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ALMANACH DER
UNIVERSITÄT MOZARTEUM
SALZBURG
2011/12

VERÖFFENTLICHUNGEN ZUR GESCHICHTE
DER UNIVERSITÄT MOZARTEUM SALZBURG

BAND 3

WOLFGANG GRATZER

(HG.)

ALMANACH DER
UNIVERSITÄT MOZARTEUM
SALZBURG

STUDIENJAHR 2011/12

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© HOLLITZER Wissenschaftsverlag, Wien 2012

ISBN 978-3-99012-089-7 pbk

Inhaltsverzeichnis

Wolfgang Gratzer, Vorwort des Herausgebers

I. Entwicklung der Universität

I.1 Leitlinien

I.2 Bericht des Rektorats

I.3 Bericht des Senatsvorsitzenden

I.4 Leistungsvereinbarungen

I.5 Qualitätsmanagement

II. Aktivitäten

II.1 Festlichkeiten

II.2 Internationale Sommerakademie Mozarteum

II.3 Musik

II.4 Schauspiel

II.5 Bildende Kunst

II.6 Ausstellungen

II.7 Wissenschaft & Kunst / Forschungsinstitutionen

II.8 Diskurse

II.9 Weitere Veranstaltungen

II.10 Forschungsförderung

II.11 Veröffentlichungen

II.12 Ton- und Videostudio / MediaLab

II.13 Universitätsbibliothek

II.14 Mobilität

II.15 Kunst – ARCHIV – Raum

III. Erfolge

IV. Geschichte

IV.1 30-Jahr-Jubiläum der Abteilung Musikpädagogik Innsbruck

IV.2 Sándor Végh (1912–1997)

V. Alumni-Netzwerk / Verein der Freunde

VI. Organisation

VI.1 Honoratioren

VI.1.1 Ehrenmitglieder

VI.1.2 Ehrendoktor

VI.1.3 Ehrensenator

VI.1.4 Ehrenbürger

VI.1.5 Ehrenmedaillen

VI.2 Universitätsleitung

VI.2.1 Universitätsrat

VI.2.2 Rektorat

VI.2.3 Beauftragte des Rektorats

VI.2.4 Senat

VI.3 Studienorganisation

VI.3.1 Studiendirektor / Studiendirektorin

VI.3.2 Curricularkommissionen

VI.4 Lehrende

VI.4.1 Berufungen

VI.4.2 Emeritierungen

VI.4.3 Todesfälle

VI.4.4 Abteilungen, Institute, weitere Einrichtungen

VI.5 Service

VI.6 Interessensvertretungen

VII. Standorte

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Vorwort des Herausgebers

Mit guten Gründen richtet die Universität Mozarteum Salzburg ihr Augenmerk vor allem auf die Zukunft ihrer Studierenden.

Gleichwohl gilt es die historischen Bedingungen dieses Tuns nicht zu übersehen. So existieren seit 2011 die Veröffentlichungen zur Geschichte der Universität Mozarteum Salzburg. Diese Reihe ist Zeichen unserer intensivierten Bemühungen, die Geschichte und Gegenwart der Universität Mozarteum sukzessive zu beleuchten: Leben und Wirken ihrer Protagonistinnen und Protagonisten werden erforscht und im zeit-, bildungs- und kulturgeschichtlichen Kontext beleuchtet.

Geschichte entsteht nicht „von selber“. Gleiches gilt für einen Almanach, der geschichtliche Details festhält, ordnet und in einen überschaubaren Zusammenhang bringt.

Zahlreiche Mitglieder der Universität haben zum Zustandekommen beigetragen. Ihnen allen gebührt ausdrücklicher Dank:

Zunächst jenen vielen Kolleginnen und Kollegen in den Abteilungen, die im Vorfeld der Einladung gefolgt sind, Informationen zu ihren Aktivitäten zu sichten und zur Verfügung zu stellen.

Sodann jenem Team, das seit Mitte des Studienjahres 2011/12 für den nun vorliegenden zweiten Almanach engagiert war:

• Frau Dr. Ulrike Godler (Leiterin der Abt. Marketing / Veranstaltungen / Internationales – Internationale Sommerakademie), die zur Konzeption und Koordination des Almanachs maßgeblich beitrug;

• Frau Mag. Elisabeth Nutzenberger, in deren bewährten Händen es lag, unzählige Text- und Bildbausteine umsichtig zu einem Gesamttext zusammenzuführen;

• Frau Dr. Julia Hinterberger, die an der Korrekturphase wesentlichen Anteil hatte.

Neuerlich hat sich die Kooperation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des HOLLITZER Wissenschaftsverlags bewährt, allen voran mit Verlagsleiter Dr. Michael Hüttler und Lektor Paul M. Delavos. Für die gelungene graphische Gestaltung zeichnet dankenswerterweise Herr Mag. Johann Lehner (Verlagsbüro Lehner) verantwortlich.

Ohne das – auf ein gemeinsames Ziel fokussierte – Zusammenspiel all dieser Kolleginnen und Kollegen wäre ein Almanach wie dieser nicht denkbar.

So bleibt allen Leserinnen und Lesern eine erhellende Lektüre zu wünschen. Zugleich lade ich Sie ein, unsere Vorhaben zur Dokumentation und Aufarbeitung der Geschichte der Universität Mozarteum mit Ideen, Initiativen und von Interesse geleiteter Resonanz zu unterstützen.

Denn „das Beste, was wir von der Geschichte haben, ist der Enthusiasmus, den sie erregt“ (Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen, Nr. 495).

Ao.Univ.Prof. Dr. Wolfgang Gratzer

Vizerektor für Entwicklung und Forschung

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I.
ENTWICKLUNG DER UNIVERSITÄT

I.1 LEITLINIEN

Funktion der Leitlinien

Auf Grundlage einer breiten Meinungsbildung wurden Leitlinien vom Universitätskollegium in den Jahren 2000–2002 erarbeitet und zuletzt im Sommersemester 2010 vom Rektorat aktualisiert. Sie dienen der zukunftsorientierten Selbstdefinition der Universität Mozarteum Salzburg.

Die Leitlinien sollen

• über grundlegende Zielsetzungen der Universität Auskunft geben,

• zur Identifikation der Studierenden, Lehrenden und der allgemeinen Universitätsbediensteten mit der Universität Mozarteum Salzburg beitragen und

• den Handlungsbedarf möglichst klar definieren.

Die Umsetzung liegt in der Verantwortung aller Mitglieder der Universität Mozarteum Salzburg. Der Universitätsleitung obliegt es, geeignete Maßnahmen zur Umsetzung zu fördern bzw. einzufordern, diese regelmäßig zu evaluieren und sich gegebenenfalls eine Weiterentwicklung der Leitlinien zur Aufgabe zu machen.

Geschichte und gegenwärtige Situation

• Die historischen Wurzeln der Universität Mozarteum Salzburg liegen im 19. Jahrhundert. Bestrebungen, die bürgerliche Musikkultur Salzburgs zu beleben und Wolfgang Amadeus Mozart ein bleibendes Andenken zu sichern, führten 1841 zur Gründung der Musikschule Mozarteum als Teil des Salzburger Dommusikvereines. 1881 wurde die Musikschule von der Internationalen Mozart-Stiftung (heute: Stiftung Mozarteum Salzburg) übernommen. Die wechselvolle Geschichte brachte den Wandel vom Konservatorium (1914, ab 1922 verstaatlicht) zur Hochschule (1939) bzw. Reichshochschule (1941), zur Akademie (1953) und zur Hochschule (1970) mit sich. 1998 erlangte das Mozarteum den Rang einer Universität der Künste. Diese trägt seither den Namen Universität Mozarteum Salzburg (vgl. Karl Wagner, Das Mozarteum. Geschichte und Entwicklung einer kulturellen Institution, Innsbruck: Helbling 1993).

• Die Universität Mozarteum Salzburg nimmt heute als künstlerisches, pädagogisches und wissenschaftliches Zentrum gleichermaßen regionale und internationale Aufgaben wahr. Sie gliedert sich in 12 Abteilungen (11 in Salzburg, eine in Innsbruck) und 8 Institute, die sich unterschiedlichen künstlerischen Sparten und pädagogisch-wissenschaftlichen Aufgabenstellungen widmen (vgl. Organigramm, S. 163). In Salzburg hat die Universität Mozarteum Salzburg derzeit acht Standorte, in Innsbruck einen.

• An der Universität Mozarteum Salzburg sind in Salzburg bzw. Innsbruck Studienangebote in den Bereichen Musik, Darstellende und Bildende Kunst eingerichtet. Weiters werden Vorbereitungslehrgänge, postgraduierte und berufsbegleitende Universitätslehrgänge bzw. Workshops sowie im Sommer Meisterkurse der Internationalen Sommerakademie und Sommerkurse am Orff-Institut angeboten.

Selbstverständnis

• Die Kunstuniversität Mozarteum versteht sich als künstlerische, pädagogische und wissenschaftliche Ausbildungs- und Forschungsstätte sowie als Ort der Begegnung von Künstlerinnen und Künstlern und Ideen (Konzepten).

• Sie sieht es als ihre Aufgabe, zur Entstehung und Interpretation, Reflexion und Vermittlung von Kunst und künstlerischer Praxis wesentliche Beiträge zu leisten.

• Ihr internationaler Ruf, besonders als Zentrum der künstlerischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Musik Mozarts, bedeutet eine permanente Herausforderung.

• Sie gestaltet die Kunst- und Bildungslandschaft vor dem Hintergrund internationaler Entwicklungen (u.a. Bologna Process) aktiv mit.

• Der Status als Universität der Künste verpflichtet zum steten Dialog zwischen Kunstausübung, Lehre und Forschung.

• Zentrales Anliegen ist die optimale, möglichst individuelle Förderung ihrer Studierenden.

Ethische Grundsätze

• Universitäre Lehre und Forschung schließt Menschen unterschiedlicher Weltanschauungen, Interessen und Zielsetzungen ein; daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer ausgeprägten Kultur des Gesprächs und der Lösung von Konflikten. Der Umgang der Universitätsangehörigen untereinander ist von den Maximen der Offenheit, der Toleranz und des Respekts vor der Unterschiedlichkeit von Personen, inhaltlichen Positionen und institutionellen Zugehörigkeiten geprägt.

• Demokratische Mitbestimmung und transparente Entscheidungsfindung bilden die Grundlage des Zusammenwirkens von Studierenden, Lehrenden und Verwaltenden.

• Die universitäre Gemeinschaft basiert auf der Eigenverantwortlichkeit ihrer Mitglieder. Aufgeschlossenheit, Qualitätsbewusstsein und Leistungswille sind unverzichtbare Faktoren einer konstruktiven und erfolgreichen Zusammenarbeit.

• Die Universität Mozarteum Salzburg bekennt sich nachdrücklich zu den Antidiskriminierungs- und Gleichbehandlungsgrundsätzen.

Interne Kommunikation

• Interne Kommunikation wird kontinuierlich gefördert.

• Über die Gestaltung der Entscheidungsprozesse sowie die Entscheidungen selbst werden die Mitglieder der Universität Mozarteum Salzburg bestmöglich informiert. Gleichzeitig verpflichten sich die Universitätsangehörigen, die internen Informationsquellen zu nützen.

Räumlichkeiten

• Die Raumressourcen werden unter Berücksichtigung künstlerischer, organisatorischer und wirtschaftlicher Gesichtspunkte zur Verfügung gestellt und verantwortungsvoll genützt.

Bildungsauftrag und Lehre

• Die Universität Mozarteum Salzburg sieht in der künstlerischen Arbeit und Ausbildung Grundrechte des Menschen und bekennt sich nachdrücklich zum Verfassungsgrundsatz der Freiheit von Kunst, Lehre und Forschung.

• Die Universität Mozarteum Salzburg übernimmt Verantwortung für eine Ausbildung von internationalem Rang im Sinne des Bologna Process.

• Sie bekennt sich zur praxisorientierten Ausbildung im Hinblick auf Berufschancen im Kultur- und Bildungsbereich. Bei der Ausrichtung ihres Lehrangebots wird die Notwendigkeit künstlerisch-wissenschaftlicher Freiräume berücksichtigt.

• Die Universität Mozarteum Salzburg sieht es als ihre Aufgabe, über die Vermittlung technischer Kenntnisse und künstlerischer Fertigkeiten hinaus eigenständige, engagierte und reflektierte Mitglieder der Gesellschaft heranzubilden, die in der Lage sind, verantwortungsvoll zu arbeiten und auch Schlüsselfunktionen im Kunst- und Bildungsbereich zu übernehmen.

• Interdisziplinäre Zusammenarbeit kennzeichnet die Universität Mozarteum Salzburg als einen Ort innovativer künstlerischer, wissenschaftlicher und pädagogischer Auseinandersetzung.

• Zur Förderung hochbegabter Kinder und Jugendlicher werden Vorbereitungslehrgänge angeboten, die auf das Universitätsstudium hinführen.

• Für berufsbegleitendes Lernen und „Lifelong Learning (LLL)“ bestehen spezielle Studienangebote.

• Die Universität Mozarteum Salzburg fördert die Auseinandersetzung der Lehrenden mit aktuellen Fragen der Hochschuldidaktik.

Entwicklung und Erschließung der Künste

Die Entwicklung und Erschließung der Künste beinhaltet:

• das Schaffen, interpretatorische Erarbeiten und Aufführen bzw. Ausstellen von Kunstwerken,

• die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit künstlerischen Prozessen einschließlich der Aufführungs- und Ausstellungspraxis,

• die umfassende kritische Reflexion von Kunstwerken in ihrem jeweiligen (sozio)kulturellen Kontext,

• die pädagogische Aufbereitung und Vermittlung von Kunst.

Forschung

• Die Zusammenarbeit von Kunstschaffenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Pädagoginnen und Pädagogen eröffnet spezifische Perspektiven kunstuniversitärer Forschung und wird an der Universität Mozarteum Salzburg gefördert.

• Besonderes Augenmerk gilt der Durchführung von Kooperationsprojekten mit in- und ausländischen Institutionen.

Interne Organisation und Fortbildung

• Die Universität Mozarteum Salzburg verpflichtet sich zu einer Aufgabenverteilung mit klar definierten Zuständigkeiten.

• Die Universität Mozarteum Salzburg strebt eine effiziente Organisation an, deren strategische Planung unter Mitgestaltung von entscheidungsbefugten internen Kollegialorganen erfolgt.

• Die Universität Mozarteum Salzburg unterstützt Fortbildungsmaßnahmen für alle universitären Gruppen.

Universitätsmanagement und Universitätsadministration

• Das Universitätsmanagement und die Universitätsadministration arbeiten nach Managementprinzipien, die einer Kunstuniversität angemessen sind.

• Sie handeln auf Basis einer umfassenden Entwicklungsplanung, klarer Zielvereinbarungen, Leistungsvorgaben und nach Gesichtspunkten der Effizienz und Ökonomie unter Wahrung der Besonderheiten einer Kunstuniversität.

Außenbeziehungen / Alumni

• Die Universität Mozarteum Salzburg bezieht kultur- und bildungspolitisch Stellung.

• Sie informiert die Öffentlichkeit über ihre Vorhaben, Aktivitäten und Leistungen.

• Sie beteiligt sich initiativ an internationalen Programmen zum Austausch von Studierenden und Lehrenden.

• Die Universität Mozarteum Salzburg pflegt Kontakte zu Absolventinnen und Absolventen („Alumni“).

• Sie übernimmt vermittelnde Funktionen zwischen unterschiedlichen Bildungseinrichtungen.

I.2 BERICHT DES REKTORATS

Studierende

Die Gesamtzahl an Studierenden lag im WS 2011/12 bei 1.670 Personen. Der Anteil weiblicher Studierender betrug 64,85%.

736 inländische, 632 aus dem weiteren EU-Raum und 302 Personen aus anderen Staaten hatten einen Studienplatz an der Universität Mozarteum Salzburg inne.

Die Zahl der Bewerbungen um einen Studienplatz lag im Studienjahr 2011/12 bei 1.095 Personen, dies bedeutet eine Steigerung gegenüber den Vorjahren (2010: 1.039 / 2009: 978).

361 Studierende konnten nach bestandener Zulassungsprüfung aufgenommen werden, ca. 300 Studienabschlüsse stehen dem gegenüber.

Lehrende und Mitarbeitende

Im Studienjahr 2011/12 waren 476 Lehrende, davon 101 Universitätsprofessorinnen und -professoren an der Universität beschäftigt. 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter („Vollzeitäquivalente“) des allgemeinen Universitätspersonals unterstützten die künstlerische, pädagogische und wissenschaftliche Arbeit von Seiten der Verwaltung.

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Rektorat

Vizerektor O.Univ.Prof. Lukas Hagen ließ seine Rektoratstätigkeit seit Beginn des WS 2011/12 wegen der außerordentlichen zeitlichen Belastung durch die Arbeit des Hagen Quartetts ruhen; seine Aufgaben wurden von Rektor Univ.Prof. Reinhart von Gutzeit übernommen. Die Betreuung der Musikalischen Akademien und die Vorbereitung der neuen Kammermusik-Konzertreihe bleiben in der Verantwortung von O.Univ.Prof. Lukas Hagen.

Neue Abteilungs- und Institutsleitungen

Mit 1. Oktober 2011 übernahm O.Univ.Prof. Elisabeth Wilke (Stellvertreter Univ.Prof. Norbert Prasser) die Leitung der Abteilung Gesang. Univ.Prof. Mag. Sonja Stibi fungiert seit 1. Oktober 2011 als Leiterin des Carl Orff-Instituts.

Studiendirektorin und stellvertretender Studiendirektor

Der seit WS 2004/05 amtierende Studiendirektor O.Univ.Prof. Dr. Franz Zaunschirm wurde mit einer Feier am 29. März 2012 aus seinem Amt verabschiedet. Das Rektorat bestellte Vizerektorin O.Univ.Prof. Brigitte Engelhard beginnend mit 1. April 2012 zur Studiendirektorin und Univ.Prof. Kurt Hüttinger zum stellvertretenden Studiendirektor mit Aufgabenschwerpunkt Innsbruck.

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Reinhart von Gutzeit, Vittorio Ghielmi

Berufungen

Mit 1. Oktober 2011 haben an der Universität Mozarteum Hiro Kurosaki (Barock-Violine), Jörg Lichtenstein (Schauspiel), Vittorio Ghielmi (Viola da Gamba) und Andrea Marcon (Cembalo, Generalbass / Ensembleleitung) ihre reguläre Lehrtätigkeit aufgenommen. Martin Losert (IGP) und Tristan Murail (Komposition-Karenzvertretung Adriana Hölszky) stießen am 3. Jänner 2012 zur Gruppe der Professorinnen und Professoren.

Richtlinie Berufungsverfahren

Die Universität Mozarteum sieht die Berufung neuer Professorinnen und Professoren als Schlüsselprozess. Im Zusammenwirken von Senat und Rektorat hat der Senat am 20. Jänner 2012 eine neue Richtlinie zur Durchführung von Berufungsverfahren verabschiedet. Die Richtlinie regelt das Prozedere im Zusammenspiel der beteiligten Organe und zielt auf höchste Qualität sowie auf transparente, faire und diskrete Abwicklung der Verfahren.

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Uniko

Die Universität Mozarteum ist in der Plenarversammlung der Österreichischen Universitätenkonferenz durch Rektor Univ.Prof. Reinhart von Gutzeit, im Forum Forschung durch Vizerektor Ao.Univ.Prof. Dr. Wolfgang Gratzer, im Forum Lehre durch Vizerektorin O.Univ.Prof. Brigitte Engelhard, in den Foren Personal und Budget durch Vizerektorin Mag. Brigitte Hütter vertreten.

Die Arbeit im Rahmen der Universitätenkonferenz war im Berichtszeitraum geprägt von den Bemühungen um eine bessere Finanzierung der Universitäten („Universitätsmilliarde“), von der Auseinandersetzung über die Einhebung von Studiengebühren und von der Frage der zukünftigen Positionierung der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern („LehrerInnenbildung NEU“) an Universitäten bzw. Pädagogischen Hochschulen.

Gründung der Salzburger Hochschulkonferenz

Um die bildungspolitische Arbeit im Land Salzburg zu stärken und besser zu vernetzen, die Stadt Salzburg als Universitäts- und Hochschulstadt deutlicher zu profilieren, um Studienangebote sinnvoll zu verschränken und auch den Studierenden der Partnerhochschulen zu öffnen sowie um mögliche Synergie-Effekte im Bereich der Ressourcen zu erschließen, haben sich die Hochschulen und Universitäten Salzburgs zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.

Der Arbeitsgemeinschaft gehören an:

• die Paris Lodron-Universität Salzburg

• die Universität Mozarteum Salzburg

• die Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg

• die Fachhochschule Salzburg

• die Pädagogische Hochschule Salzburg

• die Privatuniversität Schloss Seeburg

Interuniversitärer Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst

Von Seiten der Paris Lodron-Universität Salzburg angestellt, leitet DDr. Gerbert Schwaighofer seit WS 2011/12 die Koordination und öffentliche Präsentation der in den Zielvereinbarungen festgelegten Aktivitäten (vgl. Kap. II.7).

Bologna Process

Die Universität Mozarteum Salzburg war bei verschiedenen Veranstaltungen des Bologna Process präsent, so bei der Generalversammlung des Association Européenne des Conservatoires, Académies de Musique et Musikhochschulen (AEC) in Valencia (10.–13. November 2011). Die dortigen Veranstaltungen kreisten um das Generalthema „Musik außerhalb des Konzertsaals“ als Herausforderung für Musikerinnen und Musiker ebenso wie für Institutionen der Musikausbildung. Weiters beteiligte sich die Universität aktiv an den Debatten beim Kongress „Studium 2020. Positionen und Perspektiven“ (Berlin, 26.–27. Jänner 2012) und der Tagung „Lehren und Lernen. Strategien für ein studierendenzentriertes Lernen“ (St. Pölten, 14. März 2012).

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Entwicklungsplan

Im Zuge der Verabschiedung des Entwicklungsplans 2010 bis 2015 hatten sich die zuständigen Gremien darauf verständigt, im Jahr 2012 – auch im Hinblick auf die anstehenden Verhandlungen mit dem Ministerium hinsichtlich der Leistungsvereinbarung 2013 bis 2015 – eine Revision vorzunehmen.

Die vom Rektorat in Zusammenarbeit mit allen Abteilungen und Instituten erarbeitete Neufassung wurde in den Gremien der Universität mehrfach diskutiert und nach Zustimmung des Senats (16. März 2012) letztlich vom Universitätsrat am 29. März 2012 verabschiedet.

Dabei wurden u.a. folgende wesentliche Ergänzungen gegenüber dem 2010 verabschiedeten Plan vorgenommen:

• Die fünf Fokusse des Entwicklungsplans, die begriffliche Schärfung erfuhren (Nachwuchs- und Karriereförderung; Internationalität; Zeitgenössische Kunst; Bühnenkunst; Kammermusik – Ensemblespiel – Dirigieren), wurden um den immanenten Schwerpunkt W.A. Mozart ergänzt. Die vielfältige Auseinandersetzung mit dem Werk Mozarts, seiner Interpretation und Rezeption, soll damit als wesentlicher Bestandteil des Profils der Universität Mozarteum Salzburg über den aktuellen Zeitraum der Entwicklungsplanung hinausweisend dokumentiert werden.

• Mit dem Bereich Performance Science will die Universität sich einem Thema zuwenden, das für die auf das Podium ausgerichteten Studiengänge (Konzertfach Musik, Schauspiel) von zentraler Bedeutung ist, aber auch für andere Studienrichtungen wie Pädagogik oder Bildende Kunst wesentliche Impulse geben kann. Es geht darum, den Auftritt selbst zum Thema zu machen, durch Forschung zu vertiefen und mit regelmäßiger Lehre den Studierenden zusätzliche Kompetenz zu vermitteln.

• Das Exzellenzstudium Dirigieren ist auf höchst begabte Studierende sowie auf die besonderen Möglichkeiten des Standorts Salzburg zugeschnitten. Wesentliches Merkmal ist die Ergänzung des Hauptfachunterrichts durch regelmäßige und intensive Arbeitskontakte mit den in Salzburg auftretenden prominenten Dirigentinnen und Dirigenten.

• In Verbindung mit der Errichtung einer neuen Professur soll es zu einer stärkeren Verzahnung von Stilkunde und Aufführungspraxis kommen. Hierbei handelt es sich um eine Ergänzung der angestrebten Entwicklungen im Bereich der Alten Musik, aber zugleich um eine Einrichtung mit erheblicher Bedeutung für alle Interpretierenden und Dirigierstudierenden. Entscheidend ist die Verbindung von theoretischer Erarbeitung und unmittelbarer Umsetzung in künstlerische Praxis.

• Durch die Errichtung einer School of Music and Arts Education (SOMAE) sollen die musikpädagogischen Arbeitsfelder (Schulmusik, Instrumental- und Gesangspädagogik sowie Elementare Musik- und Tanzerziehung) noch enger vernetzt werden. Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen um die „LehrerInnenbildung Neu“ unterstreicht der Entwicklungsplan die Auffassung, dass eine optimale und künstlerisch orientierte Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern für Musik und Bildende Künste nur im Umfeld und unter der Verantwortung einer Kunstuniversität gedeihen kann.

• Die Universität sieht eine dringliche Aufgabe darin, die Quellen für die Geschichte des Hauses und ihren Beitrag zur künstlerischen, wissenschaftlichen und pädagogischen Weiterentwicklung zu sichern. Diesem Ziel gemäß soll ein neuer Verwaltungsbereich Dokumentation / Archiv eingerichtet werden, der Materialien sichtet, archiviert, aufbereitet und präsentiert.

• Ferner strebt die Universität, sofern die entsprechenden finanziellen Ressourcen zur Verfügung stehen, die Erschließung des Arbeitsfeldes Artistic Research an. Hierbei geht es darum, der traditionellen Forschung über Kunst auch Forschung in der Kunst bzw. Forschung durch Kunst gegenüber zu stellen.

Die im Entwicklungsplan formulierten Vorhaben sind eine wesentliche Grundlage für die mit dem Ministerium im Rahmen der Leistungsvereinbarungen zu führenden Verhandlungen über das Dreijahresbudget 2013–2015. Vom Zuschnitt dieses Budgets wird es abhängen, in welchem Umfang die geplanten Maßnahmen realisiert werden können.

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Curricula / Studienrechtliche Bestimmungen

Im Hinblick auf neue und spezielle berufliche Anforderungen wurden folgende Studiengänge weiterentwickelt bzw. neu eingerichtet (Wirksamkeit ab 1. Oktober 2012):

• Bachelorstudium Gesang (Änderung)

• Bachelorstudium Instrumental- (Gesangs-) Pädagogik am Vorarlberger Landeskonservatorium (Änderung)

• Bachelorstudium Viola da Gamba / Violone (Erlassung)

• Bachelor- und Masterstudium Instrumentalstudium (Änderung)

• Masterstudium Blasorchesterleitung (Änderung)

• Masterstudium Gesang (Änderung)

• Masterstudium Hammerklavier (Änderung)

• Masterstudium „Lied und Oratorium“ (Änderung)

• Masterstudium „Oper und Musiktheater“ (Änderung)

• Lehramtsstudium mit den Unterrichtsfächern Musikerziehung und Instrumentalmusikerziehung (Änderung)

• Wissenschaftliches Doktoratsstudium (PhD) (Änderung)

Im SS 2012 wurden die bisherigen „Studienrechtlichen Bestimmungen“ (Satzungsteil) einer gründlichen Revision unterzogen und in aktualisierter Version beschlossen bzw. veröffentlicht.

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Besondere Studienangebote: Kursleiterin Simone Irmer (l.), „Feldenkrais für Musikerinnen und Musiker“

Wissenschaftliche Forschung

Eine stattliche Reihe wissenschaftlicher Veranstaltungen und Forschungsinitiativen auf den Feldern der Kunst- bzw. Musikpädagogik sowie Musikwissenschaft (vgl. Kap. II.8 / Kap. II.11) bereicherte das Universitätsleben. Die Beantragung externer Forschungsgelder wurde vom Referat für Forschungsförderung unterstützt (vgl. Kap. II.10).

Auf Anregung der Österreichischen Agentur für Wissenschaftliche Integrität (ÖAWI) wurde im WS 2011/12 eine Ombudsstelle für gute wissenschaftliche Praxis eingerichtet und mit Ao.Univ.Prof. Dr. Joachim Brügge besetzt. Zu den übernommenen Aufgaben zählen Vorbereitungsarbeiten für das Projekt einer standardisierten Plagiatsprüfung.

Besondere Studienangebote

Die v.a. für Studierende und Alumni konzipierten, kostenpflichtigen Besonderen Studienangebote (BSA) haben zum Ziel, außerhalb der bestehenden Curricula a) körperorientiertes Lernen, b) Persönlichkeitsentwicklung und c) Selbstmanagement bzw. Karriereplanung zu fördern. Ausgehend von den ersten Erfahrungen im SS 2011 wurden im Studienjahr 2011/12 insgesamt acht wöchentliche Kurse (u.a. Yoga und Feldenkrais für Musikerinnen und Musiker) – zwei davon erstmals explizit für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses – und zehn Workshops (u.a. Auftrittscoaching und Musikmanagement) angeboten.

Während des Studienjahrs konzipierte die Universität Mozarteum gemeinsam mit der Paris Lodron-Universität Salzburg und der Fachhochschule Salzburg eine in dieser Form österreichweit erstmalige, kooperativ organisierte Studienergänzung „Initiative Karrieregestaltung“. Diese ab WS 2012/13 in einer Pilotphase wirksame Erweiterung ermöglicht es Studierenden und Alumni aller drei Hochschulen, da wie dort Kurs- und Workshop-Angebote zu nützen, die einem gelingenden Berufseinstieg zugute kommen.

Evaluierung der Lehre

Im WS 2011/12 kam es zur Evaluierung der künstlerischen Lehrveranstaltungen der Abteilungen für Musiktheater (3. November 2011) sowie für Gesang (19.–23. Jänner 2012). Im SS 2012 lag der Fokus auf der Abteilung für Blas- und Schlaginstrumente (3.–31. Mai 2012). Da wie dort standen gemeinsam mit den jeweiligen Abteilungen erarbeitete Fragebögen in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung. Im WS erfolgten zudem zwei personenbezogene Evaluierungen. Sowohl im WS als auch im SS wurden die Besonderen Studienangebote laufend evaluiert. Neben den Studierenden beteiligten sich viele Lehrende an der Evaluierung. Die Anregungen und Hinweise betreffend Rahmenbedingungen, Schwerpunktsetzungen der Lehre sowie Spezifika der Abteilung bieten umfassende Diskussionsgrundlagen: zunächst in den jeweils eingerichteten Evaluierungszirkeln (VR für Lehre, Abteilungsleitung, Vorsitzende der zuständigen Curricularkommission, eine Alumna bzw. ein Alumnus, ein externes Mitglied), sodann im Rektorat.

Während des Studienjahres erstellte das für Entwicklung und Durchführung zuständige Team Fragebögen für Incoming-Studierende, für Kooperationen und die Internationale Sommerakademie und erarbeitete entsprechende Durchführungsmodi. Im SS 2012 startete die Evaluierung der Incoming-Studierenden; diese Studierendengruppe soll laufend die Möglichkeit der Evaluierung erhalten. Ausgewählte Klassen der Internationalen Sommerakademie waren erstmals im Juli und August 2012 Gegenstand von Evaluierungen.

Qualitätshandbuch Studium

Im WS 2011/12 ging das 64-seitige „Qualitätshandbuch Studium“ online; es dient einer raschen Orientierung im Universitätsleben:

Häufig wiederkehrende Fragen von neuen Mitgliedern der Universität werden kompakt beantwortet. Dieses Handbuch wird laufend aktualisiert.

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Veranstaltungen

Die Universität Mozarteum Salzburg zeichnete im Studienjahr 2011/12 für insgesamt 757 Konzerte, Opernabende, Theateraufführungen, Vernissagen / Ausstellungen, Symposien, Workshops, Gastkurse, Vorträge u.a. verantwortlich. Überwiegend stehen diese Projekte in engem Zusammenhang mit der künstlerischen Lehre (vgl. Kap. II.). Kuratiert von Vizerektor O.Univ. Prof. Lukas Hagen wurde zum dritten Mal das Festival „HerbstTöne“ ausgerichtet (11.–13. November 2011). Dieses dreitägige, acht Veranstaltungen umfassende Kammermusikfestival im Solitär der Universität Mozarteum Salzburg hat sich mittlerweile große Anerkennung und ein festes Stammpublikum erobert.

Im Rahmen der Reihe „Treffpunkt Solitär. Die Gitarre“ wurden im Studienjahr 2011/12 vier Konzerte im Solitär veranstaltet. Hier ist vor allem das herausragende Konzert vom 6. Juni 2012 mit Marco Tamayo, Professor am Konservatorium Klagenfurt und Privat-Dozent an unserem Haus, zu nennen.

Zum zweiten Mal war die Universität Mozarteum Salzburg Schauplatz des „Salzburger Kammermusik Festivals“ (15.–17. Juni 2012). Die besondere Qualität des Festivals liegt in der Mischung aus hochtalentierten jungen Ensembles und namhaften Kammermusikerinnen und Kammermusikern. Heuer waren unter anderem das Quatuor Mosaïques, Igudesman & Joo, Wolfgang Redik, Thomas Riebl, Miklós Perényi und Pavel Gililov zu erleben.

Für großen Besucherzustrom sorgte das zum dritten Mal im Großen Festspielhaus veranstaltete Neujahrskonzert der Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg (6. Jänner 2012); es fand unter dem Motto „Musikalische Schätze aus Russland und Wien“ vor ausverkauftem Haus statt.

Die Abteilung Schauspiel und Regie stieß mit unterschiedlichsten Produktionen auf großes Interesse (vgl. Kap. II.4). Im Rahmen des Projekts „Sal?burg – Erkundungen der Wirklichkeit“ fand am 27. Jänner 2012 die Aufführung „Die Winterreise“ (Regie: Jacob Höhne) statt, welche den mit € 5.000 dotierten Salzburgpreis 2012 der Landeshauptstadt zugesprochen bekam. Mit der Abschlussproduktion „Unschuld“ von Dea Loher, Inszenierung: Schirin Khodadadian, gewannen die Studierenden des 4. Jahrgangs Schauspiel der Universität Mozarteum Salzburg beim 23. Theatertreffen deutschsprachiger Schauspielstudierender in Wien zum zweiten Mal in Folge den mit € 4.000 dotierten Ensemble-Preis. Der Preis wurde am 29. Juni 2012 zum Abschluss des Festivals von einer internationalen Jury verliehen.

Zahlreiche Ausstellungen fanden im Studienjahr 2011/12 an unseren Häusern statt. Als kontinuierlich bespielte Räume fungierten die Galerie DAS ZIMMER (Mirabellplatz 1) und die Galerie im KunstWerk (Alpenstraße 75); punktuell werden das Foyer des Haupthauses sowie externe Schauplätze für Ausstellungen genützt.

Universitätsorchester / Musikalische Akademien / Masterclasses

Im Oktober 2011 verabschiedete sich das Sinfonieorchester der Universität Mozarteum Salzburg mit einer fulminanten Darbietung (G. Mahler: 6. Sinfonie) vom langjährigen Chefdirigenten des Klangkörpers, Dennis Russell Davies.

Das Sinfonieorchester war im Jänner 2012 traditionellerweise Gast bei der von der Stiftung Mozarteum ausgerichteten Mozartwoche (vgl. Kap. II.3). Im WS 2011/12 fanden drei „Musikalische Akademien“ statt (vgl. Kap. II.3).

In der Kammermusikreihe „Masterclass“ präsentierten sich im zweiwöchigen Rhythmus fortgeschrittene Studierende aller musikalischen Abteilungen mit weit gefächerten Programmen (vgl. Kap. II.3).

Internationaler Austausch

Im Studienjahr 2011/12 machten 16 Studierende und 16 Lehrende von den verschiedenen Austauschangeboten Gebrauch und verbrachten einen Studien- oder Lehraufenthalt an einer Partnerinstitution im Ausland. Gleichzeitig konnte die Universität Mozarteum Salzburg 33 Studierende und 11 Lehrende von Partnerinstitutionen als Gäste begrüßen.

Der Förderung von jungen Streichquartetten gelten gemeinsame Kammermusikprojekte mit der Guildhall School in London, dem China Konservatorium in Peking und dem Kobe College in Japan. Ein neuer Kooperationspartner im Bereich Kammermusik ist die McGill University in Montreal, Kanada. Im Rahmen des Kammermusik-Festivals des Sándor Végh Instituts für Kammermusik wurde ein Studierenden-Trio dieser bedeutenden Universität zu einem Konzert und Unterricht eingeladen.

Das neu gegründete Sándor Végh Institut Kammerorchester wurde eingeladen, an einem Jugendorchester-Festival in Madrid im Juli 2012 teilzunehmen. Eine Fortsetzung fand das von der Stiftung Mozarteum Salzburg initiierte Projekt zum Aufbau eines Jugendorchesters an der Kunstuniversität in Havanna, Kuba. Die Universität Mozarteum Salzburg unterstützt das Projekt u.a. durch die Entsendung von Musikprofessorinnen und -professoren. Im vergangenen Studienjahr gaben Jorge Rotter und Paul Roczek Unterricht in Havanna.

Eine besondere Kooperation stellt der auf die technischen Möglichkeiten des CEUS-Flügels (Bösendorfer) gestützte Fernunterricht dar. Über Video- und Tonübertragung werden Klavier-Studierende am China Konservatorium in Peking und am Kobe College in Japan von Lehrenden der Universität Mozarteum Salzburg unterrichtet.

Im Mai führte ein Operngastspiel Mozarteums-Studierende an die Musikakademie „Gheorghe Dima“ im rumänischen Cluj-Napoca (Klausenburg). Im Rahmen des Studentenopern-Festivals „Viva Vox“ wurde W.A. Mozarts „Così fan tutte“ (Musikalische Leitung: Wolfgang Niessner / Inszenierung: Hermann Keckeis) aufgeführt.

Zusätzlich zu den zahlreichen Meisterkursen innerhalb Europas (im Rahmen des Erasmus-Programms) gaben drei Lehrende Gastkurse an den Institutionen Tchaikovsky Conservatory in Moskau (Christine Hoock), Rutgers University in New Brunswick, USA (George Kern) und Korea National University of Arts in Seoul, Südkorea (Heribert Metzger).

Im Studienjahr 2011/12 begann Mag. Elisabeth Skärbäck mit der Evaluierung sämtlicher Kooperationen mit anderen Hochschulen.

Auszeichnungen und Wettbewerbserfolge

Eine Fülle von internationalen und nationalen Anerkennungen sowie renommierten Auszeichnungen und Preisen, verliehen an Lehrende, Studierende und Alumni der Universität, prägte das Studienjahr 2011/12 (vgl. Kap. III.).

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Dokumentation

MMag. Susanne Prucher ist seit WS 2011/12 mit dem Aufbau des Universitätsarchivs (Kunst – ARCHIV – Raum) befasst; neben der Erarbeitung konzeptioneller Details (u.a. Bestands- und Benutzerregelungen) wurde die räumliche Installierung vorangetrieben: Der Kunst – ARCHIV – Raum bezog seine Räumlichkeiten im Juli 2012 im 1. Stock des Hauses Paris-Lodron-Straße 9 (Zi. 1020/21).

Seit Herbst 2011 existiert eine Kooperation mit „MenschenLeben“, einem Oral History-Projekt des Technischen Museums Wien mit Österreichischer Mediathek unter Leitung des Zeithistorikers O.Univ.Prof. Dr. Gerhard Jagschitz. Am Anfang der Zusammenarbeit standen Schulungen und erste Tiefeninterviews mit älteren bzw. ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Geschichte der Universität Mozarteum Salzburg. Die Mitschnitte stehen der institutionsgeschichtlichen Forschung im Kunst – ARCHIV – Raum zur Verfügung.

Im WS 2011/12 wurde die neue Publikationsreihe „Veröffentlichungen zur Geschichte der Universität Mozarteum Salzburg“ begründet (Bd. 1: Almanach 2010/11, Bd. 2: Eberhard Preußner [1899–1964]. Musikhistoriker, Musikpädagoge, Präsident). Weitere Bände sind in Vorbereitung.

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Relaunch der Homepage

Die seit einiger Zeit völlig neu gestaltete Homepage der Universität Mozarteum Salzburg ermöglicht es, neben wichtigen Studieninformationen stets aktuell und übersichtlich über das umfangreiche Veranstaltungsprogramm der Universität zu informieren. Künstlerische CD- und DVD-Produktionen, aber auch wissenschaftliche und pädagogische Publikationen können über den Webshop der Universität online bestellt werden. Das Angebot umfasste im Studienjahr 2011/12 38 CD-Produktionen, 6 DVDs und 4 Bücher und präsentiert sich wie die gesamte Homepage auf Deutsch und nunmehr auch auf Englisch.

Im Studienjahr 2011/12 wurde außerdem die Website der Internationalen Sommerakademie Mozarteum neu gestaltet. Die wichtigste Neuerung ist die Möglichkeit einer Online-Anmeldung direkt über diese Seite. Des Weiteren können nun Kurse, Dozentinnen und Dozenten sowie das Veranstaltungsprogramm bequem und einfach abgefragt werden.

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Screenshot Online-Shop – Startseite

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Screenshot Online-Shop – CDs

Neue Uni-Gastronomie

Nach einer Pause von mehreren Wochen wurde das Lokal im Hauptgebäude neu verpachtet. Mitte Dezember 2011 erfolgte die Eröffnung des Restaurants Hibiskus, das überwiegend koreanische Küche anbietet und bis in die Abendstunden geöffnet hat.

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Pensionskassenregelung

Im Verbund mit den sechs österreichischen Kunstuniversitäten kam es zur Unterzeichnung und Einführung des Pensionskassenvertrags 2011 für alle dem Kollektivvertrag unterliegenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Abschluss eines Pensionskassenvertrags mit der APK-Pensionskasse für alle ist ein wichtiger Beitrag zur Zukunftsvorsorge und eine bedeutende Sozialleistung des Arbeitgebers Universität Mozarteum Salzburg.

Mit der Unterzeichnung der Betriebsvereinbarung über die Alters-, Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenvorsorge konnte nach langen und intensiven Verhandlungen mit den Betriebsräten ein für beide Seiten zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Der Arbeitgeber zahlt monatlich 3% und für Universitätsprofessorinnen und -professoren 10% der Bemessungsgrundlage in die APK-Pensionskasse ein. Der vergleichsweise hohe Arbeitgeberbeitrag bei Universitätsprofessorinnen und -professoren zielt darauf ab, in Berufungsverfahren die Mobilität von Künstlerinnen und Künstlern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu unterstützen.

Personalentwicklung – Fortbildung des allgemeinen Universitätspersonals

Der Jahresüberblick 2011 weist für das allgemeine Universitätspersonal (Verwaltung) mehr als 60 externe Fortbildungstage einschließlich der Teilnahme an nationalen und internationalen Fachtagungen aus. Das Themen-Spektrum der besuchten Veranstaltungen reicht von Personalwesen über Informationstechnologie bis zu Forschungsförderung und EU-Programmen. Neben diesen externen Fortbildungen fanden hausinterne Veranstaltungen statt, die die Themen MOZ-Online-Schulung für Sekretariate, Schnittstellenschulung Controlling / Lehrmanagement und Mitarbeitendengespräch für Leitende der Verwaltungseinheiten behandelten.

Klausur der Verwaltung

Am 6. und 7. Oktober 2011 fand erstmals eine Klausur der Verwaltungsleiterinnen und -leiter sowie der Stabsstellen statt, an der 21 Personen sowie das gesamte Rektorat teilnahmen. Moderiert wurde die Veranstaltung durch Dr. Günther Marchner (conSalis Entwicklungsberatung). Neben einem regen Gedankenaustausch zu Fragen der abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit wurden eine Reihe gemeinsamer Projektideen entwickelt und Projektgruppen zu den Themen Mustercurriculum, Veranstaltungsplanung, Beschaffungswesen, Kommunikation, MOZ-Online / SAP und Personalentwicklung gebildet.