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Über dieses E-Book

Blumenladenbesitzerin Louisa Manu würde „in Mordfälle schlittern“ nicht als ihr Hobby bezeichnen. Dennoch scheint es eins zu werden. Als sie über eine mit zwei unglücklich platzierten Stricknadeln verzierte Leiche stolpert und der Sohn ihrer Angestellten als Tatverdächtiger gilt, bleibt ihr wohl nichts anderes übrig, als Kommissar Joshua Rispo wieder einmal auf die Finger zu treten. Das passt ganz gut, denn mit ihm hat sie ohnehin noch ein Hühnchen zu rupfen ...

Jeder Band der Reihe ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig voneinander gelesen werden.

Impressum

dp Verlag

Erstausgabe Oktober 2016

Copyright © 2021 dp Verlag, ein Imprint der dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Made in Stuttgart with ♥
Alle Rechte vorbehalten

E-Book-ISBN: 978-3-96087-076-0
Taschenbuch-ISBN: 978-3-96087-077-7
Hörbuch-ISBN: 978-8-72608-101-5

Covergestaltung: ARTC.ore Design
unter Verwendung eines Motivs von
pixabay.com: © Pezibear
Lektorat: Janina Klinck

Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Sämtliche Personen und Ereignisse dieses Werks sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, ob lebend oder tot, wären rein zufällig.

Abhängig vom verwendeten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

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Für Papa, weil er mehr sieht als nur einen Traum.

Kapitel 1

Ein spitzer Schrei ließ mich zusammenfahren. Ich fiel so eilig von meinem Schreibtischstuhl auf den Boden, damit ich unter dem massiven Holztisch hindurchkrabbeln konnte, dass ich einige Blätter und meinen Taschenrechner mitriss.

Hastig rappelte ich mich wieder hoch und stieß die Tür zum Verkaufsraum auf. Mit einem lauten Krachen knallte sie gegen die dahinterliegenden Kühlschränke, in denen ich fertige Blumensträuße aufbewahrte.

„Was ist passiert? Ich bin bewaffnet!“ Meine leeren Hände straften mich Lügen, aber falls jemand Trudi, meine siebzigjährige Verkaufshilfe, angriff, wurde er zumindest abgelenkt.

Doch als ich in den Raum sah, stand da kein Mann mit schwarzer Skimaske über dem Kopf und auch kein Skinhead mit einem Klappmesser. Stattdessen beäugte mich ein junger, leicht verwirrter Paketbote, während meine kleine Schwester die Augen in meine Richtung verdrehte.

„Herrgott, Lou! Du hast uns vielleicht erschreckt.“

Ich hatte sie erschreckt? Wenn jetzt noch ein Vogel gegen die Fensterscheibe klatschte, würde ich an einem Herzinfarkt verrecken! „Emily Manu, du kannst hier nicht herumschreien, als ob der Typ aus Psycho auf dich losgehen würde!“, fuhr ich sie an. „Ich war kurz davor, die Polizei zu rufen.“

Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht einmal eine Zehntelsekunde daran gedacht, die Polizei anzurufen. Was vielleicht nicht für meinen gesunden Menschenverstand sprach, da ich gegen einen Einbrecher oder Räuber in etwa so viel hätte ausrichten können wie eine Fliege gegen eine Spinne. Eine Fruchtfliege.

Emily, körperlich zwei, seelisch zehn Jahre jünger als ich, sah mich mitleidig an. „Du bist eine solche Spielverderberin, seitdem du den Finger gefunden hast.“

„Es war ein Menschenfinger. Da habe ich wohl das Recht ...“

Meine Schwester ahmte mit ihrer Hand einen plappernden Mund nach. „Willst du das jetzt ewig als Grund dafür nehmen, dass du ein Angsthase bist?“

Ewig? „Es ist drei Monate her.“

„Du sagst es. Drei lange Monate. Wir haben ein neues Jahr. Und dieses Jahr hast du noch keinen Finger gefunden, also beruhige dich und lass dir ein paar Eierstöcke wachsen.“

Sie wandte sich von mir ab und riss dem Boten das Paket aus der Hand, der sich etwas peinlich berührt die Falten seiner ungebügelten, schwarz-gelben Uniform glatt strich. Erfolglos.

„Wo muss ich unterschreiben?“, fragte Emily und reichte das Paket an Trudi weiter, die hinter der Theke stand. Sie zog es enthusiastisch an sich und wurde vor Aufregung ganz rot.

Der junge Mann warf mir einen ängstlichen Blick zu, zeigte Emily jedoch trotz meines düsteren Blickes, wo sie die Paketannahme bestätigen sollte.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust, ließ sie aber nach einigen Momenten wieder sinken. Vielleicht hatte sie ja recht. Seitdem ich vor knapp drei Monaten einen abgehackten Finger im Sperrmüll gefunden hatte und eine Woche später beinahe von einer durchgeknallten Irren mit einem Messer erstochen worden war, war ich etwas empfindlich, wenn Menschen anfingen zu schreien. Aber ... Moment.

Ich starrte auf meine Schwester und dann auf den Paketboten.

Wieso war Emilys Paket hierher geschickt worden? Pakete wurden nicht zu meinem Laden geschickt. Nur die Blumenbestellungen und ...

„Emmi, hast du wieder meinen Amazon-Account gehackt?“

Meine kleine Schwester hob eine Schulter an und gab dem Mann den Stift zurück. „Wenn du nicht willst, dass man ihn benutzt, solltest du dein Passwort in etwas anderes als 123Schokolade ändern.“

„Du bist kriminell! Darf ich dich daran erinnern, dass du im Moment überhaupt nur hier bist, weil du deine Schulden bei mir abarbeiten musst?“

„Ja – und wieso habe ich diese Schulden wohl?“

„Weil du nicht mit Geld umgehen kannst?“, schlug ich vor.

Sie verdrehte die Augen. „Nein. Weil du mir meine Bildung verwehren wolltest.“

Ich schnaubte. „Anziehsachen sind keine Bildung.“

„Da würde Karl Lagerfeld etwas anderes sagen.“

„Du bist aber nicht Karl Lagerfeld!“

„Vielleicht will ich ja Karl Lagerfeld werden! Das weißt du doch gar nicht.“

Ich warf die Hände in die Luft. „Nach drei Minuten mit einer Nähmaschine hättest du wahrscheinlich dein Ohr an einen Rock getackert!“

„Darf ich gehen?“

Abrupt sahen wir beide auf.

Der Paketbote stand immer noch in der Mitte des Raumes, das blasse Gesicht angespannt, die Schultern nach oben gezogen, sodass sein aschblondes Haar sie streifte.

Ich warf ihm einen wütenden Blick zu, was ihn dazu veranlasste, aus der Tür zu fliehen. Irgendwie hatte ich diesen Effekt auf Männer.

Emily ging um den Verkaufstresen herum und holte ein Cuttermesser aus einer der Schubladen hervor, um sich an das Paket zu machen.

„Emily“, seufzte ich und rieb mir mit der flachen Hand über die Stirn, „du kannst mich nicht dauernd bestehlen.“

„Dann ruf doch deinen Polizisten an und lass mich verhaften.“

Das würde ich ja gerne, nur … redete ich im Moment nicht mit ihm.

Ich öffnete den Mund und schloss ihn Sekunden später wieder, um ihn dann verkniffen zusammenzupressen.

Emily schnaubte. „Ich sag es dir ja nur ungern, aber gerade erinnerst du mich sehr an Mama. Wenn jetzt noch die Ader auf deiner Stirn anfängt zu pochen …“

„Ich habe dir frische Kekse auf den Schreibtisch gestellt!“, warf Trudi ein, die genau wusste, dass das Gespräch nur noch bergab gehen konnte, wenn Emily mich mit unserer Mutter verglich. „Du siehst aus, als könntest du Zucker gebrauchen. Mein Günter hat immer gesagt, dass ein Keks in jeder Lebenslage hilft.“

Und schon lief sie in mein Büro, um Hilfe zu holen.

Trudi war Witwe, unglaubliche Bäckerin und die unfähigste Angestellte, die man sich vorstellen konnte. Sie konnte Pflanzen mit nur einem Blick zum Verwelken bringen, was angesichts der Tatsache, dass ich einen Blumenladen führte, nicht immer von Vorteil war.

Sie war siebzig, vergesslich, hatte stahlgraue Locken, die bei jedem ihrer Schritte wippten, und war grundsätzlich der Meinung, dass alte Leute sagen durften, was sie wollten. Ganz einfach aus dem Grund, dass das Leben zu kurz war, um es nicht zu tun. Ich hätte sie eigentlich nie einstellen dürfen, aber … hatte ich erwähnt, dass sie eine unglaubliche Bäckerin war?

Es war wirtschaftlich gesehen vielleicht nicht ganz ratsam, Backkünste über berufliche Kompetenz zu stellen, aber falsch konnte es auch nicht sein. Nicht, wenn es bedeutete, dass ich jeden Tag die Kekse essen konnte, von denen Trudi mir gerade einen in den Mund schob.

Karamell-Nuss. Ich konnte es nicht beweisen, aber ich war mir ziemlich sicher, dass diese Kekse den Weltfrieden herbeiführen könnten.

Trudi bot auch Emily ein Plätzchen an, doch die schüttelte nur den Kopf. „Nein, danke. Ich sollte auf meine Linie achten. Ich sehe ja, was sonst in zwei Jahren aus mir wird.“

Mit den Wimpern klimpernd warf sie mir einen Blick zu.

Weltfrieden vorbei.

Ich schnappte nach Luft, hatte aber leider noch Keksstückchen im Mund. Ich verschluckte mich und musste mich röchelnd über den Verkaufstresen legen, um wieder zu Atem zu kommen. Emily störte sich nicht daran, sondern schlüpfte aus ihren Winterstiefeln, um die High Heels, die aus dem Paket zum Vorschein gekommen waren, anzuprobieren. Sie waren orange – passend zu ihrer derzeitigen Haarfarbe.

„Da habe ich eine gute Investition getätigt“, sagte sie selbstzufrieden und bewunderte ihre Füße.

„Meinst du nicht eher, dass ich eine gute Investition getätigt habe?“, hustete ich.

„Oh ja. Stimmt. Danke dafür! Trudi, was sagst du? Kann ich mir so einen reichen Ehemann angeln?“

Ich stöhnte und hielt es für besser, wieder zurück in mein Büro zu gehen. Ich liebte Emily, wirklich, aber das hielt mich nicht davon ab, ihr regelmäßig mit dem Griff einer Gartenschere etwas Verantwortungsbewusstsein in den Kopf klopfen zu wollen. Mit ihren fünfundzwanzig Jahren war ihr Berufswunsch immer noch Prinzessin. Wenn das mit der Prinzessin nicht klappte, hielt sie sich eine Option als It-Girl offen. Eigentlich studierte sie Ethnologie – oder tat so, als würde sie Ethnologie studieren, die Uni besuchte sie zumindest fast nie. Wirklich begabt schien sie allerdings nur darin, mich zur Weißglut zu bringen. Aber hey! Wenigstens diese Fähigkeit verfolgte sie mit regem Interesse.

Kopfschüttelnd drehte ich ihr und Trudi den Rücken zu. Meine Angestellte war gerade dabei, Emily zu erzählen, welche reichen Junggesellen Köln zu bieten hatte und das nahm ich als Anlass dazu, die Tür hinter mir zu schließen.

Mein Handy vibrierte, ich zog es aus der Hosentasche und lugte auf das Display. Eine SMS von Rispo.

Plötzlich wollte ich die Gartenschere gerne für meinen Kopf benutzen. Eine andere Lösung dafür, wie ich ihn aus meinem Kopf bekommen sollte, sah ich zurzeit nicht.

Joshua Rispo. Wenn ich seinen Namen nur las, wollte ich laut aufstöhnen. Vor Lust und vor Verärgerung.

Rispo war wie eine Schokotorte. Ich wollte ihn, wusste aber gleichzeitig, dass er schlecht für mich war und große Veränderungen meines Körpers herbeiführen könnte.

Er arbeitete bei der Kripo, hatte dunkle Augen, die nach Sünde schrien, ebenso dunkle Haare, die meine Hand in ihre Richtung zucken ließen – und ein Mundwerk, das meine Hand ebenfalls in seine Richtung lockte. Allerdings in Form einer Faust.

Seitdem ich mich vor drei Monaten in die Polizeiarbeit eingemischt hatte, beinahe von einer Verrückten getötet und von ihm mit einer Ohrfeige aus meiner Ohnmacht geweckt worden war, hatte er einen nicht unerheblichen Teil meiner Gedanken eingenommen.

Im Moment war ich auf diesen Teil jedoch ziemlich wütend.

Ich öffnete die Nachricht.

Du gehst nicht ans Telefon. Bist du sauer?

Jetzt wusste ich auch, warum er ein so guter Kommissar war. Seine Spürnase war unschlagbar.

Ich rede nicht mit dir, tippte ich zurück und drückte auf „Senden“.

Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis die Rücknachricht kam.

Warum nicht?

Aus offensichtlichen Gründen!

Frau-offensichtlich?

Offensichtlich-offensichtlich!

Aha. Und wann redest du dann wieder mit mir?

Sobald ich drüber hinweg gekommen bin, dass du ein Blödmann bist.

Kurze Stille.

Ich habe keine Ahnung, was los ist.

Ich schob das Handy in die Tasche.

Er hatte keine Ahnung, was los war! Im Duden hinter dem Wort ‚Mann’ sollte Geschöpfe, die keine Ahnung haben, leider aber zur Erhaltung der menschlichen Rasse benötigt werden stehen.

Ich ließ mich auf die Knie sinken, krabbelte unter dem Schreibtisch durch, der zu beiden Seiten die Wand berührte, und hob meinen Taschenrechner auf. Ich würde Emilys Schulden berechnen. Wenn das so weiterging, hatte ich für den Rest meines Lebens eine kostenlose Angestellte.

Eine Stunde und tausend Keks-Kalorien später war es kurz nach eins und Emilys Schuhe schienen sich selbst abbezahlt zu haben. Wie gut, dass das Geld in meine Kasse ging.

Ihre Verkaufsstrategie war simpel: Brust raus, Hüfte geneigt, viel kichern und sehr viel mit den Wimpern klimpern. Die Männer kauften wie verrückt – solange ihre Freundin nicht neben ihnen stand. Mann, wieso hatte ich noch nie versucht, mich für meine Blumen zu prostituieren?

Aber andererseits hatte ich auch keine 90-60-90-Maße. Ich war zufrieden mit meinem Körper, obwohl Emily schon recht hatte … Trudis Kekse taten mir nicht unbedingt gut.

Ich sollte Sport machen. Morgen. Oder nächste Woche.

Sollte man mit Sport nicht immer an einem Montag anfangen? Heute war Mittwoch, das konnte nicht gut sein. Außerdem hatte ich gelesen, dass man mit drastischen lebendverändernden Maßnahmen nicht bei Vollmond anfangen sollte. Sport wäre eine drastische Veränderung und ich war mir ziemlich sicher, dass der Mond heute Abend zumindest fast voll sein würde.

Alles sprach gegen Sport und für Kekse.

Es war nicht meine Schuld! Ich hatte es wirklich versucht.

Ich nahm mir noch einen und beobachtete Emily dabei, wie sie einem Mann gerade erklärte, dass eine einzelne Rose keine Frau beeindrucken würde, sondern dass er schon mindestens ein Dutzend nehmen müsse, um nicht geizig zu wirken.

„Sie wäre erstklassig darin, einen reichen Ehemann zu finden“, bemerkte Trudi fachmännisch und ließ etwas in den Eimer Wasser mit Schnittblumen fallen.

„Sie soll aber keinen reichen Ehemann finden“, erinnerte ich sie. „Sie soll ihren Ehrgeiz und dann einen Job finden.“

„Also, für mich hat das mit dem Ehemann wunderbar funktioniert“, widersprach sie, während ich wieder hörte, wie etwas auf den Grund der Vase fiel. „Aber das Arbeitsleben ist auch ganz spannend. Obwohl mir die Beerdigungen nicht mehr so gefallen. Am Anfang war es ja noch aufregend, aber seit du mir verboten hast, darauf zu wetten, wer als erstes anfängt zu weinen, hat es seinen Reiz verloren.“

Für mich war der Reiz, Trudi auf Beerdigungen mitzunehmen, auch verloren gegangen. Zumindest seitdem sie den katholischen Pastor gefragt hatte, ob er Sex sehr vermisse oder ob er einfach nie welchen gehabt hätte. Ich war überrascht gewesen, dass sie nicht auf der Stelle von einem Blitz getroffen worden war. Wenn es einen Gott gab, dann hatte er offensichtlich Humor.

Wieder ertönte ein Ploppen und verwirrt sah ich Trudi dabei zu, wie sie erneut etwas in die Vase warf. „Trudi, was lässt du da in die Vase fallen?“

„Geld!“

Ich blinzelte. „Trudi … das ist eine Blumenvase und kein Wunschbrunnen.“

Ihre Hand hielt inne und sie sah auf. Ihr Gesicht hatte so viele Falten, dass es mich in den Fingern juckte, mit dem Bügeleisen darüberzugehen.

„Kai hat mir gezeigt, wie ich mit dem Internetz umgehen muss und Herr Google hat mir gesagt, dass Kupfermünzen dafür sorgen, dass Schnittblumen länger leben.“

Kai war ihr Sohn und Herr Google ihr neuer bester Freund. Es lohnte sich nicht, ihr zu erklären, dass Google keine Person, sondern nur eine Suchmaschine war.

„Herr Google hat keine Ahnung“, stellte ich fest, nahm die Schnittblumen aus dem Wasser und griff in die Vase, um die Münzen wieder herauszufischen. „Das ist ein Mythos. Die Münzen können gar nicht genug Kupferionen abgeben, um auch nur die geringste Wirkung zu erzielen.“ Ich selbst hatte in der dritten Klasse ein zweiwöchiges Experiment durchgeführt, das diese These bestätigte. Ich legte die Cent-Stücke wieder vor Trudi auf den Tresen. „Behalt dein hart verdientes Geld.“

Empört schüttelte Trudi den Kopf. Ihre grauen Locken wippten mit. „Ich werde eine Beschwerde bei Herrn Google einreichen, dafür, dass er falsche Informationen abgibt. Ich will Schadensersatz.“

Ich schmunzelte. Wenn das Internet Schadensersatz für falsche Informationen leisten müsste, dann wäre es längst bankrott. „Das brauchst du nicht“, erklärte ich Trudi und tätschelte ihre Schulter. „Ich bin sicher, seine Scham darüber, dass er dich verwirrt hat, ist Strafe genug.“

Sie nickte, wenn auch ein wenig nachdenklich. Doch als Sekunden später das Telefon klingelte, hatte sie ihren Enthusiasmus schon wiedergefunden.

„Ich mach das“, sagte sie stolz und hob ab. „Hallo, hier bei Louisa’s …“ Sie hielt inne.

„… Flower Power“, half ich ihr nach und deutete auf den Schriftzug über meiner Brust.

Sie nickte. „Das wusste ich. Hier bei Louisa’s Flower Power, was kann ich für Sie tun? Oh, Kai! Ich habe gerade über dich geredet.“

Ich sollte sie wirklich dazu zwingen, das T-Shirt mit dem Logo und dem Schriftzug zu tragen. Wenn sie schon den Namen immer vergaß.

Bis jetzt schien ich allerdings die Einzige zu sein, die die Arbeitsuniform trug. Trudi „verlegte“ sie andauernd oder „wusch sie zu heiß“, während Emily mir ins Gesicht gesagt hatte, dass sie nichts tragen würde, dessen Ausschnitt bis zum Hals ging und hellgrün war. Mir war schleierhaft, wie sie Orange in ihren Haaren okay, aber Hellgrün auf der Brust verwerflich finden konnte.

Mein Handy vibrierte und als ich das Display anschaltete, war da wieder eine Nachricht von Rispo.

Weiß immer noch nicht, was los ist. Bist du jetzt absichtlich kompliziert?

Ich verdrehte die Augen, schrieb aber nicht zurück. Ich war nicht seine Freundin, somit also keineswegs dazu verpflichtet, ihm aufzuschreiben, was genau er falsch gemacht hatte.

Meine Güte, wie konnte er das nicht wissen? Er war Polizist, verdammt! Sollte er da Hinweise nicht vernünftig deuten können?

Trudi hatte aufgelegt und wischte die nassen Cent-Stücke an ihrer Kleidung ab, bevor sie mich anlächelte. „Lou, tust du einer alten Frau einen Gefallen?“

„Ich würde auch einer jungen Frau einen Gefallen tun.“
„Nun, ich sehe vielleicht noch so aus, bin aber keine junge Frau mehr.“

Ich betrachtete Trudis Haut, die schon vor sehr langer Zeit aufgehört hatte, gegen die Erdanziehungskraft anzukämpfen. Vielleicht sollte ich diese Aussage einfach unkommentiert lassen.

„Um was geht es, Trudi?“

„Würdest du zu Kai rüber in den Laden gehen und mir meine Medikamente holen?“

Verdutzt sah ich sie an. „Ich wusste nicht, dass du Medikamente nimmst.“

„Ach“, sie machte eine wegwerfende Handbewegung, „es sind nur ganz kleine Pillen für Herz, Blutdruck, Schilddrüse und Nieren. Ich würde sie ja gar nicht nehmen, wenn der Arzt nicht darauf bestehen würde. Ich brauch sie auch nur dreimal am Tag. Also kein Grund zur Sorge.“

„Trudi!“

„Also, holst du sie? Es sind nur zwanzig Minuten Fußweg. Wenn du zurückkommst, kann ich die Erdnussbutterplätzchen servieren!“

Ich sah mich im Ladenraum um und rang die Hände. Der Kontrollfreak in mir hatte ein großes Problem mit Trudis Vorschlag. „Ah, ich weiß nicht, vielleicht sollte ich lieber Emily schicken …“

Ich liebte sie beide, Trudi und Emily, war mir jedoch bewusst, dass keine von ihnen wissen würde, wie man ein Feuer löschte, aber beide sehr wohl dazu in der Lage waren, eines zu verursachen.

Trudi rümpfte die Nase und sah zur Tür, zu der gerade ein weiterer – männlicher – Kunde hereinkam.

„Hmh“, machte sie und zog die Arme in die weiten Ärmel ihrer grellgelben Tunika zurück. „Also, es ist dein Laden und du bist das Finanzgenie, aber … mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass du dir einen Batzen Geld durch die Lappen gehen lässt, wenn du Emily wegschickst.“

Leider gab mir mein gesunder Menschenverstand dieselbe Auskunft. Die Entscheidung zwischen Geld und Kontrolle war komplex, aber dennoch leicht gefällt.

„Schön“, seufzte ich und griff unter die Verkaufstheke, um meinen Wintermantel überzuwerfen. „Aber ihr zwei solltet wirklich eure T-Shirts tragen. Wenn ich gehe, sieht es nämlich so aus, als würde niemand hier arbeiten.“

„Danke! Und natürlich!“, flötete Trudi. „Ich ziehe es morgen an.“

Mhm, genau.

Es war eisig kalt draußen. In Köln schneite es nicht. Nie. Ab und an kam eine Mischung aus Smog, Eis und Regen vom Himmel und immer, wenn das passierte, brach das komplette Verkehrssystem zusammen. Heute strahlte die Sonne und ließ die Kondenswölkchen, die ich ausatmete, im Licht glitzern. Ich zog die Jacke enger um meine Schultern und lief die Prinzstraße hinunter, in Richtung des Doms.

Kai, Trudis Sohn, hatte eine Zoohandlung in der Innenstadt. Ich hatte bis jetzt nur zweimal die Ehre gehabt, ihn zu treffen, aber dabei immer denselben Eindruck bekommen: Er war der liebenswerteste Mann, den es gab. Er war Anfang vierzig, hatte bereits angegrautes Haar, also das, was davon übrig war, und trug sein Herz auf der Handfläche. Das schien er von Trudi geerbt zu haben. Ich war noch nie in seiner Zoohandlung gewesen, aber schon öfters an ihr vorbeigegangen. Ich war stolze Eigentümerin eines Katers, aber Twinkys Bedürfnisse ließen sich nicht in einer Zoohandlung stillen. Er hielt sich für einen Hund, liebte Kaffee und bräuchte eigentlich dringend einen Tierpsychologen. Aber wer hatte das Geld für so etwas? Und wer war so bescheuert?

Mein Handy klingelte und ich rechnete schon fast damit, dass es Rispo war, der wissen wollte, was los sei, doch ein Bild meiner Mutter zierte das Display.

Ich seufzte. Ich brachte meiner Mutter gemischte Gefühle entgegen. Ich bewunderte sie für ihre Direktheit und liebte sie dafür, dass sie … meine Mutter war. Es fiel mir jedoch manchmal schwer, ihre Sichtweise nachzuvollziehen. Noch schwerer fiel es mir, sie nicht täglich daran zu erinnern, dass sie mein Leben nichts anging und ich mit siebenundzwanzig noch längst keine Angst davor haben musste, mein Uterus würde in Rente gehen.

Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie dachte, ich sei wie eine Backmischung. Ganz hübsch und praktisch, aber man musste mir noch ein paar Zutaten hinzufügen, bevor man mich in den Ofen – also in ein Hochzeitskleid – stecken konnte. Was genau das für Zutaten waren, hatte sie mir noch nicht erläutert. Ich fürchtete aber, dass eine davon Disziplin und eine andere Vernunft war. Beides Eigenschaften, die ich – stolz – nicht mein Eigen nannte.

Das Telefon klingelte weiter und weil ich keine Ausrede hatte, nicht dranzugehen, hob ich ab.

„Ja?“

„Wieso meldest du dich nicht mit deinem Namen, Louisa? Woher soll ich wissen, wer am anderen Ende abhebt?“

Ich stöhnte. Da hatte ich meinen Grund. „Du hast mich doch angerufen, oder nicht? Wer sollte sonst abheben?“

„Aber ich hätte sonst wer sein können.“

„Mama, kennst du das Prinzip der Anruferkennung?“

„Du wusstest also, dass ich es bin?“

„Ja.“

Stille. Dann: „Warum hast du dich dann nicht höflicher gemeldet? Findest du nicht, dass man seiner Mutter mit ein wenig mehr Respekt begegnen sollte?“

Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. Wieder wäre mir eine Gartenschere von Nutzen gewesen. Ich sollte anfangen, sie in meiner Handtasche mitzuführen. So viel effektiver als zum Beispiel Pfefferspray. Wobei es ein Hammer wahrscheinlich auch tun würde.

„Entschuldigt, Eure Mutterheit. Das nächste Mal werde ich mit meinen goldenen Handschuhen und einem abgespreizten kleinen Finger abheben und Euch mit ‚Ein herzliches Hallo, Euer Hochwohlgeboren’ begrüßen.“

Ich hörte, wie meine Mutter pikiert hustete. „Jetzt machst du dich über mich lustig. Ich weiß auch nicht, woher du diese schlechte Angewohnheit hast, immer so sarkastisch zu sein. Das muss Franks Einfluss gewesen sein. Sarkasmus ist die unterste Schublade des Humors.“

Ja, aber ich war klein und konnte diese Schublade am einfachsten erreichen!

„Mama“, sagte ich, mich zur Ruhe zwingend, „gibt es einen Grund für deinen Anruf oder wolltest du einfach nur deine allgemeine Unzufriedenheit mit mir zum Ausdruck bringen?“

„Es gibt einen Grund. Und jetzt sei nicht so dramatisch – ich bin sogar sehr zufrieden mit dir. Du führst ein tolles Leben. Ich wünschte nur, du würdest dieses Leben endlich mit einem angemessenen Mann teilen …“

Dieser ‚angemessene Mann’ war bis vor kurzem noch ein Zahnarzt namens Malte gewesen. Ich hätte es allerdings nicht übers Herz gebracht, meine Kinder Karius und Baktus zu nennen und hatte deswegen leider Schluss machen müssen.

„Ich teile eben nicht gerne“, stellte ich trocken fest. „Ich will den Keks namens Leben ganz für mich allein – und jetzt den Grund, bitte?“

„Schön.“ Meine Mutter seufzte schwer und im Hintergrund konnte ich ein schabendes Geräusch hören. So als würde jemand Stein über den Boden schleifen. Wo war meine Mutter? In einer Bergbaumine? „Ich wollte dir einen Job vermitteln. Die Tochter einer engen Freundin aus meinem Club heiratet am Samstag und ihr ist im letzten Moment die Floristin abgesprungen. Sie ist völlig aufgelöst und da habe ich dich empfohlen.“

„Oh, danke.“

Das war nett. Samstag war etwas kurzfristig und ich könnte auf keine Lieferung warten, sondern müsste selbst zum Blumenmarkt fahren, aber … Moment. Meine Überraschung darüber, dass meine Mutter mich empfohlen hatte, wurde von einer Portion Misstrauen gedämpft.

„Ich würde den Auftrag übernehmen“, erklärte ich, „wenn du mir den Haken nennst.“

„Was für einen Haken?“

„Das frage ich dich.“

Meine Mutter liebte mich, keine Frage, aber man konnte davon ausgehen, dass sie bei jeder ihrer Nettigkeiten einen kleinen Hintergedanken hatte.

Irgendetwas schepperte im Hintergrund und man konnte jemanden lachen und dann fluchen hören. Die Geräusche wurden leiser, als würde meine Mutter sich von ihnen wegbewegen, schließlich sagte sie: „Schön. Dafür, dass ich dir den Auftrag besorgt habe, hätte ich gerne, dass du mich dorthin begleitest.“

Ich runzelte die Stirn. „Das ist alles? Du willst, dass ich mit dir auf eine Hochzeit gehe?“ Das würde ich hinbekommen. Ich war andauernd auf Hochzeiten. Die Frau, die die Blumen brachte, war zwar meistens nicht eingeladen, aber das hielt mich nicht davon ab, trotzdem der Zeremonie beizuwohnen. Es war romantisch und wenn ich schon keine Zeit hatte, um Liebesromane zu lesen, dann brauchte ich wenigstens das.

„Das ist alles. Ich kenne dort kaum jemanden und möchte nicht alleine gehen.“

„Okay. Kein Problem, ich komme mit. Hast du der Braut meine Telefonnummer gegeben?“

„Nein, ich sagte, du meldest dich. Ich schicke dir ihre Nummer als SMS.“ Erneut krachte etwas. „Ich muss Schluss machen, melde dich bei ihr.“

Verwirrt blieb ich stehen. „Wo bist du, Mama?“

„Ach, nirgendwo! Wir sehen uns Samstag.“

Und schon hatte sie aufgelegt.

Äußerst ominös. Meine Mutter war eine Lady – wenn Papa es erlaubt hätte, hätte sie es auf ihr Klingelschild gedruckt – und verbrachte ihre Zeit nicht an Orten, an denen laute, dreckige Dinge geschahen.

Schön, ich konnte nicht mit Sicherheit sagen, dass der Ort, an dem sie sich aufgehalten hatte, dreckig gewesen war, aber es hatte sich so angehört.

Egal – ich hatte keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. Trudis Medikamente warteten. Ich steckte das Handy weg, versuchte meine halbgefrorene Hand in meiner Tasche aufzuwärmen, und nach wenigen Minuten tauchte Kais Laden vor mir auf.

Zoo&Kunz befand sich in einer unbefahrenen Seitenstraße und lag zwischen einem Lotto-Toto-Geschäft und dem Café L’Amour, dessen Fassade ein Fuck-Cops-Graffiti zierte.

Ja, das würde ich ja gerne! Aber mein Cop war im Moment ein Blödmann. Und ich hatte es mir zur Regel gemacht, nicht mit Blödmännern zu schlafen!

Na gut: Kein zweites Mal mit Blödmännern zu schlafen.

Ich beschleunigte meinen Schritt, öffnete die Tür und trat erleichtert in die Wärme des Geschäftes.

Der Geruch von Tier, Chlor, Mist und Parfüm schlug mir entgegen. Keine angenehme Mischung. Eher der Geruch, gegen den Aspirin erfunden wurde. Das Parfüm kam bestimmt von dem jungen Mädchen mit den blondierten Haaren, das an der Kasse saß – eine riesige rosa Kaugummiblase vor ihrem Mund. Die anderen Gerüche konnte man keinem bestimmten Ursprung mehr zuordnen.

Der Ladenraum war von Tierschreien, dem elektrischen Brummen, das die Aquarien von sich gaben, und dem Surren der Neonlampen über meinem Kopf erfüllt. Überall stapelten sich Terrarien, Aquarien und Käfige. Neben dem Eingang waren Glasvitrinen aufgebaut, in denen zehntausend Zwerghamster zu schlafen schienen.

Ich drückte mich an den Glaskästen vorbei, quietschte einmal kurz auf, als mein Blick auf eine riesige weiße Schlange fiel, und lief dann zur Kasse.

Die Kassiererin ließ ihre Blase platzen und hob eine dünne nachgemalte Augenbraue. „Ja?“

Was meine Mutter wohl zu einer derartigen Begrüßung gesagt hätte?

„Hallo“, sagte ich lächelnd, denn ich war nicht meine Mutter. „Ist Kai hier irgendwo?“

Sie sah sich im Ladenraum um. „Keine Ahnung. Muss wohl.“

Was für eine nette, hilfreiche junge Dame. „Würdest du ihn vielleicht für mich ausrufen lassen?“

„Nee“, sie schüttelte den Kopf, „sowas wie eine Freisprechanlage haben wir hier nicht. Aber jetzt, wo Sie’s sagen: Ich hab ihn schon länger nicht mehr gesehen. Er wird wohl hinten bei den Ladeflächen sein. Gehen Sie einfach mal geradeaus hier durch.“ Sie deutete in eine vage Richtung. „Die Tür ist nie abgeschlossen.“

Ich nickte, bedankte mich und lief dann durch den engen Gang, den sie mir angedeutet hatte.

Bartagamen, Spinnen, Schlangen – lauter Reptilien und Krabbelvieh. Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Ich war wirklich kein Fan von Geschöpfen mit weniger als zwei und mehr als vier Beinen. Ich war dazu in der Lage, Spinnen zu töten, aber das auch nur, wenn ich die ganze Zeit „Oh Gott, oh Gott, oh Gott“ kiekste und danach zehnmal meine Hände wusch. Ich verstand, dass die Welt Spinnen brauchte, um sich von Mücken und anderen Plagegeistern zu säubern, begriff aber nicht, warum sie acht Augen und acht Beine haben mussten. Mir doch egal, dass das die Glückszahl in China war. Acht war einfach zu viel.

Ich erreichte die graue Tür, auf der Nur für Personal stand, ignorierte den Schriftzug und trat hindurch. Kälte schlug mir entgegen und wider Erwarten befand sich kein Zimmer hinter der Tür. Ich war in eine offene Lagerhalle, eine Art halb überdachten Hof, getreten, die an die Straße hinter den Geschäften grenzte. Straße und Halle wurden nur von einem schmiedeeisernen Tor getrennt.

Ein Laster stand vor der Rampe auf der ich mich befand und Kisten reihten sich zu meinen Seiten auf, es war jedoch kein menschliches Lebenszeichen zu entdecken.

„Hallo?“, rief ich. „Kai?“

Jemand japste und fluchte und ich folgte dem Geräusch. Es schien hinter dem Laster hervorzukommen.

„Kai?“, fragte ich unsicher und bog um die Ecke.

Nur der Umstand, dass ich zu schockiert war und meine Füße durch die Kälte am Boden festgefroren zu sein schienen, hielt mich davon ab, auf der Stelle hintenüberzukippen und in Ohnmacht zu fallen.

Ein Mann in gelb-schwarzer Uniform lag bewegungslos auf dem Boden. Er war barfuß, seine Augen starrten leer in den Himmel und sein Haar, das sicherlich mal blond gewesen war, klebte in roten verklumpten Strähnen zusammen. Eine dicke, lange pinke Nadel steckte in seinem Hals, aus dem kontinuierlich Blut pulsierte und den Boden benetzte. Doch das war nicht die einzige Nadel. Es gab noch eine zweite – und die hatte Kai in der Hand. Er hockte neben dem Mann und war weiß wie eine Wand. Seine Hände und sein helles Hemd waren blutverschmiert.

Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals und ich musste würgen. Die Übelkeit, die in meinen Magen floss, ließ mich taumeln.

Kai musste mich gehört haben, denn er sah augenblicklich auf, ließ die Nadel fallen und hob beide Hände in die Höhe.

„Ich schwör, ich war’s nicht.“