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Zu diesem Buch

Es liegt in der Natur des Hundes, sich für herumliegende Nahrungsreste zu interessieren.
Das Vertilgen von Abfällen war ein Grund, warum sich seine Vorfahren uns Menschen als Haustier anschlossen. Betrachtet man diesen Hintergrund, wird klar, dass die Nahrungssuche immer noch fest im Repertoire unserer Haushunde verankert ist. Diese Sammlerleidenschaft unserer Vierbeiner wird leider immer wieder von Tierquälern ausgenutzt, um Hunde gezielt zu vergiften. Sehr häufig kommt es jedoch auch zu einer unbeabsichtigten Aufnahme von gefährlichen Stoffen in Haus und Garten. Wie können wir unseren Hund vor solchen Gefahren schützen?

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Durch ihre ausgezeichnete Nase entdecken Vierbeiner Leckereien auf dem Spaziergang häufig vor ihren Haltern.

EIN THEMA MIT BRISANZ

Es ist leider traurige Realität: Hundehasser töten mit gezielten Anschlägen Hunde, indem sie mit Rattengift oder verletzenden Fremdkörpern gefüllte Köder auf Gassiwegen verstecken. Der Grund für diese hinterhältigen Anschläge auf unsere geliebten Vierbeiner ist für Hundefreunde ganz und gar nicht nachzuvollziehen. Es ist vielleicht ein Zeichen der Zeit, dass auch Hunde in einer immer polarisierteren Gesellschaft zur Zielscheibe von Wut und Frust werden.

Wie kann man seinen Hund vor dieser Gefahr schützen? Schließlich sind unsere Hunde mit einer guten Nase ausgestattet, die speziell auf den Geruch von Fettsäuren geeicht ist. Die Fähigkeit unserer Vierbeiner, in „stereo“ – also räumlich – zu riechen, ermöglicht ihnen ein spielend leichtes Auffinden potenzieller Leckereien. Entdeckt ein Hund nun solch einen gut riechenden Köder, ist er selten abgeneigt, diese Beute auch zu verschlingen. Doch nicht nur absichtlich ausgelegte Köder, sondern auch viele Stoffe aus dem Haushalt oder dem Garten, die uns Menschen keine Probleme bereiten oder schlicht uninteressant sind, können bei den Sofawölfen großes Interesse wecken und unverträglich oder giftig sein bzw. als Fremdkörper wirken.

Es gibt einige Möglichkeiten, den Hund vor zu schnellem Hinunterschlingen zu schützen.

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Ein gezieltes Training kann den Hund vor der Aufnahme unverträglicher oder giftiger Dinge schützen.

Dieses Anti-Giftköder-Training setzt sich dabei zusammen aus

Ebenso wichtig wie diese Trainingsstrategien ist es, den Hund durch ein genaues Wissen über die Giftigkeit verschiedener Stoffe vor unabsichtlichen Vergiftungen im Alltag zu bewahren und im Notfall schnell und richtig erste Hilfe leisten zu können.

Rund ums Gift

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Unter Vergiftungsverdacht

Wenn ein Hund plötzlich unerklärliche Krankheitssymptome zeigt, die zudem denen einer Vergiftung ähneln, sollten bei uns Hundehaltern alle Alarmglocken läuten. Schnell muss die Ursache gefunden werden.

Um zu unterscheiden, ob es sich um eine Vergiftung durch einen absichtlich ausgelegten Giftköder, eine Vergiftung durch die unbeabsichtigte Aufnahme eines Stoffes oder aber um eine andere Erkrankung handelt, sollte man sowohl sein Umfeld als auch seinen Hund gut kennen. Zunächst gilt es herauszufinden, womit sich der Vierbeiner vergiftet haben könnte. Denn für den Erfolg der tierärztlichen Behandlung ist es von großem Interesse, welcher Stoff und wie viel des unverträglichen Stoffes aufgenommen wurden.

GIFTKÖDERANSCHLAG ...

Hat der Vierbeiner auf dem Spaziergang oder im Garten einen von Hundehassern absichtlich ausgelegten Köder aufgenommen? In jedem Fall ist es wichtig, dass der Hund auf dem Spaziergang sowie auch im Garten nicht unbeobachtet bleibt, um einen Giftköderanschlag, also eine absichtliche Vergiftung, zu vermeiden. Sollten also Gerüchte über einen Giftanschlag in der Gegend kursieren, empfiehlt es sich, den Hund gut zu beobachten, um jedes kleinste Interesse an einem Köder sofort zu erkennen und entsprechend gegensteuern zu können.

Die Suche nach möglichen Ködern – sinnvollerweise ohne Beisein des Hundes – kann Aufschluss über Art und Dosis geben und vor allem weitere Opfer vermeiden.

... ODER UNFALL?

Häufiger kommt es jedoch vor, dass der Hund unbeabsichtigt etwas Unverträgliches oder Giftiges aus dem Haushalt oder ein Umweltgift beim Gassigehen findet und aufnimmt.

Gerade bei jungen und „experimentierfreudigen“ oder auch bei chronisch verfressenen Hunden kann es zu einem Unfall durch die Aufnahme eines im Haushalt oder Garten vorkommenden unverträglichen Stoffes kommen.

Während zerrissene Tüten oder Tablettenblister schnell entdeckt werden, kann Schneckenkorn oder Frostschutzlösung als Vergiftungsursache nicht immer gleich erkannt werden. Ebenso bleibt eine angefressene Pflanze im Garten im ersten Moment oft unentdeckt.

Es ist also in jedem Fall sinnvoll, wenn man über die Giftigkeit der im Haushalt oder Garten vorkommenden Stoffe relativ gut Bescheid weiß.

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UNFÄLLE IM HAUSHALT

Werden Schokoriegel und knisternde Tablettenblister auf Hundehöhe aufbewahrt, sind sie vor einem „Allesfresser“ nicht sicher.

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Entsprechend umsichtig sollte man den Hund und seine Umgebung dann kontrollieren.

Natürlich ist es am besten, wenn der Hund gar nicht erst an „Unverträgliches“ herankommen kann. Sicher schließende Mülleimer, Schränke und Türen sind gerade für „staubsaugende und müllschluckende“ Vierbeiner ein Muss.

Auch auf dem Spaziergang kann es zu unbeabsichtigten Vergiftungen kommen, beispielsweise indem der Hund aus einer Pfütze trinkt, in der sich ausgespülte Pflanzenschutzmittel befinden oder behandelte Pflanzen frisst.

Die verbreitete Neigung, menschlichen oder tierischen Kot zu fressen, kann ebenfalls Probleme bereiten. So können – eher selten – Rückstände von Entwurmungsmitteln im Pferdekot oder Rauschmitteln in menschlichen Hinterlassenschaften im Stadtpark eine Vergiftungsursache darstellen.

GERÜCHTE IM AUSLAUFGEBIET

Im besten Fall haben wir einen putzmunteren Hund an unserer Seite. Hört man nun Warnungen über ausgelegte Köder, ist die Verunsicherung groß. Kann man den Gerüchten glauben und, wenn ja, welche Vorsichtsmaßnahmen sind sinnvoll?

Zum einen kann das Vorkommen von schädigenden Hundeködern bewiesen werden, indem man diese findet, zum anderen kann auch der Nachweis einer schädigenden Wirkung im Hund als Beweis dienen. Steht eine Diagnose fest und kann man ausschließen, dass die Gifte unbeabsichtigt in den Hund gelangt sind, sollte man sofort handeln. Eine Information aus erster Hand, sei es von dem betroffenen Tierhalter oder dem behandelnden Tierarzt, ist hier aussagekräftig. In diesem Fall sollten umgehend Aushänge im betroffenen Gebiet angebracht und Presse sowie Polizei informiert werden. Außerdem sollte man das betroffene Gebiet für Gassigänge zunächst einmal meiden. Auch ein Maulkorb, an den der Hund vorab gewöhnt wurde, kann vor der akuten Gefahr einer Giftköderaufnahme schützen. Möglicherweise noch herumliegende Köder sollten sofort entfernt werden.

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Infozettel können andere Hundehalter auf betroffenen Wegen warnen.

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Auffallend farbige Beimengungen, wie hier in einem Hackfleischbällchen, können ein Hinweis auf enthaltenes Gift sein.

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Giftköder können unterschiedliche Gestalt annehmen. In diesem Fall sind spitze Fremdkörper zu sehen.

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Auch ihm Rahmen städtischer Schädlingsbekämpfung kann Rattengift – in Kästen gesichert – an Spazierwegen liegen.

Wer die geschmacklichen Vorlieben seines Hundes kennt, kann Vergiftungen besser vorbeugen und im Notfall zielgerichteter helfen.

Blinder Alarm

Leider gibt es immer wieder auch unbewusst oder vorsätzlich gestreute Giftköderwarnungen.

Nicht selten werden Magen-Darm-Infekte oder andere Erkrankungen fälschlicherweise als Vergiftungsfälle interpretiert. Es gibt aber auch vorsätzliche Falschmeldungen, durch die versucht wird, Hundehalter zu verunsichern und zu anderen Gassirunden zu nötigen. Insofern ist es sinnvoll, den Wahrheitsgehalt von Gerüchten zu klären, indem man bei Polizei und Tierärzten nachfragt.

HINWEIS

Die Macher der Seite www.giftkoeder-radar.com veröffentlichen Warnungen, die auf ihren Wahrheitsgehalt durch Nachforschungen bei Polizei, Tierärzten und Veterinärämtern geprüft wurden. Die Nutzung ist auf dem Smartphone als App möglich und ist auch für die persönlichen Spazierstrecken zu filtern, indem eine Schutzzone von 25 km um einen gewählten Ort eingetragen werden kann.

Aus dem Alltag
Jessis Restaurantbesuch mit Vergiftung

Nach einem gemütlichen Abend im Biergarten folgten bei Familie Reinhardt Wochen voller Sorgen. Die kleine Hündin Jessi kämpfte um ihr Leben, nachdem sie versehentlich Rattengift aufgenommen hatte.

Familie Reinhardt war mit Freunden in einem beliebten Restaurant verabredet. Es war ein warmer Sommerabend und die Gesellschaft beschloss im Biergarten des Restaurants Platz zu nehmen. Auch ihre kleine Coton-de-Tuléar-Hündin Jessi war dabei. Sie war eine unauffällige und ruhige Begleiterin, die es sich unter dem Tisch auf der mitgebrachten Decke bequem machte. Auf dem Heimweg wirkte Jessi unauffällig, verrichtete ihre „Geschäfte“ und legte sich beim Ins-Bett-Gehen wie immer in ihr Körbchen.

Zwei Nächte später jedoch wacht Frau Reinhardt auf, weil sie Jessi im Zimmer herumlaufen hört. Dann sieht sie, dass die Hündin aus der Nase blutet. Jessi signalisiert ihrem Frauchen, dass sie in den Garten möchte. Dort setzt die kleine Hündin flüssigen, blutigen Kot ab und bricht zusammen. Frau Reinhardt ruft sofort in der Tierklinik an, erstattet Bericht und fährt mit der apathisch da liegenden Hündin los.

Bei Jessi wird sofort Blut abgenommen und eine Infusion angelegt. Die Ergebnisse der Blutuntersuchung lassen auf eine Vergiftung mit Rattengift schließen, da die Gerinnungszeit stark verlängert ist. Die Hündin hat zu diesem Zeitpunkt bereits Untertemperatur, ein Zeichen für ihren lebensbedrohlichen Zustand. Schnell wird eine Bluttransfusion angelegt und Vitamin K verabreicht. Glücklicherweise verbessert sich ihr Zustand durch diese Behandlung rasch und die Hündin darf kurze Zeit später wieder im heimischen Körbchen schlafen.

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© Anett Seidensticker

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© Anett Seidensticker

Während der langen Behandlungsdauer wurde Jessi auch zu Hause intensiv gepflegt. Gerade zu Beginn war sie oft sehr schlapp.

Jessis Gesundheitszustand wird während der nächsten Tage und Wochen regelmäßig in der Klinik kontrolliert. Aufgrund der langen Wirkdauer des Rattengiftes muss sie über mehrere Wochen Vitamin K einnehmen.

Als Familie Reinhardt der Vergiftungsursache nachgeht, findet sie im Biergarten des Restaurants eine Rattenköderbox, die der Schädlingsbekämpfer dort aufgestellt hatte. Jessi hatte sich unter dem Tisch während des Essens unbemerkt daran bedienen können. Die Box wird anschließend umgehend entfernt, um weiteren Vergiftungsfällen vorzubeugen.

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© Anett Seidensticker

Gefährliche Stoffe kennen

„Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift, allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ Dieser Ausspruch von Paracelsus, besser bekannt in seiner Kurzform: „Die Dosis macht das Gift“, ist auch in der heutigen Zeit noch absolut gültig.

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NICHT GIFTIG, ABER TROTZDEM GEFÄHRLICH

Die scharfen Splitter von Geflügelknochen können ernste Verletzungen im Maul und im Magen-Darm-Trakt verursachen. Eine Aufnahme sollte daher unbedingt vermieden werden.

WAS IST GIFT?

Bestimmte Stoffe und Lebensmittel sind jedoch nicht nur aufgrund einer giftigen Wirkung für unsere tierischen Mitbewohner gefährlich, sondern können auf andere Art und Weise die Gesundheit schädigen. So sind viele für den Menschen alltägliche Lebensmittel für Hunde in größeren Mengen unverträglich. Das betrifft zum Beispiel Milchprodukte, wie Joghurt oder jungen Käse, in denen viel Laktose enthalten ist, da unsere Hunde den Milchzucker in der Regel nicht gut verdauen können. Ebenso können Kohlprodukte und Hülsenfrüchte Ursache von Verdauungsschwierigkeiten sein. Wiederum andere Lebensmittel sollten gemieden werden, um Infektionskrankheiten vorzubeugen. Nicht oder nur unzureichend gegartes Schweinefleisch kann das tödliche Aujeszky-Virus enthalten, doch auch bei verdorbenen Schulbroten und anderen verschimmelten oder mit Bakterien besiedelten Abfällen, die manch ein Hund auf dem Spaziergang aufliest, besteht das Risiko einer Infektion. Die Verletzungsgefahr, die von einigen Nahrungsmitteln und Spielzeugen ausgeht, sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Geflügelknochen splittern beim Zerkauen, sodass die scharfen Splitter tiefe Verletzungen an Maul, Speiseröhre und Magen-Darm-Trakt hervorrufen können. Auch große Markknochen verkanten sich unter Umständen im Maul und müssen dann beim meist narkotisierten Vierbeiner wieder entfernt werden. Werden die Knochen in großen Teilen verschluckt, können sie, ebenso wie bestimmte Obstkerne, sogar zu einem Darmverschluss führen. So manches, das der Vierbeiner auf dem Spaziergang frisst, ist zwar grundsätzlich nicht giftig, kann aber mit giftigen Substanzen kontaminiert sein. Beispiele bilden Pferdekot, der Reste einer verabreichten Wurmkur enthalten kann, aber auch menschliche Hinterlassenschaften, die nicht nur Medikamentenrückstände, sondern unter Umständen auch Rückstände verschiedener Rauschmittel enthalten können. Jagende Hunde laufen zudem Gefahr, Ratten oder Mäuse zu fangen, die selbst Gift aufgenommen haben. Nicht zuletzt können auch vollkommen harmlose Nahrungsmittel zu gesundheitlichen Beschwerden führen, wenn der Vierbeiner an einer Allergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit leidet.

Zusammenfassend muss man also zwischen giftigen Substanzen, unverträglichen Lebensmitteln, Lebensmitteln, von denen eine Infektionsgefahr ausgeht, Fremdkörpern, kontaminierten Stoffen sowie Substanzen, auf die der Vierbeiner allergisch reagieren kann, unterscheiden.

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Kerne von Steinobst sind nicht nur giftig, wenn sie zerbissen werden, sondern können auch zu einem Darmverschluss führen.

WO GIFTE ZU FINDEN SIND

Über 90% aller Vergiftungsfälle gehen nicht etwa auf bösartige Giftköderanschläge zurück, sondern leider auf menschliche Fahrlässigkeit, die in Kombination mit der tierischen Neugier zu schwerwiegenden Erkrankungen des Hundes führen kann.

Häufige Vergiftungsursache sind dabei sowohl Schädlingsbekämpfungsmittel wie Insektizide und Rodentizide, zu denen auch das Rattengift zählt, sowie Giftpflanzen. Aber auch Human- und Tierarzneimittel sind schnell verschlungen. Insbesondere aromatisierte Kautabletten sind sehr verführerisch.

Insgesamt gibt es etwa 50 000 relevante Giftstoffe, sodass die folgende Tabelle nur die häufigsten Substanzen umfassen kann. Sollten Sie unsicher sein, ob ein bestimmter Stoff für Ihren Hund giftig ist, können bestimmte Internetdatenbanken befragt werden. Für die Veterinärmedizin bietet die Internetseite www.clinitox.ch fundierte Informationen. Eine umfangreiche Übersicht findet man ebenfalls auf der englischsprachigen Seite www.petpoisonhelpline.com. Auch Giftinformationszentren können im Zweifelsfall telefonisch und im Internet weiterhelfen.

Ob die Aufnahme eines Stoffes letztendlich zu gesundheitlichen Schäden führt und welche Symptome im Speziellen gezeigt werden, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Entscheidend sind dabei in erster Linie die aufgenommene Menge, die Art der Aufnahme sowie das Gewicht und der individuelle Gesundheitszustand des jeweiligen Tieres. Es ist daher möglich, dass nicht immer alle in der Tabelle beschriebenen Symptome beobachtet werden können, oder aber, dass andere oder auch gegenteilige Symptome auftreten. Wie Sie die genannten Symptome konkret erkennen und die Vitalparameter Ihres Hundes kontrollieren, wird im nächsten Kapitel eingehend beschrieben. Die Zeit, die zwischen Aufnahme des giftigen Stoffes und dem Auftreten erster Symptome liegt, ist stark vom aufgenommenen Gift abhängig. Die Schwankungen sind dabei groß und können eine Diagnose erschweren. So treten erste Symptome bei der Aufnahme von Xylitol, Tabak oder Zeckenhalsbändern bereits nach einigen Minuten auf, während beim Fressen von Macadamianüssen oder Schokolade mehrere Stunden vergehen. Noch viel heimtückischer ist Rattengift, da die betroffenen Hunde erst mehrere Tage nach der Aufnahme Krankheitserscheinungen zeigen. Ein Extrem bildet die Aufnahme von Östrogenpräparaten, die erst drei bis vier Wochen später zu Symptomen führt.

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Aromatisierte Kautabletten sollten sicher aufbewahrt werden, um nicht in großer Menge gefressen zu werden.

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Die Aufnahme von Schokolade oder Macadamianüssen führt oft erst einige Stunden später zu Krankheitserscheinungen.

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Das Fressen von Trauben oder Rosinen kann bei einigen Hunden gesundheitsschädigend sein und sollte lieber vermieden werden.

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Bereits wenige Minuten nach der Aufnahme von Xylitol, z. B. aus zuckerfreien Kaugummis, kann es zu ersten Symptomen kommen.

GIFTIGE STOFFE UND IHRE SYMPTOME