cover.jpg

img1.jpg

 

Nr. 1466

 

Kontrakt mit Unbekannt

 

Odyssee in Andromeda – eine alte Raumstation weist den Weg

 

von H. G. Ewers

 

img2.jpg

 

In der Menschheitsgalaxis schreibt man den Anfang des Jahres 1146 NGZ. Wenn die Chance jemals bestanden haben sollte, die Geschicke der Galaktiker zu wenden, so existiert diese Chance zum gegenwärtigen Zeitpunkt längst nicht mehr. Denn die Herrschaft der Cantaro in der abgesperrten Milchstraße erscheint viel zu gefestigt, als dass die Opposition, die sich vor allem in der Untergrundorganisation WIDDER darstellt, etwas Wirkungsvolles dagegen unternehmen könnte.

Perry Rhodan und die anderen mit fast sieben Jahrhunderten Verspätung zurückgekehrten Galaktiker aus dem fremden Universum Tarkan sind sich dessen nur allzu schmerzlich bewusst, dennoch resignieren sie nicht. Der große Terraner kämpft selbst dann noch unverdrossen weiter, als ihm ein unbekannter Feind persönlich schwer zu schaffen macht.

Erfolge und Misserfolge der Freiheitskämpfer halten sich neuerdings die Waage – und das allein ist schon ein Wunder, wenn man die Kräfteverhältnisse bedenkt, die für den Gegner sprechen.

Doch auch andere sind rührig und unbeirrt in ihren Bemühungen. Wir meinen Icho Tolot und Domo Sokrat. Die beiden Haluter sind seit rund einem Jahr auf der Suche nach der Welt, auf die sich das verschollene und für tot angesehene Volk der Haluter zurückgezogen hat.

Dabei kommt es zu einem KONTRAKT MIT UNBEKANNT ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Icho Tolot und Domo Sokrat – Zwei Haluter auf der Suche nach der neuen Heimat ihres Volkes.

Pantalon – Tolots selbsternannter »Orbiter«.

Hachem Minarbo – Ein mysteriöser Händler mit Informationen.

Chez – Ein Cheborparner auf der Freihandelswelt Zeqqu.

Syrbar Tosch – Ein Ordnungshüter mit großen Ambitionen.

1.

 

Icho Tolot war vor Langeweile eingenickt, während der Syntronverbund die HALUTA über bisher 42 Lichtjahre auf Verfolgungskurs hinter einem Pulk von 30 maahkschen Großkampfschiffen hielt, der von einem Kugelsternhaufen des Halos von Andromeda im Winkel von 45° die Ebene der Sterneninsel anflog.

Vor wenigen Sekunden waren die Maahks und die HALUTA zu einem Orientierungsmanöver in den Normalraum zurückgekehrt – und jetzt schreckte das schrille Pfeifen der Alarmsirenen den Haluter und seine beiden Begleiter auf.

Als das Pfeifen verstummte, meldete der Syntronverbund:

»Fünf Raumtorpedos auf Kollisionskurs! Entfernung sieben Lichtsekunden in Steuerbord; Geschwindigkeit 0,934 LG. Wir können sie durch Beschuss zerstören oder ihnen ausweichen. Eine Sekunde Zeit zur Entscheidung, Tolotos.«

»Ausweichen!«, entschied Tolot sofort.

Sein Planhirn hatte die Gegebenheiten erfasst und ohne messbare Verzögerung analysiert. Ein Beschuss der Torpedos würde zur Explosion ihrer mit Sicherheit nuklearen Gefechtsköpfe führen. Diese gewaltige Energiefreisetzung konnte der Ortung der Maahks auf keinen Fall entgehen. Falls sie es nicht waren, die die Torpedos abgefeuert hatten, würden sie dadurch auf den Verfolger aufmerksam werden, der sich bisher so weit auf Distanz gehalten hatte, dass eine Ortung unwahrscheinlich erschienen war. Ein Ausweichmanöver, das optimal berechnet war und deshalb mit wenigen schwachen Schüben der Impulstriebwerke auskam, mochte den Maahks dagegen verborgen bleiben.

Das war die Grundlage von Tolots Entscheidung gewesen.

Der Syntronverbund setzte sie wie erwartet in die Tat um. Die HALUTA senkte den Bug im Winkel von 30° unter die Flugbahn der Raumtorpedos, beschleunigte auf 0,3 LG und flog dann mit desaktivierten Triebwerken weiter.

Icho Tolot und seine Begleiter beobachteten die Anzeigen der Ortungsschirme. Die fünf Torpedos waren als schnell heranhuschende grüne Lichtpunkte zu sehen. Dem Haluter fiel erst jetzt auf, dass sie keine Energie emittierten, also antriebslos durchs All zogen. Das beantwortete die Frage, die er sich sofort nach der Meldung des Syntrons gestellt hatte: Warum die Torpedos erst in sieben Lichtsekunden Distanz und nicht schon viel früher geortet worden waren.

Handelte es sich um einen besonders heimtückischen Angriff?

Tolot ließ die Ortungsreflexe der Torpedos und die Kurs- und Distanzanzeigen nicht aus den Augen. Jeden Moment konnten die Triebwerke der Geschosse zünden und sie erneut auf Kollisionskurs zur HALUTA bringen.

Obwohl der Haluter sicher war, dass der dreifach gestaffelte Paratronschirm seines Schiffes den Gewalten der explodierenden Sprengköpfe standhalten würde, hoffte er, dass es nicht nötig sein würde, ihn zu aktivieren. Es hätte die Situation unnötig kompliziert. Zwar herrschte keine Feindschaft zwischen Maahks und Halutern, soviel Tolot wusste, aber die permanent misstrauischen Wasserstoffatmer würden es übel vermerken, dass jemand ihnen nachgeschlichen war.

Doch die fünf Torpedos zogen in vier Lichtsekunden Entfernung mit unverändertem Kurs über die HALUTA hinweg.

»Sie waren nicht für uns bestimmt«, erklärte Domo Sokrat, der auf dem Notsitz rechts von Tolot balancierte, erleichtert.

»Aber sie bleiben weiter eine Gefahr und bringen vielleicht in einem Jahr oder hundert Jahren Tod und Verderben über intelligente Wesen«, erwiderte Tolot. »Taravatos, Zündköpfe durch Desintegrator-Punktbeschuss zerstören!«

»Sie sind vorbei«, entgegnete der Bordsyntron. »Wir könnten nur noch ihre Hecktriebwerke treffen.«

»Führe den Befehl aus, du Gehirn-Surrogat!«, schimpfte Tolot.

»Er hat eben keinen Plasmazusatz«, warf der Posbi Pantalon ein und bewegte den kuppelförmigen Schädelkomplex, der seinen aus drei gegeneinander versetzten x-förmigen Elementen bestehenden Körper krönte, leicht schwingend hin und her.

»Daran liegt es nicht«, meinte Tolot, während er zusah, wie sein Schiff vom Bordsyntron abgebremst und danach in weitem Bogen wieder vor die Raumtorpedos geführt wurde, bis ihre Zündköpfe im Feuerbereich der Strahlwaffen lagen. »Er würde nur zu gern beweisen, dass er intelligenter ist als ich; dazu ist ihm jedes Mittel recht.«

Domo Sokrat lachte verhalten. Es hörte sich an wie fernes Donnergrollen.

»Ihr verkennt meine wahre Natur«, beklagte sich Taravatos. »Ich wollte nur nichts tun, was mein Herr nicht ausdrücklich befohlen hat.«

Er leuchtete die Ziele mit fünf scharf gebündelten Ortungsstrahlen an und löste mit kurzen Desintegrator-Feuerstößen die Zündköpfe der Torpedos auf.

»Besserwisser!«, gab Tolot unwillig zurück. »Führe eine Altersbestimmung der Torpedos durch!«

»Aber die Ortung zeigt, dass die Maahks zum nächsten Überlichtmanöver ansetzen!«, protestierte der Syntron. »Wenn wir sie weiter verfolgen wollen ...«

»Sprich nicht über etwas, was ich dir nicht ausdrücklich befohlen habe!«, wies Tolot ihn spöttisch zurecht. »Tue einfach nur das, was ich sage!«

»Wetterwendisch wie ein Kirchturmhahn!«, kritisierte der Syntron.

Tolot lachte brüllend.

Als er verstummte, warf Sokrat ein:

»Ich würde schon gern hören, warum Sie die Maahks nicht weiter verfolgen wollen, Tolot.«

Tolot hob die Handlungsarme und ließ sie wieder sinken – eine den Menschen nachempfundene Geste.

»Weil ich fürchte, dass wir auch auf diese Weise keine Spur entdecken, die uns zum Aufenthaltsort unseres Volkes führt«, antwortete er. »Seit gut einem Jahr kreuzen wir in der Andromeda-Galaxis – bisher ohne Erfolg. Deshalb will ich es einmal mit unkonventionellen Methoden versuchen.«

»Sechshundertsiebenunddreißig Jahre«, sagte Taravatos. »So alt ist die Legierung, aus der die Torpedos hauptsächlich bestehen.«

»Dann wurden sie zur Zeit des Hundertjährigen Krieges produziert«, erklärte Pantalon.

»Und wahrscheinlich auch abgeschossen«, ergänzte Tolot. »Wenn wir ihre Bahn bis zum Ausgangspunkt zurückverfolgen, kommen wir möglicherweise an einen der damaligen Kriegsschauplätze.«

»Und was bringt uns das?«, fragte Domo Sokrat skeptisch.

»Was weiß ich!«, gab Tolot zurück. »Aber auch dann, wenn es unserer Suche nicht direkt nützt, erfahren wir vielleicht etwas mehr über die Geschichte Andromedas seit dem Großen Chaos – und in allen neugewonnenen Informationen könnte etwas stecken, das uns weiterbringt.«

»Die Spur der Raumtorpedos ist kalt«, gab Taravatos zu bedenken. »Wir können sie nur rechnerisch zurückverfolgen, Tolotos.«

»Das ist mir alles klar – und ich habe Für und Wider gegeneinander abgewägt«, erwiderte Icho Tolot und dachte daran, dass es so gut wie aussichtslos war, in einer Sterneninsel mit rund 310 Milliarden Sonnenmassen den Planeten zu finden, auf dem sich 100.000 Haluter niedergelassen hatten.

Wenn sie Pech hatten, konnten sie tausend Jahre lang vergeblich suchen – und wenn sie Glück hatten, fanden sie die Zuflucht bei einem Vorstoß aufs Geratewohl innerhalb weniger Monate.

Glück konnte aber nur der haben, der sich seinen Optimismus bewahrte.

»Fang an, Taravatos!«, grollte er. »Lass deine Strukturfelder nicht einrosten!«

Er hörte nicht hin, als der Syntron ihm pedantisch auseinandersetzte, warum seine hyperenergetischen Strukturfelder nicht rosten konnten. Ihn interessierte nur, ob Taravatos die HALUTA nach den ersten Berechnungen, die vorläufig noch leicht zu erbringen waren, auf Kurs zum wahrscheinlichen Ausgangspunkt der Torpedos brachte.

Und das tat er ...

 

*

 

Nach einem Hyperraumflug über rund dreißig Lichtjahre stürzte die HALUTA wieder in den Normalraum zurück.

Sie befand sich noch immer innerhalb des Halos, der die Ebene der Andromeda-Galaxis gleich einer seifenblasenähnlichen Sphäre von 300.000 Lichtjahren Durchmesser umhüllte.

Für das halutische Auge war dieser sphärisch geformte Raum ebenso wenig sichtbar wie für das menschliche. Nur die Ortungs- und Messsysteme vermochten aus den rund 600 Kugelsternhaufen, den RR Lyrae-Sternen, den dünnen Gaswolken, dem Magnetfeld und der Synchrotonstrahlung der im Magnetfeld bis nahe Lichtgeschwindigkeit beschleunigten Elektronen jene komplexe Ganzheit darzustellen, die einen galaktischen Halo ausmachte.

Für den Syntronverbund der HALUTA fingen damit die Schwierigkeiten erst an, denn alle jene Fakten und Faktoren hatten sich mit der Gesetzmäßigkeit der Naturgesetze, denen sie gehorchten, unter anderem auch auf die Flugbahnen der fünf Raumtorpedos ausgewirkt, die sich durch den Halo Andromedas bewegten.

Die einzelnen Wirkungen waren meist so geringfügig, dass sie sich kaum noch messen ließen, aber ihre Gesamtheit musste so genau wie möglich berücksichtigt werden, wenn die Bahn der Torpedos bis zum Ausgangspunkt zurückverfolgt werden sollte.

Tolot wartete geduldig, tief in seinen Spezialsessel hineingesunken und scheinbar phlegmatisch alles um sich herum geschehen lassend. Er war jedoch alles andere als phlegmatisch, denn die Begegnung mit den Torpedos und die Überlegungen, aus welchem Raumsektor Andromedas sie wohl gekommen sein mochten, hatten alte Erinnerungen des Haluters geweckt.

Er dachte daran, wie er vor rund 2330 Jahren gemeinsam mit Perry Rhodan und Atlan zum ersten Mal in die Andromeda-Galaxis vorgestoßen war – mit dem Raumgiganten CREST III und IMPERATOR. Es war ein Vorstoß ins Ungewisse gewesen – und ein Tanz auf dem Vulkan, denn in Andromeda hatten damals die sogenannten Meister der Insel mit ihrer überlegenen Technik und mit von Duplos bemannten riesigen Raumflotten die Macht ausgeübt.

Es war fast ein Wunder gewesen, dass der damalige Vorstoß nicht mit einem Desaster geendet hatte, aber nur fast ein Wunder. Entscheidend für den Erfolg waren die geniale Führung durch Perry Rhodan gewesen, der unbeugsame Wille aller beteiligten terranischen Raumfahrer, die Bedrohung der Menschheit aus Andromeda abzuwenden – und nicht zuletzt die faire und humane Vorgehensweise der Terraner, die die ursprünglichen Verbündeten der MdI nacheinander auf ihre Seite gezogen hatte.

Heute, im Jahre 1146, das nach der alten A.D.-Zeitrechnung dem Jahre 4733 entsprach, war alles anders. Es gab keine Spannungen zwischen den Völkern der Milchstraße und denen Andromedas – jedenfalls, soweit das Icho Tolot zu beurteilen vermochte.

Nein, diesmal war Tolots Mission rein privater Natur. Er wollte sein Volk wiederfinden. Natürlich rumorten dabei in seinem Hinterkopf solche Überlegungen wie die, was das halutische Volk gegen die unbekannten Machthaber in der Milchstraße und für die Freiheit der Milchstraßenvölker unternehmen könnten. Wie hätte es anders sein können. Doch das war sekundär. Erst einmal musste die Zuflucht der Haluter gefunden werden. Und vorher ein Anhaltspunkt dafür.

»Berechnungen abgeschlossen, Tolotos«, meldete der Syntron. »Die Abweichungen der Flugbahn innerhalb des Halos können unter dem Strich nicht mehr als 0,4 Grad betragen haben.«

»Was bedeutet ›unter dem Strich‹?«, fragte Pantalon. In der bläulich schimmernden Hülle seines Kopfkomplexes schien ein heller Lichtpunkt hin und her zu schwingen.

»Die meisten Abweichungen haben sich gegenseitig wieder kompensiert«, erläuterte Taravatos. »Bis auf den Rest von 0,4 Grad. Demnach können die Geschosse eigentlich nur aus einem Randgebiet Andromedas gekommen sein, in dem ich von hier aus ungewöhnlich wenig Masse anmesse und entsprechend wenig Gravitationseinflüsse. Die Entfernung zu unserer jetzigen Position beträgt 591 Lichtjahre, zur Position des Kontakts mit den Torpedos 621 Lichtjahre. Da sie keine Überlichttriebwerke besitzen, werden sie seit zirka 624,3 Jahren unterwegs sein – immer berücksichtigt, dass ihre Anfangsgeschwindigkeit näher an der Lichtgeschwindigkeit lag als jetzt. Die interstellare Materie übt einen gewissen Bremseffekt aus.«

Mehr als 624 Jahre unterwegs!, dachte Tolot. Was ist in dieser Zeit alles geschehen?

»Warum fliegen wir nicht endlich weiter?«, drängte Sokrat mit dem ungestüm des Jüngeren.

»Weil es uns nicht juckt«, gab Taravatos spöttisch zurück. »Welcher Krieg vor 621 Standardjahren auch immer zum Abschuss der Torpedos führte, er dürfte längst vorbei und wahrscheinlich auch vergessen sein.«

Tolot lachte brüllend, verstummte jedoch schnell wieder und sagte:

»Du darfst dennoch weiterfliegen, Intelligenzverschnitt! Aber bitte nicht in einem Stück, sondern in kurzen Etappen! Ich möchte möglichst genau an dem Punkt ankommen, von dem die Torpedos damals abgefeuert wurden!«

Obwohl wir dort sowieso nichts Aufregendes finden werden!, fügte er in Gedanken hinzu. Es sei denn, der damalige Kampf hat in unmittelbarer Nähe eines Planeten stattgefunden.

Der Syntron-Verbund produzierte ein paar summende und klirrende Geräusche, die wohl seinem Ärger über die Bezeichnung »Intelligenzverschnitt« Ausdruck verleihen sollten, dann bestätigte er die Anweisung und ließ das Schiff Fahrt aufnehmen.

Mit dreizehn unterschiedlich langen Hyperflugetappen tastete sich die HALUTA an die Ebene der Andromeda-Galaxis heran und in ihr Randgebiet hinein. Die Ortungssysteme vermaßen exakt alle Raumsektoren und die in ihr wirksamen Einflüsse, die zu Kursabweichungen von relativ massearmen und mit Unterlichtgeschwindigkeit fliegenden Objekten führen konnten.

Es stellte sich heraus, dass Taravatos eine fast hundertprozentig zutreffende Voraussage gemacht hatte. Während des Orientierungsmanövers nach der 13. Hyperflugetappe lag vor dem Schiff eine Region, die tatsächlich sehr massearm war. Genaugenommen enthielt sie so gut wie keine Masse – jedenfalls für den Raumsektor einer galaktischen Ebene.

»Eine Dunkle Region«, stellte Tolot fest, nachdem die Ortungen abgeschlossen waren. »Ein sternenloser Raumsektor von zirka vierzig Lichtjahren Durchmesser.«

»Er ist sogar noch viel tiefer als vierzig Lichtjahre«, warf Pantalon ein. »Genau in unserer Flugrichtung zeigt die Ortung überhaupt keine Sterne an, auch in hundert Lichtjahren Entfernung noch nicht.«

»Auch in vierhundert Lichtjahren nicht«, ergänzte Taravatos.

»Das ist nicht möglich!«, fuhr der Posbi auf.

»Black Holes«, sagte Tolot. »In Flugrichtung scheint es eine Ballung von Black Holes zu geben, die kein Sternenlicht zu uns durchlässt. Eine sehr seltene, aber nicht unmögliche Konstellation.«

Er strich nachdenklich über die metallisch glänzende, massive Sensorleiste mit den bunten Markierungen, unter der sich der Symmunikator verbarg, die Benutzer-Syntron-Schnittstelle für die Manuellbedienung des Syntronverbunds, die im Grunde genommen nie gebraucht wurde, weil die Kommunikation zwischen Benutzer und Syntron akustisch erfolgte und absolut ausreichend war.

»Etwas lässt mir keine Ruhe, Schlauberger«, sagte er nachdenklich.

Als Taravatos nicht darauf reagierte, erklärte er:

»Du weißt, dass ich dich angesprochen habe – und wie ich dich kenne, ist dir auch klar, was mir keine Ruhe lässt. Deshalb wirst du sicher die Antwort darauf parat haben, weshalb du zu der Annahme gekommen bist, dass die Torpedos genau mitten in der Dunklen Region abgefeuert wurden – denn die Zahlen, die du mir vor den letzten dreizehn Hyperflugetappen nanntest, lassen keinen anderen Schluss zu.«