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250 x
Bayern erleben

Der offizielle Ausflugsführer von image

Bayerns beste
Freizeittipps

Lisa Bahnmüller , Martina Gorgas

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Inhalt

1Auf den höchsten Gipfel Frankens

2Mittelalter live erleben in Münnerstadt

3Schwerelos durch die Luft: Ballonfahrt in der Rhön

4Früher Grusel, heute Natur pur im Schwarzen Moor

5Pompejanum Aschaffenburg – fast wie in »Bella Italia«

6Bowlingfreude pur – speziell auch für Kids

7Adelsburg im Mini-Format: Templerhaus in Amorbach

8Wie im Fieber: Höhenrausch in Reinkultur!

9Auf »Engelsstaffeln« zum kühlen Klosterbier

10Ganz wie Tarzan durch den Kletterwald Spessart

11Märchenhochzeit im Schloss Mespelbrunn

12Von Schneewittchen und Räubern im Spessart

13Mit dem Segway durch den Spessart

14Wie früher: Übernachten im Baumhaus

15Lustwandeln im Rokokogarten Veitshöchheim

16Kleine Artisten – im Circus Blamage

17Mit dem Waldwichtel auf den Dillberg

18Das Schloss der Schlösser: die Würzburger Residenz

19Vorhang auf für das Würzburger Kasperhaus

20Bitte einsteigen zur fränkischen Weintour!

21Einmalig: Floßfahrt auf dem Altmain

22Arche Noah – ein toller Streichelzoo

23Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch

24Robin Hood im Steigerwald

25Der rätselhafte Wildpark an den Eichen

26Die Sinne schärfen an der Umweltstation

27Toben und spielen im Takka-Tukka Land

28Geil: Deutschlands größter Kletterwald

29DAS Weinfest in Unterfranken

30Alles selber machen – auf dem Aktivspielplatz

31Viel Spaß im Märchenwald Sambachshof

32Weinliebhaber aufgepasst: Weinhalla in Sulzfeld

33Pommersfeldener Schloss Weissenstein

34Wie Rom auf sieben Hügel erbaut: Bamberg

35Mit Bierkennern in Bamberg auf Tour

36Zu Besuch beim »Sams« in Bamberg

37Wie NASA-Astronauten ins Nördlinger Ries

38Klettererlebniswelt Magnesia: Adrenalin pur!

39Wo Kinder und Väter um die Wette baggern

40Pssst … ein Geheimtipp – das Städtchen Seßlach

41Auf den Spuren Luthers: die Veste Coburg

42Coburg, eine Stadt im Samba-Fieber

43Neugierige Ziegen und Falken im Wildpark

44Wo Puppen und Teddybären zu Hause sind

45Mit dem Nachtwächter durch dunkle Gassen

46Niemals besiegt: die Festung Rosenberg

47Für Große und Klein: Lokland in Selbitz

48Idyllischer Tierpark im Stadtpark Theresienstein

49Einzigartiges Theater – mitten im Wald

50Der total verrückte Irrgarten am Untreusee

51Das Oktoberfest der Oberfranken

52Mödlareuth – genannt »Little Berlin«

53Fernweh? Ab nach Hof in den Fernwehpark

54Cool: Fossilienklopfen in Hohenmirsberg

55Unter Tag: Silbereisenbergwerk Gleißinger Fels

56Für Eisenbahn-Freaks: Neuenmarkt-Wirsberg

57Gänsehaut in den Katakomben von Bayreuth

58Theaterluft schnuppern: Studiobühne Bayreuth

59Die Teufelshöhle – das »Tor zur Unterwelt«

60Von Baum zu Baum im Kletterwald Pottenstein

61Himmelsleiter und ein Felsenbad

62Actionreiches Freizeitparadies am Ochsenkopf

63Deutschlands älteste Freilichtspiele

64Kajakfahrten auf der Wiesent

65Dampflok-Fahrt durch die Fränkische Schweiz

66Schatzsuche im früheren Oberfränkischen Meer

67Gigantische Wasserwelt Atlantis

68Mit dem Rad durch das »liebliche Taubertal«

69Schaudern im Kriminalmuseum

70Einfach faszinierend: Maximiliansgrotte Pegnitz

71Seit 500 Jahren lecker: Aischgründer Karpfen

72Ein Must: Erlangens Bierkeller

73Auf ins Walderlebniszentrum Tennenlohe

74Spaß pur im Bikepark Osternohe

75Fürther Ronhof: Fußball hautnah

76Radiomuseum: Zeitreise durch 90 Jahre

77Faszinierend: ein klingender Wasserfall

78Fun im Playmobilpark in Zirndorf

79Tolle Stunden auf dem Auhof

80Einmal Rennfahrer sein mit den Buggy Racern

81Von Rittern und Brandstiftern in Nürnberg

82Alles made in Germany: im Handwerkerhof

83Kultkneipe für Kunst- und Gulaschliebhaber

84Der verblüffende Turm der Sinne in Nürnberg

85Reise zum Weltall im Copernicus-Planetarium

86Geschichten im Kindertheater Mummpitz

87Megaspaß im Megaplay: Indoorspiel total

88Bärbels Garten in Dixenhausen

89Anspruchsvoll: Hirschbacher Höhlenrundweg

90Sagenhaft: die Teufelskirche bei Altdorf

91Imposant: Durchquerung der Schwarzachtalklamm

92Auf den Spuren der Römer den Limes entlang

93Nur 200 Höhenmeter: auf den Hesselberg

94Von Hasen und Störchen in Herrieden

95Wellness in der Antike: Therme Weißenburg

96Verwirrung in Dinkelsbühl: das 3-D-Museum

97Faszination Eisenbahn im Miniaturland

98Auszeit beim Kanu-Trip auf der Altmühl

99Die Jagd nach Fossilien bei Solnhofen

100Wie im Mittelalter: Burg Pappenheim

101Einfach Spitze: Kultur und Natur in Berching

102Schlechtwetter: König-Otto-Tropfsteinhöhle

103Absolut entspannend: Lama-Trekking

104Ein Diplom in der Weißwurstakademie

105Und stündlich explodiert ein Vulkan …

106Skifahren im Sommer – auf feinem Sand

107Baden im reinsten Trinkwasser

108Einmal quer durchs Mittelalter

109»Grand Canyon« der Oberpfalz

110Ritter und Burgfräulein lassen grüßen

111Sommerfrische zur Jahrhundertwende

112Felsenkeller-Labyrinth in Schwandorf

113Eine Halle voller Spaß im Wölpiland

114Wasserspiele und Märchengarten

115Reiten und Pferde: der Kollerhof

116Luchs, Wolf und Braunbär sind hier zuhause

117Wisent und Wölfe im Bayerwald-Tierpark

118Skuril: Schachten im Bayerischen Wald

119Wer entdeckt Eisvogel oder Waldkauz?

120Der riesige Drache in Furth im Wald

121Ein Stausee der ganz besonderen Art

122So bist du bestimmt noch nie geklettert …

123Blumen und Action im Churpfalzpark

124Über Teufelssteg und Himmelsleiter zur Burg

125Am Strand – mitten in Bayern

126Fast wie auf dem Amazonas

127Los gehts, auf in die »Hölle«!

128Asiatisches Flair in der Oberpfalz

129Mufflons und Waschbären ganz nah

131Indoor-Boulder-Anlage in Regensburg

132Strudelfahrt durch die Steinerne Brücke

133Zorbing – ein tolles (Gruppen-)Erlebnis

134China in der Oberpfalz

135Burg Wolfsegg – voller Geheimnisse

136Auf zur Höhlentour rund um Essing

137Beeindruckend: der Donaudurchbruch

138Größter Archäologiepark Europas – wow!

139Gemütliche Fahrradtour durchs Altmühltal

140Wie kommt eigentlich der Hopfen ins Bier?

141Der höchste Backsteinturm der Welt

142Gruseln auf Burg Trausnitz

143Jux und Tollerei im Erlebnispark Voglsam

144Vogelflugshow auf dem Falkenhof

145Klein, aber fein – der Straubinger Tiergarten

146Eine echte Burg wie im Film: Schloss Egg

147Rodel- & Freizeitspaß am Egidi-Buckel

148Waldwipfelweg und »Haus am Kopf«

149Wandertour zu den Rißlocher Wasserfällen

150Mit Pfeil und Bogen am Silberberg

151Wachsender Felsen von Usterling

152Unvergesslich: eine Auszeit im Kloster

153Der Goldschatz von Niederbayern

154Auf den Spuren von Magdalena Neuner

155Karibik-Feeling mitten in Niederbayern

156Überlebenstraining im Bayerischen Wald

1571200 Grad heiß: ein einmaliges Souvenir!

158Alter Schwede: Elche in Niederbayern!

159Zu Besuch bei Asterix und Obelix

16050 Tonnen bewegen? Kein Problem!

161Hier darf die Donau noch Donau sein

162Adrenalin pur in schönster Natur

163Museumsdorf bei Tittling

164Hier lebt der Specht: im Waldspielgelände

165Pullman City – Westernstadt

166Schlittenhundeführer: fast wie in Alaska

167Im Freizeit-Eldorado Bayern-Park

168Erzkatholisch und studentisch: Passau

169Mit der Seilfähre über die Donau

170Antikes Wochenende mit echten Römern

171Die bayerische Burg der Superlative

172Dunkle Vergangenheit: das Kehlsteinhaus

1733000 Jahre altes Eis erobern

174Beim Schnapsbrennen zuschauen auf der Alm

175Königssee – zu schön, um wahr zu sein

176Leichte Wanderung mit Traumpanorama

177Klassiker: Fraueninsel und Herrenchiemsee

178Das Schokoland in Rott am Inn

179»Ice Age« in Bayern mit Bär und Mammut

180Gruseln in größter Felsenburg Deutschlands

181Jodeln wie ein Almbauer

182Wasserburg – klein, aber fein!

183Nicht weitersagen: romantische Moorseen

184Logenplatz: Aussichtskapelle Söllhuben

185Kulinarisches am Spitzingsee

186Action auf der Schliersbergalm

187Dem Himmel so nah: Berggottesdienst

188Fliegen bis zum höchsten Berg

189Nachts tauchen im tiefsten See

190Bergeinsamkeit am Altlacher Hochkopf

191Was für eine Gaudi: Floßfahrt auf der Isar

192Heimat des FC Bayern: Allianz Arena

193Grüne Oase: der Englische Garten

194Mal keine Kunst? Museen der anderen Art

195Erlebnisbauernhof und Ponyreiten

196Blätterdach über dem Waldspielplatz Pöring

197Europas größtes Rutschenparadies

198Mit Frankenstein durch Ingolstadt

199Für Jung und Alt: der Barthelmarkt

200Auf den Spuren eines sechsfachen Mordes

201Hier machen Kinder den Führerschein

202Mit dem Raddampfer ins Labyrinth

203Fischerstechen am Starnberger See

204Einmal dein eigenes Bier brauen!

205Münchner Hausberg: der Herzogstand

206Erlebniskraftwerk Walchensee

207Riesenfernrohr in Mittenwald

208Immer ein Erlebnis: die Partnachklamm

209Das Geheimnis der »Weißen Frau«

210Rauf auf Deutschlands höchsten Gipfel!

211Südsee auf Bayerisch: der Eibsee

212Der Alatsee: Bayerns geheimnisvollster See

213Bei Füssen: auf dem alten Schmugglerpfad

214Natur pur: Matschpfad und Seilnetz

215Alpspitze – der Nesselwanger Allzweckberg

216Zwei Burgen und eine Höhle bei Pfronten

217Oberstdorf und Breitachklamm

218Wildromantisch: durch den Hölltobel

219Auf dem Sagenweg zur Sturmannshöhle

220Dunkle Erzgruben und Tierparadies

221Wer ist die Schönste in Balderschwang?

222Spaziergang zum Eichhörnchenwald

223Canyoning im Ostertal – Action pur!

224Adrenalinkick – mit 40 km/h bergab

225Wellness in 1804 Meter Höhe

226Logenplatz inklusive: die Gebhardshöhe

227Buchenegger Wasserfälle: ein »Erlebnisbad«:

228Modelleisenbahn im Allgäu

229Im schönen Allgäu Käse machen

230Gänsehaut-Feeling amSkywalk Scheidegg

231Spektakulär: Scheidegger Wasserfälle

232»Schwäbisches Meer« und Insel Lindau

233Wilde Tour entlang des Schrattenbachs

234Wunderbar: im Moor-Matsch spielen

235Einmal im Leben Ritter sein!

236Mit der eigenen Fähre über die Iller

237Das Leben früher: ohne Strom

238Durch die Lüfte im Skyline Park

239Turmuhrenmuseum in Mindelheim

240Die älteste Sozialsiedlung der Welt

241Augsburg: Reise durchs Sonnensystem

242Rafting-Spaß auf dem Olympia-Eiskanal

243Bei Jim Knopf auf dem Lummerland-Spielplatz

244Lärmen und Tollen bei jedem Wetter

245Fußballgolf – ein Funsport für alle

246Sisi-Schloss in Unterwittelsbach

247Mit Alpakas »on Tour«

248Riesenklötzchen im bunten Legoland

249Größter Römertempel nördlich der Alpen

250Live dabei – beim Straußenschlüpfen

Vorwort

Bayern, das ist mehr als ein Ort.

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Es ist ein besonderes Lebensgefühl, der starke Zusammenhalt untereinander und vor allem natürlich unsere Heimat, die – ganz nach dem Motto »Laptop und Lederhosn« – Tradition und modernes Leben so wunderbar miteinander vereint.

Genauso vielfältig wie das Leben hier in Bayern sind auch die Erlebnisse, die wir für euch in unserem neuen Buch zusammengestellt haben. Als Inspiration für alle, die neue Ecken bei uns im Freistaat kennenlernen wollen, zusammen mit der Familie oder mit Freunden.

Ob Schneewittchen-Schloss, spannende Wildwasserabenteuer oder eine Reise ins Weltall – in »250 x Bayern« ist für jeden etwas dabei! Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim gemeinsamen Entdecken und viele schöne Momente mit euren Lieben.

Euer

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Wolfgang Leikermoser

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Auf den höchsten Gipfel Frankens

Der Kreuzberg bei Bischofsheim ist ein Berg der Superlative: eines der beliebtesten Ausflugsziele der Rhön, mit stolzen 928 Metern der höchste Berg weit und breit, dank seiner jahrhundertelangen Tradition als Wallfahrtsort der »heilige Berg der Franken« und wegen seines hervorragenden Klosterbiers bei Bierkennern geschätzt.

Zugegeben, etwas steil ist die Wanderung von Bischofsheim auf den Kreuzberg durchaus – ein wenig Kondition braucht ihr also schon! Dafür verläuft sie aber größtenteils im Schatten – und die Strapazen des Aufstiegs lohnen sich unbedingt! Denn sobald ihr die Stufen zu den drei Gipfelkreuzen bezwungen habt, bietet sich euch ein atemberaubender Panoramablick über die Rhönberge und die umliegenden Dörfer. Außerdem erwartet euch ein traditionsreiches Kloster mit einer sehenswerten Klosterkirche und einem tollen Klostergarten. Und nicht zuletzt eine gemütliche Klosterschänke, in der ihr mit dem aromatischen Kreuzbergbier, das hier seit 1731 gebraut wird, euren Durst löschen könnt. Also, worauf wartet ihr? Die Wanderschuhe geschnürt und los!

Ausgangspunkt der rund zweieinhalbstündigen Wanderung ist der Parkplatz in der Bischofsheimer Altstadt. Dort folgt ihr der Markierung mit einem grünen »Ö« (Zubringer zum Hochrhöner) und biegt zunächst rechts in die Kreuzbergstraße ein, danach erneut rechts in den Zentweg. Der weitere Weg verläuft schön über Wiesen bis zu einem kleinen Waldstück. Hier geht ihr den angenehm schattigen Waldweg hoch und kommt wenig später an der Ruine Osterburg vorbei. Ihr folgt weiter dem grünen »Ö« und erreicht den Hochrhöner. Hier wechselt die Markierung und wird zu einem orangefarbenen »Ö« (Premiumweg Hochrhöner), das euch ab jetzt bis zum Ziel dieser Wanderung, dem altehrwürdigen Kloster, begleitet. Ihr geht nun am Hang des Arnbergs entlang (herrliche Aussicht!) bis zur Kreuzung Kreuzbergstraße/Abzweigung Oberwildflecken. Im Folgenden wandert ihr nach rechts entlang der Kreuzbergstraße, dann über Wiesenwege und durch Buchenwald zum Kloster Kreuzberg.

Anfahrt Öffentlich: Zug nach Würzburg, Regionalzug nach Bad Neustadt, Bus 8305 nach Bischofsheim. Auto: A 71 Ausfahrt Bad Neustadt, B279 Richtung Bischofsheim, dann links auf die St 2289, rechts auf die NES 53 und rechts in die Hofstraße nach Bischofsheim.

Informationen Kloster Kreuzberg, Kreuzberg 2, 97653 Bischofsheim, Tel. 09772/912 40; www.kloster-kreuzberg.de.

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Mittelalter live erleben in Münnerstadt

Mit der über 700 Jahre alten Stadtmauer, den wuchtigen Stadttoren, der spätbarocken Klosterkirche und dem Riemenschneideraltar in der gotischen Pfarrkirche ist ein Besuch in Münnerstadt wie ein Ausflug ins Mittelalter. Wenn ihr sportlich ambitioniert seid, lässt sich die Stadt-besichtigung mit einer schönen Fahrradtour kombinieren.

Die Kleinstadt Münnerstadt liegt sehr reizvoll an den südlichen Ausläufern der Rhön. Bewaldete Berge umgeben sie. Schon vor rund 6000 Jahren, in der Jungsteinzeit, wurde auf dem heutigen Stadtgebiet gesiedelt. Im Jahr 770 wurde die Stadt erstmals urkundlich als Munirihestat erwähnt. Um das Jahr 1230 entwickelte sich die befestigte Stadt Münnerstadt. In der historischen Altstadt mit ihren zahlreichen fränkischen Fachwerkbauten, einer noch sehr gut erhaltenen Stadtmauer und dem 35 Meter hohen Stadtturm aus dem 13. Jahrhundert erlebt ihr noch heute mittelalterliches Flair. Direkt am Marktplatz beeindruckt das Rathaus im Fachwerkstil, das um 1469 errichtet wurde. Weitere historische Gebäude in der Altstadt sind die Zehntscheune, das Landgerichtsgebäude, das Heimatspielhaus, der Henneberger Hof, die Stadtpfarrkirche und die Klosterkirche St. Michael. Der älteste Gebäudekomplex der Altstadt ist der Bildhäuser Hof, ursprünglich ein Patrizierhof, später die Stadtniederlassung des Klosters Maria Bildhausen. Das ehemalige Deutschordenschloss beherbergt heute die Sammlungen des Henneberg-Museums.

ANTENNE BAYERN TIPP

Wenn ihr gerne mit dem Fahrrad unterwegs seid, empfehlen wir euch die sehr schöne Radtour entlang des Rhönradwegs von Bischofsheim nach Hammelburg (ca. 76 Kilometer). Von Bischofsheim mit seiner historischen Altstadt und dem berühmten Kloster Kreuzberg verläuft der Radweg flach bis leicht abfallend auf einer ehemaligen Bahnlinie in Richtung Bad Neustadt. Dort fahrt ihr durch den Kurpark und das Kurviertel in Richtung Niederlauer. Weiter geht’s nach Bad Kissingen und schließlich nach Hammelburg, der ältesten Weinstadt Frankens. Nun ist es nicht mehr weit bis nach Münnerstadt. Je nach Kondition und persönlicher Fitness teilt ihr euch die Strecke individuell ein. Fahrradfreundliche Hotels, Pensionen und Gaststätten gibt es entlang der Strecke in großer Auswahl.

Anfahrt Öffentlich: Bahnlinie München–Würzburg, ab Würzburg Regionalbahn nach Münnerstadt. Auto: A 9 München–Nürnberg, Ausfahrt Kreuz Nürnberg, A 3 Richtung Frankfurt a. M./Würzburg/Bamberg/A 73/Nürnberg-Nord, Ausfahrt Kreuz Fürth/Erlangen, A 73 Richtung Schweinfurt/A 70/Bamberg/Erlangen/Coburg, Ausfahrt A 70 Richtung Schweinfurt/Bamberg, Ausfahrt Dreieck Werntal, A 71 Richtung Erfurt/Bad Neustadt/Bad Kissingen, Ausfahrt Bad Kissingen/Oerlenbach, Richtung Bad Kissingen/Oerlenbach/Rannungen, B 286 bis Münnerstadt fahren.

Informationen Stadt Münnerstadt, Marktplatz 1, 97702 Münnerstadt, Tel. 09733/810 50; www.muennerstadt.de. Rhön GmbH, Spörleinstraße 11, 97616 Bad Neustadt, Tel. 09771/946 70; www.tourismus-nes.de.

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Schwerelos durch die Luft: Ballonfahrt in der Rhön

Wünschst du dir manchmal, abheben zu können? Frei wie ein Vogel zu sein? Dann bist du reif für einen Flug im Heißluftballon. Am besten in der Rhön, dem bayerischen Heißluftballon-Mekka. Die Schönheit der Rhön mit ihren Bergen und Kuppen aus der Vogelperspektive zu bewundern, ist ein unvergessliches Erlebnis.

Der wohl schönste Startplatz für eine Ballonfahrt in der bayerischen Rhön ist der Kreuzberg beim unterfränkischen Städtchen Wildflecken. Vom Gipfel aus hast du einen fantastischen Rundblick weit in das fränkische Land, die hessische Rhön, den Thüringer Wald und den Spessart. Da verwundert es kaum, dass es hier im Umkreis von nur 25 Kilometern zehn Ballonfahrtanbieter gibt.

Du hast dich schon für eine Ballonfahrt angemeldet? Prima, dann kann es gleich losgehen. Kleide dich am besten so, als würdest du wandern gehen. Wichtig sind vor allem stabile Schuhe. Und bring etwas Zeit mit. Die reine Fahrtzeit in der Luft beträgt eine bis eineinhalb Stunden. Mit Aufrüsten, Fahrt, Bergung, Taufe und Rückfahrt zum Startplatz kommt man aber leicht auf drei bis vier Stunden.

Vom vereinbarten Treffpunkt fährt man gemeinsam zum Startplatz, wo du beim Aufbau des Heißluftballons mit anpacken darfst. Vor dem Abheben macht dich dein Pilot mit dem Ballon vertraut und weist dich in deine »Pflichten an Bord« ein. Und schon hebst du ab und schwebst mit dem Wind über die bewaldeten Kuppen und Hügel der Rhön, ihre kleinen Dörfer und spitzen Kirchtürme. Genieße das unbeschreibliche Gefühl der Schwerelosigkeit und freue dich, die Welt einmal aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben. Irgendwann sucht dein Pilot dann ein geeignetes flaches Landegelände. Bei der Landung kippt der Ballon häufig um. Jetzt weißt du, warum festes Schuhwerk ratsam ist. Danach ist »Aufräumen« angesagt. Die daran anschließende »Ballönertaufe« mit einem Glas Sekt und dem Überreichen deiner Taufurkunde erhebt dich sozusagen in den Adelsstand der Ballonfahrer.

Anfahrt Öffentlich: Bahnlinie München–Fulda, ab Fulda Bus nach Bad Brückenau, ab Bad Brückenau Bus nach Wildflecken-Oberbach. Auto: A 9 München–Nürnberg, Ausfahrt Kreuz Nürnberg, A 3 Richtung Frankfurt a. M./Würzburg/Bamberg/A 73/Nürnberg-Nord, Ausfahrt Kreuz Biebelried, A 7 Richtung Hannover/Kassel/Schweinfurt, Ausfahrt Bad Brückenau/Wildflecken, B 286 Richtung Bad Brückenau/Wildflecken/Jossa, Ausschilderung nach Wildflecken folgen.

Informationen Tourismusverband Franken e. V., Wilhelminenstraße 6, 90461 Nürnberg, Tel. 0911/94 15 10; www.frankentourismus.de.

Ballonteam Rhön, Marc Trum, Löwenstraße 15a, 97653 Bischofsheim/Rhön, Tel. 09772/93 09 65; www.ballonteam-rhoen.de.

Rhöner Ballöner e. V., Agentur: Sturmiusstraße 12, 36037 Fulda, Tel. 09772/71 60; www.rhoener-balloener.de.

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Früher Grusel, heute Natur pur im Schwarzen Moor

Schwarzes Moor – schon der Name klingt geheimnisvoll. Man würde sich nicht wundern, wenn hier aus dem Rhön-Moor plötzlich der Hund der Baskervilles auftauchen würde. Man sagt, man könne noch heute ab und zu die Turmuhr einer Stadt schlagen hören. Diese soll im Moor versunken sein, weil ihre Bewohner zu sündig lebten.

Wer weiß, vielleicht hörst auch du die Uhr, wenn du auf Bayerns erstem Moorlehrpfad wanderst? Doch keine Sorge, heute ist es ungefährlich, sich dem Schwarzen Moor zu nähern. Du kannst es auf einem knapp drei Kilometer langen Bohlensteg erkunden, der 1987 angelegt wurde und sogar mit Kinderwagen oder Rollstuhl befahrbar ist.

Das Schwarze Moor stellt einen einzigartigen Naturraum dar und bietet seltenen Tieren Lebensraum, etwa dem Birkhuhn, das sonst außerhalb der Alpen als ausgestorben gilt, oder der Arktischen Smaragdlibelle. Zwischen 1770 und 1939 wurde im Schwarzen Moor Torf abgebaut, aber zum Glück nur in geringen Mengen, sodass das Gebiet heute immer noch sehr gut erhalten ist. Das Schwarze Moor steht unter Naturschutz und gehört zudem zum europaweiten Schutzgebiet NATURA 2000.

Beim Zugang zum Schwarzen Moor fällt dir bestimmt ein steinernes Tor auf. Es ist der Eingang zu einem früheren Lager des Reichsarbeitsdienstes, das die Nationalsozialisten 1936 hier errichten ließen. Die Rhön sollte ein nationalsozialistisches Mustergebiet werden. Teile des Moores wurden trockengelegt, Wälder aufgeforstet und Äcker angelegt. Eine Infotafel am Tor gibt Aufschluss über diese unrühmliche Zeit. Heute ist der als Musterhof angelegte Rhönhof eine Gaststätte, das Lager bis auf das Eingangstor verschwunden.

Erst vor Kurzem wurde ein 17 Meter hoher Aussichtsturm aus Holz errichtet. Von dessen großer Plattform hast du einen guten Überblick über das Moor und die Hochrhön.

ANTENNE BAYERN TIPP

Von 1. April bis 31. Oktober kannst du immer sonntags um 10 Uhr an einer interessanten geführten Moorwanderung teilnehmen. Treffpunkt ist der Steinerne Torbogen.

Anfahrt Öffentlich: Bahnlinie München–Würzburg, ab Würzburg Regionalexpress bis Bad Neustadt (Saale), ab Bad Neustadt Bus nach Bischofsheim. Auto: A 9 München–Nürnberg, Ausfahrt Kreuz Nürnberg, A 3 Richtung Frankfurt a. M./Würzburg/Bamberg/A73/Nürnberg-Nord, Ausfahrt Kreuz Biebelried, A 7 Richtung Hannover/Kassel/Schweinfurt, Ausfahrt Bad Brückenau/Wildflecken, B 286 Richtung Bad Brückenau/Wildflecken/Jossa, bei St 2289 rechts, bei B 279 rechts, Ausfahrt B 278 auf der linken Seite Richtung Eisenach/Ehrenberg/Bischofsheim a. d. Rhön/Kreuzberg, bei NES 10 rechts, Ausschilderung nach Bischofsheim a. d. Rhön folgen, über Hochrhönstraße zum Schwarzen Moor fahren.

Informationen Biosphärenzentrum »Haus der langen Rhön«, Unterelsbacherstraße 4, 97656 Oberelsbach, Tel. 09774/91 02 60; www.biosphaerenreservat-rhoen.de.

Informationsstelle Schwarzes Moor, Schwarzes Moor 1, 97650 Fladungen, Tel. 09778/74 85 16; www.rhoentravel.de.

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Pompejanum Aschaffenburg – fast wie in »Bella Italia«

Was wäre Bayern ohne den kunstsinnigen König Ludwig I.? In München hat er viele bedeutende Bauwerke erbauen lassen. Doch nicht nur in der Landeshauptstadt realisierte der König eindrucksvolle Bauprojekte, sondern auch in Aschaffenburg. Dort steht das »Pompejanum«, das Idealbild einer römischen Villa.

Der Italien-begeisterte König Ludwig I. war von den Ausgrabungen in Pompeji so fasziniert, dass er in Aschaffenburg von 1840 bis 1848 ein römisches Wohnhaus originalgetreu nachbauen ließ. Die römische Villa war nicht für ihn persönlich gedacht, sondern sollte Kunstliebhabern eine Möglichkeit zum Studium der antiken Kultur geben. Doch in der Realität erreichte er sein Volk damit kaum.

Ganz anders geht es uns heute beim Besuch im Pompejanum. Die römische Villa fasziniert durch ihre originalgetreue Architektur und Innenausstattung. Um die zwei Innenhöfe, das Atrium mit Wasserbecken zum einen und das begrünte Viridarium im hinteren Teil zum anderen, sind im Erdgeschoss Empfangs- und Gästezimmer, Küche und Speisezimmer angeordnet. Die Wandmalereien und Mosaikböden der farbenprächtigen Räume sind an römische Vorbilder angelehnt. Seit 1994 bilden sie den Rahmen für Kunstwerke aus den Beständen der Staatlichen Antikensammlung in München. Neben römischen Bildnissen, Statuen und Marmorwerken gehören dazu Gebrauchsgegenstände wie ein Schreibstift, eine bronzene Hundemarke, ein Angelhaken oder ein Vorhängeschloss.

Auch der Standort für die römische Villa in Bayern war geschickt gewählt. Das Pompejanum liegt malerisch auf einem Weinberg über dem Main und ist von einem mediterran gestalteten Garten umgeben. Es werden auch wechselnde Sonderausstellungen gezeigt.

ANTENNE BAYERN TIPP

Per Smartphone in die Antike – unter museum.de gibt es eine spannende Kinderführung durch das Pompejanum. Stationen, auf denen die Kids mehr über römisches Alltagsleben erfahren, sind etwa »Die Culina (Küche)«, »Das Viridarium (Garten)« und »Die Latrina (Toilette)«.

Anfahrt Öffentlich: Bahnlinie München–Aschaffenburg, ab Aschaffenburg Bus zum Pompejanum. Auto: A 9 München–Nürnberg, Ausfahrt Kreuz Nürnberg, A 3 Richtung Frankfurt a. M./Würzburg/Bamberg/A73/Nürnberg-Nord, Ausfahrt Aschaffenburg-Ost, B 26 Richtung Aschaffenburg, bei St 2312 auf St 2309 bis Pompejanum fahren.

Informationen Pompejanum Aschaffenburg, Pompejanumstraße 5, 63739 Aschaffenburg, Tel. 06021/21 80 12.

Öffnungszeiten 1. April–15. Okt. 9–18 Uhr, Mo geschlossen.

Preise Erwachsene 5,50 €, ermäßigt 4,50 €, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei.

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Bowlingfreude pur – speziell auch für Kids

Zehn Pins, ein Bowlingball, die Chance auf einen Strike! Hier geht es um Bowling pur, die aus Amerika stammende, sportlichere Art des Kegelns. Probiert es einfach einmal aus – in der großen FunFabrikBowl von Aschaffenburg. Die Regeln sind schnell gelernt und Spaß für alle ist garantiert!

Wer noch nie in einer Bowlinghalle war, bekommt in der FunFabrikBowl auf Wunsch zunächst eine kurze, kostenlose Einführung. Dabei werden die Regeln, der Spielablauf und vor allem die Wurftechnik genau erklärt. Im Anschluss daran mietet ihr euch am besten eine eigene Bahn und probiert es aus. Tauscht eure Straßenschuhe aber vorher gegen spezielle Bowlingschuhe, denn sie schonen die Bahn. Es gibt sie vor Ort gegen eine geringe Gebühr zu leihen … und schon kann es losgehen.

Im Unterschied zum Kegeln gibt es beim Bowling einen Kegel mehr. Hier stehen zehn Pins – so heißen die Kegel beim Bowling – in Dreiecksformation am Ende der Bahn. Im Idealfall räumt ihr diese »ten pins« mit einem Wurf ab! Dann habt ihr den »strike« geschafft, den absolut perfekten Wurf. Damit alle diesen schönen Erfolg ernten, gibt es etwas ganz Besonderes für kleinere Kinder im FunFabrikBowl: Auf allen zwölf Bowlingbahnen ist ein kindgerechtes sogenanntes Bumper-Bowling-System installiert. Dabei werden die Seitenwände erhöht, damit jede Kugel immer den richtigen Weg findet und nicht seitlich an den Pins vorbeikullert. Denn auch beim Bowling gilt: Nur die Übung macht den Meister! Bestimmt habt ihr auf diese Weise den Dreh schnell raus und dann steht einem richtigen Familienduell nichts mehr im Weg.

ANTENNE BAYERN TIPP

Wunderbar kombinieren lässt sich der Besuch der Bowlingbahn mit einer Besichtigung der schönen Altstadt von Aschaffenburg. Das Schloss Johannisburg oder das Pompejanum, eine nachgebaute römische Villa, wie man sie sich im 19. Jahrhundert idealerweise vor gestellt hatte, sind nur zwei von vielen Möglichkeiten. Im Sommer lockt vor allem das am Main gelegene Aschaffenburger Freibad Familien zu einem Sprung ins Wasser.

Anfahrt Öffentlich: Mit der Bahn bis Aschaffenburg Hauptbahnhof, zu Fuß weiter; die FunFabrikBowl liegt südlich des Bahnhofs, Luitpoldstraße/Ecke Friedrichstraße. Auto: Über die A 3 nach Aschaffenburg-Ost, dort auf der B 26 ins Stadtzentrum.

Informationen FunFabrikBowl, Luitpoldstraße 9, 63739 Aschaffenburg, Tel. 06021/582 28 00; www.funfabrikbowl.de.

Öffnungszeiten Mo/Mi/Do ab 15 Uhr, Fr ab 14 Uhr, So/So ab 9 Uhr, dienstags Ruhetag.

Preise Je nach Wochentag und Uhrzeit pro Spiel ab 2,50 € oder 1 Std. ab 16 €.

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Adelsburg im Miniformat: Templerhaus in Amorbach

Das gibt es nicht überall: ein Haus – unten Turm, oben Fachwerk. Die Rede ist vom Templerhaus in Amorbach, das zu den ältesten Fachwerkhäusern in Deutschland zählt. Neben dem Templerhaus trefft ihr in dem romantischen Barockstädtchen auf enge, verwinkelte Gassen, das historische Rathaus und die Abteikirche mit der riesigen Barockorgel.

Wenn ihr vor dem Templerhaus steht, wird euch auffallen, dass es aus zwei Teilen besteht: Das Obergeschoss im Fachwerkstil wurde 1291 errichtet, der turmartige Unterbau ist vermutlich bis zu 100 Jahre älter. Im Laufe der Zeit wechselte das Templerhaus mehrfach seinen Besitzer, bis 1975 war es bewohnt. 1981 erwarb die Stadt das Anwesen, das restauriert und unter Denkmalschutz gestellt wurde. Der Name »Templerhaus« geht auf eine Beschreibung Amorbachs von 1856 zurück und hat nichts mit dem Templerorden zu tun. Außerdem sehenswert: die spätbarocke Abteikirche mit ihrer Rokokoausstattung.

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Lust auf eine Wanderung bei Amorbach? Aus der Stadt führt ein fünfeinhalb Kilometer langer, mit einem gelben »L« markierter Rundweg über den Sommerberg durch ehemalige Weinberge auf den Gotthardsberg. Die Gehzeit beträgt gemütliche zwei Stunden.

Anfahrt Öffentlich: Bahnlinie München–Aschaffenburg, ab Aschaffenburg Regionalbahn bis Miltenberg, ab Miltenberg Regionalbahn bis Amorbach. Auto: A 9 München–Nürnberg, Ausfahrt Kreuz Nürnberg, A 3 Richtung Frankfurt a. M./Würzburg/Bamberg/A 73/Nürnberg-Nord, Ausfahrt Dreieck Würzburg-West, A 81 Richtung Stuttgart/Heilbronn/Tauberbischofsheim, Ausfahrt Ahorn, Richtung Buchen/Hardheim, bei L 579 links, bei L 514 rechts und bis Amorbach fahren.

Informationen Stadt Amorbach, Kellereigasse 1, 63916 Amorbach, Tel. 09373/20 90; www.amorbach.de. Informationen zu öffentlichen Gästeführungen »Templerhaus«: Informationszentrum Bayerischer Odenwald, Schlossplatz 1, 63916 Amorbach, Tel. 09373/20 05 74.

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Wie im Fieber: Höhenrausch in Reinkultur!

Ein Flugplatz, wie es ihn in Bayern kein zweites Mal gibt. Zu erreichen über ein winziges Sträßchen. Flugverrückte unter sich. Gestartet und gelandet wird auf einem 450 Meter hohen Plateau – mit dem Motorflugzeug, Ultraleichtflugzeug, Gyrokopter, Hubschrauber, Gleitschirm oder mit dem Fallschirm in der Absetzmaschine …

Wo du auf dieses Abenteuer der Lüfte triffst? Auf dem Flugplatz von Mainbullau, einem Ortsteil von Miltenberg, auf einem Berg hoch über dem Maintal gelegen. Hier gibt es einfach alles für »über den Wolken« – Motorflugzeuge, Motorsegler, Ultraleichtflugzeuge, Hubschrauber und Fallschirmspringer – für jeden einzeln oder auch für Gruppen. Einfach herkommen und mitfliegen!

Du musst dich nur entscheiden, was du in der Luft erleben willst: zum Piloten in das Cockpit eines modernen Ultraleichtflugzeugs einsteigen oder – nach einer kurzen theoretischen Einweisung – einen Schnupperkurs in der Luft machen? Ein unvergesslicher Genuss ist das Fallschirmspringen, ob zu zweit oder allein: Nach einem kurzen Lehrgang gleitest du im Tandem mit dem Fallschirm durch die Lüfte – zuvor gilt es aber, 50 Sekunden freien Fall aus 3000 Meter Höhe durchzustehen!

Anfahrt Öffentlich: Zug nach Aschaffenburg, Regionalbahn nach Miltenberg, RUF 84 Rufbus zum Flughafen Mainbullau (Voranmeldung bis Freitag 16 Uhr unter Tel. 09371/60 06).

Informationen Flugsportclub Miltenberg e. V., Mainbullau, Flugplatz 3, 63897 Miltenberg, Tel. 09371/3363; www.flugplatz-mainbullau.de (sämtliche Flüge können online gebucht werden).

Öffnungszeiten Im Winter telefonisch erfragen, im Sommer 8–16 Uhr.

Preise Schnupperflug Ultraleichtflugzeug 30 €, Ultraleichtflugzeug selbst fliegen 168 €, Motorflug z. B. 115 €, Tandemsprung 195 €. Weitere Kosten siehe Homepage der Freizeitwerkstatt.

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Auf »Engelsstaffeln« zum kühlen Klosterbier

Anstrengend ist es schon, die 612 Stufen zum Kloster Engelberg zu erklimmen. Aber lohnenswert ist es allemal. Von dem beliebten Wallfahrtsort genießt ihr herrliche Ausblicke. Nach einer Legende haben Engel das Baumaterial die Treppe hinaufgetragen – deshalb heißen die Stufen auch »Engelsstaffeln« …

Auf eurem mühseligen Weg nach oben begleiten euch sechs Wegkapellen und 14 Kreuzwegstationen – man mag sich gar nicht vorstellen, dass dieser Kreuzweg noch vor 50 Jahren auf Knien gebetet wurde! Wir sind jedenfalls froh, oben anzukommen, und genießen den fantastischen Blick über das Maintal und auf Großheubach.

Der geschichtliche Ursprung des Engelbergs lässt sich nicht mehr genau feststellen, ist aber um etwa 1300 zu suchen. Es gilt als sicher, dass in der Nähe des heutigen Klosters eine heidnische Kultstätte existierte. Etwa um 1300 wurde dann eine schlichte Holzkapelle erbaut und dem Erzengel Michael als Kämpfer gegen die heidnischen Götter gewidmet. Wer die kurz danach errichtete Marienstatue aus geschnitztem und bemaltem Holz gestiftet hat, ist nicht überliefert. Die Verehrung des Erzengels Michael und der Gottesmutter war der Beginn der bis heute andauernden Wallfahrten.

Im Jahr 1630 trug der Mainzer Erzbischof Kasimir von Wambold einer Gruppe von Kapuzinermönchen den Bau eines Klosters auf dem Engelberg auf. König Ludwig I. übergab das Kloster 1828 dann jedoch den Franziskanermönchen, die es noch heute bewirtschaften. Das Kloster kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Öffentlich zugänglich ist aber der traumhaft schöne Franziskusgarten. Die stille Atmosphäre mit Kerzenkapelle und Franziskusbrunnen lädt zum Verweilen ein.

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Nach dem anstrengenden Aufstieg habt ihr euch einen genussreichen Aufenthalt im schönen Bier- und Weingarten des Klosters verdient. Dort werden nach altem Rezept gebrautes dunkles Klosterbier, frisch gebackenes Gewürzbrot und selbst gekelterter Wein vom kleinen Weinberg beim Kloster angeboten. Im Klosterladen findet ihr kulinarische und andere Reiseandenken.

Anfahrt Öffentlich: Bahnlinie München–Aschaffenburg, ab Aschaffenburg Regionalbahn nach Miltenberg, ab Miltenberg Bus nach Großheubach. Auto: A 9 München–Nürnberg, Ausfahrt Kreuz Nürnberg, A 3 Richtung Frankfurt a. M./Würzburg/Bamberg/A 73/Nürnberg-Nord, Ausfahrt Wertheim/Lengfurt, Richtung Wertheim/Lengfurt/Miltenberg, bei L 2310 links, bei St 2309 links bis Kloster Engelberg fahren.

Informationen Franziskanerkloster Engelberg, Kloster Engelberg 1, 63920 Großheubach, Tel. 09371/94 89 40; www.franziskaner-engelberg.de.

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Ganz wie Tarzan durch den Kletterwald Spessart

Hoch oben zwischen Bäumen klettern. Ohne Boden unter den Füßen. Nur durch ein Seil gesichert! Das ist nicht nur etwas für Adrenalin- junkies, sondern für alle, die ihre Grenzen im sicheren Rahmen testen wollen. Im Kletterwald Spessart steigt ihr über fünf Parcours bis in die höchsten Baumwipfel – und das natürlich ohne jegliches Risiko!

Dieser Kletterwald ist hervorragend für alle Familien geeignet, auch für solche, die noch nie zuvor einen Kletterwald ausprobiert haben. Während der Einweisung wird euch das Expoglider-Sicherheitssystem ganz genau erklärt. Es ist wirklich kinderleicht: Ihr hängt euch nur einmal im Seil ein und seid dann die ganze Zeit über gesichert.

Sechs verschiedene Parcours – von leicht bis schwer – mit allerlei lustigen und spannungsreichen Elementen warten auf euch. Ihr steigt durch Boxsäcke, Gleichgewichtsbalken, V-Netze, Steigbügel und Plankenpfade. Probiert auch den Lianengang, die Hangelringe oder den kniffeligen Charlie Chaplin.

Für den besonderen Kick sorgt die megalange sogenannte gelbe Strecke. Sie besteht aus vielen verschiedenen »Flying Foxes«. Das sind insgesamt 600 Meter lange Seilrutschen. Hier könnt ihr hoch über dem Boden von Baum zu Baum fliegen! Auch für die kleinsten Familienmitglieder ist mit zwei bodennahen Strecken und einer Kletterwand gesorgt. Da können sie ihre Kraft so richtig austesten und erste Erfolge erzielen.

Falls sich vielleicht nicht alle von euch in den Klettergarten trauen oder Kleinkinder im Kinderwagen dabei sind – kein Problem. Gleich nebenan liegt der Wildpark Heigenbrücken im Bächlesgrund. Hier leben viele heimische Tiere wie Hirsche, Wildschweine, Ziegen oder verschiedene Vögel. Es gibt einen Wasser-MatschSpielplatz und zahlreiche Möglichkeiten zum Spielen in der herrlichen Natur. Eine perfekte Alternative!

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Wenn ihr noch nicht genug habt, besucht doch den spannenden »Waldlehrpfad zur Grotte«, der ebenfalls am Kletterwald beginnt.

Anfahrt Öffentlich: Mit der Bahn bis Heigenbrücken, dann 30 Minuten Fußweg. Auto: Über die A 3, Ausfahrt Weibersbrunn/Heigenbrücken, oder über die B 26 nach Heigenbrücken.

Informationen Kletterwald Spessart, Am Wildpark, 63869 Heigenbrücken, Tel. 0179/454 58 68; www.kletterwald-spessart.de.

Öffnungszeiten Ab den Osterferien bis Ende der Herbstferien; in den Ferien tgl. 10–19 Uhr, sonst i. d. R. Fr–So (Uhrzeit siehe Internet).

Preise 2,5-Stunden-Ticket: Kinder bis 12 Jahre 16 €, Jugendliche bis 18 Jahre 19 €, Erwachsene 22 €.

Altersbeschränkung Eine Mindestgröße von 1,40 m gilt für den Erwachsenenparcours.

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Märchenhochzeit im Schloss Mespelbrunn

Auf der Suche nach der Location für deine Traumhochzeit oder ein romantisches Wochenende? Unser Tipp: Schloss Mespelbrunn, wunderschön in einem verschwiegenen Tal zwischen Frankfurt am Main und Würzburg gelegen. Seit Kurzem können auch Normalsterbliche hier standesamtlich heiraten – eine überwältigend romantische Kulisse!

Fast scheint es, als ob es sich vor Besuchern verstecken will, das malerische Schloss Mespelbrunn. Nach einem kurzen Spaziergang taucht es ganz unvermittelt hinter Bäumen auf. Es würde einen nicht überraschen, wenn Dornröschen hier über die Zugbrücke wandeln würde …

Märchenhaft ist auch die Geschichte des Mespelbrunner Schlosses. An einem heißen Sommertag 1412 soll der Ritter Hamann von Echter den von der Hirschjagd völlig erschöpften Kurfürsten Johann mit eigener Kraft zur nächsten Quelle getragen haben. Als Dank für die selbstlose Hilfe bekam der Ritter vom Erzbischof Johann von Main den »Platz zum Espelborn« mit der gleichnamigen Quelle geschenkt. Dort legte er mit seinem Haus und Hof den Grundstein für das spätere Schloss. Zum Schutz vor den Spessart-Räubern, die in dieser Zeit ihr Unwesen trieben, baute der Sohn des Ritters das unbefestigte Weiherhaus in ein wehrhaftes Gebäude mit dicken Mauern und Türmen um. Als die Zeiten friedlicher wurden, wurde die abweisende Wasserburg bis zum Ende des 16. Jahrhunderts nach und nach in ein verträumtes Renaissanceschloss umgewandelt.

Noch heute wohnt im Südflügel des Schlosses die Familie »Grafen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn«. Der Nordflügel ist teilweise zugänglich und kann im Rahmen einer Führung auch besichtigt werden.

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Schlosshotel Mespelbrunn: Seit 100 Jahren übernachtet man hier gepflegt und angenehm in unmittelbarer Nähe des Schlosses. Frag bei Interesse nach speziellen Arrangements für Romantikwochenenden. Schlosshotel Mespelbrunn, Schlossallee 25, 63875 Mespelbrunn, Tel. 06092/60 80; www.schlosshotel-mespelbrunn.de.