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Bereit für die Saison

HIGHLIGHTS | GEHEIMTIPPS | WOHLFÜHLADRESSEN

»Das Meer ist eine große
Verschönerung aller Landschaften.«

Karl Friedrich Schinkel,
Stadtplaner, Architekt, Maler, 1781–1841

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Blick auf die Seebrücke in Sellin

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INHALT

Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen

Willkommen auf Rügen

DER OSTEN

  1Binz

  2Binz – unter der Oberfläche

  3Der Bernsteinfischer von Binz

  4Granitz – das Jagdschloss

  5Das Biosphärenreservat Südost-Rügen

  6Sellin

  7Feuersteinfelder von Neu Mukran

  8Prora

  9Das Mönchgut

10Göhren

11Middelhagen

12Der »Rasende Roland«

13Alt Reddevitz

14Lancken-Granitz

DER NORDEN

15Sassnitz

16Nationalpark Jasmund

17Das Kreidemuseum in Gummanz

18Von Lohme bis Glowe

19Die Halbinsel Wittow

20Kap Arkona

21Dranske

DER SÜDWESTEN

22Altefähr

23Zwischen Gingst und Schaprode

24Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

25Güttin – die Insel aus der Luft

26Trent

27Deutsche Alleenstraße

28Schloss Karnitz – Golf für alle

29Gustow

DIE MITTE

30Ralswiek

31Bergen

32Zirkow – Karls Erlebnisbauernhof

33Putbus

34Insel Vilm

35Viervitz – Reiterhof

HIDDENSEE

36Vitte

37Das Asta-Nielsen-Haus in Vitte

38Kloster

39Wanderungen rund um Kloster

40Das Gerhart-Hauptmann-Haus in Kloster

41Neuendorf und Plogshagen

42Mit dem Rad über die Insel

AUSFLÜGE

43Stralsund

44Stralsund Ozeaneum

45Greifswald

46Fischland – Darß – Zingst

47Usedom und Wolin

48Rundreise Südschweden

49Kopenhagen

50Bornholm

REISEINFOS

Rügen von A bis Z

Kalender

Register

Impressum

MEHR WISSEN

Bernstein – das Gold der Ostsee

Störtebeker – Freibeuter und Vitalienbruder

Künstler & Co. auf Hiddensee

MEHR ERLEBEN

Rügen mit dem Fahrrad entdecken

Basteln mit Strandgut

Rügen für Kinder und Familien

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Vorfreude oder Erinnerung an eine erlebnisreiche Zeit auf Rügen

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Auf Rügen sind reich geschmückte Türen oft zu sehen.

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Peilturm in Arkona

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Im Ozeaneum von Stralsund

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Klassische Architektur in Putbus

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»Pack die Badehose ein«

DAS SOLLTEN SIE SICH NICHT ENTGEHEN LASSEN

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Die Seebrücke und Kurhaus Sellin

image Die Badeorte Binz und Sellin (S. 30 + 58)

Die beiden wohl bekanntesten Badeorte der Insel bieten Wellness, Sport und Badespaß. Nur wenige Meter hinter den Strandpromenaden gibt es exklusive Einkaufsstraßen mit Bernsteinschleifereien, Kunsthändlern und Glasbläsereien. Die weiß getünchten Bädervillen erscheinen in Sellin noch weißer als andernorts.

image Schloss Granitz (S. 44)

Wo einst die hohen Herrschaften Jagd auf Wild machten, steht Schloss Granitz. Auf der höchsten Erhebung im Osten Rügens, dem Tempelberg, weist der Turm des klassizistischen Bauwerks Wanderern den Weg. In den Kellergewölben befindet sich die alte Brennerei, die deftige Wegzehrung und selbst gebrannten Schnaps anbietet, bevor es weitergeht, immer tiefer in die Wälder der Granitz.

image Prora (S. 68)

Eine gigantische Ruine zieht sich 4,5 km die Küste zwischen Bodden und Ostsee entlang. »Kraft durch Freude« war der Leitspruch für die Errichtung des längsten Bauwerkes der Welt, in dem die Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus Urlaub machen sollten. Für manche ein Schandfleck, für andere ein Ort der Inspiration und der Entdeckungen.

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Schiffe an der Hafenmole von Sassnitz

image Göhren und das Mönchgut (S. 74 + 80)

Der Kneipkurort besticht durch seine heimelige Gemütlichkeit. Am Bahnhof beginnt die Reise mit dem »Rasenden Roland«. Die historischen Dampflokomotiven verbinden die Bäderorte und schaukeln ihre Fahrgäste durch das traditionelle Mönchgut, wo die Mönche einst ihre Güter bewirtschafteten und Bier brauten.

image Sassnitz (S. 104)

Vom letzten großen Hafen auf Rügen legen nicht nur die Fähren Richtung Skandinavien und Baltikum ab. Sassnitz ist auch das Tor zum Nationalpark Jasmund. Hinter der langen Mole liegen Restaurantschiffe vor Anker, auf denen fangfrischer Hering nach alter Tradition geräuchert wird.

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Wild schnaubend fährt der »Rasende Roland« in den Bahnhof ein.

image Nationalpark Jasmund (S. 112)

Unzählige Wander- und Radwege entlang des Steilufers durchziehen das zum Weltnaturerbe ernannte Buchenwaldgebiet. Steil ragen die Kalkfelsen des Königsstuhls, der Wissower Klinken oder der Victoriasicht auf, die schon Künstler wie Caspar David Friedrich und Johannes Brahms zu ihren Werken inspirierten.

image Kap Arkona (S. 136)

Auf der einstigen Kultstätte der Slawen stehen heute Leuchttürme, die den Seeleuten den Weg in die Heimat weisen. Ein kleines Dorf schmiegt sich hier am nördlichsten Punkt der Insel Rügen in eine Schlucht an der Steilküste. Kunsthandwerker arbeiten in den alten Wirtschafts- und Wohngebäuden, die aus einer Zeit stammen, als man hier mit Fischfang und Feldarbeit noch seinen Lebensunterhalt verdienen konnte.

image Bergen (S. 186)

Auf dem Hügel einer eiszeitlichen Grundmoräne thronen die Marienkirche und die Überreste des alten Zisterzienserklosters. Zusammen mit dem Ernst-Moritz-Arndt-Turm sind sie die bedeutendsten Relikte der Backsteingotik auf Rügen. Bergen ist eine Station auf der Straße der Backsteingotik, die sich durch Dänemark, Deutschland, Estland und Polen zieht.

image Putbus (S. 194)

Malte I. ließ hier eine fürstliche Residenz nach seinen eigenen Vorstellungen bauen. So entstand rund um das ehemalige Schloss eine sternförmig angelegte Stadt mit Badehaus und dem Hafen im Ortsteil Lauterbach. Weil vor jedem Haus eine Rose gepflanzt werden sollte, wird Putbus auch die »Rosenstadt« genannt.

image Kloster auf Hiddensee (S. 216)

Die Insel ohne Autos ist ein Ort, der schon Ende des 19. Jahrhunderts Magnet für berühmte Künstler und Literaten war. Gerhart Hauptmann hatte hier sein Sommerdomizil. Der Name des Ortes geht auf die Gründung eines längst zerstörten Klosters zurück.

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Gutshaus in Kloster auf der Insel Hiddensee

WILLKOMMEN AUF
Rügen und Hiddensee

Als wolle die Ostsee ihre schönste Insel auf einem silbernen Tablett servieren, erheben sich die strahlend weißen Klippen Rügens hoch über das Meer hinaus. Und wo die Sonne länger scheint als irgendwo sonst in Deutschland, schwimmen Schwäne in den Häfen mondäner Badeorte, und Seehunde tummeln sich vor endlos scheinenden Stränden.

Rügen ist etwas ganz Besonderes – und zwar in vielerlei Hinsicht. Nirgendwo an der deutschen Küste ist die erdgeschichtliche Entwicklung einer Region so anschaulich für das Auge offen gelegt wie auf der Insel Rügen. Beim Spaziergang durch den Sand tritt man mit jedem Schritt auf fein gemahlenen schwedischen Granit, den einst die Gletscher als Felsbrocken hier ablegten. Dazwischen treiben die Reste winziger Muschel- und Schaltiere, die noch vor Jahrtausenden munter in der See umherschwammen und nach ihrem Tod in der kompakten Masse der Kalkfelsen gefangen waren. Frost sprengte den Fels, der in das Meer stürzte und von der Brandung fein gerieben wieder an Land gespült wurde. Dazwischen befinden sich Donnerkeile (Belemniten), den Kalmaren ähnliche, versteinerte Tintenfische und das Gold der Ostsee, der Bernstein.

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Klippen von Kap Arkona

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Auf der ganzen Insel lockt der Badespaß.

Der Urkontinent

Vor ca. 150 Mio. Jahren, als Dinosaurier über die Erde stapften und fleißig Jagd aufeinander machten, war der europäische Kontinent noch kräftig in Bewegung. Genauer gesagt, es gab ihn noch gar nicht. Damals war er Teil von Pangaea, dem Urkontinent, erwachsen aus abgekühltem, flüssigem Magma. Daraus besteht der Kern unseres Erdballs und wie bei einem Topfkuchen im Backofen bildeten sich Risse. Pangaea zerbrach in zwei Teile, von denen der eine auf einem Bett flüssigen Gesteins nach Norden, der andere nach Süden driftete. Das nennt man im Fachjargon Divergenz. Als Folge drang basaltisches Magma aus dem Erdmantel, das wie beim Bau eines Swimmingpools das heutige Fundament der Ostsee bildet. Diese Entwicklung stellte den Beginn der Ausprägung der Kontinente dar, wie wir sie heute kennen. Während sich durch das Geschiebe der Kontinentalplatten im Norden und Süden Gebirgszüge wie die Skanden (Skandinavisches Gebirge) und die Alpen in die Höhe drückten, sich falteten, erodierten und neuerlich verschoben, blieb die Norddeutsche Tiefebene von derart gewaltigen Kräften verschont. Der Untergrund wurde von Sedimenten aus Erosionsmaterial aus den Gebirgen verfüllt, übereinandergekippt und unter dem gewaltigen Druck der eigenen Last in Gestein verwandelt. Die Kalkschichten, die wir unserer Tage aufgefaltet am Königsstuhl sehen, entstammen kurioserweise einem Meer viel weiter südlich, dessen Grund nach Norden verschoben wurde.

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Schwäne am Meer, wo sich sonst die Möwen tummeln

Die Eiszeit

Kaum war Ruhe eingekehrt und die Welt neu aufgeteilt, versuchte Schweden seinen Einfluss in Nordeuropa nach Süden zu erweitern, allerdings nicht in Gestalt schwer bewaffneter Soldaten. Vor etwa 700 000 Jahren begann ein Schild aus Eis von den Spitzen der Skanden die Gletscher herabzufließen und überdeckte das Land mit Geröll, Schutt, Sand und Ton. An der »Oberfläche« heute sichtbar sind die Sedimente aus der letzten Eiszeit, der Weichseleiszeit, die erst vor 10 000 Jahren endete. Erst als sich die Gletscher gänzlich aus dem heutigen Kattegat zurückgezogen hatten, wurde der Zufluss aus der Nordsee freigegeben. Es entwickelte sich, was auch heute noch so lecker vom Kutter auf dem Essteller landet, der Fischreichtum der Ostsee. Da die geologische Entwicklung kein Ende kennt, hob sich das Land nach der Befreiung durch die Last der Gletscher wieder, der Zugang zum Atlantik wurde abgeschnürt, und was heute die Ostsee ist, wurde zu einem gigantischen, mit Süßwasser gespeisten Binnenmeer. Rügen lag sozusagen wie eine Portion Kartoffelbrei auf dem Servierteller, und durch die Hinzugabe von immer mehr Soße bildete sich eine Insel. Die Gletscher schmolzen weiter und ein mehrfacher Anstieg des Meeresspiegels hat dann noch einmal die von den Gletschern geformte Landschaft und den Küstenverlauf der Insel Rügen stark verändert und die Bodden und Ausgleichsküste geschaffen, die den Rand Rügens bilden.

Jede Menge Natur

Tatsächlich scheint die Natur dieses Eiland ganz bewusst vom Festland abgetrennt zu haben. Nur so war es vielleicht möglich, die Naturlandschaften und den besonderen Schlag Menschen vor einer allzu eiligst vorgenommenen Erschließung zu bewahren. Der Inselkern, das Mutland, ist geprägt von landwirtschaftlich genutzten Flächen, da die Gletscher fruchtbare Böden hinterlassen haben. Moore und Salzwiesen wurden über die Jahrhunderte kultiviert und urbar gemacht. Von den einstigen Wäldern sind nach den großen Rodungen für den Schiffsbau im Mittelalter nur die Waldgebiete in der Stubnitz im Norden und im Südosten in der Granitz geblieben. Auf den kalkhaltigen Böden gedeihen gewaltige Buchen, während sich auf den sandigen Böden Kiefern ausbreiten. Die Bodden, welche die Halbinseln Jasmund, das Mönchgut, Zudar und Wittow umschließen, sowie die stark zerklüftete Ostseeküste sorgen für eine Küstenlinie von fast 600 Kilometern. Da ist viel Platz für wunderschöne (Natur-)Strände, kleine Fischerhäfen und jede Menge Urlaubsdomizile. Im Osten und am Kap Arkona bieten die Kliffe und Steilufer spektakuläre Ausblicke auf das Meer oder gegenüberliegende Küstenabschnitte und Ortschaften. Bei der unglaublichen Vielfalt wundert es dann auch nicht, dass einige Gebiete wie der Nationalpark Jasmund zum Weltkulturerbe gehören und das Biospärenreservat Südost-Rügen oder der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft im Westen und auf Hiddensee riesige Areale einnehmen, in der die Menschen versuchen, im Einklang mit der Natur zu leben. Das mussten die Bewohner der Insel ohnehin seit jeher. Denn durch das stetige Nagen der See an ihrem Land wird hier mal ein Stück abgetragen und dort als Nehrung wieder abgelagert. Schifffahrtswege müssen ständig ausgebaggert werden, damit sie befahrbar bleiben. Küsten müssen an vielen Stellen gesichert werden, damit das Meer das Land nicht, wie auf Hiddensee einst bei einer Sturmflut geschehen, teilt und fortreißt. Ein Eldorado für seltene Vogelarten und vor allen Dingen für Zugvögel wie die Kraniche, die in den vielen unzugänglichen und fischreichen Küstenbereichen perfekte Nist- und Rastbedingungen vorfinden. Und wo Fische sind, Ruhe herrscht und das Wasser sauber ist, dahin kommen dann auch die Seehunde zurück, wenn man nur noch Jagd mit der Kamera auf sie macht.

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Formen, wie sie nur die Natur erschaffen kann

Die Besiedlung

So bewegend wie die naturräumliche Genese ist auch die Besiedlungsgeschichte Rügens. Wenn die Beweggründe sicherlich auch andere waren als die prachtvolle Natur der Küsten, Wälder und Bodden. Wikinger und Slawen, Schweden und Dänen, Franzosen und Preußen, sie alle haben Anspruch erhoben auf Deutschlands größte Insel. Erobert wurde das Eiland schließlich von den Touristen. Gebaut auf dem soliden Fundament des angehobenen Meeresbodens, wuchsen an der Westküste Villen empor, so weiß getüncht wie der Muschelkalk der Klippen, an denen sie errichtet wurden.

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Sanddorn – beliebter Rohstoff für Mitbringsel

Von Riesen erbaut

Aus der Alt- und Mittelsteinzeit sind erste Zeugen menschlicher Besiedlung bekannt. Werkzeuge aus Horn und Pfeilspitzen aus Feuerstein verweisen auf die ältesten Kulturen. Erste, für jedermann sichtbare Zeugen einer Besiedlung findet man auf Rügen in Form von Hügelgräbern. Die Behausungen aus der Jungsteinzeit sind um die 3500 Jahre alt. Es lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob es sich um Behausungen, Kultstätten oder Grabanlagen handelt. Fakt ist, dass die Menschen 1000 Jahre vor der Erbauung der Pyramiden in Gizeh tonnenschwere Findlinge stapelten, ohne einen Bagger zur Hand zu haben. Beeindruckend, wenn auch nicht ganz so formschön wie in Ägypten, stößt man in Wäldern, mitten auf Feldern und manchmal in den Fundamenten von Kirchen auf die grob arrangierten Gebilde. Vielleicht stimmt ja die Sage. Riesen sollen die Erbauer gewesen sein, daher der Name Hühnengrab.

Auf Sand gebaut

Die Ranen, ein westslawisches Volk von Bauern und Fischern, haben der Nachwelt vor allen Dingen Ortsnamen hinterlassen. Namen wie Putbus (Hinter dem Holunderbusch), Sellin (Grünes Land) und Stubnitz (Stufenland) zeugen von ihren einstigen Siedlungsstätten. Tempelanlagen und Burgen waren über die gesamte Insel verteilt, aber auf Sand bzw. aus Holz gebaut, sodass sie der Eroberung durch die Dänen und der Verwitterung nicht standhalten konnten. Übrig geblieben sind nur die bis zu zehn Meter hohen und mehrere Meter breiten Wallanlagen, die den Menschen Schutz vor Eindringlingen boten, in Zeiten, als die Region noch stark umkämpft war und öfter mal den Besitzer wechselte. Erst nachdem sich das »heidnische Volk« den Dänen und damit dem christlichen Glauben unterwerfen musste, bauten Fürsten wie Jaromar I. (ca. 1141–1218) Kirchen aus Stein oder meißelten die vier Gesichter ihres Gottes Svantevit in Taufsteine, die bis heute überdauerten. Der Rugard in Bergen, die Herthaburg im Nationalpark Jasmund oder die Tempelanlagen am Kap Arkona sind nur noch für Archäologen aufzufinden und deren Fundstücke in den Museen Stralsunds zu bewundern.

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Café im reetgedeckten Haus in Middelhagen

Bauern auf dem Schachbrett Europa

Was hätte wohl Bruder Tuck, der treue Gefolgsmann des Robin Hood im Sherwood Forest dazu gesagt, wenn man ihn in die Wälder der Granitz oder die fruchtbaren Äcker des Mönchgut verfrachtet hätte, wo eine dänische Bruderschaft, die Zisterzienser, Kloster baute. Auf dem Mönchgut, wo alte Traditionen nach wie vor lebendig sind, errichteten sie Gutshöfe, Brauereien und Schulen in Gebäuden, die heute noch ein anschauliches Bild vom Treiben im Mittelalter zeichnen. Die Bauern hingegen waren der dänischen Lehnsherrschaft unterstellt. Mit Wizlaw III. (1265 oder 1268–1325) starben die slawischen Fürsten Anfang des 14. Jahrhunderts aus und die Pommern übernahmen die Ländereien, die für rund 150 Jahre in deren Hand blieben. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, im Westfälischen Frieden, fiel die Insel dann an Schweden. Dänen und Preußen eroberten sich das begehrte Stück Land 1678 und 1715 zurück, bis die Truppen Napoleons die Insel besetzten. Als die Franzosen besiegt waren und Europa neu geordnet wurde, fiel das Land an Schweden zurück. Die hoben 1806 schließlich die Leibeigenschaft auf, bevor die Preußen 1815 die Macht übernahmen.

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Das einstige Gast haus am Schloss Granitz

Der Kaperbrief

Zu jener Zeit war es durchaus üblich, dass sich Könige und Regierungen, um eigene Interessen durchzusetzen oder um den Feind zu schwächen, gern und häufig der Dienste von Freibeutern bedienten. In der Ostsee übernahmen Klaus Störtebeker und seine Vitalienbrüder diese Aufgabe. Wann er geboren wurde und wo er herkam, ist nicht bekannt. Ein Robin Hood, der es den Reichen nahm und den Armen gab, war er jedenfalls nicht. Das hieß im Klartext, ausgestattet mit einem Kaperbrief überfielen er und seine Mannen Ende des 14. Jahrhunderts im Auftrag des schwedischen Königs dänische Handelsschiffe. Einige Jahre später dienten sie bereits dem holländischen König, der Störtebeker einen Kaperbrief gegen die Hanse ausstellte. Wie sich herausstellen sollte, war es ein großer Fehler gewesen, diesen anzunehmen. Denn nun machte die Hanse Jagd auf den Freibeuter. Die »Hanse« war ein mittelalterlicher Kaufmannsverbund, der das gemeinsame Handeln in ökonomischer wie in politischer Sicht vereinte. Dazu gehörte die Errichtung von Außenhandelsposten ebenso wie der Schutz der Handelswege, dem auch Störtebeker zum Opfer fiel. Störtebeker wurde am 22. April 1401 vor Helgoland gestellt, nach Hamburg gebracht, vor Gericht gestellt und mit 30 seiner Gefährten auf dem Grasbrook bei Hamburg hingerichtet. Seit 1993 kreuzen Piraten wieder ihre Klingen mit schwer bewaffneten Knechten hanseatischer Kaufleute. Kanonendonner hallt über den Jasmunder Bodden und Schiffe gehen in Flammen auf. Der kleine Ort Ralswiek am Jasmunder Bodden ist seit 20 Jahren Austragungsort der Störtebeker Festspiele. Über fünf Mio. Besucher haben seit der ersten Vorstellung 1993 die Abenteuer des norddeutschen Piraten Klaus Störtebeker live miterlebt.

Die Gründerzeit

Wo es Geld zu verdienen und reichlich Wild zu jagen gab, waren natürlich auch Fürsten, Industrielle und Kaufleute nicht weit. Malte I. (1783–1854) ließ 1816 eine ganze Stadt, die Rosenstadt Putbus, nach seinen Vorstellungen errichten. Wie ein Hochstand mitten im Wald streckt Schloss Granitz die Türme über das ehemalige Jagdrevier des Fürsten. Ein lohnender Aufstieg, um den Blick über das grüne Blätterdach bis zur Ostsee, über die fischreichen Gewässer der Bodden hin zum Tor zur Insel, der Hansestadt Stralsund, streifen zu lassen. In Sassnitz hatte sie begonnen, die Entdeckung der Küsten für den Badeurlaub. Damals diente ein Badeort allerdings nicht dem Planschen im Wasser, sondern der medizinischen Behandlung. Das Salzwasser und Schlammbäder im Kalk dienten in den Badehäusern der Heilung von Hautkrankheiten. In der Altstadt von Sassnitz führen wieder geschwungene Gassen den Weg hinunter zur Uferpromenade und zum Hafen, wo die Fischer aus Silber Gold herstellen. So nennen zumindest die einheimischen Alchemisten den Prozess des Heringräucherns. Das Buchenholz, dessen Duft über den Fischerbooten schwebt, stammt aus den Wäldern des Nationalparks Jasmund, der sich direkt an die Stadt anschließt. Der Eingang wird bewacht von Wölfen – im heimischen Zoo. Eine Landschaft wie gemalt – im wahrsten Sinne des Wortes. Caspar David Friedrich (1774–1840) schuf das wohl bekannteste Bild von Rügen, die Wissower Klinken. Der Großteil der Kalkformation ist inzwischen ins Meer gestürzt. Einmal mehr ein Beweis für die Naturgewalten, mit denen sich die Bewohner der Insel seit jeher arrangieren mussten. Johannes Brahms wäre das Geräusch bestimmt einen weiteren Akt für seine erste Sinfonie wert gewesen, zu deren Vollendung ihn die Kalkfelsen, die inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurden, inspiriert hatten. Eine Sage berichtet von Edelleuten, die am Königsstuhl um den Thron gerungen haben. Das klingt mindestens so aufregend wie die Überlieferungen vom schwedischen König Karl XII. (1682–1718), der von diesem Ort aus eine Schlacht mit der dänischen Flotte beobachtet haben soll. So viel königliches Blut hat seinen Preis. Unserer Tage muss man zahlen, um an diesen Ort zu gelangen. Dafür ist der lohnende Eintritt in das Nationalparkzentrum Jasmund gleich enthalten.

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Abendstimmung im Hafen von Altefähr

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Blick auf die Bäderarchitektur in Sellin

Promenaden und Naturstrände

Kaffee und Kuchen, eingenommen auf der Terrasse des Kurhauses Binz, sind nach wie vor wie eine Reise zurück in die Gründerjahre. Auf der Promenade flanieren die Damen an der Seite ihrer Begleiter und präsentieren den Chic aktueller Sommermode, während im Schatten der Seebrücke die neuesten Bikinis vorgeführt werden. Die entfallen an den zahlreichen Freikörper-Kulturstränden ein wenig südlich unterhalb der steil aufragenden Kalkwände der Naturstrände in Richtung Sellin und Göhren. Beides Orte, die sich so eng an die Küste schmiegen, dass man glauben könnte, vom Balkon der Ferienvilla aus in die Wogen springen zu können. Malte I. ließ in Putbus eine fürstliche Residenz errichten. So entstand rund um das ehemalige Schloss eine sternförmig angelegte Stadt mit Badehaus und Hafen in Lauterbach. Vom ehemaligen Glanz dieser Jahre ist das Badehaus in Goor erhalten geblieben, das seit der Wende ein Wellnesshotel beherbergt und damit der Tradition treu geblieben ist.

Der Nationalsozialismus

Wenn ein Ort auf Rügen mit dieser dunklen Ära deutlich sichtbar verwoben ist, dann ist es Prora. Eine gigantische Ruine zieht sich 4,5 Kilometer entlang der Küste zwischen Bodden und Ostsee. Unter dem Leitspruch »Kraft durch Freude« wurde das längste Bauwerk der Welt errichtet, in dem die Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus ihren Urlaub verbringen sollten. Für manche ein Schandfleck, für andere ein Ort der Inspiration und Entdeckungen. Waren die Seebäder für die Unterbringung einer gehobenen Klientel in schmucken Villen errichtet worden, sollten in Prora bis zu 20 000 Menschen 14 Tage im Jahr in einfach möblierten, 12 Quadratmeter großen Zimmern, Festsälen, Sporthallen und am Meer Energie zur Erhaltung der Arbeitskraft tanken. Immerhin, der Architekt Clemens Klotz (1886–1969) wurde dafür auf der Weltausstellung in Paris mit dem Grand Prix, dem ersten Preis der Weltausstellungen, gekürt. Der Großteil der über 5000 Arbeiter wurde noch vor der geplanten Fertigstellung 1941 abgezogen, um an kriegswichtigen Bauwerken eingesetzt zu werden. Einige Teilabschnitte wurden schließlich von Zwangsarbeitern fertiggestellt und dienten Flüchtlingen und Verwundeten als Zwischenlager.

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Das ehemalige KdF-Seebad in Prora

Die Sozialisten

Nach dem Zweiten Weltkrieg funktionierten Rote Armee und NVA die KdF-Anlage zu einem Militärkomplex um, und 15 000 NVA-Soldaten verrichteten hier ihren Dienst, bis sie nach der Wende von der Bundeswehr abgelöst wurden. Zwei Regime, die die weißen Strände Proras für die Erziehung politisch korrekter Gesinnung nutzen wollten und genutzt haben. Die Wirtschaft wurde im Prinzip auf den Kopf gestellt. Hatten sich die Bauern erst vor 150 Jahren von der Lehnsherrschaft befreit, mussten sie nun zurück in den Schoß neuer Herren, die sie in Kombinaten zusammenschlossen und ihnen ihre Selbstständigkeit neuerlich nahmen. Ähnlich erging es den Fischern, die ihre kleinen Fischerboote nun gegen einen Arbeitsplatz auf einem der großen Fangschiffe eintauschten. Auch die zahlreichen Kreidewerke auf Rügen wurden verstaatlicht. Nach der Wende lohnte sich für viele die Landwirtschaft nicht mehr, und Fangschiffe wurden zu Restaurantschiffen oder Ausflugsbooten umgebaut. Nur wenige Produktionsstätten überlebten den Ideologiewechsel. Eine Ausnahme bilden dabei die Kreidewerke und einige Fisch verarbeitende Betriebe in Sassnitz. Viele Firmen jedoch, die nach der Wende hoffnungsvoll in die Zukunft blickten, mussten inzwischen aufgeben. Prominentestes Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit ist die Volkswerft in Stralsund, die nun um ihr Überleben kämpft. Nur der Tourismus, der boomt bis heute.

Menschen, Kunst und Kultur(en)

Die Menschen im Norden sind unkompliziert und pragmatisch. Nicht lange schnacken, Kopp in´Nacken. Über die Jahrhunderte in Lehns- und Fronherrschaft wussten die Bewohner der Küsten sich zu helfen. Die schweren Stürme, die den Fischersfrauen Männer und Söhne nahmen, Fluten, die das fruchtbare Land und Vieh fortrissen, spülten dann und wann auch mal ein Schiff an die Küsten Rügens. In einigen Fällen machte man auch gern mal ein Feuerchen am Strand, um die Besatzungen zu täuschen und auf Grund zu locken. Ist es da ein Wunder, dass die Menschen so verschwiegen sind. Darüber spricht man eben nicht gern. Da halten auch schon einmal die Einwohner einer ganzen Insel dicht, wie die auf Hiddensee, als der Schatz der Wikinger auftauchte und man den so lange vor den Augen der Öffentlichkeit verbergen musste, bis das Strandrecht geändert wurde und das Strandgut nicht mehr allein dem Fiskus gehörte. Was die Rüganer noch verschwiegener machte, war die Spitzelei der beiden totalitären Regime im letzten Jahrhundert. Bis heute gibt es hohe Zäune und völlig überdimensionierte Tore und Zäune um Grundstücke, die den Bewohnern ein wenig Privatsphäre garantieren sollten. Es wäre allerdings falsch zu glauben, dass jeder, der zum Bussi Bussi neigt, ein Münchner ist und jeder, der einem die Hand auf die Schulter legt und zum Bier einlädt, ein Rheinländer. Irgendwann taut auch mal ein Norddeutscher auf.

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Die Prinz-Heinrich-Mütze gehört zum Dresscode.

Kunst versus Kitsch – Fischbrötchen versus Gourmet

Die wunderschöne Landschaft und Natur haben bereits früh dafür gesorgt, dass auch noch nach der Völkerwanderung zahlreiche Menschen Rügen und Hiddensee zu ihrer neuen Heimat machten. Vor allen Dingen Künstler entdeckten die Insel für sich und gründeten Künstlerkolonien wie die auf Hiddensee. Nirgendwo wird man so viel Kunst angeboten bekommen wie hier.

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Erstaunlich, was sich aus diesen orange-farbigen kleinen Beeren alles machen lässt.

Das überflügelt sogar noch das breit gefächerte Sortiment an Sanddornprodukten. Fischer und Bauern pflegen die jahrhundertealten Traditionen ihrer Berufe besonders im Mönchgut, während es in den Badeorten Immobilienmakler und Hoteliers sind, die dort insbesondere nach der Wende ihr Glück versuchten. Nach einer, nennen wir es mal, Grundsanierung von Geldbörsen und Gebäuden, erstrahlen auch die Badeorte in neuem Glanz. Wellness ist Programm, denn damit lässt sich auch außerhalb der Badesaison der Betrieb aufrecht erhalten. Gegessen wird, was auf den Tisch kommt. In erster Linie denkt man natürlich an Fisch. In den Saisonzeiten stehen Hering und Hornhecht natürlich ganz oben auf der Speisekarte. Doch vom American Burger über Pizza, Pasta und Pommes bieten die Restaurants alles, was das Herz begehrt. Mal ein wenig einfacher in kantineartigen Etablissements, von denen man glaubte, dass es so was nicht mehr gibt, über rustikale Gasthäuser bis hin zu edlen Genusstempeln in Schlössern. Und es bleibt dabei: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt.

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Laden aus der Gründerzeit in Putbus

Architektur

Über die Jahrhunderte haben neben den Hügelgräbern vier weitere Architekturformen die Zeit überdauert. Typisch für Rügen und Hiddensee sind die sich flach an den Boden duckenden Fischerhäuser mit den tief gezogenen Rohrdächern. Ähnlich, aber mit einer landestypischen Besonderheit ausgestattet, sind die Rookhuses der Bauern, die über keinen Schornstein, sondern einen Rauchabzug im Giebel des Hauses verfügen. Der Klassiker ist natürlich die Bäderarchitektur. Die weiß getünchten Häuser mit den verzierten Balkonen wurden eigens für den Bäderbetrieb gebaut. Da die ersten Gäste sehr solvent waren, waren sie innen so eingerichtet, dass auch das mitgebrachte Personal Unterkunft und Küche vorfand. Erst später wurden die Räume immer kleiner und zu Appartements umgebaut. Daneben gibt es große Kurhäuser mit prachtvollen Säulenportalen, die den ganzen Charme des lässigen Luxus der Badeorte repräsentieren. Auf der Backsteinroute folgt man den charakteristischen Bauten der Backsteingotik. Auf Rügen sind es vor allen Dingen Kirchen oder die Reste des Klosters in Bergen. Wahre Prachtbauten aus dem roten Klinker findet man rund um den Marktplatz und in der Altstadt der Hansestadt Stralsund. Auffällig sind die vielen kleinen Schlösser. Viele von ihnen haben den real existierenden Sozialismus nicht überlebt, andere waren nach der Wende aufgrund der ungewissen Besitzverhältnisse dem Verfall preisgegeben. Doch die meisten von ihnen haben inzwischen neue Besitzer gefunden, die die Gebäude liebevoll restauriert haben und Hotels und Restaurants darin betreiben. Die Liste der architektonischen Baudenkmäler wäre nicht komplett, wenn man nicht noch, nennen wir es mal die »Baumarktrenaissance«, nennen würde. Wer noch nie in den »neuen Bundesländern« war, wird erschrocken sein über die grauen Häuschen, die hier und da neue Fenster, ein neues Dach, den obligatorischen Carport bekommen haben, doch immer noch den Charme der ehemaligen DDR versprühen. Denn trotz Wellnessoasen bleibt der Tourismus ein Saisongeschäft. Die traditionellen Berufe und Industrien sterben langsam aus und die jungen Leute wandern ab. Zurück bleiben die Alten und die Ruinen der Zukunft, einstiger Stolz ihrer Besitzer.

Steckbrief Rügen

Lage: Rügen liegt in der Ostsee im Nordosten der Bundesrepublik Deutschland zwischen 54°10´ und 54°38´nördlicher Breite und 13°5´und 13°45´östlicher Länge.

Fläche: Mit 978 km2 ist Rügen die größte Insel Deutschlands.

Küste: Die Küstenlänge hat aufgrund des Wechsels von Bodden und Ausgleichsküsten eine Länge von ca. 574 km mit sich ständig ändernder Tendenz nach oben oder unten durch Erosions- und Anlandungsprozesse.

Verwaltung: Die Verwaltungshauptstadt ist Stralsund, der Hauptort der Insel ist Bergen. Auf der Insel gibt es 41 Gemeinden und 4 Ämter.

Kennzeichen: Rügen gehört seit 2011 zum Landkreis Vorpommern-Rügen. Rüganer können wählen zwischen dem Kennzeichen VR (Vorpommern-Rügen) oder RÜG (Rügen). Hiddensee ist bis auf wenige Kommunalfahrzeuge autofrei.

Dialekte: Die Inselsprache ist Plattdeutsch. Dialekte können regional variieren, da sie durch die Dänen, Schweden und die Seefahrt stark beeinflusst wurden.

Geografie: Durch tektonische Hebungen liegt die Insel auf einem Sockel von Kreidekalk. Das »Mutland«, der Inselkern, ist relativ flach. Die höchste Erhebung ist mit 161 m ü. N.N. der Piekberg auf der Halbinsel Jasmund. Die Westküste ist geprägt durch steil abfallende Kliffe im Wechsel mit langen Sandstränden. Im Norden befinden sich die beiden großen Halbinseln Jasmund und Wittow, die bis auf schmale Landstreifen vom Inselkern abgetrennt sind. Im Süden schneidet der Greifswalder Bodden eine tiefe Bucht zwischen Insel und Festland. Im Westen sind die Inseln Ummanz und Hiddensee Rügen vorgelagert.

Wirtschaft: Der wichtigste Wirtschaftsfaktor auf Rügen ist der Tourismus. Dies drückt sich durch einen Beschäftigungsanteil von 82,7 % aus. 4,4 % der Beschäftigten arbeiten in der Land- und Forstwirtschaft und 12,8 % im produzierenden Gewerbe. Die Arbeitslosenquote liegt bei ca. 11,5 %.

Bevölkerung: Rügen hat 67 526 Einwohner mit abnehmender Tendenz und einer langsam fortschreitenden Überalterung. Den Hauptanteil bilden die 30–35-Jährigen.

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Steilufer im Nationalpark Jasmund

Geschichte im Überblick

ca. 8000 v. Chr. Funde von Pfeilspitzen aus Flint und Werkzeugen aus Hirschhorn zeugen von einer Besiedlung Rügens im Mesolithikum, der Mittelsteinzeit.

200 n. Chr. Ein ostgermanischer Stamm, die Rugier, wandert ein und gibt der Insel ihren Namen.

700 n. Chr. Das kämpferische Volk der Ranen gelangt nach der großen Völkerwanderung auf die Insel. Heute zeugen zahlreiche Reste von Burgwallbauten aus dieser Zeit.

1168 Der dänische König Waldemar I. verbündet sich mit dem Sachsenherzog Heinrich dem Löwen und erstürmt die Kultstätten der Ranen in der Götterburg Arkona. Die Ranen werden getauft und errichten das erste christliche Gotteshaus.

1234 Stralsund erhält das Stadtrecht.

1252 Fürst Jaromar II. überträgt das Mönchgut dem Kloster Eldena bei Greifswald.

1296 Fürst Wizlaw II. schenkt die Insel Hiddensee dem Kloster Neuenkamp.

1302 Beginn der Errichtung des Klosters Hiddensee mit Zisterzienserabtei, der Gellenkirche auf dem Gellen im Süden der Insel, dem Leuchtfeuer, Luchte genannt, und dem ersten Hafen.

1325 Mit Wizlaw III. stirbt der letzte slawische Rügenfürst, und die Insel gelangt per Erbvertrag unter die Herrschaft der Herzöge von Pommern-Wolgast.

1618 Der Dreißigjährige Krieg bricht aus und Wallensteins Truppen ziehen mordend und plündernd über die Insel.

1648 Mit dem Westfälischen Frieden fällt Rügen an Schweden.

1795 Mit dem Jungbrunnen von Sagard beginnt die Gründung zahlreicher Bäder.

1808 Fürst Malte I. ruft in einer Zeitungsannonce Handwerker und Tagelöhner auf, sich in Putbus anzusiedeln.

1810 erfolgt die Gründung der Residenzstadt Putbus.

1815 Nach der Besetzung durch die Franzosen während der Napoleonischen Kriege fällt Rügen im Rahmen der territorialen Neuordnung auf dem Wiener Kongress an Preußen.

Um 1818 entsteht das Ölgemälde »Kreidefelsen auf Rügen« von Caspar David Friedrich.

Ab 1824 entdecken Künstler die Insel für sich und lassen sich von Landschaft und Natur inspirieren.

Um 1830 Die ersten Kreideschlämmereien nehmen ihren Betrieb in Sassnitz und Lauterbach auf.

1837 Beginn der Bauarbeiten am Jagdschloss Granitz.

1872 Eine verheerende Sturmflut zerreißt Hiddensee in zwei Teile. Nur durch aufwendige Landgewinnungsmaßnahmen kann die Verbindung der geteilten Insel wieder hergestellt werden.

1883 Die Trajektfähre und die Bahnlinie Altefähr–Bergen führen zu einem Bauboom in den Badeorten.

1895 Die Schmalspurbahn »Rasender Roland« nimmt den Fahrbetrieb zwischen Binz und Putbus auf.

1897 Die deutsch-schwedische Postdampferlinie, die sogenannte Königslinie von Sassnitz nach Trelleborg, wird gegründet.

1936 Der Rügendamm wird fertiggestellt und verbindet die Insel mit dem Festland.

1938 Die Bauarbeiten am KdF-Seebad Prora beginnen. In dem gigantischen Komplex sollten 20 000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen können.

1945 Die Bodenreform tritt in Kraft und ermöglicht Tausenden von Umsiedlern, Bauern und Landarbeitern ohne Besitz jetzt auf eigenem Grund und Boden anzubauen.

1946 Der Literatur-Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann wird auf Hiddensee beigesetzt.

1953 Die Regierung der DDR verstaatlicht unter dem Namen »Aktion Rose« den Hotel- und Dienstleistungssektor.

1958 Auf der neuen Freilichtbühne bei Ralswiek wird zum ersten Mal die Ballade von Klaus Störtebeker aufgeführt.

1960 Der Landkreis Rügen arbeitet vollgenossenschaftlich und nach Planzahlen. Das bedeutet das Ende der bäuerlichen Freiheit.

1989 Friedliche Demonstrationen gegen das SED-Regime in der Marienkirche in Bergen.

1990 Das Biosphärenreservat Südost-Rügen wird von der UNESCO zum schützenswerten Reservat erklärt, und die ersten freien Wahlen finden statt.

2005 Die Wissower Klinken, eine Kreideformation an der Steilküste im Westen, brechen ab und stürzen ins Meer. Angela Merkel, deren Wahlkreis Rügen/Stralsund war, wird Bundeskanzlerin.

2007 Die neue Rügenbrücke wird eröffnet, Göhren wird Kneipp-Kurort.

2011 Deutschlands kleinster, 1990 eingerichteter Nationalpark Jasmund wird mit einem Teil des Buchenwalds UNESCO-Welterbe.

2013 Die 1913 nach dem Einsturz des Selliner Brückenkopfes gegründete DLRG feiert ihr 100-jähriges Jubiläum.

2017 Eröffnung des UNESCO-Welterbeforums im ehemaligen Traditionsgasthaus Waldhalle im Nationalpark Jasmund.

DER OSTEN

  1 Binz

  2 Binz – unter der Oberfläche

  3 Der Bernsteinfischer von Binz

  4 Granitz – das Jagdschloss

  5 Das Biosphärenreservat Südost-Rügen

  6 Sellin

  7 Feuersteinfelder von Neu Mukran

  8 Prora

  9 Das Mönchgut

10 Göhren

11 Middelhagen

12 Der »Rasende Roland«

13 Alt Reddevitz

14 Lancken-Granitz

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Kurhaus in Binz

1 Binz

Zauber vergangener Tage

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Sehen und gesehen werden lautet die Devise für einen Besuch des traditionsreichen Seebades Binz. Die Stadt direkt am Meer ist der ideale Ort für Menschen, die im Urlaub oder während eines Wellnesswochenendes auf Unterhaltung, Abwechslung und Restaurants um die Ecke nicht verzichten möchten. Hier kann es schon mal kuschelig werden am Strand, und doch entführt ein Spaziergang schnell in die bezaubernden Wälder der Granitz.

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Typische Bäderarchitektur in Binz

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Fischerdorf Byntze um 1300. Beim Anblick der prachtvollen Bauten an der Hauptstraße fällt es schwer, sich vorzustellen, dass hier noch vor 150 Jahren nicht mehr als ein Fischerdorf mit 15 Häusern, einem Dorfkrug als einziger Übernachtungsmöglichkeit und 100 Einwohnern stand. Diese verdienten ihr Geld mit der Landwirtschaft, der Fischerei und in einer Heringspackerei. Das Wissen darüber mag manchen dabei dienlich sein, weise lächelnd über die saisonalen Stresssymptome des einen oder anderen Kellners hinwegzusehen. Denn auch ihre Vorfahren mussten ihr Geld mit harter und ehrlicher Arbeit verdienen. Und auch schon damals hat sich so mancher an dem Großprojekt Binz verhoben. Vier Berliner Millionäre waren es nämlich, die in großem Stil Pensionen, das Kurhaus, die Promenade und die Seebrücke bauten und Konkurs gingen.

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Wenn es dunkel wird, laden zahlreiche Restaurants zum Abendessen ein.

GUT ZU WISSEN

DEM TRUBEL AUS DEM WEG GEHEN

Binz macht Spaß, wenn man gern Menschen um sich mag. Wer nicht zu den Flaneuren der Neuzeit gehört und sich an der Promenade nicht gern eine Wurst oder ein Kunstwerk aufschwatzen lassen möchte, der hält sich besser im Umland auf oder verlegt seinen Wellnessaufenthalt in den Winter. Da ist nämlich erheblich weniger Trubel in der schönen Stadt.

Wie alles begann

Etwas bescheidener waren da schon die Anfänge um 1830, als der sonst für seine stilvollen und prächtigen Bauten in Putbus bekannte Fürst Wilhelm Malte I. einige Hütten für seine Badegäste aus Lauterbach aufstellen ließ. Denn mit dem Seebad Sassnitz kam es in Mode, im Meer zu baden, denn die stillen Boddengewässer waren den Besuchern nicht mehr aufregend genug. Inzwischen waren es ja nicht nur mehr kranke und gebrechliche Menschen, die die Badeorte aus rein medizinischen Gründen aufsuchten. Den Hütten folgte schließlich die Vermietung der Fischer- und Bauernhäuser. Während der Saison zogen die Bewohner dann einfach auf die Dachböden und freuten sich über die Auffrischung ihrer spärlichen Einkünfte, die diese Modeerscheinung, von der wohl niemand annahm, dass sie bis in unsere Zeit überdauern würde, mit sich brachte. Die Kapazitäten waren auch hier bald erschöpft. 1875 waren es sagenhafte 500 Gäste, die es nach Binz an die See zog. Zum Vergleich: 2011 kamen an die 1,8 Mio. Besucher. Die nach und nach ausgebauten Häuser der Einheimischen waren den illustren Gästen bald nicht mehr komfortabel genug. Und so ordnete der Fürst, der reichlich Erfahrung bei dem Ausbau seiner ebenfalls auf dem Reißbrett entstandenen Residenzstadt Putbus gesammelt hatte, die Erweiterung des Ortes um, wie wir heute sagen würden, Ferienhäuser an. Die daraufhin schachbrettartig angelegten Straßenzüge prägen bis heute das Stadtbild von Binz. Stellvertretend für die Bäderarchitektur stehen die zwischen 1890 und 1910 gebauten massiven Klinkergebäude, die kunstvoll verzierten Balkone und Veranden. Die von schmalen Fluren und miteinander durch Türen verbundenen Räume, die Etagenküchen und einigen Häusern angeschlossenen Gesindehäuser lassen den Schluss zu, dass die Planungen auf größere Gesellschaften einer betuchten Klientel ausgerichtet waren, die ihr eigenes Personal mitbrachte. Eine Übernachtung kostete um die Jahrhundertwende immerhin zwischen 3,50 und 5,00 Mark und das bei einem Monatslohn eines Arbeiters von 25 bis 30 Mark.

Nicht verpassen

DAS SANDSKULPTURENFESTIVAL

Die Zeiten, als man mit einer Kinderschaufel bewaffnet einfach einen Wall aus Sand um seinen Strandkorb aufschüttete und mit den hier ohnehin kaum vorhandenen Muscheln und ein paar Flintsteinen schmückte, scheinen der Vergangenheit anzugehören. Aus gutem Grund werden die Kunstwerke aus Sand auf der Festwiese in Zelten gebaut und bleiben so einige Monate vor Wind und Wetter geschützt. Denn die von Künstlern aus aller Welt geschaffenen Skulpturen sind wahre Meisterwerke. Zum Repertoire gehören prächtige Bauten mit einer Höhe von über 2 m ebenso wie zu Sand gewordene Erzählungen aus der Märchenwelt, skurrile Fabelwesen genauso wie zarte Schönheiten, Buddha oder der Jediritter Joda. Dann mal ran, Vattern. Das kann doch nicht so schwer sein. Inspiration und Vorlagen sind ja genügend vorhanden.

Sandskulpturenfestival Rügen. www.sandfest-ruegen.de

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Einfach gut!

GLASBLÄSEREI

Kunst ist auf Rügen allgegenwärtig. Viele verstehen darunter die Herstellung von Skulpturen und Gemälden. Doch so mancher, der sein Handwerk meisterhaft versteht, fehlt oft in einschlägigen Betrachtungen der Kunstszene. Dazu gehören auch die Glasbläser der Glasbläserei Binz. Jedes ihrer Werke ist ein Unikat und im wahrsten Sinne des Wortes im Schweiße ihres Angesichts hergestellt. Umgeben von Temperaturen bis 2500 °C formen, blasen und ziehen die Männer an ihrem offenen Arbeitsplatz aus einem Klumpen geschmolzenen Quarzes kunstvolle Schalen, Krüge und Gläser. Das Wort Trinkgeld erhält hier eine ganz eigene Bedeutung. Denn so wie die Männer schwitzen, brauchen sie auch ein extra Salär, um ihren Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Ohne es selbst geprüft zu haben: Dafür dürften die Männer eine babyzarte und reine Haut haben.

Glasbläserei Binz. Schillerstraße 11, 18609 Binz

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Badehäuser

Die angeschlossenen Badehäuser in der Heinrich-Heine-Straße 7 dienten, wie man bei den damals vorherrschenden Hygienebedingungen vermuten könnte, nicht dazu, im erwärmten Meerwasser vergnüglich planschen zu können und sich zu reinigen, sondern sollten in erster Linie weitverbreitete Hautkrankheiten heilen helfen. In den Kurhäusern verschrieben die Ärzte die Einnahme von Mineralwässern und häufige Aufenthalte in der See oder dem erwärmten Seewasser in den Badehäusern. Zusätzlich sollte die frische Meeresluft den Gesundungsprozess von Erkrankungen der Atemwege und der Lunge unterstützen. Wann sich ein Ort Seebad oder Seeheilbad nennen darf, bestimmen heute noch Gesetze und Verordnungen der jeweiligen Landesregierung. Gut so, denn der begehrte Titel, der in Mecklenburg-Vorpommern auf 30 Jahre vergeben wird, sichert das Bemühen um eine einwandfreie Wasser- und Luftqualität. Selbstverständlich gehören zur Entspannung förderliche Spazierwege am Strand, in Parks und der freien Natur ebenso dazu. Welche Kriterien im Detail gelten und ob die fast 2 Mio. Besucher des Seebades dem förderlich sind, unterliegt wiederum den wirtschaftlichen und kommerziellen Erfordernissen, den Badebetrieb überhaupt aufrechterhalten zu können. In einer im medizinischen Sinn nicht ganz so eng gefassten Definition sind deswegen auch »Spiel & Sport« ein Kriterium.

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Morgens ist es am Strand besonders schön.

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Blick von der Seebrücke auf das Kurhaus in Binz

Bussi Bussi und ein Käffchen

Auf den Terrassen des Kurhauses Binz wähnt man sich wie auf einem Kurzurlaub in den Gründerjahren. Man ersetze das Gewusel auf der Promenade einfach durch Bilder aus der Anfangsfrequenz des Kinoerfolgs Titanic, und schon meint man, Kate Winslet zu sehen, die das prachtvolle Schiff besteigt, dessen Jungfernfahrt und Untergang in das gleiche Jahr fallen wie der Zusammenbruch der Seebrücke in Binz. Kann es da noch Zufall sein, dass im selben Monat, genau 100 Jahre später, die Indienststellung eines des modernsten Seenotrettungskreuzers, der »Harro Koebke«, in Sassnitz gefeiert wurde? Eine bewegte Geschichte hat das Wahrzeichen des Seebades allemal vorzuweisen. 1906 abgebrannt, wurde die Seebrücke 1907 nach Plänen des Berliners Otto Spalding (1883–1945) von der Gemeinde neu errichtet, um nur 14 Jahre später für 165 Mio. Reichsmark an Adalbert Kaba-Klein verkauft zu werden. Der hätte auf ein anderes Pferd setzen sollen. Er wurde 1938 von den Nazis enteignet, bekam das Haus von den Sozialisten zurück, nur um 1953 abermals enteignet zu werden. Seit 1960 steht das Kurhaus wieder den Badegästen offen und erlangte nach der Zusammenlegung mit dem »Hotel Kaiserhof« nach der Wende als erstes Haus Mecklenburg-Vorpommerns den Titel »5-Sterne-Superior«. 2012 gibt das Hotel seine Sterne freiwillig zurück, um sich einen größeren Kundenkreis zu erschließen.

Stadtrundgang

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Blick von der Strandpromenade auf das Meer

Ein Stadtrundgang durch Binz ist wie ein Spaziergang durch die Geschichte des 19. Jh.

image Museum Ostseebad Binz im Kleinbahnhof – Historische Fotos, Postkarten und Kostüme vermitteln einen Eindruck von der Bäderkultur im 19. Jh.

image Kurpark – Der Kurpark dient seit 1926 den Gästen der Stadt als zentraler Treffpunkt – mit Schachspielfeld, Klettergerüsten für Kinder, einem Kneippbecken und einer Bocciabahn.

image Seebrücke – Die Seebrücke bietet eine gute Sicht auf die Stadt vom Meer aus und ist Ausgangspunkt für Bootsausflüge.

image Kurhaus und Kurplatz – Vor historisch modänem Ambiente finden hier während der Saison jeden Tag Kurkonzerte statt.

image Promenade – Mit 4,5 km ist die Promenade von Binz ein beachtlicher Wandelpfad, um zu sehen und gesehen zu werden.

image Villa Undine – Die Villa Undine ist eines der wenigen Wolgasthäuser, das seit seiner Errichtung nicht in Weiß getüncht wurde und sich damit von dem klassischen Bäderstil seiner Zeit absetzt.

image Rettungsturm – Der Turm wurde 1968 als Rettungsturm gebaut. Heute kann man darin heiraten.

image Glasbläserei – Aus Glas und Schweiß entstehen hier kunstvolle Kreationen vor den Augen der Besucher.

image Künstlermeile – Auf der Künstlermeile der Margaretenstraße reihen sich einige Kleinkunstgalerien aneinander.

image Kolonialstübchen – Das Kolonialstübchen ist ein Laden in historischem Ambiente, der Schokoladen, Tee, Whisky, Essig & Öle und vieles mehr zum Kauf und Verzehr anbietet.

image Bernsteinfischer – Glück hat, wer den Hausherren oder seine Tochter zu einem kleinen Plausch über das Sammeln von Bernstein verleiten kann.

image Schmachter See – Ein romantisches Erlebnis in der untergehenden Abendsonne.

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Badespaß und Lebensretter – die Gründung der DLRG

Am 28. Juli 1912 brach der Brückenkopf der Binzer Seebrücke unter der Last Hunderter Schaulustiger und Passagiere zusammen. Eine Gedenktafel an der Promenade erinnert an die 17 Menschen, die damals ihr Leben gelassen haben. Hilfe war zwar schnell vor Ort, doch die meisten der Opfer konnten nicht schwimmen. Im selben Jahr, so schätzt man, ertranken rund 5000 Menschen in Deutschland. Dies war die Initialzündung für die Gründung der »Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger« im Jahr 1913 in Leipzig. In der Hochsaison kann es an dem fünf Kilometer langen Strand vor Binz schon einmal eng werden. Zahllose freiwillige DLRG-Rettungsschwimmer überwachen seitdem den Strand. Sie bieten übrigens auch Schwimmkurse an. Wer sich traut, anderen zu helfen, so dachten es vielleicht die Gemeindeväter, der lässt sich auch trauen und widmeten die skurril anmutende Rettungswache der DLRG, die 1968 von dem namhaften Architekten Ulrich Müther errichtet worden war, in einen Trauraum des Standesamtes um. Zu beidem gehört eben Mut.

Geheimtipp

KOSTENLOS: STILGERECHT INS RESTAURANT PER TAXI

Proraer Chaussee 2A, 18609 Binz, Tel. 03 83 93/1 35 56,

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