Cornelia Vismann
Das Recht und seine Mittel
Herausgegeben von Markus Krajewski und Fabian Steinhauer
Fischer e-books
Cornelia Vismann war Professorin für Geschichte und Theorie der Kulturtechniken an der Bauhaus-Universität Weimar. Sie studierte Recht und Philosophie und arbeitete u.a. als Rechtsanwältin in Berlin. Nach ihrer Dissertation ›Akten. Medientechnik und Recht‹ (2000) habilitierte sie sich mit einer Arbeit zur ›Verfassung nach dem Computer‹ im öffentlichen Recht. 2011 erschien die große und vielbeachtete Studie ›Medien der Rechtsprechung‹. Cornelia Vismann ist am 28. August 2010 in Berlin gestorben.
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ISBN 978-3-10-401768-6
Vgl. den Aufsatz »Kulturtechniken und Souveränität«, S. 457 in diesem Band.
Francesco Petrarca, Invectiva contra eum qui maledixit Italiae (1473), zit. nach Michel Foucault, Vom Licht des Krieges zur Geburt der Geschichte, Berlin 1986, 40; Ders., In Verteidigung der Gesellschaft. Vorlesungen am Collège de France (1975–76), Frankfurt am Main 1999, 86f.
Foucault, In Verteidigung, 87.
Thomas Kling, »Besprechung von Francesco Petrarca, Aufrufe zur Errettung Italiens und des Erdkreises. Ausgewählte Briefe, Basel 2001«, in: Süddeutsche Zeitung vom 4. 2. 2002.
Zur Antithese von restauratio und translatio Barbara Vinken, Du Bellay und Petrarca. Das Rom der Renaissance, Tübingen 2001, 43ff.
Dazu Wolfram Brandes, »Die imaginäre Topografie Konstantinopels zwischen apokalyptischem Denken und moderner Wissenschaft«, in: Rechtsgeschichte 2 (2003), 58–71.
Hans-Heinrich Nolte, Kleine Geschichte Rußlands, Stuttgart 1998, 28.
Siehe dazu Hans-Christian von Herrmann, »Schauräume – Datenräume. Bürokratie in Florenz im 15. und 16. Jahrhundert«, in: Ursula Kundert, Barbara Schmid und Regula Schmid (Hg.): Ausmessen – Darstellen – Inszenieren. Raumkonzepte und die Wiedergabe von Räumen in Mittelalter und früher Neuzeit. Zürich 2007, 211–224.
Hannah Arendt, Über die Revolution, Frankfurt am Main und Zürich 1968, 273.
Foucault, In Verteidigung, 87.
Im 18. Jahrhundert organisiert sich dieses historische Wissen. »Ministerien für Geschichte«, wie das Dépot des Chartes, werden eingerichtet, Foucault, In Verteidigung, 156ff.
Foucault, In Verteidigung, 170f.
Zur diskursgenerierenden Wirkung des Untergangstopos: Arnaldo Momigliano, »Christianity and the Decline of the Roman Empire«, in: Ders., The Conflict between Paganism and Christianity in the Fourth Century, Oxford 1963, 1–16.
Arnaldo Momigliano, »Ein Vorspiel zu Gibbon im 18. Jahrhundert«, in: Ders., Ausgewählte Schriften zur Geschichte und Geschichtsschreibung, hg. von Glenn Most unter Mitwirkung von Wilfried Nippel und Anthony Grafton, Bd. 2, Stuttgart und Weimar 1999, 221–236, 227.
Momigliano, »Vorspiel«, 235.
Zum Zusammenhang von amerikanischer Revolution und Decline and Fall Momigliano »Vorspiel«, 227.
Manfred Schneider, Der Barbar. Endzeitstimmung und Kulturrecycling, München und Wien 1997, 42.
Schneider, Barbar, 42.
Theodor Mommsen, Römisches Staatsrecht, Vorwort zur 2. Auflage, XIV, s. dazu Wolfgang Ernst, »Karthago (Against Romanocentrism)«, in: Armin Adam und Martin Stingelin (Hg.), Übertragung und Gesetz. Gründungsmythen, Kriegstheater und Unterwerfungstechniken von Institutionen, Berlin 1995, 177–189, 177.
Marie Theres Fögen, Römische Rechtsgeschichten. Über Ursprung und Evolution eines sozialen Systems, Göttingen 2002, 213.
Pierre Legendre im Gespräch mit Anton Schütz und Clemens Pornschlegel: »Der ›Take-Off‹ des Westens ist ein Gerücht«, in: Tumult 26 (2002), 102–118, 112.
Jacques Derrida, »Glaube und Wissen«, in: Ders. und Gianni Vattimo (Hg,), Die Religion, Frankfurt am Main 2001, 9–106.
Siehe Tomasz Giaro, Aktualisierung Europas. Gespräche mit Paul Koschaker, Genova 2000.
Derrida, »Glaube und Wissen«, etwa: 51, 70.
Armin Adam, »›Römischer‹ Katholizismus. Gestaltung und Herausforderung der Romreferenz im Zeitalter der Reformation«, (Ms.) 2002, 1.
Zur Koextensivität von Rom und Raum Carl Schmitt, »Raum und Rom. Zur Phonetik des Wortes Raum«, in: Universitas 6 (1951), 693–697.
Vgl. Hubert Cancik, »Altertum und Antikerezeption im Spiegel der Geschichte der Realencyclopädie«, in: Richard Faber, Barbara von Reibnitz und Jörg Rüpke (Hg.), Antik. Modern, Weimar und Stuttgart 1998, 7–22, 9 und 11.
P. G. Monateri, »Black Gaius. A Quest for the Multicultural Origins of the ›Western Legal Traditions‹«, in: Hastings L. J. 51 (2000), 479–555.
Wolfgang Ernst unternimmt den Versuch, ein rein datengestütztes Karthago gegen ein narrativ funktionierendes Rom zu stellen in »Karthago (Against Romanocentrism)« (wie Anm. 18).
Leon Battista Alberti, Descriptio Urbis Romanae, hg. von M. Furno und M. Carpo, Genève Droz 2000. Siehe auch die Arbeiten von Mario Capro (etwa: Zeitschrift für Kunstgeschichte LXIV (2001), 223–233) und von Anthony Grafton, Leon Battista Alberti. Baumeister der Renaissance, Berlin 2002.
Gerhard Radke, Viae Publicae Romanae, Stuttgart 1971, 3.
Ausführlich Bernhard Siegert, »Der Untergang des römischen Reiches«, in: Hans Ulrich Gumbrecht und K. Ludwig Pfeiffer (Hg.), Paradoxien, Dissonanzen, Zusammenbrüche, Situationen offener Epistemologie, Frankfurt am Main 1991, 495–514.
Derrida weist mehrfach darauf hin, dass wir immer schon Lateinisch sprechen (»Glaube und Wissen«, 47, 50ff.) und damit auf das Problem der Unentrinnbarkeit Roms (wie Anm. 21).
Cornelia Vismann, »Wort für Wort – Sprachengebrauch als Rechtssetzung«, in: Bernd Liepold-Mosser (Hg.), Sprache der Politik – Politik der Sprache, Wien 1996, 103–127.
Tomasz Giaro, »Privatrecht als Technik der Gerechtigkeit«, in: Herfried Münkler und Marcus Llanque (Hg,), Konzeptionen der Gerechtigkeit, Baden-Baden 1999, 69–80, 73.
Tomasz Giaro, »Europa und das Pandektenrecht«, in: Rechtshistorisches Journal 12 (1993), 326–345.
Dazu Anselm Haverkamp, Figura cryptica. Theorie der literarischen Latenz, Frankfurt am Main 2002, 7ff.
Die Funktion der Differenz besteht darin, Referieren und Beobachten gleichzusetzen, das heißt: System- und Selbstreferenz beobachterunabhängig beschreiben zu können. Niklas Luhmann, Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie, Frankfurt am Main 1984, 596f.
Zu den Europabildern im Recht Tomasz Giaro, »Europa und das Pandektenrecht« (wie Anm. 35).
Dazu Ernst H. Kantorowicz, »Das Problem mittelalterlicher Welteinheit«, in: Ders., Götter in Uniform, Stuttgart, 175–181. Diese Referenz wiederholt sich in der Suche nach einem geeinten Europa, welche die Szene der Rechtswissenschaft nach dem Zusammenbruch der Rechtsordnung 1945 kennzeichnete und im Zug der Bemühungen um eine europäische Integration erneut aktiviert wird, siehe Giaro, Aktualisierung Europas, 13 (wie Anm. 22).
Auf das duplizierte Rom wird auch als Doppel Bezug genommen, etwa dann, wenn die Referenz Rom–Byzanz das Verhältnis Moskau–Petersburg zur Zeit der russischen Revolution rastert: So wie Rom ist Moskau ein gewachsenes Zentrum und Petersburg eine Stadt vom Reißbrett (Nolte, Kleine Geschichte Rußlands, 96), die wie Konstantinopel eine exzentrische am Meer gelegene Handelsstadt ist. Auch das Ost-Westverhältnis nach 1989 wird nach diesem Muster dieser Spaltung beschrieben (vgl. Jean-Christophe Rufin, Das Reich und die neuen Barbaren, Berlin 1993).
Vgl. Antonio Negri und Michael Hardt, Empire. Die neue Weltordnung, Frankfurt am Main 2002.
Arendt, Revolution, 267.
Zitiert nach Arnaldo Momigliano, »Die Geschichte der Entstehung und die heutige Funktion des Begriffs des Hellenismus«, in: Ders., Ausgewählte Schriften zur Geschichte und Geschichtsschreibung, hg. von Glenn Most unter Mitwirkung von Wilfried Nippel und Anthony Grafton, Bd. 3, Stuttgart und Weimar 2001, 114–142, 123.
Der vorliegende Aufsatz fußt – wenngleich nicht »kata poda« – auf Marie Theres Fögen, »Brüssel, Beirut und Byzanz. Viele Sprachen, ein Recht?«, in: Rechtshistorisches Journal 12 (1993), 347–365; zu den Befehlsstrukturen des römischen Reiches als sein Konstituens ausführlich Bernhard Siegert, »Der Untergang des römischen Reiches«, in: Hans Ulrich Gumbrecht und K. Ludwig Pfeiffer (Hg.), Paradoxien, Dissonanzen, Zusammenbrüche, Situationen offener Epistemologie, Frankfurt am Main 1991, 495–514; zur Sprachverwaltung im römischen Reich grundlegend: Heinrich Eduard Dirksen, »Über den öffentlichen Gebrauch fremder Sprachen bei den Römern«, 1. Abhandlung in: Civilistische Abhandlungen, Bd. 1, Berlin 1820, 1–92; ausführlich auch Andreas Wacke, »Gallisch, Punisch, Syrisch oder Griechisch statt Latein? Zur schrittweisen Gleichberechtigung der Geschäftssprachen im römischen Reich«, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung (rom. Abt.) 110 (1993), 14–59.
Giacomo Devoto, Geschichte der Sprache Roms, Heidelberg 1968, 234; vgl. auch zum folgenden Abschnitt 234–239.
Zu Ciceros griechisch gehaltenen Senatsreden siehe Dirksen, »Über den öffentlichen Gebrauch«, 25.
Vgl. Walter Benjamin, »Die Aufgabe des Übersetzers«, in: Ders., Gesammelte Schriften IV, 1, herausgegeben von Tilman Rexroth, Frankfurt am Main 1980, 9–21.
Benjamin, »Aufgabe des Übersetzers«, 18; dazu Jacques Derrida, »Des tours de Babel«, in: Ders., Psyché. Inventions de l’Autre, Paris 1987, 203–235; zur Wörtlichkeit von Übersetzungen im Ciceronischen »verbum pro verbo«, 206.
Yan Thomas, »La langue du droit romain – Problèmes et méthodes«, in: Archives de Philosophie du Droit, 19 (1974), 103–125, besonders 108, 124.
Vgl. Pierre Legendre, »›Die Juden interpretieren verrückt‹. Gutachten zu einem klassischen Text«, in: Psyche. Zeitschrift für Psychoanalyse und ihre Anwendungen, 43 (1989), 20–39; Ders., Le Désir politique de Dieu: Etude sur les montages de l’Etat et du Droit, Paris 1988, 293ff.
Vgl. Bernadette Droste Lehnen, Die authentische Interpretation. Dogmengeschichtliche Entwicklung und aktuelle Bedeutung, Baden-Baden 1990; zu Auslegungsverboten in der Frühen Neuzeit vgl. Michael Stolleis: »Condere leges et interpretari. Gesetzgebungsmacht und Staatsbildung in der frühen Neuzeit«, in: Ders., Staat und Staatsraison in der frühen Neuzeit. Studien zur Geschichte des öffentlichen Rechts, Frankfurt am Main 1990, 167–196, besonders 173ff.
Pierre Noailles, Les Collections de Novelles de l’Empereur Justinien, Paris 1912, 34.
Nov. 7 cap.; 1, dt. leicht geändert zit. nach Wacke, »Gallisch, Punisch«, 19.
Wulf Eckart Voss, Recht und Rhetorik in den Kaisergesetzen der Spätantike. Eine Untersuchung zum nachklassischen Kauf- und Übereignungsrecht, Frankfurt am Main 1982, 80.
Zu Gesetz und Entstehungsgeschichte siehe Theodor Schieder, Das deutsche Kaiserreich von 1871 als Nationalstaat, Köln und Opladen 1961, 95–124; sowie Helmut Glück, Die preußisch-polnische Sprachenpolitik, Hamburg 1979, 202ff. und besonders 326–329 (dort zu Recht gegen eine Überschätzung des Einflusses des Idealismus).
Ress, Art. 111, Rdn. 5, auch Rdn. 9, in: Bruno Simma (Hg.), Charta der Vereinten Nationen. Kommentar, München 1991; vgl. auch Jörg Manfred Mössner, »Auslegung mehrsprachiger Staatsverträge. Bemerkungen zu Artikel 33 der Wiener Konvention über das Recht der Verträge vom 23. Mai 1969«, in: Archiv des Völkerrechts, 15 (1972), 273–302, bes. 288f.
Mössner, »Auslegung«, 284.
Florian Coulmas (Hg.), A Language Policy for the European Community. Prospects and Quandaries, Berlin und New York 1991, Einleitung, 8. (Das Buch scheint selbst ein Votum für den Monolingualismus zu sein: alle Beiträge sind unabhängig von den Herkunftssprachen der Verfasser in englischer Sprache.)
Jürgen Vollmer, »Eurotra-goals, organization and framework design«, in: Terminologie et Traduction, 1 (1985), 85–95, bes. 88f.
Albrecht Weber, Art. 217 Rdn. 12, in: Hans von der Groeben, Jochen Thiesing, Claus Dieter Ehlermann (Hg.), Großkommentar zum EWG-Vertrag, Bd. 4, Baden-Baden 1991.
Neben der Darstellung von Adolf Harnack, Geschichte der königlichen Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Berlin 1901, 686–695; s. auch die Korrespondenz Savignys in: Adolf Stoll, Friedrich Karl von Savigny. Ein Bild seines Lebens mit einer Sammlung seiner Briefe, 3. Band, »Ministerzeit und letzte Lebensjahre«, Berlin 1939, bes. Brief an Zachari wegen der Herausgabe der Pommersfelder Handschrift, 55f.
Zit. nach Mario Bretone, Geschichte des römischen Rechts, München 1992, 252f.
Gerhard Dulckheit und Fritz Schwarz, neu bearb. von Wolfgang Waldstein, Römische Rechtsgeschichte. Ein Studienbuch, München, 8. Aufl. 1989, 304.
Detlev Liebs, Römisches Recht. Ein Studienbuch, Göttingen, 4. Aufl. 1993, 99, zu den Katenen Leopold Wenger, Die Quellen des römischen Rechts, Wien 1953, 125f.
Otto Behrends, Corpus Iuris Civilis, Text und Übersetzung auf der Grundlage der von Theodor Mommsen und Paul Krüger besorgten Textausgabe, Bd. 1: Institutionen, Heidelberg 1990, »Constitutio Imperatoriam, 21. Nov. 533«, XIIIf.
Friedrich Bluhme, »Die Ordnung der Fragmente in den Pandektentiteln. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der Pandekten«, in: Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft, 4 (1820), 257–472.
Vgl. Wenger, Quellen des römischen Rechts, 844.
Zusätzlich zu dieser Erschließung der Digesten über Originalzitate richtet Mommsen für die Juristen des 19. Jahrhunderts ein Verzeichnis zu Verfassern und Werken ein. Am Ort höchster Rechtswissenschaftlerdichte, in der Königlichen Bibliothek Berlins, ist das Resultat dieser Zerlegung der Zitate in Form eines Zettelkatalogs aufgestellt, bis dieser nach Mommsens Tod von einem mobilen Index, ein »Vokabularium« in Buchform, abgelöst wird; Wenger, Quellen des römischen Rechts, 600 (Anm. 214). Vgl. zur Edition Mommsens die Rezension von Karl Eduard Zachari von Lingenthal, »Digesta Justiniani Augusti recognovit, adsumptio in operis societatem Paulo Kruegero. Th. Mommsen, Vol. I.II., Berolino apud Weidmannos, 1870, 8. maj«, in: Zeitschrift für Rechtsgeschichte 10 (1872), 165–178, 166f.
Wenger, Quellen des römischen Rechts, 151.
Dazu ausführlich Harnack, Geschichte der königlichen Preußischen Akademie, 686–695.
Adelheid Mommsen, Theodor Mommsen im Kreise der Seinen. Erinnerungen seiner Tochter A. M., 2. Aufl., Berlin 1937, 7.
Friedrich Kittler, Die Nacht der Substanz, Bern 1989, 19.
A. Mommsen, Theodor Mommsen, 13f.
Th. Mommsen gegenüber dem Verfasser einer Untersuchung aus dem öffentlichen römischen Recht, zit. nach Alfred Heuss, Theodor Mommsen und das 19. Jahrhundert, Kiel 1956, 48.
A. Mommsen, Theodor Mommsen, 68.
Heuss, Theodor Mommsen, 44.
Th. Mommsen in: Verhandlungen über Fragen des höheren Unterrichts. 6. 8. 1900, Halle 1901, 148; zum »Hofklatsch« 142.
Michel Foucault, »Das Leben der infamen Menschen«, in: Tumult. Zeitschrift für Verkehrswissenschaft, 4 (1982), 41–58.
A. Mommsen, Theodor Mommsen, 74.
Vgl. Pierre Legendre, Leons VII. Le Désir Politique de Dieu. Etude sur les montages de l’Etat du Droit, Paris 1988, 292.
Abgedruckt bei Heuss, Theodor Mommsen, (Anhang), 282 (dort ohne Hervorhebung).
Constitutio ›Deo Auctore‹, Corpus iuris civilis, Institutiones – Digesta, Vol. I., edited by Theodor Mommsen und Paul Krüger, Berlin, 16. Ed. 1954, § 5.
Hans Kelsen (1960), Pure Theory of Law, edited and translated from the 2nd revised and enlarged German edition by Max Knight, Berkeley 1967.
Constitutio ›Deo Auctore‹, Corpus iuris civilis, § 5.
Jacques Derrida, »Force of Law. The ›Mystical Foundation of Authority‹«, in: Cardozo Law Review 11 (1990), 919–1044, 1009.
Caroline Walker Bynum, Fragmentation and Redemption, New York 1991.
Ernst Kantorowicz, »The Problem of Medieval World Unity«, in: Selected Studies, Locust Valley, New York, 76–81, 77.
»Seht ihr den Krug, ihr werthgeschätzten Herrn?/Seht ihr den Krug?« […] »Nichts seht ihr, mit Verlaub, die Scherben seht ihr;/Der Krüge schönster ist entzwei geschlagen./Hier grade auf dem Loch, wo jetzo nichts,/Sind die gesamten niederländischen Provinzen/Dem spanischen Philipp übergeben worden./Hier im Ornat stand Kaiser Carl der Fünfte:/Von dem seht ihr nur noch die Beine stehn./Hier kniete Philipp, und empfing die Krone:/Der liegt im Topf, bis auf den Hinterteil,/Und auch noch der hat einen Stoß empfangen.« Heinrich von Kleist (1811), »Der zerbrochne Krug«, in: Sämtliche Werke und Briefe, vol. 1., edited by Helmut Sembdner, München, 9. Ed 1993, 175–244, 200.
»Frau Marth! Erlaßt uns das zerscherbte Pactum,/Wenn es zur Sache nicht gehört./Uns geht das Loch – nicht die Provinzen an,/Die darauf übergeben sind.«, Kleist, »Krug«, 201.
»Den Krug erbeutete sich Childerich,/Der Kesselflicker von Oranien.«, Kleist, »Krug«, 201.
»Die einen sind Quellen und wollen es sein, […] die anderen werden nur durch die Art unserer Benutzung dazu.«, Johann Gustav Droysen (1857), »Historik. Die Vorlesung von 1857«, in: id., Historik, historisch-kritische Ausgabe, vol. I. edited by Peter Leyh. Stuttgart 1977, 1–393, 70.
Eckart Henning, »Historische ›Überreste‹. Archivalische Quellen und ihre Benutzung«, in: Der Herold (Neue Folge) 14 (1993), 51–58, 51.
Droysen, »Historik«, 9.
Droysen, »Historik«, 12.
»Es ist immer viel mehr Material vorhanden, als es auf den ersten Blick scheint, aber es liegt tief eingehüllt, gleichsam latent da.« Droysen, »Historik«, 102.
Droysen, »Historik«, 65.
»Papiere aus öffentlichen und Privatgeschäften, wie sie sich denn in Akten, Berichten, Rechnungen, Korrespondenzen usw. darstellen. Das in diesem Material Bezeichnende ist, daß sie Momente in den sich vollziehenden Geschäften waren, daß sie zufällig erhaltene Momente aus der Kontinuität von Geschäften […] sind.«, Droysen, »Historik«, 76.
Michael Cahn, »Das Schwanken zwischen Abfall und Wert. Zur kulturellen Hermeneutik des Sammlers«, in: Merkur 45 (1991), 674–690, 674.
Henning, »Überreste«, 51.
Droysen, »Historik«, 72.
Dieser Eifer schaffe »reiche und unmittelbare Zusammenstellung[en] von unmittelbaren Resten des Altertums. […] Man hat […] einen großen Schatz höchst lehrreicher Dinge zusammengebracht, teils in Gips oder Photographie. Schon ist […] der Versuch gemacht, die gesamte germanische Vergangenheit nach allen Kategorien in historischer Sammlung herzustellen und in Repertorien nachzuweisen. Der einmal begonnene Zug führt unablässig weiter. Schon ist in Berlin für die musikalische Kunst ein Zentralpunkt von Handschriften, wie es Alexandrien für die griechische Literatur war. Es ist nur ein Schritt weiter, um in gleicher Weise für die Technologie, für die Agrikultur durch Sammlungen von Modellen aller möglichen Maschinen, von Instrumenten, von Warenproben, usw. zu sorgen.«, Droysen, »Historik«, 72.
Droysens Diagnose lautet: es »ist für das Archivwesen eine neue Ära angebrochen. […] Man begreift, daß jeder Staat in seinen Archiven seine historische Vergangenheit gleichsam deponiert hat, […]. Es ist weniger wichtig, wie das Archiv und nach welchen System es geordnet ist, als daß es fort und fort lebendig arbeite und evident gehalten werde.«, Droysen, »Historik«, 79.
Droysen, »Historik«, 101.
Arlette Farge, Le goût de l’archive, Paris 1989, 71.
»Justinians Digestenwerk, das sich selbst bereits als Auslese aus fast 1400 Jahren römischer Rechtsgeschichte verstand, ausdrücklich als Reduktion von gesichteten 3 Millionen Zeilen auf deren 150000. Doch selbst diese Auslese auf etwa ein Zwanzigstel, die lediglich gesicherte Überlieferung versprach, drohte gänzlich verloren zu gehen, bis auf vermutlich nur eine oder zwei Handschriften, von denen dann im späten 11. Jahrhundert das Studium des vollständigen Corpus iuris seinen Ausgang nehmen konnte – mit Folgen, die die Welt veränderten.«, Arnold Esch, »Überlieferungs-Chance und Überlieferungs-Zufall als methodisches Problem des Historikers.«, in: Historische Zeitschrift 240 (1985), 529–570, 556.
Wolfgang Ernst, M.edium F.oucault, Weimarer Vorlesungen über Archive, Archäologie, Monumente und Medien, Weimar 2000.
Giorgio Agamben, Remnants of Auschwitz. The Witness and the Archive (Homo Sacer III), translated by Daniel Heller-Roazen. Stanford 1999, 158.
Agamben, Auschwitz, 161.
Agamben, Auschwitz, 159.
Theodor Birt, Kritik und Hermeneutik nebst Abriss des antiken Buchwesens, München 1913, 16, 23.
Birt, Kritik und Hermeneutik, 6.
Kurt Latte, Römische Religionsgeschichte, München 1960, 210f.
Dazu und zum folgenden Rudolf Schieffer, »›Redeamus ad fontem‹. Rom als Hort authentischer Überlieferung im frühen Mittelalter«, in: Arnold Angenendt, Ders. (Hg.), Roma – Caput et Fons. Zwei Vorträge über das päpstliche Rom zwischen Altertum und Mittelalter, Opladen 1989, 45–70.
Caroline Walker Bynum, Fragmentierung und Erlösung. Geschlecht und Körper im Glauben des Mittelalters, Frankfurt am Main 1996.
Jacques Derrida, »Glaube und Wissen. Die beiden Quellen der ›Religion‹ an den Grenzen der bloßen Vernunft«, in: Ders., Gianni Vattimo (Hg.), Die Religion. Frankfurt am Main 2001, 19, 67.
Vattimo, Die Religion, 7.
Der auf Capri ansässige Kaiser Tiberius machte diese epochale Nachricht amtlich, als er den Schiffer zu sich zitierte, dem sie von den den Nymphen verwandten Sirenen verkündet worden war. Vgl. Plutarch De defectu oraculum, 419 B.
Jacques Derrida, »Glaube und Wissen«, 57, vgl. 101.
Émile Benveniste, Indoeuropäische Institutionen. Wortschatz, Geschichte, Funktionen, Frankfurt am Main und New York 1993, 464f.
Odyssee, V, 184f.
Nach Walter Burkert, Die Griechen und der Orient, München 2003, 38.
Zitiert nach Porphyry, The Cave of the Nymphes in the Odyssey, A revised Text with Translation, Buffalo 1969, 12.
Odyssee, VI, 123.
Odyssee, XIII, 102–114. Leicht veränderte Übersetzung von Roland Hampe. Stuttgart 1979.
Wenn der Autor zur Kommentierung die Stelle aus der Odyssee auswählt, die von den purpurne Mäntel webenden Nymphen handelt, so ist er, der aus der für seine Purpurproduktion bekannten Stadt Tyros stammt, selbst darin verwoben. Nicht allein heißt Porphyrios übersetzt Purpur, dieser Name ersetzt auch seinen früheren Namen, Basiléus, für den ein purpurner Mantel das Kennzeichen seiner Königswürde ist.
Hesiod, Theogonie, 347.
Plutarch, Lykurg, 15, 3–7.
Ruge, »Nymphai«, Sp. 1536.
Hymne an Apoll, Porphyry, Nymphes in the Odyssey, 8.
Eine Frau aus Phokis (Suppl. Epigr. Graec. III 406) nach Walter F. Otto, Die Musen und der göttliche Ursprung des Singens und Sagens, Darmstadt 1961, 10f.
Johann Jakob Bachofen, »Urreligion«, in: Ders., Mutterrecht und Urreligion. Eine Auswahl, hg. v. Rudolf Marx. Stuttgart 1927, 47.
Otto, Musen, 11.
Plutarch, Lykurg, 25, 3.
ðdonh§-«, Porphyry, Nymphes in the Odyssey, 18.
Vgl. Porphyry, Nymphes in the Odyssey, 19.
Paul Valéry, Tanz, Zeichnung und Degas, Frankfurt am Main 1996, 9.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte, Sämtliche Werke, 11. Band, Stuttgart-Bad-Cannstatt 1971, 310.
Porphyry, Nymphes in the Odyssey, 18.
Platon, Phaedros, 238 D.
Platon, Phaedros, 241 D.
Den Zusammenhang zwischen Vers, Quelle und Nymphe hat Roberto Calasso hergestellt in: Die Literatur und die Götter, München und Wien 2003, 29ff.
Später gibt es nur noch die vom Stampfrhythmus römischer Ackerbauern übernommene Metrik, Birt, Kritik und Hermeneutik, 69.
Vgl. Platon, Symposion, 218 B; Burkert, Griechen und der Orient, 97.
Und Lektürehinweise eines bwbhlo« machen – wie im vorliegenden Fall – aus Unwissenden immerhin Leser.
Meine Anmerkungen zum Fluch sind dem Andenken an die staatenlose B. gewidmet, einer schmächtigen Dame in einem römischen Altersheim, die kaum etwas sagte, zuweilen sang und oft fluchte – auf Russisch.
Zitiert nach Hans-Christian von Herrmann, »Teos und Abdera im 5. Jahrhundert v.Chr.«, in: Chiron 11 (1981), 1–30, 9.
Herrmann, »Teos und Abdera«, 4. Auf die Stele von Teos bezieht sich auch Kurt Latte, Heiliges Recht, Tübingen 1920, 68f. und Erich Ziebarth, »Der Fluch im griechischen Recht«, in: Hermes 30 (1895), 57–70, 65.
Herrmann, »Teos und Abdera«, 13.
Vgl. Plutarch, Alkibiades, 22. Zur unmittelbaren Ahndung bei Meineid siehe Hesiod, Theogonie, 775f.
Jan Assmann, »Altorientalische Fluchinschriften und das Problem performativer Schriftlichkeit«, in: Hans Ulrich Gumbrecht und K. Ludwig Pfeiffer, Schrift, München 1993, 233–255, 252.
Rudolf Hirzel, Der Eid: Ein Beitrag zu seiner Geschichte, Leipzig 1902, 87; vgl. auch Sir Kenneth James Dover, Greek Popular Morality in the Time of Plato and Aristotle, Oxford 1974, 257. Zum Zusammenwirken von Eid und Fluch Herrmann, »Teos und Abdera«, 13; Latte, Heiliges Recht, 72f.; Ziebarth, »Fluch«, 69. Die ersten Eide sind Bürgereide, im Unterschied zum Parteieneid vor Gericht. Sie sind negativ formuliert, als Schwur, etwas nicht zu tun, die Ordnung nicht anzutasten. Spätere Eide schwören die Bewahrung der Ordnung sogar unter Benennung des konkreten Verfassungstyps: die Demokratie, Herrmann, »Teos und Abdera«, 15. Zum Solonischen Bürgereid Platon, Solon, 25.
Latte, Heiliges Recht, 68; weitere Beispiele aus archaischer Zeit bei Ziebarth, »Fluch«, 64.
Assmann, »Fluchinschriften«, 241. Aufgeschriebene Flüche außerhalb der rechtlichen Verbotssphäre gehören in Griechenland zu den ersten schriftlichen Zeugnissen im 7. Jahrhundert, so etwa der an einem Zeusheiligtum angebrachte Fluch, der auf 650–625 datiert wird. Rosalind Thomas, »Written in Stone?«, in: Bulletin of the Institute of Classical Studies, 40 (1995), 59–76, 73.
Zu den archaischen Gesetzgebern Griechenlands Frank E. Adcock, »Literary Tradition and Early Greek Code-Makers«, in: Cambridge Historical Journal 2 (1927). Zum kulturellen Transfer vom Orient nach Griechenland allgemein Burkert, Griechen und der Orient.
Nach Ziebarth, »Fluch«, S. 61.
Giorgio Camassa, »Verschriftung und Veränderung der Gesetze«, in: Hans-Joachim Gerke (Hg.), Rechtskodifizierung und soziale Normen im interkulturellen Vergleich, Tübingen 1994, 97–111, 99.
Karl-Joachim Hölkeskamp, »Tempel, Agora und Alphabet«, in: Gerke, Rechtskodifizierung, 135–164, 140.
Dio Chrysostom. 80, 6; Artist. Athen. Polis, 16. 10.
Nach Herrmann, »Teos und Abdera«, 9; etwas andere Übersetzung bei Camassa, »Verschriftung«, 101.
Hölkeskamp, »Tempel«, 138.
Nach Camassa, »Verschriftung«, 99f.
Weitere Beispiele Camassa, »Verschriftung«, 97.
Hannes Böhringer, Harte Bank. Kunst, Philosophie, Architektur, Berlin 2004, 57.
Camassa, »Verschriftung«, 99f.
Camassa, »Verschriftung«, 99.
Camassa, »Verschriftung«, 144f.
Thomas, »Stone«, 63.
Plutarch, Solon, 30ff., dazu Nicole Loraux, »Solon et la voix de l’écrit«, in: Les savoirs de l’écriture en Grèce ancienne, Lille 1988, 95–129.
Thomas, »Stone«, 63.
»Nomos«, in: Der neue Pauly VIII, Stuttgart 2000, Sp. 982ff. Eine Differenz zwischen musikalischer und rechtlicher Ordnung kommt erst mit Platon ins Spiel der Gesetzgebung. Nicht jede Musik ist dann noch »in Ordnung«. Es gibt, wenn die Musik in den Dienst der Gesetzgebung genommen und zum Gegenstand derselben geworden ist, erlaubte und ordnungswidrige Musik. Platon lässt einen Athener die Gesetzgebung der Musik entwerfen, um deren Gefährlichkeit zu unterbinden (vgl. Plat. Gesetze 802): eine Kommission soll die alten Gesänge auswählen, von denen man ›nichts Schlimmes für den in der Gründung begriffenen Staat zu befürchten hat‹. Auch die Umgestaltung der alten Gesänge ist vorgesehen, damit kein »ordnungswidrig gestaltetes Musikstück« mehr zu hören sein wird. Normen für Gesänge sollen aufgestellt werden, die den Unterschied zwischen Männern und Frauen in der Art der Musik verdeutlichen (vgl. auch Platon Gesetze 669f. zur Unterscheidung von schlechter und richtiger Musik). Es ist gemäß dieser Gesetzgebung der Musik also konsequent, die Übertretung von Musenregeln genauso wie die Übertretung von Polisgesetzen zu ahnden (Platon, Staat, 424 c). Zu Musik als Gesetz bei Platon siehe auch Siegfried Melchinger, Das Theater der Tragödie. Aischylos, Sophokles, Euripides auf der Bühne ihrer Zeit, München 1974, 229.
Vgl. Jesper Svenbro, »Nómos, ›exégèse‹, lecture. La voix lectrice et la loi«, in: Ders., Phrasikleia. Anthropologie de la lecture en Grèce ancienne, Paris 1988, 123ff.: dt. 103ff.
Hölkeskamp, »Tempel«, 149f.
Ziebarth, »Fluch«, 61.
Iamblichus, On the mysteries of the Egyptians, Chaldeans, and Assyrians, übersetzt von Thomas Taylor, Cambridge, Ma. 1895, 399.
Herrmann, »Teos und Abdera«, 11; dazu Thomas, »Stone«, 69.
Vgl. Solons Gesetz, das vorschreibt, dass zu Beginn jeder Volksversammlung die Vorschriften und die Fluchformel verlesen werden sollen. Ziebarth, »Fluch«, 61.
Latte, Heiliges Recht, 66.
Herrmann, »Teos und Abdera«, 9.
Weitere Beispiele für differenzierte Fluchandrohungen unter jeder einzelnen Vorschrift – im Gegensatz zu einem allgemeinen Fluchausspruch in den Vorreden der ersten Gesetzeswerke (s.o. Charondas) im 5. und 4. Jahrhundert bei Ziebarth, »Fluch«, 66–69.
Michel Foucault, Sicherheit, Territorium, Bevölkerung, Geschichte der Gouvernementalität I, Frankfurt 2004, 340.
Vgl. Foucault, Sicherheit, Territorium, Bevölkerung, 334f.
Foucault, Sicherheit, Territorium, Bevölkerung, 254.
»Regierungshandbuch«. Im Folgenden zitiert mit Blattangabe im Text. Die Passagen, die in einfachen Anführungszeichen aufgeführt sind, geben nicht den Wortlaut, sondern eine an das heutige Deutsch angepasste Version des Originalzitats wieder.
Foucault, Sicherheit, Territorium, Bevölkerung, 255.
Martin Luther, »Von den guten Werken« (1520), in: Ders., Die reformatorischen Grundschriften, Band 1, München 1983, 132.
Martin Luther, »An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung« (1520), in: Ders., Die reformatorischen Grundschriften, Band 2, München 1983, 74.
Mütterlicher Unterricht, Bd. 4.
Vgl. Luther, »An den christlichen Adel«, 72.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Calenberger Regentin das Regierungshandbuch vor der Reinschrift als ein vollständiges Konzept ausgearbeitet hat. Ein erst am Ende erstelltes Inhaltsverzeichnis sowie die etwas wirr angeordneten Materien sprechen dagegen. Ein Vorbild für die Gliederung könnte zu Beginn der Abfassung Luthers Kommentar zum Dekalog (vgl. Luther, »Von den guten Werken«) gewesen sein. Doch schon nach wenigen Absätzen verlässt die Fürstin die Orientierung auf die Mosaischen Gesetze.
Mit Ausnahme von Chroniken. Dazu Nadezda Shevchenko, Eine historische Anthropologie des Buches. Bücher in der preußischen Herzogsfamilie zur Zeit der Reformation, Göttingen 2007, 47, 49.
Shevchenko, Historische Anthropologie des Buches, 60.
Shevchenko, Historische Anthropologie des Buches.
Gebete und Trostsprüche.
Paul Tschackert, »Herzogin Elisabeth von Münden«, in: »Regierungshandbuch«, 11.
Foucault, Sicherheit, Territorium, Bevölkerung.
Foucault, Sicherheit, Territorium, Bevölkerung, 279.
Giorgio Agamben, Was ist ein Dispositiv?, Zürich und Berlin 2008, 20.
Verwendete Literatur: Hans Hausherr, »Die Lücke in den Denkwürdigkeiten des Staatskanzlers Fürsten von Hardenberg«, in: Archivar und Historiker. Studien zur Archiv- und Geschichtswissenschaft. Zum 65. Geburtstag von Heinrich Otto Meisner, hg. v. d. Staatl. Archivverwaltung im Staatssekretariat für Innere Angelegenheiten, Berlin 1956, 479–510; Alexander Kluge, »Die Differenz. Rede zur Verleihung des Kleist-Preises«, in: Ders., Theodor Fontane, Heinrich von Kleist und Anna Wilde. Zur Grammatik der Zeit, Berlin 1987, 73–89; Reinhart Koselleck, Preußen zwischen Reform und Revolution, Stuttgart 1967; Novalis [Friedrich von Hardenberg] (1798), »Glauben und Liebe oder der König und die Königin«, in: Ders., Schriften, Bd. 2, hg. Richard Samuel, Hans-Joachim Mähl und Gerhard Schulz, 3. Aufl., Stuttgart 1981, 473–498; Leopold von Ranke, »Vorrede«, in: Ders. (Hg.), Denkwürdigkeiten des Staatskanzlers Fürsten von Hardenberg, Bd. 1, Leipzig 1877, V–XII; Michael Stolleis, »Grundzüge der Beamtenethik (1550–1650)«, in: Ders., Staat und Staatsräson in der Frühen Neuzeit, Frankfurt am Main 1990, 197–231; Peter Gerrit Thielen, Karl August von Hardenberg 1750–1825: Eine Biografie, Köln und Berlin 1967; Cornelia Vismann, Akten. Medientechnik und Recht, Frankfurt am Main 2000; Gerhard Zimmermann, »Hardenberg. Versuch einer preußischen Archivverwaltung«, in: Jahrbuch Stiftung Preußischer Kulturbesitz 4 (1966), 69–87.
Timothy Garton Ash, Die Akte Romeo. Persönliche Geschichte, München und Wien 1997; Vera Wollenberger, Virus der Heuchler. Innenansicht aus Stasi-Akten, Berlin 1992.
Den Gesprächen mit Reinhard Kratz, Ehrhart Neubert und Dieter Vismann, die Bedenken und Kritik an dieser These aus Theologensicht äußerten, verdanke ich wertvolle Hinweise.
Hans-Peter Krüger, Demission der Helden. Kritiken von innen 1983–1992, Berlin 1992, 46.
Zu den einzelnen Stationen der Annäherung von evangelischer Kirche und sozialistischem Staat seit 1972, als dessen Initial Neubert die Rede des DDR-kritischen Theologen Heino Falcke vom »verbesserlichen Sozialismus« ansieht. Siehe Ehrhart Neubert, Geschichte der Opposition in der DDR 1949–1989 (Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung 346), 2. Aufl., Bonn 2000, 248ff.
Krüger, Demission, 33.
So Ehrhart Neubert, Eine protestantische Revolution, Osnabrück 1990, 82; Affinitäten unter dem Aspekt eines gemeinsamen antikapitalistischen Affekts, Ders., »Vorgeschichte und Geschichte der Revolution als zivilisatorischer Konflikt«, in: Ders.u. Bernd Eisenfeld (Hg.), Macht Ohnmacht Gegenmacht. Grundfragen zur politischen Gegnerschaft in der DDR (Analysen und Dokumente. Wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten 21), Bremen 2001, 367–412, 392.
Zur evangelischen Kirche als sozial prägender Kraft in der DDR Neubert, Revolution, 78f.
Michel Foucault, »Omnes et Singulatim. Zu einer Kritik der politischen Vernunft«, in: Joseph Vogl (Hg.), Gemeinschaften. Positionen zu einer Philosophie des Politischen, Frankfurt am Main 1994, 65–93, 70, dazu Thomas Lemke, Susanne Krasmann und Ulrich Bröckling, »Gouvernementalität, Neoliberalismus und Selbsttechnologien. Eine Einleitung«, in: dies. (Hg.), Gouvernementalität der Gegenwart. Studien zur Ökonomisierung des Sozialen, Frankfurt am Main 2000, 7–40, 11; Wolfgang Fach, »Staatskörperkultur. Ein Traktat über den ›schlanken Staat‹«, in: dies., Gouvernmentalität, 110–130, 113.
Foucault, »Omnes et Singulatim«, 77.
Foucault, »Omnes et Singulatim«, 67.
Zum Zusammenhang von »sorgender Mentalität und Polizey« siehe Fach, »Staatskörperkultur«, 113.
Martin Luther, »Vom unfreien Willen (1525)«, in: Kurt Aland, (Hg.), Luther deutsch. Die Werke Martin Luthers in neuer Auswahl für die Gegenwart. Teil 3: Der neue Glaube, 4. erweiterte Aufl., Stuttgart 1983, 151–334, 286.
Luther, »Willen«, 200.
Luther, »Willen«, 282–283.
Luther, »Willen«, 326f.
Foucault, Was ist Kritik?, Berlin 1992, 12.
Zur Vereinnahmung Luthers von staatlicher Seite in der DDR Neubert, Opposition in der DDR, 359ff.
Kerstin Stüssel, In Vertretung. Literarische Mitschriften von Bürokratie, Tübingen 2004, 277.
Joachim Walther und Gesine von Prittwitz, »Mielke und die Musen«, in: Feinderklärung. Literatur und Staatssicherheitsdienst, München 1993, 74–88, 76.
Stüssel, Vertretung, 324.
Zum Zusammenhang von Revolution und protestantischer Gesinnung bei Neubert, Revolution, 77. Unter dem Titel »Ausgerechnet Protestanten« konstatiert Neubert den auffällig hohen Anteil an Protestanten in der Opposition der DDR, Ders., Revolution, S. 51ff.; Ders., Geschichte der Opposition, 361 f; Ders., Vorgeschichte, 391.
Stüssel, Vertretung, 330.
Nach Stüssel, Vertretung, 329ff. Es mag übrigens kein Zufall sein, dass die Entstehung dieser Bücher über die in Akten niedergelegten Lebensläufe zumeist in die Siebzigerjahre fällt. 1969 war eine eigene Abteilung für die Überwachung von Schriftstellern eingerichtet worden (Walther und von Prittwitz, Mielke, 76ff.), sodass diese nun ihrerseits eine Anschauung davon hatten, was es heißt, zu Aktenvorgängen geworden zu sein.
Gerhart Ebeling, Luther. Einführung in sein Denken, 4. durchgesehene Aufl., Tübingen 1981, 277.
Zit. nach Matthias Wagner, »Zum Verschlußsachenwesen und zur Geheimhaltung im Staatsapparat der DDR«, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 44 (1996), 41–48, 41.
Zit. nach Wagner, »Verschlußsachenwesen«, 44.
Wagner, »Verschlußsachenwesen«, 44.
Krüger, Demission, 39.
Wagner, »Verschlußsachenwesen«, 48.
Schlesinger, Macht, 70.
Krüger, Demission, 49.
Krüger, Demission, 54.
Grazyna Skapska, »Coming to Terms with the Past. Three Cultural Approaches and Their Actualizations«, in: Heinz M. Pascher und dies. (Hg.), A Work in Progress. Social and Political Change in Contemporary Poland and Austria, Krakau 2001, 87. Die Autorin sieht das protestantische Muster einer Vergangenheitsbewältigung in der Individualisierung und Fokussierung auf Schuld (Skapska, »Coming to Terms«, 88ff.), während sie Opferorientierung (Entschädigung und sozialer Ausgleich der Opfer) für ein katholisches Merkmal hält (Skapska, »Coming to Terms«, 91ff.).
Deutsche Übersetzung des Gesetzes und der Novellierung desselben in: Dagmar Unverhau (Hg.), Lustration, Aktenöffnung, demokratischer Umbruch in Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn, Referate der Tagung des BSTL und der Akademie für Politische Bildung Tutzing vom 26.–28. 10. 1998 (Archiv zur DDR-Staatssicherheit 3), Münster 1999, Anlage 1. Dazu Dieter Bingen, »Die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Polen«, in: Unverhau, Lustration, 73f., 76. Das Gesetz wird Lustrationsgesetz genannt, nach dem Vorbild des tschechischen Gesetzes von 1990 (Skapska, »Coming to Terms«, 85). Das Gesetz vermittelt bestimmten Bevölkerungsgruppen einen Anspruch auf schriftliche Erteilung eines Lustration genannten Dokuments, Es bescheinigt die Kollaboration oder Nichtkollaboration mit dem Geheimdienst. Antragsteller waren naturgemäß diejenigen, die nicht kollaboriert hatten, Skapska, »Coming to Terms«, 84 f; Andrej Paczkowski, »Polen 1959–1998. Die Politik in den Archiven. Die Archive in der Politik«, in: Unverhau, Lustration, 47–55, 53.
Hinzu kam ein Jahr darauf das Gesetz über die Gründung eines Instituts des Nationalen Gedächtnisses oder Gedenkens, wie man Instytut Pamieci Narodowej übersetzt. Das Institut, das im Jahr 2000 seine Arbeit aufnahm, hat vor allem die Aufgabe, Repressalien gegen polnische Bürger zu bearbeiten und diese Bearbeitungen den Opfern zugänglich zu machen. Deutsche Fassung des Gesetzes abgedruckt bei Unverhau, Lustration, Anlage 2. Genauer zum Zweck des Gesetzes und dem Streit um den Kreis der Antragsberechtigten Jaroslav Porazinski, »Akten über den kommunistischen Polizei- und Justizapparat der Volksrepublik Polen in den Beständen der polnischen staatlichen Archive. Aufriß einer Problematik«, in: Unverhau, Lustration, 35–41, 35f.; Dieter Bingen, »Die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Polen«, in: Unverhau, Lustration, 57–100, 75f. und Andrej Paczkowski, »Polen«, 52. Bingen zufolge ist der Aktenzugang für unmittelbar Betroffene rechtlich noch nicht hinreichend geregelt, siehe: Bingen »Die Aufarbeitung«, 60, 84.
Der Begriff entstammt dem römischen Recht. Lustratio bezeichnet das Sühneopfer. Bevor daraus in der römischen Kaiserzeit die im Fünfjahreszeitraum wiederkehrende rituelle Reinigung als Akt des Sühnens wird, meint der Begriff schlicht eine Kreisbewegung. Dem magischen Akt wurde eine kathartische Wirkung zugeschrieben.
Während seit 1992 knapp 2 Millionen Personen in Deutschland Akteneinsicht nach STUG beantragt haben, waren es in den vergangenen zwei Jahren prozentual nur ein Bruchteil davon: 10000–12000 Personen. Dazu Stefanie Peter, »Parteikästen«, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 13. 05. 2002, 46. Die Verfasserin vermutet, dass das geringere Interesse an den Akten in Polen auf die kleinere Zahl an Spitzeln zurückgehe. Diese könnte wiederum, wenn sie sich nicht als nationaler Mythos erweist (Zahlen zu Spitzelaktivitäten liegen zwar vor, sie sind jedoch bislang nicht allgemein zugänglich), darauf hindeuten, dass bereits die Aktenführung in Polen einer anderen als der pastoral-protestantischen Machtpraxis folgte.
Joachim Gauck, »Wahrnehmen, Widerstehen, Gestalten. Anmerkungen zu Transformationsproblemen posttotalitärer Gesellschaften. Festvortrag zur Verleihung der Ehrenpromotion der Theologischen Fakultät 1999«, in: Rostocker Universitätsreden, N. F. 3, Rostock 1999, 44f.
Gauck, »Wahrnehmen«, 44.
Joachim Gauck, »Gegen den Schlußstrich. Gespräch mit dem Stasi-Akten-Verwalter Joachim Gauck«, in: Evangelische Kommentare 1994, 344.
Gauck, »Schlußstrich«, 344.
Luther, »Vom unfreien Willen«, 282.
Joachim Gauck, »Die Akten und die Wahrheit: Fünf Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz«, in: Edda Ahrberg, Roger Engelmann u.a. (Hg.), Die Akten und die Wahrheit (Aktuelle Fragen der Politik 49), Sankt Augustin 1997, 23.
Gauck, »Schlußstrich«, 344.
Joachim Gauck, Die Stasi-Akten. Das unheimliche Erbe der DDR, Reinbek bei Hamburg 1995, 26.
Joachim Gauck, »Von der Würde der Unterdrückten«, in: Hans Joachim Schädlich (Hg.), Aktenkundig, 1. Aufl., Berlin 1992, 256–276, 270.
Joachim Gauck, zit. nach Ilse Staff, »Wiedervereinigung unter Rechtsgesetzen. Ein Beitrag zur Verfassungskonformität des Stasi-Unterlagen-Gesetzes«, in: Zeitschrift für Rechtspolitik 25 (1992), 467.
Wer keine Akte besitzt, hat unter dem Druck solcher Apotheosen in Akten mit dem behördlichen Negativbescheid umzugehen wie mit einem Endurteil, das ihm bescheinigt, nicht oder jedenfalls nicht richtig (das heißt: oppositionell) gelebt zu haben. Derartige implizite Vernichtungsurteile wehrten manche der Aktenlosen mit der verzweifelten Hoffnung ab, dass die eigenen Akten aufgrund ihrer Brisanz immer noch geheim gehalten würden.
Gauck, »Wahrnehmen«, 46f.
Gauck, Die Stasi-Akten, 97.
Gauck, »Schlußstrich«, 344.
Gauck, Die Stasi-Akten, 24.
Wollenberger, Virus, 8.
Vgl. auch das Goethesche Programm, das Leben, solange es »noch nah genug an unseren Irrtümern und Fehlern« ist, aufzuzeichnen und später mit dem Gewordenen abzugleichen. Johann Wolfgang von Goethe, Werke, Hamburger Ausgabe in 13 Bänden, 6., überarb. Aufl., Band 10, München 1976, 31.
Peter Eisenfeld, › … rausschmeißen …Ü Zwanzig Jahre politischer Gegnerschaft in der DDR, Bremen 2002.
Reiner Kunze, Deckname ›Lyrik‹. Eine Dokumentation, Frankfurt am Main 1990, 12.
Erich Loest, Die Stasi war mein Eckermann oder: mein Leben mit der Wanze, 5. Aufl., Göttingen 1992.
Wolf Biermann, »Aktenkundig«, in: Hans Joachim Schädlich (Hg.), Aktenkundig, 1. Aufl., Berlin 1992, 54.
Spiegel Spezial, Januar 1993.
Spiegel Spezial, Vorwort.
Nicht ohne Ironie ist es schließlich, wenn auch die Schriftstellerin, die in ihren während der DDR-Zeit entstandenen Büchern die fortgesetzte Selbstanalyse zum literarischen und moralischen Prinzip schlechthin erhob, die Anwendung desselben auf ihre eigene Person nach dem Ende der DDR verweigert (Jörg Magenau und Christa Wolf, Eine Biografie, 2. Aufl., Berlin 2002, 423f.). Nicht Christa Wolf selbst, sondern andere gaben ihre so genannte Täterakte heraus: Hermann Vinke (Hg.), Akteneinsicht Christa Wolf. Zerrspiegel und Dialog. Eine Dokumentation, Hamburg 1993; Karl Corino (Hg.), Die Akte Kant. IM »Martin«, die Stasi und die Literatur in Ost und West, Reinbek bei Hamburg 1995.
Ein Beispiel für einen distanziert ironischen Umgang mit dem Sog der Akteneinsicht ins Autobiographische findet sich in der bildenden Kunst im Werk Cornelia Schleimes, »Bis auf weitere gute Zusammenarbeit, Nr. 72884/85, siehe: Klopfzeichen, Kunst und Kultur der 80er Jahre in Deutschland, hg. im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung, Leipzig o.J., S. 160–163 (Hinweis von Stefanie Peter).
Jürgen Fuchs, Magdalena. MfS. Memfisblues. Stasi. Die Firma, VEB Horch & Gauck. Ein Roman, Berlin 1998, 75.
Fuchs, Magdalena, 396.
Max Weber (1922), Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriß der verstehenden Soziologie (Studienausgabe), 5. rev. Aufl., Tübingen 1980, 552.
Für Details zu diesem Sprichwort sowie zu Akten und Ablagesystemen im Allgemeinen siehe Cornelia Vismann, Akten, Medientechnik und Recht, Frankfurt am Main 2000.
Siehe Cornelia Vismann, »Von der Poesie im Recht oder vom Recht in der Dichtung – Franz Kafka und Johann Peter Hebel«, in: Rainer Enskat und Hendrik J. Adriaanse (Hg.), Fremdheit und Vertrautheit, Hermeneutik im europäischen Kontext, Leuven 2000. S. 275–282.
Thomas-Michael Seibert, Aktenanalysen. Zur Schriftform juristischer Deutungen, Tübingen 1981, 34.
Weber, Wirtschaft, Bd. 2, 572.
Für diesen und den nächsten Abschnitt mit weiteren Referenzen siehe Cornelia Vismann »Cancels: On the Making of Law in Chanceries«, in: Law and Critique, 7:2 (1996), S. 131–151.
Jakob und Wilhelm Grimm (1873), Deutsches Wörterbuch, Bd. 11, München 1984, siehe »Kanzlei«.
Niklas Luhman, Organisation und Entscheidung, Opladen 2000, 160.
Michael Cahn, »Das Schwanken zwischen Abfall und Wert. Zur kulturellen Hermeneutik des Sammlers«, in: Merkur 45 (1991). S. 674–690.
Für eine gute Definition des Wortes »Reißwolf« siehe Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. gänzlich neu bearbeitete und vermehrte Auflage, Wien und Leipzig 1909, 16. Band.
Gemeinsame Geschäftsordnung der Bundesregierung, Nachtrag: Registratur-Richtlinie: Bundesarchivgesetz.
Thomas Kleine-Brockhoff und Bruno Schirra, »Operation Löschtaste«, Die Zeit 20. Juli 2000, 3.
Ihre Aufgabe war auf die Untersuchung gemäß der Bundesdisziplinarordnung beschränkt. Da dieses Gesetz nur für Angestellte niedrigeren Ranges Anwendung findet, hatte der Untersuchungsausschuss nicht die Befugnis, den Kanzler selbst oder hochrangige Beamte zu befragen, welche die Vernichtung des Materials angeordnet hatten. Daher war es eine Untersuchung der dunklen Welt der Vernichtungsarbeit hinter den Kulissen politischer Verantwortung.
Kleine-Brockhoff und Schirra, »Löschtaste«.
Vertraulicher Nachtrag zum ›Hirsch-Bericht‹, Anhörungsprotokolle, zitiert in: Kleine-Brockhoff und Schirra, »Löschtaste«.
Es handelt sich nicht um Verdächtige im strengen gesetzlichen Sinne, da das Komitee nicht die Funktion eines Staatsanwalts hatte.
Siehe Michel Foucault, »La vérité et les formes juridiques«, in: Dits et écrits, Bd. 2. Paris 1994, 558–623.
Jacques Derrida (1995), Dem Archiv verschrieben, Berlin 1997, 11.
Knut Ebeling danke ich dafür, die Frage nach den griechischen Archiven aufgeworfen und den nachfolgenden Text dadurch angeregt und ihn durch seine Kommentare in eine Fassung gebracht zu haben.
Martin Heidegger, Parmenides (Freiburger Vorlesung, Wintersemester 1942/43), hg. v. Manfred Frings, Gesamtausgabe, Bd. 54, Frankfurt am Main, S. 2ff. – Die Auseinandersetzung mit diesem Text verdanke ich Werner Hamacher sowie Erich Hörl. (Vgl. dessen Aufsatz »Römische Machenschaften. Heideggers Archäologie des Juridismus«, in: Cornelia Vismann und Thomas Weitin (Hg.), Urteilen/Entscheiden, München 2006, 236–253.
Heidegger, Parmenides, 70f.
Heidegger, Parmenides, 65f.
Latenthaltung ist eine lateinische Angelegenheit. (Vgl. Anselm Haverkamp, Figura cryptica. Theorie der literarischen Latenz, Frankfurt am Main 2002, 7ff.)
Martin Heidegger (1939), »Vom Wesen und Begriff der Physis. Aristoteles, Physik B, 1. (1939)«, in: Wegmarken, Frankfurt am Main 1967, 239–301, 147. – Mit Dank für den Hinweis an Christina Vagt.
Heidegger, »Physis«, 300f.
Vgl. Derrida, Archiv, 35, im vorliegenden Band S. 39.
Vgl. dazu ausführlich Adriaan Lanni, »Arguing from ›Precedent‹. Modern Perspectives on Athenian Practice«, in: Edward M. Harris und Lene Rubinstein (Hg.), The Law and the Courts in Ancient Greece, London 2004, 164f. – Zu den Fällen, in denen bereits im 5. Jahrhundert Texte aus den Archiven in Gerichtsreden zitiert wurden, siehe James P. Sickinger, Public Records and Archives in Classical Athens, London 1999, 163ff.
Vgl. dazu Knut Ebeling, »Die Asche des Archivs«, in: Georges Didi-Huberman und Ders. Das Archiv brennt, Berlin 2007, 33–221, 114 sowie Sickinger, Public Records, 163.
Sickinger, Public Records, 163, 12.
Heidegger, Parmenides, 65.
Heidegger, »Phýsis«, 248.
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