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Südseetraum Samoa


Südseetraum Samoa

Eine Reise zwischen Tradition und Moderne
1. Aufl.

von: Harald Arens

12,99 €

Verlag: Interconnections
Format: EPUB
Veröffentl.: 21.02.2014
ISBN/EAN: 9783860402146
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 206

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Der Autor ist ein ausgeprochener Kenner des Landes, das er bei mehreren Gelegenheite besucht hat.
Er berichtet von seinen Erlebnissen und den liebenswerten Menschen, die er allenthalben antraf.
Noch weckt der Inselstaat in der Südsee traumhafte Bilder, aber die Verwüstungen durch heftige Wirbelstürme und der Anstieg des Meeresspiegels bedrohen das Paradies.
Meisterhaft versteht er die deutsche Kolonioalgeschichte lebendig werden zu lassen, denn vom Frühjahr 1900 bis Kriegsausbruch 1914 führte das Kaiserreich - milde - Regie.
Die deutsche Gemeinde fühlte sich kommunikationstechnisch ein wenig unterversorgt und verlieh z.B. 1905 ihrem Wusch Ausdruck, man möge doch eine Brieftaubenpost zwischen den Inseln einrichten, als der Postschoner "Elfriede" sich mal wieder verspätete.

Er führt in Sitten und Gebräuche ein, zeigte, dass eine Kokusnuss auch gut als Volleyball taugt, die Frau Premierminister als Inhaberin eines Tante Emma-Ladens eine gute Figur abgibt, beschreibt die ewigen Gastgeschenke, die zu erbringen sind, den Glauben an „Dämonenbefall“, das Vertrauen in die Ehrlichkeit des Fahrgastes, denn der Busfahrer zählt nicht nach.
Wie in vielen Kulturen, wo die Alten das Sagen haben, gibt es auch hier Probleme und wachsenden Konfliktstoff für die Jüngeren, denn von ihnen wird erwartet, dass sie ihren Verdienst aus dem Ausland brav nach Hause expedieren.
Kurzum: Ein herrliches Buch, interessant, kurzweilig, ein richtiges Lesevergnügen für jeden Reisenden und Samoa-Liebhaber.
Liebenswert geschriebenes Buch eines guten Kenners des Landes. Anekdoten, Skurriles, Geschichte und Geschichten, insbesondere natürlich aus der Kaiserzeit, als Samoa deutsche Kolonie war, und immer mit einem freundlichen, verstehenden Blick auf die Samoaner. Eine zauberhafte Darstellung der Insel, die träumen lässt und nach mehr verlangt.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einführung
Talofa Samoa
Stolz weht die Flagge.
Apia
Der Fluch der „Adler“
Miss Samoa
Samoa in Sandalen
„Kokosnuss“ Gegen „Tapferer Krieger“
Der General
Nashornkäfer
Joghurt und echte Havannas
Mister Speaker gibt sich die Ehre
Monoe
Deutschstunde
Samoanische Zeitung
Achtzehn Löcher Golf
Nobles aus Peking
Oskar Suafa und Leuta Oamoa Schlüter
Apias exotische Märkte
Das „Andere“ Samoa
Zahnbürsten für Tonga
Nachtleben
„Ortsgruppe Samoa“ und Neonazis
Was macht Strauss?
Plantagen der Wes Tec
Chinesenimporte
Prunkbau für den Gottesmann
Der Flug
Das kleine Dorf
Das Hotel
Die große Angst des Reverend Filipo
Das Riff
Vertrauen
Besser schlecht gefahren als.
Salelologa
Es begann mit einer Kokosnus
Frauen vor …
Wissenswertes
Ein Paradies?
„Come to the paradise of the Southsea“.
Mit diesem und ähnlichen Werbesprüchen wurde in den dreißiger Jahren vornehmlich in den USA geworben.
Erzählungen und Berichte über gefährliche Entdeckungsreisen, Romane und Filme, nicht zuletzt das 1928 erschienene, zum Bestseller avancierte, Buch der Anthropologin Margaret Mead „Coming of Age in Samoa“ über angebliche Promiskuität und freie Liebe, waren für geschäftstüchtige Reiseveranstalter Wasser auf ihre Mühlen.
Was Gauguin, von großer Liebe zu Polynesien erfüllt, so farbenprächtig auf die Leinwand gebracht hatte -. nun war es zum Greifen nah!
Südsee!
Inbegriff für märchenhafte Schönheit, traumhaftes Glück und Wildromantik, für milchkaffeebraune blumenbekränzte Mädchen mit wippenden Grasröckchen, für sich im silbernen Mondlicht wiegende Palmen, für blaues Meer und weißen Strand, für Sonne, für Freiheit und Liebe im Überfluss!
Journalistische Auseinandersetzungen mit reißerischen Kolportagen über die Südsee machten den Leser eher neugierig als ihn abzuschrecken, wie folgender, Anfang der zwanziger Jahre erschienende, Artikel vermuten lässt.
„Von den Orgien des bereits als sagenhaft geltenden Volkes auf Tahiti erzählt man sich märchenhafte Geschichten, von Orgien, bei denen Cäsarenräusche durch Blumen und harmlose Kindlichkeit veredelt und verklärt wurden.“
Die durch Unschuld gemilderte Orgie, möchte man in Vertiefung des bekannten Wortes sagen.
Jede Schilderung ist individuell, die des alten Seefahrers war überhaupt nichts anderes – sechs Monate und länger Seefahrt, nichts als Himmel und Salzwasser – mit dem Trank im Leibe sah er bald Helena in jedem Weibe.
Die Weißen in ihren fantastischen Anzügen erschienen den Insulanerinnen als Götter, und diese Götter durften alles verlangen, auch die seltsamsten Liebesriten.
Später mischte sich das Geschehene – Ursprüngliches und selbst erst Mitgebrachtes – zu einem Bild, das je nach der individuellen Erfahrung in liebevollem oder gehässigen Sinne zu gegebener Zeit literarisch verwertet wurde.
Und inzwischen war man wieder zu Hause im Kreise der Familie, an der Seite der züchtigen Gattin, und man schämte sich ein klein wenig, man hatte einen „Moralischen“, wogegen es ja bekanntlich kein besseres Mittel gibt, als die Spender der Lust, an denen man sich berauschte, zu verunglimpfen – mehr oder weniger, je nach Temperament.
„Der Wein war gepantscht, die Zigarren miserabel, und die Weiber Dirnen“, das ist so oft die Dankbarkeit des „lendemain“.
Tahiti ist nicht mehr – jetzt heißt es Samoa.
Jetzt klingen von dort so merkwürdige schwüle Lieder herüber. Jetzt werden die samoanischen Dorfjungfrauen so gerne begeistert geschildert und abgebildet, wie einst die Mädchen von Tahiti, nur dass es damals noch keine Fotografien und keine Reklameplakate gab.“
Dass Samoa – gemeint ist das heutige West-Samoa – damals nicht das gleiche Schicksal wie Tahiti ereilte, dass es bis auf den heutigen Tag Überlieferung und Kultur nahezu bewahren und sich fast ungeschädigt der westlichen Plastik-Kultur erwehren konnte, erscheint wie ein Wunder und ist doch keines. Denn hierfür gibt es Gründe, die sich durch den Ablauf der Geschichte selbst erklären.
Die „Entdeckung“ durch den Admiral Roggeveen am 14. Juni 1722 und die sich anschließende Christianisierung brachten.
Talofa Samoa, hallo Samoa
Geografisch gesehen bist du ein Zwerg. Blickt man aber in deine Vergangenheit – in Kultur und Geschichte – steht dort ein Riese.
Zahllose aufregende und geheimnisvolle Legenden erzählen vom Ruhm und Glanz deines Volkes, das vor mehr als zweitausend Jahren auf den Inseln des Archipels eine neue Heimat fand. Sie berichten von der Verteidigung dieser Heimat gegen Feinde von außen aber auch von schmachvollen Bruderkämpfen, und sie erinnern an das kulturelle Erbe, das mit seinen Sitten und Bräuchen noch heute im fa'a samoa lebendig ist.
Namhafte Anthropologen, Ethnologen und Soziologen haben sich bisher mit Samoa beschäftigt und in eindrucksvoller Weise über das Land berichtet.
Dem schönen Land mit einem kaum vorhandenen touristischen Unterbau jedoch so viel wie möglich an Ereignissen des täglichen Lebens – mehr als eben durch eine spaltbreit geöffnete Gardine zu sehen oder beim Smalltalk am Swimmingpool zu hören ist – zu entlocken, schien mir eine interessante und reizvolle Aufgabe.
Das bedurfte in erster Linie der Begegnung mit den Menschen, deren Heimat noch immer das Bild eines Paradieses anhaftet. Aber auch Gespräche mit jenen, die wie ich nur besuchsweise gekommen waren oder für die das Land inzwischen zu einer Art Endstation geworden war.
Werden sollten daraus Impressionen, wenn möglich umrankt von Geschichtchen aus dem samoanischen Anekdotenschatz, mit bereits vorhandenen Erkenntnissen der Wissenschaft, umrandet von Faksimilis alter Fotos und Zeitungen und vielen eigenen Fotos – zum besseren Verständnis und zur gelegentlichen Erheiterung.
In der schönsten Jahreszeit nämlich von Juni bis September waren es nicht nur die weitabgelegenen und hinreißend schönen Dörfer und Strände auf Upolu und Savaii, die es mir angetan hatten. Auch in der Hauptstadt Apia fühlte ich mich, immer wenn meine Neugierde mich mal wieder aufgestachelt hatte, meine Nase in irgendwelche Dinge zu stecken, sehr wohl.
Wieder daheim, machte ich mich an die Arbeit, um das gesammelte Material auszuwerten, stellte einige Lücken fest, und fand so ein Alibi für eine erneute Reise.
Über den Jahreswechsel erlebte ich Samoa von einer etwas anderen Seite – klimatisch gesehen. Der Sommer hatte nämlich mit hoher Luftfeuchtigkeit, tagelangen Regenfällen, Taifunen und Überschwemmungen Einzug gehalten, was hin und wieder klamme, ja sogar im Koffer verschimmelte Kleidungsstücke bedeutete. Doch sobald die Sonne wieder schien, waren diese kleinen wetterbedingten Misslichkeiten schnell vergessen.

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