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Westend Verlag

Ebook Edition

Mathias Bröckers

JFK

Staatsstreich in Amerika

Westend Verlag

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ISBN 978-3-86489-668-2

© Westend Verlag GmbH, Frankfurt/Main 2017

Satz und Datenkonvertierung: Publikations Atelier, Dreieich

Inhalt

Titel
Inhalt
Einleitung
Teil 1:Wie alles begann
Eine kurze Geschichte der CIA
Ein kurze Geschichte der Mafia
Ein kurze Geschichte der kubanischen Revolution
Joe Kennedy
John F. Kennedy
Der Wandel eines kalten Kriegers
Die Schweinebucht – 1961
Die Kubakrise – 1962
Vietnam – 1963
»Die Göttin hinter dem Thron«
Teil 2: Die Schüsse von Dallas
Zum Abschuss freigegeben
Der Chicago-Plot
Drei Schüsse
Lee Harvey Oswald
Teil 3: Das Cover-up
»I am a patsy« – Die Zurichtung eines Sündenbocks
Magic Bullet – Die magische Kugel
Mexiko
Secret Service außer Dienst
Jack Ruby
Im Labyrinth der ­Verschwörungstheorien
Teil 4 Regimechange in Amerika
Robert F. Kennedy
Martin Luther King
Staatsverbrechen gegen die Demokratie
Nachwort zur Neuauflage
Anmerkungen
Einleitung
Teil 1: Wie alles begann
Teil 2: Die Schüsse von Dallas
Teil 3: Das Cover-up
Teil 4: Regimechange in Amerika
Nachwort zur Neuauflage
Glossar
Literatur

Nachwort zur Neuauflage

Der 100. Geburtstag von John F. Kennedy im Mai 2017 wird ohne Frage ein Datum sein, an dem er als einer der »großen« Präsidenten der Vereinigten Staaten in Erinnerung gerufen wird – so wie es 2013 zum 50. Jahrestag seiner Ermordung im November 1963 geschah. Für die Historiker und Forscher indessen, die das Leben und vor allem das ungeklärte Sterben des 35. Präsidenten der USA im Blick haben, ist nicht der Geburtstag am 29. Mai, sondern der 26. Oktober das wichtigste Datum des Jahres 2017. Der im Oktober 1992 erlassene »JFK Records Act«, ein Gesetz zur Veröffentlichung sämtlicher Dokumente und Akten im Zusammenhang mit dem Attentat, hatte dem »National Archive« eine Frist von 25 Jahren gesetzt, dieser Verpflichtung nachzukommen, und diese Frist läuft am 26. Oktober 2017 ab. Dann werden 3 571 bisher unbekannte Dokumente und 34 000 weitere veröffentlicht, die bisher nur in redigierter Form und mit Schwärzungen zugänglich waren – es sind die letzten aller noch im Archiv befindlichen Unterlagen zur Ermordung Kennedys. Auch wenn die Leiterin des Projekts beim Nationalarchiv, Martha Murphy, gegenüber dem Time-Magazin bekundete, dass die meisten Dokumente »von geringem Wert«1 und entscheidende Akten, wie die CIA-Dokumente über Oswald, schon länger veröffentlicht seien, und auch wenn das unabhängige »Assassination Records Review Board« (ARRB) in den 1990er Jahren unter den damals vorgelegten Papieren nichts Relevantes entdeckte, erwarten zahlreiche Historiker die Veröffentlichung mit größtem Interesse. Nicht weil sie auf irgendeinem vergessenen Notizzettel eine »Smoking Gun«, den unwiderlegbaren Beweis, zu finden hoffen, sondern weil sich unter diesen vielen tausend Seiten womöglich einige entscheidende Puzzlesteine befinden, die Lücken eines schon bestehenden, recht deutlichen Bildes füllen können – nämlich, dass Oswald kein Einzeltäter war.

Zu dieser Ansicht war auch schon die zweite offizielle Untersuchung des Falls durch das »House Select Comittee of Assassination« (HSCA) 1978 gekommen, das den Mord als »mögliches Resultat einer Verschwörung« wertete, ohne jedoch deren Ausmaß und konkrete weitere Schützen oder Hintermänner zu identifizieren. Der Leiter dieses Komitees, George Robert Blakey, veröffentlichte 1981 ein Buch, in dem er die Einzeltäterthese verwarf und stattdessen eine fragwürdige Mafiatheorie favorisierte. Und fiel dann 2003 aus allen Wolken, als er erfuhr, dass das HSCA von der CIA an der Nase herumgeführt worden war. Denn bei dem Mittelsmann der CIA, der für die Herausgabe und Redaktion der Akten an das Komitee zuständig war, handelte es sich ausgerechnet um George Joannides, jenen Agenten, der damals für die Anti-Castro-Gruppierung zuständig war, die Oswald unmittelbar nach dem Attentat sofort als »Kommunisten« an den Pranger stellte (siehe S. 149 und 202 ff.). Deshalb hofft nicht nur der ehemalige Washington-Post-Reporter Jeff Morley, der seit Jahren um die Freigabe der Personalakte des 1990 verstorbenen CIA-Manns vor Gericht klagt, dass sich Ende Oktober 2017 nun definitiv Klarheit über Joannides’ Tätigkeiten schaffen lässt.

Mit zahlreichen anderen JFK-Forschern hat Morley deshalb im Dezember einen offenen Brief an den neuen Präsidenten Donald Trump geschrieben und dessen Administration aufgefordert, tatsächlich sämtliche noch zurückgehaltenen Akten jetzt freizugeben – und nicht von der Klausel im »JFK Records Act« Gebrauch zu machen, nach der Dokumente auch noch länger als 25 Jahre gesperrt bleiben können, wenn sie einen »Schaden« für die nationale Sicherheit verursachen könnten, der das öffentliche Interesse überwiegt.2

Wird die CIA auch nach 53 Jahren beim Präsidenten auf »Gefährdung der nationalen Sicherheit« plädieren und die Geheimhaltung bestimmter Akten verlangen? Verwundern würde es nicht – und weiterhin das befördern, was von staatlicher Seite häufig kritisiert wird: die Verbreitung von Verschwörungstheorien. Eben solchen ein Ende zu setzen und statt »Fake News« die historische Wahrheit zu ermitteln ist freilich nur möglich, wenn alle Fakten und Akten auf den Tisch kommen. Dazu gehören auch hunderte von Seiten über geheime Operationen von CIA-Leuten, die in den bisherigen Untersuchungen des Falls zwar allesamt eine wichtige Rolle spielten, deren Dokumente aber sowohl der Warren-Kommission als auch den folgenden offiziellen Kommissionen vorenthalten worden waren. Da die Metadaten – Titel, Themen und Autoren – der freizugebenden Akten schon bekannt sind, wissen die Forscher bereits ungefähr, was sie erwartet: so unter anderem eine Reihe sogenannter OPS-Files (Operational Files) zu vielen Akteuren, denen wir in diesem Buch bereits begegnet sind, wie William Harvey, David Atlee Phillips, George Joannides und E. Howard Hunt, der 2004 auf dem Sterbebett noch ein (falsches?) Bekenntnis abgelegt und Namen genannt hatte (S. 210 f.).3

Anders als Harvey und Hunt, die im Verdacht einer direkten Beteiligung an dem Plot in Dallas stehen – was durch die bisher unter Verschluss stehenden Reiseabrechnungen Harveys, der zur Zeit des Attentats in Rom stationiert war, belegt werden könnte –, ist der Leiter des CIA-Büros für Psychologische Kriegsführung in Miami, George Joannides, in dieser Beziehung unverdächtig. Doch er finanzierte und steuerte die studentische Anti-Castro-Gruppe »Cuban Student Directorate« (Directorio Revolucionario Estudantil – DRE), die schon wenige Stunden nach den Schüssen aktiv wurde und die erste JFK-Verschwörungstheorie in die Welt setzte, die nicht nur in Amerika sondern rund um den Globus sofort ein großes Echo fand: die Behauptung, dass es sich bei Lee Harvey Oswald um einen Kommunisten und Sympathisanten Fidel Castros handeln würde. Er hätte versucht, das DRE auszuspionieren, und sei dann mit ihren Aktivisten aneinandergeraten, als er in New Orleans Pro-Castro-Flugblätter verteilte. Schon am Nachmittag des Attentats, nachdem ihnen Joannides grünes Licht gegeben hatte, setzten sich die DRE-Leute bis in die Nacht an ihre Telefone und arbeiteten die Liste ihrer Politik- und Pressekontakte ab, die sie mit diesen Informationen fütterten. Sie machten landesweit die Runde auf den Nachrichtenkanälen und den Titelseiten der Zeitungen am nächsten Tag. In seiner eigenen, von der CIA finanzierten Publikation Trinchera titelte das DRE »Die mutmaßlichen Mörder« zu den Bildern von Oswald und Fidel Castro.

Die Rolle, die das Lancieren dieser Geschichte spielte, ist kaum zu unterschätzen: Noch wurde ja der Verdächtige von der Polizei verhört, noch hatte die Dallas Police keine weiteren Details über Lee Oswald veröffentlicht, da kommt schon eine detaillierte Verschwörungstheorie, die den unfassbaren Mord an dem überaus beliebten Präsidenten fassbar macht und »erklärt« – ohne irgendeinen nachvollziehbaren Beweis, aber in sich stimmig und passend in das Weltbild und die Logik des Kalten Kriegs. Erst 1998 kam mit der ARRB-Untersuchung ans Licht, dass das DRE als Quelle dieser Information von der CIA-Abteilung für Psychologische Kriegsführung in Miami mit monatlich 25 000 Dollar finanziert wurde – und am 22. November 1963, als die Gruppe exilkubanischer Anti-Kennedy- und Anti-Castro-Studenten die Medien mit ihrer Verschwörungstheorie fütterten, fragte und recherchierte keiner der Presseleute der Story weiter nach. Von der New York Times abwärts landeten die »Fake News« des angeblichen Castro-Anhängers Oswald auf den Titelseiten. Nachgefragt wurde auch nicht, als mit der Leitung der Warren-Kommission ausgerechnet der von Kennedy kurz zuvor gefeuerte CIA-Chef Allen Dulles bestellt wurde, der dann verständlicherweise ebenfalls keine Nachfragen über das Wissen und Wirken der CIA im Zusammenhang mit Oswald hatte. Und als dann mehr als zehn Jahre später das »House Select Committee« bei der Zentrale in Langley konkrete Fragen darüber stellte, fungierte als Liaison-Offizier der CIA ausgerechnet George Joannides, der eigentlich als Zeuge hätte verhört werden müssen – und verständlicherweise nicht nur seine eigene, sondern auch zahlreiche andere Akten vor dem Ausschuss zurückhielt. Die »Operational Files« über Joannides’ Tätigkeiten in Miami sind mittlerweile alle veröffentlicht, nach wie vor unter Verschluss aber sind etwa 300 Seiten über die Zeit vor und nach dem Kennedy-Mord. Als die von Joannides bezahlten Boys der DRE die erste große Schicht der Vertuschung der Hintergründe und des verdächtigten Täters auftrugen – die »Phase eins«, wie sie Peter Dale Scott beschrieben hat (S. 154 f.), der dann schnell die ebenfalls vorbereitete und auf CIA-gesteuerte Quellen zurückgehende zweite Phase der Vertuschung folgte: die Zurückweisung einer kubanisch-sowjetischen Großverschwörung unter Verweis auf die Weltkriegsgefahr und die Inszenierung Oswalds als einsamen Irren und einzigen Schützen durch die von Allen Dulles gesteuerte Warren-Kommission.4

Dass Jeff Morley seit 2003 im Rahmen des »Freedom of Information Act« über Gerichte versucht hat, die Akte über den 1990 verstorbenen Joannides und seine Aktivitäten im Zusammenhang mit der DRE und Oswald einzusehen – und dabei erfolglos blieb, weil die Richter ein »öffentliches Interesse« verneinten –, macht schon deutlich, dass es hier nicht einfach um irgendwelche 50 Jahre alten bürokratischen Unterlagen geht, sondern tatsächlich um einen weiteren Puzzlestein. Nicht für eine weitere Verschwörungstheorie, sondern zur Komplettierung eines Panoramas, das schon jetzt anhand unabweisbarer Fakten deutlich sichtbar ist: das Bild der CIA, die eine Ermittlung und Aufklärung des Mordes an ihrem oberstem Dienstherren, des Präsidenten, von der ersten Minute an zu verhindern versuchte. Dass der erste Fahndungsaufruf mit Personenbeschreibung, der schon 15 Minuten nach den Schüssen herausging, nicht von dem einzigen Augenzeugen stammen konnte, sondern den Daten des CIA-Files über Oswald entsprach, haben wir bereits erwähnt (S. 121). Welche Rolle die CIA dann dabei spielte, dass sich der Strick um Oswalds Hals schnell noch enger zog, als schon einige Stunden später die Fake-News der DRE die Medien erreichte – darüber wird die Akte Joannides, sofern sie denn komplett und unredigiert veröffentlicht wird, im Oktober endgültig Auskunft geben. Auch wenn die aktive Rolle des Geheimdienstes bei der Vertuschung des Attentats anhand vieler Beweise und bereits veröffentlichter Dokumente schon hinreichend belegt ist, hat die Geheimhaltung der Joannides-Akte mit ziemlicher Sicherheit damit zu tun, dass sich hier weitere Belege für ein »Framing« des Attentäters schon vor der Tat finden lassen, also für die Tatsache, dass Oswald nicht nur nach der Tat als Sündenbock benutzt, sondern dass sein Image schon im Vorfeld konstruiert, seine Aktivitäten manipuliert und die vorgefertigten »Beweise« dann lanciert wurden.

In diesem Zusammenhang sind auch die Dokumente mit Bezug zu Oswalds Reise zur kubanischen Botschaft in Mexico City interessant – insbesondere die 167 Seiten über Valery Kostikov, einen sowjetischen Agenten in Mexico City, der für »Phase zwei« des Vertuschungsszenarios genutzt wurde, die Konstruktion einer Weltkriegsgefahr, mit der die Warren-Kommission unter Druck gesetzt werden konnte, ohne große Nachfragen den »Beweisen« für die Theorie des verrückten Einzeltäters zu folgen. Zu Oswalds Episode in Mexiko hatten wir das berühmte Sherlock-Holmes-Indiz »Der Hund der nicht bellte« zitiert, weil weder CIA noch FBI den CIA-Stationschef in Mexico City, Winston Scott, mit ihren aktuellen Informationen über Oswalds Aktivitäten versorgten – sondern behaupteten, die »neuesten Informationen des Hauptquartiers« stammten aus dem Mai 1962 (S. 157 f.). So lieferte Scotts CIA-Büro, das Oswald rund um die Uhr beschattete, zwar Bild- und Tonmaterial über seine Auftritte in Mexico City an die Zentrale nach Langley, ahnte aber nicht, dass es sich dabei um eine Inszenierung der eigenen Firma handelte. Scott hielt Oswald tatsächlich für einen sowjetischen Spion und lieferte entsprechende Einschätzungen, ebenso wie seine rechte Hand Anne Goodpasture, die sich bei ihren Vernehmungen über die angeblich gelöschten Telefonaufnahmen Oswalds allerdings in Widersprüche verwickelte. Hier könnten die 286 Seiten über die 2011 verstorbene Agentin endlich Aufschluss geben.

Dasselbe gilt auch für die Reisetätigkeiten des Top-Agenten und CIA-Spezialisten für klandestine Mordanschläge William Harvey, der trotz seiner Degradierung und Versetzung nach Rom weiter an militanten Kuba-Operationen gearbeitet hatte, obwohl die Kennedy-Regierung einen Stopp dieser Attacken angeordnet hatte (S. 60 f., 210 f.). Wenn die bisher geheimen Dokumente über Harvey zeigen, dass es stimmt, was ein ehemaliger Kollege behauptet hat – nämlich Harvey im November 1963 zufällig in einem Flugzeug nach Dallas getroffen zu haben –, dann hätten wir es hier ohne Frage mit einem starken Indiz zu tun, das niemand anderes als der Kennedy-Hasser und berüchtigte CIA-Haudegen Bill Harvey selbst die Operation geleitet hätte. Hinweise darauf könnten auch die umfangreichen CIA-Dokumente über seinen legendären Kollegen und Romanautor E. Howard Hunt geben, dessen Aussagen und Bekenntnisse auf dem Sterbebett auf Stichhaltigkeit überprüft werden können. Dass laut Hunt korsische Killer angeheuert worden waren, passt zu der von Harvey ausgegebenen Direktive, für Attentate keine italienischen Mafiosi als Killer auszuwählen, weil deren Verbindungen leicht zur CIA zurückgeführt werden könnten.

Auch bei zwei weiteren Figuren, die Howard Hunt kurz vor seinem Tod als Beteiligte an dem Attentat nannte – seine CIA-Kollegen David Atlee Phillips und David Sanchez Morales –, werden die im Herbst an die Öffentlichkeit kommenden Akten weiteres Licht ins Dunkel bringen. Während Morales schon als Jäger und Mörder des Revolutionärs Ernesto »Che« Guevara zu blutigem Ruhm gelangt ist, gibt es im Wirken von David Phillips alias »Maurice Bishop«, des Leiters der gesamten Anti-Castro-Operationen der CIA, noch zahlreiche blinde beziehungsweise in den Akten geschwärzte Flecken – unter anderem eine Bestätigung für die Aussage von Antonio Veciana, dem Chef des militanten Kommandos »Alpha 66«, das im Auftrag von Phillips Angriffe und Sabotagen gegen Kuba verübte, er habe seinen Auftraggeber zusammen mit Lee Harvey Oswald im September 1963 in Dallas getroffen.

Etwa 35 Prozent der letzten JFK-Dokumente stammen vom FBI, 33 Prozent von der CIA, 15 Prozent aus dem Justizministerium und 5 Prozent von der Finanzbehörde IRS. Von letzterer werden seit über 50 Jahren die Steuerbescheide Oswalds geheim gehalten – was mit Hinweisen auf Privatsphäre und Persönlichkeitsschutz schon immer kaum begründbar war. Deshalb vermutet die Forschung schon lange, dass in den Steuerunterlagen auch Einnahmen Oswalds dokumentiert sind, die aus seiner Tätigkeit als inoffizieller Mitarbeiter des FBI und der Geheimdienste kamen. In diese Richtung deutet auch das Protokoll einer Vernehmung eines Barbesitzers aus New Orleans, Orest Pena, der 1978 vor dem HSCA darüber sprach, dass sich Oswald in seiner Kneipe öfter mit FBI-Leuten getroffen hätte – und das bis heute unter Verschluss gehalten wird. Doch gesetzt den Fall, dass nun zweifelsfrei bewiesen werden kann, dass Oswald tatsächlich ein Agent staatlicher Behörden und an der Leine der CIA unterwegs war – könnte er nicht dennoch, ganz auf eigene Faust, der verwirrte Einzeltäter und Schütze gewesen sein? Theoretisch ist das selbstverständlich denkbar, praktisch aber war es, wie wir am Ablauf des Geschehens gesehen haben, für Oswald gar nicht machbar, und er wäre in jedem halbwegs ordentlichen Gerichtsverfahren mangels Beweisen ziemlich sicher freigesprochen worden.

Dass auch die letzten im Oktober 2017 zu publizierenden JFK-Dokumente die letzte große Frage dieses Falls – nach den konkreten Schützen auf der Dealey Plaza – nicht beantworten werden, ist schon jetzt absehbar; ebenso deutlich ist aber auch schon vor ihrer Veröffentlichung, dass sie den »Angeklagten« Oswald weiter entlasten werden. Denn sie offenbaren einmal mehr das massive Täuschen, Tarnen und Vertuschen seitens CIA und FBI, das sich mit der Geheimhaltung dieser Unterlagen seit über fünf Jahrzehnten hinzieht und eine wirksame Ermittlung und Aufklärung dieses Königsmords nicht nur für die Justiz, sondern auch für die historische Forschung bis heute verhindert. Eine Blockade, die vollkommen unnötig gewesen wäre, hätte Oswald mit seinem italienischen Schießprügel tatsächlich eine magische Kugel gefeuert und mit dieser den Präsidenten getötet. Dann hätte man auch das 100-Seiten-Dokument über die merkwürdigen Manipulationen der Autopsiefotos nicht Jahrzehnte im Bunker lassen müssen, weil solche Manipulationen gar nicht nötig gewesen wären (S. 164 f., 210f.). Es wird im kommenden Oktober also keine »smoking gun« ans Tageslicht kommen, aber weitere Belege dafür, dass und wie der kleine Agent Lee Harvey Oswald zu dem gemacht wurde, was er am Abend seiner Verhaftung über seine Rolle sagte: »I’m the patsy here« – »Ich bin der Sündenbock hier«. Sowie weitere Belege dafür, dass und wie staatliche Behörden knietief nicht nur in die nachträgliche Vertuschung, sondern auch in die Ermöglichung und Inszenierung dieses Verbrechens verwickelt waren.

Das vermutete ja auch kein Geringerer als Robert Kennedy, der im Mai 1964 mit einem befreundeten Autor, William Manchester, über die Ermordung seines Bruders sprach. Ob allerdings das 72-seitige Transskript dieses Interviews schon im kommenden Oktober zugänglich wird, ist offen, denn in den Metadaten dieses Dokuments heißt es: »Closed by court order until 2067.«5 Hier kann man nur hoffen, dass im Jahr des 100. Geburtstags von John F. Kennedy die Aussagen und Gedanken seines Bruders und engsten Mitarbeiters unzensiert und vollständig zugänglich gemacht werden. Dies gilt auch für alle anderen Dokumente im Zusammenhang mit diesem Präsidentenmord. Es darf nicht den Historikern der Zukunft überlassen bleiben, diesen Fall erst in 50 Jahren aufzuklären. Für eine transparente Offenlegung setzt sich deshalb seit 2015 die Bürgeriniative CAPA (Citizens Against Politcial Assassinations6) ein, die auch für die ungeklärten Morde an Martin Luther King und Robert Kennedy die Veröffentlichung aller zurückgehaltenen Behördenunterlagen fordert. Den eingangs erwähnten offenen Brief der führenden JFK-Forscher an die neue Trump-Administration haben sowohl Verteidiger der offiziellen, von der Warren-Kommission vertretenen Einzeltäter-Theorie unterschrieben, wie auch Historiker, die Oswald als Sündenbock einer Verschwörung sehen. Beiden Gruppen geht es nicht ums Rechthaben, sondern um die historische Wahrheit, über ein nicht nur für Amerika, sondern für die ganze Welt entscheidendes politisches Ereignis.

Wenn die über ein halbes Jahrhundert geheim gehaltenen Dokumente im Oktober veröffentlicht werden, wird es sicher eine Weile dauern, die vielen tausend Seiten durchzusehen und auszuwerten – darunter auch vieles, was von den Archivaren mit »NBR« (Not Believed Relevant), also als unwichtig, gekennzeichnet ist. Die Ergebnisse dieser Recherchen müssen kommenden Auflagen dieses Buchs vorbehalten bleiben, schon jetzt aber ist es sicher, dass der provokante Titel – »Staatsstreich in Amerika« – keiner Änderung bedarf. Denn es ist nicht vorstellbar, dass diese neuen Dokumente beweisen könnten, dass John F. Kennedy im November 1963 tatsächlich von einem einsamen Irren erschossen worden ist. Dass es Feinde innerhalb seiner eigenen Regierung, Geheimdienste und Behörden waren, die diesen Hinterhalt legten – für diese These haben wir in diesem Buch zahlreiche Indizien und Argumente angeführt. Dass möglicherweise einige durch neue Befunde in den letzten JFK-Dokumenten korrigiert oder revidiert werden müssen, ist keineswegs ausgeschlossen. Sehr viel wahrscheinlicher aber ist, dass die meisten nicht nur Bestand haben, sondern aus der Rolle eines begründeten Verdachts einen neuen Status – durch Akten belegte Fakten – erhalten. Ein Ende aller Verschwörungstheorien um den Mord an John F. Kennedy wäre damit in Sicht.

Berlin, Januar 2017

Mathias Bröckers

Anmerkungen

Einleitung

1 Warren-Report: Table of Contents unter http://mcadams.posc.mu.edu/russ/jfkinfo/wcrtoc.htm; HSCA Final Assassinations Report: http://www.history-matters.com/archive/contents/hsca/contents_hsca_report.htm

2 Lane, Rush to Judgment; Joesten, Die Wahrheit über den Kennedy-Mord; Weisberg, Whitewash; Epstein, Inquest; Meagher, Accessories After the Fact

3 Garrison, Wer erschoss John F. Kennedy?, S. 27

4 The Records of the Assassination Records Review Board: http://www.archives.gov/research/jfk/review-board/

Teil 1: Wie alles begann

1 Dulles, The Craft of Intelligence, S. 265

2 Zit.n. Douglass, JFK and the Unspeakable, S. 331

3 Zit.n. Trento, The Secret History of the CIA, S. 478 f.

4 Vgl. Sutton, Wall Street and the Rise of Hitler; Yeadon/Hawkins, The Nazi Hydra in America

5 Trento, The Secret History of the CIA, S. 44

6 Ebd., S. 46

7 Eisenhowers Abschiedsrede, 17.1.1961, zu sehen unter: http://www.youtube.com/watch?v=CWiIYW_fBfY

8 Vgl. dazu Campbell, The Luciano Project, und Pantaleone, The Mafia and Politics

9 Vgl. Danton/Morris, Las Vegas

10 Kessler, The Sins of the Father, S. 36

11 Whalen, The Founding Father

12 Zit.n. Kessler, The Sins of the Father, S. 365

13 Ebd., S. 388

14 Zit.n. DiEugenio/Pease, The Assassinations, S. 365

15 Philipps, Arrogant Capital, sowie http://www.gallup.com/poll/5392/trust-government.aspx

16 Zit.n. Douglass, JFK and the Unspeakable, S. 5

17 Ebd., S. 7

18 Talbot, Brothers; Douglass, JFK and the Unspeakable

19 Alle Zitate n. Talbot, Brothers, S. 45 f.

20 Zit.n. ebd., S. 47

21 Zit.n. ebd., S. 51 f.

22 Zit.n. ebd., S. 63

23 Zit.n. DiEugenio, Destiny Betrayed, S. 48

24 Prouty, The Secret Team, S. 481

25 Zit.n. Talbot, Brothers, S. 65

26 Ebd., S. 103

27 DiEugenio/Pease, The Assassinations, S. 327 f.

28 Bamford, NSA, S. 89; Originaldokument: http://www.gwu.edu/~nsarchiv/news/20010430/

29 May/Zelikow, The Kennedy Tapes

30 Zit.n. Talbot, Brothers, S. 164

31 Stern, Averting »The Final Failure«, S. 123 f.

32 Zit.n. DiJoseph, Noble Cause Corruption …, S. 21

33 Zit.n. Talbot, Brothers, S. 172

34 Zit.n. Douglass, JFK and the Unspeakable, S. 31

35 Zit.n. Talbot, Brothers, S. 174

36 Zit.n. DiEugenio, Destiny Betrayed, S. 66

37 Talbot, Brothers, S. 224 f.

38 Douglass, JFK and the Unspeakable, S. 57

39 Fonzi, The Last Investigation

40 Zit.n. Douglass, JFK and the Unspeakable, S. 60

41 Zit.n. ebd., S. 93

42 Zit.n. Kessler, The Sins of the Father, S. 381 f.

43 Zit.n. Talbot, Brothers, S. 196

44 Constantine, »Mockingbird«; Bernstein, »The CIA and the Media«

45 Leary, Denn sie wussten, was sie tun, S. 153 f.

46 Ebd., S. 154 f.

47 Janney, Mary’s Mosaic; dazu DiEugenio/Pease, »Entering Peter Janney’s World of Fantasy«

48 Veröffentlicht in der taz vom 13.2.1987 unter der Überschrift »Der Neuro-Mantiker«

49 Zit.n. Janney, Mary’s Mosaic, S. 207

50 Zit.n. ebd., S. 230

51 Burleigh, A Very Private Woman, S. 194

52 Zit. n. Janney, Mary’s Mosaic, S. 228

53 Prouty, The Secret Team, und ders., JFK – The CIA, Vietnam and the Plot to Kill John F. Kennedy, New York 1996

54 Janney, Mary’s Mosaic, S. 391

55 Janney, Mary’s Mosaic, S. 63 ff.

56 Ebd., S. 327

57 Ebd., S. 341

58 Heymann, The Georgetown Ladies’ Social Club, S. 375

59 Morrow, First Hand Knowledge, S. 274 ff.

60 Ebd., S. 279

61 Zit.n. Janney, Mary’s Mosaic, S. 315

Teil 2: Die Schüsse von Dallas

1 Zit.n. Douglass, JFK and the Unspeakable, S. 122

2 James K. Galbraith, »Exit Strategy. In 1963 JFK ordered a complete withdrawhal from Vietnam«, Boston Review, Oktober/November 2003; https://www.mtholyoke.edu/acad/intrel/vietnam/exit.htm; New­man, JFK and Vietnam

3 In deutscher Übersetzung vollständig nachzulesen unter: http://john-f-kennedy.de.tl/American-University.htm; als Video: http://www.jfk library.org/Asset-Viewer/BWC7I4C9QUmLG9J6I8oy8w.aspx

4 Schlesinger, A Thousand Days, S. 311

5 Douglass, JFK and the Unspeakable, S. 339

6 Ebd., S. 46

7 Zit.n. Dallek, John F. Kennedy, S. 561

8 Douglass, JFK and the Unspeakable, S. 349

9 Zit.n. ebd., S. 327

10 Dallek, John F. Kennedy, S. 565

11 Zit.n. Palmara, Survivor’s Guilt, S. 135

12 Zit.n. Lane, Last Word, S. 157; s.a. Bolden, The Echo from Dealey Plaza

13 Douglass, JFK and the Unspeakable, S. 202 ff.

14 Chicago Independent, November 1975; http://www.thechicagoplot.com/

15 Newman, Oswald and the CIA, S. 399; auch D. Kaiser (The Road to Dallas, S. 284) hält Henry für eine Namensverwechslung.

16 Lane, Last Word, S. 25 ff.

17 http://www.youtube.com/watch?v=1AqqNKsWCGY

18 Zu der Verwirrung um den Mauser-Fund und die als Tatwaffe festgestellte Mannlicher sowie zur gesamten Ballistik des Kennedy-Mords haben Walter F. Graf und Richard R. Bartholomew 2002 mit »The gun that didn’t smoke« eine ausführliche und definitive Studie vorgelegt, die schon im Titel klarmacht, dass der Einzelschütze Oswald eine Fiktion ist.

19 Craig, When They Kill a President

20 Kopie des Festnahmeprotokolls: http://jfk.ci.dallas.tx.us/21/2104-001.gif

21 Vgl. zu Seal: Hopsicker, Barry und die Boys

22 McKnight, Breach of Trust, S. 301

23 Evica, A Certain Arrogance

24 Mellen, Farewell to Justice

25 Melanson, Spy Saga, S. 82

26 Summers, Die Wahrheit über den Kennedy-Mord, S. 279 f.

Teil 3: Das Cover-up

1 Epstein, Legend

2 Mohrenschildt, »I am a patsy!«

3 Naylor, Hot Money And The Politics of Debt, S. 236

4 Steinberg und Goldman gehen in »Permindex« davon aus, dass der Mord in einer konzertierten britisch/israelisch/amerikanischen Koproduktion arrangiert wurde.

5 Ganser, NATO-Geheimarmeen in Europa

6 http://www.spartacus.schoolnet.co.uk/JFKblakey.htm

7 http://jfkfacts.org/assassination/morley-v-cia-jfk-at-issue-in-federal-court-next-week/

8 Scott, Deep Politics and the Death of JFK

9 vgl. Newsweek, 6.12.1992; http://www.thedailybeast.com/newsweek /1992/12/06/the-bcci-cia-connection-just-how-far-did-it-go.html; und Newsweek, 8.12.1991; http://ce399fascism.wordpress.com/2011/04/28/the-cia-and-bcci-newsweek-1281991/

10 SZ-Magazin 9/2011; http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzei gen/35434/2/1; vgl. auch Scott, American War Machine

11 Valentine, The Strength of the Wolf, S. 373 f.

12 Ebd.

13 HSCA, Investigation in the Assassination of President John F. Kennedy, S. 49

14 Beschloss, Taking Charge, S. 22

15 Anderson/Gibson, Peace, War, and Politics, S. 115 f.

16 Scott, »Deep Politics III«

17 John Newman, »Oswald, the CIA and Mexico City. Fingerprints of a Conspircay«, in: DiEugenio/Pease, The Assassinations, S. 217 ff.

18 Morley, Our Man in Mexico

19 Newman, Oswald and the CIA

20 FBI-Memorandum vom 24.11.1963, zit.n. ebd., S. 632

21 Lane, Last Word, S. 12

22 http://www.history-matters.com/archive/jfk/arrb/medical_testi mony/Stringer_7-16-96/html/Stringer_0001a.htm

23 Horne, Inside the Assassination Records Review Board, Vol. I; http://www.maryferrell.org/mffweb/archive/viewer/showDoc.do?docId=145509&relPageId=101

24 Janney, Mary’s Mosaic, S. 293

25 Posner, Case Closed; Bugliosi, Reclaiming History; http://www.gallup.com/poll/1813/most-americans-believe-oswald-conspired-others-kill-jfk.aspx

26 CIA-Dokument 1035-960, September 1976; http://www.maryferrell.org/mffweb/archive/viewer/showDoc.do?docId=53510&rel PageId=2

27 DeHaven-Smith, Conspiracy Theory in America

28 Bernstein, »The CIA and the Media«

29 Greenwald, »Obama confidant’s spine-chilling proposal«

30 Episode 8: »The Love Affair«, aufzurufen unter http://www.youtube.com/watch?v=u_qQ0FBocFw

31 Baker, Me and Lee

32 Haslam, Dr. Mary’s Monkey

33 Zit.n. Waldron/Hartmann, Ultimate Sacrifice, S. 685

34 HSCA-Report, S. 223

35 Douglass, JFK and the Unspeakable, S. 271

36 Warren-Report, Vol. 6, S. 293

37 Palamara, Survivor’s Guilt; s.a. http://vincepalamarasurvivorsguilt.blogspot.de

38 Blaine/McCubbin, The Kennedy Detail

39 Warren-Report, Vol. 7, S. 532 f.

40 Douglass, JFK and the Unspeakable, S. 267; s.a. http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB222/family_jewels_full_ocr.pdf (25 MB)

41 Sylwester, »Mob Connections«

42 Scott, Deep Politics and the Death of JFK, S. 133 ff.

43 Summers, Official and Confidential; s.a. Summers’ Guardian-Artikel unter http://www.guardian.co.uk/film/2012/jan/01/j-edgar-hoover secret-fbi

44 Scott, Deep Politics and the Death of JFK, S. 179

45 Memorandum to J. Lee Rankin from Leon D. Hubert and Burt W. Griffin; http://www.ctka.net/pr795-ruby.html#t3

46 Baker, Me and Lee, S. 233 f.

47 Douglass, JFK and the Unspeakable, S. 360 f.

48 HSCA-Report, Vol. IX; https://www.maryferrell.org/mffweb/archive/viewer/showDoc.do?mode=searchResult&absPageId=75621

49 Zit.n. Morley, »Ex-flame says Jack Ruby ›had no choice‹ but to kill Oswald«

50 http://articles.latimes.com/1991-12-08/opinion/op-205_1_ken nedy-assassination

51 Giancana, Double Cross, S. 466

52 Daggett, »Costs of Major US Wars«

53 Hurt, Reasonable Doubt, S. 237 f.

54 Russell, The Man Who Knew Too Much

55 Zit.n. Scott, Deep Politics and the Death of JFK, S. 168

56 Scott, »The JFK Assassination as an Engineered Provocation-Deception Plot«

57 Russell, The Man Who Knew Too Much, S. 553 ff.

58 Rivele, The Men Who Killed Kennedy

59 Hunt, Bond of Secrecy

60 http://www.legacyofsecrecy.com/documents.html

61 Law, In The Eye of History

62 Russell, The Man Who Knew Too Much, S. 199

63 Ebd., S. 378

64 Scott, Deep Politics and the Death of JFK, S. 212 ff.

65 National Archives, Record Number 180-10080-10203; http://wikispooks.com/ISGP/organisations/American_Security_Council.htm

66 Hunt, American Spy; s.a. http://www.maryferrell.org/wiki/index.ph/Confession_of_Howard_Hunt

67 Russell, The Man Who Knew Too Much, S. 3

68 Talbot, Brothers, S. 397 f.

69 O’Sullivan, Who Killed Bobby?, S. 438

70 http://www.infowars.com/articles/us/jfk_hunt_last_confessions_rolling_stone.htm

71 Lane, Plausible Denial, S. 322

72 http://www.marklane.com/citizen-lane.htm

73 Hier die betreffenden Titel, die Joesten in kurzer Folge veröffentlicht hat: Oswald (1964), Die Wahrheit über den Kennedy-Mord (1966), Marina Oswald (1967) und The Dark Side of Lyndon Baines Johnson (1968). Noch Vincent Bugliosi bemüht sich 2008 in Reclaiming History, seiner Verteidigung des Warren-Reports, die Arbeiten Joestens als Werke eines »Mitglieds der Kommunistischen Partei« kleinzureden, und beruft sich dabei fröhlich auf Gestapo-Dokumente über Joesten, die die CIA der Warren-Kommission hatte zukommen lassen. In diesem Memo von 1937 monieren die Nazis einen prophetischen Artikel des zu dieser Zeit in Kopenhagen lebenden Joesten in einer französischen Zeitung, der vor einer militärischen Bedrohung Dänemarks durch Deutschland warnt.

74 Brown, Texas in the Morning, S. 166

75 Posner, http://www.marklane.com/citizen-lane.htm

Teil 4: Regimechange in Amerika

1 Zit.n. DiEugenio/Pease, The Assassinations, S. 535

2 http://www.maryferrell.org/wiki/images/6/61/Photo_rfk_Sirhan DiaryMay18_lrg.jpg

3 http://edition.cnn.com/2012/04/28/justice/california-rfk-second-gun

4 http://www.guardian.co.uk/science/2008/feb/22/kennedy.assassination

5 Melanson/Klaber, Shadow Play; O’Sullivan, Who Killed Bobby?; Melanson, The Robert F. Kennedy Assassination; Pease, »The Other Kennedy Conspiracy«

6 DiEugenio/Pease, The Assassinations, S. 571 f.

7 Ruppert, »Bobby, I didn’t know!«

8 Hancock, »Incomplete Justice«

9 http://www.youtube.com/watch?v=uQhZF9xndYo

10 S. dazu Streatfeild, Gehirnwäsche

11 Baker, »RFK Assassination Legal Case Update«; Petitionsschriften der Anwälte Sirhans zur Wiederaufnahme des Verfahrens, März 2013: http://www.whowhatwhy.com/files/SIRHAN%20FINAL%20RESPONSE.pdfhttp://www.whowhatwhy.com/files/Exhibit_A.pdf

12 Der »King-Report« von U.S. Attorney Barry Kowalski fasst die Bedenken des Justizdepartements gegenüber den Zeugenaussagen zusammen. Douglas Valentine hat die Auslassungen und Unterstellungen dieses Reports in »Deconstructing Kowalski« überzeugend dargelegt.

13 Zit.n. DiEugenio/Pease, The Assassinations, S. 435

14 Zit.n. ebd., S. 479 ff.

15 http://www.thekingcenter.org/civil-case-king-family-versus-jowers

16 http://www.lettersofnote.com/2012/01/king-like-all-frauds-your-end-is.html

17 http://edgar-hoover.tripod.com/

18 DeHaven-Smith, »Beyond Conspiracy Theory«, S. 53

19 Peter Dale Scott, der den Begriff »Tiefenpolitik« bevorzugt, weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es sich bei einem Bankraub, bei dem ein Insider den Räubern die Tür öffnet, unzweifelhaft um eine Beraubung der Bank und nicht durch die Bank handelt (s. »9/11, the JFK Assassination, and the Oklahoma City Bombing as a Strategy of Tension«).

20 Toynbee, America and the World Revolution and Other Lectures, S. 92

21 Douglass, JFK and the Unspeakable, S. 141

22 Vgl. Blum, Killing Hope

23 Scott, Deep Politics and the Death of JFK, S. 295

24 Belzer/Wayne, Hit List; Benson, Who’s Who in the JFK Assassination; Charnin, »Executive Action«

25 Horne, Inside the Assassination Records Review Board

26 Wrone, The Zapruder Film; McKnight, Breach of Trust; Kurtz, The JFK Assassination Debates; Kaiser, The Road to Dallas

27 Greenberg/Parker, The Kennedy Assassination and the American Public

28 Breed, »Five decades after JFK’s assassination, the lucrative conspiracy theory industry hums along«

29 Horne, Inside the Assassination Records Review Board, Vol V., S. 1773

30 http://library.thinkquest.org/11046/sitroom/letters.html

31 Zit.n. Fursenko/Naftali, One Hell of a Gamble, S. 344 f.

Nachwort zur Neuauflage

1 TIME, 26. Dezember 2016, http://time.com/4606082/jfk-assassina tion-secrets

2 JFK Facts: Open letter on full JFK disclosure in 2017: http://jfkfacts.org/full-jfk-disclosure-in-2017

3 Die Aktenzeichen und Metadaten sind in der »JFK Records Act – Database« der Mary Ferrell Stiftung einsehbar: http://www.maryferrell.org/php/jfkdb.php

4 Zur Rolle von Allen Dulles siehe die jetzt auch auf Deutsch erschienene, ausgezeichnete Biographie von David Talbot: Das Schachbrett des Teufels, Westend Verlag 2016

5 http://www.maryferrell.org/wiki/images/2016/markthedate/walkthru-009-rfk-manchester.png

6 Website der »Citizens Against Political Assassinations« (CAPA): http://capa-hq.com/

Glossar

ARRB

Das Assassination Records Review Board (etwa: Ausschuss zur Sichtung der Morddokumente) wurde 1992 durch ein Gesetz des US-Kongresses – den JFK Assassination Records Collection Act – ins Leben gerufen und sichtete von 1994 bis 1998 mehrere Millionen Seiten freigegebener Dokumente und vernahm zahlreiche Zeugen.

http://www.archives.gov/research/jfk/review-board/

CIA

Die Central Intelligence Agency wurde im September 1947 durch Verabschiedung des National Sevcurity Acts gegründet und ist einer der Auslandsnachrichtendienste der USA. Vorläufer der CIA war das Office of Strategic Services (OSS), aus dem 1945 die Central Intelligence Group im Außenministerium hervorging.

https://www.cia.gov/index.html

CRC

Das Cuban Revolutionary Council wurde einige Wochen vor der Schweinebucht-Invasion im Frühjahr 1961 unter Federführung der CIA gegründet, um die Aktivitäten verschiedener Gruppen von Exilkubanern zu koordinieren und zu leiten.

DIA

Die Defense Intelligence Agency ist die Dachorganisation der Nachrichtendienste der vier US-Teilstreitkräfte: Army Intelligence (AI), Marine Corps Intelligence Activity (MCIA), Office of Naval Intelligence (ONI) und Intelligence, Surveillance and Reconnaissance (ISR).

http://www.dia.mil/

FBN

Das Federal Bureau of Narcotics war die Vorgängerorganisation der heutigen Drug Enforcement Agency (DEA), die mit der Verfolgung illegalisierter Drogen beauftragt ist.

http://www.justice.gov/dea/index.shtml

FOIA

Der 1967 in Kraft getretene Freedom of Information Act gibt jedem US-Bürger das Recht, Zugang zu Dokumenten der Regierung zu erlangen. Der Johnson-Regierung gelang es, die Gesetzesvorlage, über die seit langem diskutiert worden war, so weit zu verwässern, dass das Gesetz kaum praktische Auswirkungen hatte. Erst die Novellierung von 1974 machte das Gesetz zu einem wirksamen Instrument.

http://www.foia.gov/

HSCA

Das House of Representatives Select Committee on Assassinations wurde 1976 zur Untersuchung der Morde an John F. Kennedy und Martin Luther King ins Leben gerufen und arbeitete bis 1978.

http://www.archives.gov/research/jfk/select-committee-report/

KGB

Das Komitee für Staatssicherheit beim Ministerrat der UdSSR war der In- und Auslandsgeheimdienst des Kreml, bestand von 1954 bis 1991.

Warren-Kommission

The President’s Commission on the Assassination of President Kennedy wurde von dessen Nachfolger Lyndon B. Johnson am 29. November 1963 eingesetzt und nach ihrem Leiter, dem Richter Earl Warren, inoffiziell Warren Commission genannt. Ihren Abschlussbericht legte die Kommission am 24. September 1964 vor. Später erschienen zusätzlich 26 Bände mit Zeugenaussagen und Dokumenten.

http://www.archives.gov/research/jfk/warren-commission-report/index.html

http://www.history-matters.com/archive/contents/wc/contents_wh.htm