Wir schreiben das Jahr 2085. Damian Tranks Gehirn wurde bei einem Unfall zerstört. Dank der Möglichkeiten der modernen Medizin kann es wiederhergestellt werden, wobei allerdings die Erinnerungen verloren sind. Zwar gibt es Wege, die Situation der Patienten zu erleichtern, doch Damian findet sich mit dem Verlust nicht ab – bis ihm ein Roman seines Urgrossvaters Gerold Trank aus den 1990er Jahren den Weg weist.

Andreas Pritzker, geboren 1945, ist Schweizer, Physiker und Schriftsteller. Bisher sind von ihm erschienen: „Filberts Verhängnis“ (Roman, 1990), „Das Ende der Täuschung“ (Roman, 1993), „Eingeholte Zeit“ (Erzählung, 2001), „Die Anfechtungen des Juan Zinniker“ (Roman, 2007) sowie „Allenthalben Lug und Trug“ (Roman, 2010). Er war Mitherausgeber des REFUNA-Jubiläumsbuchs „1/3 Technik, 1/3 Politik, 1/3 Psychologie” (2004) und verschiedener Texte in erzählter Geschichte. Zudem hat er in Zusammenarbeit mit Zeitzeugen die „Geschichte des SIN” (2013) verfasst.

© 2015 Andreas Pritzker

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt (D)

ISBN: 978-3-7386-7772-0

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Hauptperson dieser Geschichte ist Damian Trank. Damian ist der Urenkel von Gerold Trank, von dem der Autor in der Erzählung „Eingeholte Zeit“ berichtete.

1

Er wachte auf und spürte nur Leere. Er öffnete die Augen. Das ganze Bild war verschwommen. Dann geschah etwas mit seinen Augen, und er begann das, was er sah, zu erkennen.

Er erkannte ein weisses Ding, und ihm fiel das Wort Schrank ein, ebenso wie ihm soeben die Worte weiss und Ding eingefallen waren. Er vernahm ein Geräusch, das seinen Kopf veranlasste, zur Seite zu rollen. Dort sah er etwas, wozu ihm das Wort Türe einfiel, dann sogar Zimmertüre, ein Ding, das in einem Rahmen hing, an der einen Seite mit Scharnieren – wieder ein Wort das ihm zufiel – und an der anderen mit einer Klinke, die sich langsam senkte.

Die Türe drehte sich in den Scharnieren, und es erschien ein Spalt, der sich verbreiterte, langsam verbreiterte, und in ihm erschien eine Gestalt, die sich näherte, dabei grösser wurde, eine weisse Gestalt, die Gestalt einer Frau, eine Krankenpflegerin, ein Mensch mit einem Gesicht, darin sich Augen befanden, braune, ruhige Augen, die sich näherten, und ein Mund, ein roter Mund, der sich bewegte, sich öffnete, dabei Zähne erblicken liess, die sich wiederum öffneten und eine Zungenspitze zeigten, die sich zwischen den Zähnen bewegte, ganz nah vor seinen Augen.

Der Mund bewegte sich und erzeugte ein Geräusch, das er verstand, der Mund sagte etwas, wollte ihm etwas vermitteln: „Damian Trank, Sie sind Damian Trank, Damian, Trank.“

Er war Damian Trank, was der Mund sagte, stimmte mit seinem Wissen überein. Der Mund hörte nicht auf, immerzu dasselbe zu sagen, er hörte nur noch die Stimme der Pflegerin, sie bedrängte ihn, das war unerträglich, und er schloss die Augen wieder. Die Pflegerin hörte auf zu sprechen und entfernte sich, die Ruhe war wohltuend, dann nahm er dasselbe Geräusch wahr wie ganz am Anfang, das Geräusch, das ihn geweckt hatte. Er öffnete wieder die Augen und sah die Pflegerin nicht mehr.

Die Pflegerin hatte sich bewegt, zuerst hatte sie sich ihm genähert, dann wieder entfernt, sie hatte ihren Kopf und ihre Arme bewegt, ihr Gesicht hatte sich bewegt. Ihm fiel ein, dass er sich ebenso zu bewegen vermochte, also drehte er seinen Kopf. Zuerst nach rechts, wo zwischen ihm und der Zimmertüre ein Nachttisch stand, dann nach links, zu einem Fenster hin, durch das helles Licht eindrang, Sonnenlicht.

Das Fenster war geöffnet, und durch die Öffnung waren weitere Geräusche zu vernehmen, Vogelgezwitscher, Grillenzirpen, menschliche Stimmen, alle leise, durch die Entfernung gedämpft. Jenseits des Fensters befanden sich weitere Dinge, er erkannte, dass es sich um grüne Baumkronen handelte, und über diesen Baumkronen schwebte eine weite, blaue Fläche, die weit weg schien, der Himmel, über den sich weisse, luftige Gestalten bewegten, die Wolken hiessen.

Er erkannte die Dinge, die er sah, er wusste ihre Namen, aber er begriff von allem nichts. Er schloss die Augen, und die Worte, die in ihm entstanden waren, schwebten hinter seinen geschlossenen Augen herum, formten ein wirbelndes Durcheinander, wie Schneeflocken – kam ihm ein Bild in den Sinn –, die gleichmässig umhertanzten, während sie durch den Raum sanken, unabhängig voneinander, auf den Erdboden zu.

Später fiel ihm der Begriff Farbe ein. Er öffnete die Augen und erkannte in seinem Zimmer die Farben weiss und beige. Das Blau und Grün jenseits des Fensters waren ebenfalls Farben. Und etwas in ihm sagte, dass er die Farben nur bei Tageslicht wahrnehmen konnte, und Tageslicht war durch das Sonnenlicht gegeben.

Er spürte, wie ihn eine tiefe Verwirrung in Griff nahm. Das hatte damit zu tun, dass er Dinge erkannte, wusste, wie sie hiessen, aber nicht wusste, was sie für ihn bedeuteten, ob sie ihn betrafen. Er wollte dringend mehr darüber wissen, und dieser Vorgang hiess Fragen. Fragen verlangten nach Antworten, doch diese standen ihm nicht zur Verfügung. Er war verzweifelt. Er spürte, wie sehr er verzweifelt war, so verzweifelt, dass Wasser aus seinen Augen trat. Er wusste, dass er weinte und sich untröstlich fühlte, bis er in ein tröstliches Nichts versank.

*

Als er wieder aufwachte, erfüllte Finsternis den Raum um ihn herum, sowohl sein Zimmer als auch den weiten Raum jenseits des Fensters. Er wusste, es war Nacht. Da erkannte er den Ablauf der Zeit, und dass sich darin Veränderungen abspielten. Nun begann er sich an das zu erinnern, was er vor dem Versinken in die Finsternis gesehen hatte, und fing allmählich an, nicht nur die Dinge wahrzunehmen, sondern auch die Beziehungen zwischen ihnen, wobei ihm immerfort neue Begriffe einfielen.

Das war eine aufregender Vorgang. Er erkannte Gemeinsamkeiten: die Kleidung der Pflegerin, die Zimmerdecke, die Wolken am Himmel waren weiss gewesen. Und er bemerkte Unterschiede: der Himmel war blau, nicht weiss, und die Baumkronen waren grün gewesen. Die Stimme der Pflegerin, das Gezwitscher, das Zirpen waren Geräusche, aber unterschiedliche. Sowohl die Türe wie auch das Fenster waren Öffnungen in den Wänden des Zimmers, in dem er sich befand. Er entdeckte den Raum: es gab Raum innerhalb des Zimmers, aber dieser setzte sich auch ausserhalb des Zimmers fort.

Jede dieser Erkenntnisse erfüllte ihn mit Befriedigung. Der Türspalt war senkrecht gewesen, er selbst lag waagrecht. Die Pflegerin hatte sich bewegt, ebenso die Wolken am Himmel, die Baumkronen hatten sich schwach hin und her bewegt. Er selbst konnte sich bewegen, seinen Kopf drehen, er vermochte seinen Arm zu heben. Nur der Schrank und die Zimmerwände standen bewegungslos da, an ihnen konnte er sich orientieren und die Bewegung erkennen.

Und dann erkannte er, dass er dachte, und dies war ein Vorgang, der sich in seinem Gehirn abspielte. Er, Damian Trank, lag in einem Zimmer, es war Nacht, und er dachte unaufhörlich nach. Er stellte sich Fragen und fand Antworten, aber diese riefen noch mehr Fragen hervor, und so überliess er sich wieder einem wohltuenden Nichts.

*

Als er wieder in die Welt der Dinge zurückkehrte, war die Finsternis weg. Um ihn herum herrschte Helligkeit. Er erkannte, dass vom Fenster her Licht kam, er empfand dieses als unangenehm und er drehte den Kopf zur Türe, wo zwei Gestalten standen, die Pflegerin und ein Mann, der zu ihr sagte: „Er ist wach und reagiert auf das Licht.“

Damian fiel ein, dass dieser Mann ein Arzt sein musste, und der Gedanke drängte sich ihm auf, dass er sich in einer Klinik befand, in einem hellen Zimmer im Bett liegend, offenbar nicht gesund, wobei Krankheit mit Schmerz verbunden war, er jedoch, wenn er nicht gerade die Augen dem Sonnenlicht zuwandte, keinerlei Schmerz empfand.

Der Arzt ergriff seine, Damians Hand, sah ihn an und sagte: „Damian Trank, versuchen Sie zu sprechen, sprechen Sie mir nach – ich bin Damian Trank.“

Er spürte, wie sich sein Mund bewegte, er hörte ein Geräusch, das aus ihm selbst kam, aber der Arzt schüttelte den Kopf. Doch dann hörte er sich sagen: „Damian … Trank.“

„Ausgezeichnet“, rief der Arzt und lächelte der Pflegerin zu, die zurück lächelte. „Bleiben Sie bei ihm und bringen Sie ihn zum Reden“, sagte er und ging durch die Tür aus dem Zimmer. Damian hörte sich sagen: „bleiben … Sie … bei ihm.“ Er fühlte, wie sich dabei seine Lippen bewegten, seine Zunge. Er konnte sprechen.

„Das war Doktor Meister“, erklärte die Pflegerin, „und er ist tatsächlich ein Meister, er hat Ihnen nach einem schrecklichen Unfall das Leben wieder gegeben.“

„Doktor … Meister … hat mir … das Leben … wieder … gegeben“, sprach Damian und fühlte, er hatte keine Ahnung von dem, was die Pflegerin sprach, doch der Satz beunruhigte ihn, weil er zwar wie eine Erklärung klang, die aber nicht endgültig war.

„Jetzt müssen Sie essen“, sagte die Pflegerin und ergriff vom Nachttisch eine Schüssel mit einem Löffel darin, den sie waagrecht aus der Schüssel hob und Damians Mund entgegen streckte. „Wir weckten Sie gestern aus dem Koma und nahmen Sie von der Infusion weg. Die nächsten Tage bekommen Sie Brei, dann wieder normale Nahrung“, sagte sie. Damian verstand die einzelnen Worte, aber nicht den ganzen Sinn, und er hatte das Gefühl, hier gehe es um einen wichtigen Vorgang.

Er spürte den Brei salzig auf der Zunge, und dann begann es in ihm zu schlucken. Er bemerkte, dass sein Bauch unangenehm leer war und gefüllt werden wollte. „Und jetzt die Milch“, sagte die Pflegerin, hob seinen Kopf mit der Hand und gab ihm aus einer Tasse zu trinken. Sogleich durchströmte ihn ein Glücksgefühl, diese Milch war köstlich. Die Unruhe von vorhin war zwar noch in ihm vorhanden, doch schob sich dieses gute Gefühl davor.

Inhaltsverzeichnis

2

Damian sass angekleidet am weissen Metalltisch beim Fenster und wartete auf Doktor Meisters Morgenbesuch. Er wartete auf den Meister, der ihm, ohne ihn zu fragen, das Leben wiedergegeben hatte, und war begierig, Genaueres darüber zu hören. Pflegerin Mara hatte sich stets freundlich geweigert, mit ihm darüber zu sprechen und gesagt: „Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wird der Doktor Ihnen alles erklären.“ Heute, hatte sie feierlich erklärt, sei der Tag, an dem er mehr erfahren werde. Und sie hatte hinzugefügt: „Sie sind in diesem Bett im Zustand eines Neugeborenen aufgewacht, allerdings bereits mit Sprachkenntnis und entwickelter Motorik, und Sie haben in den letzten zwei Wochen enorm rasch Ihre Wahrnehmung der Welt ausgebaut.“

Das einzige, was er wusste: Er befand sich in der Hirnklinik Schinznach. Er blickte in den Park hinaus und sah die makellose, sattgrüne Rasenfläche, die sich bis zum Flussufer hinunter erstreckte, verziert mit Büschen und Blumenbeeten und umstellt von hohen, alten Bäumen. Die Klinik lag in einen Wald eingebettet, ein Baumstreifen setzte sich am Ufer fort und spendete dem Fussweg, der dem Fluss entlang verlief, Schatten.

Er fragte sich, welche Aussicht ihm das Fenster seines Arbeitszimmers bieten würde, und wie auf Abruf fiel ihm eine Fotografie ein, die jemand – vermutlich er – von seinem Schreibtisch aus gemacht hatte. Sie zeigte gleichfalls die grünen Kronen stattlicher Laubbäume, dahinter ein zweihundertjähriges, städtisches Wohnhaus aus rotem Backstein, und im Hintergrund Ausschnitte weiterer Häuser im selben Stil von bürgerlichen Schlösschen.

Irgend etwas in seinem Gedächtnis bestätigte ihm, dass gemäss einer europäischen Bauvorschrift sämtliche Häuser des Quartiers eines Dorfes oder einer Stadt denselben Baustil aufzuweisen hatten, was bedeutete, dass auch Neubauten altertümlich aussehen mussten, wenn sie in einer entsprechenden Gegend standen. Er wusste, dass er zusammen mit seiner Frau Leda eine Fünfzimmerwohnung in einem ähnlichen, allerdings neuen Wohnhaus bewohnte, und dieses lag in einem Villenquartier der Stadt Zürich.

Er fand in seinem Gedächtnis wie sein Arbeitstisch, die Sitzgruppe in ihrem Wohnzimmer und die Front ihres Hauses aussahen. Dachte er daran, erschienen vor seinem inneren Auge entsprechende Fotos. Er konnte sich aber nicht erinnern, wie der Rest der Wohnung aussah. Er kannte allerdings den Wohnungsplan und vermochte die Räume aufzuzählen – Wohnzimmer, sein Schlafzimmer, Ledas Schlafzimmer, sein Arbeitszimmer, Esszimmer, Bad, Küche. Sogleich fiel ihm das Ungleichgewicht auf: nur er besass ein Arbeitszimmer, Leda nicht. Die Erklärung war, dass er zu Hause arbeitete, während Leda ein Restaurant namens ‚Capricorne’ in der Innenstadt führte.

Damian sah einen Stadtplan vor sich und fand darauf sogleich die Standorte ihres Hauses und des ‚Capricorne’, aber er hatte keine Ahnung, wie das Lokal aussah. Auch an das Bild der Strassenzüge in dessen Umgebung konnte er sich nicht erinnern. Nur ein paar Ansichten der Stadt erblickte er vor sich, solche, die er, wie er wusste, fotografiert hatte – aber wozu? Und unter welchen Umständen? Er kam zum Schluss, dass er zwar viele einzelne Fakten kannte, aber kein gesamtheitliches Wissen besass, wie wenn in seinem Kopf nur ein einfaches Gittergerüst von Kenntnissen vorhanden wäre, dessen Füllung sich verflüchtigt hatte.

Damian spürte, dass er Schwierigkeiten mit dem Erinnern und überhaupt mit dem Denken hatte. Noch kam es ihm vor, dass nicht er dachte, sondern dass etwas in ihm dachte. Das passte alles zu seinem Aufenthalt in der Hirnklinik. Offenbar war mit seinem Gehirn etwas nicht in Ordnung gewesen. Klinikaufenthalte bedeuteten gegen Ende des einundzwanzigsten Jahrhunderts – falls es sich nicht um Psychiatrie handelte – unweigerlich eine Organerneuerung.

Er konnte dieses Wissen abrufen. Kranke Organe wurden aus körpereigenen Zellen geklont und wieder implantiert. Ein kompliziertes Gesetzeswerk regelte das Ganze. Der Gesetzgeber hatte nicht gewollt, dass die Menschen auf diesem Umweg zum ewigen Leben gelangten. Sonst würde die europäische Bevölkerung unkontrolliert anwachsen. Ab achtzig Jahren bekamen Patienten kein neues Organ mehr. Die Entwicklung hatte dazu geführt, dass die alten Menschen nur noch an Gehirnkrankheiten litten, und es hatte sich eingebürgert, dass sie bei Anzeichen von Demenz mittels Sterbehilfe aus dem Leben schieden. Niemand zwang sie dazu, es war lediglich zum gesellschaftlichen Standard geworden.

Es klopfte, der Doktor trat ein, setzte sich zu ihm und begann: „Wie fühlen Sie sich heute?“

„Voller Fragen, Doktor. Ich kann denken und sprechen, ich weiss, dass ich in einer Klinik bin, ich esse und schlafe, blicke aus dem Fenster, sehe andere Menschen da draussen dem Fluss entlang spazieren, Menschen verschiedenen Alters; sehe, wie es Tag wird und Nacht, und wie das Wetter wechselt. Ich weiss, dass ich existiere, aber warum ich hier bin, weiss ich nicht. Ich kenne einzelne Daten und Fakten aus meinem Leben sowie solche aus der Welt, in der wir leben, besitze aber keine vollständige Erinnerung.“

„Heute ist der Tag, da Sie mehr erfahren, Damian. Sie wissen bereits, dass Sie sich in meiner Hirnklinik in Bad Schinznach befinden. Wir haben uns auf die Wiederherstellung von Gehirnen spezialisiert. Sie haben vor sechs Monaten einen schrecklichen Unfall gehabt, bei dem Ihr Gehirn beinahe total zerstört worden ist. Noch vor zehn Jahren wäre Ihr Leben zu Ende gewesen, aber heute sind wir in der Lage, zerstörte Gehirne, überhaupt zerstörte menschliche Organe, aus Ihrem eigenen Körpergewebe wiederherzustellen. Wie das genau geht, kann ich Ihnen bei Gelegenheit näher erläutern, falls es Sie interessiert.“

„Und was für ein Unfall das war wollen Sie mir nicht sagen?“

„Doch, ich habe da keinerlei Probleme, ich sage Ihnen alles, was Sie wissen wollen, sofern ich Ihre Fragen beantworten kann, denn alles ist mir auch nicht bekannt. Also, der Unfall. Sie sind als Bauingenieur tätig und wurden als Gutachter für die Sanierung einer hundertjährigen Strassenbrücke zugezogen, die bei Eglisau den Rhein überquert. Die Brücke wurde gesperrt, nachdem bereits einzelne Stücke abgebrochen waren. Man hat Sie noch gewarnt, aber Sie waren offenbar so fasziniert, dass Sie sich in den gesperrten Bereich begaben und sogar mit einem Hammer den fraglichen Abschnitt abklopften, und tatsächlich haben sich einige Brocken gelöst und Sie erschlagen. Sie haben nicht einmal einen Helm getragen. Ich muss sagen, Sie haben sich ziemlich fahrlässig benommen.“

„Und die andern haben mich raus geholt?“