eISBN 978-3-649-62979-5
© 2018 Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG,
Hafenweg 30, 48155 Münster
Alle Rechte vorbehalten, auch auszugsweise
Text: Antje Szillat
Dieses Werk wurde vermittelt durch die
Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen
Illustrationen: Susanne Göhlich
Covergestaltung: Anne Sent unter Verwendung von
Illustrationen von Susanne Göhlich
Lektorat: Jutta Knollmann
Satz: Helene Hillebrand
www.coppenrath.de
Antje Szillat brachte bereits mit acht Jahren ihre ersten Geschichten zu Papier. Heute schreibt die gebürtige Hannoveranerin sehr erfolgreich Bücher für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und schlüpft dabei gern in die unterschiedlichsten Rollen. Antje Szillat lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern vor den Toren ihrer Lieblingsstadt Hannover. Zu ihrer lustigen „kleinen“ Großfamilie gehören Pferde, Hunde, Kaninchen, Goldfische und natürlich viele, viele Bücher.
Susanne Göhlich, geboren 1972 in Jena, studierte Kunstgeschichte in Leipzig. Neben dem Studium gestaltete sie Plakate und zeichnete Comics. Seit 2004 arbeitet sie als freie Grafikerin und Illustratorin für verschiedene Kinder- und Schulbuchverlage, gestaltet Plakate und illustriert für Magazine (z. B. Medizini).
„Ich & die Fußballgang“ ist Antje Szillats und Susanne Göhlichs drittes gemeinsames Kinderbuch.
Ich & meine Fußballgang – Alles Vollpfosten
Ich & meine Fußballgang!
Sonntagnachmittag
Zehn Minuten später ...
Montagvormittag
Ungefähr 14 Minuten und 30 Sekunden später
Weitere 13 Minuten und 45 Sekunden später
Noch immer Montagnachmittag
Tatsächlich noch Montag – aber schon fast abends
Am nächsten Morgen
Fast zwölf Uhr mittags
So ungefähr 17 Sekunden später
Donnerstagvormittag
Donnerstag um zwölf
Einige Zeit später
Am nächsten Tag um Viertel vor zwölf
Nicht viel später …
Nach ziemlich genau zwei Stunden
Eine halbe Stunde später
Wenige Minuten später
Fast am Ende der Osterferien
Kurz vor vier
Eine halbe Stunde später
Der letzte Ferientag
Wenige Minuten vor dem Spiel
Gleich geht es wirklich los
Schon in der zweiten Halbzeit
Noch drei Minuten
Etwas später
Und noch etwas später
Samstagnachmittag
Ich & meine Fußballgang – Total verballert
Ich & meine Fußballgang!
Mittwochmorgen
Genau elf Minuten nach vier Uhr
Zwei Minuten später
Am Ende der zweiten Halbzeit
Mittwochabend
Donnerstag, direkt nach der Schule
Freitag, ganz genau zwei Minuten nach vier
Zehn Minuten später
Samstag um 15 Uhr
30 Sekunden später
Noch immer Samstag, aber schon richtig spät abends
Sonntagmittag
Zweieinhalb Stunden später
Montag, 14 Minuten und 30 Sekunden nach Schulschluss
Keine acht Minuten und 20 Sekunden später
Ein paar Rennschritte später
Einige Jubelhopser später
Mittwochmorgen, auf dem Weg zur Schule
Mittwochnachmittag
Direkt nach dem Training
Mal wieder etwas später
Am nächsten Morgen
Keine drei Atemzüge später
Kurz darauf
Am nächsten Samstag
Keine 15 Atemzüge später
Gefühlte Stunden später
16 Minuten danach
Nur fünf Minuten später
Direkt nach dem zweiten Spiel
Und noch ein Spiel später
Nur noch drei Sekunden bis zum Anpfiff
Sieben Minuten nach dem Anpfiff
Am Ende der ersten Halbzeit
Neun Minuten später
Am nächsten Mittwoch
Mittwochnachmittag
Einige Momente später
Kurze Zeit später
Später bei Oma Lou
Nur einen Tag später
Keine zehn Minuten später
Autor
Das bin ich, Ben. Ich mag total gerne Tiere. Am liebsten welche, die aus Afrika kommen.
Irgendwann werde ich mal nach Afrika fahren und die Löwen und Elefanten beobachten – also in Freiheit.
Das ist Karl – er ist richtig schlau. Mir ist das fast ein wenig unheimlich. So schlau kann man doch gar nicht sein! Ich denke, er wird später bestimmt mal Professor. Oder Astronaut.
Bastian steht voll auf Bücher. Lesen ist sein größtes Hobby. Darum will er später auch mal Schriftsteller werden. Oder Literaturagent – ich weiß aber echt nicht, was das für ein Beruf ist.
Das ist Filippo. Er ist echt schnell – in allem. Er isst schnell, er läuft schnell, er redet schnell. Manchmal komme ich gar nicht mit, so schnell ist er.
Matteo ist der Cousin von Filippo und kein bisschen schnell. Aber das macht nichts, finde ich, denn zwei so schnelle Cousins wären echt zu schnell.
Das ist Trudi. Sie gibt es gleich zweimal, denn sie ist ein Zwilling. Trudi trägt immer einen Pferdeschwanz. Daran erkenne ich, dass sie Trudi ist. Und sie liebt Fußball. Und ihren Hund Kalle. Den hab ich aber noch nie gesehen.
Das ist Susa. Sie sagt, Trudi bildet sich ihren Hund Kalle nur ein. Deshalb kann man ihn nicht sehen. Aber sie mag auch Fußball. Und sie ist Susa, weil sie immer zwei Zöpfe trägt.
Eigentlich heiße ich ja Benjamin Hasenkötter, aber die meisten nennen mich Ben. Manchmal werde ich auch „Hase“ oder „Häschen“ gerufen. Ich komme mir dann immer ziemlich blöd vor. Schließlich bin ich kein Hase, sondern ein Junge! Ein ganz normaler neunjähriger Junge.
Heute ist zum Glück nichts blöd. Ganz im Gegenteil. Ich fühle mich so erstklassig, dass ich wie eine Miezekatze schnurren könnte. Wir sitzen zusammen um Oma Lous uralten Wohnzimmertisch herum: Papa, Mama, Oma Lou und ich auf der einen Seite. Onkel Hajo, Tante Gundel, Fabian und Moritz auf der anderen.
Fabi und Moritz haben mal wieder ihre grünen Trikots an. Auf Fabis steht der Name Götze, auf Moritz’ Trikot steht Reus. Das sind brillante Fußballer. Genauso wie Fabi und Moritz. Das behauptet zumindest Onkel Hajo, der natürlich auch ein spitzenmäßiger Fußballer ist. Nur nicht in der U-10, wie meine beiden Cousins, sondern bei den Alt-alt-Herren.
Fabi ist nur elf Monate älter als Moritz. Darum spielen die beiden auch im selben Team und gehen in dieselbe Klasse.
Ich finde Fußball übrigens voll doof. Aber das würde ich in dieser Runde bestimmt nicht laut sagen. Bin ja nicht lebensmüde!
Außerdem ist es nicht ganz die Wahrheit, denn eigentlich mag ich Fußball voll gerne. Blöd ist nur, dass ich irgendwie immer einen Knoten in die Beine kriege, sobald ich auf den Platz laufe. Und das ist wirklich richtig, richtig blöd.
Darum behaupte ich einfach immer, dass ich Fußball BLÖD finde. Voll logisch!
Im Moment geht es aber sowieso nicht um Fußball, sondern um Oma Lou. Sie hat nämlich etwas gewonnen: einen Preis. Einen ziemlich großartigen! Und das muss gefeiert werden.
Gerade hat es schon galaktischen Kirschkuchen mit Sahne gegeben. Natürlich ist das kein Kuchen von irgendwelchen Außerirdischen oder so. Aber galaktisch ist zurzeit mein Lieblingswort.
Drei Stücke hab ich verputzt. Köööstlich! Am liebsten hätte ich noch ein viertes genommen. Doch Onkel Hajo hat mich beim dritten schon so komisch angeguckt. Bestimmt weil SuperFabi und Top-Moritz sich ein einziges winzig kleines Stückchen geteilt haben. Schließlich müssen Spitzensportler auf ihre Ernährung achten, hat Tante Gundel gemeint und erst Fabi, dann Moritz stolz über die hochgegelten Haare gestrichen.
„Mama!“, hat Fabi gemotzt. „Du zerstörst ja meinen coolen Marco-Reus-Style!“ Ufff!
Oma Lous Gewinn ist übrigens von der Rätselwoche. Da hat sie mitgemacht.
Das erste Mal und gleich den Hauptpreis gewonnen! Und zwar eine von diesen hochmodernen digitalen Spiegelreflexkameras. Oma Lou ist darüber so glücklich, dass ihre Wangen wie zwei Feuerbälle glühen.
„Am nächsten Wochenende, Jungs, da lade ich euch in den Zoo ein“, sagt Oma Lou und meint damit Fabi, Moritz und mich. „Wir machen uns einen richtig schönen Tag und ich kann gleich die neue Kamera ausprobieren!“
Ich hab’s ja gesagt: Manchmal ist alles einfach nur galaktisch.
„Oh, das ist wirklich eine schöne Idee von dir, Louisa.“ Mama lächelt begeistert. „Ben geht so gerne in den Zoo. Damit bereitest du ihm eine ganz, ganz große Freude. Nicht wahr, mein Häschen?“
Ich nicke wie verrückt. Denn das stimmt haargenau. Ich liebe es, in den Zoo zu gehen! Leider machen wir das nur sehr selten, weil Mama und Papa immer so viel in ihrem Restaurant zu tun haben.
"Wie schade. Am Wochenende haben Fabi und Moritz keine Zeit, Mutti!“, erklärt Tante Gundel. Sie sagt Mutti, weil Oma Lou ihre Mutter ist. Genauso wie die von Papa. Darum sind Tante Gundel und Papa auch Geschwister, und alle, die heute hier am Tisch sitzen, tragen denselben Nachnamen: Hasenkötter! Das kommt daher, dass Onkel Hajo bei der Hochzeit Tante Gundels Nachnamen angenommen hat. Weil er doch früher, also vor der Hochzeit, Hampelmann hieß. In echt!
Und wer möchte schon Hajo Hampelmann heißen?!
Onkel Hajo jedenfalls nicht. Obwohl Oma Lou sagt, dass der Name ganz gut zu ihm passt.
Weil er sich immer so schrecklich aufspielen muss. Es ist nämlich so, dass Oma Lou und Onkel Hajo sich … na ja, irgendwie nicht ganz so gut riechen können.
„Und warum haben Fabi und Moritz keine Zeit für den Zoo, Gundel?“ Oma Lou wundert sich ganz gewaltig. „Es sind Osterferien und ihr fahrt auch nicht weg, hast du vorhin gesagt.“
Tante Gundel nickt mit dem ganzen Oberkörper. „Ja, ja, das stimmt schon, Mutti. Aber der FC Hintertulpingen veranstaltet wie jedes Jahr eine Fußballschule in den Osterferien. Natürlich mit Hajo als Trainer.“
„Und da dürfen die beiden Superstars des Vereins selbstverständlich nicht fehlen!“, ruft Onkel Hajo mit ekliger Angeberstimme dazwischen.
Säuerlich verzieht Oma Lou den Mund. „Hach ja, wie konnte ich das nur vergessen …“
Ich mache einen innerlichen Freudentanz. Das ist ja noch viel, viel besser! Dann kann ich mit Oma Lou allein in den Zoo gehen. JIPPIE!
Na ja, Fußballschule klingt natürlich auch cool. Aber erstens hab ich ja dieses blöde Problem mit den Knotenbeinen. Zweitens nerven Fabi und Moritz mich sowieso immer galaktisch.
Und drittens möchte ich mit denen bestimmt niiiemals zusammen Fußball spielen! Erst recht nicht mit Onkel Hajo als Trainer, AUWEIA. Nie-nie-niemals!!!
Ganz ehrlich, manchmal haben die Erwachsenen einen Knall! Ich kann es nicht fassen. Gerade noch war die Welt einsame Spitze. Einen Moment später habe ich plötzlich das Gefühl, als wäre ich mitten in der Gruselbahn und eines dieser haarigen Riesenmonster würde mir seine krummen Pranken um die Kehle legen.
Onkel Hajo hat doch tatsächlich den unfassbar dusseligen Vorschlag gemacht, dass ICH bei dieser Fußballschule seines geliebten Vereins mitmachen soll. Mit ihm als Trainer!
Hat der nicht mehr alle Latten am Zaun?! Er würde mir mal ein paar Kniffe beibringen, hat er gemeint. Das sagt er doch nur, weil er weiß, dass ich eine komplette Fußball-Niete bin! Mal abgesehen von den Knotenbeinen, ist für mich ein Ball nicht rund, sondern eckig. Und Eckiges kann man nicht schießen und schon mal gar nicht hammerhart in ein Tor hinein! Aber weil fast alle Jungs aus meiner Klasse Fußball spielen und ich es ja irgendwie auch ganz gerne wollte, haben Mama und Papa mich schon zu sechs Vereinen geschleppt. Leider hat es nirgends so richtig geklappt, weil …
1. FC Knallfrosch: Der Trainer hat immer nur gerufen: „Los, Jungs, haut den Gegnern die Beine weg!“ Da hat Mama mich gleich wieder abgemeldet.
2. Pampers-Truppe Unterbreithorn: Die haben echt verlangt, dass ich ein Trikot mit Schnuller drauf anziehe!