PROFIWISSEN
FÜR SEGLER

Tom Cunliffe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IMPRESSUM

Bibbliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Angaben sind im Internet unter http://dnb.de abrufbar.

Originalausgabe inklusive Grafiken und Fotos: Tom Cunliffe, Expert Sailing Skills:
© 2012 John Wiley & Sons Ltd., Chichester mit Genehmigung von Yachting Monthly

Aequator Verlag GmbH, München
© 2015 Aequator Verlag

Vollständige Ausgabe aus dem Britischen neu übersetzt von Manfred Braun.
Layout: Helden & Mayglöckchen GmbH & Co. KG, Karlsruhe
Titelbild: David Schwerdtfeger

ISBN 978-3-95737-006-8

Printed in Germany, 2015

Alle Rechte vorbehalten! Ohne ausdrückliche
Erlaubnis des Verlags darf das Werk weder komplett noch teilweise reproduziert, übertragen oder vervielfältigt werden.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.aequator.com

Inhalt

1. Bootshandhabung

1.1 Längsseits festmachen

1.2 Verwenden von Springleinen

1.3 Im Päckchen liegen

1.4 Römisch-katholisch festmachen

1.5 Achteraus manövrieren

1.6 Umgang mit Schleusen

1.7 Ankern leichtgemacht

1.8 Festmachen unter Segel

1.9 Ankern unter Segel und Motor

2. Seemannschaft

2.1 Bändigen von Tauwerk

2.2 Segeln im Schiffsverkehr

2.3 Fehlerbehebung am Dieselmotor

2.4 Segeln im Nebel

2.5 Besteigen von Masten

2.6 Augspleißen von geflochtenem Tauwerk

2.7 Nachtfahrten

3. Navigation

3.1 Gezeiten

3.2 Sicherheit durch Radar

3.3 Kompassdeviation

3.4 Radar und AIS

4. Segeln und Segeltrimm

4.1 Tipps zum Segeltrimmen

4.2 Wenden und Halsen

4.3 Flussaufwärts segeln

4.4 Handhabung des Spinnakers

4.5 Gennaker

4.6 Reduzieren der Luvgierigkeit

5. Skipper-Fähigkeiten

5.1 Crew-Briefing

5.2 Segeln mit Kindern

5.3 Segeln mit dem Partner

5.4 Stimmung an Bord

6. Notfälle

6.1 Auf Grund laufen

6.2 Freimachen eines unklaren Propellers

6.3 Abschleppen

6.4 Mann über Bord

6.5 Eine Person bergen

6.6 Luft-See-Rettung

Schlagwortverzeichnis

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Vorwort

„Bureaucrats don’t get the finer points of seamanship“, so Cunliffe in einem Podcast bei Yachting Monthly im August 2013. Die feinen Punkte guter Seemannschaft erschließen sich Bürokraten nicht, behauptet Tom Cunliffe also. Mit diesen Worten bringt er auf den Punkt, was er seinen Lesern in seinen Büchern und Artikeln in Segelmagazinen vermitteln möchte: Gesunder Menschenverstand und Erfahrung sind mindestens ebenso wichtig wie Wissen und gute Ausrüstung, um Situationen auf dem Wasser gut zu meistern.

In Großbritannien hat die Seefahrt eine lange Tradition. Umgeben von Wasser und mit anspruchsvollen Revieren hat die Seefahrt dort einen besonderen Stellenwert und die britische Segelausbildung steht im Ruf, praxisbezogener und gleichzeitig weniger dogmatisch zu sein. Diesem Ruf wird Cunliffe als einer ihrer bedeutendsten Vertreter in Großbritannien gerecht. Seine unkonventionelle Herangehensweise an komplexe Themen ermöglicht auch dem deutschsprachigen Leser neue Perspektiven und Standpunkte.

Unter dem Titel „Expert on Board“ hat Tom Cunliffe zentrale Themen der Segelpraxis behandelt. Die Kolumne, die im britischen Segelmagazin Yachting Monthly erschienen ist, erfreute sich solcher Beliebtheit bei den Lesern, dass eine Auswahl 2012 in Buchform unter dem Titel „Expert Sailing Skills“ bei Furnhurst Books erschienen ist. Der Wert dieses Titels, der in Großbritannien schnell den Rang eines Standardwerks erlangt hat, liegt vor allem in seiner Prägnanz und seiner Praxistauglichkeit. Segler aller Erfahrungsstufen profitieren auf unterhaltsame Weise von diesem Meister alter Segelschule. Erstmals liegt der Ratgeber nun in deutscher Sprache vor.

Tom Cunliffe zählt zu den erfolgreichsten Segelautoren Großbritanniens. Seit über 40 Jahren fährt er zur See und sammelt auf Schiffen aller Größen und Bauarten Erfahrungen: Auf Jollen ist er ebenso Experte wie auf Traditionsschiffen oder modernen Rennyachten. Selbst Ausbilder und Yachtmaster-Prüfer hat er einen durchaus beachtlichen akademischen Hintergrund, der auch die höchsten Grade der seglerischen Ausbildung umfasst. Dieser Fundus an theoretischem Wissen bildet aber nur den Hintergrund seiner Texte. Stattdessen ermuntert er seine Leser, Erfahrungen zu sammeln und auch in kritischen Situationen die Ruhe zu bewahren. Manöver auszuprobieren und die individuellen Eigenheiten von Schiffen kennenzulernen, das hat bei Cunliffe einen wesentlich höheren Stellenwert als abstrakte Theorie und stures Wissen. Aber wie man seine Erfahrungen sammelt, was zu beachten ist und was zu vermeiden ist, dazu gibt Cunliffe präzise Tipps und konkrete Hinweise. Dies tut er undogmatisch und unprätentiös. Wie ein guter Freund, der einem wohlmeinend über die Schulter schaut und der einen daran erinnert, dass nach einem geglückten Manöver im Hafen oder vor Anker üblicherweise ein Rum getrunken wird.

Die Themen, denen Cunliffe sich in diesem Band widmet, sind die Kernthemen des Segelns: Bootshandhabung, Seemannschaft, Navigation, Segeltrimm, Skipper-Fähigkeiten sowie Notfälle. Es werden alle wichtigen Punkte beleuchtet, die zum sicheren Führen eines Schiffes notwendig sind. Unabhängig vom Lehrkanon der klassischen Segelausbildung wird hier Praxiswissen vermittelt, das dazu dient, sich in fremden Revieren zu orientieren und zu fahren oder besondere Situationen sicher zu meistern. Cunliffe hat eine besondere Fähigkeit, komplexe Themen präzise auf den Punkt zu bringen und mit Schritt-für-Schritt-Bildern zu veranschaulichen. Das ist kompaktes Expertenwissen, das Seglern ermöglicht, die praktischen Fähigkeiten zu trainieren und zu erweitern.

Erfolgreich ist Cunliffe nicht nur als Buchautor, sondern auch als Herausgeber von DVDs, als Redakteur bei den drei großen britischen Segelzeitschriften und als Fernsehmoderator bei BBC. Der 1947 geborene Cunliffe lebt mit seiner Frau in New Forrest und ist Eigner einer Mason 44. Wenn er sich nicht auf dem Wasser befindet, dann fährt er Motorrad oder widmet sich der Rosenzucht. (Weitere Informationen über den Autor: www.tomcunliffe.com.)

 

1. Bootshandhabung

1.1 Längsseits festmachen

1.2 Verwenden von Springleinen

1.3 Im Päckchen liegen

1.4 Römisch-katholisch anlegen

1.5 Achteraus manövrieren

1.6 Umgang mit Schleusen

1.7 Ankern leichtgemacht

1.8 Festmachen unter Segel

1.9 Ankern unter Segel und Motor

1.1 Längsseits festmachen

Auf einem Rundgang in einer Marina wird man feststellen, dass alle Boote verschieden festgemacht sind. Viele Segler haben einen Heidenrespekt vor dem Festmachen. Aber wenn man die Sache logisch durchdenkt, ist alles relativ klar und eindeutig.

Jeder Ausbilder wird in einem Lehrgang für Skipper reichlich Zeit auf das Manövrieren des Boots in einen Liegeplatz verwenden. Die Handhabung eines Boots auf einem Törn, die Führung der Mannschaft und das Sicherstellen, dass immer genug Wasser unter dem Kiel bleibt, sind ohne Zweifel wichtige Fähigkeiten. Aber am meisten beschäftigt Anfänger die Frage: „Und was mache ich, wenn ich am Ziel bin?“

Ich habe mit Simon Slade eine Woche an Bord einer gecharterten Hallberg-Rassy 36 verbracht, um ihm Skipper-Fähigkeiten zu vermitteln. Simon hatte keine Probleme, in einen Liegeplatz zu manövrieren. Jetzt ging es aber darum, was mit den Leinen anzufangen ist. Bei einem Rundgang im Hafen haben wir uns angeschaut, wie andere es machen. Es war keine Überraschung, dass alle Boote verschieden festgemacht waren und zum Losmachen der Leinen äußerst kreativ vorgegangen werden musste.

Bisher war Simon immer mit Freunden beim Segeln gewesen und seine Erfahrungen spiegelten das Chaos wider, das wir gesehen hatten. Also gingen wir die Sache von Grund auf an. Ich war einmal Schiffsoffizier auf einem Küstenhandelsschiff gewesen. Auf diesem Schiff waren die Abläufe genauso wie auf anderen Handelsschiffen und nicht zuletzt wie auf den meisten Yachten in professioneller Hand. Die Methoden sind daher natürlich auch von uns anwendbar.

Die Vorgehensweise beim längsseits Festmachen

So läuft ein Boot mit voller Mannschaftsstärke längsseits einen herkömmlichen Liegeplatz an:

Beim Ansteuern des Bootsstegs werden die Fender angebracht. Vier Leinen werden vorbereitet, indem die Enden, die an Land festgemacht werden sollen, durch die Klüse oder die Reling geführt werden. Der Tampen muss so lang sein, wie zum Festmachen voraussichtlich benötigt wird; plus einer Reserve von 50 %. Bei den Springleinen besteht keine Eile. Sie können meist warten. Die beiden Mannschaftsmitglieder, die Vor- und Achterleine an Land bringen, schießen jetzt die Leinen auf und begeben sich an die Wanten, um an Land zu springen, sobald das Boot längsseits kommt. Das Ende der Vorleine wird an einem Poller, einer Klampe oder einem Ring an Land festgemacht. Anschließend wird die Leine an Bord dichtgeholt. Das gleiche passiert am Heck. Zwei Springleinen werden auf die gleiche Weise an eigenen Klampen festgemacht. Fertig!

Und wenn ich nicht genug Klampen habe?

Das ist schon einmal der erste Haken in meinem idealen Szenario. In dieser vertrackten Situation waren Simon und ich auf unserer Hallberg-Rassy. Offen gesagt war ich darüber ziemlich erstaunt, da eine Hallberg-Rassy ein absolut seegängiges Schiff ist. Die Yacht hatte aber zu meiner Überraschung nicht einmal Klüsen. Stattdessen wartete sie gerade mal mit vier großen Klampen auf, eine an jeder Ecke. Zusätzlich befanden sich noch zwei etwa mittschiffs. Bug- und Heckleine waren problemlos zu belegen. Aber wohin mit den Springleinen?

Ohne Zweifel hat man bei Hallberg-Rassy die robuste Mittschiffsklampe zum Festmachen vorgesehen. Aber dann hätte man zwei Leinen daran festmachen müssen. Das kam überhaupt nicht in Frage, denn wie es der Teufel will, ist die Leine, die man fieren oder dichtholen will, immer die untere. In einem ruhigen Hafen ist das nicht unbedingt ein Problem. Aber an einer normalen Kaimauer sehr wohl. Außerdem zieht eine Achterspringleine das Heck zum Steg. Eine Vorspringleine bewirkt das gleiche am Bug: eine ausgewogene Konstellation. Eine Springleine mittschiffs hat wesentlich weniger Wirkung. Sie verhindert lediglich Hin- und Herbewegungen an einem Liegeplatz, der so klein ist, dass Vor- und Achterleinen nichts bewirken. Das ist aber auch schon alles. Simon hatte die geniale Idee, die Belegklampen als Klüsen zu verwenden und die Springleinen zu den freien Belegklampen an der anderen Seite zu führen. Das funktionierte eigentlich ganz gut. Ich war von dem Provisorium nicht gerade begeistert, aber es war die einzige Lösung und an der Yacht herrschte zumindest kein totaler Leinenverhau.

Freie Winschen können häufig für Festmacherleinen missbraucht werden, aber die fehlenden Klüsen auf unserem Boot verhinderten auch das. Manchmal kann eine Achterleine vom Steg zum seeseitigen Heck geführt werden. Aber der Heckspiegel bot bei der Hallberg-Rassy aufgrund der zahlreichen Anbauten keinen Platz. Was soll´s! Wir taten unser Möglichstes und waren damit zufrieden.

Die Verwendung von Belegklampen als Klüsen war das geringere von zwei Übeln.

Was ist eine Bucht?

Die Bucht einer Leine ist der Teil zwischen den beiden Enden. Oft hat sie die Form einer Kurve oder Schlinge. Unter Festmachen der Bucht versteht man das Belegen in der Mitte der Leine.

Klüse

Öffnung in der Decksleiste zur Leinenführung.

WIE WERDEN SCHIFFE UND GROSSE YACHTEN LÄNGSSEITS FESTGEMACHT?

Die einfachste Lösung ist immer die beste:

Eine Leine, eine Funktion.

Eine Leine, eine Klampe.

Enden an Land.

Leine dichtholen und an Bord festmachen.

Aufschießen an Deck.

Und das war´s! Selbst bei idealen Bedingungen (Liegeplatz in einem Hafen ohne Strömung oder Wind) müssen bei einem größeren Schiff alle Leinen einzeln zugänglich sein, damit die Mannschaft die Länge individuell anpassen kann. Wenn die Leinen mit dem Ende an Bord beginnen, um eine Klampe an Land gelegt und anschließend als Springleinen wieder zurück an Bord oder sogar zur ursprünglichen Klampe in Form einer doppelten Belegung geführt werden, ist das Boot unmittelbar gefährdet. Wenn die Mannschaft beispielsweise die Vorleine losmachen will, muss sie hierfür zunächst die Springleine losmachen. Dadurch kann sich das Boot in eine unerwünschte Richtung bewegen, der Bug abfallen o. ä. Die Verwendung einer Leine für zwei oder mehr Aufgaben macht eine einfache Arbeit zu einem Alptraum.

Als ich Simon das einfache Prinzip „Eine Leine – eine Funktion“ erklärte, verstand er es sofort, stellte aber konsequenterweise die Frage:

„Warum wird das dann bei jedem Boot anders gemacht?“ Offen gesagt: Ich weiß es nicht. Es gibt nun mal keine einfachere und sicherere Lösung. Und noch dazu geht es letztendlich erheblich schneller.

LÄNGSSEITS FESTMACHEN MIT ZWEI MANN AN DECK

Der Grundsatz „Eine Leine – eine Funktion“ ist mit ein paar Anpassungen auch bei einer kleinen Mannschaft einfach umzusetzen. So gingen Simon und ich vor: Simon übernimmt das Ruder. Ich bereite Leinen und Fender vor. Die Länge der Vorleine wird wie üblich abgemessen. Ich belege aber das Ende an Bord, so dass ich sie vorübergehend von Land aus festmachen kann. Wir führen die Achterleine genauso wie bei voller Mannschaftsstärke. Simon kümmert sich um die Achterleine und hält sich bereit, mir diese zu übergeben.

Simon legt an und ich springe mit der Vorleine an Land.

Simon stoppt auf. Ich hole die Vorleine dicht und belege die Bucht an Land. Der Bug ist jetzt festgemacht.

Als nächstes begebe ich mich zum Heck und Simon übergibt mir die Achterleine.

Ich mache das Ende an Land fest. Simon holt die Leine an Bord dicht und macht die Bucht fest. Die Springleinen werden wie üblich festgemacht.

Schließlich bringen wir noch die Vorleine in Ordnung. Simon bleibt an Bord und ich kümmere mich um die Klampe an Land. Ich mache die Bucht los und belege rasch das Ende, während Simon die Leine dichtholt und festmacht. Wenn ein starker ablandiger Wind weht, empfiehlt sich eine zusätzliche Leine, bevor die provisorisch festgemachte gelöst wird.

LÄNGSSEITS FESTMACHEN AN PFÄHLEN

Nach dem Manöver an einem Liegeplatz in der Marina mussten wir noch an einer Kaimauer für die Berufsschifffahrt anlegen. Es handelte sich um ein Tidenbecken und an der Mauer befanden sich hässliche Stahlpfähle. Wir konnten uns keinen Fehler leisten und unser Boot sollte auch später nicht im Kielwasser der Schlepper hin- und hergeworfen werden. So gingen wir vor:

1 Wir suchten uns eine passende Stelle aus und liefen diese an.

2 Fender wurden seitlich an Bug und Heck mit einer Leine an beiden Enden sicher befestigt, um den Rumpf zu schützen, wenn wir am Pfahl unserer Wahl anlegten.

3 Wir legten bei voller Flut an und verwendeten sehr lange Vor- und Achterleinen. Diese hatten zwei Funktionen: Die zusätzliche Länge dämpfte Vor- und Rückwärtsbewegungen. Gleichzeitig konnte das Wasser fallen, ohne dass die Leinenlänge später nochmal angepasst werden musste.

4 Die Fender waren jetzt am richtigen Platz, aber der Bug drehte sich landwärts, wodurch die ganze Geschichte unsicher wurde und Schäden drohten. Daher wurde schnell eine Achterspring festgemacht und die Leinenlänge wurde nachgestellt. Das Boot konnte jetzt nicht mehr am Pfahl schwojen.

Dieses Manöver war einzig und allein durch die Grundsätze „Eine Leine – eine Funktion“ und „Eine Klampe – eine Leine“ so einfach. Wenn wir zwei Leinen an einer Klampe belegt hätten oder eine Leine zwei Funktionen gehabt hätte, hätte ein genaues Nachstellen der Länge sehr lange gedauert.

ANWENDEN EINES PALSTEKS

Palstek: Solange die Bucht an Bord so festgemacht ist, dass sie ohne weiteres loszumachen ist, kann das Ende an Land sorglos so festgemacht werden, dass es sich unter Last nicht löst. Häufig wird das Ende einfach mit einem Palstek versehen und über die Klampe gelegt.

Nach meiner Erfahrung lösen sich solche Leinen nicht, solange sie einigermaßen unter Zug stehen. So wird es bei großen Schiffen gemacht (es sei denn, sie haben Augen, d.h. große gespleißte Schlingen) und auch ich bevorzuge das, weil das Ablegen dann sehr schnell geht: Leine los und ab geht´s! Der Palstek eignet sich auch gut für einen Poller oder Pfosten. Aber achte darauf, dass die Mannschaft nicht zu viel Eigeninitiative zeigt und einen Palstek an beiden Enden einer Leine unter Zug anbringt. Alleine beim Gedanken bricht mir der Schweiß aus!

Andere Methoden: Solange du die Leine losmachen kannst, wenn du möchtest (wobei sie an Bord belegt wird), und sich nicht löst bevor du fertig bist, spielt es meines Erachtens keine Rolle, wie du die Leinen an Land festmachst.

Einige bevorzugen einen Rundtörn und zwei halbe Schläge an einer Klampe. Das ist nicht gerade mein Geschmack, aber halten wird das wohl! Wenn du an einem Ring festmachst, stellt dies eine gute Möglichkeit dar. Das Belegen der Leine an einer Klampe ist sinnvoll.

Wenn du schon das Glück hast, über eine freie Klampe zu verfügen, warum nicht diese für den Zweck nutzen, für den sie gedacht ist?

Das Belegen mit einem Palstek oder einer gespleißten Schlinge mit einem Ankerstich an einer Klampe sorgt für einen zuverlässigen Halt.

Manchmal genügen ein Rundtörn und zwei halbe Schläge.

Wenn jeder Palsteks verwenden würde, wäre das Teilen von Klampen mit anderen Yachten einfacher.

Palstek mit einem Ankerstich.

ANWENDEN EINES PALSTEKS

Wichtig ist nicht, wie man eine Klampe belegt. Entscheidend ist, dass die Leine hält, bis du diese losmachen willst, dass sie sich unter Zug nicht löst und dass Knoten sich nicht festziehen. Eine schlecht belegte Leine wie diese (unten links) lässt sich möglicherweise nicht mehr lösen, wenn sie unter Zug steht. Eine gut belegte Leine (unten Mitte) macht niemals Probleme. Ein Rundtörn (oder ein halber Törn), gefolgt von zwei Achten und einem weiteren Törn zum Sichern hält selbst die Queen Mary ohne einen Kopfschlag. Aber wenn die Leine nicht lang genug oder die Klampe zu klein, kannst du durchaus die letzte Acht umdrehen, um sicherzustellen, dass die Leine nicht abfällt oder gelöst wird. Voraussetzung ist, dass der Kopfschlag nach mindestens einer Acht erfolgt, so dass er sich wieder lösen lässt (unten rechts).

1.2 Verwenden von Springleinen

Das Hinein- oder Hinausmanövrieren eines Boots bei einen engen Liegeplatz muss nicht schwierig sein. Eigentlich brauchst du nur eine Leine und einen Fender. Auch bei großen Booten können dadurch anspruchsvolle Manöver vereinfacht werden.

Ich war einmal Schiffsoffizier auf einem Küstenhandelsschiff. Es handelte sich um einen Schüttgutfrachter mit nur einer Schraube. Das An- und Ablegen an schwierigen Liegeplätzen war also alltäglich. Keiner wäre jemals auf die Idee gekommen, einen Schlepper zu rufen. Die Manöver erfolgten unter Zuhilfenahme von Leinen. Ich war seitdem auf vielen großen Segel- und Motoryachten unterwegs. Dabei habe ich festgestellt, dass immer noch die gleichen Regeln gelten. Mit einem 25-Fuß-Boot kann man an einem windigen Tag meist noch einfach an einer Kaimauer ablegen. Aber je heftiger der Wind, desto schwieriger wird es. Und bei einem 40-Fuß-Boot ist die Herausforderung noch größer. Beim Schreiben dieses Buches habe ich eine Reihe von Yachteignern und Charterunternehmern getroffen. Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit John „Arnie“ Arnold, der ein Charterunternehmen betreibt. Ich fragte ihn, wie seine Kunden mit größeren Booten zurechtkommen. „Auf hoher See ist das normalerweise kein großes Problem“, antwortete er. „Im Hafen sieht es da schon anders aus.“

Dies deckte sich mit meinen Erfahrungen. Also bat ich ihn, mir eine große Jeanneau zu leihen, um die Verwendung von Springleinen zu exerzieren. Er war sofort dafür zu haben und zufällig wehte auch noch ein kräftiger Wind, als wir auftauchten. 35 Knoten blies es zeitweise und das Boot wog über 10 Tonnen. Also spuckte ich in die Hände, brachte Verholleinen und Fender an und machte mich auf die Suche nach einem geeigneten Steg.

DEFINITION UND FUNKTION DER SPRINGLEINE

Die Achterspringleine führt vom Heck Richtung Bug und die Vorspringleine vom Bug Richtung Heck. Manche verwenden auch die Begriffe „Vorspring“ und „Achterspring“.

Eine Springleine wird an Bug oder Heck des Boots festgemacht und an Land Richtung mittschiffs (achtern vom Bug oder vor dem Heck) belegt.

Dies hat zwei Effekte. Wenn der Winkel klein genug ist, verhindert dies Bootsbewegungen voraus und achteraus. Aber was noch wichtiger ist: Springleinen wirken mittels Hebelkraft. Wenn das Boot versucht, sich achteraus gegen die Achterspringleine zu bewegen, zieht die Springleine das Heck nach innen und den Bug nach außen. Die umgekehrte Wirkung hat eine Vorspringleine.

Dadurch stehen eine Reihe von wichtigen Optionen zum Manövrieren und längsseits Festmachen zur Verfügung. Wenn du dich fragst, wie man Springleinen an Belegklampen mittschiffs festmacht, findest du nähere Hinweise auf Seite 9!

MIT EINEM BOOT LÄNGSSEITS AM STEG ANLEGEN

Die meisten denken bei Springleinenmanövern an eine Yacht, die mit einer Springleine von einem problematischen Steg ablegt. Größere Schiffe tun sich aber meist beim längsseits Anlegen in einer Lücke mit ablandigem Wind genauso schwer wie beim Herausmanövrieren aus einem Platz mit auflandigem Wind. Selbst bei einer kleineren Yacht kann es mühsam sein, gegen einen starken Wind anzulegen: Sobald man ein paar Leinen an Land gebracht hat, wurde das Boot in der Zwischenzeit schon wieder ein paar Meter versetzt. Die einfachste Lösung wäre, jemanden an Land zu bitten, das Boot an den Steg zu ziehen. Aber das möchte man ja nicht unbedingt. Das Boot von Bord aus zum Steg zu ziehen, kann sich wegen der Reling schwierig gestalten. Man könnte das Boot noch über eine Leine an einer starken Winsch an den Steg lavieren. Aber die intelligenteste Lösung ist sicherlich eine Springleine.

Als wir mit der großen Jeannau das erste Mal längsseits anlegen mussten, befanden wir uns exakt in der gleichen Situation. Die Yacht wurde mit zwei mehr oder weniger gleich langen Leinen rechtwinklig zwischen uns und der Kaimauer durch den Wind immer wieder weggedrückt. Das Anlegen probierten wir sowohl im Vorwärts- als auch im Rückwärtsgang. Sobald wir Gas gaben, dampfte die Yacht in die Leinen nach innen ein. Voraus wurde jetzt aus der Vorleine eine Vorspringleine. Das gleiche galt für das Heck. Das Anlegen verlief so glatt, als wären Yacht und Anleger zwei Teile eines Parallellineals. Die Verbindungen bilden natürlich die beiden Leinen. Sobald wir längsseits waren, ließ ich den Motor noch laufen, während meine Mannschaft die beiden anderen Leinen belegte. Danach schaltete ich den Motor ab und die Sache war erledigt. Ganz ohne Stress und Schäden.

Vor- und Achterleine waren festgemacht, aber der Wind drückte die Yacht vom Steg weg und bei hohem Überwasserschiff wäre es mühsam gewesen, sie an den Steg zu ziehen.

Der Steuermann schaltet einfach den Motor in den Rückwärtsgang und wartet darauf, dass die physikalischen Gesetze greifen.

Wenn sich die Yacht Richtung achtern bewegt, dampft sie in die Leinen ein und schwenkt sanft Richtung Steg.

DOPPELSCHLINGE

Wenn ein starker Wind bläst und weder voraus noch achteraus genügend Raum ist, um in die Leinen einzudampfen, kann eine Doppelschlinge verwendet werden. Belege eine Leine so an Land, dass sie in etwa einen rechten Winkel bildet, wenn du sie zur Mitte der Festmacherleine führst. Führe sie um die Leine und an ihren Ausgangspunkt zurück und zieh an der Leine.

Die Festmacherleine nimmt dann eine zunehmend eingeschnittene Keilform an und das Boot bewegt sich sanft längsseits nach dem uralten Prinzip eines Jolltaus.

Sobald die Fender den Steg berühren, belegst du eine weitere Festmacherleine oder löst die Doppelschlinge und lässt deinen Bordkameraden die Festmacherleine zügig dichtholen.

Der Mann an Land führt eine Schlinge um die Vorleine, um den Bug des Boots Richtung Kaimauer zu ziehen. Wenn er die Doppelschlinge so dicht wie möglich geholt hat, holt sein Kamerad an Bord den Rest dicht. Der Vorgang wird an der Achterleine wiederholt.

ABLEGEN MIT EINER SPRINGLEINE

Nachdem es uns gelungen war, mit unserem Boot an unserem sehr windigen Liegeplatz längsseits anzulegen, ging es jetzt darum, die beiden klassischen Methoden für den Einsatz von Springleinen zu demonstrieren. Da der Wind uns wegdrückte, hätten wir lediglich unsere Leinen lösen und das Boot abtreiben lassen müssen. Das wäre aber zu einfach gewesen. Glücklicherweise hat die Jeanneau so viel Verdrängung, dass sie uns zu unserem Vorhaben zwang. Bei einem auflandigen stürmischen Wind wären Theorie und Praxis exakt die gleichen gewesen.

SLIPLEINEN

Naturgemäß werden Springleinenmanöver oft angewendet, wenn Gefahr im Verzug ist. In solchen Situationen ist es sinnvoll, die Leine um die Klampe an Land und wieder zurück an Bord zu führen, so dass beide Enden auf dem Boot festgemacht sind. Zum richtigen Zeitpunkt macht man das kürzere Ende los, holt die Leine ein und kann ablegen, ohne dass die Gefahr besteht, eine arme Seele an Land zurück zu lassen. Slipleinen können sich aber leicht verfangen, und ein Gasgeben bei bekneifter Vorleine, die auf Zug steht, sorgt garantiert für Ärger. Generell sollten Slipleinen nur verwendet werden, wenn sie wirklich nötig sind. Falls du welche verwendest, musst du gewährleisten, dass sie wirklich sauber laufen.

Slipleinen können ein notwendiges Übel sein. Verwende sie aber nur, wenn es unbedingt nötig ist, da sie sich leicht verfangen können.

MITTSCHIFFSKLAMPE ODER -KLÜSE

Die Mittschiffsklampe oder -klüse hat bei der Art von Manövern, die wir bis jetzt beschrieben haben, keine Funktion. Sie kommt in Marinas zum Einsatz, bei denen die Fingerstege nicht lang genug sind, um Vor- und Achterspringleinen festzumachen. Leinen, die vom Bug und vom Heck mittschiffs geführt werden, verhindern zweifelsohne Bootsbewegungen, sind aber wesentlich weniger wirksam als richtige Springleinen, die das Boot parallel zum Steg zu halten. Da die Führung so nah an der Bootsmitte erfolgt, ist die magische Hebelwirkung der Springleine einfach nicht gegeben.

MIT DEM HECK VORAUS ABLEGEN

Wenn mich der Wind Richtung Land drückt, versuche ich immer, zunächst den Bug wegzudrehen, so dass ich aus dem Liegeplatz heraus manövrieren kann. Bei einer modernen Yacht ist das oft keine gute Idee, da sie vollkommen auf sich gestellt ohne Fahrt im offenen Gewässer wahrscheinlich mit dem Heck näher am Wind als der Bug sein wird. Moderne Yachten tendieren dazu, sich mit dem Heck luvwärts zu drehen. Daher ist es oft einfacher, aus einem Luvplatz mit dem Heck voraus unter Motor heraus zu manövrieren. Im Allgemeinen empfiehlt es sich dann mit einer Vorspring abzulegen.

Selbst für meinen trainierten Bordkameraden war es ein Ding der Unmöglichkeit, über den hohen Bug an Bord zu klettern. Daher legten wir die Vorspringleine auf Slip. Weil wir schon dabei waren, legten wir auch die Achterleine auf Slip. Wir waren schließlich nur zu zweit und mein Bordkamerad war nicht schnell genug, um die Achterleine zu lösen und anschließend zum Bug zu sprinten. Wenn der Wind das Boot wirklich sehr stark an Land drücken würde, könnte er einfach die Achterleine an Land lösen, an Bord gehen und sich an den Bug begeben, während ich mit Hilfe der Springleine ablegte. Wir brachten schließlich noch Fender unmittelbar hinter dem Steven an.

Ich löste die Achterleine und brachte den Motor auf langsame Fahrt voraus. Ich lenkte ebenfalls in Richtung des Kais, so dass der Propellerstrahl das Heck nach außen drückte. Und schon drehte sich unser Boot. Sobald das Heck weit genug draußen war, schaltete ich in den Leerlauf, mein Bordkamerad machte die Springleine los und schon waren wir unterwegs.

1. Das Klettern auf den Bug einer ablegenden Yacht ist äußerst gefährlich. Daher legten wir Slipleinen und brachten Fender am Bugkorb an.

2. Der Steuermann löst die Achterleine, steuert in Richtung Steg und dampft vorwärts in die Vorspringleine ein. Die Fender dämpfen ab.

3. Sobald das Heck frei ist, kuppelt der Steuermann aus und gibt Befehl zum Losmachen der Vorspringleine.

4. Ein kräftiger Schub achteraus gibt dem Boot Fahrt und bewegt es vom Steg weg.

MIT DEM BUG VORAUS ABLEGEN

Dies funktioniert bei einer Achterspringleine genauso. Da aber der Motor rückwärts läuft, wirkt kein Propellerstrahl auf das Ruder. Die Springleine kann daher nicht durch den Motor unterstützt werden. Beachte, dass das Boot ein Drehen des Bugs in den Wind normalerweise nicht zulässt. Wenn es also stark bläst, musst du den Bug mit einigem Kraftaufwand schwenken, bevor du ablegst und den Liegeplatz verlässt. Stelle sicher, dass das Heck gut mit Fendern geschützt ist, und dampfe unter Motor achteraus in die Achterspringleine ein.

Zur optimalen Wirkung muss eine Achterspringleine am äußersten Ende des Boots belegt sein. Da das Achterdeck niedriger und besser zugänglich ist als der Bug und das Boot kräftig gegen den Steg gedrückt wird, kannst du dir im Allgemeinen eine Slipleine für dieses Manöver sparen. Bei meinem Boot steht die Mannschaft an Land und belegt die Springleine an der Klampe mit einem Rundtörn. Sobald das Manöver mit der Springleine durchgeführt und der Bug weit genug draußen ist, schalte ich in den Leerlauf, die Mannschaft löst den Rundtörn und geht an Bord, während ich in den Vorwärtsgang schalte, um den Liegeplatz zu verlassen. Bei einem sehr hohen Boot funktioniert das nicht. Dann musst du eine Slipleine legen und sicherstellen, dass sich diese nicht verfängt.

1. Die Achterspringleine führt vom Heck zu einer Klampe an Land mittschiffs. Spring- und Vorleine werden beide auf Slip gelegt.

2. Tom schaltet in den Rückwärtsgang, sobald die Vorleine losgemacht ist. Bei ablandigem Wind genügt es meist, auf das Drehen des Bugs zu warten.

3. Bestimmte Yachthecks und Badeplattformen können für dieses Manöver problematisch sein. Die Investition in einen besonders großen Fender lohnt sich.

4. Der Steuermann kuppelt den Rückwärtsgang aus, macht die Achterspringleine los und legt den Vorwärtsgang ein. Du solltest immer prüfen, dass keine Leinen in der Nähe des Propellers sind.

ANLEGEN BEI KLEINER MANNSCHAFT MIT DER MITTSCHIFFSKLAMPE

Eine moderne Yacht sieht von oben gesehen in etwa rautenförmig aus. Es leuchtet ein, dass beim längsseits Festmachen mit einer einzigen kurzen Leine mittschiffs die Yacht an Bug und Heck um die Fender schlingert, bis die Leine straff gespannt ist. An diesem Punkt bleibt das Boot, wo es ist, oder bewegt sich wieder in die andere Richtung. Manchmal kann das Gleichgewicht weiter stabilisiert werden, indem man langsam voraus fährt. Wenn man mit einer kleinen Mannschaft längsseits anlegen will, muss man daher theoretisch nur diese Leine festmachen. Das Boot bleibt dann mehr oder weniger stabil, während du die Festmacherleinen belegst.

In der Praxis muss die Belegklampe oder Klüse im statischen Drehpunkt des Boots liegen oder etwas dahinter. Wenn sie davor liegt, dreht jeder Versuch, voraus zu fahren, das Heck nach außen und den Bug nach innen. Auch ein Fahren achteraus bringt hier nichts. Wenn die Leine straff genug gespannt ist, bleibt das Boot zuverlässig liegen. Aber die Leine so kurz zu halten, ist bei einem größeren Boot im Allgemeinen unmöglich. Ich versuchte es ein paar Monate zuvor an einer langkieligen Yacht, und der Drehpunkt war so weit achtern, dass wir die Leine direkt an einer Cockpit-Winsch belegen mussten! Ich habe aber Zweierteams beobachtet, die dieses System perfektioniert hatten. Daher sollte man es auf alle Fälle mal versuchen. Wir versuchten es bei unserer Jeanneau. Wir probierten es mit längeren Leinen und besonders kurzen, die in Eile niemals zu belegen gewesen wären. Wir fuhren voraus und achteraus, stellten schließlich den Motor ab. Egal, was wir taten, wir hatten keinen Erfolg. Bei diesem Boot funktionierte es einfach nicht.

Wenn du nur eine Leine an Land belegen kannst, solltest du die Mittschiffsklampe verwenden und in diese Leine eindampfen.

1.3 Im Päckchen liegen

Bei Sommertörns in beliebten Revieren ist es nahezu unvermeidbar, im Hafen in Päckchen zu liegen. Zunächst klingt dies nach einer anspruchsvollen Aufgabe, aber mit ein paar simplen Tricks muss es das nicht sein, solange du nur deine Nachbarn bei Laune hältst.

Auf dem Wasser tummeln sich immer mehr Boote, aber die Kais werden nicht größer. Deshalb ist das Liegen in Päckchen immer häufiger die einzige Alternative.

Das ist aber nichts Neues: Auf einem viktorianischen Bild einer Heringsflotte im Hafen sieht man dicht gedrängte Logger, bei denen man problemlos von Hafenseite zu Hafenseite spazieren konnte. Bei den Fischern galten ungeschriebene Verhaltensregeln. Das war auch nötig, denn Motoren gab es damals noch nicht. Da haben wir es heute vergleichsweise einfach. Aber wenn sich viele in einem begrenzten Raum aufhalten, braucht es allgemein anerkannte Verhaltensregeln, sonst endet es in Anarchie und Chaos.

In den Kollisionsverhütungsregeln steht nichts über das Liegen in Päckchen. Aber die meisten erfahrenen Segler sind sich einig, was akzeptabel ist und was nicht. Es gilt einiges im Umgang mit Leinen und Fendern zu beachten, aber noch wichtiger ist das Verhalten. Um die theoretischen Verhaltensregeln im nächsten Hafen einem Praxistest zu unterziehen, habe ich mir drei Yachten ausgeliehen und zwei Freunde angeheuert.

Wenn jemand noch nie im Päckchen gelegen hat, erhält er sicher einige nützliche Tipps. Alte Seebären bitte ich um eine kritische Überprüfung meiner Hinweise.

Wann kann man im Päckchen liegen?

Du kommst in einen fremden Hafen und siehst ein Boot nach dem anderen längsseits am Pier liegen. Am Pier ist kein bisschen Platz mehr. Dir bleibt nur die Möglichkeit, in Päckchen zu liegen. Zugegebenermaßen kostet es Überwindung, dabei der erste zu sein. Eine schwierige Entscheidung? Folgendes ist dabei ausschlaggebend:

Der Hafenmeister weist dich entsprechend an: Wunderbar. Dagegen kann keiner etwas sagen! Dein Revierführer empfiehlt dir, in Päckchen zu liegen: Nicht schlecht. Der Revierführer wird vermutlich Recht haben.

Deine eigene Entscheidung aufgrund von gesundem Menschenverstand und mangels Alternative: Tadellos. Suche dir ein ähnliches Boot wie deines mit Besatzung an Bord und probiere dein Glück. Dein Anliegen ist berechtigt.

An welchem Boot lege ich an?

Lass dir Zeit beim Ansteuern eines Päckchens und überlege dir genau, welche Optionen du hast. Wenn mehrere Päckchen zur Verfügung stehen, empfiehlt sich das mit weniger Booten. Anschließend spielen im Allgemeinen Höhe und Form der Bordwände eine Rolle.

Beim Anlegen an ein Motorboot ist besondere Vorsicht geboten.

Klein an Groß: Das ist normalerweise der Idealfall. Wenn du an einer größeren Yacht liegst, werden deren Klampen nicht zu stark belastet und dein Boot rammt bei auflandigem Wind nicht das andere Boot. Die Besatzung weiß das natürlich und du wirst höchst willkommen sein.

Groß an Klein: Starke Größenunterschiede sollten vermieden werden. Eigner von kleinen Booten haben es nicht gern, wenn Horden von Besatzungsmitgliedern über ihr Deck trampeln und das Baby gerade selig eingeschlummert ist. Wenn es gar nicht anders geht, sollte man höflich fragen.

Unvereinbare Gesellen: Ein Segelboot mit winzigen Fendern wird es längsseits einer Motoryacht mit einem weit überragenden, hohen Freibord nicht gerade gemütlich haben. Deine Relingstützen werden verbogen und der Nachbar wird dich für Schäden an seinen Bordwänden haftbar machen. Mit Höflichkeit, Bedacht und geeigneten Fendern ist aber auch das vermeidbar. Nicht selten habe ich mit einem benachbarten Motorboot in einem Päckchen Freundschaft geschlossen.

Frage, bevor du an einem anderen Boot anlegst.

Da sitzt man nun gemütlich mit einer Tasse Tee an Deck. Und der gefürchtete Ruf erschallt: „Was dagegen, wenn ich längsseits anlege?“ Diese Frage ist unverzichtbar. Man sollte sich immer überlegen, was der andere gerade denkt. Wenn du anlegen willst und ein empfindliches Boot zum Opfer erkoren hast, steigen die Chancen einer positiven Antwort, wenn du Folgendes beachtest:

Idealerweise solltest du dir ein Boot aussuchen, bei dem jemand an Deck ist, mit dem du Kontakt aufnehmen kannst. Suche dir andernfalls ein Boot aus, auf dem unter Deck Aktivität festzustellen ist. Wenn du jemand anrufen musst, der dich nicht bemerkt, verwendest du den Bootsnamen. „Ahoi, Jack the Ripper!“ ist alles, was nötig ist, bis sich die Luken öffnen. Wenn die Luken trotzdem dicht bleiben und kein anderer Platz in Sicht ist, gehst du leise an Bord und klopfst unter dem gleichen Ruf an das Kabinendach. Boote ohne Besatzung sind natürlich verführerisch, da man keinen fragen muss und ergo auch keiner „Nein“ sagen kann. Bei Yachten ohne Besatzung ist aber zu befürchten, dass die Meute um Mitternacht an Bord kommt, um in See zu stechen. Sobald der Kontakt hergestellt ist, ist die nächste Frage klar. Mach dich aber auf ein längeres Gespräch gefasst. „Ist es in Ordnung, wenn ich längsseits anlege?“ ist nur die Eröffnungsfrage. Wenn der Nachbar kein schlecht gelaunter Brummbär ist oder mehr weiß als du (beispielsweise, dass der Hafenmeister das Liegen in Päckchen ausdrücklich untersagt hat), geht es anschließend darum, wer wann wieder in See sticht. Wenn du mit „Gerne, aber wir stechen um 5 Uhr in See!“, begrüßt wirst, solltest du antworten: „Kein Problem. Wir stehen rechtzeitig auf und lassen euch raus.“ Das ist vielleicht einfacher, als an einem problematischeren Päckchen nebenan anzulegen.

Wenn das Liegen in Päckchen generell zulässig ist und dir jemand trotzdem klar macht, dass du nicht willkommen bist, ist er eindeutig im Unrecht. Es sei denn, dein Boot ist offensichtlich ungeeignet für das anvisierte Päckchen. Was du dann unternimmst, bleibt dir überlassen.

Frage immer, bevor du an einem anderen Boot anlegst.

IM PÄCKCHEN FESTMACHEN

GRUNDREGELN

Zunächst unterscheidet sich Anlegen an einem Außenlieger nicht vom Anlegen an einem Steg. Man muss sich lediglich noch strenger an gewisse Grundregeln halten. Die Regeln „Eine Leine, eine Funktion“ und „Eine Leine, eine Klampe“ können, was die Klampen betrifft, nicht immer eingehalten werden. Aber um ein Durcheinander zu vermeiden, sollte dennoch eine Leine immer nur eine einzige Funktion haben. Ich musste einmal eine Springleine absäbeln, die gleichzeitig als Festmacherleine diente.

Wer ist für was zuständig?

Das anlegende Boot muss alle Leinen und Fender bereitstellen. Anschließend kann man zwei Leinen an der eigenen Außenliegerseite für ein weiteres Boot lassen. Aber dazu ist man nicht verpflichtet. Jeder muss sich selbst um seine Sachen kümmern.

Das anlegende Boot ist für die benötigten Leinen und Fender zuständig.

BELEGEN DER LEINEN

1 Lege mit Fendern und Querleinen an Bug und Heck an. Gehe mit diesen an Bord des Innenliegers oder übergib diese der Besatzung, wenn diese einverstanden ist. Mache die Enden der Querleinen stets am Innenlieger fest und hole die Lose an Bord deiner eigenen Yacht dicht. Übergebe nicht der anderen Besatzung ein langes Leinenende und erwarte von ihr, dass sie dich heranzieht. Warum sollte sie? Die Bucht solltest du auch nicht um die Klampe des anderen legen und das Ende zurück zu deinem Boot führen, es sei denn du bist in niederländischen oder skandinavischen Revieren unterwegs. Dort ist dies aus irgendwelchen Gründen üblich. In Schleusen macht dies Sinn, aber in einem Päckchen führt dies unweigerlich zu Chaos an überbelegten Klampen. Außerdem brauchst du dann doppelt so viele Klampen auf deinem Boot, weil sowohl ein Ende als auch das Auge festgemacht werden müssen.

2 Sobald die Querleinen belegt sind, kommen die Springleinen dran. Möglicherweise musst du eine Winsch und andere robuste Behelfslösungen verwenden, denn die Klampen werden knapp werden. Auf alle Fälle solltest du es aber vermeiden, eine Leine über einer anderen festzumachen. Unter Garantie muss dann ausgerechnet die Länge der untersten verändert werden.

3 Als nächstes belegst du lange Leinen bugseitig und achtern an Land. Mache die Enden an Land fest und hole die Leinen so an Bord dicht, dass deine Querleinen durchhängen. Dadurch wird dein Boot von den eigenen Leinen gehalten statt von denen des Nachbarn. Dies gebietet sowohl die Höflichkeit als auch die Sicherheit. Festmacherleinen werden üblicherweise jeweils um jedes Boot herum an Land geführt. Wer Leinen gut werfen kann, ist eindeutig im Vorteil.

4 Sobald die Festmacherleinen an Land belegt sind, können die Querleinen oft losgemacht werden. Man liegt dann nur an den Festmacher- und Springleinen. Springleinen verhindern Bootsbewegungen in der Längslinie und ordentlich angebrachte Festmacherleinen verhindern Bewegungen von Bug und Heck.

Verwende zur Not Winschen als Ersatz für Klampen.

Nachjustieren der Festmacherleinen in einem Dreierpäckchen.

AUSNAHMEN VON DER REGEL

Alle Päckchen sind Unwägbarkeiten durch verschiedene Größen und Typen von Booten unterworfen. Es gelten zwei Ausnahmen von der Regel:

Kleiner Außenlieger neben einem großen Boot

Ein Zweitonner als Außenlieger neben einem Zehntonner wird die Klampen oder Leinen des Nachbarn kaum tangieren. Aber oft ist es unmöglich, eine Festmacherleine um das große Boot zu führen. Das anlegende Boot kann das Belegen von Festmacherleinen vorschlagen und auf eine positive Reaktion hoffen. Wenn dein Boot der große Innenlieger ist, solltest du ungefragt zustimmen und dem anderen die Mühe von Festmacherleinen ersparen. Sie würden ohnehin im Wasser landen und auch keine Last aufnehmen.

Großer Außenlieger neben einem kleinen Boot

In diesem Fall erfüllt mindestens eine Querleine statt der relevanten Springleine möglicherweise die Funktion. Dann muss diese nicht ersetzt werden, wenn die Festmacherleine belegt wird.

Sorge dafür, dass die Salinge sich nicht ins Gehege kommen.

VERLASSEN DES PÄCKCHENS

Außenlieger

Kein Problem. Hole in aller Ruhe deine Festmacherleinen ein und stich in See. Das Belegen von Slipleinen an Klampen von anderen Yachten zu unchristlichen Zeiten sollte man tunlichst vermeiden. Vom Geräusch werden Tote aufgeweckt.

Innenlieger

Angenommen du hast noch einen Außenlieger neben dir. Idealerweise sagt der Skipper: „Kein Problem. Ich lasse euch raus und mache anschließend wieder fest.“ Das ist die einfachste Art, damit umzugehen. Wenn keiner an Bord ist oder diese einfache Option nicht in Frage kommt, musst du dich irgenwie hinaus arbeiten. Was immer du unternimmst, du solltest dich mit der Strömung bewegen:

• Alle Festmacherleinen werden vom Boot losgemacht, das in See sticht (also von deinem Boot).

• Mache die Festmacherleine am Außenlieger los. Führe diese um das Ende deines Boots strömungsaufwärts und belege sie an Land oder am benachbarten Innenlieger.

• Mache alle Leinen an beiden Seiten deines Boots los und kontrolliere, ob wirklich alle losgemacht sind. Und los geht´s! Starr keine Löcher in die Luft. Du hast nur ein paar Sekunden, um den Liegeplatz zu verlassen. Die Außenlieger sind dir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

• Sobald du den Liegeplatz verlassen hast, wird der Außenlieger mit beiden Festmacherleinen wieder festgezurrt. Das Festzurren kann von Land oder von Bord aus erfolgen. Anschließend können eventuell Springleinen angebracht werden.

• Bei wenig Übung kann das bis zu einer halben Stunde dauern. Lass dir Zeit. Wenn ein Boot mitten im Päckchen ordentlich Gas gibt, obwohl noch eine Springleine belegt ist, kann das für ordentlich Kleinholz sorgen.

Verlasse einen Liegeplatz im Päckchen stets mit der Strömung und führe die Festmacherleinen deines Nachbarn um dein Heck strömungsaufwärts.

ETIKETTE IN PÄCKCHEN

In Päckchen können Nachbarn zu Freunden oder Feinden werden. Es haben sich einige Regeln bewährt, um Reibereien auf ein absolutes Mindestmaß zu begrenzen.

Miteinander reden

Wenn es irgendwie geht, frage, bevor du über das Boot des Nachbarn gehst. Ein fragender Blick, der von einem Nicken erwidert wird: Mehr ist nicht nötig. Die Reling ist der Zaun des Seemanns.

Auf dem Vorschiff queren

Wenn möglich solltest du immer vor dem Mast queren. Und komm nicht auf die dumme Idee, einen neugierigen Blick in Niedergang und Vorluk zu werfen.

Keine neugierigen Blicke in die Luken.

Ruhe

Feuchtfröhliche Runden im Cockpit sollten selbstverständlich zur Schlafenszeit gedämpft werden, vor allem wenn die Nachbarn Kinder haben. Das leise Queren von anderen Yachten ist eine Kunst für sich. Lauf stets auf der Schuhaußenkante. Wahrlich Pech hat man, wenn man trotz aller Bemühungen leise zu sein, gegen ein Want rumpelt oder über irgendwas stolpert. Achte auf solche Fallen, insbesondere wenn du spät zu deinem Boot zurückkehrst.

Höflichkeit bewirkt Wunder.

1.4 Römisch-katholisch festmachen

In kleinen, schwierigen Liegeplätzen ist es optimal, mit einer Mooring festzumachen. In vielen ausländischen Häfen, insbesondere im Mittelmeer, bleibt gar keine andere Wahl. Aber nur wenige wissen, wie man es richtig macht.

Man ist niemals davor gefeit, an einem Pier mit dem Heck voran festmachen zu müssen. Dies ist besser als längsseits anzulegen, wenn es sich um einen alten Pier handelt und etwas Schwell vorhanden ist. In vielen Häfen gibt es mittlerweile Fingerstege für jedes Boot. Daher werden wir selten in die Verlegenheit kommen, diese Fähigkeit zu praktizieren. Immer mehr Menschen segeln aber in fernen Gefilden, wo das Festmachen an Moorings „nach Mittelmeerart“ die Norm ist. Viele unternehmen mal einen kurzen Chartertörn in wärmerem Klima. Selbst dem erfahrensten Skipper fehlt es möglicherweise an Erfahrung im Umgang mit einem solchen Liegeplatz.

Als Skipper auf meinem ersten Törn übernahm ich einmal die Leinen von David Niven. Eine Marina war damals noch unbekannt, ebenso wie Bugstrahlruder. Das Manövrieren des langkieligen Boots, das Ein und Alles des Eigners, rückwärts an eine Kaimauer bei einem heulenden Seitenwind, während meine Gattin meine Absichten vorne an der Ankerwinde erahnen musste, war ein Lotteriespiel.

Ich habe seitdem viele Male mit dem Heck voran an einen Liegeplatz manövriert, aber niemals unter Bedingungen, die eine Analyse ermöglicht hätten. Hierzu brauchte ich einen Mentor. Dave Chambers wuchs wie ich viele Meilen vom Meer entfernt auf.

Mittlerweile betreibt er eine Segelschule und ein Charterunternehmen auf Mallorca. Einen besseren Lehrmeister hätten wir nicht finden können. Er lieh uns ein Boot, erklärte uns eine Stunde lang, wie er das Festmachen an Moorings lehrt und ließ uns dann die Lektion in die Praxis umsetzen.

Erste Schritte

Mit dem Heck voran ohne Gezeitenströmung festzumachen, ist in zwei Kategorien zu unterteilen, wobei jeweils mehrere Optionen zur Verfügung stehen. Wenn der Liegeplatz mit einer dauerhaft angebrachten Mooring ausgestattet ist, was im westlichen Mittelmeer häufig der Fall ist, kommt der Anker nicht zum Einsatz. Man muss nur entscheiden, ob man mit dem Bug oder mit dem Heck voran anlegen will.

Wenn keine Mooring vorhanden ist (in vielen griechischen und türkischen Häfen gibt es keine und in abgelegeneren Gewässern ist es eher ein Glücksfall, wenn eine vorhanden ist), muss der Anker eingesetzt werden, um den Bug oder das Heck auf Distanz zu halten.

Der Autor lernt einige Tricks vom Segellehrer Dave Chambers.

Tipp:

Wie auch immer du anlegen willst: Manövriere mit dem Boot zehn Minuten im offenen Wassser, um festzustellen, wie es sich verhält. Warte nicht damit, das Manövrierverhalten achteraus herauszubekommen, bis du einen Liegeplatz ansteuern musst.

MIT EINER MOORING FESTMACHEN

WIE LÄUFT MAN LIEGEPLÄTZE AM BESTEN AN?

Dieses System beruht auf einer Reihe von Moorings in ausreichender Entfernung zum Pier, die von anlegenden Yachten durch eine an Land festgemachte dünnere Pilotleine aufgenommen werden. Nimm also die Pilotleine und arbeite dich an ihr entlang zur dickeren Mooring.

In meiner Vorstellung musste man dabei die Pilotleine kniend mit dem Bootshaken greifen, während man gleichzeitig versucht, eine Achterleine an Land zu werfen. Weit gefehlt. Dave zeigte uns, dass wir uns nach Kräften bemühen sollten, zuerst das Heck an Land festzumachen. Sobald die Luvachterleine belegt ist, bleibt die Yacht ruhig, während wir in die Achterleine eindampfen und uns ganz gemütlich die Mooring greifen. Entgegen unseren Erwartungen ist laut Dave ein Anlegen mit dem Heck voran weit weniger problematisch ist als ein Anlegen mit dem Bug voran. „Lass dir Zeit, entspanne dich und sei frohen Mutes!“, so lautete seine eindeutige Botschaft.

1. Nimm das Landende der Mooring auf.

2. Passe anschließend die Länge deiner Vorleine an.

MIT DEM HECK VORAN ANLEGEN

Wenn keine anderen Boote am Pier sind, gehst du wie folgt vor:

• Bereite das Manöver rechtzeitig vor.

• Entscheide dich für eine Mooring und wenn der Wind so stark ist, dass er das Manöver beeinflusst, steuere sie so an, dass sie auf deiner Luvseite ist.

• Steuere den Liegeplatz rückwärts an und wirf die Luvachterleine an Land. Idealerweise übergibst du sie einem Helfer an Land. Alternativ kannst du sie um einen Poller werfen oder am Heck an Land gehen und sie festmachen. Spring nicht an Land. Das ist nicht nötig.