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Artur R. Boelderl, Ursula Esterl, Nicola Mitterer (Hg.)

Poetik des Widerstands

Eine Festschrift für Werner Wintersteiner

 

 

 

 

ide-extra

Eine deutschdidaktische Publikationsreihe

Herausgegeben von

Ulf Abraham, Stefan Krammer, Markus Pissarek, Annemarie Saxalber-Tetter, Anja Wildemann und Werner Wintersteiner

Band 22

Artur R. Boelderl, Ursula Esterl, Nicola Mitterer (Hg.)

Poetik des Widerstands

Eine Festschrift für Werner Wintersteiner

 

 

 

 

Illustration

Inhalt

»Bei dem Unternehmen, welches wir jetzt gemeinschaftlich beginnen, ist nichts so schwer als der Anfang« (Johann Gottlieb Fichte)

ARTUR R. BOELDERL, URSULA ESTERL, NICOLA MITTERER: (K)ein Editorial

I. »Geh aber nun und grüße« (Friedrich Hölderlin)

MARLIES KRAINZ-DÜRR: Von Fernfahrerinnen und Fernfahrern!

KONRAD KRAINER: Von Akrostichon bis Zungenbrecher: Werner Wintersteiner Wirkt

URSULA ESTERL: Die ide – über die Poetik des Widerständigen eines deutschdidaktischen Fachjournals

MARKUS PISSAREK: Ein Vakuum

II. »Hätten wir das Wort, hätten wir die Sprache, wir bräuchten die Waffen nicht« (Ingeborg Bachmann)

DIETMAR LARCHER: Zwischen Farce und Tragödie. Poetik des Widerstands im Jahr 1968

HANS KARL PETERLINI: Und die Antwort, mein Freund ... Liedtexte gegen Krieg, Hass und Gewalt, für Frieden und Gerechtigkeit – eine Spurensuche in der Perspektive der Friedensbildung

CLAUDIA BRUNNER: Ringen um Gewaltfreiheit mit Judith Butler

WOLFGANG HACKL: Poetik des Widerstands: Ingeborg Bachmann und der Kalte Krieg

III. »Nicht meine Stimme singt allein: es klingt« (Rainer Maria Rilke)

ödöns stör (för wörnör)

SABINE FUCHS: Poesie in Bildern. Interpretation mit Farbe. Ernst-Jandl-Bilder

HEIDI RÖSCH: Poetik der Verschiedenheit oder doch Poetik der Vielfalt? Werner Wintersteiners Standardwerk aus (literatur-)didaktischer Perspektive

HAJNALKA NAGY: EntGeg(n)en. Kontrapunktische Lektüren als Strategie des Verlernens

GERHARD HÄRLE: Topographien der Leidenschaft. Der Liebesdiskurs Ingeborg Bachmanns zwischen Exotismus und Transkulturalität

NICOLA MITTERER: Unterhaltungen mit Menschenkind und Goethes Märchen. Literarische Betrachtungen, einem Mangel an Zeit letztlich doch nicht zum Opfer gefallen

ALAIN DAVID: Büchner mit Levinas

ULF ABRAHAM: Nicht jede Welt hat so viel Glück

IV. »Ich habe immer versucht zu denken und zu unterrichten, indem ich einen Fuß innerhalb des Systems hatte und einen außerhalb« (Paulo Freire)

ARTUR R., BOELDERL: Lituraderridaktik. Vom Widerstand des Textes in Theorie und Praxis eines dekonstruktiven Literaturunterrichts

STEFAN KRAMMER: Fiktionen des Lehrens und Lernens. Oder: Was Literatur alles über den Deutschunterricht weiß

MARLIES BREUSS: Literatur, Schule und Widerstand. Gedanken einer pensionierten Deutschlehrerin als kleiner Beitrag zu einer Poetik des Widerstands

GERHARD RUPP: Politische Werte-Erziehung im Deutschunterricht

SABINE ZELGER: Welt in Bewegung? Welt in Erstarrung! Überlegungen zu Experiment und Brauchtum im Literaturunterricht

GREGOR CHUDOBA: Spiel-, Potenzial- und Lernräume. Ein Gedankenspiel zu förderlichen Umgebungen in der tertiären Bildung

INGELORE OOMEN-WELKE: Das Banale ist das Produktive. Vom Apfel der Erkenntnis zur Praxis der Mehrsprachigkeit

V. »Der freundlichernst den Menschen zugetan« (Friedrich Hölderlin)

BETTY A. REARDON: Werner Wintersteiner: Peace Educator and Friend

Erziehung reisst die Welt aus dem Krieg. Sondermarke anlässlich des dritten Kongresses des Weltverbandes der Pädagogischen Vereinigungen 1929 in Genf

Autorinnen und Autoren

»Bei dem Unternehmen, welches wir jetzt gemeinschaftlich beginnen, ist nichts so schwer als der Anfang«

(Johann Gottlieb Fichte)

Artur R. Boelderl, Ursula Esterl, Nicola Mitterer

(K)ein Editorial

Contrairement à la croyance reçue, il y a moins de désordre dans la nature que dans l’humanité. L’ordre naturel est dominé beaucoup plus fortement par l’homéostasie, la régulation, la programmation. C’est l’ordre humain qui se déploie sous le signe du désordre. (Morin 1973, S. 123)

It was the bear who began it. Said,

I’m getting out from under.

I am not Bear, l’Ours, Ursus, Bär

or any other syllables

you’ve pinned on me.

[…]

I’m not your coat, rug, glass-eyed trophy head,

Plush bedtime toy, and that’s not me

In outer space with my spangled cub.

I’m not your totem; I refuse

To dance in your circuses; you cannot carve

My soul in stone.

I follow suit, said the lion,

vacating his coats of arms

and movie logos; and the eagle said, Get me off this flag.

(Atwood 2006, S. 77 ff.)

Will ich in mein Gärtlein gehn,

Will mein Zwieblein gießen,

Steht ein bucklig Männlein da,

Fängt als an zu niesen.

[…]

Wenn ich an mein Bänklein knie,

Will ein bißlein beten,

Steht ein bucklicht Männlein da,

Fängt als an zu reden:

Liebes Kindlein, ach ich bitt,

Bet’ fürs bucklicht Männlein mit!

(Des Knaben Wunderhorn)

 

Um das vielseitige Schaffen Werner Wintersteiners in all seinen Facetten zu würdigen, reichte eine Festschrift nicht aus. Auch keine (ganze) Poetik im Übrigen; es brauchte dazu der Rhetorik und der Politik. Und um beim fruchtlosen Versuch einer solchen Würdigung in nicht einer, nicht zwei, sondern also mindestens drei Festschriften auch Person (um die er selbst nie viel Aufhebens machen noch von anderen gemacht wissen wollte) und Persönlichkeit Werner Wintersteiners Rechnung zu tragen, wäre jede noch so elaborierte Form von Fest-(Druck-)Schrift vergebliche Liebesmüh’.

So verdankt sich diese eine Festschrift – aber diese immerhin! – der beherzten Überwindung vielfältiger Formen des Widerstands, was unter anderem bedingt, dass sie weder zu einem runden Geburtstag noch anlässlich der Pensionierung ihres Adressaten erscheint, sondern gleichsam antizyklisch; einzig sein Rückzug aus der Zeitschrift ide. informationen zur deutschdidaktik könnte als Anlass in Anspruch genommen werden. Dass ihr Fokus auf der Deutsch- und insbesondere Literaturdidaktik liegt, bringt eine nicht etwa im erwähnten facettenreichen Wirken Werner Wintersteiners liegende, wohl aber in der fachlichen Qualifikation wie institutionellen Verortung der drei Herausgeber_innen wurzelnde Einschränkung des Themenspektrums zum Ausdruck; gleichwohl verweist die disziplinübergreifend angelegte Mehrzahl der Beiträge in unterschiedlicher Explizitheit auch auf Werner Wintersteiners Engagement in der Friedenspädagogik und der Global Citizenship Education. Dem trägt grosso modo auch die von den Herausgeber_innen (angesichts der erwähnten Überschneidungen freilich tentativ) vorgenommene Ordnung des Bandes in drei Hauptkapitel Rechnung, die Wintersteiners zentrale berufliche Tätigkeitsfelder abbildet: Politische Bildung und Friedenserziehung, Literaturwissenschaft (ästhetisch, poetisch) und Literaturdidaktik.

Unter den Beiträger_innen zu dieser Festschrift finden sich von Werner Wintersteiner selbst benannte Freund_innen und Wegbegleiter_innen, Menschen, die ihn geprägt haben und die er mit seinem Tun und Schreiben beeinflusst hat, oder solche, die mit diesen in Verbindung stehen. Selbst der Titel Poetik des Widerstands geht auf einen von ihm selbst gemachten Vorschlag zurück. Und welcher andere Titel brächte die Programmatik der vorliegenden Festschrift besser und ansprechender zum Ausdruck? Er bezeichnet in genitivischer ›harter Fügung‹ jenes »unmögliche« Desiderat der umfangreichen wissenschaftlichen Arbeit, die Werner Wintersteiner in den Jahren seiner Tätigkeit an der Universität Klagenfurt geleistet hat: Innerhalb der Literaturdidaktik waren seine Forschungsschwerpunkte sowohl der Etablierung einer »transkulturellen« Ausrichtung dieser traditionell in nationalen Kategorien befangenen Disziplin als auch der Forschung an der Schnittstelle zwischen Literatur und Politik verpflichtet. Immer trachtete er danach, diese konkret ausgerichteten und auch gesellschaftlich zur Wirksamkeit geführten Konzepte in eine Theorie einzubetten, die sich an der Frage entzündet, inwiefern Widerstand entweder als unumgänglicher Bestandteil jede Form von Literatur präge, oder aber andererseits aus der Verbindung bestimmter (politischer) Anliegen und deren literarischer Darstellung erwachse. Keine Festschrift wird diese Frage erschöpfend klären können, und diese will bestimmt gar nicht erst den Eindruck erwecken, sie wollte es. Es war uns ein Anliegen, im Rahmen der damit pointierten thematischen Vorgabe einen möglichst abwechslungsreichen Band zu gestalten. Daher hatten die Autor_innen die Möglichkeit, unterschiedliche Textarten zu wählen, und so finden sich klassische wissenschaftliche Aufsätze neben zum Teil sehr persönlich gehaltenen Essays. Allen hier versammelten Beiträgen ist jedoch gemein, dass sie – teils in transdisziplinärer, teils auch in künstlerischer Weise – diese herausfordernde Wendung von der »Poetik des Widerstands« begrifflich zu fassen und mit Inhalten zu füllen versuchen. Viele der Texte greifen dabei Theoriebausteine Werner Wintersteiners auf, und auch in diesem Sinne soll der Band nicht nur ein Weiterdenken, sondern auch eine Neuinterpretation und Zusammenführung bestehender Denkansätze sein.

Als »Poetik der Vielfalt« oder »Poetik der Verschiedenheit«, die eine solcherart inter- und transdisziplinäre »Poetik des Widerstands« ipso facto zu sein hat, verbietet sie (und verbietet sich) zugleich eine das Uneinheitliche und Heterogene der einzelnen Beiträge post festum hermeneutisch abschleifende und in einen künstlichen, vermeintlich übergreifenden Zusammenhang stellende Vorstellung derselben, die über diese bewusst allgemein und unspezifisch gehaltenen einführenden Worte der Herausgeber_innen hinausginge. Stattdessen sind die Leser_innen herzlich eingeladen, selbst ihre Vertrautheits-, aber auch Fremdheitserfahrungen im Wege ihrer jeweiligen Lektüren zu machen. Damit, so unsere Überzeugung, geben die unterschiedlichen Stimmen der Beiträger_innen zu dieser Festschrift am beredsten Zeugnis von der großen Wertschätzung gegenüber dem Wissenschaftler und dem Menschen Werner Wintersteiner.

Für die Gestaltung des Covers wurde uns von Florjan Lipuš eine Manuskriptseite aus Boštjanov let / Boštjans Flug (Robert-Musil-Institut für Literaturforschung/Kärntner Literaturarchiv) überlassen, wofür wir uns herzlich bedanken möchten.

Des Weiteren danken wir dem StudienVerlag, namentlich Markus Hatzer und Franz Kurz, für die Unterstützung bei der Produktion dieser Publikation. Besonderer Dank gilt selbstverständlich allen Autorinnen und Autoren, die zum Gelingen dieser Festschrift beigetragen haben.

Artur R. Boelderl, Ursula Esterl und Nicola Mitterer

Literatur

ATWOOD, MARGARET (2006): The Tent. London: Bloomsbury.

MORIN, EDGAR (1973): Le paradigme perdu: La nature humaine. Paris: Seuil.

I.

»Geh aber nun und grüße«

(Friedrich Hölderlin)

Marlies Krainz-Dürr

Von Fernfahrerinnen und Fernfahrern!

Lieber Werner,

unsere Lebenswege haben sich über all die Jahre immer wieder gekreuzt. Im Studium der Germanistik in Wien, als ich Dich aus der Ferne als attraktiven, eloquenten und politisch engagierten Studenten (oder gar Studienrichtungsvertreter?) heimlich bewunderte. Im Lehrgang »Politische Bildung« haben wir später gemeinsam und mit grünen Haaren gegen den Referenten protestiert und im Lehrgangsteam PFL-Deutsch – nun selbst Referent/innen – durfte ich viele Jahre mit Dir zusammenarbeiten. In diesem Lehrgang sind Persönlichkeiten zusammengekommen, die mit Lust und Witz Lernanlässe gestaltet haben, von denen Teilnehmer/innen noch heute erzählen. Ich habe niemals mehr in einem so anregenden, chaotischen und bissig-liebevollen Team gearbeitet, die Planungssitzungen auf der Alm von Dietmar Larcher mit viel Marillenkuchen und Fernfahrerschnaps waren legendär und nicht minder produktiv. Ein Produkt – den ide-extra-Sonderband Deutschunterricht (1994) der von Dir (neu)gegründeten Fachdidaktikzeitschrift ide. informationen zur deutschdidaktik – hat kein Geringerer als Ulf Abraham umfangreich würdigend rezensiert. Mut und die Bereitschaft, kognitive Dissonanzen auszuhalten, hat er uns damals, 1995, attestiert.

Mut hattest Du immer! Und die Bereitschaft, kognitive Dissonanzen nicht nur auszuhalten, sondern damit zu spielen, auch.

Und manchmal warst Du einfach Deiner Zeit voraus.

Am Versuch, Friedenserziehung in der Lehrer/innenbildung zu verankern und einen Lehrgang anzubieten, sind wir gemeinsam grandios gescheitert. Von Frieden wollte in den 1990er Jahren niemand etwas hören, dabei war das Wort »Gutmensch« noch gar nicht erfunden. Du hast Dich nicht entmutigen lassen und Deine Ideen dann in einem anderen Kontext umsetzen können, einer ist heute aktueller denn je. Ich bin stolz, mit der PH Kärnten an dem von Dir ins Leben gerufenen Masterlehrgang »Global Citzenship Education« beteiligt zu sein.

Du bist immer ein »global citizen« gewesen. Ich bin neugierig, wohin es Dich treiben wird, und hoffe, dass unsere Wege sich noch oft kreuzen werden!

Marlies Krainz-Dürr

Konrad Krainer

Von Akrostichon bis Zungenbrecher: Werner Wintersteiner Wirkt1

WWW ist nicht nur eine Abkürzung für das World Wide Web, es bezieht sich auch auf das Wirken von Werner Wintersteiner, vernetzt mit vielen weiteren W-Wörtern wie Widerstand, Wissenschaft oder Wortgewandtheit.

Dieser Beitrag ist in sechs Teile gegliedert, wobei die Sechs überhaupt eine besondere Bedeutung für Werner Wintersteiner (WW) zu haben scheint.

1. Ein mathematischer Jahrzehnte-Blick (modulo 6) auf den Lebenslauf von WW

1966

Rede Erziehung nach Auschwitz von Theodor W. (!) Adorno (von WW oft in Lehrveranstaltungen verwendet) mit der Passage »Es war die Barbarei, gegen die alle Erziehung geht«.

1976

Beendigung des Lehramsstudiums für Germanistik und Romanistik an der Universität Wien, Anstellung als Vertragslehrer in Kärnten; Start der Zeitschrift ide – informationen zur deutschdidaktik (die WW zu einer »echten didaktischen Zeitschrift« umbaute; Saxer 2011, S. 93).

1986

Halbe Dienstzuteilung von der HLW Klagenfurt an das Zentrum für Schulversuche des BMUK und Mitarbeit am Fortbildungsprogramm »Pädagogik und Fachdidaktik für LehrerInnen« (PFL).

1996

Ernennung zum Professor (Bundeslehrer L1) auf eine Planstelle des BMWF am Institut für Germanistik der AAU.

2006

Bewerbung auf eine Professur für Literaturdidaktik an der AAU (Dienstantritt im Mai des folgenden Jahres).

2016

Übertritt in den Ruhestand und Abschiedsvorlesung Wir [und die] Barbaren.
Literatur als Analyse der gesellschaftlichen Realität.

2. Weitere wissenschaftliche Höhepunkte im Lebenslauf von WW

1998

Promotion zum Dr. phil. mit der Dissertation Pädagogik des Anderen. Bausteine für eine Friedenspädagogik in der Postmoderne an der AAU.

2003

Erlangung der Lehrbefugnis als Universitätsdozent für das Fach »Didaktik der deutschen Sprache und Literatur« an der AAU.

2006

Aufbau des Instituts für Deutschdidaktik (AECC, Austrian Educational Competence Centre, seit 2017 eine eigenständige Abteilung am Institut für GermanistikAECC) an der AAU.

2007

Übernahme der Professur für Literaturdidaktik an der AAU. 2010 Friedrich-Preis der gleichnamigen Stiftung (von Erhard Friedrich).2 2020 Festschrift Poetik des Widerstands für WW.

3. Leseprobe aus »Schnaps-Ideen«

Im Kapitel Fernfahrer und Fernstudien. Über die Arbeit eines Leitungsteams findet man im Teilkapitel »Schnaps-Ideen« des Buchs zu den Hochschullehrgängen »Pädagogik und Fachdidaktik für LehrerInnen« (PFL) folgende Reflexionen zur Qualität von Fortbildungs-Vorbereitungen:

Ein wichtiger Grundstein für eine solide Lehrerfortbildung ist die Qualität des Leitungsteams. Es muß sich seiner Verantwortung bewußt sein. Im Idealfall entsteht eine homogene Gruppe, die ihre Aufgabe sehr ernst nimmt. Man trifft sich in regelmäßigen, relativ kurzen Abständen, um die Seminare in aller Ruhe und zeitgerecht zu planen. […] Schriftliche Fixierung des gemeinsamen Plans, eine klare Kompetenzaufteilung und eine genaue Vorbereitung jedes Teammitglieds für den eigenen Bereich, am besten schriftlich, das sind die wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg. […] Manchmal hört man auch von anderen Seminaren: Deren Team bildet, wie schon von weitem sichtbar, einen chaotischen Haufen. Mit langer Verspätung treffen die Mitglieder auf einem sehr verkehrsungünstig gelegenen Treffpunkt ein. Oder war gar kein genauer Zeitpunkt ausgemacht? Die Zeit drängt, doch sie beginnen zu plaudern statt zu planen. Tratschgeschichten werden erzählt, man fällt ziemlich erbarmungslos über abwesende KollegInnen her. Bereits am Vormittag wird Schnaps getrunken, einen, den angeblich italienische Fernfahrer (!) bevorzugen. Unter allgemeinem Geblödel bequemt man sich schließlich doch, zur Tagesordnung überzugehen. Leider haben einige ihre Unterlagen vergessen, andere können sich an nichts mehr erinnern. Sie hätten sich verpflichtet, bis heute […]? Die »Planung« ist eine ziemlich unstrukturierte Diskussion. Nur allzu oft kommt man vom Hundertsten ins Tausendste. Wenn man nicht gerade wieder in »G’schichterln« abgleitet, erfindet man zur allgemeinen Heiterkeit bombastische Wortschöpfungen. Schon hat ein anderer den Ball aufgenommen und doziert über die Gefahr des »Zitronismus«. Wie soll da je ein anständiges Seminar draus werden? (Wintersteiner 1996, S. 152 f.)

Es wird sodann die These vertreten (ebd., S. 153), dass der zweite Weg »die einzig sinnvolle Methode einer Seminarplanung ist. Ihre wesentlichsten Voraussetzungen sind auch heute noch überall in Mitteleuropa zu haben: Schnaps, Sonnenschein (ersatzweise ein Sparherd), ausreichend O2 sowie ab und zu etwas Marillenkuchen«.

PFL-Deutsch war und ist ein Riesenerfolg und wird – 1982 startend – noch immer angeboten.

4. Der Akrostichon-Beschenkte

In den Miniaturen zu Werner Wintersteiners 60. Geburtstag (Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik/Österreichisches Kompetenzzentrum für

Deutschdidaktik an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt 2011) findet sich auffällig so manches Akrostichon. Dies ist wohl ein Indikator, dass der Beschriebene ein wortgewandter Mensch ist, der Poesie und Vielfältigkeit – in Kombination und reichem Maße – besitzt.

So wird zum Beispiel W E R N E R folgend beschrieben (ebd.):

W issend, worauf es ankommt

E ngagiert,

R eich an Erfahrung,

N icht nur als Didaktiker.

E cht cool –

R ichtig Wintersteiner eben …

(Glaboniat, S. 38)

W ise

E xpert

R eader

N etworker

E uropean

R esearcher

(Uranga Arakistain, S. 104)

W enn ich an den Werner denke

E cht

R eut mich

N ichts

E rst

R echt

(Vitouch, S. 105)

5. Ein neuer Zungenbrecher

Zungenbrecher gibt es – auch verwendet im Deutschunterricht – viele, auch zu W-Wörtern wie etwa jenen zu den Wiener Waschweibern (1905)3:

Wir Wiener Waschweiber würden weiße Wäsche waschen, wenn wir wüßten, wo warmes Wasser wär.

Etwas erweitert hat dies das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung der Universität Potsdam4 zu:

Wir Wiener Waschweiber würden weiße Wäsche waschen, wenn wir wüssten, wo wirklich weiches, warmes Waschwasser wäre.

Auf Werner Wintersteiner umgemünzt könnte der Zungenbrecher – um auch einen eigenen Beitrag zur Poesie herzustellen – lauten:

Wir widerständige Wissenschaftswerker würden wunderbare Weisheiten wirken, wenn wir wüssten, wo wirklich wahre Welten wären.

6. Ein kurzer Dank

Werner Wintersteiner ist in vielerlei Hinsicht zu danken.

Hier eine kleine Auswahl:

Für seine Begleitung von Studierenden bis hin zu qualitätsvollen Dissertationen und erfolgreichen Weiterbildungsabschlüssen.

Für seine vielfältigen Beiträge zur Deutschdidaktik und Friedenspädagogik in Forschung und Lehre.

Für seine Beiträge zur Verbreitung von neuem Wissen, zum Beispiel im Rahmen der bereits über 40 Jahre existierenden Zeitschrift ide. informationen zur deutschdidaktik.

Für seine Gründungsaktivitäten wie das AECC Deutschdidaktik oder das Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Für seine Flexibilität, inter- und transdisziplinäre, interinstitutionelle, interfakultäre und interuniversitäre Diskurse zu pflegen und dabei kreative und kritische Beiträge zu entwickeln und weiterzuentwickeln.

Für seine Kollegialität, seine unbändige Schaffenskraft und noch vieles mehr.

Anmerkungen

1 Der folgende Text ist großteils eine Verschriftlichung meines Inputs anlässlich der Abschiedsvorlesung von Werner Wintersteiner am 18. November 2016 in Klagenfurt, in meiner Funktion als Dekan der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF) der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt sowie als ehemaliger Kollege Werners an der Höheren Lehranstalt für Wirtschaftliche Berufe (HLW Klagenfurt) in den 1980er Jahren.

2 »Der Preisträger engagiert sich als lehrender und forschender Fachdidaktiker an der Universität Klagenfurt für eine Neuformation der Literaturdidaktik als gesellschaftlich verantwortliche Wissenschaft, die dem interkulturellen Charakter literarischen Lernens und der kulturwissenschaftlichen Friedensforschung verpflichtet ist. Mit Werner Wintersteiner wurde der Autor zahlreicher wissenschaftlicher Studien, der Herausgeber der maßgeblichen österreichischen deutschdidaktischen Zeitschrift IDE und schließlich der aktive Bildungspolitiker und Friedenspädagoge für sein außerordentlich produktives Schaffen geehrt.« (https://erhard-friedrichstiftung.de/der-friedrich-preis/ [Zugriff: 31.8.2019]).

3 https://www.volksliederarchiv.de/lexikon/macht-auf-das-tor/ [Zugriff: 31.8.2019].

4 https://www.uni-potsdam.de/fileadmin01/projects/zelb/Dokumente/Sprecherziehung/12_Zungenbrecher.pdf [Zugriff: 31.8.2019].

Literatur

SAXER, ROBERT (2011): Dreimal was Neues. In: Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik; Österreichisches Kompetenzzentrum für Deutschdidaktik an der Alpen-Adria-Universität Klagenfut (Hg.): Miniaturen. Werner Wintersteiner zum 60. Geburtstag. Klagenfurt: Drava, S. 92–94.

WINTERSTEINER, WERNER (1996): Fernfahrer und Fernstudien. Über die Arbeit eines Leitungsteams. In: Krainer, Konrad; Posch, Peter (Hg.): Lehrerfortbildung zwischen Prozessen und Produkten. Hochschullehrgänge »Pädagogik und Fachdidaktik für LehrerInnen (PFL): Konzepte, Erfahrungen und Reflexionen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 151–165.

DERS. (1999): Pädagogik des Anderen. Bausteine für eine Friedenspädagogik in der Postmoderne. Münster: Agenda.

ZENTRUM FÜR FRIEDENSFORSCHUNG UND FRIEDENSPÄDAGOGIK; ÖSTERREICHISCHES KOMPETENZZENTRUM FÜR DEUTSCHDIDAKTIK AN DER ALPEN-ADRIA-UNIVERSITÄT KLAGENFURT (Hg., 2011): Miniaturen. Werner Wintersteiner zum 60. Geburtstag. Klagenfurt: Drava.

Ursula Esterl

Die ide – über die Poetik des Widerständigen eines deutschdidaktischen Fachjournals

Mir war es immer wichtig, dass die IDE nicht einfach gefällt, sondern sich etwas »Kratzbürstiges« erhält: Bildung durch produktive Irritation. Die IDE will die Fachwissenschaftler_innen mit den Konzepten der Didaktik konfrontieren, die Didaktik muss sich nicht nur an den Erfordernissen der Praxis, sondern auch an den Standards der Literatur-, Sprach- oder Medienwissenschaft messen lassen, und Lehrkräften in der Schule wird ein ganz schönes Maß an elaborierter Reflexion zugemutet. Kein Wunder, dass dieser Komplexitätsanspruch die Zeitschrift immer wieder auch in Widerspruch zu Verengungen der Perspektive innerhalb der Fachdidaktik selbst gebracht hat. Für mich ein weiterer Hinweis für die Notwendigkeit dieses Journals. (Werner Wintersteiner)

Dieses Statement, das Werner Wintersteiner über sein Verständnis der ide für die neue, grundlegend überarbeitete Website der Fachzeitschrift ide. informationen zur deutschdidaktik verfasst hat, hat mich in der Nacht (wann sonst?) des 28. Juli 2019 per Mail erreicht und ist auch online nachzulesen.1 Es hat mich endgültig davon überzeugt, dass die ide in einer Festschrift für Werner Wintersteiner, die noch dazu den Titel Poetik des Widerstands trägt, nicht fehlen darf. Denn die Widerständigkeit, oder »produktive Irritation«, wie es Werner Wintersteiner nennt, das »Kratzbürstige« ist ein Markenzeichen dieser Zeitschrift, die – noch?, ja! Und unbedingt auch künftig! – sehr deutlich seine Handschrift trägt.

Es wird ein sehr persönlicher Blick, mit dem ich versuche, Werner Wintersteiners Zugang zur Zeitschrift und seine Bedeutung für sie nachzuzeichnen. Es soll ein Rückblick werden auf ihr Entstehen und Wachsen, ihr Selbstverständnis, ja sogar ihre Existenzberechtigung, die Werner nicht nur einmal in Frage gestellt und mich damit immer wieder sehr unsanft und zugegebenermaßen auch ein wenig verstörend aus meiner Komfortzone geholt hat. Es ist wohl genau dies, was sein Verständnis von diesem Medium und damit die Zeitschrift selbst geprägt hat – man darf und muss alles denken (dürfen), selbst wenn es zur Auflösung führen würde. Die Existenzberechtigung ist nur gegeben, solange man etwas zu sagen und – idealiter – zu verändern hat, wachrütteln und konstruktiv in Frage stellen kann. Und so war und ist man immer auf der Suche nach Themen, die noch nicht in allen didaktischen und pädagogischen Medien aufgegriffen wurden, verschließt sich

aber auch aktuellen, bildungspolitisch breit diskutierten Inhalten nicht, immer mit dem Vorsatz, dabei ebenfalls ungewöhnliche Wege zu gehen. Die ide verschreibt sich – anders als stärker praxisorientiert oder rein fachwissenschaftlich ausgerichtete deutschdidaktische Zeitschriften – einem kulturwissenschaftlichen Ansatz, greift aber auch andere Zugänge und unterschiedliche methodische Herangehensweisen auf und bietet Platz für kontroverse Diskussionen.

Im Folgenden sollen Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Zeitschrift geboten, ihr Selbstverständnis erläutert und ihre Ansprüche vorgestellt werden.2

1. Das Werden und Wachsen der ide – ein kurzer Rückblick

Die Zeitschrift informationen zur deutschdidaktik (damals noch nicht die ide) wurde 1976 – also vor mehr als 40 Jahren – am damals jüngsten Institut für Germanistik des deutschsprachigen Raumes, an der »Universität für Bildungswissenschaften« (wie sie damals hieß) in Klagenfurt gegründet. Von Anfang an wurde von den Herausgebern (es waren anfangs nur Männer) das Ziel verfolgt, Theorie und Praxis zu verbinden. So lautet der Untertitel bis heute Zeitschrift für den Deutschunterricht in Wissenschaft und Schule. Man strebte eine sinnvolle Arbeitsteilung und einen regen Austausch zwischen universitärer Fachdidaktik und Pädagogik auf der einen Seite und schulischer Praxis auf der anderen Seite an. Darauf verweist auch der Titel des Basisbeitrags von Dietmar Larcher (damals Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Klagenfurt und ehemaliger Deutschlehrer) Schützengraben. Das Verhältnis von Praktikern und Theoretikern des Unterrichts (1976) (vgl. Wintersteiner 2007b, S. 173). Die (fach-)didaktische und pädagogische Landschaft hat sich seither sehr stark verändert, Brücken zu bauen bleibt weiterhin das große Anliegen der ide. Die Kooperation ist insofern wichtig, als die Praxis die kritische Reflexion der Wissenschaft braucht und die Wissenschaft sich in der Praxis bewähren muss. »Diesen Dialog unter Gleichberechtigten zu führen, bleibt eine permanente Aufgabe, auf die sich die universitäre Didaktik gerade in Zeiten von Evaluationen, Tests und Messungen besinnen muss.« (Ebd., S. 174)

1976 war die Zeit eines Booms der Pädagogik und Didaktik, und so wurde die ide als bibliographisches Referenzorgan gegründet, mit dem Ziel, durch eine möglichst vollständige bibliographische Erfassung, durch kritische Rezensionen und einige (wenige) Überblicksbeiträge zur Orientierung in der Fülle der didaktischen Neuerscheinungen zu verhelfen. Gegründet wurde die Zeitschrift informationen zur deutschdidaktik (IzD) von Bernhard Doppler, redaktionell tätig waren von Anfang an auch Robert Saxer und der langjährige Bibliograph der Zeitschrift Friedrich Janshoff (alle damals beschäftigt am Institut für Germanistik der Universität Klagenfurt). In der deutschdidaktischen Szene wurde dieses Konzept sehr begrüßt, eine Einflussnahme auf die österreichische Schulwirklichkeit konnte dadurch jedoch nicht erreicht werden. Als Werner Wintersteiner im Jahr 1988 die Herausgabe der ide übernahm, schlug er ein völlig neues Konzept vor: Er wollte eine Zeitschrift herausbringen, »die sich jeweils einem Schwerpunktthema theoretisch und praktisch widmet und dieses möglichst gründlich von vielen Seiten beleuchtet:

Einleitungsartikel, thematische Beiträge, Unterrichtsmodelle und Berichte aus der Schulpraxis sowie eine weiterführende Bibliographie« (ebd.).

Der Name wurde beibehalten, die neue Abkürzung ide und das seit damals unveränderte Logo prägten das Bild der Zeitschrift und markierten die Erneuerung; das Layout, professionell betreut von Marlies Ulbing – ihr von Anfang an vorhandenes Engagement für die Zeitschrift zeigte sich unter anderem darin, dass sie als eine der Ersten einen der vier (!) Computer zu nutzen lernte, die die Universität Klagenfurt in den 1980er Jahren erstand –, wurde nach und nach verbessert und modernisiert, behält aber seinen Wiedererkennungswert, wozu auch Walter Oberhauser, der die ide bereits seit dem Jahr 2001 grafisch betreut, maßgeblich beiträgt. Seit dem Jahr 1994 wird die Zeitschrift im StudienVerlag in Innsbruck veröffentlicht. Das Redaktions- und Herausgeber_innenteam wurde in den 1990er Jahren durch die leider viel zu früh verstorbene Eva Maria Rastner verstärkt. Gemeinsam mit Werner Wintersteiner hat sie bis ins Jahr 2006, dem dreißigsten Jahr der ide – das zugleich einen Abschied, nämlich den von Eva, und einen Neubeginn, nämlich den des Austrian Educational Competence Centers/AECC Deutschdidaktik, dessen Gründer und erster Leiter Werner Wintersteiner war und aus dem das Institut für Deutschdidaktik (2010) und später die Abteilung für Fachdidaktik am Institut für GermanistikAECC (2017) hervorgegangen ist, bedeutete –, die ide geprägt. Die meisten bis zu diesem Zeitpunkt erschienenen Hefte wurden von den beiden, manchmal mit Unterstützung weiterer Kolleg_innen der Universität Klagenfurt, herausgegeben.

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Werner Wintersteiner nahm die Vergrößerung des deutschdidaktischen Teams zum Anlass, die Aufgaben rund um die ide neu zu verteilen. Damals wurde auch ich mit der Redaktion der Zeitschrift betraut. Es war ein sehr turbulenter Einstieg so knapp nach dem Tod von Eva Maria Rastner und eine große Herausforderung, die ich ausgestattet mit relativ wenigen Informationen und einer Tasche voller Publikationen, die »unbedingt zu rezensieren« wären, sowie unerschütterlicher Zuversicht seitens Werner Wintersteiners übernommen habe. Im Jahr 2007 durfte ich bereits mein erstes eigenes Themenheft herausgeben; etwas unsicher und unerfahren wählte ich als damalige Mitarbeiterin des ebenfalls gerade in Gründung befindlichen SchreibCenters der Klagenfurter Uni das Thema Kultur des Schreibens (1/2007) und fragte vorsichtig bei den Autor_innen an, deren Publikationen ich gerade gelesen hatte (u. a. Ulf Abraham, Michael Becker-Mrotzek, Gerd Bräuer, Gundel Mattenklott, Hanspeter Ortner). Die Antworten kamen rasch, freundlich, wertschätzend der ide gegenüber und verbunden mit einer Zusage, was mich mit Freude und einem ersten Erahnen des Stellenwerts der ide in der deutschdidaktischen Forschungslandschaft auch über Österreichs Grenzen hinaus erfüllte.

Mit der Zeitschrift verfolgte Werner Wintersteiner aber noch ein weiteres Ziel – nämlich den Aufbau einer deutschdidaktischen Szene in Österreich. Ein erster Schritt in diese Richtung war die Etablierung eines wissenschaftlichen Beirats für die ide, bestehend aus jenen Personen, die sich an österreichischen Universitäten und Pädagogischen Akademien, später zu Pädagogischen Hochschulen umgebaut, mit dem Unterrichtsfach Deutsch beschäftigten, Wissenschaftler_innen und reflektierte Praktiker_innen, die zumeist auch in der Lehrer_innen-Aus-, -Fort- und -Weiterbildung tätig waren. Gemeinsam mit Eva Maria Rastner baute er einen Beirat auf, »der für die Entwicklung der Zeitschrift von unschätzbarer Bedeutung ist und sich immer mehr zu einer Keimzelle eines wissenschaftlichen Netzwerks Deutschdidaktik in Österreich weiterentwickelt« (Wintersteiner 2007b, S. 174).

Werner Wintersteiners Einschätzung aus dem Jahr 2007 wurde im letzten Jahrzehnt bestätigt. Hatte er im Jahr 2007 noch die erste und einzige Professur für Deutschdidaktik in Österreich inne, so gibt es nun Professuren an nahezu allen österreichischen Universitäten und auch an den Pädagogischen Hochschulen wurden neue Hochschulprofessuren eingerichtet, die Forschung und Lehre wirkungsvoll verbinden. Aus dem wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift, der nach wie vor eine wichtige Einrichtung für die Qualitätskontrolle der ide ist, hat sich das 2012 gegründete »Österreichische Forum Deutschdidaktik« (ÖFDD), der Dachverband der Deutschdidaktik in Österreich, entwickelt.

Eine breiter aufgestellte und besser verankerte Deutschdidaktik hat es Werner Wintersteiner ab 2006 ermöglicht, sich allmählich ein wenig aus der Zeitschrift zurückzuziehen, der Kreis der Herausgeber_innen wurde erweitert: in einem ersten Schritt um Mitarbeiter_innen des AECC Deutschdidaktik, dann auch um Mitglieder aus dem wissenschaftlichen Fachbeirat der Zeitschrift, gelegentlich unterstützt von Gastherausgeber_innen mit ausgewiesener Expertise für das jeweilige Themenheft. Auch die Herausgeberschaft der Zeitschrift, die über das AECC Deutschdidaktik und die »Arbeitsgemeinschaft für Deutschdidaktik« fest an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt verankert ist, sollte nicht mehr nur an die Person Werner Wintersteiners gebunden bleiben. Ab 2014 wurde ich Mitherausgeberin, in den Jahren 2018 bzw. 2019 wurde das Herausgeber_innen-Team noch um Markus Pissarek und Nicola Mitterer (beide AECC Deutschdidaktik) erweitert. Werner zieht sich zu unserem großen Bedauern allmählich ganz aus der Zeitschrift zurück, steht uns jedoch glücklicherweise immer noch als Ansprechpartner zur Seite.

Dadurch, dass die einzelnen, viermal jährlich erscheinenden Themenhefte der Zeitschrift von unterschiedlichen Herausgeber_innen betreut werden, von denen jedoch zumindest immer eine Person aus dem AECC Deutschdidaktik oder dem wissenschaftlichen Beirat der ide kommen muss, zeigen sich innerhalb der vorgegebenen Rahmung doch immer auch unterschiedliche Präferenzen, was das Verhältnis von Theorie und Praxis betrifft. – Es wäre wohl nicht die ide, wenn jedes Themenheft identisch aufgebaut wäre. »Erwartbar ist, dass einem in jedem ide-Heft Unerwartetes begegnet«, kommentiert Thomas Zabka in seinen Grußworten anlässlich des 40. Geburtstages der Zeitschrift deren Charakter (Zabka 2016, S. 120) – und er führt weiter aus: »Nicht die Einheitlichkeit der Verwendbarkeit, sondern die Vielfalt der Zugänge zum Gegenstand bilden offensichtlich das Grundprinzip der Beitragsauswahl.« (Ebd., S. 121) Ein schöneres Kompliment könnte ein kritischer Leser der Zeitschrift nicht machen als jenes, ihr Konzept zu verstehen und zu schätzen. Das Dogma der ide ist wohl, »dass es kein Dogma gibt« (Wintersteiner 2016, S. 119 f.).

Die meist langjährige Verbundenheit der Themenheft-Herausgeber_innen mit der Zeitschrift und ihrem Selbstverständnis soll gewährleisten, dass die ide ihrer Linie treu bleibt und die Qualitätskriterien der Zeitschrift eingehalten werden. Unterschiedliche Zugänge lassen die ide aus unserer Sicht bunter und vielfältiger werden, bergen aber auch Konfliktpotential, wenn es darum geht zu definieren, wie die ide denn nun (wirklich) sei oder festzustellen: »So ist die ide einfach nicht.« Diskussionen und Reflexionen zum Selbstverständnis der ide und zu ihrer Legitimation sind daher eine regelmäßig wiederkehrende Maßnahme zur Qualitätskontrolle, wie im Folgenden dargelegt wird.

2. Konzept und Anspruch – das Selbstverständnis der ide

Für die ide wurden bereits zu ihrer Neugründung drei Grundsätze aufgestellt, denen sich die Zeitschrift nach wie vor verpflichtet fühlt: kritisch, engagiert, offen (Wintersteiner 1987, unveröffentlichtes Dokument; zit. nach Wintersteiner 2007b, S. 174):

Kritisch: systematische Auseinandersetzung mit einer (teilweise überholten) österreichischen Schulrealität und ihren Konsequenzen für die Deutschdidaktik.

Engagiert: auch zu brisanten Fragen und wunden Punkten Stellung beziehen, Kontroversen nicht scheuen.

Offen: neben der universitären Didaktik alle Schultypen einbeziehen; auch an außerschulische Weiterbildung denken; auch Fachleute anderer Disziplinen und qualifizierte Laien zu Wort kommen lassen.

Mit diesem Konzept konnte man Lehrerinnen und Lehrern in der Schule ein attraktives Angebot vorlegen, das zur Reflexion des eigenen Unterrichts einlud und zugleich zahlreiche Impulse zur methodischen und fachdidaktischen Weiterentwicklung setzte. Darüber hinaus verfolgte die ide aber auch immer schon das Ziel, den Didaktiker_innen an den Universitäten Denkanstöße zu geben. Es sollte sowohl Neues aus der fachdidaktischen bzw. fachdidaktisch relevanten Forschung vorgestellt als auch die Fachdidaktik selbst weiterentwickelt werden, wie Ulf Abraham in seinem Beitrag anlässlich des 30-jährigen Bestehens der ide konstatiert. Im Zuge seiner kritischen Bestandsaufnahme der deutschdidaktischen Zeitschriftenlandschaft identifiziert er drei grundlegende Ausrichtungen: (1) Neues aus der Forschung vorstellen – (2) Fachdidaktik vermitteln – (3) Fachdidaktik entwickeln. Die ide verortet er ebenso wie Praxis Deutsch in den Bereichen 1 und 3 (vgl. Abraham 2007, S. 164 f.).

Insbesondere die Weiterentwicklung der Deutschdidaktik als »praktische Wissenschaft« (Wintersteiner 2007a) war und ist Werner Wintersteiner ein besonderes Anliegen und so wollte und will die Zeitschrift zu einem permanenten Dialog und Austausch einladen, indem sie eine Plattform für Fachdidaktiker_innen und andere Expert_innen zur Verfügung stellt. Sie soll(te) »der österreichischen Deutschdidaktik ein eigenes Gesicht [] geben, sie […] sichtbar innerhalb der Deutschdidaktik im deutschsprachigen Raum [machen], aber auch gegenüber der Germanistik, die sich lange Zeit schwer getan hat, die Didaktik als eigenständigen Bereich zu akzeptieren« (Wintersteiner 2007b, S. 175). Dabei verfolgt die ide ein bewusst anspruchsvolles Konzept, das auch die Leser_innen fordert, da die profunde Auseinandersetzung mit den einzelnen Thematiken sich nicht mit der oft gewünschten niederschwelligen Darbietung in Einklang bringen lässt. Das Wie der Umsetzung methodischer Fragen ist in der ide nie losgelöst von Überlegungen zum Warum und Wozu, darüber hinaus genießt die gesellschaftliche Begründung von Unterrichtsinhalten einen hohen Stellenwert.

Blickt man aus heutiger Sicht auf die Grundsätze von 1987, so könnte man konstatieren, dass sie immer noch gelten, bei kritischer Betrachtung aber wohl nicht mehr ganz so kompromisslos wie ursprünglich intendiert umgesetzt werden. Kritisch ja, aber möglicherweise etwas konsensorientierter. Es ist uns daran gelegen, Vielfalt in fachdidaktischer Forschung und schulischer Wirklichkeit abzubilden und diese kontrovers, aus verschiedenen Blickwinkeln darzulegen, nicht alle Entwicklungen werden gutgeheißen, einige davon lassen sich aber auch nicht ignorieren, auch sie erhalten Platz in der ide. Dazu kommt, dass uns durchaus bewusst ist, dass Lehrer_innen heute im Spannungsfeld von Kompetenzorientierung und einer deutlich gestiegenen Anzahl an Überprüfungen von Schüler_innen-Leistungen immer mehr unter Druck geraten sind, und wir fühlen uns auch deren Bedürfnissen nach Orientierung im Rahmen dessen, was für sie selbst noch machbar bzw. notwendig scheint, verpflichtet. Eine kritische Auseinandersetzung mit (deutsch-) didaktischen Themen und Entwicklungen beinhaltet eben auch die Möglichkeit, sich selbst auf Basis einer umfassenden Information aus verschiedenen Perspektiven eine Meinung bilden zu können, wobei es den Grundlagenbeiträgen nach wie vor zukommt, Orientierung zu schaffen und etwaige Bruchlinien aufzuzeigen. Die Rubrik »Kommentar«, mitunter auch als »Debatte« angelegt, greift auch heute noch brisante bildungspolitische Fragestellungen auf und bietet den jeweiligen Autor_innen eine Plattform für kritische Stellungnahmen.

Engagiert: Ja, dies ist nach wie vor ein von allen getragener Anspruch der ide. Es ist uns daran gelegen, fachdidaktische Forschung weiterzuentwickeln, Theorie und Praxis zusammenzudenken, aktuelle und künftige Fragestellungen aufzugreifen. Und offen? Ja, auch das zählt weiterhin zu den Leitlinien der ide, die Palette an Autor_innen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, aus Unterrichtspraxis und anderen beruflichen Umfeldern, an differenzierten Zugängen und Sichtweisen ist nach wie vor groß, größer sogar als in den Anfängen der ide, was nicht zuletzt dem stark gewachsenen Interesse an fachdidaktischer Forschung geschuldet ist. Der Anspruch, unterschiedliche Schularten von der Primar- bis zur Sekundarstufe II zu berücksichtigen, ist ambitioniert, nicht in jedem Jahrgang gelingt es, alle Schulformen gleich in den Blick zu nehmen, der Hauptfokus bleibt auf den Sekundarstufen.

Die Offenheit zeigt sich immer auch in der Wahl der Themenschwerpunkte für die einzelnen Hefte. Von Anfang an war den Herausgeber_innen daran gelegen, auch jene Fragen und Themen aufzunehmen, die in der Lehrer_innen-Ausbildung zu kurz kommen und denen auch in der schulischen Wirklichkeit oft zu wenig Platz eingeräumt wurde und zum Teil immer noch wird, wie zum Beispiel Kinder- und Jugendliteratur (Heft 1/1988; der erste Band nach dem neuen Konzept), Politische Bildung (Heft 2/1988), Friedenserziehung sowie Medienerziehung. Die Auseinandersetzung mit Interkulturalität und Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht kann als Pionierleistung der ide gesehen werden (regelmäßig thematisiert ab 1992) (vgl. Wintersteiner 2007b, S. 177). Mit diesen Schwerpunktsetzungen zeigte Werner Wintersteiner Weitsicht und sein Gespür für didaktische Entwicklungen: Kinder- und Jugendliteratur sowie Medienerziehung sind in der neuen Lehrer_innen-Ausbildung sowie in den gerade entstehenden Curricula von Primarstufe und Sekundarstufe I gut verankert, Interkulturalität und Mehrsprachigkeit sind in den sprachlich und kulturell heterogenen Klassenzimmern von heute aktueller denn je. Diese Thematik war Werner Wintersteiner – insbesondere in Verbindung mit Friedenserziehung und Politischer Bildung – bis zum (vorläufig) letzten von ihm (mit)herausgegebenen Themenheft »Menschen gehen.« Flucht und Ankommen (1/2017, gem. mit Sabine Zelger) ein zentrales Anliegen.

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Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den drei Kerngebieten der Deutschdidaktik – Sprachdidaktik, Literaturdidaktik und Mediendidaktik – herzustellen, war immer das erklärte Ziel der ide. Daneben werden regelmäßig auch gesellschaftspolitische und pädagogische Fragestellungen aufgenommen. Der Schwerpunkt der ide lag bis 2007 de facto jedoch in der Literaturdidaktik, erst im letzten Jahrzehnt gab es – gesellschaftlichen Veränderungen und bildungspolitischen Vorgaben geschuldet – einen deutlichen Anstieg an Themenheften mit sprachdidaktischem Inhalt (von den Kompetenzen Lesen, ören, Schreiben, Sprechen, Sprachbewusstsein, der Bedeutung von Bildungssprache über die Veränderungen der literalen Praxis bis zur Mehrsprachigkeit und Plurizentrik). Darüber hinaus blieb selbstverständlich auch der literaturdidaktische Schwerpunkt weiterhin bestehen und umfasst ein breites Spektrum (Sehnsuchtsort Mittelalter, Kultur des Performativen, Literaturvermittlung, Die Sichtbarkeit (in) der Literatur) und auch mediendidaktische Themenhefte boten vielfältige und des Öfteren auch neue Zugänge (New Literacies, Deutschunterricht 4.0 und gerade im Entstehen: Videospiele). Die Themenhefte insbesondere der letzten Jahre lassen sich aber meist nicht nur einem Bereich zuordnen, sondern greifen neben literatur-, sprach- und mediendidaktischen auch disziplinenübergreifende Themen und Inhalte auf, so wurden beispielsweise pädagogische (Pubertät, Identität(en), Inklusion) und methodischdidaktische Schwerpunkte (Lernräume, Individualisierung, Projekt und Deutschunterricht) gesetzt. Auch gab es in den letzten Jahren eine deutliche Hinwendung zu kulturwissenschaftlich geprägten Themenheften (Humor, Kultur des Sehens, Musik, Berge, Donau, Kulturen des Erinnerns, Maximilian I.) sowie zu aktuellen, gesellschaftlich relevanten Themen (Sprachliche Bildung im Kontext von Mehrsprachigkeit, »Menschen gehen.« Flucht und Ankommen, Inklusion).

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In der ide kommen nicht nur Deutschdidaktiker_innen und Lehrpersonen aus allen amtlich deutschsprachigen Ländern zu Wort, sondern auch Fachleute aus unterschiedlichsten Disziplinen. Mit Stolz verweist Werner Wintersteiner auch immer auf die große Zahl internationaler Expert_innen, die sich an der ide beteiligt haben (bisher sind es bereits mehr als 20 Nationen). Das mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, entspricht jedoch der transkulturellen Orientierung der Fachzeitschrift. Ebenfalls hervorzuheben sind auch die zahlreichen Schriftsteller_innen, die für die ide geschrieben oder sich zu einem Interview bereit erklärt haben, wie zum Beispiel (in chronologischer Reihenfolge) Fabjan Hafner (4/2001 Peter Handke, 1/2004 Europa), Alois Brandstetter (4/2004 Konjunktiv), Barbara Frischmuth (2/2007 Mittelmeer), Franzobel (4/2007 Fußball), Eva Schörkhuber (2/2015 Kulturen des Erinnerns), im letzten Jahr waren das die Autor_innen Ewald Arenz (1/2016 Schule in Literatur und Film), Josef Haslinger (2/2016 Sachtexte), die Poetry Slammer Markus Köhle und Mieze Medusa (3/2017 Kultur des Performativen) und Isabella Straub (1/2018 Literaturvermittlung). Das Themenheft Wissen (3/2015) zeigt unser Interesse daran, den wissenschaftlichen Diskurs voranzutreiben, Die Sichtbarkeit (in) der Literatur (3/2018) und Normen und Variation (4/2018) beleuchten zentrale deutschdidaktische Schwerpunktthemen aus neuen Perspektiven, kulturwissenschaftlich und disziplinenübergreifend angelegt sind die Hefte Literaturvermittlung (1/2018) und Maximilian I. (3/2019). Die Hefte Sachtexte (2/2016), Lehren und Lernen (4/2017), Verbalisieren (2/2019) und Inklusion (4/2019) widmen sich tagesaktuellen Unterrichtsfragen und haben die unterrichtliche Praxis im Blick – und zwar bezogen auf die gesamte Sekundarstufe unter deutlicher Berücksichtigung der Nahtstelle zur Primarstufe.

Um ihren hohen Ansprüchen an die Qualität der Beiträge gerecht zu werden, setzt die ide zahlreiche Maßnahmen zur Qualitätskontrolle. Die Etablierung eines wissenschaftlichen Beirats war ein erster Schritt, dieser ist heute verjüngt und deutlich breiter aufgestellt, wobei er sich nach wie vor aus Vertreter_innen von Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Schulpraxis zusammensetzt. Der wichtigste Indikator für die Akzeptanz der ide ist die Zahl der Abonnent_innen, die auch in schwieriger werdenden Zeiten für das Medium Fachzeitschrift weitgehend gleichbleibt, wenn auch nicht mehr auf dem hohen Niveau einer boomenden Fachdidaktik der 2000er Jahre. Eine kritische Analyse und Diskussion von Ausrichtung und Qualität der ide waren immer zentrales Anliegen von Werner Wintersteiner. Daher fanden in regelmäßigen Abständen Grundsatzdiskussionen zum Selbstverständnis der Zeitschrift und in etwas größeren Intervallen Umfragen unter den Leser_innen statt, die letzte im Jahr 2015 (Hudelist 2015, begleitet von Werner Wintersteiner und Ursula Esterl). Dabei zeigte sich, dass die grundsätzliche Ausrichtung der ide als »Zeitschrift für den Deutschunterricht in Wissenschaft und Schule« sowie der Anspruch, Theorie und Praxis zu verbinden, nach wie vor auf breite Zustimmung stießen, dass aber auch unter den Leser_innen unterschiedliche Präferenzen erkennbar waren, insbesondere die Praxisrelevanz (Angebot an Praxisbeispielen und für den Unterricht aufbereitetes und sofort einsetzbares Material) betreffend; als (durchaus noch ausbaufähige) Stärke der Zeitschrift wurde der Österreichbezug der ide hervorgehoben, der sie von anderen deutschdidaktischen Zeitschriften unterscheidet.

Anregungen für Schwerpunkte weiterer Themenhefte und zur Gestaltung einer grundlegend erneuerten Website (https://ide.aau.at/) wurden bereits umgesetzt. Die Website versteht sich als Informationsplattform, auf der Inhaltsverzeichnis und Editorial sowie häufig zusätzliches Material zu jedem Themenheft angeboten wird, aber auch als Archiv, das sämtliche Themenhefte ab 1988 und vorerst bis 1999 kostenlos zum Download anbietet – eine Ausweitung des Angebots bis ins Jahr 2007 ist bereits in Vorbereitung. Die Resultate der Umfrage wurden auch mit dem wissenschaftlichen Beirat diskutiert und führten u. a. auch zu folgender Überarbeitung der Richtlinien der Zeitschrift.

3. Selbstverständnis der ide (2015)