche und sättigende Leckerbissen – etwa die Riva Bar ebendort

Schaurig schön »

Megasteil ragt die imposante Bergwelt am nördlichen Westufer über den See. Wer diese Aussicht genießen möchte, fährt rauf nach Tremosine und blickt in Pieve von der „Schauderterrasse“ des Hotel Paradiso in die Tiefe. Zur Stärkung gibts dann einen Cappuccino, den muss man aber bezahlen

Kirchenkonzert »

Besonders gut soll sie sein, die Akustik in der Kirche San Nicolò in Bardolino. Im Sommer können Sie sich immer mittwochs selbst davon überzeugen: Die klassischen Konzerte sind ein außergewöhnliches Erlebnis zum Nulltarif

Best of ...
Typisch Gardasee

Das erleben Sie nur hier

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Schönheitswettbewerb der Burgen » »1» »2»

Die mächtige Familie der Scaligeri aus Verona herrschte jahrhundertelang am Ostufer des Sees. Im 13. und 14. Jh. baute sie Burgen als Zeichen ihrer Macht: in Malcesine, in Torri del Benaco, in Sirmione. Welche die schönste ist? Herausfinden!

Frische Fische »

Fangfrisch bekommen Sie bei der Cooperativa Fra Pescatori in Garda, was die etwa 50 Berufsfischer aus dem Gardasee herausholen: Felchen, Forellen und die seltene Gardaseeforelle (carpione)

Trauben im Glas »

Bardolino. Schon mal gehört? Natürlich! Hinter dem Ort wachsen die Reben für den gleichnamigen Wein. Bei vielen Winzern können Sie die Erzeugnisse der Region probieren und kaufen, etwa bei Cantine Lenotti

Ab aufs Wasser! »

Nur vom Wasser aus können Sie richtig erkennen, wie schön sich die Orte ans Ufer schmiegen. Also nichts wie rauf auf die Fähre zwischen Torri und Toscolano!

Berg für Tatendurstige » »1»

Ob Sie Touren mit dem Mountainbike lieben, eine Gipfelwanderung planen oder mit Skiern auf die Pisten möchten: Der Monte Baldo ist das Revier für alle, die sich am Gardasee so richtig austoben wollen

Verführerische Pflanzenwelt »

Überall blüht und duftet es nach Zitronenbäumen, Bougainvillea und Rosmarin. In vielen Gartencentern wie z. B. dem Flover in Bussolengo gibt es oft kleine Bäumchen, die man im Auto nach Hause mitnehmen kann

Alpines Glücksgefühl mit mediterranem Touch »

Das gibt es nur zwischen Riva und Torbole, z. B. in der Bar alla Sega: unter Palmen und Oleanderbäumen sitzen, einen Cappuccino oder Aperitif schlürfen, dabei auf den tiefblauen See schauen und als Kulisse den Blick auf die 2000 m hohen Berge genießen

Best of ...
Schön, auch wenn es regnet

Aktivitäten, die Laune machen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Der Weg des Wassers »

Im Sea Life Gardaland verfolgen Besucher den Weg des Wassers vom Gebirgsbach über den Gardasee und das Podelta bis ins Mittelmeer und den Ozean. Im Aquarium schwimmen Seepferdchen neben Korallen und Haien

Großstadtausflug »

Ein Ausflug ins nahe Verona bietet Ihnen gleich dreierlei Schutz vor Regen: mehrere Museen, große Kirchen wie San Zeno und jede Menge Shoppingziele. In der Via Mazzini können Sie von einer Boutique in die andere schlendern

Das ist doch Käse! »

Stimmt! In der Molkerei Alpe del Garda in Tremosine wird sogar ziemlich viel Käse produziert. Wer möchte, kann an einer Besichtigung und auf Wunsch auch an einer Verkostung teilnehmen. Yummy!

Bouldern im Trockenen »

Bei Regen toben sich Kletterer in der Bouldercity von Pietramurata aus. Die Boulderhalle besitzt 650 m2 Kletterwände, die bis zu 5 m hoch sind und über 200 Routen für jeden Geschmack bieten

Stürzende Wasser »

An der Cascata del Varone ist das Wetter egal: Der in die Tiefe stürzende Tennobach schickt ohnehin immer Nebelschleier in die enge Kluft. „Ein Höllenspektakel“, fand schon Thomas Mann

Besuch im Weinmuseum »

Ideal zum Lernen und Probieren: Das Museo del Vino der Cantina Zeni in Bardolino veranschaulicht die gesamte veronesische Weinkultur. Besucher erfahren alles von der Pflege der Reben bis hin zur Flaschenabfüllung

Best of ...
Entspannt zurücklehnen

Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Die innere Ruhe finden »

Yoga- und Meditationsprogramme gehören in vielen Hotels am See zum Angebot für gestresste Urlauber. Im buddhistischen Zentrum Kushi Ling oberhalb von Arco ist es mehr als ein Begleitprogramm: Hier ist es Lebensphilosophie

Ferien auf dem Bauernhof »

Der Trubel unten am Lago ist Ihnen zu viel? Die grundrenovierte Antica Cascina Liano hoch über Gargnano im Grün des Parco Alto Garda war früher ein Bauernhof, bietet Ruhe in rustikalem Ambiente – und einen weiten Blick auf den See

Cappuccino im Sportpark »

Während sich der Nachwuchs im Busatte Parco Avventura hoch über Torbole im Hochseilgarten, auf der BMX-Piste oder beim Fußballspielen auf der großen Wiese austobt, trinken Mama und Papa einen Cappuccino auf der Terrasse des dazugehörigen Restaurants und schauen anderen beim Schwitzen zu

Badewanne unter freiem Himmel »

37 Grad hat das Wasser im Parco Termale del Garda. Entspannend und beruhigend wirkt zudem der Park mit den alten Bäumen, der den auch abends geöffneten Thermalsee umgibt

Oase der Harmonie »

Im großen Spa des Lefay Resort & Spa in Gargnano treffen sich Orient und Okzident und steigern das Wohlbefinden – und auf die Umwelt wurde auch geachtet

Garten zum Abschalten »

Ungewöhnlicher als der alte botanische Garten in Gardone, den der Allroundkünstler André Heller übernahm, kann ein Park kaum sein. Vergessen Sie die Welt im Giardino Botanico André Heller beim Betrachten von tibetischen Gebetsfahnen, moderner Kunst und beruhigenden Wasserspielen

Auftakt

Entdecken sie den Gardasee!

© huber-images: H.-P. Huber

Malcesine

Der Gardasee hat viele unterschiedliche Gesichter – und für jeden Fan hat er seine ganz eigenen Reize. Eines aber hat er bestimmt für alle gemeinsam: Er ist für uns Mitteleuropäer die Offenbarung des südlichen Lebensgefühls, der am nächsten gelegene Ort des von uns so geliebten Dolce Vita.

Und wer dem lago einmal verfallen ist, der kommt immer wieder. Warum? Liegt es an den wunderbaren centri storici, an den Palmen, den Zypressen oder den Olivenbäumen? An den vielen Burgen, den mittelalterlichen Dörfern oder den malerischen Häfen? Oder etwa an der knusprigen Pizza, am fruchtigen Eis und dem süffigen Rotwein? Wahrscheinlich liegt es vor allem daran, dass wir uns dort zu Hause fühlen: Alle sprechen Deutsch – und es gibt ein gutes Bier. Und weil der Lago di Garda der „südlichste See Münchens“ ist und mit seinen 370 km2 Größe (das ist genau die doppelte Größe der Insel Fehmarn) schon die Sehnsucht nach Meer befriedigt. Na ja, fast: Misst er doch an seiner breitesten Stelle gerade mal 17 km ... Wer die unterschiedlichen Gesichter des Sees auf die Schnelle erkunden möchte, kann ihn in vier bis fünf Stunden mit dem Auto umrunden – aber nur in der Nebensaison: Denn die Gardesana ist eng, hat viele Kurven und ist vor allem im Sommer sehr stark befahren.

Der Norden des Sees unterscheidet sich grundsätzlich vom Süden, genauso wie der Osten vom Westen. Und genau in diesem Gegensatz liegt sein besonderer Reiz. In der Mitte des Westufers wohnt die Ruhe. Wer also bei der Lektüre der Zeitung oder eines Buches nicht viel mehr hören möchte als das Klack, Klack von Segeln im Wind und dazu ein tiefes Dong, Dong vom Aneinanderstoßen der Boote, der ist in Gargnano gut aufgehoben. Noble Hotels haben an diesem Uferabschnitt Tradition, bereits Ende des 19. Jhs. erkannte der Deutsche Louis Wimmer die vielleicht auch lukrativen Reize des Gardasees und baute in Gardone das erste Grandhotel. Weitere folgten und bis heute ist dort ein gediegener und elitärer Tourismus zu Hause.

Am Ostufer hingegen ist es zwar jünger und quirliger – aber nicht weniger pittoresk. In Bardolino und Garda fühlt sich wohl, wer gerne shoppt und abends lange unter Menschen sein möchte. In den Gassen der historischen Ortszentren ist es dann fast voller als tagsüber und bis Mitternacht wirbeln Kinder mit einer Eistüte in der Hand durchs Gewusel. Wer allerdings auf richtiges Nightlife steht, der sollte das Südufer ansteuern, denn die legendären Diskotheken rund um Desenzano locken Discoqueens aus weitem Umkreis an.

© mauritius images/Travel Collection: T. Stankiewicz

Im La Montanara in einer Altstadtgasse von Riva serviert man rustikale Trentiner Küche

In der Mitte des Westufers wohnt die Ruhe

Der große Unterschied aber zwischen Nord und Süd sind die Berge und die Winde. Der fjordartige Norden mit seinen bis zu 2000 m hohen Bergen garantiert jedem Outdoorsportler sein persönliches Glück: Abenteuerlustige erkunden beim Canyoning in Begleitung eines Bergführers sonst unzugängliche Schluchten. Mountainbiker und Wanderer zieht es in die Höhe und wo es für diese nicht mehr weitergeht, hängen Sportkletterer und Klettersteiggeher an rauen Felswänden, manchmal sogar direkt über dem See. Dort pustet, bläst und pfeift es für Landratten manchmal schon fast unangenehm. Nicht aber für die Wassersportler, denn zwischen Limone, Riva del Garda und Malcesine machen die verlässlichen Winde ora und pelér den See zum windsichersten Binnengewässer Europas. Allerdings kann dieser Wellen-Traffic auch mal überhandnehmen. Wo vor 50 Jahren hauptsächlich Surfer und Segler über die Wellen geschossen sind, gesellen sich heute die Kiter dazu, Stand-up-Paddler und Kanufahrer. Wasserski und Parasailing gibt es auch, das allerdings wiederum nur im Süden, denn im Norden sind Motorboote nicht erwünscht.

Grundsätzlich gilt: Je weiter Sie in den Süden kommen, desto wuseliger wird das Treiben. Vor allem in den heißen Sommermonaten. Dann sind die Strände voll und die Parkplätze rar. Kein Wunder, das Ufer ist weitläufiger und manchmal gibt es sogar Sand, wie an der Spiaggia d’Oro in Lazise.

Sie machen sich jetzt Gedanken, dass Ihnen die Sommermonate zu hektisch sein könnten? Keine Sorge, selbst zu Hochzeiten gibt es immer ein paar Rückzugsorte. Sie müssen sie nur finden. Sie könnten sich zum Beispiel einfach zum Sonnenuntergang an eine malerische Hafenmole setzen, etwa in Cassone bei Malcesine, und mit einem Spritz in der Hand und Blick auf den See den Trubel ignorieren. Oder aber Sie erkunden das wenig beachtete Hinterland: Selbst regelmäßig wiederkehrende Gardasee-Urlauber entdecken immer wieder neue spannende Ausflugsziele.

Eine authentische Küche mit lokalen Produkten

Und das Essen? Egal, welchen Urlaubsort Sie gewählt haben, selbst in eher touristischen Lokalen essen Sie meist vorzüglich. Und zwar unabhängig davon, ob Sie Pizza, Pasta, Risotto oder Polenta wählen, ob es ein aufwendiges Menü in einem Feinschmeckerlokal in Salò sein soll oder schlicht eine Gardaseeforelle vom Grill. Die einheimischen Köche besinnen sich immer mehr auf eine authentische Küche mit lokalen Produkten und herkömmlichen Gerichten. Ähnliches gilt für den Wein. Kauften Urlauber früher billigen Wein in großen Korbflaschen, wird heute nach Qualität gefragt. Wonach auch immer Ihnen der Sinn steht, ob fruchtig-leicht, gehaltvoll oder trocken-würzig: Rund um den Gardasee wachsen Trauben für die verschiedensten Weine. Wo im Norden der rote, charakterstarke Marzemino besonders zu herzhaften Speisen passt, trinken Weinliebhaber im Süden den Rosé Bardolino Chiaretto gut gekühlt zu feinen Fischgerichten.

Der Gardasee befriedigt aber nicht nur die Bedürfnisse von bewegungshungrigen Sportlern, Entspannung suchenden Sonnenanbetern und entdeckungsfreudigen Genießern. Wo einst schon Gäste wie Goethe, Nietzsche oder Kafka nach Kunstschätzen Ausschau hielten, finden auch heute noch interessierte Reisende Kulturziele aller Art. Da sind zum Beispiel die harmonische romanische Kirche San Severo in Bardolino oder die Römervilla Grotte di Catullo in Sirmione. Und wer kleinere Anfahrten nicht scheut, bewundert in Trento den Domplatz oder spaziert in Verona durch die Arena. Eine besonders attraktive Variante bei der Jagd nach Sehenswertem ist eine Kajak- oder Kanufahrt entlang des Gardaseeufers: Von der Straße aus unsichtbare Villen zeigen dann ihre volle Schönheit und in alten Zitronengärten leuchten die gelben Früchte. Ein idealer Ausgangspunkt für wassernahe Sightseeingtouren ist der Nobelort Gargnano am Westufer, wo schon vor Jahrhunderten die Wohlhabenden gern prächtige Anwesen bauten.

© Laif: M. Galli

Zitronenzauber: In Limone, um Limone und um Limone herum wachsen die gelben Früchtchen

In alten Zitronengärten leuchten die gelben Früchte

Das Leben am See ist heute praktisch durchweg vom Tourismus bestimmt. Denn nicht nur die direkt vom Urlauberstrom Betroffenen wie Hoteliers und Restaurantwirte und alle in Gastronomie und Hotellerie Beschäftigten verdienen an den Gästen. Auch der Obstverkäufer mit seinem Marktstand, der Handwerker, der Ferienwohnungen umbaut, der Gardaseefischer, der Trattorien beliefert, und der Senn, der seinen Käse anbietet. Leider ist der Tourismus nicht nur segensreich für die Region. Vor allem das starke Verkehrsaufkommen zehrt immer mal wieder an den Nerven. Daher der gute Tipp: Fahren Sie so wenig wie möglich mit dem Auto!

Doch trotz der der vielen Touristen müssen Sie am Gardasee nicht befürchten, als Urlauber abgezockt zu werden. Die Italiener schätzen die deutschen Urlauber und in vielen Hotels und Restaurants werden Sie begrüßt, als kämen Sie schon seit Jahren in dieses Haus. Schönen Urlaub!

Ab 2000 v. Chr.

Kelten, Rätier und Veneter besiedeln das Gardaseegebiet

15 v. Chr.

Die Römer kommen an den See und nennen ihn Benacus

9./10. Jh.

Karolingische Kaiser und Könige sowie einheimische Fürsten kämpfen um die Macht in Oberitalien

1260–1387

Die Familie der Scaliger herrscht in und um Verona und am See

1387–1405

Die Mailänder Familie Visconti herrscht über das Gardaseegebiet

1405–1797

Die Venezianer haben die Herrschaft über das Ostufer

1797

Das westliche Gardaseeufer fällt an Napoleons Cisalpine Republik, das Ostufer und Verona an Österreich

1814/15

Nach dem Sturz Napoleons spricht der Wiener Kongress die Lombardei und Venetien Österreich zu

1821–1861

Risorgimento: Bewegung für ein einiges Italien. 1861 wird Italien souveräner Staat

1919

Nach dem Ersten Weltkrieg ist der Gardasee nun rein italienisch

1943–1945

Republik von Salò unter dem faschistischen Diktator Benito Mussolini in der Endphase des Zweiten Weltkriegs

1946

Italien wird durch Volksabstimmung Republik

1962

Die Seilbahn von Malcesine auf den Monte Baldo wird eröffnet

2013

In Trento eröffnet Italiens größtes naturwissenschaftliches Museum MuSe

2015

Die Region präsentiert sich mit zahlreichen Events auf der Expo in Mailand

Im Trend

Am Gardasee gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten

Grüne Weinberge

Alles bio

Junge Winzer setzen auf Bioqualität. In der  Cantina della Valtenesi e della Lugana (www.civielle.com) in Moniga del Garda werden Weine mit Namen wie „Biocora – der Tanz des Lebens“ produziert. Auch den Bardolino gibt es in der Bioversion. Der von der  Cantina di Custoza (www.cantinadicustoza.it) ist preisgekrönt. Die Azienda Agricola  Le Sincette (www.lesincette.it) in Picedo di Polpenazze keltert Wein und presst Olivenöl nach Demeter-Richtlinien.

Fun für die Kids

Mehr Genuss für Eltern

Auch die kinderfreundlichen Italiener haben festgestellt, dass ein Spielplatz im Garten eines Restaurants den elterlichen Spaßfaktor am Ausgehen merklich erhöht. So gibt es rund um den See immer mehr Lokale, in deren Gärten Hüpfburgen stehen, wie im La Cantinota (www.lacantinota.it) in Arco, wo große Wiesen mit Spielplatz Auslauf bieten, wie im Agriturismo Le Caldane (www.agriturismolecaldane.com) in Lazise, oder wo gar ein Streichelzoo lockt, wie im La Fattoria in Riva.

Sushi am See

Maki meets Mascarpone

Kulinarische Globalisierung: Selbst am Gardasee hat der Sushitrend – anderswo längst Mainstream – Einzug gehalten. Ob im Sushi Club in Desenzano, im Lakhu (www.lakhu.it) in Sirmione oder im Sushoku in Riva: Überall lassen sich die Italiener die japanischen Klassiker schmecken. Allerdings – das muss dann doch sein – mit mediterranem Touch, denn ein Uramaki mit Mozzarella, Tomaten und Basilikum („Italian Roll“) darf genauso wenig fehlen wie ein Temaki mit Mascarponefüllung.

Öko-Lifestyle

Öko als Distinktionsmerkmal

Alternative Lebensmittel und Lebensweisen sind mittlerweile auch in Norditalien ein soziales Statement – hier allerdings der eher glamourösen Art. Doch trotz der schillernden Preise schwappt die gesunde Welle ans Ufer des Gardasees. So gibt es immer mehr Biosupermärkte, z. B.  Mondo Vegan (Viale Tommaso dal Molin 16) in Desenzano, und vegetarische Restaurants wie  Bio Essere Risto & Caffè (Via Santa Caterina 40 | www.bioesserearco.com) in Arco. Viele Eisdielen kennzeichnen ihre veganen Eissorten. Und in fast jedem noch so kleinen Ort gibt es eine erboristeria, ein Reformhaus im Apothekenstil. Egal ob Ringelblumensalbe oder Halsbonbons: Dort findet man alles rund um Pflanzenheilkunde – und wird meist sehr gut beraten.

Craft Beer

Süffig

Wer glaubt, auf den sanften Hügeln rund um den Gardasee würden nur erstklassige Weine wie Lugana, Marzemino oder Nosiola gekeltert, liegt falsch: Wo vor nicht allzu langer Zeit die Barkeeper nur belgisches oder deutsches Bier auf den Tresen stellten, fließt heute immer öfter lokales craft beer in die Gläser. In zahlreichen Dörfern werden von kleinen Brauereien, den sogenannten micro birrerie, süffige Biere handwerklich erzeugt, darunter auch Spezialitäten wie Kastanienbier, in Eichenfässern gereiftes Bier, oder solches, dem Traubenmost beigesetzt wurde. Eine der ersten am See war die Manerba Brewery (www.manerbabrewery.it) in Manerba. Und im Ledrotal gibt es unfiltriertes Bier, für das nur frisches Bergwasser verwendet wird (www.birrificioleder.it).

Fakten, Menschen & News

Badespaß im Januar, Öliges für Haut und Haar und Blütenfäden, die Gold wert sind: Fun-Facts und Angeberwissen vom See

© mauritius images/Travel Collection: T. Langlotz

Strada del Ponale am Nordwestufer

Nackt Oder Nicht Nackt?