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INHALT

Übersichtskarte

Raue Bergwelt, sonnige Küsten

KROATIEN

1Zagreb – junge Stadt mit Tradition

2Plitvicer Seen – ein Naturparadies

3Opatija – Müßiggang im Seebad

4Poreč – die Mischung macht’s

5Pula – Rom an der Adria

6Zadar – 3000 Jahre »junge« Stadt

7Brač – eine Insel für alle Sinne

8Hvar – eine Insel wie aus dem Bilderbuch

9Korčula – Wein, Olivenöl und Schwerttanz

10Dubrovnik – traumhaftes Altstadt-Ensemble

BOSNIEN UND HERZEGOWINA

11Jajce – wo Jugoslawien geboren wurde

12Kravica-Wasserfälle – wildromantische Wasserlandschaften

13Mostar – weltberühmter Kalksteinbogen über dem Fluss

14Derwischkloster Blagaj und die Quelle der Buna

15Sarajevo – Schnittstelle zwischen Ost und West

SERBIEN

16Novi Sad – Vielvölkerstadt an der Donau

17Belgrad – im Theater des Lebens

18Zlatibor-Gebirge – Ethnodörfer und Naturphänomene

19Serbische Klösterroute – meditative Stille

MONTENEGRO

20Durmitor-Nationalpark – atemberaubende Tara-Schlucht

21Kotor – Weltkulturerbe der UNESCO

22Luštica – buckelige Halbinsel mit Luxusresort

23Lovćen-Gebirge – gezackte Kalksteinwüste

24Budva – Sundowner mit Meerblick

25Skadersee/Skutarisee – Seendoppel an der Grenze

26Biogradska Gora – ein urwüchsiger Nationalpark

ALBANIEN

27Albanische Alpen und Skutarisee – eine ursprüngliche Gebirgslandschaft

28Tirana – Albaniens Metropole

29Durrës – Tiranas »Badewanne«

30Albanische Riviera und Llogara-Pass – Küstenpanorama ohnegleichen

31Ostalbanien und Korça – Sprungbrett in die Natur

NORDMAZEDONIEN

32Skopje – eine Hauptstadt im stetigen Wandel

33Matka-Canyon – eine malerische Felsschlucht

34Mavrovo-Nationalpark – ein Paradies für Bären und Luchse

35Ohridsee – die Perle des Balkans

36Kloster Sveti Naum – idyllische Abgeschiedenheit

BULGARIEN

37Pirin-Gebirge – von blauen Seen und schroffen Bergen

38Rila-Kloster – wo Natur und Kultur sich umarmen

39Sofia – unbekannte und spannende Balkanmetropole

40Plovdiv – Kulturhauptstadt Europas

41Veliko Tarnovo – alte Zarenstadt

42Die Felsen von Belogradchik – märchenhafte Erscheinungen

RUMÄNIEN

43Bukarest – das Paris des Ostens

44Die Schlösser Bran und Peleş – Orte der Fantasie

45Braşov/Kronstadt – im Herzen Rumäniens

46Sighişoara/Schäßburg – die Perle Siebenbürgens

47Sibiu/Hermannstadt – die rote Stadt

48Die Holzkirchen von Maramureş – zum Himmel stürmend

49Die Moldauklöster – Schattierungen von Blau, Rot, Gelb und Grün

50Das Donaudelta – Naturparadies ohnegleichen

Register

Bild- und Textnachweis

Impressum

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Raue Bergwelt, sonnige Küsten

Schätze der Natur und ein reiches kulturelles Erbe

Wildromantische Gebirgswelten mit schäumenden Flüssen und stillen Bergseen, über denen Adler ihre Kreise ziehen, begeistern Naturliebhaber. An den Stränden der Inseln und Festlandsküsten fühlen sich Urlauber pudelwohl, und Kulturinteressierte staunen über traditionelle Kunst und Architektur.

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Balkan – das Wort besitzt seit jeher einen geheimnisvollen Klang, vielversprechend, aber immer auch ein bisschen unheimlich. Und lange sorgten zunächst der Eiserne Vorhang und später die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen beim Zerfall des Vielvölkerstaats Jugoslawien dafür, dass die Halbinsel im Südosten Europas ein weißer Fleck auf der touristischen Landkarte blieb. Das hat sich inzwischen geändert. Längst ist die Region zwischen der Adria im Westen, der Ägäis im Süden und dem Schwarzen Meer im Osten zu einem Urlauberziel geworden, das unter Kennern große Wertschätzung genießt. Die kroatische Küste mit ihren vielen Sonneninseln in der Adria oder die bulgarische Schwarzmeerküste sind feste Bestandteile internationaler Reisekataloge, die bezaubernde mittelalterliche Altstadt von Dubrovnik zum Beispiel ein wahrer Publikumsmagnet.

Boomende Metropolen

Die großen Städte wie Zagreb (Kroatien), Belgrad (Serbien), Tirana (Albanien), Sofia (Bulgarien) oder Bukarest (Rumänien) öffnen sich im Eiltempo der westeuropäischen Moderne, geben sich weltoffen und kosmopolitisch. Restaurants und Cafés warten in den Innenstädten auf Besucher und Flaneure. Auch architektonisch werden neue Wege gegangen – der sozialistische Einheitsstil ist out, Historisches wird wieder restauriert, Neubauten entstehen. Kirchen, Klöster und Schlösser zeugen von einstigem Wohlstand und kultureller Blüte, die k.u.k.-Donaumonarchie hat vor allem entlang der Adria-Küste ihre Spuren hinterlassen, wie zum Beispiel in der montenegrinischen Hafenstadt Perast in der Bucht von Kotor oder im »Kaiserbad« Opatija in Kroatien.

Bühne frei für Mutter Natur

Die wahren Highlights steuert allerdings die in weiten Teilen noch fast unberührte Natur bei. Das ausgedehnte Vogelparadies des Donaudeltas in Rumänien gehört ebenso dazu wie die Plitvicer Seen in Kroatien mit ihren Hunderten von Wasserfällen und Kaskaden. Atemberaubende Hochgebirgswelten wie im Durmitor-Nationalpark in Montenegro, wo die Tara-Schlucht schwindelerregende Panoramen eröffnet, oder in den Albanischen Alpen rund um den Skutarisee bleiben eindrücklich in Erinnerung. Bären und Luchse tummeln sich im Mavrovo-Nationalpark in Nordmazedonien, das Pirin-Gebirge in Bulgarien begeistert mit 170 Bergseen, die nach der Gletscherschmelze zurückgeblieben sind. In einsamen Bergdörfern mit Holzhäusern und -kirchen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Traditionen sind den Bewohnern wichtig – wie die rituelle Hochzeit, die im nordmazedonischen Mijaken-Dorf Galičnik einmal im Jahr gefeiert wird. Im kroatischen Korčula wird noch immer der rasante Moreška-Schwerttanz aus dem 17. Jahrhundert aufgeführt.

Egal, wofür Sie sich interessieren – die ungeheure Vielfalt an kulturellen Traditionen, kulinarischen Vorlieben, unterschiedlichen Naturräumen und touristischen Möglichkeiten macht diesen »unbekannten« Teil Euopas mit seinen gastfreundlichen Menschen zu einem lohnenden Ziel. Machen Sie sich auf den Weg, es gibt viel zu entdecken!

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KROATIEN

Urlaubsparadies an der Adriaküste

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1 Zagreb – junge Stadt mit Tradition

Städtisches Flair und jede Menge Grün

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Die Hauptstadt Kroatiens präsentiert sich stolz mit ihren vielen historischen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten aus unterschiedlichen Epochen. Die Stadt überrascht mit schönen Einkaufsstraßen und herrlich angelegten blühenden Parklandschaften. Viel Spaß beim Erkunden der fahrradfreundlichen Stadt!

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Zagreb mit seinen rund 800 000 Einwohnern liegt beiderseits des Flusses Save, des größten Flusses Sloweniens und Kroatiens. Wahrzeichen der Stadt ist die imposante Kathedrale (Katedrala svetog Stjepana). Das im 13. Jahrhundert errichtete Gotteshaus wurde immer wieder um- und angebaut. Auf dem Platz vor der Kirche, dem Kaptol, steht der Madonnenbrunnen. Verziert wurde der Wasserspender mit einer goldenen Statue der Madonna und vier entzückenden goldenen Engeln. Vom Kaptol aus erreichen Sie schnell die bei Einheimischen und Touristen beliebte Fußgängerzone Tkalčićeva mit zahlreichen Cafés, Restaurants und Bars. Auch abends ist die lange Flaniermeile voller Leben. Zagreb teilt sich in die Ober- und die Unterstadt auf. Beide Stadtteile sind seit 1891 mit einer Zahnradbahn verbunden.

Von der Oberstadt in die Unterstadt

Die Oberstadt (Gornji Grad) mit ihren verwinkelten Sträßchen und Gassen zieht sich über zwei Hügel, Gradec und Kaptol. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Oberstadt zählt u. a. die St.-Markus-Kirche (Crkva svetog Marka) aus dem 13. Jahrhundert. Das Ziegeldach des Gotteshauses zeigt zwei Wappen: links das Wappen von Slawonien, Dalmatien und Kroatien, rechts das Stadtwappen. Am Markusplatz (Markov trg) befinden sich die Markuskirche und das 1908 erbaute kroatische Parlamentsgebäude (Sabor). In der Oberstadt liegt auch das »Museum der zerbrochenen Beziehungen«, das mittlerweile sogar einen Ableger in Los Angeles hat! Das Zagreber Stadtmuseum (Muzej Grada Zagreba) im ehemaligen Nonenkloster der heiligen Klara im Stadtteil Gradec informiert ausführlich und anschaulich über die spannende und abwechslungsreiche Geschichte der Stadt.

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Kanonenschuss statt Turmuhr

Mit dem Lotrščak-Turm aus dem 13. Jahrhundert verbinden die Zagreber eine wichtige Tradition: Täglich um 12 Uhr wird vom Turm ein Kanonenschuss abgefeuert. Für viele Einwohner heißt das dann: Mittagspause! Unterhalb der altehrwürdigen Stadtmauern treffen Sie auf den »Bauch der Stadt«, den Dolac. Eingerahmt wird der großzügig gestaltete Markt von historischen Gebäuden, in deren Arkaden nette Cafés zum Verweilen einladen. Kennzeichen des Marktes sind die roten Sonnenschirme mit ihrem typischen weißen Muster – ein beliebtes Fotomotiv! Der bunte Markt nahe der Kathedrale verfügt über eine Freifläche und zwei Markthallen. Auf der Freifläche präsentieren hauptsächlich Bauern aus dem Umland von Zagreb regionale Produkte: u. a. Olivenöl, Trockenpflaumen und Trauben. In der Markthalle finden Sie alles, was den Fischern täglich ins Netz geht. Die andere Markthalle, die unter der Freifläche liegt, ist u. a. für Fleisch-, Wurst-, Brot- und Käsestände reserviert.

Treffpunkt Hauptplatz

Zwischen der Ober- und Unterstadt treffen Sie im historischen Stadtkern auf den Ban-JelačićPlatz aus dem 17. Jahrhundert, den zentralen Platz der Hauptstadt. Die Architektur der österreichisch-ungarischen k.u.k.-Epoche hat rings um den Platz herrliche monumentale Gebäude hinterlassen, wie das Haus Nr. 18 aus dem Jahr 1827. Das gewaltige Reiterstandbild von 1866 in der Mitte zeigt den Namensgeber des Platzes, Ban Josip Jelačić, einen kaisertreuen Volkshelden. Auf dem Platz trifft man sich gerne auf einen Kaffee, bummelt von hier aus über den nahen Markt oder verabredet sich für einen Stadtbummel in die umliegenden Einkaufsstraßen. Shoppen geht am besten in den Straßen Ilica und Tkalčićeva oder in den Einkaufszentren Centar Kaptol und Centar Cyjetni, beide bequem vom Hauptplatz aus zu erreichen. Das größte Einkaufszentrum der Stadt, das rund 10 000 m2 große Centar Importanne, liegt ebenfalls im Zentrum.

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In Zagreb ist das Hufeisen grün

Wenn Sie von Kaptol in die Unterstadt schlendern, gelangen Sie in einen Teil der Stadt, der von herrlichen Parkanlagen geprägt ist. 1872 legte der deutsch-österreichische Gartenbauer Rudolph Siebeck z. B. den Zrinjevac-Park an. Die traumhaft schöne Gartenanlage an der Praska-Straße am Zrinski-Platz bildet zusammen mit dem Maksimir-Park und dem Tito-Platz das sogenannte »Zagreber Grüne Hufeisen«. Der 1794 im Stil englischer Gärten angelegte Maksimir-Park, ältester und größter Park Kroatiens, bietet im südlichen Teil auch Raum für den bei Einheimischen sehr beliebten zoologischen Garten. Im schmucken historischen Pavillon des Parks finden im Sommer Kunst- und Kulturveranstaltungen statt. Die Statue in einer kleinen Parkanlage am Tomislav-Platz zeigt König Tomislav, der 925 zum ersten König Kroatiens gekrönt wurde. Nicht weit weg finden Fußballfans das Stadion des Zagreber Fußballclubs Dinamo.

Und noch ein Tipp für Musikliebhaber: Besuchen Sie unbedingt eine Aufführung im kroatischen Nationaltheater! Die Ausstattung ist sensationell schön und die Außenfassade beeindruckend. Vielen gilt das 1891 errichtete Gebäude deshalb als das schönste der ganzen Stadt. Die herrliche Architektur ist den Wiener Architekten Fellner und Helmer zu verdanken, die übrigens zeitgleich auch die Opernhäuser in Wiesbaden und Zürich entwarfen.

Eine der Lieblingsbeschäftigung der Zabgreber ist die rund dreistündige Wanderung auf »ihren Berg«, den 1037 Meter hohen Bärenberg (Medvednica) mit dem Sljeme als höchstem Gipfel. Im Winter kann man hier oben übrigens prächtig Ski fahren! Das Wintersportzentrum am Berg war sogar schon einmal Schauplatz des Alpinen Skiweltcups.

DER ADVENTSMARKT VON ZAGREB

Der romantische und sehr schöne Adventsmarkt, der sich praktisch durch die gesamte Altstadt zieht, erhielt 2016 und 2017 die Auszeichnung »Bester Weihnachtsmarkt Europas«. Damit stellt er sogar die berühmten Adventsmärkte in Wien oder Brüssel in den Schatten. Zentrum des märchenhaften Marktes ist der Hauptplatz der Stadt, der Ban-Jelačić-Platz. Der Manduševac-Brunnen wird traditionell mit einem großen Adventskranz verziert. Außerdem werden eine große Bühne für unterschiedliche Veranstaltungen und auf dem König-Tomislav-Platz eine riesige Eislaufbahn aufgebaut, wo man bei festlicher Beleuchtung unter freiem Himmel übers Eis gleiten kann (mit Schlittschuhverleih).

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WEITERE INFORMATIONEN

www.adventzagreb.hr (englisch);

www.kroati.de;

www.viator.com;

www.zoover.de;

www.zagreb-reise.de

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2 Plitvicer Seen – ein Naturparadies

Auf der Suche nach dem Schatz im Silbersee

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Beeindruckende Wasserfälle, zahlreiche Flüsschen und Flüsse, sage und schreibe 16 Seen, über 160 – zum Teil geschützte – Vogelarten, türkisblaues Wasser, über 1500 Pflanzenarten: Den weltberühmten Nationalpark Plitvicer Seen müssen Sie einfach besuchen! Und bringen Sie bitte etwas Zeit zum Genießen mit – es lohnt sich!

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Der bekannteste Nationalpark der Republik Kroatien und zugleich ältester Südosteuropas, der Nationalpark Plitvicer Seen (Nacionalni park Plitvička jezera, umgangssprachlich Plitvice) darf sich seit 1979 als eines der ersten Naturdenkmäler mit dem begehrten Titel UNESCO-Welterbe schmücken. Er liegt rund eineinhalb Stunden von Zadar entfernt in der hügeligen Karstlandschaft nahe der Grenze zu Bosnien-Herzegowina. Genauer gesagt in der Bergregion zwischen den Gebirgsketten Mala Kapela im Westen und Nordwesten sowie Lička Plješivica im Südosten. Die ca. 30 000 Hektar große Naturschönheit zieht jedes Jahr fast eine Millionen Besucher an. Etliche Touristen kommen auch, um die Originalschauplätze mehrerer Winnetou-Filme zu bestaunen.

Der Häuptling der Apachen besuchte den Park

Denn hier wurden »Winnetou I«, »Winnetou II« und der »Schatz im Silbersee« gedreht. In Letzterem spielt die Höhle Šupljara eine wichtige Rolle, zu finden zwischen den Seen Jezero Gavanora und Jezero Kaluderovac. Wer – vor allem zur Hauptsaison – den Besucherströmen etwas entgehen möchte, sollte seine Rundwanderung nicht am nördlichen Eingang Nr. 1 (Rastovača) beginnen, sondern am südlichen Eingang Nr. 2 (Hladovina). Im Frühjahr sind die zahlreichen Wasserspiele besonders erlebenswert, wenn die Schneeschmelze für tosende Wasserfälle sorgt, die insgesamt 135 Meter in die Tiefe rauschen. Der größte Wasserfall (Veliki Slap, am schnellsten vom Eingang 1 aus zu erreichen) ist beeindruckende 78 Meter hoch und wird über Stufen erreicht. Von hier oben bietet sich ein beeindruckender Panoramablick. Die 16 oberirdischen Seen, die sich auf einer Fläche von rund 220 Hektar ausbreiten, sind aufgeteilt in Obere und Untere Seen. Zu den Oberen Seen gehört der Kozjak-See, den Sie gemütlich mit einem Elektroboot erkunden können.

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Verzweigtes Ökosystem über und unter der Erde

Das Herz des äußerst empfindlichen Ökosystems sind die 16 Seen, die alle überirdisch durch Wasserfälle, Bäche, Flüsse und Überläufe, unterirdisch durch Höhlen miteinander verbunden sind. Dieser für Besucher interessanteste Teil nimmt nur etwa ein Prozent der gesamten Parkfläche ein. Der Rest wird von Buchen- und Tannenwäldern dominiert, in denen der vom Aussterben bedrohte Braunbär sein Revier hat.

Durch die Höhenunterschiede sind Seen und Wasserfälle stufenförmig angeordnet. Daher eröffnen sich bei einer Wanderung durch diese einmalige Natur immer wieder neue, spannende Perspektiven. Bleiben Sie bitte immer auf den gut gekennzeichneten Wanderwegen! Da der Weg auch über leicht glitschige Holzstege und Brücken führt, ist unbedingt festes Schuhwerk zu empfehlen. Die herrlich intensive Türkisblau des Wassers in dieser beeindruckenden Karstlandschaft entsteht durch Traventin- oder Kalktuff-Ablagerungen. Da es sich bei den Gewässern um fließende und nicht um Stehgewässer handelt (eine Besonderheit dieser Seen!), verändern die Seen und damit auch die Landschaften an ihren Ufern ständig ihr Aussehen.

Betörend schöne Flora und Fauna

Ebenso beeindruckend präsentieren sich Flora und Fauna mit u. a. über 160 Vogel-, 21 Fledermaus-, 13 Reptilien-, 272 Schmetterlingsowie 55 geschützten Orchideenarten, darunter der seltene Gelbe Frauenschuh. Nicht nur für Botaniker ein Erlebnis!

NATIONALPARK KRKA

In dem rund 110 km2 großen Nationalpark (kostenpflichtig) tummeln sich etwa 850 Pflanzen- und über 220 Tierarten, darunter eine der größten Fledermauspopulationen europaweit. Viele Park-»Bewohner« stehen unter Naturschutz oder sind vom Aussterben bedroht. Der Fluss Krka, der durch den Park fließt, bildet große und kleine Wasserfälle. Besonders im Frühjahr nach der Schneeschmelze oder nach langen Regenfällen beeindrucken diese kraftvollen Naturwunder! Im See Visovac auf der gleichnamigen kleinen Insel liegt abgeschieden ein Kloster, das 1445 von den Franziskanern gegründet wurde. Es beherbergt eine wunderschöne historische Bibliothek mit kostbaren Büchern und Schriften.

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WEITERE INFORMATIONEN

www.np-plitvicka-jezera.hr/de

www.nationalpark-krka.de

www.kroati.de

www.reiseaufnahmen.de

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3 Opatija – Müßiggang im Seebad

Imposante Bäderarchitektur aus der Kaiserzeit

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Der romantische Kurort Opatija, eingetragenes Seebad, verzaubert mit imposanten alten Hotels und Villen aus der k.u.k.-Zeit. Die herrliche Promenade lädt zu einem entschleunigenden Spaziergang ein. Panoramasicht aufs Meer und das hügelige Hinterland garantiert! Gemütliche Cafés und ausgezeichnete Restaurants runden das Urlaubsangebot perfekt ab.

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Das beliebte Seebad Opatija (auf Deutsch Sankt Jakobi) liegt rund 20 Kilometer von Rijeka entfernt in der Region Kvarner-Bucht zu Füßen des massiven Učka-Gebirges. Der Badeort erlebte seine Blütezeit von Mitte des 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts, also zu Zeiten der Donaumonarchie. Durch den Bau der 1873 eröffneten Eisenbahnstrecke nach Rijeka konnten die österreichischen Kurgäste den Bahnhof in Opatija-Matulji bequem erreichen. Als das hübsche Städtchen dann ab dem 4. März 1889 zum ersten heilklimatischen Kurort an der österreichischen Adriaküste ernannt wurde, zog es Adelige und gekrönte Häupter aus ganz Europa zum Kuren in den malerisch gelegenen Ort mit seiner üppigen subtropischen Vegetation.

Mondänes Seebad für die oberen Zehntausend

Die berühmten Gäste logierten in standesgemäßen Hotels und Villen. Wie der deutsche Kaiser Wilhelm II., Kaiserin Elisabeth von Österreich, den meisten als Sisi bekannt, und Königin Elisabeth von Rumänien. Zur Unterhaltung der illustren Gäste wurde ein abwechslungsreiches Programm mit abendlichen Konzerten und internationalen Künstlern geboten. Das Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie setzte dem elitären Treiben ein jähes Ende. Aus der prunkvollen Zeit geblieben sind aber die herrlichen Villen, Pensionen, Sommerhäuser, Badeanstalten und Hotels, die seit den 1990er-Jahren wieder aufwendig restauriert wurden. Reizvolle Baustile wie Historismus oder Jugendstil verbreiten auch heute noch das Flair der pulsierenden 1920er-Jahre.

Beeindruckend schöne historische Palais

Das erste Hotel des Ortes war das 1884 errichtete Hotel Quarnero, das heute Hotel Kvarner heißt – sehenswert! Einen guten Eindruck über die architektonische Pracht können Sie von der Franz-Joseph-Promenade (Obalno šetalište Franza Josefa) aus genießen, die von Einheimischen einfach nur Lungomare genannt wird. Der 12 Kilomater lange, 1911 fertiggestellte Spazierweg führt Sie entlang des zerklüfteten Meeresufers von Lovran über Opatija bis nach Volosko. Die zauberhafte Statue einer Jungfrau mit Möwe, die in Opatija am Lungomare steht, ist Wahrzeichen des Ortes. Ebenfalls an der Promenade liegt idyllisch in einem Park eine hübsche, kleine Kirche, die 1439 erbaute Katedrala Sv. Jakova. Sie gehört zum benachbarten Benediktinerkloster. Wer sich von mediterraner Blütenpracht verführen lassen möchte, darf den herrlichen weitläufigen Park der Villa Angiolina (Park Angiolina 1) mitten im Seebad nicht versäumen!

Dass ein Seebad natürlich auch über Strände verfügt, muss eigentlich nicht erwähnt werden – wie beispielsweise über der Strand Slatina mit betonierten Liegeflächen und einem kleinen künstlichen Sandabschnitt für Familien mit Kindern. Restaurants, Bars und Cafés laden mit herrlichen Panoramablicken zum Verweilen ein. Oder der Strand Lido nahe dem Park Angiolina mit breitem Freizeitangebot und nahem Open-Air-Kino. Oder der Strand Bijeca, eine der wenigen Sandstrände des Landes. Am Lungomare in südlicher Richtung kommen Sie zum Strand Ičići mit feinen Kieseln. Ebenfalls am Lungomare finden Sie den Kieselstrand Tomasavec mit Sonnenschirm- und Liegestuhlverleih.

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VOLOSKO

Das ehemalige Fischerörtchen Volosko in der Kvarner-Bucht nahe Opatija hat sich heute zu einer netten Urlaubsdestination gemausert. Dennoch ist es den Bewohnern gelungen, den einstigen Charme der alten Steingässchen im historischen Dorfkern und im kleinen Fischerhafen Mandrač zu bewahren. Hier beginnt die berühmte Promenade Lungomare. In dem malerischen Küstenort haben sich etliche Künstler mit eigenen Galerien niedergelassen. Volosko ist auch bekannt für seine Musikveranstaltungen wie Jazzkonzerte und Konzerte kroatischer Chöre. Die zahlreichen Restaurants bieten vor allem köstliche Fischgerichte an. Idyllisch im Sonnenuntergang direkt an der Hafenmole sitzen, fangfrischen Fisch und einen istrischen Wein genießen – mehr Urlaub geht nicht!

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WEITERE INFORMATIONEN

www.visitopatija.net

www.opatija.net

www.myistria.com

www.opatija.hr (kroatisch)

www.kroati.de

4 Poreč – die Mischung macht’s

Weltkulturerbe, traumhafte Strände und viel Kultur

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Wer in Poreč und Umgebung seine Ferien verbringt, kommt in den Genuss eines abwechslungsreichen Tourismusangebots, das von Kultur über Freizeitaktivitäten bis hin zu regem Nightlife reicht. Familien, Singles oder Paare – der schmucke Ort mit seinem zauberhaften Altstadtkern hält für jeden Besucher das Passende bereit!

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Das bei Jung und Alt beliebte Urlaubsziel, dessen historischer deutscher Name Parenz lautet, befindet sich an der Westküste der Halbinsel Istrien. Der Ort liegt malerisch auf einer kleinen Halbinsel und wird durch die vorgelagerte Insel St. Nikolai (Sveti Nikola) vor Wind und Wetter geschützt. Charakteristisch für die Umgebung von Poreč ist die rote Erde, auf der Wein und Olivenbäume gut gedeihen. Zu den bekanntesten Rebsorten zählen der gelbe Malvasier und der rote Teran. Mehr und mehr besinnt sich die Region auf ihre alten Wurzeln, und es werden wieder – wie einst in der Antike – vermehrt Olivenhaine angelegt.

Auch die Römer bauten das »flüssige Gold« an

Bereits die Römer hegten und pflegten hier Olivenbäume und transportierten das hochwertige Olivenöl in Amphoren bis nach Rom, wie archäologische Funde belegen. Wer möchte, kann auf einer der sogenannten Olivenölstraßen (cesta maslinova ulja) in der Umgebung von Poreč dem »flüssigen Gold« nachspüren und die an den Themenwegen liegenden Ölmühlen besuchen. Bereits im Neolithikum und in der Bronzezeit gefiel den ersten Menschen die idyllische Halbinsel so gut, dass sie sich hier niederließen. Interessante Funde aus dieser Zeit können Sie im Heimatmuseum des Ortes bestaunen. Einige der historischen Gebäude, die Sie auf Ihrem Bummel durch die verwinkelten Gässchen der romantischen Altstadt kennenlernen, stammen aus der Herrscherzeit von Kaiser Tiberius. Dieser veranlasste u. a. den Bau des Forums, dessen Reste heute noch zu sehen sind, und der Hauptstraße Decumanus, heute erlebenswerte Fußgängerzone und Flaniermeile.

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Das unbestrittene Highlight ist aber die traumhaft schöne Euphrasius-Basilika, die unübersehbar aus der hübschen Altstadt herausragt. Die Kathedrale, die zu den bedeutendsten Sakralbauten ganz Kroatiens zählt, ließ ihr Namensgeber, Bischof Euphrasius, zwischen 543 und 554 erbauen. Sein heutiges Äußeres erhielt das Gotteshaus im 6. Jahrhundert. Im Inneren der 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannten Kirche finden Sie traumhaft schöne Mosaiken – sowohl am Triumphbogen als auch an den Seitenwänden und auf den Böden. Das Mosaik mit dem Fisch als Symbol Christi ist noch komplett erhalten. Zu dem Gebäudekomplex gehören u. a. noch ein Atrium, der Bischofspalast und der 35 Meter hohe Glockenturm von 1522. Von dort oben genießen Sie einen unbeschreiblich schönen Blick auf die historischen Dächer der Altstadt, auf die vorgelagerte Insel und natürlich das Meer.

Neue Musik in alten Mauern

(Trg Slobode)(Klappa)