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Nr. 1575

 

Der Gesang des Lebens

 

Ein Meistersänger kehrt zurück – und ein Sotho spinnt Intrigen

 

Robert Feldhoff

 

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Den ehemaligen Zellaktivatorträgern läuft die Zeit davon. Jedenfalls wissen sie im Frühjahr 1173 NGZ längst, dass die ihnen von ES zugestandene Lebensspanne drastisch verkürzt wurde.

Schuld daran ist offenbar der gestörte Zeitsinn der Superintelligenz, die, wie man inzwischen weiß, einen schweren Schock davongetragen hat.

Sowohl den Planeten Wanderer als auch den Zugang zu ES zu finden, um der Superintelligenz zu helfen, darum bemühen sich Perry Rhodan und seine Gefährten seit langem. Denn nur wenn sie erfolgreich sind, können sie hoffen, ihre Leben erhaltenden Geräte, die inzwischen den Besitzer gewechselt haben, zurückzuerhalten.

Gegenwärtig finden die Bemühungen unserer Protagonisten an zwei Schauplätzen statt. Während Perry Rhodan, Atlan und Gucky Andromeda bereisen, wo ES in der Vergangenheit deutliche Zeichen gesetzt hat, sind Alaska Saedelaere und Siela Correl sowie Salaam Siin und Stalker quasi als Vorauskommando der ROBIN in Estartu unterwegs, um von der Superintelligenz gleichen Namens etwas über ES zu erfahren.

Während die beiden vom Medoschiff MUTTER in große Schwierigkeiten geraten, kommen Stalker und Salaam Siin gut voran. Der Meistersänger erregt jedoch Aufsehen – er komponiert den GESANG DES LEBENS ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Salaam Siin – Der Ophaler in seiner Heimat.

Stalker – Der Ex-Sotho spinnt wieder Intrigen.

Qion Lanaa – Panish Panisha von Mardakaan.

Vogan Dool – Ein Singlehrer von Zaatur.

1.

 

Rückblick:

Die Sterne.

Billionen strahlend heller, verschiedenfarbiger Punkte ... Ein paar davon hatte er aus der Nähe gesehen und bewundert. Zu einigen hatte er eine Beziehung entwickelt, die zu definieren ihm unmöglich war, andere Systeme wiederum waren nur Durchgangsstation gewesen. Doch der Anblick der Sterne in ihrer Gesamtheit war etwas, das sein Herz oft heftig pochen ließ. Dann richtete er seine Sehknospen auf immer neue, ferne Punkte und stellte sich vor, dort existiere Leben.

Ja, das Leben ... Neben den Sternen das zweite große Wunder, das das Universum denen bot, die es durchstreiften. Immer dort, wo Sterne im gesamten Wellenspektrum ihre Strahlung ausschütteten, wo es Licht, Wärme und Planeten gab, entstand die Voraussetzung für Leben. Eine Voraussetzung, die nur allzu selten genutzt wurde. Das Chaos stand jeder Organisation entgegen.

Aber das Universum war groß. Verschwendung war sein Prinzip. Und immer blieb genügend übrig, immer wieder entstand allen Widrigkeiten zum Trotz der Keim, aus dem Leben wachsen konnte. Aus solchen Prozessen war auch seine Rasse hervorgegangen, dachte Salaam Siin. Der Urschlamm, die erste Zelle, die erste Melodie. Wo immer Ordnung entstand, trachtete sie danach, sich zu vermehren.

Salaam Siin ließ einen klagenden Mollakkord verklingen. Rings um die HARMONIE funkelten in all ihrer Pracht die Sterne von Estartu und die Sterne anderer, weit entfernter Galaxien. So viel Krieg herrschte dort draußen. Nambaq siwa, der Gesang des Todes, erfüllte selbst den Raum zwischen den Planeten. Er wünschte, er hätte all die Intelligenzen hierher auf die obere Plattform der HARMONIE mitnehmen und ihnen den Sternenhimmel zeigen können. Dann, so dachte Salaam Siin, müsste der Krieg endlich ein Ende nehmen.

Dann hätte der Kosmische Gesang eine neue Melodie.

Salaam Siin war ein Träumer. Ein einsamer Träumer zumal, den in diesen Minuten nichts aus seiner Versunkenheit schreckte. Manchmal war er sicher, dass er den Kosmischen Gesang geradezu hören konnte; und einen solchen Moment erlebte er nun. Was wäre, wenn er dem Gesang des Todes einen Gesang des Lebens entgegensetzte? Würde das eine Änderung bewirken?

Nicht, solange er am Leben war. Auch nicht, solange ES und ESTARTU, die beiden Superintelligenzen, ihre Reiche regierten. Aber irgendwann in ferner Zukunft, so stellte sich der Meistersänger vor, müsste die Saat einer Lebensmelodie aufgehen. Dann wüssten alle um das Wunder. Dann wären alle den Sternen und dem Leben nahe.

Dann wäre der Krieg unmöglich geworden. Nicht, weil jeder um die Konsequenzen wusste, weil die Wesen Verständnis für ihre Nachbarn entwickelt hätten. Sondern weil dann jeder die Sehnsucht in sich trug.

 

*

 

Eine fürchterliche Stimme war es, die ihn aus seiner selbst gewählten Versunkenheit riss. Die Stimme sprach Sothalk, die Sprache der Ewigen Krieger von Estartu. Die Krieger existierten zwar nicht mehr, so viel wussten sie, doch keiner konnte genau sagen, wie viele vom früheren Unterdrückungssystem in den zwölf Galaxien überlebt hatten.

Sothalk war eine harte Sprache. Die Laute klangen barbarisch. In den langen Jahren, die er mit den Menschen und in der Milchstraße verbracht hatte, war er vielfältiger Schönheit begegnet. Aber die Sprache der Krieger drückte hauptsächlich Gewalt aus. Viele Worte für den Krieg, aber nur wenige für Ethik oder Kunst. Und dennoch war es die Sprache, in der er früher einmal gesungen hatte. Früher ... Als er auf Mardakaan die Singschule Nambicu ara wada gegründet hatte.

Aber das war lange her, mehr als siebenhundert Jahre.

Niemand außer den Computerspeichern würde dort mehr seinen Namen kennen. Oder doch? Hatte die kurze Zeit seines Wirkens genug Eindruck hinterlassen, dass man ihn zu den Großen Sängern erhoben hatte? Dann wären seine Kompositionen heute Bestandteil dessen, was jeder ophalische Sänger oftmals zu hören bekam; ein Teil der großen Lehrstücke, wieder und wieder aufgeführt in den Akustikdomen.

»Hörst du mir überhaupt zu, Salaam Siin? Einmal musst du mir verzeihen! Einmal musst du einsehen, dass ich nur getan habe, wozu man mich gezwungen hat! Erinnerst du dich an den langen Flug mit der ROBIN? Von der Milchstraße bis vor die Tore von Estartu?«

»Ich erinnere mich gut«, sang er gegen seinen Willen.

»Dann weißt du, wie ich behandelt wurde! Ständig wurde ich mit Misstrauen verfolgt! War es da ein Wunder, dass ich begann, mich zu wehren? Man nennt mich einen Intriganten. Aber das ist nicht wahr. Ich bin lediglich einer, der interpretiert!«

Salaam Siin wandte müde den Kopf, der auf einem langen, ausfahrbaren Hals saß. Seine Augenknospen richteten sich auf die Gestalt, die vor ihm stand. Stalker, mit vollem Namen Sotho Tal Ker, hatte die unschuldigste Miene aufgesetzt, die seinem gepanzerten Drachengesicht mit den Dreiecksaugen zur Verfügung stand.

Und Salaam Siin wäre beinahe darauf hereingefallen.

»Du bist ein Meister der Verdrehung«, antwortete er mit aufkommendem Zorn. »Manchmal glaube ich, die Lüge ist deine zweite Natur. Selbst wenn du mit der Wahrheit an dein Ziel kämst, du würdest dennoch den Umweg über die Lüge wählen.«

Wuchtige Basstöne durchsetzten seinen Gesang, und er steuerte die psionische Komponente so, dass ein leichter Überzeugungseffekt entstand. Jedes andere Lebewesen hätte mit Reue und Verständnis reagiert. Nicht so Stalker – der andere drehte den Spieß einfach um, weil er gegen psionische Impulse immun war. Der Sotho erzeugte Schuldbewusstsein in ihm, dem Sänger.

Es war das erste Mal seit dem 15. Dezember 1172 NGZ, dass sich Salaam Siin zu einer Diskussion mit Stalker hinreißen ließ. Seit dem Datum, da Stalker versucht hatte, die ROBIN mit Alaska Saedelaere, Ronald Tekener und Dao-Lin-H'ay an Bord zu kapern. Der Plan war fehlgeschlagen, doch als Ersatz hatte Stalker die HARMONIE kapern können. Und seitdem waren die zwei unterwegs nach Estartu. Salaam Siin war der Pilot, und Stalker war der Kapitän. Ein ophalischer Meistersänger lebte für den Frieden. Selbst wenn er um sein Schiff hätte kämpfen wollen, er hätte nur verloren. Daher herrschte zwischen ihnen beiden ein Status quo. Salaam Siin widersetzte sich nicht, doch er sprach weder gern mit Stalker, noch half er ihm. Stalker breitete die knochigen Arme aus.

»Habe ich dir je etwas zuleide getan, Sänger? Nein! Gewiss, ich habe den Kurs bestimmt. Aber war es nicht auch dein Ziel, die zwölf Galaxien zu erreichen? Wenn die ROBIN und MUTTER ankommen, werden sie ziellos umherfliegen. Wenn wir dagegen da sind, steuern wir geradewegs aufs Ziel zu. Bedenke, wer ich bin! Ein naher Vertrauter der Superintelligenz ESTARTU!«

»Ach!«

Salaam Siin ließ einen höhnischen Akkord folgen, dann eine verspielte Melodie, die in einer fürchterlichen Dissonanz endete. Mit anderen Worten, er glaubte dem Sotho keine einzige Silbe.

»Seit wann bist du ein Vertrauter ESTARTUS? Du wirst nicht erwarten, dass ich mich derart täuschen lasse!«

»O doch«, erklärte Stalker feierlich. »Denn es handelt sich nicht um eine Täuschung. Es ist wahr, ich habe mich am Shant-Tor nicht als Sotho, sondern als Pterus zu erkennen gegeben. Daraufhin nahm man uns beide fest. Dieser Fehler aber entspringt ganz anderen Motiven, als du denkst. Ich wusste sehr wohl über die Rolle der Pterus nach dem Fall der Ewigen Krieger Bescheid. Aber nur eine Zeit lang ... Um genau zu sein, etwa zweihundert Jahre. Während dieser Zeit war ich für ESTARTU tätig.«

»Ach!«, höhnte Salaam Siin. Er glaubte kein Wort. Dazu kannte er den Intriganten zu gut. »Aber das erklärt noch immer nicht deinen Fehler.«

Stalker tat gekränkt. »Bedenke, dass ich mehr als fünfhundert Jahre abwesend war. Ich habe damit gerechnet, dass die Pterus wieder in ihre ursprünglich tragende Rolle hineinwachsen. Außerdem, was hätte ich tun sollen? Ich sehe nun mal wie ein Pterus aus.«

»Das ist wahr.«

»Und der Lebensweg eines Sothos geht einen kleinen Tormeister nichts an. Lieber nahm ich eine gewisse Verzögerung in Kauf. Du kannst dich von meiner Ehrenhaftigkeit überzeugen, sobald wir in den zwölf Galaxien sind. Dann suchen wir ESTARTU. Ich werde uns nach dem Transfer durch das Charimchar-Tor nicht nur ein Permit besorgen, das uns den Zutritt zum Dunklen Himmel gewährt, ich werde dir auch eine Geschichte erzählen ...«

»Eine Lügengeschichte?«

»Diesmal die reine Wahrheit. Ich schwöre es. Du, Meistersänger, bist der Erste, der von meinen Taten nach dem Untergang des Kriegerkults hören soll. Aber dafür verlange ich etwas von dir, Salaam Siin!«

Der Ophaler wackelte nachdenklich mit dem Kopf. Seine Sinnesknospen waren sämtlich auf den Sotho gerichtet, der vor ihm als Ausbund an Glaubwürdigkeit zu erscheinen versuchte.

Und in sich spürte Salaam Siin plötzlich eine so überwältigende Neugierde, dass er nicht anders konnte. Eine Geschichte Stalkers wäre auch eine Geschichte der zwölf Galaxien.

»Der Handel gilt«, sang er. »Nenne deine Forderung!«

»Es ist fast nichts.« Sotho Tal Ker zeigte überdeutlich seine Freude; er war das Wesen, dem man nichts übel nehmen konnte. Der, der sein Leben lang Ränke geschmiedet hatte und noch am Leben war, obwohl er immer die Brennpunkte der Gefahr gesucht hatte. »Du wirst mir meine Bitte leicht erfüllen können, Sänger«, beteuerte er. »Ich möchte nur, dass du aus freien Stücken mit mir zusammenarbeitest. Ich will noch eine Weile länger den Kurs der HARMONIE bestimmen – trotzdem aber sind wir zwei Verbündete, gleichberechtigte Partner! Wir fliegen einige markante Punkte in Estartu an. Das wird auch für dich von höchstem Interesse sein.«

»Welche Punkte?«

»Zunächst die Galaxis Muun. Muun ist die Heimat der Pterus, also indirekt auch meine. Ich will wissen, was aus ihnen geworden ist.«

»Mir würde Siom Som eher passen«, gab Salaam Siin mit einer ironischen Melodie zurück. »Das wäre meine Heimat.«

Stalker ließ sich nicht provozieren.

»Du sollst deinen Willen bekommen«, meinte er großmütig und setzte hinzu: »Nachdem wir Muun besucht haben. Nur dort bekommen wir das Permit für den Zugang zum Dunklen Himmel. Übrigens war ich derjenige, der dafür gesorgt hat, dass viele ophalische Singschulen in Muun angesiedelt wurden ... Wir werden beide Ziele miteinander verbinden. Die Singschulen von Muun interessieren dich doch?«

Salaam Siin stieß einen überraschten Akkord aus.

»Das ist nicht wahr!«, rief er.

»Doch. Eine der größten davon steht auf dem Planeten Leenaia, der unser erstes Ziel sein wird.«

Der Meistersänger dachte lange nach. Ein Sotho Tal Ker verteilte keine Geschenke, das wusste er genau. Die Singschulen jedenfalls waren bestenfalls ein Köder für ihn, der so lange keinen seiner Rasse mehr gesehen hatte.

»Und warum das?«, fragte er.

Stalker zeigte eine Art menschliches Grinsen. »Auf keinen Fall«, so erklärte er, »will ich dir die Spannung nehmen. Umso größer wird die Freude sein.«

Salaam Siin war gewiss nicht das, was die Menschen einen Dummkopf nannten. Abwarten, dachte er, bis sie die wahren Töne hören. Und noch etwas fiel ihm ein. Es waren die Worte, die Stalker direkt nach der Kaperung der HARMONIE zu ihm gesagt hatte. Ich hätte mich aufrichtiger verhalten sollen. Dann hätte ich mich viel früher auf den Weg machen können. Aber es ist anders gekommen, und es hat viel mehr Spaß gemacht.

Niemand verstand es wie Stalker, die Grenze zwischen Lüge und Wahrheit zu verwischen. Er musste auf der Hut sein.

 

*

 

In der Zentrale der HARMONIE wartete der Nakk Taruane mit seinen beiden Kampfrobotern.

Das Shant-Tor in der Galaxis Vilamesch hatte sie zunächst ins Chargonchar-Tor, dann hierher zum Charimchar-Tor abgestrahlt. Alle drei Stationen bildeten Teilstücke einer Transmitterstrecke zwischen Estartu und der Milchstraße, und der Nakk hatte die Aufgabe gehabt, sie sicher durch die Tore zu lotsen. Schon früher, zur Zeit des Kriegerkults, hatten Nakken die Heraldischen Tore gesteuert. Aber Taruane war noch mehr: Er war ein Wächter. Stalker warf dem Schneckenwesen immer öfter wütende Blicke zu. Ihm – und den beiden Robotern, die unbeweglich im Hintergrund der Zentrale standen.

Taruane ruderte mit den metallenen Armen seiner Sprech-Sicht-Maske. »Ich habe eine Nachricht für dich«, sagte er.

Salaam Siin blieb stehen. Die künstlichen Geräusche, die der Nakk von sich gab, beleidigten sein Klangempfinden. »Ich höre.«

»Tormeister Alophos wünscht dich zu sehen. Nur dich, nicht den Pterus.«

»Ich werde kommen«, sang er.

Noch in derselben Stunde brach er auf. Die HARMONIE stand in einem der zahllosen Hangars des Charimchar-Tores. Draußen zweigten aus einer Halle mehr als ein Dutzend Gänge ab. In einem solchen Bauwerk konnte man sich leicht verlaufen, aber überall an den Wänden fand er Hinweisschilder in Sothalk; er richtete sich konsequent nach dem Symbol, das für »oberste Führung« stand.

Das Innere des Tores barst vor Leben. Es gab sogar Märkte, farbenfrohe Passagen und Freizeitparks. Erst kurz vor dem Ziel hielten drei Vogelwesen ihn an. Es waren Somer. Sie bildeten das Hauptvolk der Galaxis Siom Som, und außerdem unterstand ihnen die Leitung der Heraldischen Tore.

»Wohin willst du?«

»Zu Alophos!«, sang Salaam Siin. Er legte in seine Worte so viel psionische Untermalung, dass keiner der Somer auf die Idee kam, etwas daran wäre nicht rechtens.

»Lasst ihn«, raunte das eine der Vogelwesen. »Seht ihr nicht, dass er ein Ophaler ist? Er macht keinen Ärger.«

Salaam Siin ging unbehelligt weiter. Ein Sekretär brachte ihn direkt zum Tormeister.

»Ich grüße dich, Alophos!«

Vor ihm stand ein hochgewachsener Somer, der sich besonders durch die Farbe seines Kopfflaums von seinen Artgenossen unterschied. Kein Dunkelgrau oder Hellgrau; stattdessen zog sich ein weißer Streifen durch tiefes Schwarz. Die Färbung ist künstlich, dachte Salaam Siin. Vielleicht ein Zeichen von Eitelkeit.

»Ah ... ich grüße dich ebenfalls, Salaam Siin! Es ist schön, deinen Gesang zu hören.«

»Das freut mich.«

»Ich sage das nicht ohne Grund. Du bist mit dem Pterus unterwegs, der sich Stalker nennt. Das ist schlechte Gesellschaft! Mein Rat lautet: Trenne dich von ihm! Aber ich habe dir so etwas nicht zu sagen.«

»Warum hast du mich dann kommen lassen?«

»Weil ich dir etwas geben will. Ab sofort erhält dein Schiff von mir ein Permit für das Charimchar-Tor. Die HARMONIE darf uns verlassen, wann immer ihr wollt.«

»Und was ist mit Taruane?«

»Er bleibt selbstverständlich an Bord. Der Tormeister des Absantha-Tors wird dann entscheiden, wie es weitergeht.«

»Das Absantha-Tor«, meinte der Meistersänger. Die Melodie, in die er das Wort kleidete, klang ebenso wehmütig wie hoffnungsfroh. »Dieses Tor liegt bereits in Estartu, nicht wahr?«

»Ja. In der nördlichen Peripherie von Absantha-Gom. Hier ist dein Permit. Gib die Daten in die Syntronik deines Schiffes ein!«

Alophos warf dem Ophaler einen kleinen Speicherkristall zu. Salaam Siin fing ihn geschickt mit drei Greifbüscheln auf, dann verstaute er den kleinen Schatz in einer Tasche seines Anzugs.

 

*

 

»Stalker! Es kann losgehen!« Sotho Tal Ker kam wie der Blitz herangeschossen. Es war immer wieder erstaunlich anzusehen, welche Energien in dem gepanzerten Körper steckten.

»Wie meinst du das, Freund?«

Der Meistersänger pfiff absichtlich schief. »Freunde sind wir noch lange nicht. Partner, vielleicht. Aber zur Sache: Ich habe ein Permit von Alophos bekommen. Es steckt bereits in der Syntronik. Wir können jederzeit aufbrechen. Das wird dich freuen, nicht wahr?«

»Meine Freude ist so groß wie meine Ehrenhaftigkeit«, versicherte der Pterus-Klon allen Ernstes.