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Kryptofix

Damit ihr Geheimbotschaften ganz leicht ver- und entschlüsseln könnt, haben meine Spezialisten für euch einen Decoder entwickelt. Er heißt Kryptofix und enthält auch den Detektivausweis mit der Gripspunktetabelle zum Sammeln der Punkte aus der Kommissar Kugelblitz Krimi-Reihe.

Ihr findet ihn auf der Website www.kryptofix.de. Überlegt euch einen Decknamen, mit dem ihr euch als Detektiv anmeldet, und los geht‘s!

Wer ein Tablet oder Smartphone benutzen darf, kann den Kryptofix-Decoder auch als App herunterladen.

Diese App ist kostenlos im Android Play Store erhältlich. Einfach kryptofix in die Suchfunktion eingeben und schon könnt ihr euch diese App herunterladen.

Wer spielt mit?

Kommissar Kugelblitz (KK) und sein Team

Justus Bolle,
KKs Kollege in Berlin, und sein Assistent Mukke Molle

Martin,
der Neffe von Kugelblitz

Erwin Mittler,
ein Ermittler der Berliner Polizei

Conny Knolle,
Wirt der Kneipe HM 18

Tiberio Strozzi,
der italienische Chef einer Pizzakette

Karel Zloty,
der polnische Geschäftsführer der KOX GmbH

Olga und Iwan Schokolew,
zwei russische Geschwister

Michail Kokoschinsky,
ein geschäftstüchtiger Gebrauchtwagenhändler

Der schwarze Panther,
der geheimnisvolle Unbekannte im Hintergrund

außerdem:
Martins Klassenkameraden und Lehrer, eine Rockerbande, Schmuggler, Dealer, Grabräuber, Ermittler und der Polizeipräsident

Der Fall Kristall

An einem Sonntag im Mai joggt Kommissar Kugelblitz um die Alster, genau wie hundert andere sonnenhungrige Hamburger auch. Bloß ein bisschen langsamer. Nach der ersten Runde verschnauft er auf einer Parkbank und genießt den herrlichen Ausblick.

Die Alsterschwäne ziehen ihre Bahn auf dem spiegelglatten Wasser. Ruderer trainieren für die Frühlingsregatta, und der kleine Museumsdampfer pafft vergnügt seine weißen Wölkchen in die Luft. Kugelblitz lächelt entspannt.

„An Tagen wie diesen …“, summt er leise vor sich hin. Ja, an solchen Tagen gibt es keinen schöneren und friedlicheren Ort auf der Welt als Hamburg!

Da klingelt sein Handy. Es ist Polizeiobermeister Fritz Pommes, der Sonntagsdienst hat.

„Chef, es gibt Neuigkeiten im Fall Kristall“, meldet er aufgeregt. „Drogenfund auf dem Ohlsdorfer Friedhof.“

Schlagartig ist es mit der Ruhe und Beschaulichkeit vorbei.

„Drogen? Auf dem Friedhof?“

„Ja, eine junge Frau hat beim Friedhofsbesuch heute Morgen zwei Männer bemerkt, die sich in einiger Entfernung mit einem Spaten an einem Grab zu schaffen machten. Sie beobachtete, wie sie etwas ausgruben. Da hat sie geistesgegenwärtig die 110 angerufen. Ein Streifenwagen war zufällig in der Nähe. Die Kollegen haben die beiden ‚Grabräuber‘ gerade noch erwischt, wie sie am Rand der Fuhlsbüttlerstraße zwei Urnen im Kofferraum eines dunkelblauen BMW mit Berliner Kennzeichen verstauten!“

„Lass mich raten, Pommes: Da war keine Asche drin!“, brummt Kugelblitz.

„Genau! Das Grab war ein Drogenversteck“, bestätigt Pommes. „Die Männer sind jetzt hier auf dem Revier zum Verhör. Die Drogen hab ich ins Labor geschickt. Wir sind sicher, dass es sich bei der ,Asche‘ um Crystal Meth handelt! Und weil doch Chefsache ist, hab ich gleich angerufen …“

„Kristallklar!“, murmelt Kugelblitz. „Bin schon unterwegs.“

Beim Inhalt der Urnen handelt es sich tatsächlich, wie von Pommes vermutet, um Crystal Meth, eine gefährliche Partydroge, die seit einiger Zeit auch unter den Namen ICE oder Kristall im Umlauf ist. Sie macht schnell süchtig. Vor allem junge Menschen sind gefährdet. Die Polizei in den Großstädten ermittelt jetzt verstärkt, weil es schon Todesfälle gab. Einmal durch die Droge selbst und zum anderen, weil sich die Dealerbanden bis aufs Messer bekämpfen.

Da der Drogenhandel besorgniserregend zugenommen hat, wurde eine Sonderkommission, die SOKO Kristall, gebildet, der auch Kugelblitz angehört.

Im Kommissariat werden die beiden „Grabräuber“ vernommen. Sie sind zunächst stumm wie Fische.

Der Jüngere bricht schließlich sein Schweigen und sagt: „Wir sollten für einen Kunden die Urnen mit der Asche seiner Eltern holen, weil er sie in Berlin im Garten seiner Villa bestatten wollte. Eine schöne Idee, oder nicht?“

„Sie wissen also nicht, was wirklich in den Urnen war?“, erkundigt sich Kugelblitz.

„Keine Ahnung!“, beteuert der Mann. „Wir haben natürlich nicht reingesehen!“

Auch sein Kollege versichert, dass sie nur dem Auftraggeber einen Gefallen tun wollten. „Ein Job wie jeder andere und gut bezahlt! 500 Euro für jeden von uns. Da kann man schon ein bisschen buddeln.“

„Auch das unerlaubte ‚Buddeln‘ auf einem Friedhof ist eine Straftat: Störung der Totenruhe!“, brummt Kugelblitz. „Wer ist denn Ihr Auftraggeber?“

„Keine Ahnung. Wir sollten den Wagen mit den Blechbüchsen heute Abend um 19 Uhr an den Landungsbrücken abstellen und den Schlüssel in den Kofferraum legen.“

„Tun Sie das“, sagt Kugelblitz. „Aber wir lassen Sie nicht aus den Augen.“

„Sie halten uns doch nicht etwa für Dealer?“, fragt der Ältere der beiden. „Ich rauche nicht mal Zigaretten.“

„Und mein einziges Laster sind Gummibärchen“, behauptet der Jüngere.

Kugelblitz lächelt verschmitzt. „Und meines sind große Eisbecher mit Schlagsahne. Aber Spaß beiseite: Ich bin sicher, dass Sie mehr über den Fall wissen, als Sie zugeben!“

Und dann lässt er sie getrennt voneinander in Untersuchungshaft unterbringen. Nicht ohne vorher ihre Handys einzusammeln

.

Zwei Fragen an alle, die aufmerksam zuhören können:

1. Welche Bemerkung verstärkt in Kugelblitz den Verdacht, dass die Männer mehr wissen, als sie zugeben?

2. Weshalb will er ihre Handys?

Hier geht‘s zur Lösung

Die Spur führt nach Berlin

Es stellt sich heraus, dass der dunkelblaue BMW dem Besitzer der Rockerkneipe HM 18 in Berlin-Kreuzberg gehört. Er heißt Konradin Knobloch, genannt Conny Knolle. Er hat seinen BMW allerdings schon am Sonntagabend bei der Berliner Polizei gestohlen gemeldet.

„Als ich damit nach Hause fahren wollte, stand er nicht mehr auf dem Parkplatz. Ich hab sofort die Polizei verständigt“, behauptet er.

„Sie haben auch niemand den Auftrag erteilt, Urnen aus einem Hamburger Friedhof zu stehlen?“, erkundigt sich Kugelblitz am Telefon.

„Verrückte Idee! Was soll ich damit?“

„Vielleicht wollten Sie Angehörige in Ihrem Familiengrab beisetzen?“, schlägt Kugelblitz spöttisch vor.

„Unsinn! Meine Eltern leben doch noch. In Prag. Da bin ich geboren, und da ist auch unser Familiengrab.“

Kugelblitz beendet das Gespräch etwas nachdenklich.

„Diesen Conny Knolle sollte man genauer unter die Lupe nehmen“, sagt er zu seinen drei Assistenten, die das Gespräch über Lautsprecher mitgehört haben.

„Bei Ihrem Berlinbesuch nächste Woche vielleicht?“, schlägt Sonja Sandmann vor. „Die Reiseunterlagen liegen schon auf Ihrem Schreibtisch, Chef!“

Die Berlinreise zu einer Tagung der SOKO Kristall ist schon seit einer Weile geplant.

„Vielleicht ist die Sache mit den Urnen nur ein winziges Mosaiksteinchen im Fall Kristall. Aber oft schon haben uns kleine Hinweise ein großes Stück weitergebracht“, bemerkt Kugelblitz und wendet sich dann wieder der Arbeit auf dem Schreibtisch zu.

Auch sein Assistent Peter Zwiebel findet so ein kleines „Mosaiksteinchen“: Durch einen Anruf bei seinem 18-jährigen Neffen Gregor in Berlin erfährt er nämlich, dass das HM 18 in Berlin-Kreuzberg ein beliebter Treffpunkt für Rocker und HeavyMetal-Fans ist.

„Dort werden auch Drogen konsumiert. Man hat meinen Freunden und mir bei einem Rockkonzert Crystal Meth angeboten“, berichtet Gregor.

„Heiße Spur!“, staunt Kugelblitz, als ihm Zwiebel von dem Telefonat erzählt. „Die Telefonnummer der Kneipe ist eine der mit 030 beginnenden Nummern, die im Handy eines unserer Grabräuber gespeichert sind.“

Polizeiobermeister Fritz Pommes steuert auch einen wichtigen Hinweis bei: Die genaue Laboruntersuchung des Urneninhalts hat ergeben, dass es sich tatsächlich um Crystal Meth handelt. Und zwar in einer chemischen Zusammensetzung, die üblicherweise in den Drogenküchen hinter der tschechischen Grenze produziert wird.

„Wenn das CM in Hamburg verteilt werden sollte, kam es vermutlich über Berlin aus dem Grenzgebiet“, überlegt Kugelblitz. „Falls die Urnen allerdings von Hamburg nach Berlin gebracht werden sollten, könnten die Drogen auch aus Hamburg stammen. Leider ist ja unser Hafen ein beliebter Umschlagplatz. Ich erinnere nur an den Drogenfund auf der Pegasus letzte Woche …“

Gerade als Kugelblitz zum Hörer greifen will, um seinen Kollegen Justus Bolle in Berlin anzurufen, stürmt sein Neffe Martin ins Kommissariat. Er lässt den Schulrucksack auf den Boden plumpsen und ruft aufgeregt: „Onkel Isidor! Wir haben gewonnen!“

„Wie denn, was denn?“, erkundigt sich Kugelblitz überrascht. „Den Jackpot im Lotto?“

„Nein, das Handballturnier. Wir sind Stadtmeister. Vor einer halben Stunde fiel die Entscheidung. Jetzt darf die ganze Klasse nach Berlin fahren. Fünf Tage. Nächste Woche schon!“

„Gratuliere!“, brummt Kugelblitz. „Da passt es ja gut, dass Pommes für die Kaffeepause Berliner besorgt hat. Magst du meinen? Ich kam nicht dazu, ihn zu essen.“ Er deutet auf die leckeren Krapfen und lacht.

„Ist besser für meine Figur, wenn du ihn isst!“

„Gern!“, sagt Martin. „Aber darf ich vorher schnell Mama anrufen? Ich hab kein Handy dabei. In der Schule sind Handys verboten. Und beim Turnier erst recht.“

Kugelblitz lächelt und schiebt ihm sein Privathandy hin.

Martin erklärt seiner Mutter, dass er heute später heimkommt, weil sie in der Schule nach der Sportstunde am Nachmittag noch eine wichtige Besprechung haben. Wegen der Berlinreise! Und dass er gleich einen ganzen Berliner verspeisen wird …

„Danke“, sagt Martin. Er gibt KK das Handy zurück und beißt in den Krapfen.

Kugelblitz schmunzelt. „Vielleicht laufen wir uns ja in Berlin zufällig über den Weg. Ich bin nämlich nächste Woche auch dort.“

„Ein neuer Fall?“, hakt Martin nach.

Kugelblitz zögert. „Äh – nein. Nur ein normales Treffen von Kollegen aus allen Bundesländern. Ich werde nicht viel Zeit haben. Aber wenn es ein Problem gibt, kannst du dich melden. Meine Handynummer hast du ja.“

„Das wird Mama sehr beruhigen“, grinst Martin und verschwindet dann so kugelblitzschnell, wie er gekommen ist.

Draußen rennt er Polizeiobermeister Zwiebel über den Haufen, der mit einem Stoß Akten aus dem Archiv kommt.

„Tschuldigung!“, sagt Martin verlegen und hilft beim Aufsammeln der verstreuten Unterlagen. Dann flitzt er davon.

„Martin wird immer größer und selbstständiger. Genau wie unsere Zwillinge“, sagt Peter Zwiebel, als er seinem Chef lachend von dem Zusammenstoß erzählt.

Er legt die aktuellen Berichte und Statistiken zum Fall Kristall vor Kugelblitz auf den Tisch. Und die Protokolle der INTERPOL-Tagung der vergangenen Woche in Paris. Bis zur Tagung der SOKO Kristall gibt es noch eine Menge zu tun. Und die sorgfältige Vorbereitung der Ermittlungen ist eines der Erfolgsgeheimnisse von Kugelblitz.

„Habt ihr schon Nachricht von den Kollegen aus Sydney?“, erkundigt sich Kugelblitz bei Sonja Sandmann. „Ist die Pegasus mit den verdächtigen Containern dort schon eingelaufen?“

Sonja Sandmann schüttelt den Kopf.

„Vielleicht hätten wir das Crystal Meth aus dem Schiffscontainer doch hier in Hamburg sicherstellen sollen“, überlegt Peter Zwiebel.

„Was nützen uns die Drogen? Wir brauchen die Hintermänner der Bande!“, seufzt Kugelblitz. „Ich hoffe, dass die Kollegen in Sydney sie bei der Abholung der Ware schnappen.“

„Bestimmt“, sagt Pommes. „Wir haben den verdächtigen Container auf der Pegasus doch mit einem GPS-Sender versehen. Da ist er leicht zu orten.“

Ein paar Fragen zum Anwärmen der Gehirnzellen:

1. Nenne Namen und Vornamen der drei Assistenten von Kugelblitz.

2. Weshalb ist Kugelblitz sicher, dass Conny Knolle nicht so unschuldig ist, wie er tut?

3. Aus welchem Land stammt Knolle?

4. Weshalb sucht KK in den Handys der Verdächtigen nach Nummern, die mit 030 beginnen?

Hier geht‘s zur Lösung