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Übersichtskarte Zypern

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Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment in Zypern möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Der mythische Geburtsort der Aphrodite ist ein herrlicher Kieselstrand. Der Volksmund erzählt, dass ein im Gewand eines geliebten Menschen versteckter Kiesel von hier ewige Liebe garantiert. Nehmen Sie doch einen mit! ... Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen. Und diese können Sie daheim sogar wiederholen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen die ich mitnehme …

1.

Pastelaki, die süße Verführung aus Nüssen, Sesam und typisch zyprischem Johannisbrotbaumsirup zum Vernaschen

2.

Einen Schwarzkiefernzapfen aus den Höhen des Troodosgebirges, ideal als Erinnerung für die Weihnachtsdeko und knisternd im Feuer

3.

Eine handgemalte Ikone. Aus dem Chrysorrogiatissa Kloster oder von einem anderen mystischen Ort.

4.

Ein silbernes Schmuckstück aus Lefkara

5.

Den staunenden Blick auf die romantisch beleuchtete Abteiruine in Bellapais am Abend, in der Hand einen Absacker-Drink.

6.

Kräuter, die die Sonne Zyperns in sich tragen. Lavendel, Salbei, Rosmarin, Thymian.

7.

Eine Handvoll Sand von den endlos langen Stränden in Akamas oder Karpaz

8.

Einen herzförmigen Kieselstein vom Strand der Aphrodite im Sonnenuntergang, damit die Liebe immer bleibt

9.

Ein kleines Gemälde aus einer der zahlreichen innovativen Galerien in Nikosia. Darauf die Männer, die im Kafenion sitzen.

10.

Ein Kunstwerk aus den Kokons der Seidenraupe geschnitten, mit glitzernden Steinchen beklebt. Das Hochzeitsbild der Vorfahren.

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

5 x Gute Laune

Das hebt die Stimmung > > >

5 x Typisch

Dafür fährt man nach Zypern > > >

6 x Einfach unbezahlbar

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >

5 x Erstaunliches

Hätten Sie das gewusst? > > >

5 x Unterschätzt

Genau hinsehen, nicht daran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

5 x Durchatmen

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

© DuMont Bildarchiv: Jürgen Richter

Ob Aphrodite hier tatsächlich »schaumgeboren« dem Meer entstiegen ist?

D

Das ist...

Zypern

Die großen Themen rund um die Insel der Aphrodite. Lassen Sie sich inspirieren!

© DuMont Bildarchiv: Jürgen Richter

Kyrénia/Girne im Nordteil der Insel, »Mini St. Tropez« und für viele der schönste Hafen Zyperns

Brücken Bauen

Das große Thema Zyperns ist die Teilung. Gleich nach Ankunft am Flughafen erzählen einem die Taxifahrer von Entwurzelung, Flucht und verlorener Heimat. Es keimten und starben viele Hoffnungen, die UNO investierte Geld, Geduld und zahllose Gespräche, um zu einer friedlichen Lösung beizutragen.

© laif: Ana Nance/Redux

Auch und gerade an der Green Line, der »Pufferzone« zwischen Nord und Süd, gibt es in Nikosia Gelegenheit zum Austausch …

BLICKT man über den Tellerrand des Strandurlaubs, ist die Spaltung allgegenwärtig. Doch nicht nur das Problem, sondern auch ein Teil der Lösung. Seit der Grenzöffnung 2003 finde ein Austausch statt, »gerade unter Künstlern und Intellektuellen. Sie versuchen, eine Politik der Annäherung durch kleine Schritte. Gerade in Nikosia gibt es künstlerische Projekte, die bewusst beide Stadthälften einbeziehen«, sagt der Jurist Joachim Sartorius, ehem. Generalsekretär des Goethe-Instituts und einst Diplomat auf Zypern.

Inseln der Verständigung

An einem der traurigen und skurrilsten Orte, gegenüber dem ehemaligen Ledra Palace Hotel, dem Hauptquartier der UNO-Truppen mitten im Niemandsland von Nikosia zwischen griechischem und türkischem Checkpoint in der Pufferzone, umgeben von Stacheldrahtzäunen und Verbotsschildern, steht das Home for Cooperation (H4C; Tipp rechts unten). Eine Initiative mit dem Ziel, in jeder Form zwischen den geteilten Gemeinschaften zu vermitteln.

Wer sich darauf einlassen möchte, kann ein anderes Zypern erleben. Fast jeden Abend um 19 Uhr treffen sich an Nikosias innerstädtischem Checkpoint Ledra/Lokmacı Unterstützer der Initiative »Unite Cyprus Now«, die am 8. Mai 2017 entstand (https://www.facebook.com/unitecyprusnow/). Sie klingeln, spielen, fotografieren, häkeln, lassen sich verschiedenste Aktionen einfallen als Ausdruck eines friedlichen Protests gegen die Teilung der Insel. Später trifft man sich in einem der Cafés im nördlichen Teil der Ledra/Lidras Street oder im netten, alternativen Hoi Polloi (Arasta Sk.) westlich der alten Karawanserei Büyük Han >>>.

Initiativen für den Austausch

Lust auf weitere Initiativen gegen die Trennung? Während einige Museen, Ausstellungen und Präsentationen auf beiden Seiten Zyperns nicht ohne nationalistische Färbung auskommen, ist das Centre of Visual Arts and Research >>> (CVAR) ein sehenswertes Projekt ganz anderer Art. In Einzelobjekten und Darstellungen zeigt die Sammlung von Costas und Rita Severis die Geschichte Zyperns von ihrer Alttagsseite, um das gegenseitige Verstehen und die friedliche Koexistenz zu fördern.

Ganz nah dran ist man in einem der gemischten Dörfer. Wer hinter die Fassaden blicken möchte, sollte einen längeren Aufenthalt in einem der folgenden Orten planen: Pýla >>> (auf der Green Line), Rizokárpaso/​Dipkaparz >>> (auf der Karpaz-Halbinsel) oder Kormakítis/Koruçam >>>. Hier erlebt man das Mit- und Nebeneinander einer gemischten Bevölkerung und findet auch Unterkünfte für einen längeren Aufenthalt.

Die bikommunale Arbeit kleinerer und größerer Initiativen benötigt natürlich Geld. Einige werden durch EU und UNO unterstützt. Oder durch Privatleute wie den britischen Unternehmer Sir Stelios Haji-Ioannou, Sohn einer griechisch-zyprischen Reederfamilie und Gründer der stark expandierenden Billig-Airline Easyjet, der mit dem nach ihm benannten Stelios Award diverse Initiativen sponsert.

Das Zusammenwirken lokaler Gemeinschaften im sozialen und wirtschaftlichen Alltagsleben erscheint letztlich als einziger (und bester) Weg für die Zukunft der ganzen Insel.

Mitten in der Pufferzone …

… zwischen Zäunen und Warnschildern, gegenüber dem immer noch von Einschusslöchern gezeichneten »Ledra Palace Hotel« in Nikosia, mitten im Niemandsland der Hoffnungslosigkeit, steht das Home for Cooperation. Draußen sitzen Gäste im Café, drinnen arbeiten diverse bikommunale griechisch-türkische Gruppen. Man kann Kaffee trinken, eine Kleinigkeit essen, Fahrräder mieten, Bücher und Souvenirs kaufen – und mit den Leuten ins Gespräch kommen. Das H4C hat sich zum Ziel gesetzt, als Brückenbauer zwischen den geteilten Gemeinschaften zu agieren, Erinnerungen und Visionen zu fördern (Markos Drakos Street 28, UN-Pufferzone, Tel. 22 44 57 40, www.home4cooperation.info).

© mauritius images: imageBroker/Stella

Auf beiden Seiten gut bewacht: die Grenze vom Süden in den Norden Nikosias

Muschel der Aphrodite

Für die Göttin der Liebe und Schönheit pilgerten seit der Antike Hunderttausende auf die Mittelmeerinsel. Heute ziert die Schönheit Tourismusprospekte oder Reklameschilder von Autowerkstätten und Eislokalen.

© mauritius images: age fotostock/Reinhard Dirscherl

Die Form der Kaurischnecken erinnert an das weibliche Geschlechtsorgan. Ihr Gattungsname Cypraeidae verweist auf die »zyperngeborene« Aphrodite

ZYPERNS Göttin erscheint schön, unnahbar, begehrenswert, aber auch gefährlich. Seit Jahrtausenden ist sie auf der Mittelmeerinsel allgegenwärtig. Archäologische Stätten markieren ihre einstigen Altäre, in Museen empfängt sie heute lächelnd die Besucher – in Marmor gemeißelt (oder aus preiswertem Kalkstein).

Mythische Geburt

Die Stelle, an der Aphrodite (Venus) laut dem antiken Mythos nach schwieriger Geburt aus dem abgeschlagenen Geschlecht ihres Vaters Uranos das Land betreten haben soll, wurde bald ausfindig gemacht: ein wahrhaft schöner Ort an einem direkt vor der Küste aus dem blauen Mittelmeer ragenden Felsen. Pétra tou Romioú >>> nennen die Zyprer ihn, den »Felsen der Byzantiner«. Der Aphrodite-Felsen bei Koúklia blieb ein von Mythen umwobener Ort. Wer bei Vollmond dreimal darum herumschwimmt, werde um dreißig Jahre verjüngt und auf ewig glücklich, erzählt man sich augenzwinkernd.

Der bekannte Renaissancemaler Sandro Botticelli ließ in seinem betörenden Gemälde »Die Geburt der Venus« in den Florentiner Uffizien Aphrodite auf einer Muschel stehend aus dem Meer emporsteigen. Doch wo findet man ihre Spuren, von welcher Muschel wurde sie getragen?

Unterwegs am Strand

An Zyperns Stränden gibt es verschiedene Muschelarten, die dem Namen nach mit der Göttin in Verbindung stehen. Und schließlich ist Muschelsammeln eine entspannende, kontemplative Beschäftigung! In der Nähe des Kap Gréko >>> gibt es zwei Arten »Falscher Herzmuscheln«, lateinisch Venericardia, abgeleitet von »venerius« (der Venus heilig, sinnlich). Zudem kommen zwei Arten der Astarte-Muscheln (Astartidae) vor, benannt nach einer orientalischen Vorgängerin der Aphrodite.

Verführerischste Strandtrophäe jedoch ist die Kaurischnecke, die in ihrer Form mit schmaler Öffnung an das weibliche Geschlechtsorgan erinnert. Zwei Arten leben in zyprischen Gewässern. Bei antiken Bestattungen wurden die Schalen der Fruchtbarkeit symbolisierenden Mollusken zuweilen als Grabbeigaben auf den Weg ins Jenseits mitgegeben. Der lateinische Name der auch Porzellanschnecken genannten Kaurischnecken ist Cypraeidae, abgeleitet von Aphrodites Geburtsort Zypern und »Kypris« (»Zypern-Geborene«), einem ihrer zahlreichen Beinamen.

Die häufigsten mit der Liebesgöttin assoziierten Muscheln sind die Venusmuscheln: 16 Arten kommen in den seichten Gewässern Zyperns vor, an vielen Stränden sind sie leicht zu finden.

Und wer keine Muscheln mag, findet am Strand des Aphodite-Felsens Pétra tou Romioú herzförmige weiße Kieselsteine …

Im Museum und auf dem Teller

Wer zu ungeduldig ist, um selber Muscheln am Strand zu suchen, sollte dem Thalassa Municipal Museum >>> in Agía Nápa einen Besuch abstatten. Dort geht es um Bedeutung und Einfluss des Meers auf Zypern, wobei neben anderen Vertretern der Meeresfauna auch eine Sammlung zahlreicher Muschelarten gezeigt wird.

Oder doch lieber Muscheln auf dem Teller? Empfehlenswert unter den zahlreichen Meeresfrüchte-Restaurants, die sich in Küstennähe konzentrieren, sind das »Captain’s Table« in Zígi >>>; die Restaurants im Hafen von Latsí >>>; das »Fat Fish Restaurant« an der Akrotíri-Bucht in Limassol (Georgiou Griva Digeni, Agios Athanasios, Tel. 25 82 81 ​81) bzw. eines der anderen Restaurants dort im neuen Ausgehviertel am alten Hafen oder das »Lagoon Fish Restaurant« in Kyrénia/Girne (20 Temmuz Kordonboyu Cd., Tel. 8 15 21 60).

Warten auf Aphrodite

Nach der Muschelsuche am Strand kann man den Sonnenuntergang in einer Strandbar genießen. Den Blick aufs Meer gerichtet und schauen, ob Aphrodite wiederkehrt. Schön dafür eignet sich der Strand von Akdeniz bei Agía Iríni mit dem Strandlokal »Akdeniz Caretta Beach«, abseits der Route von Kyrénia/Girne nach Mórfou/Güzelyurt (www.akdenizcaretta.com).

© mauritius images: David Crausby/Alamy

Fossiler Steinabdruck einer Venusmuschel

Religionen kamen übers Meer

Verschiedene Religionen kamen nach Zypern wie die Reisenden über das Meer. Die mythische Aphrodite brachte die Kulte der Griechen mit, der Apostel Paulus das Christentum, arabische Invasionen den Islam.

© laif: Monica Gumm

Goldglänzende Ikonostasis (Ikonenwand) in der Klosterkirche von Kýkko, einem der mächtigsten orthodoxen Klöster Zyperns.

AUF die ungewöhnliche Strandung der Aphrodite folgten die antiken Kulte der Griechen. Ein weiterer prominenter Gast war der Apostel Paulus. Nach einem Streit in seinem Missionsteam segelte er zunächst nach Salamís und wandte sich später nach Páfos, wo er den römischen Prokonsul Sergius Paulus zum Christentum bekehrte.

Im »Wilden Westen«

Die Kirchenglocken läuten trotzig, ein Muezzin ruft zum Gebet, der liturgische Gesang des Priesters schallt, von Lautsprechern übertragen, durch den Ort. Hier ragen Kirchtürme, dort Minarette auf, in manchen Orten stehen sie nebeneinander.

Mitten im »Wilden Westen« des muslimischen Inselnordens sind es die Glocken der maronitischen Kirche in Kormakítis/​Koruçam. Die Maroniten >>> leben hier schon seit Jahrhunderten. Ihr Treffpunkt ist das Gemeindehaus. Antonis Haji Rousos, maronitischer Abgeordneter im Parlament Nordzyperns (ohne Mitbestimmungsrechte), erklärt, von den einst 60 Dörfern der maronitischen Gemeinde seien nur vier geblieben. Im Schatten von Ágios Geórgios (siehe >>>) stehen denn auch viele Häuser leer. Nur an den Wochenenden füllen sie sich mit Leben, wenn Verwandte aus dem Süden kommen, um die Messe zu besuchen.

Die liturgische Sprache der Maroniten ist Aramäisch, wie es Christus selbst verstanden hätte. Ihre (nur mündlich tradierte) Alltagssprache, das Zyprische Arabisch mit aramäischen Wurzeln, stirbt hingegen langsam aus. In letzter Minute soll zumindest noch ein Wörterbuch entstehen. Die Republik Zypern, der Vatikan und die UNO halten schützend ihre Hände (samt Finanzhilfen) über die kleine christliche Gemeinde.

Orthodoxe Heilige

Die meisten Zyprer sind orthodoxe Christen, stolze Bewohner eines der ältesten christlichen Länder. Ihr legendärer Kirchengründer war der hl. Barnabas, dessen Gebeine in einem kerzenbeleuchteten Sarg im Barnabas-Kloster >>> ruhen. Stufen führen von einer kleinen Kapelle aus hinunter in ein Höhlengewölbe; dort schaut im flackernden Kerzenlicht der Heilige von seiner goldglänzenden Ikone auf die Pilger – wie mit einem Röntgenblick.

Überall auf der Insel werden Heilige in kleinen Kapellen, schummrigen Höhlen, abgelegenen Scheunendachkirchen, aber auch großen, neuen Kirchen verehrt. Einst waren sie fast allein zuständig für Heilung von Krankheiten und Rettung aus seelischen Nöten. »Wenn man ihnen gut zuredet, machen sie auch Regen«, meinte der Reiseschriftsteller Colin Thubron. In orthodoxen Kirchen Zyperns sind Besucher von Gottesdiensten willkommen.

Sunniten und Sufisten

Die größte religiöse Minderheit sind türkisch sprechende Sunniten >>>, die seit der Teilung im Norden Zyperns leben und ihren Glauben traditionell kaum nach außen tragen. »Ganz im Inneren, tief im Herzen« werde er gepflegt, so die Journalistin Sevgul. Kopftuch? »Niemals!« Nur zum Gebet und bei Beerdigungen tragen jüngere türkische Zyprerinnen noch das Tuch. Doch zunehmend verändert sich das Bild durch den Zuzug konservativer, streng gläubiger Türken vom Festland – ein Einfluss, den viele zyprische Muslime bedauern, weil sie den eigenen emanzipierten, offenen Lebensstil davon bedroht sehen. Eine Moschee zur Gebetszeit zu besuchen ist Nicht-Muslimen in der Regel nicht möglich.

Zurück in den »Wilden Westen«, nach Lefke bei Sóloi >>>. Hier und in den umliegenden Dörfern fallen westlich aussehende Fußgänger in auffällig bunten langen Gewändern auf. Manche Männer tragen die Papacha, die traditionelle Kopfbedeckung der Tschetschenen. Sie sind Anhänger des verstorbenen Scheichs Nazim, eines nicht unumstrittenen, international bekannten Sufi-Lehrers der Nakschibendi-Tradition (Naqschbandīya). Sein Grab unter einem grün-gold durchwirkten Tuch wurde zur Pilgerstätte. Zum Ritual der Hadra, der Nachahmung spiritueller Verzückung, sind Gäste willkommen (in Lefke, Fr. 14 Uhr).

Gottesdienst in Kormakítis/Koruçam

Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch eines Gottesdiensts in Kormakítis/Koruçam, Zentrum der zyprisch-maronitischen Kirche. Unter der Woche ist man morgens um 7 Uhr im großen Gotteshaus Ágios Geórgios fast allein, am Wochenende und zu Feiertagen wird es voll und bunt (Reiseprogramme mit Übernachtungsmöglichkeiten: Franz Bauernhofer über SideTour in Kyrénia/Girne).

© laif: Raach

Die Gebeine des orthodoxen Kirchengründers Barnabas liegen in einem Sarg im Barnabas-Kloster.

Das Paradies zu Füßen

Manchmal muss man in die Knie gehen, um einen Blick ins Paradies zu werfen. Auf Zypern empfiehlt sich zusätzlich eine Lupe. Dann öffnet sich ein ganz spezielles botanisches Paradies.

© Andreas Trapp und Marike Langhorst

Kotschys Ragwurz (Ophrys kotschyi) mit Tautropfen. In Form und Farbe ähnelt sie einer Biene.

ZU BEGINN des Frühjahrs im Februar/März, bevor sie von hohen Gräsern überwuchert werden, beginnen die terrestrischen, im Erdreich wachsenden Orchideen, ihr schönstes Gesicht zu zeigen. Während man in Mittel- und Nordeuropa oft mühsam nach Fundorten suchen muss, erlebt man am Mittelmeer viel einfacher ein buntes Wunder.

Unter Naturschutz

Die kleinen Schönheiten gehören zu den beiden Gattungen Knabenkräuter (Orchis) und Ragwurze (Ophrys). Auf der Insel kommen 52 verschiedene Spezien vor, davon sind sechs Arten endemisch – einmalig und nur auf Zypern heimisch. Jedes Jahr reisen Pflanzenliebhaber dorthin, um die seltenen, kleinen Juwele aufzuspüren und mit der Kamera festzuhalten. Yiannis Christofides, einer ihrer besten Kenner, den das Suchfieber vor Langem packte, kann sie bei einer Wanderung über die Akámas-Halbinsel oder im Tróodos-Gebirge >>> alle namentlich bestimmen und nimmt an vielfältigen Diskussionen über sie in Internetforen teil.

Hübsch sind sie anzusehen, die kleinen Orchideen, und aphrodisierend sollen sie auch noch wirken, weshalb man aus ihren ausgegrabenen Knollen, die Hoden ähneln, Salep braut, ein Getränk, das die Manneskraft stärken soll.

Vorsicht: Sämtliche Orchideen stehen unter strengem Naturschutz.

Standorte

Viele Orchideen-Arten gedeihen auf den trockenen Kalksteinböden der Akámas-Halbinsel >>> im äußersten Nordwesten, der Picknickplatz Smygies bei Néo Chorió in der Nähe von Latsí westlich von Pólis ist ein guter Ausgangspunkt für Orchideenwanderungen (erreichbar zu Fuß oder mit dem Auto). Das Wiederfinden der Pflanzen gelingt meist einfach, weil sie ihrem Standort treu sind. Die Gegend nördlich von Páfos >>> ist auch ohne Orchideen im Frühjahr ein einziges Blumenmeer, wie es schöner kaum sein könnte.

Andere Orchideenarten bevorzugen die mittleren Gebirgshöhen des Pentadáktylos/Beşparmak oder die im Frühjahr noch feuchten Standorte an den Ufern der später austrocknenden Salzseen >>> bei Lárnaka und Limassol auf der Akrotíri-Halbinsel (Tipp >>>).

Fantasievolle Bezeichnungen

Orchideen erweisen in ihren Namen auch der Liebesgöttin Reverenz. Ophrys aphrodite etwa, die Aphrodite-Ragwurz (auch Orphus Bornmuelleri) mit ihren grünen Kelchblättern, steht in Konkurrenz zu Ophrys astarte (Kleine Nabel-Ragwurz) und neben Ophrys elegans mit ihren hell-lila getönten Kelchblättern, die auch »Zierliche Ragwurz« heißt. Als Königin gilt indes die seltenere Kotschys Ragwurz Ophrys kotschyi >>> mit der größten Lippe, die in Form und Farbe einer Biene ähnelt. Ophrys santonica und Anacamptis laxiflora (Lockerblütiges Knabenkraut) werden überragt von Himantoglossum robertianum (Riesenknabenkraut). Möglicherweise findet sich ganz in der Nähe auch Serapias cordigera, der Herzförmige Zungenstendel.

Die Knabenkräuter sind »syrisch« (Orchis syriaca) oder »italienisch« (Orchis italica), ein Ragwurz heißt schlicht »Levantina« (Ophrys levantina), und ein fast weiß zärtlich durchscheinendes, Orchis troodi, wächst im gleichnamigen Gebirge.

Sogar auf ernsthaft botanische Weise fand Aphrodite Eingang in die Orchideenwelt. Eine Unterfamilie der Frauenschuh-Orchideen benannte man nach deren griechischem Zweitnamen »Cypris«: Cypripedioideae. Doch keine dieser Arten kommt auf Zypern vor. Als wäre die Göttin der Insel weitergewandert. Das botanische Paradies jedoch mit seinen verführerischen Blüten blieb auf Zypern.

Orchideen auf der Halbinsel

Das Akrotiri Environmental Education and Information Center (AEEIC) in Akrotíri auf der gleichnamigen Halbinsel westlich von Limassol wurde 2004 gegründet. Es informiert fundiert über Fauna und Flora des Biotops am Rand eines der beiden Salzseen Zyperns, besonders auch über die endemischen Orchideenarten (Tel. 25 82 65 62, Mo.–Fr. 8–17, So. ab 10 Uhr, http://www.english.akrotirienvironment.com).

© Andreas Trapp und Marike Langhorst

Blühendes »Italienisches« Knabenkraut (Orchis italica)

Traditionelle Dörfer

Das Herz der Insel schlägt in ihren Dörfern, besonders laut und vergnügt an Wochenenden: Sonntags kehren die Städter zurück in ihre alte Dorfheimat. Zu den alten Eltern, Olivenbäumen und Weinbergen, zu Zitronenbaum und Grillplatz vor dem Haus und zur Dorftaverne.

© Look foto: Jürgen Richter

Im denkmalgeschützten Ortskern von Kakopetriá, im Sommer ein beliebter Ferienort mit angenehmem Klima

WÄHREND man unter der Woche entspannt über schmale Durchgangsstraßen fährt, wird es am Wochenende voll. Alles ist zugeparkt und kaum ein Durchkommen.

In der Krassochória

Die Straßen sind so eng, dass früher gerade zwei Esel aneinander vorbeikamen. Pambos, der Winzersohn, führt Besucher durch Vouní, eines der Dörfer des zyprischen Weinbaugebiets Krassochória >>>, über die mit weißen Kalksteinen gepflasterte holprige Straße, vorbei an Mandelbäumen und Granatapfelsträuchern in den Gärten. Plötzlich öffnet sich eine blaue Tür, und der ehemalige Bürgermeister lädt spontan in sein Haus zu Zivania, dem zyprischen Tresterschnaps, und getrocknetem Ziegenfleisch. Bilder der Familie, Hochzeitsfotos und Schnappschüsse von Kindern und Enkelkindern sind auf einem Tisch um Ikonen herum gruppiert, und unter dem Tisch schläft der Hund.

Wer sich abseits der Touristenströme hält, erlebt dort zyprische Traditionen und großartige Gastfreundschaft, gutes Essen und lokal gekelterte Weine. Die Dörfer selbst entsprechen kaum dem Postkartenidyll: Nur selten sind die Fassaden weiß getüncht, kaum ein Fensterrahmen blau gestrichen, meist bestehen die Dächer aus preisgünstigem Wellblech, manch neueres Haus nur aus Beton. Die Wohngebäude, die sich um Kirche oder/und die Moschee gruppieren, scheinen Zeugen aus längst vergangener Zeit zu sein.

In vielen der entlegenen Weiler verbringen ältere Männer ihre Tage im Kafeníon, während die Frauen, meist in Schwarz gekleidet und von der Feldarbeit gezeichnet, kleine Arbeiten verrichten und dabei ein Schwätzchen halten. Gewöhnlich geht es um den Alltag, um Nachbarn oder Familie.

Pambos präsentiert die alte hölzerne Weinpresse in einem der restaurierten Gemäuer. Inzwischen wird Wein nach modernen Methoden produziert, doch abends genießt man ihn, wie seit eh und je, in der lauen Dämmerung vor der Dorftaverne. »Kopiáste«, wird man dann eingeladen: »Setz Dich zu uns«. Das Leben hier hat etwas Altmodisches, seltsam Ruhiges und Bedächtiges.

Manches Nachbarhaus steht längst verlassen, seine Bewohner sind weggezogen, die Fenster zerbrechen, Fensterläden schlagen, Türpfosten verrotten. Doch dagegen können Touristen etwas tun.

Agrotourismus

Agrotourismus heißt das Motto, nach dem, bezuschusst von der Regierung, traditionelle Dorfhäuser umgebaut und als Ferienwohnungen vermietet werden (Infos >>>). Für die Bauherrn gibt es einen Bonus in Höhe eines Monatsgehalts, zudem einen Kredit. »Eine Starthilfe, trotzdem ist denkmalgerechte Sanierung teuer«, erklärt Pambos.

So bleibt der ursprüngliche Charme traditioneller Orte erhalten, es entstehen neue Arbeitsplätze, und Gäste können am Dorfleben teilhaben. Über 50 Orte wurden bisher aufgenommen, diverse Naturlehrpfade angelegt, abends gibt es Kurse in traditionellen Tänzen. Man kann mit Bauern Oliven ernten, bei der Käseherstellung helfen, in Lófou Bouzouki-Spielen lernen – das Angebot ist groß.

Manche Unterkünfte bieten Annehmlichkeiten wie Pool oder Kamin. Ein luxuriöserer Vertreter ist das Projekt Casale Panayiotis >>> mit mehreren Dorfhäusern im alten Ortskern von Kalopanagiótis (Infos).

Ferienwohnungen in Nordzypern

Auch in Nordzypern findet man inzwischen Ferienwohnungen in restaurierten Dorfhäusern, so in Dipkarpaz/Rizokárpaso >>> auf der Karpaz-Halbinsel und in Büyükkonuk/Komi, dem ersten Ökodorf des Nordens. Infos: www.north-cyprus.travel/hotels-in-karpaz-peninsula und https://sidetour.nordzyperntouren.com/unterkuenfte-agrotourismus.

© Look foto: Jürgen Richter

Agrotourismus in Tóchni – Unterkunft in traditionellen Dorfhäusern

T

Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Zyperns beste Seiten kennen.

© DuMont Bildarchiv: Jürgen Richter

Radeln in Agía Nápa macht einfach Spaß! Kleine Pause mit Blick auf die Sea Caves östlich der Stadt.

Unterwegs auf Zypern

Zypern ist eine äußerst facettenreiche Insel mit zauberhafter Natur, abwechslungsreichen Küstenstrichen, herrlichen Sand- und Kieselstränden sowie einer jahrtausendealten Kultur. An erster Stelle auf der Beliebtheitsskala steht das Baden im türkisblauen Meer an weiten Stränden und in kleinen Buchten. Touristische Ballungszentren sind Agía Nápa, Lárnaka, Limassol und Páfos, in Nordzypern warten Kyrénia und Famagusta mit wachsender touristischer Infrastruktur auf. Auch die Museen und historischen Bauten der Küstenstädte sollte sich niemand entgehen lassen. Im Hinterland hocken Kreuzritterburgen auf Berggraten und in fast verborgenen byzantinischen Kirchen (UNESCO-Welterbe) verführen leuchtende Farben aus einer anderen Zeit.

Am besten mit dem Mietwagen

Um die kulturellen und landschaftlichen Höhepunkte der Insel zu erleben, sollte man sich ein Auto mieten. Doch Vorsicht! In beiden Landesteilen herrscht Linksverkehr. Das Mietwagenangebot ist groß, Autos jeder Kategorie sind erhältlich. Empfohlen wird eine Reservierung vom Heimatort aus, um das Fahrzeug direkt am Flughafen in Empfang zu nehmen. Doch wetteifern in den Touristenstädten unzählige Vermieter um die Gunst der Kunden, und eine Buchung kann man auch von jedem Hotel aus tätigen. Und nochmals Vorsicht! Mit einem Mietwagen sollte man nicht über die Demarkationslinie fahren, da keine Versicherung haftet. An der Green Line sollte man den Mietwagen wechseln.

Autobahnen verbinden die großen Städte Nikosia, Lárnaka, Limassol und Páfos. Wer aber genug Zeit mitbringt und landschaftliche Hochgenüsse nicht verpassen möchte, sollte die alten, mittlerweile verkehrsarmen Landstraßen zwischen den Städten befahren.

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Im Inselsüden

Erste Orientierung

Für Badetouristen bietet sich der Aufenthalt in einer der Küstenstädte an. Agía Nápa an der Südostküste liegt für Ausflüge ins Hinterland etwas abgelegen, bietet jedoch die schönsten Sandstrände. Rund um das Kap Gréko führen Naturlehrpfade, die eindrucksvolle Ausblicke auf die zerklüftete Küstenlandschaft geben.

Von hier aus lässt sich ein Ausflug nach imageFamagusta in den Norden über den Durchgang Vrysoúles an der britischen Basis bei Ágios Nikólaos unternehmen, der auch von vielen Busunternehmern vor Ort angeboten wird. In der Altstadt beeindrucken die gewaltigen Festungsmauern, die Martinengo-Bastion und der image Othello-Turm – beide frisch restauriert – sowie die in Moscheen umgewandelten gotischen Kirchen. Für eine Pause lohnt sich die Konditorei Petek mit ihrer großen Auswahl an orientalischen Süßigkeiten und dem speziellen Mastix-Eis.

Von Lárnaka aus lohnen sich Ausflüge nach Agía Nápa an die weißen Sandstrände, nicht weit ist es nach Nikosia mit seinen Museen und der malerischen Altstadt. Die Ausläufer des image Tróodos-Gebirges liegen vor der Tür. Eindrucksvoll ist die Fahrt hinauf zum Kloster Stavrovoúni oder nach Léfkara, dem Dorf der berühmten Hohlsaumstickereien.

Ein idealer Bade- und Ausflugsstandort ist imageLimassol, lebendige Hafenstadt im Südwesten mit einer guten touristischen Infrastruktur. Schöne Sandstrände liegen nur wenige Kilometer entfernt, und von hier lassen sich Ausflüge nach Nikosia, Lárnaka und Páfos unternehmen. Eine gut ausgebaute Straße führt außerdem ins imageTróodos-Gebirge. Naturlehrpfade informieren dort über die Pflanzenwelt und bieten großartige Ausblicke. Unvergesslich werden die byzantinischen Kirchen mit ihrer Freskenpracht bleiben.

An der kleinen, sandigen Bucht von Pissoúri >>> – zwischen Limassol und Páfos noch weiter im Südwesten – gibt es ein großes Wassersportangebot; Tavernen sorgen für das kulinarische Wohl. Von hier ist es nicht weit nach Páfos, das eine ausgezeichneter Hotelinfrastruktur bietet. Die image römischen Mosaiken und hellenistischen image Königsgräber sind eine archäologische Sensation, und die Altstadt im oberen Páfos ist in den letzten Jahren mit einer Fußgängerzone und ansprechenden Cafés neu gestaltet worden.

Nur einen Katzensprung entfernt liegt die als Nationalpark geschützte imageAkámas-Halbinsel im Nordwesten, ein Bade- und Wanderparadies. Lange, unberührte Sandstrände, tiefe Schluchten und zerklüftete Felsen prägen das Bild. Die imageBäder der Aphrodite an der Nordküste sind ein auch bei Zyprern beliebtes Ausflugsziel, von hier führen Naturlehrpfade in eine verwunschene Natur. Besonders in den Frühlingsmonaten, wenn alles blüht und grünt, schlagen Botanikerherzen hier höher. Übernachtungsmöglichkeiten findet man in Droúseia, Pólis Chrysochoús und in Latsí.

Außerdem bieten sich von Páfos Ausflüge ins imageTróodos-Gebirge mit dem berühmten Zedernwald und dem bedeutenden Kloster Kýkko an.

Nikosia, moderne geteilte Stadt

imageNikosia ist die Stadt der Moderne, der Intellektuellen, der Kultur. Neben den großartigen Museen bietet sie malerische Altstadtgassen, Einkaufsstraßen mit modernsten Geschäften, Cafés und Restaurants, Theater und Musik. Dazu kommt die Atmosphäre einer geteilten Stadt mit an Wachposten endenden Straßen. Wohl an keinem anderen Ort der Insel wird man sich der Teilung Zyperns so bewusst. Und fast nirgendwo sonst leben Zypern-Griechen und -Türken so nah beieinander.

Ausflüge in den Norden

Von Nikosia aus bieten sich Ausflüge in den türkischen Norden an. Man passiert die Green Line entweder am innerstädtischen Grenzübergang >>> in der Ledra Street oder am »Ledra Palace Hotel« zu Fuß und nimmt sich auf der anderen Seite ein Taxi. Oder man wechselt am Übergang Ágios Dométios die Seiten.

Im Tróodos-Gebirge

Das imageTróodos-Gebirge lohnt ebenfalls einen längeren Aufenthalt. Die beste touristische Infrastruktur hat imagePáno Plátres >>>, ein in den Sommermonaten lebendiger Luftkurort mit Hotels, Tavernen und Bars. Die frische Bergluft des Gebirges animiert zu Wanderungen um den Olympos >>>, den höchsten Berg der Insel, oder zu den romantisch gelegenen Kalidonia-Wasserfällen >>>. Ein besonderes Erlebnis ist die Übernachtung in zum Hotel umgebauten und restaurierten alten Dorfhäusern in Kalopanagiótis. Kulturelle Höhepunkte des Gebirges bilden Zyperns byzantinische Kirchen und Klöster mit ihrer Freskenpracht.

Im Inselnorden

Erste Orientierung

Strand- und Badefreunde kommen auch in Nordzypern auf ihre Kosten. Einsame Sandstrände mit dahinter liegenden malerischen Dünenketten sind hier ebenso zu finden wie kleine Buchten und Kiesstrände. Und: Noch sind die Strände während der Hauptreisezeit nicht überfüllt! Allein der Sandstrand zwischen imageFamagusta und Boğaz ist 25 km lang und erst an einigen Stellen von Hotels und Ferienanlagen besetzt. Letzteres gilt auch für die imageKarpas-Halbinsel. Zentrum des Badetourismus ist die Hafenstadt imageKyrénia/Girne, in deren Umgebung sich die meisten Hotelanlagen des Inselnordens angesiedelt haben. Und vom Tourismus bislang noch fast völlig unentdeckt sind die langen Strände in der Bucht von Mórfou/Güzelyurt.

Reiches Erbe

Für Abwechslung in Nordzypern sorgt ein reiches kulturelles Erbe, dessen Zeugnisse bis in die frühe Steinzeit zurückreichen. Die hoch gelegenen Ruinen der drei mittelalterlichen Burgen im Pentádaktylos-/Beşparmak-Gebirge – image Kantara, Buffavento und image St. Hilarion – lassen so manche Ritterträume auferstehen und sind häufig Ziel von Wanderern.

Kaum ein Tourist versäumt es, hoch über Kyrénia/Girne das gotische Kleinod imageBellapais zu besuchen, eine seit Jahrhunderten verlassene Prämonstratenser-Abtei.

Die frühe Geschichte der Insel erschließt sich dem Besucher in und um imageFamagusta/Gazimağusa. Der spätmittelalterliche Altstadtkern verbindet fränkische Gotik mit venezianischem und osmanischem Erbe, die nördlich der Stadt gelegenen Ausgrabungsstätten der antiken Großstadt imageSalamís, der Königsgräber und der bronzezeitlichen Siedlung Énkomi >>> bieten einen Einblick in Höhepunkte der Inselgeschichte.

Das quirlige imageNikosia schließlich vereint in seinem Nordteil Baudenkmäler aus osmanischer Zeit und christlichem Mittelalter.

Touristische Infrastruktur

Die touristische Infrastruktur des Nordens hat in den letzten Jahren enorm aufgeholt und bietet vom einfachen Zimmer bis hin zum luxuriösen Hotel ein recht breit gefächertes Spektrum an Unterkunftsmöglichkeiten. Vielfältige kulinarische Genüsse, Raum für einen ruhigen Urlaub sowie eine weithin unverfälschte Gastfreundschaft lassen dabei über manche Unvollkommenheit hinwegsehen.

Von Limassol über Kakopetriá nach Nikosia

Start: Limassol | Ziel: Nikosia/Lefkoşa

Dauer: 1 Tag und Übernachtung in Nikosia | Länge: 240 km

Tour 1

Die Route führt ins Tróodos-Gebirge, mit weiten Blicken vom Olympos und beinhaltet Abstecher zu den sehenswertesten byzantinischen Kirchen. Später geht es mit Blick auf das Pentadáktylos-Gebirge hinab in die Mesaoría-Ebene nach Nikosia.

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Von der Küste ins Gebirge

Von image image Limassol aus steigt die Straße zunächst auf einer landschaftlich schönen Strecke allmählich ins image image Tróodos-Gebirge bis Tróodos an, dem höchstgelegenen Ort der Insel. Von hier erreicht man dann auf einer Stichstraße den höchsten Gipfel der Insel, den Olympos (1951 m). Von oben bietet sich ein herrlicher Blick über die gesamte Bergkette, bei klarer Sicht reicht er bis zur Küste.

UNESCO-Kirchen

Bald führt die Pass-Straße bergab bis zu dem bei Zyprern beliebten Ferienort image Kakopetriá. Hier kann man durch die denkmalgeschützte Altstadt bummeln und anschließend die 3 km außerhalb gelegene Scheunendachkirche imageÁgios Nikólaos tis Stégis mit wundervollen Fresken besuchen. In Kakopetriá gibt es die besten und frischesten Bachforellen der Insel im Restaurant »The Mill >>>«. Nicht abschrecken lassen von der Größe der Taverne, die einen zauberhaften Blick auf die Altstadt von Kakopetriá bietet.

Im Dorf image Galáta, das einst sieben Kirchen besaß, sollte man die nebeneinander liegenden Scheunendachkirchen imagePanagía tis Podíthou mit außergewöhnlich gut erhaltenen Fresken und imagePanagía Theotókos besuchen. Etwa 15 km nach Galáta nimmt man die Abzweigung nach Nikitári. Vorbei an der kleinen Erzengelkirche von Vizakiá >>>, gelangt man zur 4 km außerhalb gelegenen Kirche von image Asínou (image Panagía Forviótissa) mit ihren prächtig restaurierten Fresken aus dem 12. und 14. Jh.

Zur Inselhauptstadt

Zurück auf der Hauptstraße, erreicht man nach 13 km imagePeristeróna >>> mit der architektonisch bedeutsamen Fünfkuppelkirche imageÁgios Várnavas tis Iláris. Endstation der Route ist die knapp 28 km entfernte geteilte Inselhauptstadt imageimageNikosia mit einer in Teilen restaurierten Altstadt. Der Höhepunkt jedes Stadtbesuchs ist das reich ausgestattete Archäologische imageZypern-Museum >>> mit den bedeutendsten Funden der Insel.

Auf den Spuren der Aphrodite

Start: Limassol | Ziel: Pólis/Latsí | Dauer: 2 Tage mit Übernachtung in Páfos | Länge: 120 km

Tour 2

Die Liebesgöttin soll den Fluten vor Zyperns Küsten entstiegen sein, und auch wenn dies in den Bereich des Mythos fällt, so kann man doch auf den Spuren der Schönen wandeln. An einigen Orten finden sich Ruinen von Opferstätten und Tempeln, die mit dem Aphrodite-Kult verbunden sind.

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Ausgangspunkt Limassol

Erster Tag: In image image Limassol lockt nicht nur die Antike. Zu den neuen Highlights gehört die Marina mit ihren vielen Ausgeh-Möglichkeiten ebenso wie die restaurierte Altstadt, die zum Bummeln, Essengehen und einem Blick hinter die Kulissen einlädt. Oder Sie lassen sich in der Jami Street die Füße vermessen und Maßschuhe nach Wunsch anfertigen (erst nach ein paar Tagen abzuholen!). In Stadtparknähe ist das Archäologische Distriktmuseum untergebracht, das mit Schmuck, Plastiken und anderen Exponaten die Geschichte von der Bronze- bis in römische Zeit greifbar macht. Den Hof schmücken Mosaiken aus Alássa, die u. a. die Badende Aphrodite zeigen.

Uferstraße Richtung Osten

Die Tour folgt der Uferstraße Richtung Osten. Nach 8 km erreicht man die Ruinen der antiken Stadt imageAmathoús >>>. Sie machte in der Antike mit Menschenopfern von sich reden. Bei Ausgrabungen wurden spärliche Reste eines hellenistischen Aphrodite-Tempels gefunden. Besuchen Sie auch die Überreste der Akropólis und der Agorá, der Fußweg am Meer entlang führt dorthin.

Zurück nach Westen

Weiter geht es auf der Autobahn westwärts, wieder an imageLimassol vorbei, Richtung Páfos. An der Ausfahrt Avdimou verlassen Sie die Autobahn und setzen die Fahrt auf der Küstenstraße Richtung Koúklia fort. Der Kieselstrand image image Pétra tou Romioú >>> mit seinen weißen, aus dem Meer aufragenden Kalksteinfelsen empfiehlt sich für einen Foto-Stopp und eine Badepause – just an dieser Stelle soll in mythischer Vorzeit Aphrodite dem Meer entstiegen sein. Das Auto stellt man am besten beim Touristenpavillon ab, ein schmaler Durchgang unter der Küstenstraße führt zum Strand. Atemberaubende Blicke über den Aphrodite-Felsen bieten sich von oberhalb der Felsklippen.

Schauplatz der Aphrodisien

Vom Geburtsort der Schönheitsgöttin bis nach image Koúklia sind es nur wenige Kilometer. In der Antike war hier der Schauplatz der »Aphrodisien« – Feierlichkeiten zu Ehren der Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin. Sehenswert ist die Ausgrabungsstätte Paläa Páfos mit den – spärlichen – Resten des imageAphrodite-Heiligtums am südlichen Ortsrand, den Resten einer Belagerungsrampe, die im 5. Jh. v. Chr. von den Persern errichtet wurde, sowie einem Archäologischen Museum im mittelalterlichen Kastell »La Covocle«. Hier werden ein farbig gefasster Sarkophag des 5. Jh. v. Chr. und der schwarze Kultstein der Aphrodite aufbewahrt.

Auf antiken Pilgerwegen

Bei der Weiterfahrt nach imageGeroskípou >>> folgt man dem antiken Pilgerweg, der einst die neue Hafenstadt imageNea Páfos mit der älteren Siedlung Paläa Páfos (Koúklia) verband. Noch Jahrhunderte nach deren Niedergang war das Aphrodite-Heiligtum Kultstätte und Ziel von Pilgerscharen: In Geroskípou befand sich in vorchristlicher Epoche ein Opferaltar für Aphrodite. Als sich das Christentum als vorherrschende Religion durchsetzte, wurde das antike Heiligtum mit der Kirche imageAgía Paraskeví überbaut.

Zwischenstation

Von Geroskipou sind es nur noch wenige Autominuten bis nach image Páfos. Beim Bummel durch den malerischen Hafen finden Sie an der Uferpromenade zahlreiche Fischrestaurants. Sollte Ihnen der Sinn nach einem ausgedehnten Mezé-Essen stehen, ist das »Georgia Meze House« in Káto Páfos eine ausgezeichnete Adresse. Übernachtungsmöglichkeiten finden sich in allen Preiskategorien. Wenn’s richtig luxuriös sein darf, bietet Páfos mit dem »Annabelle« (im byzantinischen Stil) und dem »Almyra >>>« (modernes Design) zwei erstklassige Hoteladressen.

Páfos

Zweiter Tag: Die Stadt bietet mit ihren UNESCO-Welterbestätten viele Sehenswürdigkeiten. Abstecher in den imageArchäologischen Park von Káto Páfos und zu den nahe gelegenen imageKönigsgräbern sollten allerdings in jedem Fall auf dem Programm stehen.

Zur Akámas-Halbinsel

Ein weiterer Aphrodite-Ort, zugleich der letzte Punkt der Tour, liegt etwa eine Autostunde nördlich von Páfos auf der image Akámas-Halbinsel: image Loútra tis Afrodítis, die Badestelle der Liebesgöttin. Ab Páfos fahren Sie auf der E701 bis Coral Bay und biegen kurz danach rechts in Richtung Pégeia >>> ab. Der kleine Ort empfiehlt sich für eine Mittagspause, hier gibt es im Gegensatz zur Küstenregion auch in der Hauptsaison keine Touristenscharen, die Tavernen bieten unverfälschte Landesküche. Hinter Pegeia biegen Sie rechts auf die E 709 und folgen der Straße durch reizvolle Landschaft bis zur Küste. Wenige Kilometer östlich von Latsí liegt der pittoreske Badeplatz der schönen Göttin. Im Hafen von imageLatsí starten Glasbodenboote und traditionelle Holzsegelschiffe zu mehrstündigen Törns.

Von Lárnaka in den äußersten Osten

Start und Ziel: Lárnaka | Dauer: 1 Tag | Länge: 120 km

Tour 3

Zu den schönsten goldschimmernden Sandstränden an der Südostküste, Badespaß für Groß und Klein, durch fruchtbare Ebenen mit intensivem Kartoffel- und Gemüseanbau, Wanderungen rund um das Kap Gréko, nach Famagusta zum Othello-Turm und zu den am Meer gelegenen Ruinen von Salamís.

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Zur Südostspitze

Von image Lárnaka, dem wichtigsten Ankunftsflughafen der Insel, folgt man der Autobahn (oder der landschaftlich schöneren Landstraße) über 40 km Richtung Osten zum einstigen Fischerdorf image Agía Nápa, dem heute beliebtesten Badeort an der Südküste. Rund 8 km entfernt ragt am südöstlichsten Punkt der Insel aus dem Meer das Kap Gréko >>> empor mit seinem imposanten Karstfelsen und einem weiträumigen Naturpark.

Tal der Windmühlen

Die Küstenstraße führt über die Hotelstadt imageProtarás >>> weiter nach image Paralímni, vorbei an unzähligen Windrädern im »Tal der Windmühlen« >>>, die einst Grundwasser zur Bewässerung der ausgedehnten Getreide- und Gemüsefelder zutage förderten.

Geisterstadt im Niemandsland

Von imageDerýneia >>> aus, das direkt an der Trennungslinie nach Nordzypern liegt, blickt man von mehreren Aussichtsterrassen (mit Ferngläsern) auf die nur wenige Kilometer entfernt liegende Geisterstadt Varósia >>>, bis zur Invasion der türkischen Truppen im Jahr 1974 Famagustas Touristenhochburg und Hotelstadt. Vom nahe gelegenen image Vrysoúlles bietet sich der lohnenswerte, rund 30 km lange Ausflug nach imageFamagusta und imageSalamís an, zwei Top-Destinationen im Norden Zyperns (Übergänge >>>, Baedeker Wissen >>>).

Zurück zur Küste

Der Rückweg empfiehlt sich über Sotíra, Liopétri und den idyllischen Flusshafen imagePotamós >>> mit schönen Fischlokalen. Ist Agía Nápa imageAusgangsort der Tour, ist die Rundfahrt ca. 55 km lang.