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Sissi Kaipurgay

ein Rammler kommt selten allein

Zugabe: Die eisernen Erpel





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

ein Rammler kommt selten allein

 

Zugabe: Die eisernen Erpel

 

Die Story sind bereits erschienen in Volle Möhre, Volle Möhre 1 sowie Alle meine Erpel

Sämtliche Personen, Orte und Begebenheiten sind frei erfunden, Ähnlichkeiten rein zufällig. Der Inhalt dieses Buches sagt nichts über die sexuelle Orientierung des Covermodels (wobei fraglich ist, ob es das Karnickel stören würde) aus. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin. E-Books sind nicht übertragbar und dürfen nicht weiterveräußert werden. Bitte respektieren Sie die Arbeit der Autorin und erwerben eine legale Kopie. Danke!

Texte: Sissi Kaiserlos

Foto von shutterstock – Design Lars Rogmann

Korrektur: Aschure. Danke!

Kontakt: http://www.bookrix.de/-sissisuchtkaiser/

 

Honeys Glückstag

Honey, eines der fleißigen Kaninchen, die jedes Jahr Ostereier bemalen, ist wahnsinnig verliebt in Rudi Rammler. Dessen Name ist Programm, rammelt er doch jedes Weibchen, das bei zwei auf dem Rücken liegt. Doch Rudi ist faul und irgendwann erbarmt sich ein Karnickelgott und Honey bekommt eine Chance …

~ * ~

Honey Honigsack saß am Rande der Waldlichtung und guckte mit traurigem Blick dem bunten Treiben zu. Er hatte sich unter einem Busch verkrochen und hoffte, dass niemand ihn vermisste. Na ja, er hoffte schon, dass jemand bestimmtes merkte, dass er sich nicht auf der Lichtung herumtrieb, aber das konnte er wohl vergessen.

Rudi Rammler würde ihn niemals so wahrnehmen, wie er es sich wünschte. Das Karnickel kam seinem Ruf nach und rammelte die gesamte Mannschaft regelmäßig durch, allerdings nur die weibliche. Dass dies auch noch genau vor Honeys Nase geschah, machte die Sache nicht besser. Er sehnte sich so sehr danach, Rudis Gunst zu gewinnen, dass er immer wieder um das größere Kaninchen herumgeschlichen war und ihm Komplimente gemacht hatte. Vergebens.

Rudi hatte ihn stets ausgelacht und sich das nächste Mädel vorgenommen. Seine Libido war legendär, keiner konnte mit ihm mithalten. Selbst Geronimo Goldnase und Torben Totlach hatten keine Chance gegen ihn, obwohl sie in vollem Saft standen. Und die Weiber? Die warfen sich auf den Rücken, kaum dass sie Rudis Nase irgendwo entdeckten. Es war zum Heulen!

„Honey? Wieso bist du nicht bei den anderen und bemalst Ostereier?“

Wilhelm Wirklichwichtigs Stimme drang von oben an Honeys Ohr. Verflixt! Der Oberhase hatte seine Augen wirklich überall! Honey seufzte und krabbelte unter dem Busch hervor, dabei hielt er den Blick gesenkt.

„Du weißt doch, dass wir bis Ostern fertig sein müssen“, mahnte Wilhelm und tätschelte ihm mit der Pfote den Kopf.

„Ja, Wilhelm“, murmelte Honey und schlich zurück auf die Lichtung.

Während er mit Tusche Eier bunt bemalte, wanderte sein Blick immer wieder zu Rudi. Dieser erledigte seine Arbeit doppelt so schnell, benutzte dabei aber zu viel Wasser und daher würden die von ihm gefärbten Eier wohl noch vor Ostern verblassen. Doch das störte Rudi nicht, machte er doch den Kaninchendamen schöne Augen und verschwand bei jeder Gelegenheit mit einer derselben in den Büschen.

Honey hasste diese Weiber. Susi Samenspender, Agnes Allzeitbereit und Traute Trautsichstets befanden sich bestimmt öfter in Rückenlage, als dass sie den Pinsel schwangen. Weshalb Wilhelm das geflissentlich übersah, war Honey schleierhaft. Dennoch würde selbst eine strengere Aufsicht nichts daran ändern, dass Rudi ihn einfach nicht wahrnahm.

Traurig hoppelte er zu seinem Bau und kroch in die Schlafhöhle. Er hatte sie doppelt so groß wie nötig gegraben, wohl in der Hoffnung, dass irgendwann … Nein! Er musste sich seine Vernarrtheit endlich aus dem Herzen reißen.


Am folgenden Tag nahm sich Honey vor, Rudi komplett zu ignorieren. Er bemalte Eier, unterhielt sich mit Geronimo und Torben und versuchte, den Blick niemals zu dem dämlichen Arschloch-Karnickel wandern zu lassen. Sein Herz war schwer und ständig stieg Übelkeit hoch, doch er musste einfach durchhalten, bis die Verliebtheit vorbei war.

Es war nur noch eine Woche hin bis Ostern, weshalb sich alle Kaninchen in heller Aufregung befanden. So viele Eier mussten noch gefärbt werden, so viele Schokoeier gegossen und in buntes Stanniolpapier gewickelt. Es gab wirklich noch viel zu tun und Wilhelms Blick wanderte immer öfter zu Rudi, wie Honey mit einer gewissen Schadenfreude feststellte.

Am nächsten Morgen platzte dem Oberhasen der Kragen. Er rief Rudi zu sich und zeigte auf einen Haufen Eier, deren Farben fast ganz ausgeblichen waren. Es handelte sich dabei ausschließlich um Eier, die Rudi gefärbt hatte.

„Du hast deine Arbeit nachlässig ausgeführt. Bis Ostern musst du alle Eier neu färben, und diesmal bitte ordentlich“, fauchte er Rudi an.

Dieser ließ den Kopf hängen, warf einen Blick auf den riesigen Haufen und seufzte tief. Honey beobachtet das, wie auch alle anderen Kaninchen, mit großer Befriedigung. Es wollte sich zwar in ihm Mitleid regen, da Rudi wirklich zerknirscht ausschaute, aber er unterdrückte dieses Gefühl. Geschah dem Idioten doch recht, dass er nun doppelt so hart arbeiten musste. Wenigstens hatte Rudi jetzt keine Gelegenheit mehr, die dummen Häsinnen zu beglücken.

Honey wandte sich wieder seiner Arbeit zu, daher bekam er nicht mit, dass Rudi von Kaninchen zu Kaninchen wanderte und mit jedem ein paar Worte sprach, dabei immer geknickter wurde. Schließlich schreckte er hoch, als sich jemand hinter ihm räusperte.

„Honey? Hättest du vielleicht Lust … Könntest du mir helfen? Ich weiß sonst nicht, wie ich bis Ostern je fertig werden soll“, erklang Rudis Stimme.

Sofort schlug Honeys Herzlein schneller und sein Stängelchen versteifte sich. Er konnte Rudis atemberaubenden Duft riechen und als er sich umdrehte, sah er direkt in die dunklen Augen des Hasen. Kugelrund und bittend war deren Blick auf ihn gerichtet. Honey schmolz dahin, auch wenn ihm bewusst war, dass Rudi ihn nur ausnutzen wollte.

„Öhm, ich muss mal schauen. Habe selbst noch so viel zu tun“, antwortete er ausweichend und wies auf den Haufen weißer und brauner Eier, die er an diesem Tag noch zu färben hatte.

„Oh“, sagte Rudi und seine Ohren sackten traurig herab.

„Ach, ich beeile mich einfach und dann helfe ich dir“, gab Honey seufzend nach.

„Du bist der beste-beste Hasen-Freund, den ich mir vorstellen kann“, rief Rudi erfreut aus, wobei seine Ohren emporschnellten und freudig zitterten. „Danke!“

Bevor Honey wusste, wie ihm geschah, hatte Rudi ihn umarmt und auch – leider – schon wieder losgelassen und war davongehoppelt. Mit sehnsüchtigem Blick starrte er dem Angebeteten hinterher, dabei wog sein Magen schwer wie Blei.


Honey schaffte sein Pensum in der Hälfte der Zeit, so sehr beeilte er sich. Als er gerade dabei war, seine Malutensilien zusammenzupacken, um zu Rudi zu hoppeln, kam Geronimo auf ihn zu.

„Wieso hilfst du diesem Vollpfosten-Karnickel? Der hat dich doch bisher nur verspottet und deine Zuneigung so gar nicht verdient“, brummelte Geronimo mit gerunzelter Stirn.

„Ich weiß“, murmelte Honey und ließ den Kopf hängen. „Ich mag ihn aber so gern-gern.“

„Hm. Gern-gern? Das ist nicht gut“, sagte Geronimo und schüttelte den Kopf. „Wie kannst du solchen Idioten nur lieben? Er sieht gut aus, okay. Sein Fell glänzt und die Streifen an seinem Rücken sind bezaubernd. Er hat wunderschöne dunkle Augen, in deren Tiefen man versinken möchte. Außerdem behaupten viele, er würde rammeln wie ein Weltmeister. Dazu ist seine Stimme …“

„HÖR AUF“, rief Honey und hielt sich die Ohren zu.

„Sorry, es ist mit mir durchgehoppelt“, murrte Geronimo und grinste verschmitzt. „Erpress den Sack doch einfach. Deine Hilfe gegen ein anständiges Rammel-Stündchen.“

„Boah! Hör auf damit! Ich will nicht nur sein Stängelchen, ich will sein Herz“, zischte Honey, schnappte sich seine Sachen und hoppelte davon.

„Halleluja!“, murmelte Geronimo, dabei schaute er seinem Freund hinterher.


„Da bin ich“, rief Honey aus, als er bei Rudis Arbeitsplatz angekommen war und strahlte den Rammler an.

„Ein Glück“, stöhnte Rudi und wies zu dem riesigen Haufen Eier im Gras. „Es will einfach nicht weniger werden.“

„Das schaffen wir schon“, tröstete Honey, packte seine Pinsel und Farbe aus und machte sich an die Arbeit.


Es war Himmel und Hölle zugleich für ihn. Er konnte Rudis Moschusduft riechen, seinen schneeweißen Stummelschwanz und die entzückenden Streifen auf dem Rücken sehen. Rudis Schnurrhaare vibrierten, wenn er sich konzentriert über eines der Eier beugte und oft tauchte in solchen Momenten eine rosa Zunge auf. Honeys Stängelchen war die ganze Zeit halb steif und sein Herzlein arbeitete unter Hochdruck, so wie auch seine Pfoten.

Sie sprachen nicht, aber das war auch gar nicht nötig, da sie sich ohne Worte verstanden. Verbissen arbeiteten sie Seite an Seite, machten auch weiter, als die Sonne unterging und die Lichtung von einem vollen Mond erleuchtet wurde.

„Wir kommen doch gut voran“, durchbrach Honey schließlich die Stille.

Alle anderen Kaninchen hatten schon Feierabend gemacht, hockten in ihren Höhlen oder trieben sich in den Büschen herum.

„Ja“, meinte Rudi, wischte sich über die Stirn und schmunzelte. „Oh, du hast da einen Fleck“, rief er übermütig und – zack – hatte er mit dem Pinsel einen Tupfer roter Farbe auf Honeys weißes Stummelschwänzchen gesetzt.

Erstaunt schaute dieser über die Schulter, entdeckte, was Rudi getan hatte und verzog das Maul zu einem bösartigen Grinsen.

„Ach ja? Und du hast gleich Farbe an deinem Stecken.“ Sprach’s und versenkte seinen Pinsel zwischen Rudis Hinterläufen.

„Uah!“, winselte jener auf und starrte entsetzt an sich herunter. „Das ist kalt!“

„Soll ich es wieder wegmachen?“, säuselte Honey spöttisch und hob keck die Brauen.

„Oh ja, bitte. Es ist … Ah! Es fühlt sich an wie Eis“, jammerte Rudi, ließ sich auf den Hintern plumpsen und bot Honey sein mit grüner Farbe dick bepinseltes Kölbchen dar.

Was als Scherz gedacht war, geriet zu einer Versuchung, der Honey nicht widerstehen konnte. Er legt den Pinsel beiseite, beugte sich über Rudi und schleckte einmal über dessen Stängelchen. Bei der Farbe handelte es sich natürlich um Lebensmittelfarbe, sodass es zu einem doppelten Genuss geriet. Der Zucker, vermischt mit Rudis eigenem Geschmack, war ein wahrhaftes Aphrodisiakum für Honeys Sinne. Es schaltete seinen Verstand aus, dafür die Geilheit an. Er saugte das grüne Zäpfchen ganz in sein Mäulchen und lutschte voller Gier daran herum.

„Hey! Oah! Hoooney! Wasmachstedennda?“, stöhnte Rudi.

„Blsn“, antwortete Honey, von dem immer dicker werdenden Liebeszepterchen erstickt.

„Uoh! Wah! Das darfste aber ni-hicht … Boah! Istdasgeil“, ächzte Rudi.

Honey ließ sich nicht beirren, bearbeitete Rudis Glöckchen mit der einen Pfote und setzte die andere am unteren Ende des inzwischen sehr dicken Kölbchens ein. Es dauerte gar nicht lange, da wurde er für seine Bemühungen mit einem Schwall wunderbaren Saftes belohnt. Rudi stöhnte die ganze Lichtung zusammen und der Mond schien helle.


„Mann! Honey! Du kannst doch nicht … Ich meine, wir sind beide Männchen und ich … ich steh auf Weibchen“, sagte Rudi, nachdem er sich von seinem Höhenflug erholt hatte.

Seine Stimme klang dabei jedoch eher nachdenklich, denn verärgert. Er warf einen neugierigen Blick in Honeys Schritt, dann grinste er breit.

„Hast ja eine ordentliche Rakete dort auf deiner Abschussrampe“, spottete er.

Honey seufzte und verdeckte sein steifes Stängelchen verschämt mit einer Pfote. Er überlegte, ob er sich in einen Busch zurückziehen und das Problem wegrubbeln sollte. Schließlich konnte er in diesem Zustand wohl kaum mit ruhiger Pfote Eier bemalen.

„Ach, nun stell dich nicht so an“, brummelte Rudi. „Ich hab es schon gesehen und außerdem … schulde ich dir was. Gib her.“ Er schubste Honeys Pfote weg, schloss seine eigene um das pochende Kölbchen und brauchte nur zweimal auf- und abreiben, da schoss auch schon eine Fontäne heller Hasensamen geradewegs nach oben.

„Uoh!“, wimmerte Honey, bog den Rücken durch und hechelte sich durch seinen Höhepunkt.

„Mann-Mann-Mann“, meinte Rudi begeistert, während er mit den Augen dem Strahl folgte. „Da hatte aber jemand Druck auf der Leitung.“

Honeys Herz brach erneut, denn Kaninchensex war es nicht, nach dem es ihm verlangte. Gut, den wollte er auch, aber nicht von derart nüchternen Sprüchen begleitet. Sein Kopf sackte nach vorn und eine Träne kullerte verschämt aus seinem Augenwinkel. Der Mondschein spiegelte sich in ihr.


Am nächsten Tag erledigte er seine Arbeit erneut im Rekordtempo, danach half er Rudi. Da sie am vergangenen Abend noch lange gemalt hatten, war der Eierhaufen bereits stark geschrumpft. Über DIE Sache hatten sie kein Wort verloren, sondern sich einfach in ihre Höhlen verkrochen. Was gab es da auch zu reden? Rudi war ein versauter, sexbesessener Rammler und Honeys Herz weinte.

„Ich finde es Klasse, dass du mir hilfst“, knurrte Rudi, nachdem sie eine Stunde verbissen gemalt hatten.

„Mache ich gern“, flüsterte Honey, legte ein fertiges Ei beiseite und griff nach einem neuen.

„Hm. Wieso nur? Ich war doch immer gemein zu dir“, sinnierte Rudi, warf ihm einen kurzen Blick zu und seufzte leise.

„Das stimmt. Ich kann aber verzeihen“, erwiderte Honey und für den Rest des Tages schwiegen sie.


Als er am nächsten Nachmittag bei Rudi angehoppelt kam, hatte dieser eine Überraschung für ihn.

„Honey? Ich würde mich gern bei dir bedanken auf … besondere Art“, raunte Rudi und wackelte lustig mit den Augenbrauen. „Ich würde gern …“ Er beugte sich zu Honeys Ohr. „… ich würde gern bei dir Lutschi machen, so wie du es bei mir getan hast. Freut dich das?“

„Ich bin keine Hasen-Nutte“, brummte Honey, hin- und hergerissen zwischen Aufregung und Herzeleid.

„Hey! Ich mein’s doch nur gut“, rief Rudi aus und schmollte eine Stunde.


Die Dämmerung setzte ein, alle Arbeiter verkrümelten sich nach und nach. Nur Rudi und Honey bemalten Ei für Ei, dabei schwiegen sie beharrlich. Rudis Unterlippe war inzwischen in ihre normale Position zurückgekehrt, dennoch wirkte er angespannt. Honey ging es ähnlich und der Zwiespalt war in den vergangenen Stunden noch größer geworden. Er sehnte sich nach körperlicher Zuwendung, zugleich verabscheute er seelenlose Rammelei. Wobei Lutschi natürlich nicht in die Kategorie ‚Rammelei‘ fiel, sondern in … Ja, wohin gehörte denn die mäulische Art der Zuwendung?

„Hör mal! Ich finde, du kannst meinen Dank echt annehmen“, knurrte Rudi, ohne von seinem Ei aufzuschauen. „Immerhin springe ich über meinen Schatten und es kostet mich auch Überwindung, aber für dich …“

„Nunhörbloßauf“, zischte Honey. „Ich will deine Überwindung nicht und dein Schatten … Bah! Drauf geschissen! Außerdem steh ich echt nicht auf … auf dieses Rumgehudel.“

„Rumgehudel?“ Rudi erstarrte und hob den Kopf. „Was meinst du damit?“

„Na, diese Rammelei mal hier, mal da. Ich finde das eklig.“

„Boah! Was bist du für eine Zicke!“, sagte Rudi und lachte spöttisch.

„ICH BIN KEINE ZICKE“, fauchte Honey, warf Pinsel und Ei weg und wollte sich gerade vom Acker machen, als er gepackt und auf den Rücken geworfen wurde.

Das weiche Gras milderte den Aufprall ab. Er keuchte erstaunt. Sein halbweiches Stängelchen wurde unversehens in ein heißes Maul gesogen und eine Zunge schlängelte sich um den anschwellenden Stiel. Woah! Honeys Gehirn implodierte und er spreizte die Hinterläufe weiter, da pure Geilheit ihm jedes Denken verbot. Es dauerte nicht lange, bis er seine warme Liebesgabe verströmte und eine Achterbahn ihn in das Chaos seines Höhepunkts katapultierte.


„Na, geht doch“, murmelte Rudi, wischte sich mit der Pfote über den Mund und grinste wölfisch.

Honey drehte sich wimmernd auf die Seite und rollte sich zu einem Ball zusammen. Sein Herzchen war wund und keine Salbe der Welt würde den Schmerz je lindern können. Er hasste Rudi in diesem Moment so sehr, dass dieser eigentlich rechtmäßig vom Blitz getroffen werden müsste. Leider gab es keinen Kaninchengott, der das für ihn erledigte.


Trotz dieses Vorfalls half er Rudi auch am nächsten Tag und als der Mond über den Bäumen auftauchte, war die Arbeit verrichtet.

Das Fest stand unmittelbar bevor. Schon bald würden die Osterhasen mit ihren prall gefüllten Körben ausrücken, um die Eier in Gärten und Parkanlagen zu verstecken. Weder Rudi noch Honey gehörten zu dieser elitären Schar, weshalb sie mit vielen anderen Kaninchen auf der Lichtung zurückblieben. Honey wagte nicht, zu Rudi hinzusehen, während die stolzen Osterhasen davonsprangen. Sein Bauch brannte vor Kummer und er wollte nur noch eines: Sterben.


Nachdem auch der letzte der arroganten Körbchenträger verschwunden war, rannte Honey zum Waldesrand und suchte sich einen dichten Busch. Er kroch unter die Zweige und schloss die Augen. Wenn er nur lange genug liegen bliebe, würde er irgendwann verhungern. Ach, er war doch schon verhungert. Sein Bedürfnis nach Rudis Liebe war unerfüllt und würde es immer bleiben. Honey wimmerte leise und dicke Tränen kullerten in sein Fell.


Er musste über seinen Kummer wohl eingeschlafen sein, denn unerwartet weckte ihn eine kalte Nase, die gegen seine Stirn stupste.

„Warum versteckst du dich hier?“, fragte Rudi neugierig, wobei er an Honeys Schnauze herumschnuffelte.

„Ich will sterben. Lass mich in Ruhe“, wisperte Honey.

„Warum willst du sterben?“

„Weil mein Herz so wehtun“, winselte Honey und kroch noch tiefer in den Busch.

„Warst du damit beim Hasendoktor?“, frage Rudi dumm, dabei stupste er Honeys Nase mit seiner an und krabbelte zu ihm unter das Blätterwerk.

„Nein. Der kann mir nicht helfen“, wisperte Honey und versuchte von Rudi wegzurücken.

„Hey! Bleib hier“, sagte Rudi und zog ihn an seine Fellbrust. „Wieso kann der nicht helfen? Ich will nicht, dass du krank bist.“

„Ach, lass mich doch in Ruhe“, murmelte Honey, schmiegte sich jedoch unbewusst an den Rammler und roch heimlich an dessen Hals.

Alles, was er sich je gewünscht hatte, lag hier neben ihm und war gleichzeitig Trillionen von Kilometern entfernt.

„Honey?“, wisperte Rudi. „Ich mag dich. Ich mag dich gern-gern. Bitte, geh zum Arzt.“

„Du magst mich … gern-gern?“, fragte Honey und sein Bauch begann wie irre zu ziepen.

„Mhm.“

„Ich … Ich bin … Ich bin ein Männchen.“

„Hab ich auch schon bemerkt“, brummelte Rudi und dann tat er das Unglaubliche: Er drückte Honey einen zarten Kuss aufs Maul.

Dieser fiel fast in Ohnmacht vor Überraschung und Wonne. Sekunden später rollte ein Bündel, bestehend aus zwei Kaninchen, unter dem Busch herum. Sie umschlangen sich mit Vorder- und Hinterläufen, wurden zu einem Knäuel und endlich … endlich schob Rudi sein Stängelchen in Honey hinein.

„Uoh!“, machte Honey und packte Rudi an beiden Ohren. „Ich mag dich gern-gern-gern!“

Es erklang lautes Schmatzen, da Rudi ihn mit wilden Küssen verwöhnte. Danach erzitterte der Busch unter einem Ansturm wilder Leidenschaft.


„Mann-Mann-Mann“, murmelte Rudi und wuschelte durch Honeys Fell. „Ich hab mich so gesorgt. Dachte, du bist krank.“

Das Fell der beiden Kaninchen dampfte. Beide hechelten noch und ihr Blick war glasig. Honeys Maulwinkel waren zu einem grenzdebilen Lächeln erstarrt, sein Herzlein pochte. Er umschlang Rudi mit seinen Vorderläufen und seufzte leise.

„Ich bin krank. Liebeskrank“, flüsterte er.

„Ich auch“, wisperte Rudi, hauchte einen Kuss auf Honeys Schnauze und seine Brust hob sich, als er tief Luft holte. „Ich hab gestern meine Schlafhöhle erweitert. Würdest du …?“


Rudi wurde zum Gespött aller Weibchen, doch das kümmerte ihn nicht. Selig hoppelte er neben Honey einher, teilte mit ihm Schlafstatt und viele schöne Stunden. Honey dankte ihm das, indem er Rudi wahre Liebe schenkte. Der Kaninchengott hatte ein Einsehen und wenn man diese Geschichte mal näher betrachtet, hat wohl auch Wilhelm einen Anteil an dem …


Happy End