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informationen zur deutschdidaktik
Zeitschrift für den Deutschunterricht
in Wissenschaft und Schule

New Literacies

Herausgegeben von
Katharina Perschak, Andreas Hudelist und Margit Böck
unter Mitarbeit von Ursula Esterl

Heft 4-2016
40. Jahrgang

StudienVerlag Innsbruck

 

 

Editorial

MARGIT BÖCK

ANDREAS HUDELIST

KATHARINA PERSCHAK:
Editorial

 

 

 

 

 

 

 

Magazin

Kommentar

WERNER WINTERSTEINER:
40 Jahre ide – ein selbstkritischer Rückblick

THOMAS ZABKA: Immer offen für Verflechtung und Reflexion.
Ein Dankesgruß zum Vierzigsten

ide empfiehlt

ARTUR R. BOELDERL: N. Mitterer, H. Nagy, W. Wintersteiner (Hg., 2016): Die Ansprüche der Literatur als Herausforderung für den Literaturunterricht

Neu im Regal

 

New Literacies: Neue Perspektiven

DONNA E. ALVERMANN: Introduction

MARGIT BÖCK: New Literacies: digitale Texte, deren VerfasserInnen und »LeserInnen« aus einer soziokulturellen Perspektive

Sicherheit, Privatsphäre und Bewusstseinsbildung in einer veränderten Medien- und Kommunikationsgesellschaft

INGRID PAUS-HASEBRINK, PHILIP SINNER: Zur Rolle des Internets bei Kindern und Jugendlichen. Nutzungspraktiken und Handlungsempfehlungen

HANNES HELLER: Handlungsorientierte Medienprojekte im Schulunterricht. Ansätze und Ideen aus der Perspektive der außerschulischen Jugendarbeit am Beispiel des Projekts »InMeLi«

SEBASTIAN RAUTER-NESTLER, MARTINA KUGI: »Net Attack – Wenn das Internet dir blöd kommt …«. Ein medienpädagogischer Workshop

Literale Praktiken Jugendlicher in den Unterricht integrieren

CRISTIANE MANZAN PERINE, JENNIFER ROWSELL: Die Innen-Außen-Perspektive: schulische mit außerschulischer Literacy verbinden

PHILIPPE WAMPFLER: Social Media als Werkzeug für den Deutschunterricht

HELMUT KÖNIG: Webbasierte kollaborative Schreibprojekte im Deutschunterricht

Literatur und Medien – rezipieren und produzieren

CHERYL MCLEAN: Kanonische Texte im Literaturunterricht neu denken

THOMAS SCHWARZ: Möglichkeiten der Graphic Novel als Ganzschriftlektüre im Literaturunterricht der Sekundarstufe II. Am Beispiel Held von Flix

Service

DANIEL JUST: »New Literacies« – Antworten auf einen medieninduzierten Wandel von Schreib- und Lesegewohnheiten. Bibliographische Notizen

Das Jahresregister 2016 finden Sie auf der ide-Homepage: www.uni-klu.ac.at/ide

 

 

 

»New Literacies« in anderen ide-Heften

ide 2-2016

Sachtexte

ide 1-2015

Bewegte Bilder

ide 2-2014

Projekt und Deutschunterricht

ide 4-2013

Textkompetenz

ide 3-2013

Identitäten

ide 1-2013

Literale Praxis von Jugendlichen

ide 2-2009

Internet

 

Das nächste ide-Heft

ide 1-2017

»Menschen gehen«. Flucht und Ankommen erscheint im März 2017

 

Vorschau

ide 2-2017

Die Donau – Länder am Strome

ide 3-2017

Kultur des Performativen

 

 

 

 

 

www.uni-klu.ac.at/ide
Besuchen Sie die ide-Webseite! Sie finden dort den Inhalt aller ide-Hefte seit 1988 sowie »Kostproben« aus den letzten Heften. Sie können die ide auch online bestellen.

 

www.uni-klu.ac.at/deutschdidaktik
Besuchen Sie auch die Webseite des Instituts für Deutschdidaktik: Informationen, Ansätze, Orientierungen.

Editorial

Die digitalen Technologien führten zu grundlegenden Veränderungen von Schrift, Texten, Medien, ihrer Vermittlung, von Schreiben und Lesen selbst – und von auf Schriftlichkeit bezogenen Bedeutungszuweisungen und Erwartungen der Personen, die schriftliche Texte produzieren und/oder rezipieren. Der Deutschunterricht als Ort, an dem Schriftsprachlichkeit sowohl Werkzeug als auch inhaltlicher Gegenstand ist, kann einerseits von den neuen Möglichkeiten, die digitale Medien mit sich bringen, besonders profitieren. Dazu zählen zum Beispiel neue Möglichkeiten, außerschulisches Schreiben und Lesen der Kinder und Jugendlichen mit literaler Praxis der Schule zu vernetzen, das Hereinholen und Sichtbarmachen von digitaler Expertise der SchülerInnen, die auch für herkömmliche Formen des Schreibens und Lesens relevant sind – und: Die Stärken von Schrift als Repräsentationsmodus und von traditionellen schriftlichen Texten können im Vergleich von manifest-gedruckten mit virtuell-digitalen Texten eindrucksvoll erkenn- und erfahrbar gemacht werden. Andererseits stellen komplexe Aufgaben- und Problemfelder den Deutschunterricht vor neue Herausforderungen. Die Nichtgreifbarkeit von digitalen Texten, die mit gedruckten Texten nie in dieser Einfachheit da gewesenen Möglichkeiten, Texte (auch von anderen) zu verändern, Fragen der (kollektiven) Autorschaft, veränderte Vorstellungen von Textgestalt und Textkohärenz, von multimodal repräsentierten Inhalten, bei denen Schrift und Bild unterschiedliche Funktionen der Repräsentation haben, die Rolle von Sprachnormen in der digitalen Kommunikation usw. führen dazu, dass bislang als selbstverständlich geltende Gewissheiten, was Schreiben und Lesen, Schriftsprache und Schriftlichkeit betrifft, neu diskutiert und zum Teil auch in Frage gestellt werden.

Das in dieser ide vorgestellte sozialsemiotische Konzept der »New Literacies « fokussiert vor allem die ProduzentInnen und NutzerInnen digitaler Texte im Internet. Das »New« bezieht sich auf den Anfang der 1980er Jahre entwickelten soziokulturellen Ansatz der »New Literacy Studies« (Böck 2013), der sich dezidiert von Diskursen des Schreib- und Leseunterrichts abgrenzt, die nach wie vor von funktionalistischen und kognitionspsychologischen Rahmungen dominiert werden.

Die technischen Charakteristika der Textproduktion mit digitalen Medien umfassen neben den Aspekten der Auswahl aus, des Arrangements und dem Sampling von eigenen und fremden Textbausteinen das Schaffen von multimodalen Texten (Sprache als ein Modus der Repräsentation unter einer Reihe anderer, siehe ide 1/2013), die Textanimation, die Interaktivität und die zum Teil damit verknüpften Möglichkeiten der Veränderung von digitalen Texten, die Einfachheit digitaler Veröffentlichung von Texten usw. Die neuen Potentiale ergänzen die weiterhin bestehenden Möglichkeiten von traditioneller, an Handschrift und Druck gebundener Schriftlichkeit. Die soziale Ebene der New Literacies bezieht sich auf die Konsequenzen, die diese im technologischen und sozialen Wandel begründeten Veränderungen von Texten selbst sowie für das Schreiben bzw. die Textproduktion und das Lesen bzw. die Nutzung und Rezeption von digitalen Onlinetexten mit sich bringen. Die zentrale Frage lautet dabei, wie sich auf Literalität bezogene Erfahrungen, Haltungen, Kompetenzen und Praktiken neu formieren (können) und wie zwischen dem »Traditionellen« und dem »Neuen« vermittelt werden kann, um die gegenwärtigen literalen Ressourcen den Schülerinnen und Schülern möglichst in ihrer Vielfalt und Gesamtheit zugänglich zu machen. Was eine New Literacies-Perspektive für den Deutschunterricht bedeuten und welche neuen Zugänge sie eröffnen kann, ist Thema dieser Ausgabe.

Donna Alvermann beschäftigt sich schon seit der ersten Stunde mit New Literacies und ist eine der internationalen ExpertInnen auf diesem Gebiet. Wir freuen uns, dass sie eine kurze persönliche Einführung für dieses Heft verfasst hat.

New Literacies bezeichnet literale Praktiken im Umgang mit digitalen (Online-)Texten. Margit Böck versucht sich in ihrem einführenden Beitrag an einer Begriffsbestimmung von Literacy, literaler Praxis und gibt Hinweise auf mögliche Implikationen für den Deutschunterricht.

Die Neuen bzw. digitalen Medien stellen Lehrpersonen nicht nur vor neue Herausforderungen in Bezug auf Schreiben und Lesen, sondern auch bezüglich der Media Literacy – des (sicheren) Umgangs mit dem Internet überhaupt. Möglichkeiten, dieser Herausforderung zu begegnen, zeigen die Beiträge des Abschnitts »Sicherheit, Privatsphäre und Bewusstseinsbildung in einer veränderten Medien- und Kommunikationsgesellschaft« auf.

Ingrid Paus-Hasebrink und Philip Sinner sind für den österreichischen Teil von »EU Kids Online« verantwortlich. Dieses Projekt untersucht, wie Kinder und Jugendliche digitale Medien nutzen. In ihrem Artikel konzentrieren sie sich auf das Risiko- und Erziehungsverhalten und plädieren dafür, bundesdeutsche Ergebnisse nicht unhinterfragt auf Österreich zu übertragen. Wichtige Erkenntnis für den Unterricht ist, dass Medienkompetenz auch bei der Generation der digital natives nicht vorausgesetzt werden darf.

Hannes Heller berichtet von einem Medienworkshop in einer Wiener NMS, der für das Sparkling-Science-Projekt »InMeLi« entwickelt wurde. Ziel des Workshops ist es nicht nur, die eigene Mediennutzung bewusst zu machen, sondern auch, die SchülerInnen zu bewussten »ProsumentInnen« zu machen. Der Workshop zeigt, wie mit digitalen Medien eben diese analysiert und reflektiert werden können, und regt zur Nachahmung an.

Auch Sebastian Rauter-Nestler und Martina Kugi haben einen außerschulischen Workshop entwickelt, in dem sie sich den Chancen und Risiken Sozialer Medien widmen. Ausgehend von Überlegungen zum Thema Cybermobbing sollen SchülerInnen dabei unterstützt werden, sich bewusster im Internet zu bewegen. Erste Erfahrungen und Ergebnisse sowie eine Weiterentwicklung des Workshops für LehrerInnen werden besprochen.

SchülerInnen nutzen in ihrem Alltag eine Reihe von Kommunikationsund Medienangeboten, von denen sich viele DeutschlehrerInnen aus unterschiedlichen Gründen dezidiert abgrenzen. Ein Ziel des hier vorgestellten Konzeptes der New Literacies ist, genau diese Alltagspraxis in den Unterricht zu holen, um (a) die Expertise der Lernenden anzuerkennen, (b) diese mit den Zielen des Unterrichts zu verknüpfen und (c) im Sinne von Vygotsky die SchülerInnen beim schrittweisen Ausbau ihrer Kompetenzen zu unterstützen. Wie produktiv mit außerschulischen literalen Praktiken umgegangen werden kann, zeigen die Beiträge des Abschnitts »Literale Praktiken Jugendlicher in den Unterricht integrieren«.

Aufgrund des Tempos, mit dem sich kommunikationstechnologische Innovationen im Alltag durchsetzen, sind auf digitale Kommunikation bezogene Lernziele erwartungsgemäß sehr schnell überholt. New Literacies fokussieren informelles, außerhalb schulischer Curricula stattfindendes Lernen, um es in den Unterricht zu integrieren. Voraussetzung dafür sind »durchlässige Lehrpläne«. Ein konkrete Beispiel dafür stellen Cristiane Manzan Perine und Jennifer Rowsell mit ihrem Unterrichtsprojekt »Going Green« vor. Die Autorinnen kommen zu dem Schluss, dass es immer die Schule als Ort brauchen wird, an dem Erfahrungen zu Erkenntnissen gewandelt werden können, an dem theoretisch begründet vermittelt wird, wie mit den immer neuen kommunikativen Möglichkeiten umgegangen werden kann.

Philippe Wampfler bespricht, wie Social- und New-Media-Hypes produktiv für den Unterricht genutzt werden können. Seine didaktischen Überlegungen basieren auf dem Einsatz des im Sommer 2016 sehr populären Spiels »Pokemon Go«, gehen aber weit darüber hinaus. Er schlägt Möglichkeiten vor, wie Ausschnitte der Alltagspraxis von Jugendlichen in den Unterricht geholt werden und so Teile der Jugendkultur erfahr- und analysierbar gemacht werden können. Methoden, die er dafür einsetzt, sind Case Studies und Portfolios.

Gemeinsame Textproduktion stellt Helmut König am Beispiel des kollaborativen Schreibens vor. Digitale Medien bieten Möglichkeiten, die für den Unterricht produktiv genutzt werden können. Er zeigt an zwei Beispielen die produktive Vermittlung literarhistorischer und erzähltheoretischer Inhalte: Konflikt zwischen Goethe und Jakob Michael Reinhold Lenz und an Fan Fiction zur Reihe Warrior Cats. Die SchülerInnen lernen neben den Inhalten und der technischen Dimension, dass im Team mehr erreicht werden kann als alleine.

New Literacies befassen sich auch mit neuen Arten zu lesen – und Lesen kann hier in seinem weitest möglichen, auch visuelle Texte umfassenden Sinn verstanden werden. Besonders der Literaturunterricht steht angesichts der Attraktivität digitaler Medien vor neuen Herausforderungen. Einerseits können digitale Medien »alte« Texte aktualisieren, andererseits bringt die Entwicklung der letzten Jahrzehnte auch für den Deutschunterricht neue Literaturformen hervor, deren »Nutzungs- und Lesemöglichkeiten« erlernt werden müssen. Der vierte Abschnitt des Hefts, »Literatur und Medien – rezipieren und produzieren«, widmet sich diesen Aspekten.

Wie digitale Medien Zugang zu kanonisierten Texten schaffen können, zeigt Cheryl McLean mit zwei an einer Highschool durchgeführten Unterrichtsprojekten. Sie orientierte sich dabei an aus den New Literacies abgeleiteten Unterrichtsstrategien. Die Texte Night von Elie Wiesel und Day of Tears von Julius Lester waren Pflichtlektüren im Unterricht. Die Aufgabe, Lernprodukte zu erstellen, forderte von den SchülerInnen, die sich selbst nicht als LeserInnen verstehen, eine genaue Auseinandersetzung mit den Texten. Darüber hinausgehend konnten sie ihre eigenen literalen Praktiken und Ressourcen einbringen, die dadurch sichtbar gemacht und im Schulkontext wertgeschätzt wurden.

Comics sind multimodal und ihre Rezeption erfordert ähnliche Fähigkeiten und neue Lesarten wie viele digitale Angebote. Die Comiclektüre fordert von den LeserInnen, die Interaktion zwischen Text und Bild zu decodieren und dechiffrieren, eine Fähigkeit, die sowohl im Alltag der SchülerInnen und LehrerInnen als auch in anderen Fächern selbstverständlich ist. Einhergehend mit dem »Visual Turn« werden Comics zunehmend im Deutsch- oder Kunstunterricht verwendet. Wie Comics gelesen und zum Raum für Identitätsarbeit werden können, zeigt Thomas Schwarz in seinem Praxisbeitrag.

Im Magazinteil liefert Daniel Just eine – trotz des bescheidenen Untertitels – ausführliche Bibliographie zum Thema. Werner Wintersteiner blickt in seinem Kommentar kritisch auf 40 Jahre ide zurück, worauf Thomas Zabka antwortet. In der Rubrik »ide empfiehlt« bespricht Artur R. Boelderl Die Ansprüche der Literatur als Herausforderung für den Literaturunterricht. Die Rezensionen in diesem Heft stammen von Katharina Perschak.

Litertatur

BÖCK, MARGIT (2013): Die »New Literacy Studies « und »Multiliteracies«. Eine soziale Perspektive auf Schreiben und Lesen. In: ide. informatonen zur Deutschdidaktik, Jg. 37, H. 1, S. 8–15.

 

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MARGIT BÖCK ist Sprachdidaktikerin und Kommunikationswissenschafterin am Institut für Deutschdidaktik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Arbeitsschwerpunkte: Literalität und soziale Ungleichheit, Modalität und Medialität von Kommunikation, Kommunikation und Lernen. E-Mail: margit.boeck@aau.at

ANDREAS HUDELIST ist Projektmitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung der AAU Klagenfurt. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Ästhetik, Cultural Studies, kritische Medienpädagogik und kulturwissenschaftliche Gedächtnisforschung. E-Mail: andreas.hudelist@aau.at

KATHARINA PERSCHAK ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im FWF-Projekt »Negotiating Literary Meaning« am Institut für Germanistik der AAU Klagenfurt und ist außerdem am Institut für Deutschdidaktik tätig. Sie beschäftigt sich mit LeserInnenforschung, vor allem im Bereich Lesegruppen, und (vor)wissenschaftlichem Lesen und Schreiben.
E-Mail: katharina.perschak@aau.at

Donna E. Alvermann

Introduction

Approximately one year ago while teaching a group of 22 pre-service English Language Arts teachers who were in their first semester of the College of Education’s two-year professional sequence curriculum (their first two years having been in the College of Arts and Sciences), I was astounded to learn that about half the class expected to do their assignments on their smart phones rather than on a laptop computer. Their reasoning was this: laptops were too bulky and heavy to carry; smart phones, on the other hand – their mobile device of choice – was all they needed, provided my assignments were »mobile friendly.«

Thinking that group of soon-to-be English teachers made up a select population of 19- to 20-year-olds, I hardly expected a similar response from the graduate students enrolled in my doctoral level seminar this semester. All but one of them are either teachers presently or have held teaching positions prior to enrolling in the Language and Literacy Education Department’s Ph.D. program. With an estimated median age of 29, a little less than half of these future language arts teacher educators regularly read from their smart phones while the rest of us (myself included) use »old-school« laptops or e-notebook devices not much larger than a smart phone.

Why do I share these two anecdotes, especially given that both my teaching and research specialty areas have the term digital literacies associated with their titles? Should I be surprised at the rapidly growing demand for »all-things-mobile« in this remarkably fast-changing, technologized world in which we live? Probably not, for the three reasons I discuss next, all of which will appear shortly in an entry that Rachel Kaminski Sanders, a second-year doctoral student, and I wrote for The International Encyclopedia of Media Literacy (in press).

First, young people’s current level of engaging with digital media resources suggests a range of literacy aptitudes and skills that are fast becoming the cultural and symbolic capital necessary for harnessing the increasingly mobile and high-tech world in which they live (Guzzetti/Lesley 2016). From selfies on Instagram to cryptic messages on Twitter to videos on YouTube, they are discovering online spaces in which to belong and feel connected. Students’ engagement in these spaces could be thought of as ongoing attempts to try on social identities that are compatible with the traditions their language teachers, and teacher educators more generally, know to be their responsibility as professionals.

Second, rather than view such spaces as trivializing or corrupting influences on traditional curricula (e.g., »academic« reading and writing), literacy scholars from around the world are progressively advocating for classrooms in which digitally produced popular media and games work alongside tradition-bound methods for supporting young people’s active learning (Dezuanni 2016).

Finally, encouraging young people to engage in an open-ended approach to learning is as essential in the 21st century language classroom as it is in the increasingly mobile-resourced world that surrounds them. In fact, it might be argued that ignoring the potential of contemporary digital literacy practices and popular media texts is equivalent to sabotaging young people’s motivation for learning (Alvermann 2012).

References

ALVERMANN, DONNA E. (2012): Is there a place for popular culture in curriculum and classroom instruction? In: Eakle, A. Jonathan (Ed.): Curriculum and Instruction. Volume 2. Thousand Oaks, CA: Sage, pp. 214–220.

ALVERMANN, DONNA E.; KAMINSKI SANDERS, RACHEL (in press): Adolescent literacy in a digital world. In: Hobbs, Renee; Mihaildis, Paul (Eds.): The international encyclopedia of media literacy. Hoboken, NJ: Wiley.

DEZUANNI, MICHAEL (2016): Digital media literacy: Connecting young people’s identities, creative production, and learning about video games. In: Alvermann, Donna E. (Ed.): Adolescents’ online literacies: Connecting classrooms, digital media, and popular culture. Revised Edition. New York: Peter Lang, pp. 145–164.

GUZZETTI, BARBARA; LESLEY, MELLINEE (Eds.): Handbook of research on the societal impact of digital media. Hershey, PA: IGI Global, pp. 291–316.

 

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DONNA ALVERMANN ist Distinguished Research Professor of Language and Literacy Education an der University of Georgia, USA. Zu Beginn ihrer Karriere als Lehrerin in Texas und New York tätig, sind Digital Literacies von Jugendlichen und digitale Lernumgebungen ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte E-Mail: dalverma@uga.edu

Margit Böck

New Literacies: digitale Texte, deren VerfasserInnen und »LeserInnen« aus einer soziokulturellen Perspektive

Dieser Beitrag stellt das Konzept der »New Literacies« aus einer soziokulturellen Perspektive vor. Dieser theoretische Ansatz modelliert die Potentiale sowie die Anforderungen, die der soziale und technologische Wandel für »VerfasserInnen« und »LeserInnen« digitaler (Online-) Texte einerseits, die Texte, deren Vermittlungsmedien und ihren (teil-)öffentlichen Charakter andererseits mit sich bringt. Welche Ansprüche das New Literacy-Modell für den Deutschunterricht stellt, steht am Ende des Beitrags.

1. Literacy: ein soziokultureller Zugang

Hartmut Günther und Otto Ludwig definieren den Begriff »Literacy« als »gesellschaftliche Zustände, die dadurch gekennzeichnet sind, dass nicht nur repräsentative Teile der Bevölkerung lesen und schreiben können, sondern dass auch das gesellschaftliche Leben insgesamt durch Formen schriftlicher Kommunikation bestimmt ist« (Günther/Ludwig 1994, S. vii). Der Literacy-Begriff hat seit Mitte der 1990er Jahre zunehmend Verwendung als Metapher für »Kompetenz« (z. B. Emotional Literacy) gefunden, mittlerweile bezeichnet er in so gut wie allen Lebensbereichen unserer Gesellschaft Kompetenzen jeglicher Art (Nature, Health, Financial etc. Literacy). Diese ubiquitäre Verwendung führte – wie bei anderen Begriffen auch (z. B. Information, Wissen) – dazu, dass dieser Begriff ohne eine klare Abgrenzung seines Gehalts für die wissenschaftliche Forschung und auch die jeweiligen Praxisfelder unbrauchbar ist. Wie für eine deutschdidaktische Zeitschrift erwartbar, beziehen sich die Beiträge in diesem Heft auf das ursprüngliche, aus dem Lateinischen stammende Verständnis von littera als Buchstabe, Schrift, im Plural auch Brief oder Alphabet, also auf Schrift als Kulturtechnik. Ein soziokulturelles Verständnis von »Literalität«, wie Literacy in das Deutsche übersetzt wird, geht in der wissenschaftlichen Forschung vom Menschen aus, der der Urheber/Schreiber und Nutzer/Leser von schriftlichen Texten ist. Ausgehend von den Schreibenden und Lesenden als sozial Handelnden interessiert Schrift als ursprünglich von sozialen Gruppen entwickelte Kulturtechnik; Texte werden in ihrer formalen, inhaltlichen und materiellen Verfasstheit, in Bezug auf die Medien ihrer Vermittlung und die jeweiligen Situationen des schriftbezogenen Handelns analysiert (vgl. z. B. Böck 2009).

Als sozial Handelnde verfassen und lesen Personen Texte je aus ihrer subjektiven Perspektive. Diese steht immer im Kontext ihrer Lebenswelten (z. B. Familie, Schule, Freundeskreis). Sie verfolgen auch mit ihrem schriftbezogenen Handeln immer subjektive Ziele, die – wenn habitualisiert und ritualisiert (z.B. Buchlesen vor dem Einschlafen) – den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen weniger präsent, ihnen in für sie neuen Situationen allerdings sehr bewusst sind. Der Kontext ihrer Handlungsentscheidungen ist ihre Definition der jeweiligen Situation, in der sie sich befinden. Die Grundlage dafür, welche »Bedeutung« sie ihrem jeweiligen Handlungskontext zuschreiben (z. B. die Fahrt mit dem Bus zur Schule), bilden für sie ihre (literalen) Sozialisationserfahrungen, ihre Ziele und Erwartungen – sowie An- und Aufforderungen, die andere AkteurInnen in dieser Situation an sie stellen (z. B. ihre Eltern im außerschulischen Alltag, weil das Lesen der Kronen Zeitung oder des Standard, »einfach dazugehört«). Das heißt, dass Schülerinnen und Schüler sowie Männer und Frauen mit ihrem Lesen und auch Nicht-Lesen einerseits immer spezifische Ziele verfolgen, die sie im Rahmen der gegebenen Kontexte selbst (mit-)bestimmen und die andererseits von anderen sozialen AkteurInnen (FreundInnen, LehrerInnen, DienstgeberInnen, auch Lesegruppen mit ihrer Textauswahl und den damit verbundenen Aufgaben) (mit-)bestimmt werden. Aus einer soziokulturellen Perspektive ist das schriftbezogene Handeln deshalb immer ein Teil der »Identitätsarbeit« der Schreibenden und Lesenden – eine Prämisse, die auch dem New Literacies-Konzept zugrunde liegt.

Der Ansatz der »New Literacy Studies«, der Mitte der 1980er Jahre im anglophonen Wissenschaftsraum aus bahnbrechenden anthropologischen Studien heraus entwickelt wurde und auf theoretischer Ebene eine soziokulturelle Perspektive auf Literalität modelliert (vgl. zusammenfassend Böck 2013), hat mittlerweile auf internationaler Ebene in eine Vielzahl von Lehrplänen Eingang gefunden. Mit »New« wird eine explizite Abgrenzung von kognitionspsychologischen Konzepten gezogen, die die damalige sowie die vorausgegangene Forschung und Entwicklung dominierten. Diese Sichtweisen, die »das Soziale« des Lesens (und Schreibens), des LeserIn- bzw. Nicht-LeserIn-Seins, der (nicht) gelesenen Texte weitgehend ausblenden, konnten sich maßgeblich und mit großer Nachhaltigkeit in fachwissenschaftlichen, -didaktischen und auch öffentlichen Diskursen zu Lesen verankern. Ein Grund dafür könnte darin liegen, dass viele Handlungsleitlinien relativ überschaubar sind, die aus den Befunden von empirischen Studien dieser Orientierung abgeleitet werden. Die häufig mit quantitativ-standardisierten Designs arbeitende Forschung geht analytisch vor und untersucht ausgewählte Ausschnitte des zu beforschenden Alltagsbereichs, zu dem viele, auch sehr detaillierte Erkenntnisse ermittelt werden können. Bildungspolitische oder fachdidaktische Schlussfolgerungen fokussieren auf Basis der Befunde seriöserweise diese abgegrenzten Bereiche, ein ganzheitlicher Blick auf Schreiben und Lesen und auf den Unterricht ist nicht das Ziel dieser analytischen Sozialforschung.

Die zumeist qualitativ angelegten soziokulturellen Studien hingegen verfolgen das Ziel, das Lesen (wie Schreiben) in ihrer sozialen Verfasstheit zu untersuchen. Die aus den Befunden dieser Forschung abgeleiteten Praxiskonzepte sind mit ihrem Fokus auf die Forschungssubjekte entsprechend komplex; mögliche Verbesserungen der Lesekompetenz und nachhaltige Erweiterungen der Lesepraxis von SchülerInnen wie Erwachsenen werden in kleinen Schritten geplant und erfasst. Diese Schritte setzen, übereinstimmend mit einem an den SchülerInnen orientierten Unterricht, bei den Lernenden an und führen diese von dort im Sinne der Zonen der proximalen Entwicklung (Lev Vygotsky) an die Ziele des Lehrplans heran. Mitunter wird der Unterricht, der an den SchülerInnen als Subjekten ansetzt, als »Bespaßen der SchülerInnen« abgeurteilt. Dabei wird übersehen, dass »wirksame« Pädagogik die Lernenden dort abholt, wo sie sind – aber dort nicht stehen bleibt und zwischen deren Erfahrungen, die sie im außerschulischen Alltag gemacht haben, und ihren dabei entwickelten individuellen Kompetenzen und den Lernzielen vermittelt.

Eine soziokulturell orientierte Definition von Literacy im Sinne der New Literacy Studies findet sich in Heft 4 der medienimpulse:

»Literacy« bezieht sich zum einen auf die semiotischen Ressourcen und Potentiale der Schrift, welche in einer spezifischen Kultur für die Produktion von geschriebenen (Teilen von) Texten aller Art zur Verfügung stehen. Diese Ressourcen können entweder in Form von monomodalen Texten, als handschriftliche Notizen oder einfache Hinweise (»Bitte nicht rauchen«) bis zu komplexen Narrativen, oder (und das immer häufiger) als schriftliche Komponenten / Elemente von multimodalen Texten eingesetzt werden. Zum anderen bezieht sich »Literacy« auf die AkteurInnen und ihren Umgang mit diesen Ressourcen und Potentialen, wobei sie diese im Gebrauch laufend verändern, weiterentwickeln und neu schaffen. (Böck/Kress 2010, S. 3)

2. Literacy/Literacies

Die in der Wissenschaftsdisziplin »Literacy Studies«, die Literalität in (fast) all ihren Facetten erforscht, seit Anfang der 1990er Jahre verwendete Pluralform »Literacies« soll explizit hervorheben »dass es viel mehr als nur eine Form von Literacy gibt« (Böck/Kress 2010), die je nach Kontexten, Funktionen und Zielen sehr unterschiedlich sein können.1 Der in diesem Zusammenhang auch verwendete Begriff der »multiple literacies« bezeichnet »the many and varied ways that people read and write in their lives« (Purcell-Gates 2002, S. 376). Mit diesem differenzierten Blick grenzt sich eine soziokulturelle Literalitätsperspektive von dem von Brian Street (1984) als »ideologisch« bezeichneten Verständnis von literaler Kompetenz ab.2 Dieses geht im Wesentlichen davon aus, dass Lesekompetenz eine Art »Ziegelstein« wäre, der durch den Leseunterricht in die Köpfe der Lernenden verfrachtet und von ihnen in der Form dieses »Ziegelsteins« wieder ausgespuckt bzw. verwendet wird.

Die Pluralform Literacies soll auch die mit der Digitalisierung von Kommunikation einhergehenden vielfältigen Veränderungen von Schriftlichkeit deutlich machen, die für die Sprach-, Literatur- und Mediendidaktik ebenfalls relevant sind – dies nicht zuletzt deshalb, weil diese neben den traditionell unterrichteten Sprach- und Textformen bislang nur wenig und äußerst reduziert Eingang in die Lehrpläne gefunden haben. Eine curriculare Verankerung ist aber alleine deshalb nötig, weil viele Formen der digitalen Kommunikation sowie der digitalen Texte selbst in vielen Bereichen des außerschulischen Alltags wichtiger (oder auch nur mehr in digitaler Form präsent) sind als die traditionell im Lehrplan festgehaltenen Formen. Dabei geht es um eine Erweiterung des Bestehenden um das Neue, nicht um ein Entweder-Oder, sondern um ein Und: Denn traditionelle monomodal-schriftliche Texte werden weiterhin bestehen, und das im Besonderen in Bereichen, die das soziale Zusammenleben regeln (Gesetze, Verträge etc.), wie auch in der Literatur.

Ein wichtiges Charakteristikum neuer literaler Praktiken besteht in der zunehmenden Multimodalität von Texten (digital wie auch, wenngleich deutlich eingeschränkt, gedruckt), d.h. der Kombination von sprachlichen, visuellen, gestischen, auditiven, räumlichen etc. Modi der Repräsentation. Ein am realen Kommunikationsalltag orientiertes Verständnis von Literalität, das sich auf die Produktion (das Schreiben und Gestalten) und Form von Inhalten und auf die Rezeption und Nutzung von Texten bezieht, kann sich – bis auf die genannten Ausnahmefälle – nicht (mehr) auf die verbalen Repräsentationsmodi der Schrift und der gesprochenen Sprache beschränken. Dasselbe gilt für den Unterricht, der vermitteln muss, wie multimodal geschrieben, gestaltet, gelesen bzw. genutzt werden kann, um den SchülerInnen größtmögliche Partizipation an der Gesellschaft zu ermöglichen (vgl. Cope/Kalantzis 2008, S. 2 f.).

Dieser Diskurs wird in der Fachdidaktik seit geraumer Zeit geführt, bisher jedoch meist auf visuelle Text(element)e beschränkt. Die Schule bzw. ein zeitgemäßer Deutschunterricht steht spätestens seit den 1970er Jahren vor der Herausforderung, dass Inhalte nicht mehr in erster Linie verbal repräsentiert werden, und der Frage, inwieweit und wie zum Beispiel sogenannte »visuelle Kompetenzen« in den Unterricht einbezogen werden sollten. Die Innovationen der Drucktechnik revolutionierten das Design sowohl von Zeitungen, Zeitschriften und Werbesujets als auch (mit einer gewissen Verzögerung) von Schulbüchern. Die formal-visuelle Veränderung von Lern- und Lehrmaterialien geht allerdings über das Verhältnis von Schrift und Bild hinaus, das sich in einer Verschiebung der Hegemonie von monomodal schriftlichen hin zu multimodalen Texten wiederfindet. Auch die linguistische Verfasstheit von schriftlichen Text(baustein)en veränderte sich, was zum Beispiel in Schulbüchern und auch Printmedien zu einer Reduktion der Komplexität der Lexik und Syntax führte, die unter anderem das Ergebnis davon ist, dass Inhalte, die visuell treffender als schriftlich dargestellt werden können, schriftliche Texte »entlasten« (vgl. z. B. Bezemer/Kress 2008). Diese Aufteilung der »Repräsentationsarbeit« auf Schrift und Bild wird eindrucksvoll erkennbar, wenn man in multimodalen Texten des Alltags entweder die verschriftlichten oder die visualisierten Inhalte abdeckt und den »Resttext« »liest«.

Auch das »Lesen« multimodaler Texte muss gelernt werden – ein Faktum, das sich etwa auch beim »Lesen« von Comics zeigt: Unerfahrene LeserInnen stehen vor der Aufgabe, für sich zu entscheiden, welche Elemente sie zuerst oder in welcher Reihenfolge sie die schriftlich und visuell repräsentierten Inhalte rezipieren. Davon auszugehen, dass VertreterInnen der Generation der »digital natives« diese Fähigkeiten quasi automatisch entwickeln und in die Schule mitbringen würden und keiner Anleitung im Unterricht bedürfen, würde zu einer Ausgrenzung der SchülerInnen von diesen kommunikativen Ressourcen führen, sei es von deren Produktion oder deren Nutzung. Der traditionelle Fokus der Deutschdidaktik und des Deutschunterrichts auf Sprache und Schrift ist auf alle Formen der literalen Praxis, die auch multimodale Texte umfassen, zu erweitern, wenn Schule die SchülerInnen auf ihre künftige (kritische) Partizipation an der Gesellschaft vorbereiten soll. Einen Anspruch an die Schule, die mit ihrem Unterricht die Lernenden auf ihr Erwachsenenleben vorbereiten soll bzw. muss, stellen zum Beispiel ökonomische, gesellschaftsund bildungspolitische Institutionen mit ihrer Forderung, Informations-, Medienund digitale Kompetenzen (Information/Media/Digital Literacy) zu unterrichten.

Der bereits verwendete Begriff der literalen Praxis, die in konkreten literalen Praktiken gelebt wird, bezeichnet alle Formen des sozialen Handelns, die an Schrift bzw. schriftliche Texte als kulturelle Ressourcen geknüpft sind. Geschrieben und gelesen wird immer in spezifischen Feldern unseres Alltagslebens. Diesen Bereichen wird wiederum ein sozialer Status als (besonders) wichtig oder (überhaupt) nicht wichtig zugeschrieben, der auf die AkteurInnen und deren Handeln in diesen Feldern übertragen wird, etwa nach dem Muster: PensionistInnen mit geringer Bildung nutzen vor allem unterhaltungsorientierte Medienangebote; »Feste mit Florian Silbereisen« werden von höher Gebildeten im Allgemeinen als der Bildung nicht, dafür der Verdummung sehr dienlich abgewertet. Daraus folgt eine soziale Abwertung von weniger gebildeten PensionistInnen durch die höher gebildeten und in diesem Beispiel sozial mächtigeren Gruppen. Das Lesen von Jerry Cotton-Heften oder – im schulischen Kontext – von WhatsApp-Nachrichten wird zum Beispiel von vielen Erwachsenen nicht als »richtiges Lesen« eingestuft: »Spezifische Formen literaler Praktiken sind dominanter, sichtbarer und wirkmächtiger als andere« (Barton/Hamilton 2000, S. 8; Übersetzung M. B.), fasst dieses Zitat eine Prämisse der New Literacy Studies zusammen. Daraus folgt, dass in literalen Praktiken immer auch herrschende Machtverhältnisse ihren Niederschlag finden (vgl. ebd.).