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Table of Contents

Über dieses Buch

[Titelei]

[Frontispiz]

Aftalion

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Impressum

Über dieses Buch

»Alexandre, ein vagabundierender Intellektueller, ist auf dem Weg von Osteuropa nach Paris. Überall wo er hinkommt, ergreift er Gelegenheiten, sein Ziel ehrgeiziger Pläne zu erreichen, Arzt, Beamter oder Gelehrter zu werden. In Paris nimmt er an gebildeten Diskussionen teil, lernt ein Mädchen kennen, beide finden zueinander, haben einen Sohn, dem Alexandre alle Segnungen eines besseren Lebens angedeihen lassen will. Ein inniges Vater-Sohn-Verhältnis bahnt sich an, aus dem sich die Mutter in schamhafter Unnahbarkeit entfernt. […]

Nicht die Geschichte selbst ist es, die interessiert, den Leser fesselt, ja tief bewegt: Es ist die Art und Weise, wie sie im Kontext von Boves Werk in ihrer poetischen Sprache auftaucht.« (Ludwig Harig in Die Zeit vom 13. April 1990)

»Wenn Sie niemals Emmanuel Bove gelesen haben – beginnen Sie mit ›Aftalion, Alexandre‹!« (Le Monde vom 12. März 1986)

Mehr zum Autor und seinem Werk unter www.emmanuelbove.de

Der Autor

1898 als Sohn eines russischen Lebemanns und eines Luxemburger Dienstmädchens in Paris geboren, schlug sich Emmanuel Bove mit verschiedenen Arbeiten durch, bevor er als Journalist und Schriftsteller sein Auskommen fand. Mit seinem Erstling »Meine Freunde« hatte er einen überwältigenden Erfolg, dem innerhalb von zwei Jahrzehnten 23 Romane und über 30 Erzählungen folgten.

Nach seinem Tod 1945 gerieten der Autor und sein gewaltiges Œuvre in Vergessenheit, bis er in den siebziger Jahren in Frankreich und in den achtziger Jahren durch Peter Handke für den deutschsprachigen Raum wiederentdeckt wurde. Heute gilt Emmanuel Bove als Klassiker der Moderne.

Die Übersetzerin

Ursula Dörrenbächer wurde 1942 in Stettin geboren. Studium der Pädagogik in Heidelberg, der Politischen Wissenschaften, Soziologie, Philosophie und Religionswissenschaften in Berlin. Sie übersetzte u. a. »Saint Genet, Komödiant und Märtyrer« von Jean-Paul Sartre ins Deutsche. Ursula Dörrenbächer starb 2014 in Berlin.

Aftalion, Alexandre

Erzählung

Aus dem Französischen
von Ursula Dörrenbächer

Edition diá

 

Stéphane Baumgartner ging in den Elendsvierteln spazieren, machte den Armen Mut und versprach ihnen voller Glauben ein besseres Leben. Er ernährte sich notdürftig von dem Geld, das er mit ein paar Nachhilfestunden verdiente. Er mied selbst die geringsten Zerstreuungen. Die Vorstellung, die ihn leitete, war so klar, dass er von niemandem Dank erwartete, und selbst wenn einer jener Unglücklichen, denen seine Sorge galt, sich von ihm abgewandt hätte, so wäre er nicht verbittert gewesen.

– Bei mir steht eine Couch, auf der du dich ausruhen kannst, sagte Baumgartner sanft. »Du isst etwas zu Abend, wir reden miteinander. Du bist jung. Du kannst noch manches begreifen.«