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Autor: Eric Nowack

Lektorat: Judith Vogt

Korrektorat: Giulia Pellegrino

Innenillustration: Hannes Radke

Layout und Satz: Robert Hamberger

Umschlaggestaltung: Hannes Radke, Diana Rahfoth, Anthony Scroggins, Robert Hamberger

Besonderen Dank an: Felix Schledde, Christian Vogt, Kristina Kleinschmidt, Desiree Couchon

 

ISBN Taschenbuch: 978-3-86762-319-3

ISBN E-Book: 978-3-86762-320-9

© Feder & Schwert 2018

 

OSCURIDAD – Absturz ins Ungewisse ist ein Produkt der Feder & Schwert GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur zu Rezensionszwecken und mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Die in diesem Buch beschriebenen Figuren und Ereignisse sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit zwischen den Charakteren des Romans und lebenden oder toten Personen ist rein zufällig.

 

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www.feder-und-schwert.com

PROLOG

Verdammt noch mal. Jetzt gibt es Ärger.

Jason saß bereits im Sattel seines Motorrads und hatte den Reißverschluss der Fliegerjacke hochgezogen, als der Staff Sergeant ihn aufhielt. Der Mann rief und winkte aufgeregt. Jason versuchte, sich den Namen des gehetzt aussehenden Unteroffiziers ins Gedächtnis zu rufen, brachte es aber nicht zustande. Für ihn sahen die Gesichter der Funktionäre alle gleich aus. »Lieutenant!«, salutierte der Unteroffizier mit dem abgenutzt aussehenden elektronischen Klemmbrett in der Hand. Die SlugPods in Jasons Ohren spielten schnellen, harten Rock ’n’ Roll. »Lieutenant Blackthorne! Tut uns sehr leid, Ihre Freistellung verzögern zu müssen, aber Major Griffin wünscht, mit Ihnen zu sprechen, Sir.«

Gegen die laute Musik und das anschwellende Crescendo von mindestens vier auf Touren kommenden Düsentriebwerken waren die Worte des Unteroffiziers nur schwer zu verstehen. Jason setzte seinen Helm ab, erwiderte den Salut aber nicht. Er war sich sicher, dass es Griffin überhaupt nicht leidtat. Seine Art, Untergebene über das Gelände zu scheuchen wie kopflose Hühner, anstatt die Wunder der modernen Telekommunikation zu nutzen, hatte ihm noch nie gefallen. »Sagen Sie mir, worum es überhaupt geht?«

Der Turbinenlärm kam immer näher. Der Staff Sergeant, seiner geordneten Uniformierung und relativen Blässe nach zu urteilen ein Bürokrat, der auf der Verwaltungsebene der Basis arbeitete, holte tief Luft. Seine Antwort wurde übertönt. Er zog den Kopf ein, als die beiden startenden F-24 Banshees zornig über ihre Köpfe hinwegfegten. Durch den flimmernden Schleier aufgewirbelter Luft blickte Jason den beiden steigenden Maschinen hinterher, die in der gleißenden Mittagshitze New Mexicos immer kleiner wurden. Er nahm sich einen Augenblick, um ihre ungebändigte Kraft und das Gefühl von grenzenloser Freiheit zu würdigen, das er bei ihrem Anblick verspürte. Erst nachdem die großen Luftüberlegenheitsjäger zu glitzernden Stecknadelköpfen am Horizont geworden und ihr Donner zu einem fernen Brodeln verhallt waren, zog er sich die SlugPods aus den Ohren und wandte sich dem anderen zu. »Also?«, rief er etwas lauter als zunächst beabsichtigt.

»Ich weiß es nicht, Sir«, erwiderte der Staff Sergeant mit gequält verzogenem Gesicht.

Jason war sich recht sicher, dass das nicht stimmte. Wahrscheinlich wusste es inzwischen jeder. »In Ordnung. Ich bin gleich bei ihm. Danke, Sergeant«, sagte er, auf das Namensschild des anderen schielend, das von der Kugelschreibersammlung in seiner Brusttasche strategisch verdeckt wurde.

Der Staff Sergeant zögerte für einen vielsagenden Augenblick. »Der Major hat mich ausdrücklich angewiesen, Sie bis vor die Tür zu begleiten, Sir.«

»Gut, in Ordnung.« Die groben Unflätigkeiten unterdrückend, die ihm so jäh auf der Zunge lagen, folgte Jason dem unglücklichen Botenjungen des Majors zwischen den geparkten Autos hindurch über den Parkplatz. »Wollen Sie eine?«, bot er dem anderen an, eine Zigarette bereits im Mundwinkel, während er in den vielen Taschen seiner Jacke nach dem Feuerzeug suchte.

»Das Rauchen auf dem Gelände ist nicht gestattet, Sir.«

»Ach, du meine Fresse«, entfuhr es Jason leise, »entspannt ihr Typen euch denn nie?«

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Was hätte schon passieren können? Diese Frage stellte sich Jason im Rückblick auf jede brenzlige Situation, der er entkommen war. Über die Antworten darauf dachte er meistens nicht lange nach. Heute Morgen hatten er und Cliffhanger sich im Laufe einer Übung zur Radartäuschung, die sie im Tiefflug durch die Schlucht westlich vom Two Rivers-Staudamm führte, eine kleine Mutprobe geliefert. Natürlich war es Jasons Idee gewesen, und er hatte den aufgeblasenen Scheißer so lange provoziert, bis dieser auf das Spiel eingestiegen war. Jason hatte den Wetteinsatz wie erwartet gewonnen. Der Tower hatte sich nicht dazu geäußert – sie hatten Besseres zu tun, als alle Übungsflüge bis ins kleinste Detail zu überwachen. Die kleinen Beulen im Bauch von Jasons F-19 Aquila und eine Handvoll gesplittertes Grünholz, das in den Fugen hängengeblieben war, stellten das eigentliche Problem dar. Auch wenn der Chefmechaniker und die Bodencrew nichts gegen ihn hatten, so mussten sie jeden durch eine Kollision verursachten Schaden dem Staffelkommandanten melden. Und dieser war leider kein anderer als Major Griffin – ein Mann, für den First Lieutenant Jason Blackthorne schon von Beginn an den sprichwörtlichen Dorn im Auge verkörpert hatte.

Kurz vor Griffins Büro setzte sich der Staff Sergeant ab und verschwand in einem Seitengang.

Wie ein verdammter Ninja. Jason konnte es ihm nicht verübeln, denn es war ausgerechnet Cecil “Cliffhanger” Ortiz, der ihnen auf dem Gang entgegenkam. Er hatte offenbar gerade Griffins Büro verlassen, was nichts Gutes verhieß. Jason setzte zu einem unbeschwerten Gruß an, wurde aber von dem anderen auf dem engen Korridor mit der Schulter gestreift, bevor er etwas sagen konnte. Es war eine sinnlose und pubertäre Geste mit dem Gewicht eines Wrestlers dahinter.

»Was ist dein Problem, du alte Spaßbremse?«, verlangte Jason mit ausgebreiteten Armen zu wissen. Sie hätten auch als pöbelnde Jungs auf einem Schulhof stehen können.

Cliffhanger fuhr im Gang herum und baute sich vor ihm auf. Mit seinem zu einem waffenscheinpflichtigen Brikett verhärteten Bürstenhaarschnitt war er fast einen Kopf größer als Jason. Sein Zeigefinger war anklagend auf dessen Nasenspitze gerichtet.

»Du bist das Problem, Sky Bastard«, knurrte er leise, damit der Schlagabtausch nicht in die angrenzenden Büroräume dringen konnte. »Besten Dank und viel Spaß da drin. Kannst stolz auf dich sein!«

Jason zuckte nur unwesentlich zusammen, als ihn die zusammengeknüllte Fünfzig-Dollar-Note zwischen die Augen traf. Er hob den Geldschein behutsam auf, glättete ihn etwas und steckte ihn ein. Hatte er es dieses Mal zu weit getrieben? Vielleicht. Aber fünfzig Dollar sind fünfzig Dollar, dachte er, nachdem Cliffhanger wutschnaubend im Treppenhaus verschwunden war.

Jason legte die letzten Meter zum Büro seines Staffelkommandeurs zügigen Schrittes zurück und klopfte entschlossen an.

»Reinkommen!«, bellte Griffin aus dem Inneren.

Das Büro des Majors wirkte von innen geräumiger, als es allein aufgrund seiner Abmessungen sein durfte. Lediglich eine Handvoll Luftaufnahmen von der Basis und Porträts inzwischen verstorbener Air Force-Generäle zierten die sonst kahlen Wände. Griffins Schreibtisch aus gebürstetem Aluminium war das einzige nennenswerte Möbelstück darin. Daran, verschanzt hinter einem Stapel konventioneller Papierakten, saß der Major, wie so oft mit einer gewissen Zornesröte im Gesicht. Ein dunkelhäutiger Offizier, den Jason noch nie zuvor gesehen hatte, war bei ihm. Er erkannte die Insignien eines Commanders an dessen makellos schwarzer Navy-Uniform. Der ältere Mann würdigte Jason eines Blickes, der im gemäßigten Umfang amüsiert wirkte. Er war an den Schläfen ergraut und strahlte eine Gelassenheit aus, die Griffin zu jeglichem Zeitpunkt fehlte.

Jason richtete seinen Blick starr geradeaus und salutierte vor den beiden Ranghöheren. Er konnte nur hoffen, dass er dabei nicht wie ein Kaninchen im Scheinwerferlicht aussah. Was zum Geier hatte ein Abgesandter der US Navy so tief im Inland verloren?

»Schön, dass Sie doch noch vorbeikommen konnten, Lieutenant Blackthorne«, leierte Griffin mit seinem generell sarkastisch klingenden, texanischen Akzent. »Das ist XO Commander Redding von der U.S.S. John F. Kennedy. Wir haben gerade über Sie gesprochen.«

»Stehen Sie bequem, Lieutenant«, forderte ihn der ältere Navy-Offizier mit der entspannten Miene auf.

Jason stellte sich so lässig hin, wie er es sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu erlauben wagte. In seiner gegenwärtigen Aufmachung konnte er nicht sonderlich diszipliniert wirken. Aus irgendeinem Grund störte es ihn jetzt.

»Haben Sie Familie in New Mexico, Lieutenant Blackthorne?«, wollte Redding wissen.

»Nein, nur in Nebraska, Sir.« Jason musste an seine Mutter im Hinterwäldler-Kaff Broken Bow denken, das er schon vor über sieben Jahren verlassen hatte und nur noch sporadisch besuchte, um eine Blume auf ihr Grab zu legen.

»Was ist mit Freunden, Bekannten? Sind Sie hier verwurzelt? Durch jemand Besonderen möglicherweise?«

Jason runzelte die Stirn. Seine Flügelfrau war eine gute Kameradin, mit der er seine Sorgen jederzeit teilen konnte. Zusammen waren sie ein eingespieltes Team, am Boden wie auch in der Luft, was nicht zuletzt daran lag, dass auch sie arrogante Windbeutel wie Cliffhanger nicht ausstehen konnte. Potential war trotzdem vorhanden. »Nein, Sir. Niemand Besonderes ... äh, zur Zeit.«

»Die Navy sucht derzeit nach passenden Gelegenheiten, um das Austauschprogramm für Offiziere zu beleben. Ihr Profil wurde über eine Suchmaschine ausgewählt, doch spreche ich mit jedem Kandidaten persönlich, um etwaige Missverständnisse schon im Vorfeld auszuräumen. Lassen Sie mich Ihnen einen Vorschlag machen: Was würden Sie davon halten, an diesem Austausch auf einem Flugzeugträger im Südpazifik teilzunehmen?«

Jason schwieg irritiert. Sein Blick streifte den von Griffin, dessen sonst so mürrische Mimik langsam ein ernsthaftes Gefecht mit einem unterdrückten Ausdruck des Entzückens verlor. Was hatte das alte Arschgesicht sich jetzt wieder ausgedacht? Wo blieb die Standpauke wegen seines Stunts im Canyon, zu dem er Cliffhanger angestiftet hatte? Wieso war Cliffhanger so schweinesauer gewesen?

Unbeirrt fuhr Commander Redding fort: »Das Austauschprogramm für Piloten zwischen der Air Force und der Navy gibt es schon länger als Sie und mich. Allerdings wurde es noch nie in diesem Umfang genutzt wie in den letzten Jahren. Die Anforderungen an Piloten auf Flugzeugträgern waren schon immer besonders hoch und die Ränge sind zurzeit so unterbesetzt wie noch nie. Wir suchen nur die fähigsten Piloten der Air Force aus, um an diesem Programm teilzunehmen.«

»Seien Sie versichert, er ist einer meiner Besten«, fügte Griffin etwas zu schnell aus dem Schützengraben hinter seinem Schreibtisch hinzu, während Jason noch über die möglichen Komplikationen des vorangegangenen Kompliments nachdachte.

»Ich möchte, dass Sie es sich überlegen, Lieutenant. Die nötigen Unterlagen habe ich bereits in Ihrem Postfach hinterlegen lassen«, fuhr der Ältere fort, ohne auf eine Antwort zu warten. »Aber bitte entschuldigen Sie mich jetzt, ich muss noch eine Reihe weiterer Kandidaten treffen, und es ist noch ein langer Tag mit viel lästiger Fliegerei.«

Nachdem Griffin und Jason allein waren, war es Jason, der die unangenehme Stille brach. »Major, ich denke nicht …«, begann er vorsichtig.

»Niemand interessiert sich einen feuchten Dreck dafür, was du denkst!«, blaffte Griffin mit warnend aufgerissenen Augen. »Hör mir genau zu, Blackthorne! Ich bin bereit, einiges zu vergessen, was sich in deinem Lebenslauf schlechter machen würde als ein Haufen Taubenscheiße auf der Geburtstagstorte zum Fünfzigsten! Ich rede nicht einmal davon, dass du Ortiz dazu bringst, Schisshase mit Felswänden zu spielen, während ihr zwei dämlichen Flachwichser Maschinen im Wert von über fünfzig Millionen Dollar steuert. Ich rede nicht von den anderen beschissenen Ideen, denen du meine Fliegerstaffel ausgesetzt hast, und ich rede auch nicht von dem fettigen Wischmopp auf deinem Kopf, den du wie einen Haarschnitt trägst. Ich rede davon, was du noch alles tun könntest, wenn du auch nur einen Tag länger hierbleibst. Du bist der geschwollene Pickel am blütenweißen Arsch der Jungfrau Maria, Blackthorne, eine miese Nummer mit einer Portion zu viel Fliegertalent und über einer Million in Ausbildungsgeldern im Hals, die treudoofe Steuerzahler für dich aufgebracht haben, damit du dich wie der König der Welt fühlen kannst! Es wäre höchst unpatriotisch und schlecht für die Wirtschaft, dich rauszuschmeißen, so wie es jemand mit deiner Einstellung eigentlich verdient. Aber ich habe auch keine Lust, vor meiner nächsten Beförderung noch die verschissenen Juristen in meiner Anlage herumschnüffeln zu sehen, weil so ein ungewaschener Gehirntiefflieger wie du sich unter meinem Kommando in seine Einzelteile zerlegt hat!«

Jason sagte nichts, sondern ließ sich im Strom der Beschimpfungen treiben. Dann stellte er die Frage, die ihn nur am Rande beschäftigte, aber Griffin noch wütender machen würde: »Und First Lieutenant Ortiz? Was passiert mit ihm?«

»Was soll schon mit Ortiz sein, du Blindgänger? Ein Pilot meiner Truppe, der sich von jemandem wie dir zu einer solchen Dummheit anstiften lässt, hat es nicht verdient, mit seinen Sonderwünschen berücksichtigt zu werden. Das ist ja, als würde ich ihn noch dafür belohnen, wenn er Scheiße baut. Du hingegen …«

Also hatte Cliffhanger die Teilnahme am Austauschprogramm beantragt. Das erklärte sein Verhalten in letzter Zeit, mit dem er sich noch stärker zu profilieren versuchte als sonst. Jason konnte nicht abstreiten, dass ihre Anfeindung auf einer gewissen Gegenseitigkeit beruhte. Cedric Ortiz war ein Sohn reicher Eltern aus Texas, die ihm genug Zucker in den Arsch geblasen hatten, um jeden anderen zum Diabetiker zu machen. Er war es nicht gewohnt, zu verlieren, und seine Leistungen in der Air Force hatten ihn eigentlich auch nicht glauben lassen, dass er es je wieder tun würde – bis Jason nach McNamara versetzt wurde. Dass Cliffhanger seine Karriere bei der Navy begonnen hatte, das war eine ganz andere Geschichte – eine, die dieser Gockel am liebsten für immer unter den Teppich gekehrt hätte, genauso wie den Ursprung seines Rufzeichens, das nicht gerade von fliegerischem Können bei seiner ersten Landung auf einem Flugzeugträger zeugte.

Am Boden war Jason seinem Rivalen ohne Zweifel in vielerlei Hinsicht unterlegen. Seine Noten im theoretischen Unterricht waren noch lange nicht so gut, sein disziplinarischer Lebenslauf nicht so sauber wie der von Ortiz. Im Fitnesstraining hängte der Stiernacken ihn jederzeit ab und drückte auf der von Jason prinzipiell gemiedenen Hantelbank das Doppelte. Darüber hinaus hatte Ortiz einen Ruf als Frauenschwarm mit einer Abschussquote, für die ihn alle anderen Kerle beneideten. Dass Jason den Eindruck hatte, dass seine Affären sich viel zu leicht beeindrucken ließen, spielte bei solchen Statistiken natürlich keine Rolle. Cliffhanger hätte Jason wahrscheinlich auch jederzeit verprügeln können, wenn ihm sein respektabler Lebenslauf nicht so wichtig gewesen wäre. Doch in den Cockpits ihrer Maschinen tat sich für beide eine andere Welt auf. Es war eine Welt, in der so ein dahergelaufener Mistkerl aus Nebraska den Günstling des Majors jederzeit wie das traurige Schlusslicht der 974ten Jagdstaffel aussehen lassen konnte. Heute musste der Tag gekommen sein, an dem Jason einmal zu oft zu viel Spaß gehabt hatte. Cliffhanger hatte nicht nur die Mutprobe verloren, sondern steckte jetzt in der gleichen knietiefen Scheiße wie Jason selbst. Mit einem Schlag wurde Jason klar, dass er nicht länger in McNamara bleiben konnte. Die Kontrolle darüber hatte er vielleicht heute, vielleicht aber auch schon am ersten Tag seiner Stationierung endgültig verspielt.

»Ich habe die Schnauze gestrichen voll von deiner dreisten Visage, Blackthorne. Und wenn du nicht heute noch unterschreibst, den Austausch anzutreten, werde ich persönlich dafür sorgen, dass du in deiner weiteren Karriere nichts mehr fliegst, das sich der Schallmauer auch nur ansatzweise nähern kann«, schloss Major Griffin seinen lautstarken Ausbruch etwas gesetzter ab, während er eine Flasche teuren Bourbon unter seinem Schreibtisch hervorholte. Er hatte sie möglicherweise sogar für genau diesen heutigen Anlass aufbewahrt. »Und jetzt: scher dich raus hier, aber ein bisschen plötzlich!«

Auch Jason hatte dem überhaupt nichts mehr hinzuzufügen.

Als er wieder draußen im Flur stand, stellte er fest, dass sich ein mit Sicherheit etwas dümmlich aussehendes Lächeln der Erleichterung in sein Gesicht geschlichen hatte.