Inhalt |
Inhalt des AusspracheTrainers |
Vorwort |
Track 1 |
Hinweise zur Benutzung
Das Chinesische
Karte der wichtigsten Dialekte in China
Die Schrift
Lautschrift und Aussprache
Wörter, die weiterhelfen
Grammatik
Dinge und ihre Eigenschaften (Hauptwörter & Eigenschaftswörter)
Sein und Haben
Fürwörter
Verben und Zeiten
Bindewörter
Verhältniswörter
Auffordern, bitten & verbieten
Fragen
Ja und Nein
Wollen, sollen, müssen …
Zahlen und Zählen
Zeit und Datum
Konversation
Kurz-Knigge
Namen und Anrede
Begrüßen und Verabschieden |
Track 5 |
Floskeln und Redewendungen |
Track 6 |
Das erste Gespräch |
Track 7 |
Zu Gast sein |
Track 8 |
Unterwegs … |
Track 9 |
Fotografieren |
Track 10 |
Einkaufen |
Track 11 |
Essen und Trinken |
Track 12 |
Im Hotel |
Track 13 |
Toilette |
Track 14 |
Auf dem Amt |
Track 15 |
Bank, Post, Telefon und Internet |
Track 16 |
Krank sein |
Track 17 |
Hilferufe |
Track 18 |
Anhang
Literaturhinweise
Wörterliste Deutsch – Chinesisch
Wörterliste Chinesisch – Deutsch
Die Autoren
Impressum
Das Wichtigste im Überblick:
Zahlen & Töne |
Track 19 |
Lautschrift & Abkürzungen
Nichts verstanden? – Weiterlernen! |
Track 4 |
Die wichtigsten Fragewörter & Richtungsangaben
Die wichtigsten Fragen |
Track 3 |
Die wichtigsten Floskeln & Redewendungen |
Track 2 |
Seit der ersten Auflage des Kauderwelsch „Hochchinesisch“ sind viele Jahre verstrichen. In der Zwischenzeit hat sich in der Volksrepublik China in nahezu jederlei Hinsicht viel geändert. Im Land sind gesellschaftliche und kulturelle Umbrüche auszumachen, und das schlägt sich auch auf das Reisen im Land nieder. Was den sprachlichen Aspekt betrifft, hat sich eine Menge umgebildet.
Der vorliegende Kauderwelsch-Band „Chinesisch – Wort für Wort“ ist geschrieben für einen Aufenthalt in der Volksrepublik China, kann aber auch – mit Einschränkungen – auf Taiwan oder in Singapur (überall wo Chinesisch gesprochen oder verstanden wird) benutzt werden. Das trifft auch auf Hongkong zu. Dort wird zwar der Kanton-Dialekt gesprochen, aber zumindest ein wenig Hochchinesisch wird häufig verstanden und gesprochen, manchmal sogar besser als Englisch!
Uns ging es im vorliegenden Kauderwelsch-Band darum, für Reisen in China eine brauchbare Hilfe zu vermitteln, zum raschen Zurechtfinden, zur sprachlichen Orientierung. Wir hoffen, dass dies gelungen ist.
Marie-Luise Latsch und Helmut Forster-Latsch
Dieser Kauderwelsch-Band ist in drei wichtige Abschnitte gegliedert: Grammatik, Konversation und Vokabeln.
Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Deshalb sind auch nicht sämtliche Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten erklärt. Natürlich kann man die Grammatik auch überspringen und sofort mit dem Konversationsteil beginnen. Wenn Fragen auftauchen, kann man immer noch in der Grammatik nachsehen.
Wer nach der Lektüre gerne noch tiefer in die Grammatik der chinesischen Sprache einsteigen möchte, findet im Anhang eine Bücherliste mit weiterführenden Lehrbüchern.
In der Konversation finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie die chinesische Sprache „funktioniert“ und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später in China hören werden.
Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie bald eigene Sätze bilden. Sie können die Beispielsätze als Fundus von Satzschablonen und -mustern benutzen. Mit einem kleinen bisschen Kreativität und Mut können Sie sich daraus neue Sätze „zusammenbauen“, auch wenn das Ergebnis grammatikalisch nicht immer perfekt ausfällt.
Die Wörterlisten am Ende des Buches helfen Ihnen dabei. Sie enthalten einen Grundwortschatz von ca. 1000 Wörtern, mit denen man schon eine ganze Menge anfangen kann.
Jede Sprache hat ein typisches Satzbaumuster. Um die sich vom Deutschen unterscheidende Wortfolge chinesischer Sätze zu verstehen, ist die Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift gedacht. Jedem chinesischen Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung. Wird ein chinesisches Wort im Deutschen durch zwei Wörter übersetzt, werden diese zwei Wörter in der Wort-für-Wort-Übersetzung mit einem Bindestrich verbunden:
Wŏ xué zhōng-wén.
wuo chüä dshung-wėn
ich lernen chinesisch-Sprache
Ich lerne Chinesisch.
Wŏ shì déguó-rén.
wuo schi dėguo-shėn
ich sein Deutschland-Mensch
Ich bin Deutsche(r).
Viele Wörter bestehen im Chinesischen aus mehreren bedeutungstragenden Silben. Da die Wort-für-Wort-Übersetzung in vielen Fällen zu unübersichtlich würde, sind nur diejenigen Silben übersetzt, die auch allein stehend einen Sinn ergeben!
Werden in einem Satz mehrere Wörter angegeben, die man untereinander austauschen kann, steht ein Schrägstrich zwischen diesen:
Wŏ shì àodìlì-rén / ruìshì-rén.
wuo schi aodili-shėn / shuischi-shėn
ich sein Österreich-Mensch / Schweiz-Mensch
Ich bin Österreicher(in) / Schweizer(in).
Die Umschlagklappen helfen, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Hier finden sich außerdem die wichtigsten Angaben zur Aussprache und die Abkürzungen, die in der Wort-für-Wort-Übersetzung und in den Wörterlisten verwendet werden; weiterhin eine kleine Liste der wichtigsten Fragewörter sowie Orts- und Richtungsangaben. Wer ist nicht schon einmal aufgrund missverstandener Gesten im fremden Land auf die falsche Fährte gelockt worden?
Aufgeklappt ist der Umschlag eine wesentliche Erleichterung, da nun die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombiniert werden kann.
Wenn alles nicht mehr weiterhilft, dann ist vielleicht das Kapitel „Nichts verstanden? – Weiterlernen!“ der richtige Tipp. Es befindet sich ebenfalls im Anhang, stets bereit, mit der richtigen Formulierung für z. B. „Ich verstehe leider nicht.“ oder „Können Sie das bitte wiederholen?“ auszuhelfen.
Chinesisch ist nach dem Englischen die am meisten gesprochene Sprache der Welt. Von der Zahl der Muttersprachler her betrachtet, liegt es sicherlich an erster Stelle. Von den über 1,4 Milliarden Bewohnern der Volksrepublik China sind über 90% Muttersprachler eines der verschiedenen Dialekte.
Die meisten Sprecher hat sicherlich das Hochchinesische mit schätzungsweise 900 Millionen Muttersprachlern, gefolgt von den Wu-Dialekten um Shanghai (ca. 90 Mio) und dem Kantonesischen (ca. 80 Mio).
Hochchinesisch ist die offizielle Sprache in der Volksrepublik China, in der Republik China (Taiwan) sowie in Singapur. Gesprochen wird es auch in Malaysia und in Hongkong (mit Einschränkungen). Auch in Indonesien, Burma und Thailand und in den USA gibt es starke chinesische Minderheiten.
Das Hochchinesische basiert auf den nordchinesischen Dialekten um Peking. Es wird in der VR China als Pŭtōnghuà („Standardchinesisch“) bezeichnet, auf Taiwan heißt es Guóyŭ , in Malaysia und Singapur Huáyŭ Die Sprache wird seit den 50er Jahren in der VR China in allen Schulen unterrichtet, so dass vor allem Jüngere neben ihrem jeweiligen Dialekt auch das Hochchinesische beherrschen.
Die chinesische Sprache wird in China auch Zhōngwén und Zhōngguó huà oder Hànyŭ genannt.
Hànyŭ ist auf Deutsch die „Sprache des Han-Volkes“. Die Han sind die „eigentlichen Chinesen“, sie stellen mit circa 1,2 Milliarden Menschen die größte Nationalität im Vielvölkerstaat China dar. Unter den anderen 55 Nationalitäten finden sich etwa die Tibeter, die Mongolen, die Uiguren, die Hui und andere.
Die Namen Hànyŭ, Zhōngwén, Pŭtōnghuà können praktisch synonym benutzt werden. Mandarin (Guānhuà , „Beamtensprache”) ist eine vor allem eine außerhalb Chinas gebräuchliche Bezeichnung für das Hochchinesische. Innerhalb der VR China ist es auch in allen sogenannten Minderheitengebieten wie Tibet, der Inneren Mongolei, Xinjiang etc. offizielle Amtssprache und wird dort auch von den dort lebenden Völkern zunehmend gebraucht und verstanden.
Neben dem Hochchinesischen, dem Mandarin, gibt es noch sieben weitere große Dialektgruppen, die sich vor allem in Aussprache und Wortschatz beträchtlich unterscheiden, so dass man bei einigen Dialekten durchaus von einer eigenen Sprache sprechen könnte. Ein Pekinger etwa kann einen Kantonesen praktisch nicht verstehen und umgekehrt. Das einende Band ist die Schrift: die chinesischen Schriftzeichen werden für alle Dialekte benutzt.
In und um Hongkong (hochchinesisch: Xiānggăng ) und Kanton (hochchinesisch: Guăngzhōu ) wird fast ausschließlich Kantonesisch gesprochen. Vor allem in Hongkong kann es passieren, dass etwa ein Taxifahrer Hochchinesisch nicht versteht, dann muss man die ihm die Schriftzeichen des Ortes, wo man hin möchte, zeigen, oder falls möglich, aufs Englische ausweichen.
Oft hört man von Chinesen in China, dass das Chinesische keine Grammatik habe. Das stimmt natürlich nicht. Gemeint ist damit aber, das die chinesische Sprache keine Beugung von Verben, Hauptwörtern, Fürwörtern und Adjektiven kennt, also keine Grammatik wie im Deutschen, Englischen etc. Das macht es Anfängern relativ einfach, schnell eigene Sätze zu formulieren. Es gibt natürlich auch eine „höhere“ Grammatik.
Für uns „Langnasen“, wie Europäer und Amerikaner in China oft genannt werden (eigentlich: dà bízi – große Nase), stellen sicherlich die vielen chinesischen Schriftzeichen, will man Chinesisch richtig lernen, eine der größten Hürden dar.
Töne
Die zweite große Hürde für uns sind die Töne. Die chinesische Sprache hat nur eine sehr begrenzte Anzahl von Silben, insgesamt 411. Die meisten bestehen aus einem Konsonanten am Anfang und einem kurzen Auslaut, also z. B. wang, dai, mai, peng, sao usw. Dass es da leicht zu Verwechslungen und Mehrdeutigkeiten kommen könnte, liegt auf der Hand. Das Chinesische behilft sich damit, dass jede einzelne Silbe einen bestimmten Ton oder Tonrichtungen hat, die bedeutungsunterscheidend sind. Der Laut im vierten fallenden Ton wèn bedeutet „fragen“ und im dritten, fallend und dann steigenden Ton wĕn bedeutet „küssen“. Mit den fünf Grundtönen im Hochchinesischen kommen wir da schon auf über 2000 unterschiedliche Silben. Darüber hinaus gibt es noch unterschiedliche Wortzusammensetzungen, Kontext usw., so dass alles, was wir im Deutschen ausdrücken, auch im Chinesischen ausgedrückt werden kann, halt nur anders.
Das Hochchinesische weist fünf Töne auf. Jede Silbe hat einen Ton. Innerhalb mehrsilbiger Wörter folgen also oft unterschiedliche Töne aufeinander. In europäischen Sprachen trägt die Tonhöhe keine den Sinn unterscheidende Bedeutung, auch wenn man im Deutschen einige Wörter oder Sätze in einer bestimmten „Melodie“ ausspricht. So hebt man z. B. im Deutschen am Ende eines Fragesatzes auch etwas die Stimme an. Im Chinesischen gehören die Töne untrennbar zum Wort. Ändert sich der Ton, ändert sich meist auch die Bedeutung. Das gute Zuhören ist daher sehr wichtig. Vernachlässigt man die Töne, kann es geschehen, dass der angesprochene Chinese gar nicht merkt, dass man versucht, Chinesisch zu sprechen. „Tonloses“ Chinesisch ist kein Chinesisch!
Hànyŭ pīnyīn
In der VR China wird seit Jahrzehnten die Aussprache der Schriftzeichen in einem lateinischen Schreibsystem wiedergegeben, dem Hànyŭ pīnyīn . Es ist die einzige von der UN offiziell anerkannte Transkription der Aussprache des Hochchinesischen (es wird nicht auf Taiwan und in Hongkong benutzt).
Die chinesische Schrift gibt es seit über 3000 Jahren. Sie ist somit eine der ältesten der Welt. Ursprünglich eine Bilderschrift, haben die Schriftzeichen, aus der sie besteht, im Laufe der Geschichte Änderungen durchlaufen, bis sie die heutige Form erhalten haben. Heute sind die meisten der Schriftzeichen eine Kombination aus einem Grundbestandteil, einem Radikal, und einem bildlichen oder auf die ungefähre Aussprache verweisenden Teil.
Die chinesischen Schriftzeichen heißen auf Chinesisch Hanzi . Im Laufe der Zeit entstanden über 80 000 Schriftzeichen, von denen heute aber nur etwa ein Zehntel in Gebrauch sind.
Über 3500 Hanzi muss man beherrschen, um etwa eine Tageszeitung weitgehend zu verstehen.
Die einzelnen Hanzi bestehen aus einer unterschiedlichen Anzahl von sog. Strichen. Das einfachste Schriftzeichen besteht aus nur einem Strich, kompliziertere können über 20 Striche aufweisen und mehr. So besteht das Schriftzeichen für „eins“ nur aus einem Strich , und das für „zwei“ aus zwei Strichen , das für „verstehen“ dŏng aus 15 Strichen.
Mit Schriftzeichen geschrieben ist der Sinn immer eindeutig, und es kann keine Verwechslung geben, wenn man etwa den Ton nicht trifft: das Schriftzeichen für „fragen“ wèn unterscheidet sich deutlich von dem für „küssen“ wĕn .
Traditionell galt: ein Schriftzeichen gleich eine Silbe gleich ein Wort, also z. B. rì für „Sonne“. Heute bestehen die meisten Wörter im Chinesischen aus zwei, drei, vier oder noch mehr Schriftzeichen. Ein Beispiel:
Wŏmen shì déguó rén.
Wir sind Deutsche.
(wir: 2 Schriftzeichen, sind: 1 Schriftzeichen, Deutsche: 3 Zeichen)
Ausländische Namen und Ortsbezeichnungen werden im Chinesischen in chinesische Silben zerlegt und dann mit Schriftzeichen versehen, die oft nur eine lautmäßige Wiedergabe sind, manchmal aber auch eine Bedeutung haben. So wird die Stadt Frankfurt im Chinesischen mit Fălánkèfú wiedergegeben, der Familienname Fischer mit Fēi shĕ ĕr und Lola mit Luò lā .
Gelungene Übersetzungen sind z. B. für „Coca-Cola“ Kĕ kŏu kĕ lè : die ersten beiden Zeichen bedeuten: wirklich köstlich, die letzten beiden Zeichen: wirklich Freude.
Es gibt eine bestimmte Anzahl unterschiedlicher Strichtypen. Jedes Schriftzeichen weist eine genau bestimmte Anzahl von Strichen auf. Wie die einzelnen Schriftzeichen geschrieben werden, unterliegt bestimmten Regeln, also z. B. erst oben, dann unten, erst links, dann rechts. Wer Schriftzeichen lernen will, sollte sich ein entsprechendes Lehrbuch besorgen.
In der VR China hat man einen Teil der historisch entstandenen Schriftzeichen vereinfacht, es entstanden die sogenannten Kurzzeichen oder vereinfachten Schriftzeichen jiăntĭzì . Auf Taiwan etwa oder in Hongkong werden weiterhin die traditionellen nicht vereinfachten Schriftzeichen fántĭzì benutzt. So wird zum Beispiel in der VR China das Zeichen für Drache lóng mit fünf Strichen geschrieben, während es in der traditionellen Schreibweise 16 Striche hatte:
Vielen Chinesen gelten die traditionellen Schriftzeichen als schöner und logischer im Aufbau. Wie auch immer, die Diskussion, ob die chinesischen Schriftzeichen ganz zugunsten einer latinisierten Schrift abgeschafft werden, gehört seit Einführung des Computers der Vergangenheit an. Chinesische Schriftzeichen lassen sich am Computer oder im Smartphone genauso gut und schnell schreiben wie englische oder deutsche Wörter.
Eine der gebräuchlichsten Eingabemethoden und die für uns Nicht-Chinesen allerpraktischste ist die chinesische Lautschrift Hànyŭ pīnyīn, . Das Hànyŭ pīnyīn wird auch u. a. in Wörterbüchern benutzt. Früher existierten verschiedene Arten von lautlichen Umschriften des Chinesischen, zum Beispiel Peking für das heutige Beijing oder Hsi-an Si-an für die heutige Stadt Xian.
Heute kann man in der VR China an Bahnhöfen und Flughäfen, an öffentlichen Gebäuden und auf Straßenschildern neben den Schriftzeichen das Hànyŭ pīnyīn (chanyü pinyin) sehen. Diese Umschrift wird auch in allen Schulen unterrichtet. Früher existierten verschiedene Arten von Umschriften des Chinesischen. Heute ist Hànyŭ pīnyīn die einzige offiziell, auch von der UNO, anerkannte Transkription.
Im vorliegenden Kauderwelsch-Band „Chinesisch“ wird diese Transkription auch verwendet, sie folgt immer direkt auf die Schriftzeichen. In der nächsten Zeile ist darüber hinaus eine Lautschrift hinzugefügt, die der deutschen Sprache näherkommt. In der offiziellen Umschrift Hànyŭ pīnyīn sind die Töne gekennzeichnet, in der der deutschen Aussprache angelehnten Lautschrift sind Selbstlaute in betonten Silben unterstrichen. Vom Hànyŭ pīnyīn ist nur in einem Punkt abgewichen worden: Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die Silben eines Wortes meistens durch einen Bindestrich getrennt; auch wenn nicht immer jede Silbe in der Wort-für-Wort-Übersetzung übersetzt wurde.
Wir haben im vorliegenden Band weitgehend alle Wörter und Sätze mit Hànyŭ pīnyīn und mit Schriftzeichen geschrieben. So können Sie, falls nötig, wenn Sie sprechen, auf die Schriftzeichen verweisen.
Auf den folgenden Seiten finden Sie einen Überblick über das Hànyŭ pīnyīn, die Aussprache der einzelnen Laute und der Töne.
Die folgende Tabelle folgt der Reihenfolge des deutschen Alphabets, damit man die einzelnen Laute schneller auffinden kann.
a |
a |
wie in „Vater“ |
mā-ma ma-ma Mama |
ai |
ai |
wie in „Mai“ |
ài ai Liebe |
an |
an |
wie in „Kanne“ |
gān gan trocken |
|
än |
nach i, u, y wie in „kennt“, jedoch etwas länger |
yuăn yüän weit |
ang |
ang |
wie in „Gang“ |
bāng bang helfen |
ao |
ao |
wie in „Raum“ |
dào dao ankommen |
b |
b |
wie in „Bad“ |
bĕi bäi Nord |
c |
ts |
wie in „stets“ |
cóng tsung folgen; von |
ch |
tsch |
wie in „deutsch“ (behaucht) |
cháng tschang lang |
d |
d |
wie in „Dach“ |
duì dui richtig |
e |
ė |
wie auslautendes „e“ in „Ende“, jedoch gedehnter |
è ė hungrig |
|
ä |
nach i, u, y wie in „Bett“, jedoch länger gesprochen |
yuè yüä Monat |
ei |
ä |
wie in „Layout“ oder „okay!“ |
lèi läi müde |
en |
ėn |
wie in „laufen“, jedoch länger |
hĕn chėn sehr |
eng |
ėng |
wie e + ng |
lĕng lėng kalt |
er |
ėr |
wie e + r, jedoch gedehnter |
èr ėr zwei |
f |
f |
wie in „Fahrt“ |
fàn fan Reis |
g |
g |
wie in „Regen“ |
gĕi gäi geben |
h |
ch |
wie in „Bach“, nicht wie in „ich“! |
Hélán chėlan Holland |
i |
i |
am Wortende wie in „wie“, jedoch kürzer; |
yī yi eins |
|
|
in der Wortmitte flüchtiges |
liăng liang zwei |
|
i |
nur nach c, ch, r, s, sh, z, zh ** (s. u.) |
cì tsi Mal |
j |
dj |
wie im englischen „Jeep“ (unbehaucht, vorne sprechen!) |
jī dji Huhn |
k |
k |
wie in „Kunst“ (behaucht) |
kāi kai fahren |
l |
l |
wie in „lallen“ |
lái lai kommen |
m |
m |
wie in „Meile“ |
mĕi mäi schön |
n |
n |
wie in „Name“ |
néng nėng können |
o |
o |
wie in „Sonne“, jedoch länger |
fó fo Buddha |
ong |
ung |
wie in „Leitung“ |
hóng chung rot |
ou |
ou |
wie im englischen „go“ (gehen) |
tóu tou Kopf |
p |
p |
wie in „Panne“ (behaucht) |
píng ping Flasche |
q |
tj |
wie im englischen „cheer“ (behaucht) |
qĭng tjing bitte |
r |
sh |
stimmhaft wie in „Journal“ |
rén shėn Mensch |
|
r |
am Silben- oder Wortende wie englisches „r“, tief im Rachen gesprochen |
èr ėr zwei |
s |
ß |
stimmlos wie in „Bus“ |
sì ßi vier |
sh |
sch |
stimmlos wie in „Schule“ |
shu schuo sagen |
t |
t |
wie in „Tag“ (behaucht) |
tā ta er, sie |
u |
u |
am Wortende wie in „Hut“ (aber kürzer); in der Wortmitte wie in „Ruanda“ (flüchtig gesprochen); |
bù bu nein |
|
ü |
nur nach j, q, x, y wie in „müde“ |
qù tjü gehen |
ü |
ü |
am Wortende wie in „müde“ (aber kürzer); in der Wortmitte |
lü lü grün |
|
|
wie in „Hyäne“ (flüchtig gesprochen) |
n-èr nü-ėr Tochter |
w |
w |
Halblaut zwischen „u“ und „w“, wie im englischen „water“ (Wasser) |
wăn wan spät |
x |
ch |
wie in „ich“ + „ß“, z. B. wie in „Hab’ ich’s doch gewusst!“ |
xué chüä lernen |
y |
y |
wie in „Maya“ bzw. wie in „Jäger“ |
yào yao wollen |
z |
ds |
wie in „Rundsaal“ |
zăo dsao früh |
zh |
dsh |
wie in „Dschungel“ (unbehaucht) |
zhù dshu wohnen |
Anmerkungen * / **
* Die Mitlaute c, ch, k, p, q, t werden stärker „behaucht“ als im Deutschen, also so ausgesprochen, als folgte ein „h“, z. B. klingt p wie in „Kipphebel“, t wie in „Schutthalde“, k wie in „Sackhüpfen“.
** Das i nach den Lauten ch, c, r, sh, s, z, zh wird nicht wie das „i“ in „Liebe“ gesprochen, sondern es ist eher eine „Verlängerung“ des vorangegangenen Mitlauts. Die Zunge verharrt dabei in der Stellung, in welcher der Laut gebildet wird. Das klingt ungefähr so, als endeten sie stimmhaft. In der Lautschrift ist dieser Laut mit durchgestrichenem „i“, also i, gekennzeichnet.
Folgende fünf Töne werden im Chinesischen unterschieden:
Der erste Ton wird am oberen Ende der natürlichen Stimmlage gleichmäßig hoch gesprochen. Er gleicht einem betonten Wort in einem Satz: „Ich habe aber nur sie gesehen!“.
shū |
schu |
Buch |
yī-yuàn |
yi-yüän |
Krankenhaus |
Im Hanyu Pinyin ist der hohe Ton mit einem geraden Strich über der betreffenden Silbe markiert:
ā, ē, ī, ō, ū.
Der zweite Ton ist ein von der Mitte der natürlichen Stimmlage ansteigender Ton. Er gleicht in etwa dem deutschen Tonfall in Fragen wie „wér?“ oder „wás?“.
yóu-jú |
you-djü |
Postamt |
yín-háng |
yin-chang |
Bank (-gebäude) |
Gemäß dem Klang wird der 2. Ton durch einen von links unten nach rechts oben ansteigenden Strich markiert: á, é, í, ó, ú.
Der dritte Ton ist ein von etwas unterhalb der mittleren Stimmlage zunächst fallender, dann wieder ansteigender Ton.
fàn-guăn |
fan-guan |
Restaurant |
qĭng |
tjing |
bitte |
Der 3. Ton ist durch einen zunächst fallenden, dann steigenden Strich markiert: ă, ĕ, ĭ, ŏ, ŭ.
Folgt einer Silbe im 3. Ton unmittelbar eine Silbe im 1., 2., 4. oder 5. Ton, wird nur der „absinkende“ Teil gesprochen, dies ist der so genannte halbe dritte Ton:
hăo-tīng |
chao-ting |
gut klingen |
hăo-kàn |
chao-kan |
schön |
hăo-le |
chao-lė |
fertig |
Folgen zwei 3. Töne aufeinander, dann wird die erste Silbe im zweiten Ton gesprochen:
hăo jĭu = háo jĭu chao djiu lange Zeit
Der vierte Ton ist dem 2. Ton entgegengesetzt: Er ist ein von der oberen Stimmlage fallender Ton. Er entspricht ungefähr dem Tonfall bei einem strengen Befehl: „Ràus!“.
fàn-diàn |
fan-diän |
Hotel |
diàn-huà |
diän-chua |
Telefon |
Gemäß seinem Klang ist der 4. Ton durch einen von links oben nach rechts unten führenden Strich markiert: à, è, ì, ò, ù. Einige Wörter haben im Chinesischen mehrere Töne und können je nach lautlicher Umgebung ihren Ton wechseln. Folgt diesen eine Silbe im vierten Ton, erhalten sie den 2. Ton:
wŏ bù lái
ich nicht herkommen
ich komme nicht
aber: bú guì
nicht teuer
nicht teuer
Neben diesen vier Tönen gibt es noch den fünften, tonlosen Ton, der neutral in der stimmlichen Mittellage gesprochen wird. Er kommt meist nur in Wortzusammensetzungen vor. Auch der tonlose Ton ist bedeutungsunterscheidend!
mù-tou |
mu-tou |
Holz |
zhūo-zi |
dshuo-dsi |
Tisch |
shénme |
schėn-mė |
was |
Der 5. Ton ist „tonlos“ oder neutral und hat keine besondere Kennzeichnung in Hanyu Pinyin: a, e, i, o, u.
Um die Wichtigkeit der Töne noch einmal zu verdeutlichen, hier einige Beispiele. Die Silbe ma hat je nach Ton folgende Bedeutungen:
mā |
má |
mă |
mà |
ma |
Mutter |
Hanf |
Pferd |
schimpfen |
Frage |
„Ost-West“ heißt auf Chinesisch dōng-xī (dung-chi). Beide Silben werden im ersten Ton gesprochen. Wird nun aber die zweite Silbe ohne Ton (tonlos) ausgesprochen, erhält man dōng-xi (dung-chi) und das heißt im Deutschen „Sache“ oder „Ding“!
Ob man in einem Restaurant tang im ersten oder zweiten Ton verlangt, ist nicht egal, denn im ersten Ton bedeutet es „Suppe“, im zweiten hingegen „Zucker“. Wollen Sie die Suppe als wohlschmeckend (xiān) loben oder als versalzen (xián) kritisieren? Wollen Sie etwas kaufen (măi) oder verkaufen (mài)?
Sie sehen also, dass es enorme Verwirrung stiften kann, wenn Sie die Töne nicht richtig aussprechen, daher sollten Sie sich von Anfang an bemühen, die Töne zu sprechen, auch wenn es sicher zunächst schwer fällt!
Zhè-ge tāng hĕn xiān.
dshė-gė tang chėn chiän
dies-Stück Suppe sehr wohlschmeckend
Diese Suppe schmeckt gut!
Zhè-ge tāng hĕn xián.
dshė-gė tang chėn chiän
dies-Stück Suppe sehr salzig
Diese Suppe ist versalzen!
Wŏ măi yì bĕn shū.
wuo mai yi bėn schu
ich kaufen 1 Band Buch
Ich kaufe ein Buch.
Wŏ mài yì bĕn shū.
wuo mai yi bėn schu
ich verkaufen 1 Band Buch
Ich verkaufe ein Buch.
Betonung und Satzmelodie
Die fünf Töne sind nicht zu verwechseln mit der Satzmelodie und der Betonung im Satz. Die Töne beziehen sich auf die einzelne Silbe oder das Wort, die Satzmelodie auf den ganzen Satz. Die Satzmelodie des Deutschen ähnelt grundsätzlich der des Chinesischen. So fällt sie in beiden Sprachen bei Aussagesätzen eher ab, und steigt bei Fragen eher an.
In diesem Aussagesatz ist die Satzmelodie fallend, also am Anfang höher als am Ende.
Wŏ xiăng măi miànbāo.
wuo hsiang mai miän-bao
ich mögen kaufen Brot
Ich möchte Brot kaufen.
In diesem Fragesatz ist die Satzmelodie zum Ende hin ansteigend.
Nĭ xiăng măi shénme?
ni chiang mai shėnmė
du mögen kaufen was?
Was darf’s denn sein?
So wichtig die Töne sind, so wichtig ist auch zu versuchen, die Satzmelodie einigermaßen hinzubekommen. In diesem Sprachführer sind die meisten Sätze relativ kurz.
Hăobù hăo?
chaobu chao
gut-nicht gut
In Ordnung (O.K.)?
Für das Erlernen der Satzmelodie ist es wie bei den Tönen am allerbesten, sich die Vertonung anzuhören und nachzusprechen. Oder man lässt sich die Sätze von einem Muttersprachler vorlesen.
Chinesen machen in Sätzen auch Pausen, dem Sinn entsprechend. Im folgenden Satz ist die kurze Pause nach dem „essen” (chi-fan).
Wŏmen qù chī-fàn hăobù hăo?
wir gehen essen gut-nicht gut
Wir gehen essen, o.k. (in Ordnung)?