Thomas von Steinaecker

Klang. Welt.

Über Parallelwelten, drei Formeln, aus denen sieben Opern entstehen, und eine Fliege, die im Scheinwerferlicht tanzt:

Die Stockhausen-Kurse in Kürten 2006

SuKuLTuR

2013

Die Illustration auf dem Cover ist eine frühe Skizze von Karlheinz Stockhausen mit den Kerntönen von "LICHT" (1977).

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Es ist auf den ersten Blick eine verwunschene Gegend, in die man gerät, biegt man von der Autobahn ab, auf die kurvige Landstraße Richtung Kürten. Hügel, auf satten grünen Wiesen weiden Kühe, immer wieder dichter Laubwald, altbergische Fachwerkhäuser, gelegentlich heruntergekommene Pommesbuden und potthässliche graue Ziegelbauten dazwischen, auf denen die Deutschlandflagge den einzigen Farbtupfer bildet: eines der wenigen Anzeichen dafür, dass heute, am Samstag, das WM-Spiel um Platz Drei stattfindet, um das sich auch nahezu jeder Bericht um Radio dreht. Spielt Ballack? Spielt Borowski?

Eine gute halbe Stunde entfernt von Köln ist das hier die tiefste Provinz, ein Urlauberparadies, aber keine Gegend, wo die Post abgeht. Die Jugendlichen an den Bushaltestellen machen einen etwas ungeduldigen Eindruck. Hinter ihnen: Plakate für das Schützenfest in Wipperfürth, für eine Grönemeyer-Westernhagen-Cover-Show („das Original“), immer häufiger jetzt auch für die Stockhausen-Kurse, ganz in weiß dazwischen, wie ein Fremdkörper.

Neunten Stockhausen-Kurse