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Nr. 1469

 

Impulse des Todes

 

Ein Geheimnis bestimmt ihr Dasein – der Pararealist wagt ein Experiment

 

von Peter Griese

 

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In der Menschheitsgalaxis schreibt man den April des Jahres 1146 NGZ. Wenn die Chance jemals bestanden haben sollte, die Geschicke der Galaktiker zu wenden, so existiert diese Chance zum gegenwärtigen Zeitpunkt längst nicht mehr. Denn die Herrschaft der Cantaro in der abgesperrten Milchstraße erscheint viel zu gefestigt, als dass die Opposition, die sich vor allem in der Untergrundorganisation WIDDER darstellt, etwas Wirkungsvolles dagegen unternehmen könnte.

Perry Rhodan und die anderen mit fast sieben Jahrhunderten Verspätung zurückgekehrten Galaktiker aus dem fremden Universum Tarkan sind sich dessen nur allzu schmerzlich bewusst, dennoch resignieren sie nicht. Der große Terraner kämpft selbst dann noch unverdrossen weiter, als ihm ein unbekannter Feind persönlich schwer zu schaffen macht.

Erfolge und Misserfolge der Freiheitskämpfer halten sich die Waage – und das allein ist schon ein Wunder, wenn man die Kräfteverhältnisse bedenkt, die für den Gegner sprechen.

Inzwischen ist Heleios, das neue Hauptquartier der WIDDER, die Szene einer aufwendigen und komplizierten Versuchsserie geworden, die Sato Ambush initiiert hat. Der Pararealist hofft, dadurch einem vitalen Geheimnis der Cantaro auf die Spur zu kommen.

Es geht um die IMPULSE DES TODES ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Sato Ambush – Der Pararealist versucht das Geheimnis der Cantaro zu ergründen.

Urban und Nobby Sipebo – Ein Spezialist von Heleios und sein Sohn.

Degruum, Gavval und Shyrbaat – Die Anoree werben um Verständnis.

Phoram – Ein Cantaro bezahlt für seinen Mut und seine Bereitschaft.

Perry Rhodan – Der Terraner begeistert sich für ein gewagtes Unternehmen.

1.

Explosion

 

Für Nobby Sipebo bestand das Leben in erster Linie aus einer Anhäufung von kleineren und größeren Problemen. Die meisten davon entsprachen denen eines durchschnittlichen Vierzehnjährigen, aber der Rest war von den außergewöhnlichen Umständen des Lebens seiner Familie geprägt.

Nobby Sipebo war auf Heleios geboren worden und hatte sein ganzes bisheriges Leben hier verbracht. Das besagte schon fast alles über seinen Gemütszustand, seine Wünsche und seine Sehnsüchte.

Der Junge wusste nicht, ob er diesen Planeten jemals würde verlassen können. Einerseits fühlte er sich mit diesem Boden verwurzelt, andererseits hasste er ihn. In seinen geheimen Träumen verbargen sich andere Vorstellungen vom Leben als die, denen er hier tagtäglich begegnen musste.

Am schlimmsten war die Einsamkeit. Daran änderte auch die vierköpfige Familie nichts. Mutter Mara war Biologin. Ihre Zeit erschöpfte sich neben den normalen Pflichten für die Familie in der Unterhaltung einer Pflanzenzuchtstation. Sie tat dies aus eigenem Antrieb. Ein Auftrag der Widder dafür lag nicht vor.

Nobby Sipebo interessierten Pflanzen nicht.

Ihn interessierte auch die Organisation WIDDER eigentlich nicht, obwohl sie alle dazu gehörten. Sogar Youhami.

Die achtzehnjährige Schwester Youhami war für den Jungen weder eine akzeptable Spielgefährtin, noch ein Gesprächspartner. Für Nobby hatte sie schlicht und einfach einen Vogel. Was sie interessierte, waren modischer Schnickschnack oder sportliche Leistungen, beides Dinge, die in der Vorstellungswelt des Vierzehnjährigen keinen Platz hatten.

Nobby konnte seine Schwester nicht leiden, und das ließ er sie auch spüren.

Sein Vater Urban Sipebo war ein vielbeschäftigter Mann.

Das war auch schon so gewesen, bevor die Widder ihr Hauptquartier nach Heleios verlegt hatten. Und danach war es noch schlimmer geworden. Jetzt hatte ihn dieser merkwürdige Sato Ambush total mit Beschlag belegt, so dass Nobby seinen Vater oft mehrere Tage lang gar nicht zu Gesicht bekam.

Das Problem war die Einsamkeit, die Nobby zum Teil einfach akzeptierte, weil er gar nichts anderes kannte, und weil er sie sowieso nicht ändern konnte. Sein Vater hatte wohl irgendwann erkannt, dass dem Sohn etwas zur normalen Entwicklung fehlte. Dessen Leben konnte nicht nur aus der täglichen Schulung durch den Hausroboter bestehen. Oder in der ausgedehnten Freizeit, die kaum ein erwähnenswertes Angebot enthielt. Auch gab es keine gleichaltrigen Partner und Freunde, mit denen man spielen oder dumme Streiche anstellen konnte, was zur Entwicklung einfach notwendig war.

Nobby Sipebo war intelligent genug, um das eigene Grundproblem weitgehend richtig zu beurteilen. Es lag in der Aufgabe, die seine Eltern vor mehr als fünfundzwanzig Jahren praktisch freiwillig übernommen hatten. Es lag an diesem verfluchten Planeten, der für ihn mehr ein Gefängnis war, denn ein Ort für ein interessantes Dasein. Es lang an der Aufgabe, die Heleios von der Organisation WIDDER zugeteilt bekommen hatte.

Es war bis vor knapp zwei Jahren eigentlich ruhig und beschaulich auf Heleios gewesen. Nobby hatte auch das nicht gepasst, und als sich die Veränderungen angekündigt hatten – die Verlegung des Hauptquartiers der Widder nach Heleios –, da hatte er erwartet, dass nun endlich etwas Abwechslung in sein eintöniges Leben gelangen würde. Er hatte sich getäuscht, denn es waren fast ausschließlich Erwachsene gekommen. Und die hatten nicht nur schrecklich viel zu tun, sondern vor allem gar keinen Sinn für die Bedürfnisse und Interessen eines Vierzehnjährigen, der fast wie ein Eremit aufgewachsen war.

Zumindest empfand sich Nobby als Eremit, wenngleich diese Bezeichnung reichlich überzogen wirkte. Er nutzte auch jede Gelegenheit, um mit diesem Wort seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Er wurde dafür belächelt – von den Erwachsenen, aber die hatten ja keine Ahnung.

Heleios hatte Jahrhunderte geschlafen und war erst jüngst richtig erwacht. Die Umstände, die dazu geführt hatten, interessierten Nobby wenig. Sein Vater hatte davon gesprochen, dass die Widder ihr Hauptquartier auf der Welt Arhena hatten aufgeben müssen. Nun sollte Heleios das Zentrum der Organisation sein.

So war es gekommen, aber die erhofften Veränderungen für den Jungen waren ausgeblieben. Im Gegenteil. Vater hatte noch mehr Arbeit. Und neue Spielgefährten gab es nicht. Auch die Freihändler der Welt Phönix, die inzwischen hier eingetroffen waren, schienen auf Nachwuchs wenig Wert zu legen. Erwachsene, Erwachsene, wohin er auch blickte.

Nobby Sipebo war ein Eremit geblieben.

Immerhin, Vater hatte das Problem schon vor ein paar Jahren gesehen und ihm Olifant gebaut, damit er wenigstens einen Spielgefährten hatte. Aber das war zu wenig. Olifant war nichts weiter als eine kleine, fliegende syntronische Maschine.

Mutter hatte ihm erklärt, woher der Name des künstlichen Spielgefährten rührte. Es gab da eine uralte Sage auf der Ursprungswelt der Menschen, in der Olifant als das Wunderhorn des Helden Roland erwähnt wurde. Nobby interessierte das und auch die Urwelt nicht sonderlich, aber er wusste, dass dieser geheimnisvolle Planet Erde oder Terra genannt wurde.

Und dass diese Urwelt unerreichbar fern war, obwohl die Erwachsenen ziemlich laut davon träumten, sie einmal wieder zu besuchen. Was sie dort genau wollten, konnten sie dem Jungen allerdings nicht erklären.

Manchmal sprachen die Erwachsenen in seiner Gegenwart davon. Sie taten dann so, als sei dieser Planet etwas ganz Besonderes. Nobby konnte das nicht verstehen. Vielleicht lag das daran, dass er eben nur Heleios kannte und sich andere Planeten trotz der Bilder, die der Hausroboter im Unterricht produzierte, nicht so recht vorstellen konnte.

Auch wusste er zu wenig über die Geschichte Terras. Die sagenhafte Erde bedeutete ihm fast nichts. Er hatte keine Beziehung zu diesem Relikt der Vergangenheit. Dafür kannte er die Geschichte seiner Heimatwelt Heleios in allen Einzelheiten.

Heleios, das war der Sohn des Perseus aus einer terranischen Sage gewesen. Viele Gestalten dieser uralten Überlieferungen hatten den Sternen der Milchstraße und auch anderswo Namen gegeben.

Perseus, der Sagenheld, war ein Sohn der Danae gewesen. Er hatte die böse Medusa getötet, die andere zu Stein verwandeln konnte, und Andromeda befreit. Allein in dieser kleinen Rekapitulation verbargen sich für Nobby geschichtsträchtige Namen der Menschheitshistorie.

Heleios war der vierte von zwölf Planeten der Sonne Seriphos, 4,8 Lichtjahre in Richtung Milchstraßenzentrum vom Schwarzen Loch des Perseus-Sektors entfernt. Auch der Name Seriphos stammte eigentlich aus der neueren Zeit, denn wie Heleios war er von der Organisation WIDDER vergeben worden.

Früher einmal, vor fast 700 Jahren, war Heleios ein geheimes Handelskontor der Kosmischen Hanse gewesen. Aus dieser Zeit stammten noch wenige oberirdische Gebäude und fast alle unterirdischen Anlagen. Damals hatte der Planet noch keinen Namen besessen, nur eine geheime Kodebezeichnung.

Erst als sich Homer G. Adams des Stützpunkts erinnert hatte und ihn vorsorglich wieder hatte aufleben lassen, waren die heutigen Bezeichnungen geprägt worden. Seit dem Jahr 455 hatten selten mehr als zwanzig Menschen auf Heleios gelebt. Ihre Aufgabe hatte allein darin bestanden, den »schlafenden« Stützpunkt am Leben zu erhalten und langsam auszubauen, bis er eines Tages einmal wirklich benötigt werden würde.

Für die Widder hatte Heleios in all den Jahrhunderten keine strategische Bedeutung besessen. Adams hatte den Stützpunkt im Rahmen der jeweils existierenden Möglichkeiten jedoch immer weiter ausbauen lassen und auch dafür gesorgt, dass stets eine kleine Crew von Freiwilligen hier anwesend war.

Ein solches Pärchen, das sich an diesen Ort der Einsamkeit hatte schicken lassen, war vor siebenundzwanzig Jahren hier angekommen: Urban und Mara Sipebo. Im Unterschied zu den anderen Widdern hatten die beiden darauf bestanden, auch hier eigene Kinder zu haben. Da es kein Gesetz gab, das dies verboten hätte, waren Youhami und Nobby, der eigentlich Nobusnumi hieß, als echte Heleioten geboren worden.

Von seinem Vater wusste Nobby, dass die Widder auch bis zum großen Umzug von Arhena nach Heleios stets technische Ausrüstung neuesten Standards hatten herbringen lassen. Urban Sipebos Aufgabe war es unter anderem gewesen, die Anlagen zu installieren, zu testen und in Betrieb zu nehmen. Viele davon hatten seit jeher allein der Aufgabe der Raumüberwachung gedient, denn es war aus der Sicht der Widder nie auszuschließen gewesen, dass ihre Feinde, die Cantaro, den Planeten entdeckten und in Besitz nahmen.

Doch das war nie geschehen. Auch wenn die Sicherheit vielleicht etwas trügerisch war, sie war vorhanden. Und für Nobby sowieso, denn in seine unfertige Vorstellungswelt passten keine angreifenden Cantaro. Dieser Kampf wurde nach seiner ganz unmaßgeblichen Meinung irgendwo draußen im All zwischen den Sternen und den Schwarzen Löchern ausgetragen.

Der Kopf der Widder, Homer G. Adams, war schon früher in unregelmäßigen Zeitabständen auf Heleios aufgetaucht, um zu entspannen oder um bestimmte Experimente mit den vorhandenen Einrichtungen durchzuführen. Nobby war ihm einige Male kurz begegnet, aber die Gelegenheit für ein Gespräch mit dem wichtigen Mann hatte sich für den Jungen nie ergeben.

In letzter Zeit hatten sich die Gewichte etwas verschoben. Nicht nur, dass Heleios zum neuen Zentrum der Widder bestimmt worden war. Auch der Stern Adams' begann in den Augen des Jungen etwas zu verblassen, denn eine Gestalt, die ursprünglich für ihn und seinen Lehrroboter nur Legende gewesen war, war wieder aufgetaucht: Perry Rhodan.

Der Terraner faszinierte Nobby Sipebo, seit er eine fast unheimliche Entdeckung gemacht hatte. Zumindest war diese Entdeckung für ihn geheimnisvoll und unheimlich zugleich. Er hatte mit noch niemandem darüber gesprochen und sich geschworen, dies nur mit Perry Rhodan selbst zu tun. Seit dem Auftauchen des Terraners sammelte Nobby alle Informationen über ihn. Insgeheim hatte er nur einen Wunsch, einmal so groß und so bedeutend zu werden wie Rhodan.

Und wenn er seine Entdeckung richtig deutete, dann würde dies auch geschehen! Vielleicht würde ihn dann seine Schwester etwas zuvorkommender behandeln. Oder sie würde sich seinem Wunsch beugen, sich einer Gehirnbehandlung zu unterziehen, um endlich für andere Dinge Interessen zu finden als für alberne Moden.

So sehr den Jungen alles über Perry Rhodan begeisterte, so wenig interessierten ihn die eigentlichen Ereignisse, für die der Terraner oder die Widder an vielen Orten kämpften. Selbst das riesige Raumschiff BASIS, das kürzlich hier erschienen war, berührte den Jungen nicht.

Heleios war eine sehr warme Welt, aber da Nobby von Geburt an daran gewöhnt war, machte ihm das weniger aus als seinen Eltern. Die durchschnittlichen Außentemperaturen bewegten sich das ganze 370 Tage dauernde Jahr deutlich über 20 Grad Celsius.

Selbst in einer Höhe von 3000 Metern erstreckten sich auf dem größten Kontinent, auf dem auch der Stützpunkt der Widder zu finden war, fast nur tropische Urwälder. Und die Baumgrenze lag mit 4500 Metern in einem Bereich, wo auf durchschnittlichen Planeten schon ewiges Eis zu finden war. Entsprechend waren die klimatischen Verhältnisse, feuchtwarm und ideal für eine reichhaltige Flora.

Das Widder-Quartier selbst war in einem Gebirgsmassiv dieses größten Kontinents untergebracht. Es erstreckte sich dort bis in eine Tiefe von drei Kilometern und war in zehn Ebenen der Fläche von einem Quadratkilometer unterteilt. Allerdings war nur etwa ein Drittel dieser ganzen Anlage vollständig ausgebaut. Dieses Drittel wurde auch jetzt nach der Umsiedlung von Arhena noch nicht vollständig genutzt.

Daneben existierten zwanzig halbfertige Hohlräume, die als Hangars für Raumschiffe von 300 beziehungsweise 100 Metern Durchmesser gedacht waren. Sie waren durch Stollen mit der eigentlichen Station verbunden.

Im Vergleich zu diesen Anlagen nahmen sich die oberirdischen Bauten sehr bescheiden aus. Sie lagen in kleineren Lichtungen des umgebenden Dschungels, so dass sie aus dem Raum praktisch nicht auszumachen waren. Hier befanden sich auch die etwa zwanzig Wohnhäuser der ständigen Mannschaft von Heleios und damit auch das Heim der Sipebos.

Nobby kannte die ganze Umgebung seines begrenzten Lebensbereichs. Jeder Stein, jeder Trampelpfad und jeder Busch waren ihm vertraut, die an den Wegen zu den getarnten Eingängen in die Tiefe oder zu den Belüftungsschächten zu finden waren.

Mehrmals war er mit dem Vater in den genutzten Räumen der beiden oberen Ebenen des Quartiers gewesen. Auch hier kannte er sich ausgezeichnet aus. Er wusste genau, wo die wichtigsten Lager, die Forschungslabors oder die Syntroniken des Quartiers zu finden waren.

In die unteren Regionen wollte ihn der Vater erst mitnehmen, wenn er sechzehn Jahre alt war. Und ein Besuch auf einem der vier Monde von Heleios war erst vorgesehen, wenn er achtzehn geworden war. Die Ortungs- und Funkanlagen auf dem größten Mond, der den Namen Alkaios trug, hätten ihn schon interessiert, zumal Olifant nichts darüber zu berichten wusste. Überhaupt war der syntronische Spielgefährte in Bezug auf sein Wissen über die Widder sehr dürftig ausgestattet worden.

Was er über die anderen Monde von Heleios, über Elektyron, Mestor und Sthenelos zu berichten wusste, war auch nicht berauschend. Nobby vermutete, dass sich auch dort Einrichtungen befanden, die der Sicherheit dienten, denn Vater oder andere Erwachsene sprachen nur darüber, wenn es unbedingt notwendig war. Sie taten immer so, als würde hinter jedem Baum ein Cantaro mit langen Ohren lauern, um Geheimnisse auszuspionieren.

Nobby Sipebo hatte an diesem Tag, man schrieb den 2. April des Jahres 1146, seine Lernübungen frühzeitig und zur Zufriedenheit des Hausroboters hinter sich gebracht. Diese Maschine erfüllte mehrere Funktionen, so dass Mutter genügend Zeit blieb, sich um ihre Pflanzenzuchtanlage hinter dem Haus zu kümmern. Ein niedriger Zaun trennte die Beete und Glashäuser vom nahen Urwald.

Der Junge bekleidete sich mit einem ärmellosen Hemd, einer kurzen Hose und leichten Sandalen. Mehr war bei diesen Temperaturen nicht erforderlich. Er rief Olifant, und der syntronische Gefährte schwebte lautlos heran. Gemeinsam verließen sie das Wohngebäude.

»Wir machen einen Streifzug durch das Gelände bis zum Bach«, erklärte Nobby der flugfähigen Syntronik. Seine kurzen, braunen Haare nahmen schnell die Feuchtigkeit der Umgebung an. Aber daran war er gewöhnt. »Ich will den Deich vervollständigen, den ich vorgestern zu bauen begonnen habe. Dann müssen wir ein paar Fische fangen und dort einsetzen. Ma wird das nicht passen, aber sie muss es ja nicht erfahren.«

Der syntronische Spielgefährte erhob keine Einwände gegen solche harmlosen Unternehmungen. Er würde sich höchstens zu Wort melden, wenn Nobby sich in eine echte Gefahr begeben wollte.

Olifant war knapp einen halben Meter groß. Er hatte die Form eines sehr spitzen und in sich gebogenen Kegels. Insofern glich er tatsächlich einem Horn, aber natürlich fehlte der Hohlraum im Innern.

In die Grundfläche hatte Urban Sipebo ein Antigrav-Aggregat in Mikrobauweise installiert. Den restlichen Körper füllten diverse Sensoren und Mikromodule auf syntronischer Basis aus. Auf der Außenfläche befanden sich mehrere Dutzend Sensoren, sowie die Kommunikationseinrichtungen.

Sipebo, selbst ein exzellenter Techniker und Syntroniker auf diversen Gebieten, hatte in seiner freien Zeit diesen Roboter selbst entworfen und aus Reservebeständen des Widder-Vorrats zusammengebaut, um damit seinem Sohn einen Spielgefährten zu geben.